Bücher mit dem Tag "sbz"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sbz" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Herr Lehmann (ISBN: 9783442461288)
    Sven Regener

    Herr Lehmann

     (1.208)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Herr Lehmann ist knapp 30 Jahre, wohnt in Berlin und arbeitet in einer Kneipe hinterm Tresen...und ab und zu trinkt er viel...!

    Diese Geschichte war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bin praktisch in einer Kneipe groß geworden, kenne das gewöhnliche + klein-geistige Geschwafel der Alkis, den Qualm, die Mucke aus der Box, die Besserwisser, die Schleimer, die Depressiven, die Wichtigtuer, die Aggros, die Voll-Alkis, die funktionierenden Alkis, die Anzüglichkeiten und dass alle denken, sie können sich bei jedem + alles einmischen. Ich habe selbst Jahrzehnte in der Gastro gearbeitet und verschieden Stadien meiner Entwicklung - mal mehr, mal weniger gut - durchlaufen.


    Ja, hier in Buch stößt man auf das Elend der Welt mit seinen vielen Facetten, findet Freunde fürs Leben, manchmal Feinde auf ewig. Und manchmal ist die Spelunke mit den Menschen darin der einzige Halt, den man noch hat. Genau drum handelt es hier. Ohne das Schön-Reden, ohne Schnörkel.

    Und deshalb finde ich es unglaublich gut gelungen. Und der Humor...ich hab mich total geömmelt vor Lachen. Ich konnte nicht mehr, hab mir den Bauch gehalten. Manches ist einfach Situationskomik !




  2. Cover des Buches Vergessene Seelen (ISBN: 9783423218115)
    Frank Goldammer

    Vergessene Seelen

     (82)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Es ist Sommer im Dresden des Jahres 1948. Kommissar Max Heller wird zu einem Leichenfund gerufen, die Leiche eines 14jährigen Jungen, der von einem Kran gesprungen sein soll. Selbstmord ? Ein Unglücksfall ? Später stellt man Striemen auf dem Rücken des Jungen fest, und vermutet Gewalt in der Familie. Also doch kein Unglück? Max Heller nimmt die Ermittlungen auf...

    Diesmal macht Heller nicht die Kälte sondern die Hitze zu schaffen. Der Hunger und die Armut jedoch sind noch nicht wesentlich besser. Kommissar Heller muss sich bei seinem Fall mit einer Kinderbande auseinandersetzen und verfällt dabei auch seinen Gespenstern aus der Kindheit. Sehr spannend.

    Von mir eine Leseempfehlung und volle 5 Sterne!

  3. Cover des Buches Die Dorfschullehrerin (ISBN: 9783404189458)
    Eva Völler

    Die Dorfschullehrerin

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Malaelefant

    Helene, eine junge Lehrerin, lässt sich an eine Schule in ein westdeutsches Dorf nahe der deutsch-deutschen Grenze versetzen. Den Grund dafür kennt nur sie allein. Wir erfahren beim Lesen viele Details aus Ihrem bisherigen Leben und natürlich auch den Grund für Ihre Entscheidung. Viele Details sind erschreckend.
    Es muß schrecklich sein, wenn man ins Gefängnis in der DDR kommt, nur weil man in Freiheit leben wollte. Noch viel schlimmer muß es sein, wenn einem deshalb das Kind weggenommen wird und man nicht weiß, wann und ob man es jemals wieder sieht. Das ist für Eltern im Allgemeinen und für eine Mutter im Besonderen unvorstellbar. Das Buch zeigt die Grausamkeiten der DDR und der Stasi, die den Menschen dort wiederfahren sind, wenn sie nicht „linientreu„ waren und sich gegen das Regime gewendet haben. Auch das gefährliche Leben in der Nähe der Mauer wird sehr eindrucksvoll beschrieben und man kann sich in die Personen hineinversetzen, und spürt, in welcher Angst sie damals gelebt haben.

    Ich selbst bin in der DDR groß geworden und war zum Zeitpunkt des Mauerfalls noch sehr jung. Deshalb sind mir diese Informationen nicht in dieser Form bekannt gewesen. Da ich an der Elbe lebte und nicht weit von meiner Wohnung auch „Sperrgebiet“ war, habe auch ich einige Einschränkungen in meiner Kindheit miterlebt. Ich durfte z. B. Freundinnen im Sperrgebiet nicht besuchen, obwohl wir in der Schule zusammen waren.  Durch dieses Buch habe ich viele Dinge erfahren, die ich bisher so nicht wusste. Es ist erschütternd. Ich wurde neugierig auf dieses Thema und habe inzwischen weitere Bücher zu diesem Thema gelesen. Auch die Fortsetzung dieser Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen.

    Das Buch schildert sehr eindrucksvoll, wie das Leben damals war und welche Schicksale es gab. 


  4. Cover des Buches Molle mit Korn (ISBN: 9783937389516)
    Georg Lentz

    Molle mit Korn

     (5)
    Aktuelle Rezension von: muffin
    Ein wirklich fesselndes Buch, gefühlvoll und erlebnisreich
  5. Cover des Buches Wer spaltete Deutschland? (ISBN: 9783360018182)
    Herbert Graf

    Wer spaltete Deutschland?

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Immer wieder wollen uns die Herrschenden in der BRD einreden, dass die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei, dass Walter Ulbricht und seine Gefährten von Anfang an die Errichtung einer kommunistischen Diktatur planten und später Ulbricht alles tat, um seine Macht zu erhalten. Desweiteren will man uns Glauben machen, dass es im Herbst 1989 eine friedliche Revolution gegeben habe, die die (angebliche) SED-Diktatur gestürzt hat und dass es der Willen der Bevölkerung der DDR war, die DDR und die BRD unter kapitalistischen Grundsätzen zu vereinigen. Die Geschichte der beiden deutschen Staaten ist aber weit komplizierter, als uns die bürgerlichen Meinungsmanipulatoren weis machen wollen. Die Spaltung Deutschlands war kein Wunsch und Werk der Kommunisten, sondern ergab sich aus Prozessen, die lange vor dem 8. Mai 1945 (Tag der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands) begannen und damit auch lange vor der Zeit der Rückkehr Walter Ulbrichts und der anderen Genossen aus dem Exil. Herbert Graf hat sich intensiv mit diesen Prozessen beschäftigt, Dokumente, Zeitzeugenberichte und andere Quellen durchgearbeitet und weist nun in diesem Buch, anhand des heute zugänglichen Materials, akribisch genau nach, was da tatsächlich geschah und wer die treibenden Kräfte dieser Entwicklungen waren. Aber bevor er sich der Frage nach der Spaltung Deutschlands widmet, beschäftigt er sich mit der heutzutage uns vermittelten Geschichtsschreibung, die durch die herrschenden Kräfte in der BRD und den bürgerlichen Medien massiv betrieben wird. So zB geht er auf die immer wieder geäußerte Behauptung ein, die DDR sei ein Unrechtsstaat gewesen. Da steht natürlich die Frage im Raum, was denn ein Unrechtsstaat überhaupt sei. Dazu: "Der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages erklärte auf Anfrage 2008: 'Eine wissenschaftlich haltbare Definition des Begriffes Unrechtsstaat gibt es weder in der Rechtswissenschaft noch in den Sozial- und Geisteswissenschaften.'" (S. 23) Und auch im DUDEN, der für den Wortschatz der deutschen Sprache maßgebend ist, sucht man diesen Begriff vergebens. Es gibt dieses Wortkonstrukt einfach nicht. Es ist einzig von den Herrschenden erschaffen worden, um die DDR mit einem Kampfbegriff zu diffamieren. Ebenfalls die andere Legende, die von der friedlichen Revolution 1989, die angeblich das Ende der DDR herbeiführte, wird im ersten Kapitel näher unter die Lupe genommen. Gorbatschow bekannte 1999 in einer Rede in der amerikanischen Universität in Ankara: "Mein Lebensziel war die Zerschlagung des Kommunismus, der eine unerträgliche Diktatur über das Volk ist. In dieser Haltung hat mich meine Ehefrau unterstützt und bestärkt. Am meisten konnte ich dafür in den höchsten Funktionen tun. Deshalb empfahl mir meine Frau Raissa, mich um höhere Funktionen zu bemühen. Als ich den Westen kennengelernt habe, war meine Meinung umumkehrbar. Ich musste die gesamte Führung der UdSSR entfernen. Ich musste auch die Führungen in all den sozialistischen Staaten beseitigen. Mein Ideal war der Weg der sozialdemokratischen Parteien." (S. 42) Gorbatschow hatte also niemals Interesse an Perestroika und Glasnost, an einem besseren Sozialismus. Seine ganze Tätigkeit in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) hatte nur das Ziel den Sozialismus zu beseitigen. Dazu schaltete er Andersdenkende rigoros aus. Er nahm seine Sicht als die einzig wahre und seligmachende und ignorierte die Arbeit und die Leistungen der Abermillionen Menschen, die fleißig am Aufbau der sozialistischen Gesellschaft und für einen hohen Lebensstandard täglich ihre Energie einsetzten. Interessant ist doch die Tatsache, dass er bei allen Reformen, die er angeblich für mehr Demokratie machte, niemals auch nur die kleinste Machtbeschneidung seines eigenen Amtes, des Generalsekretärs der KPdSU, ins Auge fasste. Nicht nur in der UdSSR ignorierte und zerstörte er bewusst die Leistungen all der fleißigen Menschen, sondern auch in allen anderen sozialistischen Staaten. Er destabilisierte diese Staaten ganz bewusst, was zu schlechteren Lebensstandards in den Ländern führte und schließlich Unmut gegen die eigenen Regierungen provozieren sollte. Was real gar nicht von der Politik der sozialistischen Staaten erzeugt wurde, hat er extra geschaffen, um es gegen diese Staaten zu verwenden. Er hat damit Abermillionen Menschen um ihr Lebenswerk betrogen und wohl sehr viele aufrechte und ehrliche Mitstreiter beim Aufbau des Sozialismus als Menschen vernichtet. Auch in Bezug auf die DDR war sein Handeln von seinen Prämissen geleitet. Er destabilisierte den sozialistischen deutschen Staat und hetzte ganz bewusst die Bevölkerung der DDR gegen die eigene Regierung auf. Gorbatschow und seine Helfershelfer (die auch in Washington und Bonn saßen, wie Dokumente nachweisen) führten das Ende der DDR herbei. Er benutzte das Volk der DDR im Grunde wie Schachfiguren. Sie waren seine Marionetten. Aber wie war das nun mit der Teilung? Wie war das mit Walter Ulbricht und Gefährten? - Der Autor weist anhand zahlreicher Unterlagen nach, dass weder Stalin ein sonderliches Interesse daran hatte, die sowjetische Besatzungszone (SBZ) dauerhaft in einen sozialistisch ausgerichteten deutschen Staat zu verwandeln noch dass Walter Ulbricht und seine Genossen auserkoren waren, in der SBZ einen sozialistischen Staat zu errichten. Als erstes ist schon mal das Verhältnis zwischen Stalin und Ulbricht interessant. Ulbricht und andere deutsche Kommunisten lebten zwar im Exil in der UdSSR während der Hitler-Diktatur, aber sie hatten kaum Kontakte zur sowjetischen Führung. Stalin war, laut den Dokumenten, von einer starken Skepsis gegenüber den Mitgliedern der Exil-KPD befangen. Er verdächtigte Ulbricht und Pieck sogar des Trotzkismus und ließ sie entsprechend bespitzeln. Über die Verhandlungen, die Stalin mit den alliierten Partnern USA und Großbritannien führte, und die getroffenen Regelungen wurden die deutschen Kommunisten nicht informiert. Stalin selber machte während der genannten Verhandlungen über Nachkriegs-Deutschland übrigens auch niemals eigene Teilungsvorschläge, wie die Protokolle beweisen. Diese Teilungsvorschläge kamen immer von Seiten der USA und Großbritanniens. Auch die Sektorenaufteilung Berlins nahm Stalin einfach nur hin und betrachtete nicht mal, was dieser Irrsinn bedeutete, denn eine einzelne Stadt innerhalb einer Zone sollte gemeinsam verwaltet werden. Weshalb? Keine andere Stadt Deutschlands betraf dies ebenfalls. Nicht München, nicht Frankfurt a. M., nicht Hamburg, nicht Bremen ... - Er erkannte einfach nicht, dass die westlichen Alliierten einen Pfahl im Fleische der SBZ haben wollten, um sie nicht zur Ruhe zu kommen zu lassen. Interessant ist, dass nirgendwo vertraglich geregelt wurde, wie denn die westlichen Alliierten in ihre Sektoren kommen wollten. Nirgendwo wurden Festlegungen getroffen, dass ein permanenter Zugang durch die SBZ und später die DDR zu gewährleisten sei. Nirgendwo auf der Welt hat es jemals einen solchen Irrsinn gegeben. Stalin hätte dies auffallen müssen, aber da er nicht sonderlich an einer dauerhaften Besatzung von Teilen Deutschlands interessiert war, was die Dokumente belegen, hat er sich auch wenig Gedanken um solche Sachen gemacht. Und Ulbricht? - Klar wollte Ulbricht und seine Genossen sicher gerne einen sozialistischen deutschen Staat. Aber sie waren sich, nach ihrer Rückkehr und der Kenntnisnahme der tatsächlichen Gegebenheiten, klar darüber, dass die SBZ allein nicht lebensfähig sein kann. Deshalb war ihr Bestreben auch nicht die Errichtung eines sozialistischen Staates auf diesem Gebiet, sondern sie wollten ein geeintes Deutschland. Und dass ein solches keineswegs sozialistisch ausgerichtet sein würde, war ihnen ebenfalls klar. Antifaschistisch-demokratisch sollte es sein, durchaus bürgerlich-parlamentarisch, neutral und antimilitaristisch. Diese Forderungen waren aber, wie auch durch Dokumente belegt wird, dem Westen schon zuviel, bildeten doch viele der Eliten Nazi-Deutschlands die Grundlage für den Aufbau in den westlichen Zonen und wollten die westlichen Alliierten Deutschland zu einem Bollwerk gegen die UdSSR und den Kommunismus ausbauen. Sie verfolgten daher auch strikt einen Prozess der Teilung Deutschlands. Gaben lieber einen teil Deutschlands auf, damit sie den anderen für ihre Zwecke mißbrauchen konnten. Die SBZ reagierte stets nur auf Teilungsinitiativen des Westens, wie die Währungsreform in den Westzonen, die Bildung der Bi- und später der Tri-Zone, die Arbeiten an einer westlichen Separatsstaatsgründung usw. - Die Ausrufung der Deutschen Demokratischen Republik erweist sich in letzter Konsequenz als vom Westen erzwungen, wenn man all die angeführten Dokumente zur Kenntnis genommen hat. Auch die Zeit danach wird beleuchtet. Nachdem Ulbricht, Pieck, Grotewohl und Co gezwungen waren, einen Staat auf dem Gebiet der SBZ zu führen, sahen sie diesen immer noch als Provisorium an. Und die Bedingungen, unter denen sie regierten, waren nicht so, dass man damit einen sozialistischen Staat aus eigener Kraft aufbauen konnte. Antifaschistisch-demokratisch sollte er sein. Aber selbst das war schwierig, wenn man nicht Herr im eigenen Hause ist, sondern einen Vormund in Moskau hat, der immer wieder die eigenen Ideen nicht unterstützte, ja sogar torpedierte. Hätte die UdSSR ein Interesse an einer sozialistischen Entwicklung in der DDR gehabt, dann hätte sie sicher nicht all die Reparationen von ihr kassiert und permanent auch die Versorgung der Besatzungsmacht aus der laufenden Produktion der DDR absichern lassen, denn ihr musste klar sein, dass man diesen Teil Deutschlands damit extrem schwächt. Die UdSSR forderte aber all dies von der DDR und so arbeiteten die fleißigen Menschen vom Prinzip dafür, dass die deutsche Schuld für all die begangenen Verbrechen wenigstens finanziell und materiell wiedergutgemacht wird. Für sie selber blieb so sehr wenig. Der Lebensstandard stieg nur sehr langsam. Die BRD bekam hingegen Marshallplanhilfe und wurde nicht deindustrialisiert. Der Unmut der DDR-Bevölkerung hatten aber Ulbricht, Pieck, Grotewohl und Co auszubaden. Sie wurden als Verantwortliche gesehen und ins Rampenlicht gezogen, obwohl sie daran gar keinen Anteil hatten. Auch auf die Beziehungen zwischen der UdSSR und der DDR während der Regierungsjahre Chruschtschows und der Ära Breshnew wird der Fokus gerichtet. Und ebenfalls zeigt hier der Autor anhand von zahlreichen Belegmaterial auf, dass der Aufbau der DDR maßgeblich durch Moskau bestimmt wurde und im Grunde zu keinem Zeitpunkt die SED-Führung oder die Regierung der DDR ihren Weg so gehen konnte, wie sie es wollte. Daher ist es einfach völlig ahistorisch, wenn die Machthaber in der BRD ihre geschichtsklitternden Vorwürfe immer wiederholen. - Aber hier geht es ja den bürgerlichen Geschichtsfälschern auch nicht um historische Tatsachen, sondern es geht ihnen einzig darum, den Sozialismus als die einzig erstrebenswerte Alternative zum Kapitalismus zu verunglimpfen, damit sie weiter ihre Macht erhalten können. Es ist faszinierend, wie all dies durch Dokumente akribisch belegt wird. Und obwohl alle Dokumente auch den Herrschenden der BRD heute bekannt bzw zugänglich sind, werden weiterhin Unwahrheiten als Tatsachen den Menschen eingeredet, um die eigene Macht zu legitimieren. Deshalb sind solche Bücher, wie dies von Herbert Graf, einfach wichtig, weil so die Wahrheit bewahrt wird und man so auch mithelfen kann, dass bewusst erzeugte falsche Bild bei den Menschen zu ändern. Dies würde dann natürlich Konsequenzen haben für die jetzt Herrschenden, wenn dies bei vielen Menschen eintritt. Und daran haben sie kein Interesse. Deshalb nutzen sie Meinungsmache-Monopol, um die Menschen gegen die DDR und die sozialisische Idee wider besseren Wissens aufzuhetzen. Aber es wird ihnen nichts helfen. Sie können vielleicht Geschichte verzögern, aber sie werden sie nicht aufhalten können.
  6. Cover des Buches Zonenkinder (ISBN: 9783644019010)
    Jana Hensel

    Zonenkinder

     (126)
    Aktuelle Rezension von: GAIA
    Zonenkinder beschreibt zu Beginn sehr gut das Gefühl in der DDR aufgewachsen und dann den Gewohnheiten dieser Zeit entrissen zu werden. Es gibt viele Wiedererkennungspunkte, die dann jedoch im Verlauf weniger werden. Den Anspruch eine ganze Generation beschrieben zu haben, erfüllt das Buch meines Erachtens nicht. Zu stark bewegt es sich nach dem ersten Drittel im Studenten- und weltgewandten Intellektuellenmilieu. Was kein Makel wäre, wenn nicht das allgegenwertige „Wir“ vorherrschen würde. Somit fühlt sich der Leser in einen Topf geworfen, in den er nicht unbedingt gehört. Insgesamt ein kurzweiliges Lesevergnügen. Angenehme Länge, kann man an einem Nachmittag mal durchlesen, sollte aber um in das Thema tiefer einzutauchen noch weitere Literatur zu Rate ziehen.
  7. Cover des Buches Verleugnete Vaterschaft (ISBN: 9783932381126)
  8. Cover des Buches Verdrängter Terror (ISBN: 9783868542172)
    Bettina Greiner

    Verdrängter Terror

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Einmal mehr zeigt sich, wie ausgeprägt doch die Kontinuitäten zwischen NS- und Sowjet-Lagern auf dem Gebiet der ehemaligen DDR waren. Die angewandten Methoden der Haft, der Verhöre, der Lagerorganisation - alles ähnelte in großem Maße der Nutzungsmethode vor 1945 und fand doch unter anderem "Vorzeichen" (nämlich sowjetischem) statt. Das Buch bietet eine wissenschaftliche anspruchsvolle Einführung in ebendiese Materie: so widmet sich Bettina Greiner der Lagerorganisation, der Methode der Internierung, den Sowjetischen Militärtribunalen und genauso den Methoden der Verhaftung, der Haftbedingungen, den Verhörmethoden und widmet sich zuletzt auf Überlebensberichten (- sprich der mittels "Oral History" gewonnen Fakten aus erster Hand -), die ebenso von dieser Methodenkontinuität künden wie Rechtsgrundlagen und Ausführungsbestimmungen. Sehr gut geschrieben, umfangreich recherchiert. Erwartet werden jedoch Vorkenntnisse vom Leser, da sich sonst Methoden, Begriffe und historische Fakten schwer einordnen und interpretieren lassen. Daher keine Einstiegs- oder Überblickslektüre, sondern wissenschaftliche Fachliteratur.
  9. Cover des Buches Tod bei der Fahne: Fälle aus MFS, Polizei und NVA (Verschlussakte DDR 32767) (ISBN: 9783867895576)
  10. Cover des Buches Deutsche Anwälte zwischen Demokratie und Diktatur (ISBN: 9783596301850)
    Eva Douma

    Deutsche Anwälte zwischen Demokratie und Diktatur

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Die sich immer schon als „ehrenwerte“ Berufsgruppe titulierenden Juristen/Anwälte haben insbeson-dere nach 1933 eine erstaunliche Kehrtwende durchgemacht, die Eva Douma überzeugend darstellt. Zwar haben Anwälte im Laufe der Geschichte immer gleichzeitig verschiedenen Prinzipien dienen müssen (Loyalität gegenüber Staat und Gesetz, Vertrauensverhältnis zum Mandanten, Neutralität), aber eine echte Kollision dieser Prinzipien erfolgte erstmals mit erschreckenden Folgen nach 1933. So wurden alle diese Grundprinzipien erstmals in Gänze in Frage gestellt. Neben der allgemeinen Selbst-organisation der Anwälte (Rechtsanwaltskammer) beschäftigt sich die Autorin auch mit dem Status als freien Beruf und den Folgen der Selbstverwaltung durch die Rechtsanwaltskammer. Darüberhinaus beschäftigt sie sich mit Ausbildung und den Voraussetzungen für die Anwaltszulassung seit den spä-ten Jahren der Weimarer Republik. So wird deutlich, dass die seit 1933 beginnende Verdrängung unliebsamer Juristen aus dem Anwaltsberuf (Kommunisten und insbesondere Juden) nicht nur einer „Säuberung“ diente, sondern auch dem Ziel diente, die seit der Weimarer Republik vorherrschende Anwaltsschwemme zu beseitigen. Eva Douma zeigt hierbei auch, aus welchen Milieus Anwälte zu damaligen Zeiten kamen; ob aus der Oberschicht oder dem Bildungsbürgertum. Zwar waren nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 gut 2/3 der Anwälte NSDAP-Mitglieder, in der Weimarer Republik hingegen waren sie noch überwiegend liberal und (national-)konservativ orientiert. Abschließend beschäftigt sich die Historikerin mit der Wiederzulassung der Anwälte nach 1945 sowie der Entnazifizierung – sofern stattgefunden. . Das Buch bietet einen sehr gut geschriebenen und alles Wesentliche abhandelnden Überblick über eine sehr ereignisreiche Zeitspanne ab. Die Autorin war bestrebt – was man merkt – möglichst alle Bereiche wenigstens kurz anzusprechen. So finden sich neben den bereits genannten Bereichen auch Berufsorganisation, Arbeitsablauf und berufliche Qualifikation eine Erwähnung, Inhalte, die man in einer rein historischen Abhandlung zunächst erst einmal nicht vermuten würde. Bei dem Versuch, möglichst alles zu erfassen, bleibt die Autorin verständlicherweise an der Oberfläche. Allerdings ist das Buch eine gute Einführung bzw. die richtige Literatur für eine Erschließung des Themas.
  11. Cover des Buches Die Geldzeichen der DDR (ISBN: B0027R0MWU)
    Günter Graichen

    Die Geldzeichen der DDR

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches Brandenburg (ISBN: 9783733801885)
  13. Cover des Buches Roter Stern über Deutschland (ISBN: 9783861535843)
  14. Cover des Buches Meine freie deutsche Jugend (ISBN: 9783104912608)
    Claudia Rusch

    Meine freie deutsche Jugend

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "für Irmgard, ganz herzlich, Weimar 16.10.03" lautet die Widmung, dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen, nur das hier die Lebensgeschichte eines Vorbilds an Zivilcourage anschaulich präsentiert wird. Wäre man selbst so tapfer gewesen, man weiß es nicht, aber durch die Erziehung zum Querdenken durch ihre Mutter und deren Freunde wurden die Energien der kleinen Claudia in die richtigen Bahnen gelenkt. Das DDR-Unrecht wird drastisch angeklagt, so daß kein Platz mehr für Ostalgie und Verklärung bleibt, erst mit der "Wende" wurden die Oppostitionellen zu "echten" DDR-Bürgern, aber aufhalten ließ sich der hier schreibende Wirbelwind nicht. Auch ein Vorbild an Lebensenergie und der Beweis dafür, was man als Individuum erleben kann.

  15. Cover des Buches Die Entscheidung (ISBN: 9783423615778)
    Anna Seghers

    Die Entscheidung

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Der Nazismus ist geschlagen, Deutschland in vier Besatzungsmächte geteilt. Auch der Konzern Bentheim ist von den Folgen der neuen Gliederung betroffen. Ein großes Werk liegt in Kossin, in der sowjetischen Besatzungszone, andere in den westlichen Besatzungszonen, wie das in Hardenberg. Das Werk in Kossin wird zum Volksbetrieb. Aber der Neubeginn ist schwierig, denn noch nie zuvor lag die Kontrolle über das Unternehmen in den Händen der Belegschaft. Sie muss dafür sorgen, dass der Betrieb läuft, aber die Erfahrung und auch die Kenntnisse fehlen, was zu Problemen führt. In den Westbetrieben hingegen läuft die Produktion unter der Ägide der alten Eigentümer wieder an. Und dies erfolgreich, weit erfolgreicher als im Kossiner Werk. Die Entwicklung der Jahre 1945 bis 1951 rund um die Unternehmen der Bentheims bilden den Handlungsrahmen für diesen Roman. Den personellen Rahmen bildet aber die Geschichte der drei Interbrigadisten des Spanien-Krieges Robert Lohse, Richard Hagen und Herbert Melzer, die zwar die Gemeinsamkeit des Widerstandes gegen den Franco-Faschismus verbindet, die aber danach doch recht unterschiedliche Wege genommen haben. Während Robert nur einfacher Schlosser in Kossin geworden ist, ist Richard kommunistischer Parteiarbeiter geworden und Herbert lebt als Schriftsteller und Journalist in den USA. Ein großer Teil des Romans sind Gespräche. Man lernt dabei die unterschiedlichsten Denkansätze kennen. Und es wird klar dabei auch, dass durchaus gar nicht unbedingt die Arbeiter in ihrer Gesamtheit so begeistert sind, dass sie nun die Eingentümer und Verantwortlichen der betriebe sind. Nach dem Motto "Schuster, bleib bei deinen Leisten" hat ein teil nicht das Zutrauen, dass sie die alten Herren ersetzen können. Sie wissen, dass sie arbeiten, hart arbeiten können, aber sie sind eben keine Strategen und großen Denker. Und viele sind auch frustriert: sie arbeiten unermüdlich, aber ihre Situation verbessert sich kaum. Ein besonderer Rückschlag kommt hinzu, als ein erheblicher Teil der Führung des Kossiner Volksbetriebes in den Westen geht. Anna Seghers glorifiziert nicht das Leben in der SBZ und in der daraus entstehenden der DDR. Vielmehr zeigt sie, wie schwierig es ist, die Menschen für die neuen sozialistischen Ideen zu gewinnen. (Dieses Problem blieb ja bis zum Ende der DDR 1989/90: der Großteil der Bevölkerung wollte einfach nur leben, sah sich nicht im Klassenkampf mit der Bourgeoisie. Und die Vordenker der Arbeitermacht waren leider oftnicht in der Lage, die Menschen argumentativ zu gewinnen, sondern versuchten es mit anderen, mit dirigistischen und repressiven Mitteln, was natürlich Unmut und Opposition hervorruft.) Und auch die Mangellage im Lebensstandard der Menschen in der SBZ und der DDR wird von der Autorin benannt und zudem kontrastiert durch die bessere Situation in den Westzonen und der späteren BRD. Sozialistischer Realismus, als künstlerischer Grundlagenbegriff, bedeutet nicht die Verherrlichung des Sozialismus und der DDR, wie heutzutage oft behauptet wird. Vielmehr, und dies wird einem klar, wenn man sich etwas intensiver mit diesem literarischen Epochenbegriff auseinandersetzt, dass es sich um eine bestimmte Erzählweise handelt, in der zB die einfachen Menschen (Arbeiter usw) im Mittelpunkt stehen, deren Lebenssituation erzählt wird: Menschen, die durchaus nicht immer heroische Übermenschen sind, Menschen, die Fehler machen, Menschen, die nicht das Leben einer abgehobenen fernen Schicht führen, sondern die Welt der Leser. Und da dies nunmal das Leben in der sozialistischen Gesellschaft war, sind solche Romane natürlich auch davon geprägt. Und viele der literarischen Werke, so auch dieses, sind dabei von einer großen Realität gekennzeichnet. Anna Seghers (1900-1983) ist eine herausragende Dichterin. Ihr Schreibstil ist von einer großen Poesie, was den Roman auch zu einen Lesegenuss macht. Hier mal als Abschluss zwei Beispiele: 1. "Es war Abend geworden. Er schlenderte in den Straßen umher. Das Gewimmel schluckte sein einzelnes Leben." 2. "Der Krieg hat auch in diese Stadt gehörig hineingebissen."
  16. Cover des Buches Ein Kapitel für sich (ISBN: 9783328103585)
    Walter Kempowski

    Ein Kapitel für sich

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Aliknecht

    Infolge einer großen Dummheit wird Walter Kempowskis 1948 verhaftet und wegen Spionage verurteilt. Er saß für 8 Jahre in der Haftanstalt in Bautzen. Mit ihm kommen auch Bruder und Mutter wegen Mitwisserschaft in langjährige Haft. Es sind niederdrückende Erfahrungen, die er sehr detailliert beschreibt. Sein Humor hilft ihm, die traurige Zeit durchzustehen. Walter Kempowskis Romane der "Deutschen Chronik" beschreiben in großer Detailgetreue deutsches Leben im 20. Jahrhundert.

  17. Cover des Buches Deutsche Geschichte für Dummies (ISBN: 9783527715879)
  18. Zeige:
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