Bücher mit dem Tag "scharfrichter"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "scharfrichter" gekennzeichnet haben.

55 Bücher

  1. Cover des Buches Harry Potter und der Gefangene von Askaban (ISBN: 9783551557438)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Gefangene von Askaban

     (10.942)
    Aktuelle Rezension von: J-L-Suhr

    Zur Story brauche ich nicht viel sagen, jeder kennt sie. Aber Teil III ist vor allem deswegen mein Lieblingsband, da er meiner Meinung nach am besten durchdacht und auch in sich geschlossen ist. Bin einfach immer wieder begeistert davon, wie Joanne K. Rowling die Dialoge meistert, man weiß einfach genau, wer wann spricht und mit welcher Tonlage - ohne dass dahinter ein Name gestanden hätte. Ich glaube, dass macht ihre Bücher auch so erfolgreich: die klaren Charaktere und ihre forteilende Entwicklung durch all ihre Hindernisse. Definitiv ein großes Vorbild für mich! :))

  2. Cover des Buches Geliebte der Nacht (ISBN: 9783802588501)
    Lara Adrian

    Geliebte der Nacht

     (1.288)
    Aktuelle Rezension von: Merylex

    Für Band 1 war es mir ein zu großes hin und her, außerdem verzeiht Gabrielle die Lügen von Lucan etwas zu einfach und großzügig. Lucan ist außerdem ein sehr unentschlossener Charakter.

    Alle Männer sind leider durchweg schön und stark, und ich konnte sie leider nicht zuordnen, den außer das einer ein Kilt trug, kriegt man die Männer kaum zu Gesicht.

    Alles in allem ist es flüssig geschrieben, Band 2 ist jedoch wesentlich besser.

  3. Cover des Buches Die Ratsherrentochter (ISBN: 9783839215029)
    Petra Waldherr

    Die Ratsherrentochter

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Durch die Heirat ihrer Mutter müssen auch die 20jährige Anna, ihr Bruder Peter und die treue Magd Walburga ihre Heimat verlassen und im Februar 1523 nach Wymphen, dem Wohnort ihres Stiefvaters und Ratsherren Steffen Brel ziehen. Bereits wenige Monate nach ihrer Ankunft wird Anna durch eine gemeine Intrige des Mordes beschuldigt und zum Tod durch das Schwert verurteilt. Der junge Scharfrichter Michael Kremer soll sie hinrichten, doch er hat sich bereits seit Annas Ankunft in Wymphen heimlich in die hübsche junge Frau verliebt. So macht er von seinem Recht der „Freibitte“ Gebrauch, sie zu ehelichen und so vor der Hinrichtung zu bewahren. Damit entgeht Anna zwar dem Tode, lebt aber nun als Weib eines Henkers ausgestoßen und verachtet am Rande der Gesellschaft. Verzweifelt versucht sie, mit Michaels Hilfe, den wahren Mörder zu entlarven. Wird ihnen das gelingen und wird Anna ihre bürgerlichen Rechte zurück erhalten? … 

    Die Autorin Petra Waldherr wurde 1974 in Möckmühl (Kreis Heilbronn) geboren. Sie ist in der Finanzbuchhaltung tätig und schreibt nebenher historische Geschichten aus einer Vergangenheit, die sie schon immer faszinierte. Neue Ideen dafür findet sie in der Natur ihrer schönen Heimat, wo auch die Schauplätze des Romans „Die Ratsherrentochter“ angesiedelt sind. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Süddeutschland nahe der Burgenstraße und der Württembergischen Weinstraße. 

    In einem angenehm gefälligen Schreibstil, die wörtliche Rede leicht der Zeit angepasst, entführt uns die Autorin ins ausgehende Mittelalter und lässt uns am damaligen Leben teilhaben. Da sie dabei sehr gut recherchiert hat und auch die örtlichen Gegebenheiten stimmen, kann man gut in das Geschehen eintauchen und fühlt sich bald selbst als Bewohner von Wymphen. Man erhält Einblick in das alltägliche Leben, erfährt Aufschlussreiches über den Beruf des Henkers, ist beim Sammeln von Kräutern dabei und lernt ganz nebenbei noch die Herstellung von Seife. Eine einfühlsame Liebesgeschichte und die spannende Verfolgung des tatsächlichen Mörders sind die Grundlage des Romans und machen das Lesen zu einem echten Erlebnis. Neben den fiktiven Protagonisten sind auch einige historische Personen in die Handlung einbezogen. Diese sind am Ende des Buches gelistet. Ein Glossar über die wichtigsten damals verwendeten Begriffe und ihre Bedeutung ist ebenfalls im Anhang zu finden. 

    Fazit: Ein historischer Roman vom Feinsten, informativ und unterhaltsam. 

  4. Cover des Buches Der Henker von Lemgo (ISBN: 9783961481866)
    Bettina Szrama

    Der Henker von Lemgo

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Karina_Lenhart
    Ich war von Anfang an gefesselt. Maria ist eine extrem starke Frau, die allen Vorwürfen trotzt. David finde ich super sympathisch, seine Gefühle zu Maria... Respekt, dass er ihr im Bezug auf Hermann hilft. Das Ende war ziemlich brutal, ich hätte nicht mit diesem Finale gerechnet
  5. Cover des Buches Die Schwester der Königin (ISBN: 9783746633701)
    Philippa Gregory

    Die Schwester der Königin

     (244)
    Aktuelle Rezension von: BookEla

    Es fühlte sich beim lesen wirklich so an als ob ich an Ort und Stelle war. Ich habe mit allen Protagonisten mitgefühlt, sämtliche Emotionen wurden beim lesen spürbar. Dieses Buch macht süchtig und kann ich nur jedem ans Herz legen der gerne Historische Roman liest!!! 

  6. Cover des Buches Die Henkerstochter und der schwarze Mönch (Die Henkerstochter-Saga 2) (ISBN: 9783548611037)
    Oliver Pötzsch

    Die Henkerstochter und der schwarze Mönch (Die Henkerstochter-Saga 2)

     (172)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Nachdem der erste Teil der Henkerstochter-Saga hatte mir bereits außerordentlich gefallen hatte, verfolge ich die Serie nun auch weiterhin.

    Zum Inhalt will ich - wie üblich bei Krimis - nichts weiter verraten. Das soll jeder selbst lesen.

    Oliver Pötzsch hat - wie üblich - gute Arbeit geleistet. Sein Geschichtsaufbau und sein Erzählstil funktionieren, reißen den Leser mit und bringen dem Leser eine filmische Geschichte nahe. Was will man mehr?

    Der Henker Jakob Kuisl bleibt eine faszinierende und trotz seines "Berufes" sympathische Figur. Erfreulicherweise kommt dieses Mal auch die Tochter des Henkers öfter vor und überzeugt als Sympathieträgerin.

    Tatsächlich muss ich diesen Teil als noch etwas stärker als den Ersten einstufen, da die Wirrungen letztlich etwas faszinierender als im ersten Buch sind. 

    Freue mich sehr auf die weiteren Bände.

  7. Cover des Buches Titan (ISBN: 9783453419360)
    Robert Harris

    Titan

     (120)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Biographie eines politischen Karrieristen - als Biographie erzählte Lebensgeschichte eines Staatsmannes und Redners, Einblicke in einen Werdegang ohne Reichtum und militärischen Rückhalt. 

    Robert Harris überzeugt einmal mehr mit einem quasi-fiktionalen Historienromanen. "Titan" setzt chronologisch und stilistisch auf den erfolgreichen Vorgänger "Imperium" auf und zeichnet den Werdegang des großen römischen Politikers Marcus Tullius Cicero dramaturgisch nach. Der Roman behandelt die Jahre 63 v. Chr. bis 58 v. Chr. und zeigt den tiefen Fall einer historischen Persönlichkeit vom Konsul zum Exilanten.

  8. Cover des Buches Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1) (ISBN: 9783548610429)
    Oliver Pötzsch

    Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)

     (336)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Es ging nicht darum, ob die Stechlin schuldig war; das Wohl der Stadt ging vor. Ein kurzer Prozess, und der Frieden würde endlich wieder einziehen.«

     

    Schongau, ein beschaulicher kleiner Ort in Bayern, im Frühjahr 1659. Mit dem Frieden ist es vorbei, als ein brutal ermordeter Junge gefunden wird. Auf seiner Schulter findet sich eine Tätowierung, die sofort als Hexenzeichen identifiziert wird. Und noch schneller ist die dazugehörige Hexe ausgemacht, Martha Stechlin, die Hebamme. Jakob Kuisl, der Henker Schongaus, soll sie der Folter unterziehen und zum Geständnis bringen. Doch Kuisl ist von der Unschuld Marthas überzeugt und macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Unterstützt wird er dabei von dem jungen Medicus Simon Fronwieser und seiner Tochter Magdalena. Leider drängt die Zeit, denn es kommt zu weiteren Opfern und mysteriösen Vorfällen und das Volk will die in seinen Augen verantwortliche Hexe brennen sehen…

     

    Wieder einmal las in ein Buch, das ziemlich lang in meinem Regal gewartet hatte. Ich glaube, ich hatte wegen des Titels Vorurteile, aber nachdem mich die Totengräber-Reihe des Autors so begeistern konnte, gab ich auch der Henkerstochter endlich eine Chance. Und ich wurde nicht enttäuscht!

     

    Zu meiner großen Freude steht der Henker im Mittelpunkt der Handlung, seine Tochter kommt eigentlich nur als Nebencharakter vor. Erwartungsgemäß gibt es eine völlig unschickliche Romanze zwischen ihr und dem jungen Medicus, der Schwerpunkt liegt aber in der Suche nach den wahren Schuldigen. Eine heikle und gefährliche Mission, aber zum Glück ist der Henker jemand, den so leicht nichts umwirft.

     

    Kuisl war gleich mein Lieblingscharakter. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das mal bei einem Henker passieren würde, aber seine Figur ist mit einigen wirklich positiven Eigenschaften angelegt. Ich halte es auch für durchaus möglich, dass es solche mitfühlenden Scharfrichter gab, schließlich wurden sie meist in Henkersfamilien hineingeboren und hatten kaum Möglichkeiten, einen anderen Beruf zu ergreifen. Interessant fand ich die Tatsache, dass der Autor selbst ein Nachfahre der Kuisls ist, die über Jahrhunderte hinweg die berühmteste Henker-Dynastie Bayerns waren. Im Nachwort erläutert Pötzsch, was er im Rahmen seiner Recherchen herausfand und welche realen Fakten in die Handlung des Buches eingeflossen sind.

     

    Das Buch liest sich leicht und fesselte mich von der ersten Seite an. Die Thematik ist natürlich gruselig, aber so funktionierten viele Menschen leider schon immer und tun es noch heute. Wenn etwas Schlimmes geschieht, muss als erstes sofort ein Schuldiger her. Hexen, Juden, Ausländer, Flüchtlinge… es ist im Grunde immer dasselbe. Und wer über das finstere Mittelalter die Nase rümpft, braucht bloß eine Tageszeitung mit vielen Bildern aufzuschlagen oder die Propaganda „alternativer“ Parteien zu verfolgen um zu sehen, wie viele Parallelen es doch gibt. Daher lese ich gerne Geschichten über Menschen, die nicht den einfachen vermeintlichen Lösungen und Vorurteilen anhängen, sondern sich um die Wahrheit bemühen.

     

    Fazit: Fesselnde Story und ein Henker als Sympathieträger, das hat mir gut gefallen und ich verfolge die Reihe gerne weiter.

  9. Cover des Buches Stadt der Finsternis - Die Nacht der Magie (ISBN: 9783802587573)
    Ilona Andrews

    Stadt der Finsternis - Die Nacht der Magie

     (301)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy87

    Kate will den Mord an ihrem Vormund aufklären und bekommt ausgerechnet vom Gestaltwandler Curran Hilfe. Dabei kommen sie etwas viel Größerem auf die Schliche.

    Die Geschichte war echt unterhaltsam und spannend, allerdings mochte ich es nicht so sehr, dass man sofort in die Welt von Kate geschmissen wurde ohne jegliche Erklärung. Ich hatte das Gefühl mir würden irgendwelche Informationen fehlen. 

    Kate als Protagonistin finde ich bisher recht spannend und freue mich darauf sie weiter zu begleiten. Genauso geht es mir mit den Gestaltwandlern.

  10. Cover des Buches Bittersüße Tode (ISBN: 9783404770809)
    Laurell K. Hamilton

    Bittersüße Tode

     (194)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Buch habe ich schon sehr lange auf meinem Print Sub. Es wurde mir damals (ca 2013) empfohlen da ich gerade eine der berüchtigten "Vampirphasen" durchgemacht habe.

    Die Rezension nun viele Jahre später fällt mir nicht leicht, der Einstieg in die Story fiel mir auch nicht leicht und ich bin mit den Charakteren leider gar nicht warm geworden. Es war keiner im ganzen Buch an dem ich mich festhalten konnte, der greifbar war. Alle waren unnahbar und total uninteressant.

    Anita Blake ist eine berüchtigte Vampirjägerin, eine die nichts umhaut und die vor kaum etwas Angst hat. Sie hatte immer (ich meine wirklich IMMER) einen Spruch auf den Lippen - in den meisten Fällen fand ich die total unpassend und einfach nur wie von einem pubertierenden Teenie der seine Grenzen austesten möchte. Es war nicht witzig - es war nervig.

    Die Charaktere waren nicht wirklich ausgearbeitet und es gab absolut keine Weiterentwicklung. Ich habe nix gespürt, war überhaupt nicht in der Story drin - sie plätscherte an mir vorüber ohne mich anzusprechen. Sie entwickelte sich furchtbar langsam und es dauerte eine schiere Unendlichkeit bis sie endlich auf den Obermufti der Vampire traf und ihren Auftrag bekommen hat. Von da an wurds teilweise etwas spannender und es kam ein wenig Action auf, aber nicht wirklich genug. Wie es weitergeht war mir eigentlich egal, die Charaktere waren mir einfach egal - das ist so schade, weil diese Reihe so hochgelobt war (und ich noch 4 weitere Bände davon besitze) aber ich bin sicher, dass ich sie nicht weiter verfolgen werde.

    Es tut mir leid, ich weiß dass viele Fans der Reihe nun aufschreien werden, aber ich kann nicht mehr als 2 Sterne geben. Und dieses mal KEINE Leseempfehlung von mir.
  11. Cover des Buches Henkersmarie (ISBN: 9783499268403)
    Astrid Fritz

    Henkersmarie

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Malka

    Maria wird unfreiwillig, aber doch auch neugierig, Zeugin, wie ihr Vater einen Richtspruch an einem Delinquenten durchführt. Maria kann es mit ihren noch kindlichen Jahren kaum fassen, dass der Vater, den sie über alles liebt, zu solch grausamen Taten fähig ist. Jedoch weiß sie, dass es sein Beruf ist. Denn er ist Scharfrichters.
    Kurze Zeit später zieht die Familie um. Ob dieser überstürzte Umzug etwas mit dem schwarz gekleideten Unbekannten zu tun hatte, dessen Auftauchen ihre Eltern so aus der Fassung gebracht hatte.
    Schon bald treffen sie auf Caspar von Teningen, der auf Wanderschaft ist und Unterschlupf sucht. Auch sein Vater ist Scharfrichter. Maria freundet sich mit Caspar an. Als die Jahre vergehen, und Caspar sie heiraten möchte, steht sie vor der großen Frage, ob sie weiterhin in der Scharfrichters Dynastie leben möchte. Sollten ihre Kinder wirklich das Gleiche erleben und unter den Verspätungen und Ausgrenzungen leiden, so wie sie selbst als Kind.

    Mein Leseeindruck:

    Maria ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Wir begleiten sie von ihrer Kindheit über die Jugendzeit bis hin zum Erwachsenwerden. Ich habe mich sehr gut in Maria hineinfühlen können und konnte ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehen. Es ist sehr interessant zu lesen, wie eine Henkersfamilie damals gelebt hat. So ziemlich alles über das Leben der Henkersfamilie war ziemlich neu für mich in diesem Buch. :) 

    Es ist ein eher "ruhiges" Buch, auch wenn es teilweise natürlich sehr grausam zu lesen ist, welche Tätigkeiten ein Henker zu verrichten hatte und was es da alles für verschiedene Varianten des Tötens und des Folterns gab.

    Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Es war spannend und interessant, Maria und ihre Familie zu begleiten.

    Die Autorin hat zudem einen sehr angenehmen Schreibstil; leicht, flüssig, und doch packend und mitreißend. Ich liebe diese Autorin. Ich persönlich könnte mich in ihre Bücher hineinlegen. :) 

    Wer Historische Romane mag, sollte sich die "Henkersmarie" auf jeden Fall einmal näher ansehen. Es lohnt sich!


  12. Cover des Buches Die rechte Hand Gottes (ISBN: 9783442413713)
    Michel Folco

    Die rechte Hand Gottes

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Wenn es das vorrangige Ziel einer Hinrichtung war, zu töten, um vor Augen zu führen, dass man nicht töten soll, dann mußte der Anblick dieses Schauspiels abschreckend sein; daher war das Schafott ein unentbehrlicher Bestandteil, wenn man wollte, daß der größte Teil der Zuschauer aus diesem abschreckenden Beispiel eine Lehre zog.«

     

    Bellerocaille, ein kleines Städtchen in Südfrankreich im August 1683. Hinrichtungen gehören ganz selbstverständlich zur Rechtsordnung, niemand zweifelt daran, dass die Todesstrafe Gottes Wille ist und zudem ein hervorragendes Mittel der Abschreckung darstellt. Daher ist auch klar, dass dieser Koch, der auf ganz abscheuliche Weise ein Baby und seine Amme tötete, auf ebenso furchtbare Weise ins Jenseits gebracht werden muss. Die Frage ist nur, wer Gottes Willen vollstrecken soll, denn Bellerocaille verfügt zurzeit über keinen Henker. Ein Problem, das schwer zu lösen ist, denn…

    » Wenn ihn auch alle sterben sehen wollen, so will doch niemand etwas damit zu tun haben, weder aus der Nähe noch aus der Ferne.«

     

    So wird dem jungen Justinien, der derzeit wegen einer Kombination aus kleineren Vergehen und Unbeherrschtheit im Kerker schmort, ein Angebot gemacht, dass er nicht ablehnen kann. 20 Jahre Frondienst auf einer Galeere oder…

    »Ich habe vor allem Angst, daß ich nicht den Mut haben werde. Ich kann mir noch so oft sagen, daß sein Verbrechen schrecklich war und er die Hinrichtung verdient hat, aber es will mir einfach nicht gelingen, wirklich wütend auf ihn zu sein. Er hat mir nichts getan, dieser Koch, also ihn einfach so zu schlagen, ganz kaltblütig…« »Du mußt einfach an jemanden denken, der dir verhaßt ist. … In diesem Fall, wenn es soweit ist, wird Gott dich lenken.« »Gott wird mich vielleicht lenken, aber ich muß dann zuschlagen, und nicht Er.«

    Mit dem Rädern des Kochs beginnt Justinien sein neues Leben als „rechte Hand Gottes“. Das Buch begleitet ihn eine ganze Weile, erzählt von seinen Ängsten und Skrupeln, von der Erfahrung, einerseits den Willen des Volks zu vollziehen und andererseits genau aus diesem Grund aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden.

     

    Der zweite Teil des Buchs spielt dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Justinien Pibrac, der Scharfrichter von Bellerocaille, ist zum Begründer der ältesten und bemerkenswertesten Henkerdynastie geworden. Von Generation zu Generation wurde das Amt „weitervererbt“, wurden die Söhne frühzeitig in der Familientradition unterwiesen. Hippolyte Pibrac, oder „Der Siebte“, wie er genannt wird, wurde vor 30 Jahren unfreiwillig in den Ruhestand versetzt, da nur noch der Scharfrichter der Hauptstadt vollstrecken darf. Ein unerträglicher Zustand für Hippolyte, der inständig hofft, dass dieses Dekret bald wieder aufgehoben wird. Sein Sohn Léon hingegen hat nicht im Geringsten den Wunsch, „Der Achte“ zu werden. Als erster aus der Familie hat er sich mit einem Mädchen vermählt, das nicht aus einer anderen Scharfrichterfamilie kommt und versucht nun, sich in die städtische Gemeinschaft einzufügen.

     

    Meine Güte, was hatte ich einen Spaß an diesem Buch! Gut, jetzt mag man mir unterstellen, dass ich einen Hang zum Makabren hätte, aber ich finde diese Geschichte ungemein spannend. Heute verurteilen wir natürlich – und zu Recht! – die Todesstrafe und blicken mit Abscheu auf grausame Hinrichtungsarten wie das Rädern, aber für jemanden, der im 17. Jahrhundert lebte, gehörten diese Dinge nun mal zum ganz normalen Alltag. Besonders interessant ist dabei, dass man diese Strafen befürwortete, ihrem Vollzug mit großem Vergnügen beiwohnte und gleichzeitig den Vollstrecker verachtete. Ein Verhalten, das sich übrigens auch zu Zeiten des „Siebten“ nicht geändert hatte.

     

    Das Buch bietet einen guten Überblick, ist an manchen Stellen grausig, an anderen sehr unterhaltsam. Übrigens wird keineswegs nur Mitgefühl mit dem aus der Gesellschaft ausgeschlossenen Scharfrichter geweckt, im Gegenteil wird auch deutlich, welche Privilegien und Vorteile zu diesem Stand gehörten. Zu meiner eigenen Überraschung stellte ich fest, dass mir Hippolyte ungeheuer sympathisch war, auch und gerade dann, wenn er sich so benahm, wie man es von ihm erwartete. Die 350 Seiten lasen sich viel zu schnell weg, ich hätte gerne noch länger am Leben dieser ungewöhnlichen Familie teilgenommen.

     

    Fazit: Toller historischer Roman mit schwarzem Humor. Informativ und gleichzeitig sehr unterhaltsam!

     

    Den Titel der Rezi habe ich mir übrigens aus dem Familienwappen der Pibracs ausgeliehen. Und als Schlusszitat habe ich noch einen kleinen Einblick in die Ausbildung eines angehenden Henkers…

    »Es ist sehr wichtig, daß die beiden Holme genau senkrecht stehen, sonst gleitet das Fallbeil nicht richtig und schneidet schlecht. Dann mußt du den Kopf mit dem Messer abtrennen. Das ist eine schmutzige Arbeit und macht bei den Zuschauern keinen guten Eindruck.«

  13. Cover des Buches Die Meisterin: Der Beginn (ISBN: 9783426226759)
    Markus Heitz

    Die Meisterin: Der Beginn

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Kayuri

    Geneve Cornelius steht für Neutralität. Doch bald muss sie diese in Frage stellen, denn eine uralte Fede bedroht ihr Leben.

    Es handelt sich hierbei um einen Mystery-Thriller. Da ich Fantasy mag, und Markus Heitz Werke durchaus gut finde, dachte ich mir ich tauche Mal ein. Hierbei handelt es sich um Urban Fantasy die ich gut fand. Man springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit und bekommt auch noch etwas über Scharfrichter beigebracht. Hierbei weckte letzteres vor allem zu Anfang die Neugier. Die Geschichte hat sehr viele Höhen, manchmal jedoch auch tiefen. Es gingen für mich manchmal Informationen verloren oder es ging mir dann doch zu schnell mit dem Sieg über das Böse. Dennoch hatte ich sehr viel Spaß und fand den Aufbau spannend. Die Wechsel der Szenarien fand ich anfangs noch gut, gegen Ende störte nicht die „Nebengeschichte“ dann doch weil manches einfach zu Lehrbuchmässig rüber kam.

    Die Charaktere waren teils nicht ganz so rund. Dennoch konnte ich mit der Geschichte mitfiebern. Das es Stereotypen gab störte mich nicht so sehr. Ich mochte die Charaktere dennoch und habe so meine Verdachtsmomente.

    Der Schreibstil war locker und gut. Mir hat es gefallen.

    Für Urban Fantasy Fans die wenig Thriller Erfahrung haben sollte das Buch passend sein. Zumindest hat es mir gefallen. In wie weit dieses Buch Thriller Fans begeistern kann, kann ich nicht sagen. 

  14. Cover des Buches Die Henkerstochter und der König der Bettler (Die Henkerstochter-Saga 3) (ISBN: 9783548612324)
    Oliver Pötzsch

    Die Henkerstochter und der König der Bettler (Die Henkerstochter-Saga 3)

     (131)
    Aktuelle Rezension von: Peachesfloop

    Da ich selbst in Regensburg wohne, war es eine Fest die Abenteuer des Henkers in Regensburg zu lesen.

    Wie gewohnt sind alle liebgewonnenen Figuren am Start. Der Henker mit seiner gewohnt ruppigen Art gerät selbst in die Fängen der Justiz. Dieses Mal liegt es an seiner Tochter und ihrem Medicus Simon, ihm aus der Patsche zu helfen.

    Auch mit diesem Buch gelingt es Oliver Pötzsch mich als Leserin von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln, bei einem Abenteuer, dass auf dem ersten Moment klar erscheint und doch ungeahnte Wendungen hervorbringt - eben in alter Kruisl Manier. 

  15. Cover des Buches Der Puppenkönig (ISBN: 9783426509623)
    Wolf Serno

    Der Puppenkönig

     (78)
    Aktuelle Rezension von: smutcop
    Offensichtlich gespaltene Persönlichkeiten, sorgen in der Stadt an der Elbe für eine Reihe grausamer Morde. Was tun, wenn es dieses Krankheitsbild noch gar nicht gibt und wen dafür hinrichten?
  16. Cover des Buches Das Lachen der Hexe (ISBN: 9783312003730)
    Margrit Schriber

    Das Lachen der Hexe

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Binea_Literatwo
    Für uns sind keine Flügel vorgesehen – doch eine Schwungfeder ist gewiss auch uns zugedacht. Gerade heute habe ich eine Menge Schwung und würde diesen gern an Anna Maria weitergeben und ihr auch zu gern Flügel schenken. Eine starke und tapfere Frau, die ihr Leben lang nie den Kopf in den Sand gesteckt, sondern gekämpft hat und die Leute hat reden lassen, auch wenn es noch so weh tat. Hochachtung an diese Anna Maria! Der Song von einer bekannten deutschen Musikgruppe „Lasse redn“ wäre für sie sicher eine gute Bestärkung auf ihrem Lebensweg gewesen. „Jetzt wirst du natürlich mit Verachtung gestraft, bist eine Schande für die ganze Nachbarschaft. Du weißt noch nicht einmal genau, wie sie heißen, während sie sich über dich schon ihre Mäuler zerreißen.“ (Die Ärzte) Anna Maria wird als Hexe betitelt, aus Neid der anderen Bewohner, es wird ihr nichts gegönnt, ohne Pause wird nach Fehlern an und in ihrer Person gesucht. „Lass die Leute reden und hör einfach nicht hin. Die meisten Leute haben ja gar nichts Böses im Sinn. Es ist ihr eintöniges Leben, was sie quält, und der Tag wird interessanter, wenn man Märchen erzählt.“ (Die Ärzte) Anstatt sich selbst an die Nase zu fassen, ist es natürlich einfacher, über andere zu reden, einfacher anderen Leuten das Leben schwer zu machen. Gefangen im Turm zu Schwyz, denkt Anna Maria zurück an ihre schönen Tage, denn ein Menschenalter zerfällt nie nur in Glücks- und nie nur in Unglückstage. Trotz der Qualen, der falschen Verurteilungen schöpft Anna Maria bis zuletzt die Kraft aus den sonnigen Seiten des Lebens, bleibt ihrer Linie treu, denn sie hat sich nichts vorzuwerfen. Ihre Tüchtigkeit, in den noch unbetretenen Neuschnee in ihrem Leben Spuren zu hinterlassen, wird ihr aber trotz allem zum Verhängnis und der letzte Bewohner im Muotatal gibt erst Ruhe, als das letzte Wort gesprochen und Anna Maria nicht mehr unter den Bewohnern ist. Beim Lesen dieses Buches hatte ich Schmerzen, es schmerzt mich immer noch, an Anna Maria zu denken. Margrit Schriber lässt den Leser wieder tief fühlen, weit denken und bremst geschickt mit gezielten Sätzen, mit Sätzen, die sich nicht sofort verarbeiten lassen, den Lesefluss aus. Ein Zuklappen des Buches und Nachspüren, was soeben beschrieben wurde, ist zwingend. Ein erneutes Aufklappen ist dann wie ein neuer Tag, an dem man wieder die lachende Sonne zwischen den ganzen dunklen Wolken sucht. Das Lachen der Hexe und Die falsche Herrin kommunizieren miteinander, diese beiden Bücher habe ich in kurzem Abstand gelesen und gerade dies tat dem Leserherz sehr gut wie auch sehr schlecht. Beide Anne Maria´s sind so unterschiedlich und dennoch so gleich in ihrer Botschaft, dass ein Trennen dieser beiden Gesamtkunstwerke für mich kaum möglich ist.
  17. Cover des Buches Tagebücher der Henker von Paris (ISBN: 9783933203939)
  18. Cover des Buches Von Kaffeeriechern, Abtrittanbietern und Fischbeinreißern. Berufe aus vergangenen Zeiten (ISBN: 9783809442899)
    Michaela Vieser

    Von Kaffeeriechern, Abtrittanbietern und Fischbeinreißern. Berufe aus vergangenen Zeiten

     (7)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Reminiszenz an vergangene Berufsbilder Dass ein Köhler zumeist im Wald seiner Tätigkeit nachging und mittels viel Holz und Feuer in Köhlerhütten Holzkohle herstellte, das mag noch weitgehend bekannt sein, obwohl der Beruf seit gut einem Jahrhundert bereits ausgestorben ist. Dass aber ein Kaffeeriecher nichts mit einem Gourmet zu schaffen hat, sondern als ausgewiesene „Spürnase“ im alten Preußen dazu diente, Schmuggelware zu entdecken, dass ein Abtrittanbieter keine Trittleitern vorbeibrachte, sondern mit zwei großen Eimern bewaffnet auf öffentlichen Veranstaltungen Erleichterung in Form einer primitiven Toilette anbot, dies sind sicherlich Informationen, die weitgehend unbekannt im Dunkel vergangener Zeit verschollen sind. Verschollen waren, müsste man besser sagen, denn Michaela Viesser und Irmela Schautz haben sich auf eine ganz besondere Spurensuche begeben. Längst nicht mehr ausgeübte, vielfach ganz vergessene Berufe haben die Autorinnen auf dieser Spurensuche gefunden und nun mit diesem Buch wieder neu in anschaulicher und lesenswerter Weise ins Bewusstsein gehoben. Berufe von ganz alltäglichen, lange die Städte begleitender Art wie Lumpenssammler, Rohrpostbeamtin, Scharfrichter und Wanderprediger werden vor Augen geführt, aber auch sehr exotische Tätigkeiten wie der Allesschlucker, der Urinwäscher (der sein eigenes Waschmittel im Körper bereits mitbrachte) und der Kammertürke. Was genau den Beruf eines Ameislers ausmachte oder was genau eigentlich ein Märbelpicker sein mag, all dies sind bestens aufbereitete Informationen zu insgesamt 24 verschiedenen, alten Berufen, die die Autorinnen im Buch bieten und damit in anregender Form mit einem leicht melancholischen Blick auf längst vergangene Zeiten auch ein Stück historisches und soziales Leben wieder ins Bewusstsein rücken. Das gesamte Buch ist aufwendig und ästhetisch ansprechend gestaltet, die Texte ausreichend, aber nicht ausufernd gehalten, die ein oder andere augenzwinkernde Betrachtung findet ihren Platz in den einzelnen Kapiteln ebenso, wie zu jedem der Berufe eine ansprechende, farbliche Zeichnung das Wesen des je beschriebenen Berufes in künstlerischer Gestaltung illiustriert. Ein Buch, das zum Verweilen und Schmökern einfach wie gemacht ist, mit einer Fülle von fundiert recherchierten Details aufwartet und dabei noch leicht und locker geschrieben ist.
  19. Cover des Buches Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf (Die Henkerstochter-Saga 7) (ISBN: 9783548288376)
    Oliver Pötzsch

    Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf (Die Henkerstochter-Saga 7)

     (83)
    Aktuelle Rezension von: buchfeemelanie

    Genre: historisches Buch

    Erwartung: Ein spannendes Buch 

    Meinung:

    Der Schreibstil ist wie immer gut. Die Kapitel sind etwas länger. Mit dem Buch kann man gut die Reihe weiterlesen; es ist aber auch so als Einzelband lesbar.

    Jakob ist wie immer ein Unikat. Ich mag seine ruppige Art hinter der oft ein weicher Kern steckt. Gerade hier im Vergleich zu anderen Henker sieht man doch, dass ihm das menschliche noch wichtig ist. Dazu ist er klug und aufmerksam.

    Seine Tochter Magdalena mag ich weiterhin auch. Sie ähnelt in vielen ihren Vater. Leider war ich hier (vielleicht zum ersten Mal bewusst) von ihrem Mann enttäuscht. Er handelt egoistisch und macht sich wenig Gedanken über seine Familie.

    Die Atmosphäre war wie immer gut beschrieben.

    Das Buch begann recht spannend. jedoch muss ich leider sagen, dass ich es diesmal etwas langatmig fand. 

    Fazit: Leider nur 3 Sterne heute

  20. Cover des Buches Brennen muss die Hexe (ISBN: 9783426508558)
    Sven Koch

    Brennen muss die Hexe

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Andie

    Spannend von der ersten Seite an. Gleich von Beginn an ist man mitten im Geschehen, am Schauplatz des ersten Verbrechens. Sven Koch versteht es, den Leser sofort zu fesseln. Am Liebsten wollte ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. Auf detaillierte Art und Weise beschreibt er, was mit den Opfern passiert. Ich konnte regelrecht den Schmerz nachvollziehen, den er den Frauen zufügte.

    Das Buch war bis zum Schluss spannend, man konnte nicht sagen, wer der Täter ist. Immer wieder kommen neue potenzielle Täter zum Vorschein, nur wer wirklich dahinter steckt, darauf kommt man nicht. Warum tötet der Mörder die Frauen, warum verbrennt er sie wie Hexen? Und was hat das ganze mit dem Fluch des ehemaligen Scharfrichters von Lemfeld zu tun? Diese Fragen gehen einem die ganze Zeit durch dem Kopf.

    Der Autor versteht es sehr gut, die Spannung bis zum Schluss zu halten. Selbst das Finale endet mit einem großen Knall und es ist nicht sicher, wer siegt – das Gute oder das Böse. Genau so stelle ich mir einen guten Krimi vor. Ich werde mit Sicherheit noch weitere Bücher von Sven Koch lesen.

  21. Cover des Buches Von Piraten und Pfeffersäcken: Norddeutsche Zeitreisen (ISBN: 9783000529405)
    Heiko Kraft

    Von Piraten und Pfeffersäcken: Norddeutsche Zeitreisen

     (60)
    Aktuelle Rezension von: liesmal50

    Zwischen dem Titel „Von Piraten und Pfeffersäcken“ und dem Untertitel  „Norddeutsche Zeitreisen – Hansezeit 1368 bis 1401“ – Heiko Kraft -   befindet sich ein farbenfrohes Bild, auf dem viele Situationen aus der damaligen Zeit dargestellt sind. Dieses Cover und dazu die Buchbeschreibung, in der es heißt, dass es sich um einen spannenden Abenteuerroman handelt, der die wahre Geschichte der Region erzählt, haben mich neugierig gemacht. Empfohlen als Lektüre für die Strandkörbe von Nord- und Ostsee, habe ich das Buch in meinem Urlaub gelesen, der mich von Hamburg aus nach Bergen und in Norwegens Fjorde führte.

    In Bergen angekommen, konnte ich sehr gut in die Erzählungen hineinfinden und mich der Hamburger Hanse-Kaufmannsfamilie Nienkerken und besonders des an Sohnes statt angenommen Martin sehr nah fühlen. Für mich war das Buch tatsächlich eine Zeitreise. Habe ich für die Strecke Hamburg – Bergen einen entspannten Flug von eineinhalb Stunden gebraucht, dauerte die Reise mit dem Schiff damals mindestens sechs Wochen und von Entspannung konnte wirklich keine Rede sein. Sehr deutlich  schildert der Autor, welchen Strapazen, Schwierigkeiten und Gefahren die Seemänner und die Kaufleute ausgesetzt waren. Sach- und fachkundig und richtig gut recherchiert wird hier ein interessantes Stück Geschichte erzählt. Besonders deutlich wurde mir das in Bergen, als ich mich im Hanseviertel Bryggen befand, das seit 1979 mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der Unesco steht. Viele Häuser mit ihren Räumlichkeiten, wie sie im Buch beschrieben werden, haben mich in die Vergangenheit entführt und mir ein lebendiges Stück Geschichte gezeigt.

    Einfach großartig ist es Heiko Kraft gelungen, Geschichtliches sehr spannend und interessant zu vermitteln. Er stellte dem realen Hamburger Kaufmann und Ratsherrn Hermann Nienkerken fiktive Familienmitglieder an die Seite und hat so einen unterhaltsamen und glaubwürdigen Roman geschrieben, der Wahrheit und Fiktion wunderbar miteinander verbindet.

    Außer nach Hamburg und Bergen führt die Zeitreise nach Wismar, Brügge, Ostfriesland, Kopenhagen und in das Emirat Granada. In dem Zusammenhang wird auch erzählt von der derzeitigen Königin Margarethe von Dänemark. Für mich als Kind von der Nordseeküste ist es ein tolles Erlebnis, auch Klaus Störtebeker und den ostfriesischen Häuptlingen zu begegnen, obwohl das wohl ziemlich raue Gesellen waren.

    Sehenswert sind die Illustrationen auf den beiden Umschlagklappen des Buches. Im Anhang gibt es Empfehlungen zum weiteren Eintauchen in die Hansezeit, allerhand Wissenswertes zur Person des Klaus Störtebeker, zur altmodischen Sprache, außerdem Geschichtsdaten und Worterklärungen sowie ein Personenverzeichnis mit dem Hinweis darauf, ob es sich um reale oder fiktive Charaktere handelt.

    Für mich ist das Buch eine unterhaltsame und interessante Art von Geschichtsunterricht, wie ich sie detailgetreuer und spannender in meiner gesamten Schulzeit nicht erlebt habe.  Gern empfehle ich das Buch allen, die historische Romane mögen und dabei viel Wissenswertes erfahren können. Bei mir hat das Buch  Lust auf weitere Geschichten aus der Hansezeit geweckt.   

  22. Cover des Buches Die Knebel von Mavelon (ISBN: 9783104033907)
    Steffi von Wolff

    Die Knebel von Mavelon

     (195)
    Aktuelle Rezension von: geezie

    Es ist und bleibt eins meiner absoluten Lieblingsbücher

  23. Cover des Buches Die Henkerstochter und das Spiel des Todes (Die Henkerstochter-Saga 6) (ISBN: 9783548287379)
    Oliver Pötzsch

    Die Henkerstochter und das Spiel des Todes (Die Henkerstochter-Saga 6)

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Eliza08

    Sehr spannend und facettenreich erzählt bin ich sehr froh diesen historischen Kriminalfall gelesen zu haben. Durch sehr interessante Nebengeschichten und charakterstarke Persönlichkeiten ist das Lesevergnügen mehr als garantiert worden. In der wesentlichen Handlung geht es um die Vorbereitung der berühmten Oberammergauer Passionsfestspiele im Jahr 1670. Dort wird der „Christus-Darsteller“ leblos am Kreuz aufgefunden. Einige Personen sind sich sicher, dass dieser nicht freiwillig dahingeschieden ist. Der berühmte Schongauer Henker Jakob Kuisl und sein Schwiegersohn der Bader Simon Fronwieser werden gebeten, den Todesfall näher zu untersuchen. Dabei werden die beiden Zeugen der „vergifteten“ Atmosphäre in Oberammergau. Fremde werden dort nicht gerne gesehen. Aber auch in diesem Ort gibt es Seilschaften, sowie Vorbehalte der Einwohner gegeneinander. Und dann sind da noch die sonderbaren Erdbeben sowie Geschichten über den Kofel. Angeblich sollen dort Zwerge arbeiten? Werden es die beiden schaffen das Verbrechen aufzuklären oder geraten sie gar selbst in Gefahr?

    Jakob Kuisl ist meine absolute Lieblingsfigur in dieser Erzählung gewesen. Ein großer kräftiger Mann, welcher als Henker erfahrungsgemäß nicht den besten Ruf unter den Bürgern Schongau genießt. Doch überzeugt dieser mit einer ungeheuren Schärfe bei der Suche nach Gerechtigkeit und ist sich auch nie zu schade Menschen in Gefahr sofort Hilfe zu leisten. Seine sehr bürgerliche Art ist sehr authentisch und hat mich sehr überzeugt. Als weitere bedeutsame Darsteller können Simon Fronwieser, seine Frau Magdalena Fronwieser die Tochter von Jakob Kuisl, ihre Schwester Barbara, Melchior Ransmeyer, der Stadtmedicus von Schongau, sowie Georg Kaiser, der Schuleiter von Oberammergau genannt werden. Gerade die beiden Töchter von Jakob Kuisls Magdalena sowie Barbara wissen der Geschichte unheimlich Fortune zu verleihen. Oft im Charakter etwas unterschiedlich, sorgen sie für die ein oder andere Aufregung und wissen sich trotz der sehr männerdominierenden Gesellschaften gut und stark zu wehren. Der Aufbau der Geschichte ist strukturiert und nachvollziehbar. Zeitsprünge sind dabei nicht zu erkennen gewesen. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, detailliert erzählend und mit einer der Zeit nachvollziehbaren Sprachfärbung versehen worden, was ich sehr trefflich fand. Die Spannung der Story wird durch die Handlungen an zwei Orten (Oberammergau sowie Schongau) sehr gut verschleppt. Folglich kommt für den Leser demnach nie Langeweile auf. Das Ende ist sehr interessant und ich hatte eine Person dabei nicht auf der Rechnung. Als Besonderheit in dem Roman sind eine Karte der Handlungsorte, ein ausführliches Personenregister sowie ein Stammbaum der Familie Kuisl zu nennen. Sehr empfehlenswert sind die „Wanderempfehlungen“ des Autors am Ende des Romans. Ich bin davon sehr angetan gewesen und könnte es mir vorstellen eine „Henkerstochterroute“ mal auszuprobieren. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend und lokal erzählt kann ich diese historische Krimireihe sehr empfehlen und hoffe, dass dem Autor noch viele weitere spannende Fälle um die charismatische Henkersfamilie Kuisl gelingen werden.

  24. Cover des Buches Der Scharfrichter - Ein Henkersleben im Nürnberg des 16. Jahrhunderts (ISBN: 9783809441380)
    Joel F. Harrington

    Der Scharfrichter - Ein Henkersleben im Nürnberg des 16. Jahrhunderts

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Susi180

    Frantz Schmidt tötete fast 400 Menschen und hat unzählige weitere grausam gefoltert oder verstümmelt. Am Ende seines Lebens hatte der Nürnberger Henker über 700 Menschen Leid zugefügt. Der Historiker Joel F. Harrington hat nun erstmals dessen historisches Tagebuch aus dem 16. Jahrhundert ausgewertet. Dabei erhielt er seltene Einblicke in die Berufspraxis und den Alltag dieses Mannes, der neben seiner Rolle als gefürchteter Scharfrichter zugleich als Wundarzt tätig war. 


    Der Autor:

    Joel F. Harrington ist Professor für Europäische Geschichte an der Vanderbilt University. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Sozialgeschichte, vor allem zur Zeit der Reformation und der Frühen Neuzeit in Deutschland. Harrington hat in Nordamerika und Europa gelehrt und war u.a. Fellow der American Academy in Berlin sowie Gastprofessor in Cambridge und an der Universität Erlangen-Nürnberg. 


    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch sehr genossen. Schon immer lese ich historische Bücher sehr gerne. Es gab eine Zeit, wo ich mich ausschließlich mit der Vergangenheit beschäftigt habe. So lag es auch sehr nah, mir dieses Buch genauer anzuschauen.


    Der Autor hat die historisch belegten Tagebucheinträge genutzt um dieses Buch zu schreiben. Die wahren Erinnerungen eines Scharfrichters im Mittelalter, sind die Grundlage für dieses Buch. Es ist ein Sachbuch und sehr gut geschrieben. Man kann die Sprache sehr gut lesen und sie ist für alle Interessierten sehr verständlich. Ab und zu sind einige Passagen in altdeutscher Schrift, das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Zudem hat der Autor noch viele historische Fakten eingebaut die ich super interessant fand. Von der Lebensweise bis hin zu Ausbildung eines Scharfrichters zu dieser Zeit.


    Wer gerne historische Bücher liest, sollte sich dieses auf jeden Fall anschauen. Was gibt es authentischeres als die wahren Fakten aus einem gefundenen Tagebuch. Die Zeit würde mir in diesem Roman noch mal um einiges näher gebracht. Super interessante Einblicke. Toll recherchiert und zusammengetragen. Eine klare Empfehlung.

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