Bücher mit dem Tag "schami"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schami" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Die dunkle Seite der Liebe (ISBN: 9783423147989)
    Rafik Schami

    Die dunkle Seite der Liebe

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania
    Es fällt mir ein bisschen schwer, eine Rezension über dieses Buch zu schreiben.
    Vor Monaten hatte ich angefangen "Die dunkle Seite der Liebe" im Urlaub zu lesen. Doch irgendwie bekam ich ganz schlecht einen Zugang. Seitdem ruhte es. Nun habe ich mich wieder damit befasst und musste feststellen, dass der Zeitpunkt oder die Umstände vielleicht einfach ungünstig waren.
    Es gibt zwei verfeindete Clans: die Schahins und die Muschtaks. Gefühlt ging es auf den ersten 200 Seiten um ganz viele Generationen beider Clans, die immer wieder im Clinch lagen und immer wieder zwei Liebende aus der jeweils anderen Familie hervorbrachten. Niemals konnten die Väter das dulden, die Kinder wurden quasi immer verstoßen.
    Dann aber handelte der Rest des Buch von einer bestimmten Muschtak-Familie, in der der Sohn Farid die Hauptrolle spielte. Auch er verliebt sich, natürlich, in eine Tochter der "falschen" Familie: Rana Schahin. Sie kämpfen um ihre Liebe, jahrelang. Und währendessen wird die Geschichte Syriens erzählt, die Kultur und die Religion Syriens deutlich und vor allem die Probleme, die dieses Land in der Vergangenheit und sicherlich auch heute noch hat. Ein komplexer Roman, der aus verschiedenen "Mosaikteilen" besteht, wie es der Autor selbst ausdrückt. Er teilt sein Buch in verschiedene Bücher, so so gibt es das "Buch des Lachens", das "Buch der Liebe", das "Buch der Farbe", das "Buch des Todes" und noch einige mehr. Erst aus allen Teilen ergibt sich dann eine vollständige Geschichte, die schön und traurig, brutal und liebevoll, lustig und zum Verzweifeln ist.
    Doch über allem hängt die Kultur Syriens, die ich so wenig nachvollziehen kann. Zwangsehen, die Bedeutungslosigkeit von Frauen, fehlende Rechte von Frauen, fehlende Gerechtigkeit, übermäßige Brutalität durch das Militär. Folter und Schläge sind an der Tagesordnung, man darf seine Meinung nicht kundtun und immer so weiter.
    Für mich ein einziger Aufreger. Dennoch ein gutes Buch und wenn mich diese ganzen Aspekte nicht so aufregen und mir den Lesegenuss nehmen würden, könnte ich sicher auch mehr Sterne vergeben. Ich glaube es ist ein wichtiges Buch, um Europäern die Kultur der Syrer näher zu bringen. Ob es hilft, sei dahin gestellt.
  2. Cover des Buches Märchen aus Malula (ISBN: 9783423253727)
    Rafik Schami

    Märchen aus Malula

     (25)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN WUNDERVOLLER ZUFALL...

    Neu und auf ganz eigene Weise erweckt Rafik Schami in diesem Band die schönsten überlieferten Geschichten aus seinem Heimatdorf Malula in den Bergen Syriens zu neuem Leben. Erzählt wird von einem schwangeren Mann, dessen Tochter bei den Gazellen aufwuchs, vom Großvater, der vierhundert Jahre lang sein Gewehr trug, vom Sultan und seinem neunmalklugen Wesir und vielen anderen mehr.

    Rafik Schamis Märchen, Fabeln und fantastische Geschichten, sind die Fortsetzung von 'tausendundeinernacht' in unsere Zeit. (Jens Brüning, SFB)


    "Meine Großmutter mütterlicherseits wäre mit Sicherheit eine Heilige, hätte der Vatikan den Himmel nicht den Europäern vorbehalten."


    Mit diesem Satz beginnt Rafik Schami sein Vorwort zu diesem Buch, und gleich hat er mich wieder gepackt mit seiner leisen Ironie, die dann und wann gerne aufblitzt bei Werken dieses Autors. Doch dann beschreibt Schami weiter, wie es überhaupt dazu kam, dass dieses Buch geschrieben werden konnte - und wie sich herausstellt: es war alles einem wundervollen Zufall zu verdanken.

    1984 hielt der Autor in Nürnberg eine Lesung und traf dabei auf einen Mann, der neugierig auf Schamis Heimatdorf Malula zu sein schien. Bei einem Gespräch stellte sich heraus, dass dieser Mann in seiner Doktorarbeit die Sprache des syrischen Dorfes neu untersuchen wollte - dieses 3000 Jahre alten Örtchens, wo Muslime und Christen aramäisch sprechen, die Sprache Jesu also. Dieser Mann ließ Rafik Schami eine Kopie seiner Doktorarbeit zukommen, und im Anhang machte der Autor schließlich eine Entdeckung: Meherer Literaturangaben wiesen auf Bücher und Zeitschriften hin, die die Märchen die Geschichte und die Sprache Malulas behandelten. Bei weiteren Recherchen stieß Schami schließlich tatsächlich auf einen Märchenband - in Aramäisch und Deutsch waren dort Geschichten aus Malula festgehalten. Hundertsechzehn Jahre nach dem Tag, an dem zwei Orientalisten die ersten Geschichten aus Malula erzählt bekommen hatten, entdeckte Schami sie in der Bundesrepublik. Und so hatte diese Märchensammlung schon eine geradezu märchenhafte Entstehungsgeschichte...

    Natürlich hat Rafik Schami nicht alle neuaramäischen Märchen seines Heimatdorfes verwendet, derer er habhaft werden konnte, sondern hat eine Auswahl getroffen. Die Geschichten, die ihn selbst faszinieren konnten, gibt der Autor hier auf seine ganz eigene, unnachahmliche Art wieder. Er schreibt selbst, dass er die Märchen Malulas so wiedergibt, wie er sich vorstellte, dass sie einst fabuliert wurden - oder wie er wünschte, dass sie so erzählt worden wären. Ein einziges der hier versammelten Märchen stammt komplett aus der Feder Rafik Schamis.


    "Lass es dir von einem Derwisch sagen, mein Junge. Nur Gott ist allwissend, doch ich habe in einem alten Buch gelesen: Unter den Häusern Syriens sind aramäische Grundmauern, und jedesmal, wenn ein Aramäer stirbt, löst sich ein Stein davon in Luft auf. Die Mauer wird mit jedem verlorenen Stein schwächer. Hingegen befestigt jeder aramäische Nuegeborene sie mit einem neuen Stein."


    Eine eigenartige und vom Autor vermutlich unbeabsichtige Verbindung zum aktuellen Weltgeschehen besitzen diese Märchen. Haben doch vor kurzem radikale Islamisten bewiesen, dass es mit der in den Geschichten noch vielgerühmten Uneinnehmbarkeit Malulas nicht mehr weit her ist. Und auch bezüglich der Flüchtlingssituation der Syrer finden sich hier fast schon prophetisch anmutende Parallelen:


    "Nachdem die Aramäer ihren Durst und Hunger etwas gestillt hatten, sprach die Fee. 'Ich hole euch hier heraus und führe euch an einen sicheren Ort, doch ihr müsst mir euer Wort geben, dass ihr, so hoch auch der Preis dafür sein möge, Flüchtenden euer Haus und Herz öffnet. Und so wie ich eure Rufe nicht überhörte, so dürft ihr eure Ohren ihren Hilferufen nicht verschließen.'"


    Rafik Schami ist ein Meister der Fabulierkunst, wie mich bereits andere Bücher des Autors gelehrt haben. Und so ist es ein Vergnügen, in diese Märchenwelt in der Tradition von 'Tausendundeiner Nacht' einzutauchen. Schami entführt hier den Leser in seine alte Heimat in Syrien und lässt ihn eintauchen in die Geschichten seiner Ahnen. Lehrreich und komisch, voller Bosheit und List, reich an orientalischen Weisheiten und der Lust am Fabulieren. Oftmals hält sich der Autor an die typischen Elemente der Märchenerzählung, manchesmal aber vermag er auch zu überraschen:


    "Na, Sie wollen noch wissen, ob der König Samira heiratete, ja? Man hat es den beiden zwar empfohlen, doch auf ein solch abgenutztes Ende der Geschichte hatten sie keine Lust und haben darauf verzichtet."


    Eine bezaubernde Sammlung alter Märchen präsentiert Rafik Schami hier und entführt mit großer Fabulierkunst in fremde Welten und Zeiten. Eine unbedingte Empfehlung von mir...


    © Parden
  3. Cover des Buches Erzähler der Nacht (ISBN: 9783407810908)
    Rafik Schami

    Erzähler der Nacht

     (182)
    Aktuelle Rezension von: Nesa8486

    Rafik Schami schafft es, einige kleine Märchen zauberhaft zu erzählen. Ich habe jede Geschichte und jede Seite genossen. Der Schreibstil klar und flüssig und wie schon erwähnt leicht ins Märchenhafte, was ich aber total mag. Ich kann's definitiv nur empfehlen.

  4. Cover des Buches Rafik Schami (ISBN: 9783423310840)
  5. Cover des Buches Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte (ISBN: 9783423141581)
    Rafik Schami

    Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Wie kam Rafik Schami zum erzählen in einer fremden Sprache? Wieso hat er den sicheren Weg seiner Karriere verlassen und auch Damaskus um Geschichtenerzähler zu werden? In wunderbaren Kurzgeschichten nimmt er uns mit, damit wir entdecken, warum. Farbenprächtig, lebhaft, nachdenklich, schön, spannend und manchmal auch erschreckend. Alles fängt mit dem Großvater an, der so wunderbar erzählt und der den kleinen Rafik mit auf den Flohmarkt nimmt und dort verkauft eine Frau ihren schweigsamen Mann. Oder 1001 und die gewitzte Sherazade, deren Geschichten alle Großen und Kleinen in Damaskus folgen. Ein wunderbarer und sehr persönlicher Geschichtenreigen.

  6. Cover des Buches Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat (ISBN: 9783423253499)
    Rafik Schami

    Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    In der Anthologie mit dem lustigen Titel „Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat“ von Rafik Schami sind insgesamt 20 Erzählungen versammelt. Es werden unterschiedlichen Themenkomplexe behandelt. Die ersten beiden Erzählungen widmen sich dem Thema „Erinnerungen“, daran schließen sich Erzählungen an, die die „Begegnung mit Fremdem“ thematisieren. Eine weitere thematische Gruppierung von Erzählungen handelt von dem Thema „mörderische Fantasien und Tod“. Die letzten sechs Geschichten sind dann sehr fantasievoll, übernatürliche Kräfte und magische Wesen kommen darin vor. Letztlich ist die Gestaltung der verschiedenen Texte sehr abwechslungsreich, der Erzählton reicht von amüsant-ironisch bis hin zu tief-traurig und fantasievoll sowie ernsthaft oder gar kriminalistisch. Da ich nicht alle Erzählungen im Detail besprechen kann, greife ich hier einige wenige heraus, die mir besonders gut gefallen haben.

     

    Erinnerst du dich? (S. 12-29)

    In dieser Erzählung geht es um die Problematik der Liebesheirat. Der Ich-Erzähler soll eine Frau heiraten, für die er keine Gefühle hat. Sein Vater belehrt ihn, dass Männer keine Liebe nötig hätten. Doch wie es der Zufall will, verliebt sich der Erzähler in eine andere Frau. Diese Geschichte ist so arrangiert, dass der Erzähler in Rückblicken von der gemeinsamen Vergangenheit berichtet und in Erinnerungen schwelgt.

     

    Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat (S. 31-37)

    Hier wird auf die Besonderheiten der deutschen und arabischen Gastfreundschaft eingegangen, und das auf amüsante Art und Weise. Ich musste während der Lektüre dieser feinsinnigen Geschichte sehr schmunzeln. Anders als in Deutschland sei es in Damaskus unhöflich, wenn die Gäste bei einer Einladung etwas zum Essen mitbringen, so der Erzähler. Typische Verhaltensweisen von Deutschen werden genüsslich auf die Schippe genommen und seziert.

     

    Leichenschmaus (S. 37-50)

    In dieser ebenfalls sehr lustigen Erzählungen berichtet der Erzähler davon, mit welchen deutschen Wörtern er zuerst in Berührung kam: Raureif und Ausverkauf. Und nicht zuletzt: Leichenschmaus. Es folgen vergnügliche Reflexionen über die Wortbildung in der deutschen Sprache. Auch die deutsche „Friedhofskultur“ befremdet den Erzähler. Auch die Art zu trauern unterscheide sich bei Arabern und Deutschen.

     

    Warum ist ein Kaufhaus kein Basar (S. 69-73)

    Eine weitere lustige Begebenheit wird hier erzählerisch äußerst gelungen dargelegt: die missglückten Versuche eines Erzählers im Kaufhaus den Preis für einen Pullover herunterzuhandeln. Es wird gut deutlich, dass das Handeln in der arabischen Kultur tief verankert ist. Das Muster eines solchen Verkaufsgesprächs wird hier exemplarisch vorgeführt und auf die Schippe genommen. Toll!

     

    Der Libanese (S. 121-149)

    In dieser durchaus ernsthaften Erzählung, die mit einer Prise bissiger-scharfzüngiger Ironie versehen ist, geht es darum, dass der Erzähler E-Mails von einem Strafgefangenen erhält, der von seinem Mithäftling, einem Libanesen namens Hamid, berichtet. Es entwickelt sich eine richtige Gangster-Geschichte mit Mord und Totschlag. Hamid hat in einem Eifersuchtswahn drei Männer umgebracht, die seine Frau bedrängt haben.

     

    Subabe (S. 151-164)

    Für Tierliebhaber gibt es diese wunderbar ironische Geschichte, in der der Erzähler seine Abneigung gegenüber Haustieren erklärt. Eines Tages jedoch erhält er Besuch von einer mit Akzent sprechenden Fliege, die er fortan überall mit hinnimmt und liebevoll mit Essen und Getränken versorgt.

     

    Gottes erster Kriminalfall (S. 178-192)

    Eine Eigeninterpretation der Schöpfungsgeschichte, in der der Erzähler darüber sinniert, warum Gott nicht mehr die Geschicke der Menschheit leitet. Es geht also um die „Theodizee-Problematik“. Eine Erzählung, die zum Vergleich und zum Nachdenken anregt, die aber auch mit einem Augenzwinkern erzählt wird.

     

    Fazit: Rafik Schami ist ein begnadeter Erzähler, der sich für mich durch seinen scharfen, oft amüsant-ironischen Blick auf zwischenmenschliche und interkulturelle Feinheiten und „Fettnäpfchen“ auszeichnet. Besonders gefallen haben mir die Erzählungen zum Thema „Begegnung mit Fremdem“ (S. 29-91), die oft sehr amüsant daherkommen. Besonders schmunzeln musste ich immer dann, wenn auf herrlich absurde Erklärungen zurückgegriffen wird, um Sachverhalte zu erläutern (z.B. „Bei so einem Ausmaß von Rassismus darf man nicht mehr aufklären, denn es fehlt den Leuten offenbar die Großhirnrinde, ohne die keine Aufklärung möglich ist“, S. 80). Ich vergebe 5 Sterne, weil ich gut unterhalten wurde und auch wieder etwas dazugelernt habe.

  7. Cover des Buches Mit fremden Augen (ISBN: 9783423145619)
    Rafik Schami

    Mit fremden Augen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: gerda_badischl

    Rafik Schami, in Damaskus (Syrien) geboren, lebt seit 1971 in der Bundesrepublik und ist bekannt für orientalisch anmutenden Erzählungen und gesellschaftskritische Romane in deutscher Sprache.

    Beginnend mit dem 11. September 2001 hat er für ein halbes Jahr eine Art "politisches Tagebuch" geschrieben, in dem er sich vor allem mit der arabischen Welt beschäftigt. Seine Themen sind vielfältig, aber der Schwerpunkt liegt beim Palästinenserkonflikt, mehr noch als bei den islamistischen Terror-Anschlägen. 

    Er sammelt und kommentiert Informationen aus den deutschen und arabischsprachigen Medien und erzählt, was er von seinen im Ausland lebenden Freunden und Verwandten erfahren hat.

    Schami betont im Text mehrfach, dass es ihm wichtig ist, sich keiner Seite zuzuschlagen, und daran hält er sich auch. Sein Blick und seine Stimme sind die des Humanisten und Pazifisten.

    Mein Lese-Erlebnis:

    leider enttäuschend. 

    1. Rafik Schami ist ein  deutscher Schriftsteller. Er ist genauso weit weg vom Geschehen, wie wir anderen auch. Und - auch wenn er ein aufmerksamer Beobachter der Medien ist, und offensichtlich fleißig recherchiert hat - er hat nicht viel mehr Hintergrundwissen als du und ich. Der Vorteil, dass er Al Jazeera auf arabisch verfolgen kann, macht ihn noch nicht zum Polit-Profi.

    Er schreibt, was er sich denkt - und vieles davon ist klug und weise. Aber die Gedanken, die er sich macht, könnte ich mir selber auch machen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich von ihm lernen kann. 

    2. Deutsche Politik interessiert mich (als Österreicherin) - sogar wenn sie aktuell ist - recht wenig. Die deutsche Aussenpolitik anno 2001 ist mir persönlich wirklich völlig wurscht. 

    3. Überhaupt sind viel zu viele Einträge einfach nur abgeschriebene Nachrichtensendungen. Als privates Tagebuch vielleicht nützlich, aber für einen nur mäßig politisch interessierten Menschen wie mich nicht (mehr) interessant.

    4. Attentate und Vergeltungsschläge sind etwas Schreckliches. Aber es hätte wirklich gereicht, wenn im Vor- oder Nachwort gestanden wäre: im Zeitraum dieses Tagebuchs sind soundsoviele Palästinenser und Israelis getötet worden, anstatt beinahe unkommentiert die täglichen Zahlen immer wieder aus der Zeitung abzuschreiben. 

    Leseprobe:

    29.3.2002

    Israel antwortet auf die jüngsten Palästinenseranschläge mit der Großoffensive "Schutzwall" im Westjordanland. Truppen rücken in Ramallah ein und umstellen erneut Arafats Hauptquartier. Mit Ausnahme der Präsidentenbüros werden alle Gebäude des Komplexes zerstört. Im Amtssitz von Präsident Arafat liefern sich israelische Soldaten Kämpfe mit dessen Bewachern. Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hatte zuvor Arafat zum "Feind Israels" erklärt. Die Armee ruft zur Teilmobilisierung auf. 

    5.4.2002

    ... Der UN-Sicherheitsrat produzierte wieder eine Resolution in der er Israel zum Rückzug aus den besetzen Gebieten aufforderte. Ich weiß inzwischen nicht mehr, die wievielte Aufforderung es ist. Der Sicherheitsrat erläßt seit 1967 ununterbrochen Resolutionen und wirkt im Hinblick auf Israel fast lächerlich. Israel ist keiner einzigen Resolution gefolgt. Auch alle Resolutionen in bezug auf die von Israel besetzen Golanhöhlen waren Verschwendung von Papier, Tinte und Zeit.

    Fazit:

    Für Politik- und Geschichte-Interessierte und für Fans des Autors möglicherweise interessant. Für mich nicht.

  8. Cover des Buches Reise zwischen Nacht und Morgen (ISBN: 9783423620833)
    Rafik Schami

    Reise zwischen Nacht und Morgen

     (57)
    Aktuelle Rezension von: solveig

    Eigentlich ist sein Zirkus am Ende, denkt Valentin Samani. Nach einem verheerenden Brand ist der inzwischen sechzigjährige Zirkusdirektor hoch verschuldet. Da bringt ihm die Postbotin Pia den Brief seines alten zu Reichtum gekommenen Freundes Nabil Schahin, den er vor Jahrzehnten in Arabien getroffen hat. Dieser ist unheilbar erkrankt und wünscht sich nichts sehnlicher, als die ihm verbleibende Zeit mit Valentin und seinem Zirkus zu verbringen, und verspricht, alle entstehenden Kosten zu übernehmen. Nicht nur der großzügigen Unterstützung wegen geht Valentin gern auf diesen Handel ein und unternimmt die lange, spannende Reise in den Orient.

    Wie ein arabischer Geschichtenerzähler präsentiert Rafik Schami seinen Roman. In eindrucksvollen Bildern erlebt der Leser die bunte Zirkuswelt und vollzieht die Freuden und Probleme der Reisenden mit. Ebenso lebendig beschreibt der Autor die Atmosphäre der orientalischen Umgebung; mit leisem Humor und überaus farbig versteht er es, die Stadt Ulania und ihre Bewohner zu schildern - aber auch die Schattenseiten werden nicht verheimlicht. Schnelle Wechsel politischer Systeme und die Macht des Militärs kennt Rafik Schami aus eigenem Erleben. Bereits in den Siebziger Jahren gelangte er als politisch Verfolgter nach Deutschland.

    Die „Reise zwischen Nacht und Morgen“ ist ein Roman, in dem Melancholie und Humor eng miteinander verwoben sind; ein Buch, das den Leser auf eine unvergessliche Orientreise mitnimmt.


  9. Cover des Buches Der ehrliche Lügner (ISBN: 9783407747853)
    Rafik Schami

    Der ehrliche Lügner

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die einzelnen Geschichten waren ganz nett zu lesen, haben aber oft die Rahmenhandlung (die nebenbei gesagt nicht so wahnsinnig viel hergibt) vergessen lassen. Die Episodenhaftigkeit hat das ganze Tempo rausgenommen, so dass das Lesen nicht besonders fesselnd oder gar spannend war.
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