Bücher mit dem Tag "schändung"
32 Bücher
- Iny Lorentz
Die Wanderhure
(3.752)Aktuelle Rezension von: liselotte20Die Wanderhure von Iny Lorenz entführt uns ins frühe Mittelalter.
Die junge Adlige Marie gerät durch einen bösen Komplott in die Gefangenschaft und wird danach schwer misshandelt und aus der Stadt geworfen. Nicht einmal ihr Jugendfreund Michel kann ihr nun helfen. Nur durch Hilfe der Wanderhure Hilde überlebt Marie und muss es nun der anderen Frau gleichtun und ihren Körper verkaufen.
Mir gefällt die Reihe, sehr leicht zu lesen und man kann prima abschalten. Natürlich ist dies kein Historikroman der einem Wissen vermittelt, wer das möchte liest eben andere Romane.
- Jussi Adler-Olsen
Schändung
(1.572)Aktuelle Rezension von: zickzackVizehauptkommissar Carl Mörck und sein Assistent Assad starten ihren zweiten Fall im Sonderdezernat Q. Es geht um den 20 Jahre alten Rorvig-Fall, als zwei Geschwister ermordet wurden. Der Verdacht fiel auf eine Schüler-Clique. Tatsächlich hat auch einer von ihnen gestanden und der Fall war abgehakt. Doch die Eltern, u. a. der Vater Polizist und hat Suizid begangen, konnten sich damit nie wirklich abfinden. Als Carl ermittelt, merkt er, dass es noch mehr Verbrechen gibt, die mit der Clique im Zusammenhang stehen, aber schnell wird ihm von oberster Stelle klargemacht, dass Ermittlungen nicht erwünscht sind. Denn die ehemaligen männlichen Mitglieder gehören heute zur hohen Society. Aber auch eine Spur führt zu einer Frau, die jetzt als Obdachlose lebt. Fieberhaft versuchen Carl und Assad diese ausfindig zu machen, denn Kimmie scheint besonders wichtig für den Fall zu sein.
Ich muss ja sagen, dass der zweite Band ähnlich angefangen hat wie der erste für mich. Ich kam schwer rein und fand ihn entsprechend auch nicht so spannend. Erst ab der Hälfte ist bei mir der Knoten geplatzt.
Einerseits fand ich die Ermittlungen sehr zäh und andererseits war es so unangenehm aus der Sicht der Täter zu lesen. Das waren solche arroganten Typen, die glauben, dass sie mit Geld wirklich alles kaufen können. Keine Moral, keine Skrupel. Hauptsache sie konnten ihre inneren Triebe befriedigen. Einfach ekelhaft.
Kimmie war jetzt auch nicht die Sympathieträgerin, aber ihre Sicht war noch irgendwie interessant. Vielleicht weil sie wenigstens nicht so arrogant gewirkt hat und man bei ihr gespürt hat, dass hinter ihr noch mehr steckt. Ab einen gewissen Punkt war ich auch in einem Gewissenskonflikt. Denn irgendwie entwickelte ich Mitleid mit ihr, andererseits kam auch recht schnell heraus, dass sie nicht viel besser als die Kerle war. Und dass mit einer schlimmen Vergangenheit zu erklären, ist halt… naja. Da müsste es ja nur so von Verrückten auf der Welt wimmeln, wenn man bedenkt, wie viele Menschen ein schlechtes Leben hinter sich haben. Dennoch hat Kimmie etwas an sich gehabt, dass mich angesprochen hat und was sie interessant gemacht hat. Ihre Passagen haben mich über die erste Hälfte gerettet.
Als dann nach und nach die Zusammenhänge besser verknüpft wurden, ich die Leute mehr auseinanderhalten konnte und die Ermittlungen Fahrt aufgenommen haben, ist es zu einem spannenden Buch geworden, wo ich auch mitgefiebert habe und es kaum noch aus der Hand legen konnte.
Allerdings wurde es zum Ende hin auch wieder so dumm. Carl und Assad sind so ein unnötiges Risiko eingegangen… die wussten doch, dass diese Männer gefährlich sind und das die glauben, mit allen davon zu kommen. Warum macht man dann so eine Dummheit? Zumal sie bereites Indizien, wenn man nicht sogar langsam von Beweisen sprechen konnte, in der Hand hatten. Sie brauchten ja nur noch Kimmie ausfindig machen und nur weil Assad so eine Vermutung hatte, mussten sie sich so dumm verhalten. Es war ähnlich wie im ersten Band, als sie sich da ja auch in Gefahr brachten.
Ob das Carl mit seinem früheren Kollegen auch so gemacht hat? Dann wundert es mich, dass da nicht schon eher etwas passiert ist.
Apropos Carl. Zu ihm habe ich immer noch ein sehr zweischneidiges Verhältnis. Irgendwie find ich ihn ja ganz drollig und es gab sogar Szenen, wo mich seine Gedanken zum Lachen gebracht haben. Allein der kleine Ausflug nach Spanien mit seiner Flugangst, war eine köstliche Szene. Obwohl ich den ganzen Ausflug auch etwas als sehr unnötig fand und man nur diese unterhaltsame Szene einbauen wollte, war zumindest mein Eindruck, sei es drum.
Aber wie er sich gegenüber seiner Psychologin teilweise benimmt… wie so ein pubertärer Schüler, der einen viel zu hohen Libido hat. Das war so unangenehm und so unpassend. Ich mag diese Szenen gar nicht und find sie auch nicht lustig. Genauso habe ich nicht verstanden, was er gegen seine neue Sekretärin hatte. Von Anfang an war er gegen Rose negativ eingestellt. Ja gut, sie hat ein loses Mundwerk und lässt sich nicht alles von ihm gefallen, aber so muss sie ja auch sein, wenn er so giftig ihr gegenüber ist. Auch hat sie einen eigenen Kopf, dass sie eben Tische und Stühle bestellt, weil sie halt der Meinung ist, dass sie das in den Kellerräumen von Dezernat Q brauchen. Dieses Verhalten passt meiner Meinung sehr gut Carl, dass ich denke, dass die als Team perfekt passen. Wenn er ihr Aufgaben gegeben hat, dann hat sie diese gut erledigt. Das hat ewig gedauert, bis Carl das kapiert hat. Der hat wahrscheinlich die ganze Zeit geschmollt, weil er nicht Liz (oder wie sie geschrieben wird) bekommen hat, die er ja auch so scharf findet. Gegen die andere Sekretärin Frau Sorensen wettert er ja auch ständig, weil er die nicht mag und nicht attraktiv findet. Carl behandelt Frauen danach, ob er sie attraktiv findet oder nicht. Kein Wunder, dass er auf der Sympathieskala nicht nach oben klettert.
Ich fand es etwas ironisch, dass er den einen Mann so mit Verachtung in Gedanken gestraft hat, welcher sich seiner Sekretärin gegenüber so schlecht verhalten hatte. Carl ist da nicht viel besser. Er hat da noch Grenzen, aber wenn die Frauen teilweise mitbekommen würden, was er so in Gedanken ablässt, dann wäre er nicht besser.
Aber wiederum finde ich es auch in Ordnung, weil Carl ja auch nicht als Sympathisant angelegt ist. Er soll der kernige Polizist sein, der an der ein oder anderen Stelle unsympathisch wirkt und sexistisch ist, aber am Ende das Richtige macht. Aber in dem Moment, wo er so ein Arsch ist, rege ich mich halt trotzdem über ihn auf. Darum habe ich auch so ein zwiegespaltenes Gefühl zu ihm.
Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen. Er ist nicht zu ausschweifend, an mancher Stelle mit einer Würze Witz und einfach mitnehmend. Nur wie im ersten Teil hat mir das Sprunghafte in den Szenen nicht gefallen. Man befindet sich beispielsweise in einem Verhör und im nächsten Absatz ist man plötzlich wieder in Carls Büro, ohne dass die vorherige Szene richtig ausgelaufen ist. Das wirkt so, als würde da noch ein Schlusssatz fehlen.
Fazit: Insgesamt muss ich sagen, dass ich den zweiten Teil etwas schwächer fand als den ersten. Ich habe lange gebraucht, bis ich überhaupt richtig drin war und mitfiebern konnte. Zudem fand ich die anderen Sichtweisen echt schwierig und ekelhaft. Es hat teils einfach keinen Spaß gemacht, aus deren Perspektive zu lesen. Und auch die letzte Aktion von Carl und Assad war so dämlich. Der Fall war aber interessant und wie da immer mehr Details rausgekommen waren, hat mir gut gefallen. Ich gebe dem Buch solide 3 Sterne.
- Jussi Adler-Olsen
Verachtung
(924)Aktuelle Rezension von: Annabell95Nete Rosen trifft 1985 während eines Empfangs auf den Gynäkologen Curt Wad. Wad demütigt sie vor den Augen der Gäste. Noch immer kämpft sie damit, was ihr damals auf der Insel Sprogø widerfahren ist. Die Zufallsbegegnung mit Wad wühlt alles wieder auf und setzt etwas in den Gang... Jahre später, 2010, stößt das Sonderdezernat Q auf die Akte einer Frau, die 1987 spurlos verschwuden ist. Während der Ermittlungen stoßen sie auf fünf weitere solcher Vermisstenfälle. Recht bald gerät Curt Wad ins Zentrum der Ermittlungen. Er hat seine Patientinnen damals schwer misshandelt und an ihnen Zwangssterilisationen durchgeführt.
"Verachtung" ist der vierte Band des Sonderdezernats Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die privaten Geschichten der Ermittler hier weiterentwickeln.
Das Ermittlertrio habe ich sofort nach ein paar Seiten wieder ins Herz geschlossen. Nach wie vor finde ich sie sympathisch und sie werden von Band zu Band toll weiterentwickelt. Assad finde ich immer noch geheimnisvoll und ich brenne darauf endlich seinen Hintergrund kennenzulernen, aber er wirkt durch seine Art auch sehr authentisch. Kommissar Karl Mørck ist einfach ein schrulliger Ermittler und sehr eigensinnig. Er hat seine eigenen Methoden, was die Ermittlungsarbeit angeht. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das setzt er auch durch.
Durch die schrulligen Sprüche des Ermittlertrios wird die Handlung sehr schön aufgelockert und man muss beim Lesen immer mal wieder schmunzeln. Die Perspektivwechsel zwischen Vergangenheit und heute, aber auch zwischen den einzelnen Protagonisten sorgt für Abwechslung, aber hält auch die Spannung hoch.
Das Thema um die Frauen und der Zwangssterilisation zu der damaligen Zeit lässt es einen eiskalt den Rücken runterlaufen. Das muss echt harte Zeiten für die Frauen damals gewesen sein.
Mein Fazit:
Mit ein paar irren Wendungen wird der Fall zu keiner Zeit langweilig und hält zum Schluss sogar noch eine Überraschung bereit. Das schrullige Ermittlerteam in seinem vierten Fall zu folgen war einfach wieder spannend und amüsant. - Friedrich Schiller
Die Räuber
(666)Aktuelle Rezension von: YazzieDer Anfang des Buches war vielversprechend und sehr spannend. Ich fand rasch einen Zugang zu den Charakteren. Diese waren sehr vielfältig und man konnte sich sogar in den unsympatischsten Personen hineinversetzen.
Bei der Mitte der Geschichte zog sich die Handlung in die Länge und es wurde immer mühseliger das Buch zu lesen.
Nach der Mitte der Geschichte wurden für mich wichtige Informationen ausgelassen und ich konnte mich somit nichtmehr auf die Handlung konzentrieren, sondern musste öfters nachlesen ob ich etwas ausgelassen hatte. Aus diesem Grund musste ich das Buch im Endeffekt weglegen.
Die Schreibweise war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da das Buch in der Epoche des Sturm und Drangs geschrieben worden ist, ich konnte mich aber schnell an den Schreibstil und die Fremdwörter gewöhnen.
Leider wurden meine Erwartungen an das Buch nicht übertroffen oder gar erfüllt. Ich wollte dieses Buch so sehr zuende lesen, jedoch konnte ich es nicht.
- Nikola Hotel
It was always love
(490)Aktuelle Rezension von: AnuuschaDie Geschichte von Aubree und Noah hat mir gut gefallen. Noah ist ein Herzensguter Mensch und sehr witzig. Auch die Beziehung zwischen den Protagonisten war einzigartig und die Entwicklung hat mir zugesagt. Die Päckchen der beiden waren gut thematisiert und durch die Freundschaft und liebe beider Charaktere schön zu verfolgen.
- Janne Teller
Nichts
(1.069)Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecherPierre Anthon ist im Gegensatz zu seiner Mitschülerin Agnes und ihrer Klasse nicht mehr zum Unterricht erschienen, da er der Meinung ist, dass alles keine Bedeutung mehr hat und somit nichts lohnt. Um ihm das Gegenteil zu beweisen tut sich die ganze Klasse zusammen und jeder Einzelne bestimmt über ein wichtiges Detail im Leben des Anderen und genau diese wichtigen Dinge werden zu einem Haufen aufgetürmt. Was harmlos mit ein paar modischen Sandalen anfängt, wird schnell zu einem Wetteifern um immer krassere Dinge zu opfern und führt zu einer dramatischen Gruppendynamik.
Manchmal erschrecke ich mich daran wie grausam Jugendbücher sein können, aber dann denke ich prinzipiell über Kinder nach und wie grausam diese auch im echten Leben untereinander sein können und auch sind. Daher hat mir der philosophische Ansatz von Pierre Anthon gefallen und als Leser fragt man sich unwillkürlich auch was eigentlich eine wirkliche Bedeutung in seinem Leben hat. Und was sind Dinge, über die man sich vielleicht aufregt und am nächsten Tag schon vergessen hat. An sich ein sehr gutes Buch, das zum Nachdenken anregt, auch wenn es tiefe menschliche Abgründe zeigt.
- Stephen King
Christine
(594)Aktuelle Rezension von: MareikeUnfabulousMir ist das Buch in der Buchhandlung aufgefallen. Meine Mama erwähnte dabei, dass sie vor einiger Zeit den Film gesehen hatte und wahnsinnig beeindruckt war. Damit war die Entscheidung quasi gefallen: Ich wollte das Buch lesen. Dass ich mit Autos nichts am Hut habe, war gar nicht schlimm. Die wenigen Fachbegriffe konnte ich auch ohne Kenntnisse zuordnen.
Der Klappentext ist auf das Wesentliche beschränkt, sagt aber eigentlich alles aus, was man zu Beginn wissen muss: Arnie verliebt sich Hals über Kopf in "Christine", einen roten 1958er Plymouth Fury. Das Chaos nimmt seinen Lauf und ein Halten ist nicht in Sicht. Christine nimmt unheimlich viel Raum ein, sorgt für Ärger und entwickelt ein Eigenleben. Dies hat große Auswirkungen auf Arnies Leben, seinen Charakter und auf seine Sozialkontakte. Die Geschehnisse werden überwiegend aus der Perspektive von Dennis, dem besten Freund von Arnie, erzählt.
Ich habe das Buch im März 2023 zu lesen begonnen und nach 270 Seiten vorerst beiseite gepackt, weil ich in eine kleine Leseflaute geraten war, die sich über Monate zog. Vergessen habe ich "Christine" aber längst nicht. Und als ich knapp zehn Monate später die Gelegenheit sah, das Buch endlich fortsetzen zu können, habe ich nicht gezögert. Ich konnte problemlos wieder in die Geschichte einsteigen und wurde von den Geschehnissen regelrecht mitgerissen.
Es ist absurd und gleichzeitig erschreckend, welche Auswirkungen Christine auf das Leben von Arnie hat. Ich habe ständig zwischen Mitleid, Wahnsinn und Unverständnis geschwankt. Selbes gilt übrigens für Arnies Eltern, die die Kontrolle über ihren Sohn verlieren und sich dabei nur selten als Sympathieträger erweisen konnten.
Wie dem auch sei: Mich hat das Buch jedenfalls sehr gefesselt und in seinen Bann gezogen. Stephen King ist es immer wieder gelungen, Spannungsbögen aufzubauen. Das Buch hat mich an den Rand meiner Nerven gebracht und mich sehr gut unterhalten. Schaut euch bei Interesse auch unbedingt den Trailer zum Film an! - Joe Hill
Teufelszeug
(90)Aktuelle Rezension von: Lilith_McCoyDarum geht es:
Vor einem Jahr ist das Leben von Ignatius Martin Perrish endgültig aus den Fugen geraten. Ohnehin das schwarze Schaf seiner Familie und im Gegensatz zum erfolgreichen Vater und berühmten Bruder beruflich erfolglos, wurde damals Merrin Williams, die Liebe seines Lebens, brutal ermordet aufgefunden. Weil sie sich an jenem Abend im Streit von Ig getrennt hatte, was viele Zeugen bestätigten, nahm die Polizei Ig als Täter fest. Die Beweiskette hielt jedoch nicht stand, und er kam auf freien Fuß. In seiner kleinen Heimatstadt im US-Staat Maine gilt Ig als nichtsdestotrotz als Mörder, der durch die Maschen des Gesetzes schlüpfen konnte. Die Polizei schurigelt, die Bürger meiden und verachten ihn. Sogar Lee Tourneau, Igs bester Freund seit Kindertagen, hat sich abgewendet; er wurde vom Alkohol ersetzt, dem Ig schon lange zu heftig zuspricht.
An die aktuelle Saufnacht kann sich Ig überhaupt nicht erinnern. Sie muss aber spektakulär gewesen sein, denn am Morgen sind ihm zwei Teufelshörner aus der Stirn gewachsen. Erschrocken bittet er seine Familie um Hilfe - und muss hören, dass ihn die Eltern ebenfalls für einen Mörder halten und sich seiner schämen: Wer sich dem gehörnten Ig nähert, unterliegt dem Zwang, ihn rückhaltlos in jedes intime Geheimnis einzuweihen. Bruder Terry gesteht ihm, in den Mord an Merrin verwickelt zu sein. Lee Tourneau hatte sie ermordet und die Indizien so manipuliert, dass Terry als Mittäter dagestanden hätte. In seiner Not hatte dieser Lee dabei geholfen, stattdessen Ig ans Messer zu liefern.
Der will Vergeltung. Aber die Macht der Hörner versagt bei Lee, der ihm stattdessen seinen Bodyguard Eric auf den Hals hetzt. Ig muss sich einen Plan ausdenken. Als Rächer ist er freilich denkbar untauglich. Er lotet seine neuen Fähigkeiten aus und entdeckt dabei interessante Möglichkeiten. Allerdings bleibt Lee, der sich als lupenreiner Soziopath entpuppt, inzwischen nicht untätig ...
Meine Meinung:
In der Tat ist und bleibt Ig auch in seiner neuen Inkarnation, was er als Mensch gewesen ist: ein armer Teufel. Dies muss und sollte der Leser berücksichtigen, da sonst eine böse Überraschung droht: "Teufelszeug" ist kein klassischer Horror-Roman und Ig alles andere als eine übermenschliche Gestalt, die entsprechende (Un-) Taten begeht. Ig ist ein Opfer, das meist reagiert. Versucht er zu agieren, geht dies in der Regel schief. Ig will auch kein Dämon sein, und als er versucht, seine neu gewonnenen Fähigkeiten trotzdem so einzusetzen, wie er es seinem teuflischen Äußeren schuldig zu sein glaubt, scheitert er kläglich: Ig ist auf den eigenen Mythos hereingefallen.
Joe Hill ist kein Literat. Er versucht einfach, die tief ausgefahrenen Geleise des Horror-Genres zu vermeiden. In gewisser Weise gelingt ihm das. "Teufelszeug" ist eben nicht die viel zu bekannte Story vom übernatürlich aufgepeppten Rachefeldzug eines Underdogs, dem das Schicksal die Kraft gegeben hat, es seinen Peinigern endlich zu zeigen.Trotz der phantastischen Elemente bleibt "Teufelszeug" ein konventioneller Unterhaltungsroman US-amerikanischer Prägung. So hart die Nackenschläge die Hauptfigur auch treffen, wirklich zu Boden geht sie nicht, und in totaler Niederlage mag Hill seinen Roman erst recht nicht enden lassen. Ig wird zusammengeschlagen und niedergeschossen, aber als ihm seine Widersacher den Gnadenstoß geben wollen, springt plötzlich Bruder Terry aus dem Gebüsch, lenkt die Strolche ab und gibt Ig die notwendigen Sekunden, in denen er sich verpusten, die Reste seiner Zurückhaltung abstreifen und endlich mit Gewalt zurückschlagen kann. Die Handlung ist nicht in der Reihenfolge, in der die Dinge im Buch erzählt werden. Darin sehe ich auch das größte Manko bei diesem Roman. "Teufelszeug" wird zu großen Teilen in Rückblenden erzählt. Diese hätten meiner Meinung nach deutlich kürzer ausfallen dürfen.
Trotzdem ein netter Schmöker bei dem trüben Novemberwetter. Meine Leseempfehlung:
⭐️⭐️⭐️⭐️/5 Sternen
- Marina Heib
Der Bestatter
(24)Aktuelle Rezension von: artphiliaDer Bestatter ist ein recht brutaler Thriller, indem ein Ermittlerteam einen grausamen Kindermörder zur Strecke bringen muss, ehe es noch mehr unschuldige Opfer gibt.
Besonders unter die Haut gehen die Details der Morde, da es sich wie gesagt um Kinder handelt, die zuerst sexuell missbraucht und dann 'erlöst' werden.
Das Ermittlerteam ist zwar relativ stereotyp, doch das hat mich nicht gestört. Ich mag den verschrobenen Kommisar und die Psychologin besonders.
Ebenso fand ich die zwischenmenschlichen Beziehungen (innerhalb des Ermittlerteams) interessant und gut geschrieben.
Die hier und da etwas derbere Wortwahl ist zunächst gewöhnungsbedürftig, aber durchaus angemessen. - Tom Jacuba
KALYPTO - Die Magierin der Tausend Inseln
(78)Aktuelle Rezension von: ErmelynsEs bleibt spannend, umfangreich und wird endlich aktionlastiger. Die Kämpfe kommen immer häufiger. Die Partien entwickeln einen Hass gegeneinander. Es werden Bündnisse geschlossen. Doch es bleibt nicht schwarz und weiß. Dieser Aspekt gefällt mir. Die Charaktere erhalten Ecken und Kanten und wir finden an allen sachen die wir befürworten und denen wir widersprechen. Selbst einfach Nebenfiguren erscheinen uns so zu weilen undurchschaubar.
Hinzu kommt das Auftreten de reinzelnen Figuren. Schon am Dialekt erkennt man wer von wo kommt und welche Stellung er da hat. Das ist einfach fantastisch. Selbst die bösen mächtigen Magier, die die Menschheit versklaven wollen, zeigen plötzlich menschliche Züge. Wir verstehen Teile ihres Handelns und stimmen ihnen zuweilen sogar zu.
- Don Winslow
Das Kartell
(142)Aktuelle Rezension von: JosseleDie amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.
Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)
Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)
Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.
Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.
- Inge Löhnig
In weißer Stille (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 2)
(301)Aktuelle Rezension von: thenightKlappentext:
An einem stürmischen Herbstabend wird der pensionierte Kinderarzt Dr. Wolfram Heckeroth von seinem Sohn Albert tot und gefesselt im Wochenendhaus am Starnberger See aufgefunden. Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort übernimmt die Ermittlungen. Erste Untersuchungen ergeben, dass der alte Mann im Laufe mehrerer Tage verdurstete.
Meine Meinung:
Ein Krimi der eher leisen Töne und doch Spannung pur, bis zur letzten Seite.
*In weißer Stille* war der erste Roman den ich von der Autorin gelesen habe, da es sich dabei um den 2 Roman um Konstantin Dühnfort, was mich erst ein klein wenig skeptisch an das Buch herangehen ließ, kann man allem folgen, wenn man den ersten Roman nicht kennt?
Man kann, problemlos, das, was man an Hintergrundwissen von Konstantin Dühnfort braucht, wird einem gut vermittelt.
Konstantin Dühnfort und sein Team müssen den Mord an Wolfram Heckeroth aufklären, der an die Heizung gefesselt in seinem Wochenendhaus qualvoll verdurstet ist.
Im Laufe der Geschichte, bröckelt die heile Weltfassade der Familie Heckenroth, Wolfram, das Opfer, war ein Sadist, der nicht nur verbal seine Familie quälte, sondern körperlich auch viele Frauen, Albert der älteste Sohn und Vaters Liebling, betrügt seine Frau Babs, Bertram der zweite Sohn, ist ein gescheiterter Architekt, der sich mit seinem Vater nicht verstand und immer auf konfrontationskurs mit diesem war, die Schwester, aufgrund ihrer Erziehung, gefühlskalt und Karrieregeil.
Motive zum Mord lassen sich einige finden, auch einige der von Wolfram gedemütigten Frauen, könnten Täter sein.
Durch akribische Polizeiarbeit kommen Dühnfort und sein Team sehr weit am Schluss des Buches auf den Mörder, für mich ist der Täter ein klein wenig überraschend, kurzfristig hatte ich jemand anderen im Sinn, das hat für mich das Buch aber nur noch aufgewertet.
Auch durch die dramaturgisch gut eingesetzten Szenen aus dem Privatleben der Ermittler, passten sehr gut ohne das sie sich zu weit in den Vordergrund drängten.
Das Ende des Buches, das nichts mit dem Fall zu tun hat, hat mich auch sehr überrascht, wie geht denn das nun weiter?
Alles in allem, gebe ich *In weißer Stille* die volle Punktzahl.
- James Patterson
Der 1. Mord
(331)Aktuelle Rezension von: Anett_GlNach Herzschmerz und Liebe kann es mal wieder ein bisschen härter zur Sache gehen, wobei man sagen muss, dass auch in diesem Thriller Herzschmerz und Liebe nicht zu kurz kommen.
Der Anfang ist schon niederschmetternd und man fragt sich schon, wie soll das Enden? Und die Protagonistin darf doch nicht schon im ersten Teil sterben. Ich mag ja Bücher, wo die Kapitle kurz gehalten sind, was zwar am Anfang erschreckend ist, wenn man sieht, dass das Buch 200 Kapitel hat, aber sie waren wirklich sehr kurz teilweise. So kann man immer einen guten Cut finden, wenn man das Buch mal aus der Hand legen muss.
Die Gesichte selber ist toll und wirklich gut geschrieben. Es gibt diese Hinweise, wo man sich absolut sicher ist, wer der Mörder ist, nur um auf der nächsten Seite wieder andere Hinweise zu bekommen um sich dann doch nicht mehr so sicher zu sein und am Ende ist eh alles anders, als gedacht. Ich mag die Tiefe von Jill. Wir bekommen wirklich einen guten Einblick in ihren Charakter. Man kann total mit ihr fühlen. Auch der Zusammenhalt zwischen den Mädels beim Womans Murder Club ist schön zu "sehen".
Doch was wäre ein guter Thriller ohne Spannung. James Patterson hat es so gut geschrieben, dass man sich, wie in einer Folge Law & Oder fühlt. Man kann sich visuell alles sehr gut vorstellen. Und wie ich schon am Anfang schrieb, kommt auch der Herzschmerz nicht zu kurz. Da denkt man JIll bekommt endlich das, was sie verdient hat und dann wird ihr am Ende doch alles wieder genommen. Also Achtung Spoiler: Es gibt kein Happy-End =(
Ich finde den ersten Band schon richtig klasse und werde mir die nächsten Bänder sicherlich auch mal durchlesen. Es gibt ja genug davon. Ich finde die Womans Muder Club Bücher sind gut, für Frauen, die sich zum ersten Mal an das Genre Thriller und Krimi ran wagen wollen. Denn es ist kein reiner Krimi oder Thriller, es ist auch ein bisschen Liebes- oder Frauenroman. Es ist auf jeden Fall eher etwas für Frauen. - Iny Lorentz
Die steinerne Schlange
(74)Aktuelle Rezension von: Di_ddyDie Römer wollen die Welt erobern und schrecken auch nicht davor zurück, die germanischen Stämme entlang des Limes zu unterjochen.Mittendrin ist Gerhild, Tochter eines germanischen Fürsten. Sie steht zwischen ihren zwei Brüdern, der ältere Hariwin, der bei den Römern aufgewachsen ist und der römischen Legion dient, und der jüngere Raganhar, der den Stamm führt, jedoch nicht so wie es andere gerne hätten (einschließlich seiner Schwester).Dann kommt Quintus daher, ein Römer, der verlangt, dass die „befreundeten“ Germanen sich der römischen Armee anschließen soll, damit die feindlichen Stämme erobert werden können… Er findet an Gerhild gefallen und fordert sie für sich. Das sieht sie nicht ein, fordert ihn zum Wettkampf und... GEWINNT! Ist könnt euch vorstellen, dass sowas dem Stolz eines solchen Mannes gar nicht behagt.Ihre Brüder verlangen, dass sie sich ihm ausliefert, doch sie weigert sich.Und so geht die Geschichte los…Und was soll ich sagen? Es ist ein typischer Lorentz Roman! Hier wird also das Rad nicht neu erfunden…Absolut jeder, der ein paar ihrer Bücher kennt, weiß wie es läuft: eine willensstarke Frau, die sich gegen (meist) männliche Widersacher durchsetzen muss! Und sie schafft es, findet dabei in aller Regel dann auch die Liebe. Es gibt viel Blut, Gewalt, Ungerechtigkeit, und man hasst die Bösen mit einer Inbrunst, die schon Wahnsinn ist Aber es geht alles gut aus, zumindest für die Protagonistin. Klar, sie verliert ein paar Menschen, muss einige Prüfungen bestehen, viel Kacke durchmachen, aber sie bekommt ihr Happy End.Und obwohl es im Grunde immer die gleiche Leier ist, nur in einem anderen (historischen) Kleid, liebe ich Iny und Elmar Lorentz Bücher Ich werde nicht müde sie zu lesen, und das hat auch seinen Grund.Man fiebert einfach dennoch mit, leidet und freut sich mit… und man kommt auch flott durch, trotz der für manche hohen Anzahl an Seiten.Also ich kann die beiden nur wärmstens empfehlen - Martin Krist
Die Mädchenwiese
(199)Aktuelle Rezension von: FuexchenDie alte Frau sieht alles kommen. Sie findet die grausam ermordeten Mädchen. Sie kennt ihren Mörder. Aber sie wird schweigen. Der kleine Junge bangt um seine verschwundene Schwester, denn er hat etwas gesehen. Er will reden, doch niemand hört ihm zu.
Seit Alex Lindner vor Jahren seinen Dienst als Kommissar quittiert hat, lebt er zurückgezogen in der Provinz. Als auch hier ein Mädchen verschwindet, weiß er: Der Mann, den er damals vergeblich jagte, ist zurück. Diesmal muss er ihn fangen, denn der Blutzoll wird steigen.Dies ist nicht das erste Buch, das ich von dem Autor Martin Krist gelesen habe und ich finde, er hat hier einen packenden Thriller geschrieben, der mich in seinen Bann ziehen konnte und mir ein tolles Leseerlebnis bereitet hat, auch wenn es etwas dauerte, bis ich in die Geschichte gefunden hatte.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und da es keine holbrigen Formulierungen gibt, kam ich gut voran. Durch eine bildhafte Darstellung, konnte ich gut abtauchen.
Mit den Charakteren tat ich mich etwas schwer. Das ist sicherlich Geschmackssache, aber mir waren sie nicht authentisch genug. Es gab für mich einfach zu viele Stellen, als dass ich mich hundertprozentig in sie hineinversetzen hätte können.
Meiner Meinung nach transportiert das Cover genau die Stimmung, die das Buch umgibt, mir gefällt jedenfalls gut. Den Klappentext finde ich vielversprechend und er hält genau das, was er vorgibt: Spannung, Spannung, Spannung.
Wegen der Charaktere gibt es von mir einen kleinen Abzug. Nichtsdestotrotz gefällt mir der Thriller sehr gut und ich kann ihn empfehlen. Ich vergebe vier Sterne.
- Candice Fox
Crimson Lake
(172)Aktuelle Rezension von: Chrissy87Ganz Australien hält Ted für schuldig an einem schweren Verbrechen, nur beweisen kann man es nicht. Und so versteckt sich Ted in Crimson Lake, wo er mit der verurteilten Mörderin Amanda gemeinsam eine Detektei betreibt.
Anfangs habe ich mich echt schwer getan mit der Geschichte, aber je weiter die Story voranschritt, desto spannender wurde es.
Allerdings fand ich die Geschichten rund um Teds und Amandas Verbrechen deutlich spannender als den Fall den sie versuchen aufzuklären. Der wurde zum Ende hin zwar noch mal richtig gut, aber ansonsten hat es mich eher weniger interessiert.
Ted mochte ich eigentlich, vor allem aber tat er mir sehr leid. Amanda fand ich die meiste Zeit irgendwie verstörend .
Auf jeden Fall werde ich noch den zweiten Teil lesen, in dem hoffentlich Teds Fall aufgeklärt werden kann.
- Axel Petermann
Auf der Spur des Bösen
(65)Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk· • ● Inhalt eigene Worte ● • ·
In dem Buch berichtet Axel Petermann ausführlich über reale Vorfälle. Er analysiert die Täter und erstellte an Hand dessen Vergangenheit, Gegenwart und Handeln ein Profil. Mit diesem kann dann der Täterkreis eingegrenzt werden. Die Vorfälle reichen von extrem bis hin zu widerwärtig.
· • ● Schreibstil ● • ·
Ich-Erzähler Perspektive
Axel Petermann drückt sich sehr gewählt aus und man merkt dadurch schnell, dass er ein kluger Kopf ist. Ich persönlich finde den Schreibstil sehr ansprechend und er ist leicht zu lesen. Es befinden sich außerdem sehr viele Erläuterungen und Informationen in dem Buch.
Zitat:
Petermann, Axel: Auf der Spur des Bösen-Ein Profiler berichtet,
1.Aufl., Ullstein,
Berlin 2010.
(Seite 165)
"Letztendlich tödlich war die festgestellte Arterienverletzung, denn durch sie hatte Tom Howe fast die Hälfte seines im Körper zirkulierenden Blutes verloren. [...] Die spätere Untersuchung in der Ballistik, wie die waffentechnische Abteilung heißt, identifizierte das Projektil als ein Wadcutter-Bleigeschoss mit einem Durchmesser von 8,8 mm und einem Gewicht von 9,38 Gramm."
· • ● Mein Fazit ● • ·
Die Tatsache, dass er versucht alle Täter, nach deren Verurteilungen, im Gefängnis zu besuchen und auch die Opfer, teilweise, später besucht, verstärkt die Sympathie zu dem Autor. Daran merkt man, dass ihm die Opfer/Täter nicht egal sind und es lässt ihn ebenfalls sehr menschlich erscheinen. Auch seine Beschreibungen und die Vorgehensweise ist sehr gut durchdacht und ausführlich dargestellt. Für mich ein sehr interessantes Buch und ein professioneller, sympathischer Autor.
• ● Bewertung ● • ·
Ich möchte hier eigentlich keine Bewertung abgeben, da diese realen Vorfälle keiner Unterhaltung dienen sollen oder nach Spannung abgegrenzt werden können.
Deshalb wie immer, für die Recherche der Autoren und in Respekt vor den Opfern, fünf Sterne.
- Jutta Profijt
Kühlfach zu vermieten
(86)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen Einblick in das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Der dritte Teil der Reihe kann wieder voll überzeugen und schließt sich nahtlos an die beiden Vorgängerbücher an.
Die Autorin entwickelt die Protagonisten behutsam weiter. Das gefällt mir sehr gut. Natürlich kommen auch neue Figuren hinzu, die sehr gut und detailreich gezeichnet sind.
Der Anteil an Spannung ist angemessen, ohne wirklich nägelkauende Spannung zu erzeugen. Das ist aber auch garnicht nötig, die herrlich skurrile Handlung und die köstlichen Dialoge entschädigen vollauf!
Mich hat das Buch wieder sehr gut unterhalten und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band.
- Rebecca Michéle
Im Schatten der Vergeltung
(20)Aktuelle Rezension von: HeikeSonnEin Historeienschmöker, den man so runterlesen kann. Die Schreibe der Autorin mag ich, das Buch hat Längen, mich aber auch immer wieder mal überrascht, so dass ich interessiert weitergelesen habe.
Darum auch die vier Sterne, obwohl ich inhaltlich eher drei vergeben hätte. Achtung spoiler, wer's noch lesen will, liest diesen Teil erst danach!
Mir haben die Hauptfiguren zu unglaubwürdig gehandelt. Die Mutter schwuppt von eisiger Ablehnung über Jahrzehnte ganz plötzlich in eine doch zugewandte Mutter. - Leider nicht nachvollziehbar.
Umgehkehrt der Ehegatte der Prota. Mit welcher Eieskälte er seine Frau ablegt und in die Verbannung schickt und damit auch seiner Tochter größtes Leid zufügt, wäre noch zu erklären, wenn er wenigstens erkennbar mit dieser Verbannung hadern würde. Das wird aber nicht deutlich. Zack, Frau weg, Deine Herkunft passt nicht mehr (und dass obwohl er früher durchaus unkonventionell geheiratet hat) und später, zack, Frau wieder her. -Nicht nachvollziehbar.
Schlußendlich die Wandlung der Protagonistin vom Saulus zum Paulus. Schreckt vor brutalem Zufügen von Leid nicht zurück, agiert eiskalt und plötzlich, schwupp, ohne dass der LeserInn diese Wandlung nachvollziehen darf, plötzlich Mitgefühl und Verzeihen ...
Alles kann es vielleicht geben, nur wird man als Leserin leider nicht mitgenommen, da fehlt mir viel mehr Hintergrund und verfolgen der Persönlichkeit.
Da ich aber eine bekennende Romantikerin bin, gefällt mir die gefällige Auflösung.
(Cover: Was hat dieses Cover mit 1780 zu tun? Die Frau auf der Abbildung nach heutigem Maßstab geschminkt, die Kleidung passt nicht, die Farben des Fotos der Burg auch nicht.) - Anonyma
Eine Frau in Berlin
(136)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchNach dem Krieg gab es Massenvergewaltigungen.
Der Verlag lobt die Autorin dafür, kein Sekbstmitleid zu zeigen.
Ihr Freund trifft es eher. Als er zurück kommt, sagt er, sie sei wie eine Hündin geworden. Sie schreibt selber, sie will überleben wie ein Tier. Sie schreibt auch, es habe ihr körperlich nicht geschadet, sie sei gesund.
Wenn man in Deutschland Hilfe gesucht hat, weil die Oma etc durch solche Erlebnisse traumatisiert war, wurde man ausgelacht. Deutsche sind stolz drauf, angeblich alles ohne Schaden wegzustecken, überlegen und unkaputtbar. In Wahrheit aber nur kalt und vertiert.
Wie es in diesem Buch heisst: das gehört halt dazu.
Wie Deutsche mit Katastrophen umgehen, ist einfach abscheulich.Hier werden die Deutschen auch ein Volk von Stummen genannt.
Ein sicher aufschlussreiches Buch. Man möchte schreien.
- Jussi Adler-Olsen
Schändung – Carl Mørck, Sonderdezernat Q, Fall 2
(48)Aktuelle Rezension von: ZahirahDieser Band kommt in seiner Grundstimmung schonungsloser und brutaler daher. Das liegt zum einen an den Beschreibungen der Taten, die die Mitglieder der Clique verüben, und zum anderen an deren Mitglieder selbst. Ihre Motive für ihre ausufernde Gewalt mit Blut und Tod, schildert der Autor sehr detailliert. Die Spannung beschreibt diesmal keinen Bogen sondern bleibt von Anfang an konstant hoch. Die Hauptfigur Carl ist wie schon in Teil 1 dargestellt – streitsüchtig aber liebenswert. Wohingegen Assam, zwar immer noch Redewendungen falsch zitierend, plötzlich aggressiver und unausgeglichener wirkt. Dieser Fakt wird in diesem Band aber noch nicht näher erklärt. Vielleicht mehr dazu dann in Band 3? Den Fall lösen die beiden trotz aller Widerstände letztlich souverän.
Kurzum: „Schändung ist ein würdiger Nachfolgeband. Allerdings möchte ich empfehlen den 1. Teil zu lesen. Durch die Vorkenntnisse kann man kleine feine Veränderungen im Charakter der Hauptfiguren schneller erfassen und runden damit auch das Leseerlebnis besser ab. Ich möchte auch diesen Thriller weiterempfehlen und bewerte ihn mit 5 von 5 Sternen.
- Joseph D'Lacey
Meat
(61)Aktuelle Rezension von: ihkftNichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein.
Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen.
Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten.
Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend.
Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.
- Åsa Schwarz
Nephilim
(58)Aktuelle Rezension von: ArmilleeAm Ende des Buches gibt es ein Interview mit der Autorin. Die 1. Frage an sie : 'wann haben Sie festgestellt, dass Sie ein Talent zum Schreiben haben?' Ich glaube, das war für mich der beste Moment des Buches, denn ich habe herzlich gelacht.
Dabei beziehe ich mich auf den Inhalt der Geschichte. Die Autorin hat keine Ahnung, wie Polizeiarbeit vor sich geht. Die ganzen Handlungen waren an den meisten Stellen nur noch lächerlich. Hinzu kommt, dass die Kommissarin Amanda sich durch die ganze Geschichte gekotzt hat.
Zwei Sterne gab es von mir für die vielen Infos zur Umwelt / Greenpeace und weil es Spaß gemacht hat, Nova auf ihrer Flucht vor der inkompetenten Polizei zu begleiten.
- Henri Bosco
Der Esel mit der Samthose
(3)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin Mensch, der mich gut kennt, schenkte mir dieses Buch. Frankreich, Esel, Natur, kindliche Abenteuer und feinsinnige Naturbetrachtungen sind ganz nach meinem Geschmack und so fing ich auch sofort mit Lesen an.
Ich tauchte in die Welt von Constantin ein, einem Jungen, der in einem beschaulichen Örtchen auf dem Land lebte und eher die Einsamkeit, denn die Gesellschaft anderer Buben suchte. Ein Esel lockte ihn zu einem besonderem Platz in den Bergen, an dem ein seltsamer Mann das Paradies auf Erden erschaffen wollte.
Zunächst schien es tatsächlich paradiesisch zu sein, eine sprudelnde Quelle, blütenübersäte Idylle, zwitschernde Vögel und zahme Tiere, aber irgendetwas lauerte im Verborgenen. Constantin wird in ein mysteriöses Abenteuer verwickelt, das am Ende Fragen offen lässt und dadruch dem Leser Raum zu eigenen Spekulationen gibt.
Henri Bosco schreibt poetisch und erschafft mit wenigen, aber genau den passenden Worten eine stimmungsvolle Atmosphäre. Er versteckt die Substanz hinter der Geschichte, wodurch der Leser eingeladen wird, den tieferer Sinn durch Nachdenken zu ergründen. Und so beschäftigte mich das Gelesene auch in meinen Träumen und während der Erledigung von Alltagsaufgaben. So liebe ich das. Ein wunderbares Buch.