Bücher mit dem Tag "schamgefühl"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schamgefühl" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.331)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Ich fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.

  2. Cover des Buches Der Professor (ISBN: 9783426500705)
    John Katzenbach

    Der Professor

     (333)
    Aktuelle Rezension von: Ina2018

    Wenn sexuelle Abgründe ohne Rücksicht auf Verluste ausgelebt werden und es zu kommerziellen Zwecken in Kauf genommen wird, dass dies Menschenleben kostet, ist das hart, zuzuschauen. Das Weiterlesen fiel mir teilweise schwer. Die drei Protagonisten waren sympathisch, schlüssig beschrieben und ihr Handeln gut nachvollziehbar. Ich hätte mir mehr miteinander des Professors und der Ermittlerin gewünscht und weniger Rätseln, ob nun wirklich ein Verbrechen stattgefunden hat oder ob das Opfer, ein Mädchen im Teenageralter nur von zu Hause geflüchtet ist. 

    Der Professor im Ruhestand, ein brillianter Wissenschaftler, dem sein Gedächtnis auf Grund einer schnell fortschreitender Krankheit im Stich lässt beobachtet, wie das Mädchen entführt wird. Er wendet sich an die Polizei, aber die ermittelnde Kommissarin kennt das Mädchen, eine Ausreißerin. Sie glaubt, dass auch diesmal der Teenager nur von zu Hause abgehauen ist, weil man keine gemeinsame Sprache fand und der Bonus-Papa so ein Vollidiot ohne Empathie ist. 

    Die Motive der Entführer sind eindeutig mit der rücksichtslosen Jagd nach dem schnellen Geld auf den Punkt zu bringen. Die neuen Medien machen es möglich, alles - hochpreisig versteht sich - mit den anonymen Usern auf der ganzen Welt zu teilen. Von Anfang an wünscht man sowohl die Täter als auch deren Fan-Gemeinde in den finstersten Knast und dass einer den Schlüssel zu selbigen wegwirft. Doch wird es dazu kommen? Eine spannende Reise, die allerdings nur sehr langsam in Fahrt kommt. 

  3. Cover des Buches Madly (ISBN: 9783736312975)
    Ava Reed

    Madly

     (448)
    Aktuelle Rezension von: Nora_Haensch

    𝐌𝐚𝐝𝐥𝐲 𝐯𝐨𝐧 𝐀𝐯𝐚 𝐑𝐞𝐞𝐝 | 𝐍𝐞𝐰 𝐀𝐝𝐮𝐥𝐭 | 𝟑-𝟒⭐️


    Im Moment habe ich gerade Schwierigkeiten bei diesem Buch die richtigen Worte zu finden. Ich liebe und mag den Stil von Ava ganz besonders und hier merkt man, dass es noch zum Anfang ihre ersten richtigen New Adult Bücher waren, wenn ich die Whitestone Hospitel Reihe als Vergleich nehme.


    Die Protagonisten sind allesamt wunderbar, denn Junes Humor ist nicht mit anderen vergleichbar. Sie hat eine lockeren Charakter und für jeden eine Schulter zum anlehnen. Mase lässt nichts anbrennen, kämpft für seine Liebe nämlich June und seine Bar und geht offen und ehrlich mit seinen Gefühlen rum.


    Die Geschichte hätte für mich persönlich echt ein Highlight werden können, jedoch störte es mich zu sehr, dass beide nicht miteinander gesprochen haben und die Fehlkommunikation sehr im Vordergrund war. Irgendwann habe ich es leider überhaupt nicht wirklich mitbekommen, wo das eigentliche Problem ist.  Es war ein riesiges Hin und Her zwischen June und Mase und erst auf den letzten Seiten, kam das erste Date und die Situation, voll und ganz auf denjenigen einzugehen. 


    Das Buch war auf jeden Fall voller Dramatik aber auch mit Liebe gefüllt und fand es schön, auch die vorherigen Charaktere wieder zu treffen. 

  4. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  5. Cover des Buches Kühn hat zu tun (ISBN: 9783499266829)
    Jan Weiler

    Kühn hat zu tun

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 320 Seiten

    Verlag: Rowohlt Taschenbuch (21. Mai 2016)

    ISBN-13: 978-3499266829

    Preis: 11,00 €


    Spannender Krimi und mehr


    Inhalt:

    Kriminalhauptkommissar Martin Kühn, verheiratet mit Susanne, zwei Kinder, stolzer Besitzer eines Eigenheims, schwirrt der Kopf. In seiner Wohnsiedlung geht es drunter und drüber. Irgendwas stimmt mit dem Baugrund nicht, Neonazis bilden eine Bürgerwehr, ein kleines Mädchen ist verschwunden und hinter Kühns Garten liegt eine Leiche, aufs Übelste zugerichtet. 


    Meine Meinung:

    Dies ist der Auftaktband der Reihe um den Münchner Polizisten Martin Kühn. Er hat mir in seiner Vielseitigkeit ausgesprochen gut gefallen. Dicht an der Seite des sympathischen, aber auch ein bisschen verschrobenen Protagonisten erleben wir einige turbulente Tage mit polizeilichen Ermittlungen, aber auch einigen privaten Problemen, wobei sich alles irgendwie vermischt. 


    Besonders Kühns innere Monologe vermögen zu fesseln und bringen auch die Ermittlungen voran.  Was den Täter angeht, hatte ich zwar schon früh den richtigen Riecher, doch was genau dahintersteckt, hat mich letztendlich doch sehr überrascht und fasziniert.


    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für diesen tollen Kriminalroman.


    Die Reihe:

    1. Kühn hat zu tun

    2. Kühn hat Ärger

    3. Kühn hat Hunger


    ★★★★★

  6. Cover des Buches Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend (ISBN: 9783423209632)
    Charles Bukowski

    Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend

     (191)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Autobiografischer Text von C. Bukowski. Erzählt wird seine von Gewalt und Hoffnungslosigkeit geprägte Kindheit in den USA.

    Sein Vater verlor in den 1920 Jahren während der Wirtschaftskrise seinen Job und geht um den Schein zu waren trotzdem jeden Morgen aus dem Haus und lässt seine Wut an seinem Sohn aus. Und dies mit gnadenloser Gewalt.

    Henry (so nennt sich Bukowski in diesem Buch) erlebt die Hölle, er wünschte dem Vater mehrmals den Tod. 

    Als Einzelgänger und von seinen Mitschülern respektlos 'Sauerkrautfresser' verspötelt wehrt er sich selber mit Gewalt. Alkohol und Hass auf alles sind sein Ventil. Einzig Bücher vermag den jungen Bukowski einigermassen zu interessieren.


    Ungeschminkter Text, keine leichte Kost und trotzdem eine Lese - Empfehlung von mir.


  7. Cover des Buches Rock Kiss - Ich will alles von dir (ISBN: 9783736301702)
    Nalini Singh

    Rock Kiss - Ich will alles von dir

     (118)
    Aktuelle Rezension von: BookLand66

    Nachdem man Noah bereits im 1. Band als den Bad Boy kennengelernt hat, der keine Party und keine Gelegenheit Groupies abzuschleppen auslässt, wird in diesem Buch das Geheimnis für sein selbstzerstörerisches Verhalten gelüftet.

    Er hat allerdings eine sehr lange Zeit gebraucht, die sowohl für ihn als auch für Kit sehr anstrengend und zermürbend war, bis er sich endlich ihr, der einzigen Person, die ihn aus seinem Albtraum herausreißen konnte, anvertraut hat.

    Ich habe sowohl Kit als auch Noah geliebt. Eine Kit, die allen Widrigkeiten zum Trotz zu einem steht, sollte jeder Noah haben, obwohl das alles andere als leicht für sie war.

    Manch einer wird vielleicht der Meinung sein, dass sie zu nachgiebig und zu verständnisvoll angesichts seines Verhaltens ihr gegenüber ist, aber wenn wahre Liebe im Spiel ist, dann gibt es kein Zuviel von irgendwas.

    Ich habe das Buch nur so verschlungen, da er super schön und gefühlvoll geschrieben ist. So gefühlvoll, dass mir beim Lesen so oft die Tränen gekommen sind.

    Es ist eine Geschichte über das Verarbeiten von Geschehnissen in der Vergangenheit und eine Geschichte, die zeigt, dass es sich für die wahre Liebe lohnt, verständnisvoll, ausdauernd, hartnäckig und vor allem stark zu sein.

  8. Cover des Buches Die Liebeslotterie (ISBN: 9783499252594)
    Andrew Nicoll

    Die Liebeslotterie

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Tibo Krovic ist Bürgermeister einer kleinen Gemeinde und liebt seine Sekretärin. Er malt sich aus wie ein Leben mit ihr sein könnte, aber Agathe ist verheiratet. Mit ihrem Mann läuft es seit längerem nicht mehr so toll und sie versucht alles, das Feuer wieder zu entfachen. Als sie sic doch trennt, kommt sie mit Cesare zusammen, ein furchtbarer Mann, der nicht gut ist für Agathe. Als die Probleme mit ihm immer größer werden, wird Tibo zu einer Entscheidung gedrängt.
    „Die Liebeslotterie ist eine schöne, spannende und romantische Geschichte über Menschen, die ihr Glück vor sich haben, aber es nicht zu greifen wissen. Viele einzelne wunderschöne Momente machen dieses Buch zu etwas ganz besonderem

  9. Cover des Buches Fleckenteufel (ISBN: 9783499274817)
    Heinz Strunk

    Fleckenteufel

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    August im Jahr 1977.Eine christliche Familienfreizeit von Hamburger Jugendlichen und Erwachsenen fährt nach Scharbeutz an die Ostsee. Mittendrin der 16-jährige Thorsten Bruhn, den seine Hormone und Fantasien geistig, seine Verdauung körperlich nicht zur Ruhe kommen lassen.

    Die Geschichte liest sich recht flüssig und auch die Protagonisten wirken authentisch. Der Erzählstil wirkte auf mich stellenweise protokollartig und verwirrend. Auch Thorstens Gedankensprünge, seine Fantasien und Tagträume zwischen Krieg, Sex und Körperausscheidungen erschienen mir oft unübersichtlich und meist fehl am Platz. Möglicherweise ist das typisch für pubertierende Jungs. Dabei waren seine Gedanken größtenteils unappetitlich und oberflächlich.

    Obwohl mehrmals erwähnt wurde, dass sich Ich-Erzähler Thorsten „mit th“ schreibt, wurde aus dieser Regel im Verlauf der Erzählung mehr ein Vorschlag.

    Fazit: Wer Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ verschlungen hat, erhält hiermit das „männliche“ Pendant dazu. Vermutlich eher nichts für Lesende mit schwachem Magen und empfindlicher Hygiene. Puber-Tiere der 1970-er Jahre könnten in Erinnerungen schwelgen.

  10. Cover des Buches Rotkäppchen muss weinen (ISBN: 9783596512591)
    Beate Teresa Hanika

    Rotkäppchen muss weinen

     (260)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Immer am Freitag muss sie zur Klavierstunde und danach fährt sie meist zu ihrem Opa und da wartet ihr Papa oder jemand anderer auf sie. Nicht so an diesem Tag und ab da wird sich alles verändern. Er fasst sie zum ersten mal an, fragt ob sie keinen Freund hat und missbraucht sie. Das ist nur der Anfang und die folgenden Jahre sind eine schreckliche Zeit, aber vielleicht ändert es sich ja... Beate Teresa Hanika hat eine sehr gute Sprache und weiß genau wann sie sich zurück nehmen muss und wann man lauter und eindringlicher erzählen sollte. Ein sehr schwieriges Thema und schwer zu verkaufen, aber wer etwas zu diesem Thema sucht, kommt an dieser Lektüre nicht vorbei.

  11. Cover des Buches Über die Liebe (ISBN: 9783847270270)
    Stendhal

    Über die Liebe

     (19)
    Aktuelle Rezension von: SomeBody
    Stendhal unternimmt mithilfe von Poesie in diesen kleinen Essays den Versuch, die (seine) Liebe zu erklären: Philosophisch, subjektiv, symptomatisch, leidenschaftlich … und so manches Mal einfach nur nüchtern ironisch.
  12. Cover des Buches Wenn mich jemand sucht, ich bin im Kühlschrank (ISBN: 9783944296050)
    Stevani Fuhlrott

    Wenn mich jemand sucht, ich bin im Kühlschrank

     (5)
    Aktuelle Rezension von: weinlachgummi
    Der Titel des Buches hat mich angesprochen, er versprach eine lustige und unterhaltsame Geschichte und die gab es auch.

    Die Autorin beschreibt mit viel Humor ihren jahrelangen Kampf mit dem Übergewicht.

    Wer sich nun neue Diät Tipps erhofft wird wohl enttäuscht werden, alles schon mal da gewesen, nichts revolutionäres.  Aber die Tipps sind liebevoll und witzig verpackt. Die Beschreibung ihrer Kindheit und Jugend hat so manche Stelle an der ich schmunzeln musste. Die Selbstironie ist herrlich.  Was ich auch ganz super finde ist, dass die einzelnen Kapitel eine zumeist sehr witzige Überschrift haben.

    Ein Zitat zum Schluss: Ich hatte das Gefühl, von der Glücksfee gemobbt zu werden.

  13. Cover des Buches Der Mythos vom Zivilisationsprozeß (ISBN: 9783518395363)
    Hans Peter Duerr

    Der Mythos vom Zivilisationsprozeß

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    "Arschloch", "unzivilisiert", "Brüste entblößen", "völlig unzutreffend", "primitive Horden", "noch absurder", "man müsste sich sehr wundern, daß unsere Spezies zu jener Zeit nicht ausgestorben ist". Huihuihui. Hier wird echt kein Blatt vor den Mund genommen. Die Seitenangaben zu den Zitaten sind in entsprechender Reigenfolge: 11, 11, 17, 17, 22, 23, 23. Zugegeben, das sind sehr selektive und willkürliche Zitate, doch geben sie evtl. wider, warum ich große Augen machen musste, als ich die Einleitung unter dem ebenfalls sehr bezeichnenden Titel "Paradigm Lost" las. Bis zum Ende konnte ich das Buch echt nicht einschätzen. Denn die Einleitung vermittelt etwas das Bild eines modernen Sallust, der hier empört über die Dekadenz der Moderne herzieht und bewusst den Begriff "Moderne" in Anführungszeichen setzt.
    Denn mit diesem Buch "Der erotische Leib. Der Mythos vom Zivilisationsprozess" (1997) will der Autor Hans Peter Duerr eine der großen soziologischen Thesen zerschmettern. Der deutsche Soziologe Norbert Elias hat nämlich in seinem Werk "Über den Prozeß der Zivilisation" auf der Affekttheorie von Sigmund Freud aufbauend eine Theorie aufgebaut, nach der wir heute "modern" und "zivilisiert" seien, weil wir es als Kultur (?) schafften, unsere triebe zu unterdrücken (= Zivilisation). In der früheren Zeit und in "primitiven" Kulturen gebe es noch keine Triebunterdrückung. Die letzten Angaben ohne Gewähr. In diesem Thema und in dieser Diskussion bin ich erst ganz rezent reingeraten. Falls hier also jemand mehr Ahnung hat und ich Fehler eingebaut haben sollte (was durchaus passieren kann), bitte ich gerne um Korrekturen.
    JEDENFALLS will Duerr nun mit diesem Buch (eigentlich eine 5teilige ReiHe von mehr als 3500 S., wenn man Wikipedia glauben darf !) dieses Theoriefundament von Norbert Elias (früher trieborientiert/unzivilisiert, heute triebunterdrückt/zivilisiert) zerschmettern, indem er aufzeigt, dass heutige "moderne" Gesellschaften durchaus in einiger Hinsicht schamlos sind und es bereits in früheren Gesellschaften Scham gab. das versucht er zu beweisen, indem er sich auf ein Thema spezialisiert und dazu zahllose Beispiele zusammenträgt: Brüste. Ja, werte Leser, ihr lest richtig. Nein, das ist kein Tippfehler und keine Autokorrektur à la T9. Es geht tatsächlich um Brüste (von Frauen). Denn Duerr zeigt, dass es schon überall sexuelle Scham bzgl. der weiblichen Brüste gab. Ergo: das Fundament der Elias' Theorie ist fort. Und diese Beweisführung vollzieht Duerr streng empirisch, denn er sammelt auf den Seiten 27-353 zahllose Beispiele dafür. Wir folgen ihm dabei, wie er von Ereignis zu Ereignis springt, wie er zwischen der Neuzeit und der Antike hin und der wechselt und wie er von Kalkutta efließend nach Japan übergeht. "folgen" ist hier etwas zu einfach ausgedrückt, denn Duerrs Materialsammlung grenzt an eine zusammenhangslose Aneinanderreihung. Diese 300 Seiten sind ein Sammelsurium an interessanten Kuriositäten, die jedoch eines gemeinsam haben: sie widerlegen tatsächlich Elias Zivilisationsthese in höchster Finesse. Das unterstützt auch noch der Fussnoten-Anhang auf den Seiten 391-582 (!) und die lange Bibliographie (S. 585-652). Beides zeigt, wie viel Arbeit und Präzisionsarbeit im Text steckt (für die, die es nicht schom beim Lesen des Textes selbst oder Fussnotenabschnitte merkten).



    Das an sich empfinde ich nun jedoch nicht als das WIRKLICH Bemerkenswerte und Beeindruckende an dem Buch, sondern eher die Wut und der Frust, der da drin steckt. Die Zitate in der Einleitung meines Kommentars sidn zwar teilweise selbst Zitate innerhalb des Buches, sollen aber verdeutlichen, mit welcher Härte und Unerbittlichkeit Duerr hier schreibt. In diesem Sinne will ich auch noch kurz etwas zum Anhang (S. 354-388) sagen, in dem Duerr auf Kritik (an den ersten 3 Bänden der Reihe, nehme ich an) eingeht. Duerr setzt dem Nachwort ein Zitat von Nietzsche voran: "Und Niemand lügt soviel als der Entrüstete." Und so gehts auch weiter. Duerr unterstellt anderen, gelogen zu haben und sich einfach nur sinnlos aufzuregen. Also, da ist bestimmt was dran, aber Duerr regt sich selbst auch sehr gut auf. WIRKLICH. ICH DACHTE, ICH BIN IM FALSCHEN FILM. Er sprach sogar davon, dass er Morddrohungen erhalten habe (S. 355). WTF. Wo sind wir hier ? Duerrs Argumentationsgang hatte ich eigentlich schon nach der Einleitung verstanden und akzeptiert. Immerhin gehöre ich schon von vorneherein zu denjenigen, die der festen Überzeugung sind, dass wir heute nicht so modern sind, wie wir denken oder hoffen, und dass primitive Kulturen nicht so primitiv sind/waren, wie wir meinen oder vermuten. Ich war noch ein Anhänger einer moralischen Hierarchisierung von Kulturen, Gesellschaften oder Länder, besonders wenn es (zwangsläufig) daruf abzielt, dass "wir" "moderner"/"besser"/"fortschrittlicher" sind als "andere". Der gesamte Hauptteil ist dann eben eine akkurate Beweisführung. Das finde ich auch unsagbar wichtig, weil wir so mit empirischen Argumenten ausgestattet werden. Das wäre soweit auch OK. und das empfäne ich auch als angemessenes Ende. Doch ich bin viel faszinierter von der besagten Wut des Autors hier und von dem ganzen polemischen Kontext des Themas. So ist die Kritik eines Rezensenten sinnlos: "Oberflächlich affinen  Signifikanten werden, über alle Kultur- und Zeitgrenzen hinweg, gleiche Signifikante zugeordnet, und schon aus den erzählten Verhaltensweisen ersichtliche differences make no differences. [...] So what, Mr. Duerr?" (von Duerr selbst zitiert, S. 356, mit der bezeichnenden Kommentierung: "Oder wie es ein anderer Kritiker, der etwas dagegen zu haben scheint, daß man ihn versteht, formuliert"). Duerr selbst hält seine Wut auch hier nicht gerade zurück, bezichtigt andere (berechtigt oder nicht) der Lüge und tut deren Kritik als sinnlose Empörung ab. Dabei finde ich schon, dass er auf die Kritik seiner Argumentationsanordnung, näher eingehen dürfte. Sehr deftig reagiert er auch in einer Fussnote auf die Publizistin  (?) Katharina Rutschky. Diese habe in der Zeit gemeint, da sie wegen des Fehlens eines Penis nicht dazu in der Lage sei "phallisch zu drohen". Duerr bitet ihr da eine Alternativdrohgeste aus der Tierwelt an: "Zu diesem Zwecke bräuchte Frau Rutschky freilich gar keinen Penis. Weibliche Totenkopfaffen beispielsweise demonstrieren ihre Überlegenheit, indem sie die Schenkel spreizen und ihre erigierte Klitoris zur Schau stellen." (S. 355 mit Fn. 5 auf S. 552).
    Duerr muss man seine Schlagfertigkeit wirklich lassen, doch evtl. ist der indirekte Vorschlag zur Zurschaustellung der Klitoris zu viel.



    Methodisch und fachlich ist das Thema der Zivilisationstheorie und seiner Widerlegung echt interessant. Trotzdem ist dieses Buch für mich ein etwas schockierender Einblick in die mögliche Unerbittlichkeit einer "wissenschaftlichen" Diskussion. Die Anführungszeichen habe ich deswegen gesetzt, weil die Diskussion beidseitig wirklich nicht gerade für die Diskutanten spricht. Auch wenn ich ehrlich gesagt denke, dass es beiden Seiten zu mehr Bekanntheit reichte.
    Interessanter als das Buch an sich finde ich also eher den gesamten thematischen und personellen Kontext. Sehr überrascht war ich auch über einen älteren Spiegel-Artikel, in dem ersichtlich wird, dass Norbert Elias (ihr erinnert euch ? Der Urheber der Zivilisationstheorie) nach außen hin gegenüber Duerr freundlich und lobend war, aber sich hinterrücks beim Verlag Suhrkamp beschwerte, dass der Duerrs Bücher publiziere. Der Spiegel-Artikel schließt dann auch mMn sehr richtig mit "Fest steht: Im zivilisierten Verhalten, auf das sich die Menschheit laut Elias zubewegt, müssen sich die Groß-Denker noch üben."




    Was ich an Sekundärquellen im Fließtext erwähnt habe und mehrere andere Kommentare aus dem Internet, die mir halfen, das Buch als ganzes und den Kontext der Debatte und der Personen zu verstehen (zumindest hoffe ich, einiges verstanden zu haben), liste ich hier mal auf:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25327104.html
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezension-sachbuch-die-nackten-und-die-roten-11311343.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
    http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=6243
    http://www.berliner-zeitung.de/was-bisher-fehlte--ist-nun-kenntnisreich-da--hans-peter-duerr-legt-seine-dokumentation-ueber-die-weibliche-brust-vor-apfel--pfirsich-oder-melone-16437258
    http://www.ultimo-muenster.de/kr-buch/b-duer.htm
  14. Cover des Buches Ein Bauch voller Geheimnisse (ISBN: 9783939619642)
    Pimm van Hest

    Ein Bauch voller Geheimnisse

     (3)
    Aktuelle Rezension von: annas_bibliomanie

    Inhalt: Moira passieren einige Dinge, die sie nicht mit Absicht gemacht hat. Sie rübbelt ihre Strumpfhose auf und versteckt diese, sie isst ihre Birne nicht und schmeißt sie weg, sie pinkelt ausversehen auf Mamas Hochzeitskleid.... das alles schluckt sie runter, bis ihr Bauch voller Geheimnisse ist und sie sich gar nicht mehr wohl fühlt. Sie möchte ihre Eltern nicht enttäuschen, aber irgendwann sprudelt alles aus ihr heraus. Wie gut, dass Mama und Papa Verständnis zeigen und ihnen am wichtigsten ist, dass Moira ihnen alles erzählen mag, egal ob sie dann traurig sind. Denn lieb werden sie sie immer haben.


    Sprachen:

    Deutsch 

    Arabisch 

    Französisch

    Polnisch

    Russisch

    Spanisch

    Türkisch 


    Meine Meinung: Ich kann mir das Buch gut in der Kita vorstellen, auch weil es siebensprachig ist. Jedoch ist es dadurch etwas wild optisch gesehen und ich denke, dass das A4 Format ohne festes Cover schnell kaputt gehen wird. Die Geschichte ist ok, reißt mich aber nicht vom Hocker. Jedoch ist sie ein guter Anhaltspunkt, um übers Thema negative Geheimnisse zu sprechen.

    Moiras Tag dreht sich um ein Schulkind und ist relativ lang. Gegebenfalls würde ich es erst ab vier Jahren lesen, bei Kindern die lange Texte nicht gewöhnt sind.


    Fazit: Ich finde das Buch ok. Wenn man über das Thema sprechen möchte, kann es eine gute Stütze sein.


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  15. Cover des Buches Wer steht schon auf Pferde? (ISBN: 9783868275063)
    Birthe zur Nieden

    Wer steht schon auf Pferde?

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Kat kann mit Pferden überhaupt nichts anfangen. Rosa-Glitzer-Mädchenkram, der einfach nur albern ist. Warum nur muss ihre Mutter so pferdeverrückt sein? Sie benimmt sich so peinlich, dass Kat sich in Grund und Boden schämt. Dann muss sie sich ausgerechnet noch diesen unmöglichen, dicken Haflingermix mit dem lächerlichen Namen Otto kaufen. Aber dann trifft Kat auf den gutaussehenden Rick und bevor sie sich’s versieht, hat sie sich für Reitstundenangemeldet. Doch sie wird ihr Herz nicht an die Pferde verlieren. Auf gar keinen Fall.

    Ein schönes, modernes Pferdebuch. Es wird eine tolle Geschichte erzählt, die realistisch den Alltag mit Pferden darstellt. Dass Pferde viel Arbeit und auch große Kosten mit sich bringen, doch jede Mühe wert sind. Aber auch, dass Tierliebe nicht blind machen darf. Mit Leckerlis überfüttern, sich dem Tier unterordnen – all das sind Dinge, zu denen man sich zu schnell verleiten lässt.

    Geschickt wird auch der religiöse Grundton eingebunden. Kat ist in einem Teenkreis der Kirche, sonntäglicher Gottesdienst gehört dazu und die Auseinandersetzung mit sich selbst, warum das ein Teil des eigenen Lebens ist. Dabei gibt es keinen bekehrenden Unterton. Kats Freunde stammen aus dem Umkreis und wie sich eine radikale religiöse Haltung zeigt, ist an Kats bester Freundin Helli vorgeführt, die von ihren Eltern kaum aus dem Haus gelassen wird. Die christlichen Elemente spielen vor allem in der Freundschaftshandlung eine große Rolle. Schwerpunkt des Buches liegt auf den Pferden und Kats erst widerwilligen und dann immer begeisterteren Reitversuchen.  

    Fazit: eine schöne neue Pferdebuchreihe, die noch viel Potential für Fortsetzungen bietet. Schwerpunkt des ersten Bandes sind die Pferde und die Freundschaft zwischen Kat und Helli. Eine klare Leseempfehlung für alle Leser von Pferdebüchern!

    P.S. Rosa-Glitzer-Mädchenkram ist hier nicht zu finden – das würde Kat nie dulden.
  16. Cover des Buches Anleitung zum Unschuldigsein (ISBN: 9783104037028)
    Florian Illies

    Anleitung zum Unschuldigsein

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Florian Illies beschreibt anhand alltäglicher Situationen unsere inneren Gedankenabläufe, bei denen wir nur verlieren können, mein Problem bei der Sache ist: In vielen der genannten Situationen hatte ich noch gar kein Schuldgefühl, insofern war die Lektüre des Buches in meinem Fall eher kontraproduktiv! Aber daß man das Buch mit einem Disclaimer versehen sollte, würde ich nicht gerade sagen, ginge mir zu weit. Im nächsten Buch vielleicht: Schuldgefühle im Sport, beim Rezensionenschreiben o.ä.

  17. Cover des Buches Und das ist erst der Anfang (ISBN: 9783499631849)
    Anja Reschke

    Und das ist erst der Anfang

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Reschke lesen" würde Gauland wahrscheinlich sagen. ScholzWeilRhein sprechen schon wieder von der Begrenzung der "illegalen Migration", als könnte ein Mensch illegal sein, als ob sog. "Armuts-" bzw. "Wirtschaftsflüchtlinge" nicht auch verständlicherweise alles tun würden, um ihrer elendigen Lage zu entkommen, als könnte man zwischen "guten" und "Schlechten" Flüchtlingen unterscheiden. Ursula von der Leiden will sich erneut zur Kommissionspräsidentin wählen lassen und will verstärkt gegen "Schleuserkriminalität" vorgehen, wo man doch legale Wege in die EU (Stichwort "Botschaftsasyl") gar nicht zuläßt. Wie in diesem Fall Ursache und Wirkung verdreht werden, läßt sich dem Buch auch sehr gut entnehmen, besonders klarstellend durch die Verdrehung des Strafrechts, die mir als (ehemaligem) Juristen natürlich besonders übel aufstößt. The same old story.

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