Bücher mit dem Tag "scharia"
25 Bücher
- Khaled Hosseini
Drachenläufer
(2.027)Aktuelle Rezension von: AukjeAfghanistan mitte der 70er. Der zwölf jährige Amir möchte eine Drachensteig-Wettbewerb gewinnen um seinem Vater zu imponieren. Dafür braucht er die Hilfe von Hassan, der mit ihm zusammen aufwächst, obwohl sein Vater der Diener von seinem Vater ist. Am Tag des Wettkampfs gibt es einen schrecklichen Zwischenfall, bei dem Amir beobachtet, das Hassan vergewaltigt wird, ihm aber nicht zu Hilfe kommt. Dadurch kommt es zu einem Bruch in ihrer Freundschaft. Jahre später, nachdem der politische Umbruch in Afghanistan stattgefunden hatte, lebt Amir mit seinem Vater längst in den USA. Nachdem sein Vater verstorben ist und er die Asche seines Vaters in Afghanistan verstreuen soll, reist er dorthin. Doch dort erfährt er die ganze Wahrheit über das traumatische Leben von Hassan.
Eher ein ernstes Buch, aber sehr gut!
- Khaled Hosseini
Tausend strahlende Sonnen
(1.250)Aktuelle Rezension von: zuppiMariam und Laila wachsen unterschiedlich auf, zwischen ihnen liegen 17 Jahre. Doch teilen sie ein Schicksal: Beide heiraten als Jugenliche und zwar den selben Mann. Aus anfänglicher Feindschaft entsteht eine Liebe wie zwischen Mutter und Tochter. Gemeinsam ertragen sie unfassbar viel Leid. Durch die politischen Unruhen im Land und durch ihren Ehemann.
Der Roman ist sehr ergreifend und mitreißend. Politische Entwicklungen des Landes sind mit dem Leben der beiden Frauen verflochten. Wer "Stein der Geduld" gelesen hat weiß von wieviel Leid einer Frau man lesen kann. Doch in diesem Buch hier geht dieses Leid über Jahrzehnte und Generationen! Was bei meiner ersten Auflage leider fehlt ist im Anhang eine Liste mit den kursiv geschriebenen Begriffen (Farsi oder Paschtu?)
- Constanze Dennig
Verkauft
(43)Aktuelle Rezension von: MissRose1989Das Cover des Buches passt sehr gut zum Inhalt, die erste Beobachtung zu dem Fall macht Alma Liebekind auch in einer Klink und auch die Stimmung des Bildes passt sehr gut zu der Handlung, die dann folgt.
Als Alma Liebekind eine seltsame Beobachtung in einem Wiener Sanatorium macht, in dem sie wegen einer Fehlgeburt behandelt wird, fragt sie sich, ob man hier ein Verbrechen verschleiern möchte und beginnt sich zusammen mit ihre Mutter auf eine nicht ganz ungefährliche Spurensuche...
Constanze Dennig streift im Buch das sehr aktuelle Thema der Flüchtlingspolitik, aber das auch nur am Rande und das ist etwas schade, weil das hätte man etwas mehr einbinden können. Es fehlt hier einfach etwas der Fokus auf die Herkunft der Frau, die nachts ins Sanatorium eingeliefert wird.
Alma ist als Hauptprotagonistin etwas schwierig, sie ist irgendwie keine Figur, die man ins Herz schliesst, aber so ergeht es dem Leser mit allen Figuren, sie bleiben etwas blass, man kann sie nicht wirklich greifen.
Constanze Dennig beginnt nicht gleich mit dem wirklichen Fall, sie legt die Geschichte so an, dass man erstmal etwas die Charaktere und deren Einbettung in ihr Leben, so das es zu Beginn nicht wirklich wie ein Krimi anmutet, leider wird das auch im Verlauf des Buches nicht besser, weil der Spannungsbogen nicht wirklich vorhanden ist.
Constanze Dennig hat einen sehr interessanten Schreibstil, man kommt sehr gut in die Geschichte rein und durch ein paar kleine wienerische Feinheit kommt auch etwas der österreichische Charme des Buches durch. Sie hat eine sehr auffallende Sprachwahl, so dass man immer wieder Begriffe aus dem lateinischen oder dem Dialekt als Fussnote erklärt werden muss. Gewollt spannend legt sie kleine Spuren, die sie dann später im Buch wieder aufnimmt und deren Bedeutung erst dann klar wird, aber die auch nicht wirklich zur Spannung beitragen.
Dieser Band ist bereits der 4. Band der Reihe, an sich ist der Fall abgeschlossen, wer sich aber für die Figuren an sich interessiert und gerne mehr als den Steckbrief zu Beginn des Buches haben möchte, sollte mit Band 1 der Reihe starten. Wenn man erst mit Band 4 einsteigt, ist es etwas schwierig, die Personen immer klar zuzuordnen und sich die Beziehungen der Charaktere zu erschliessen.
Fazit:
Die Idee des Krimis ist wirklich gut, aber in der Umsetzung ist es eher ein spannender Roman als ein Krimi. Irgendwie steht der Fall eher so neben den Beziehungen zwischen den Charakteren und gewinnt nicht wirklich die Oberhand.
Constanze Dennig hat einen etwas spezielle Art zu schreiben, an die man sich gewöhnen muss und die sicher nicht jeder so gut findet, weil man manchmal eben erstmal die Fussnoten lesen muss und das schon im Lesefluss etwas stört.
Alles im allem kann man sagen, der Plot ist gut, das Cover auch, aber der Schreibstil, die Charaktere und auch der Fortgang der Handlung überzeugt nicht. Man muss sich sehr auf das Buch einstellen, weil der Humor und auch das Ermittlerduo aus Mutter und Tochter nicht wirklich zu der Krimiidee passen wollen.
- Bernhard Grdseloff
Das karibische Kalifat
(13)Aktuelle Rezension von: dieschmittZum Inhalt:
Eine reiche Familie in Kairo. Ein Abend an dem Faisah ihren 18. Geburtstag feiert. Ein Onkel, der mehr von ihr will und sie entgeht nur knapp ihrer Vergewaltigung. Dies ändert alles für die junge Frau und sie sucht Halt. Den findet sie im Glauben, aber auch dort gibt es eine Kehrseite. Fanatiker die Rache wollen sind gefährlich und mitunter auch mörderisch.
Meine Meinung:
Zunächst hat mich das Cover auf das Buch aufmerksam gemacht. Die Beschreibung hat mich dann neugierig gemacht. Und nach dem Ende des Buches kann ich sagen, das ist gut so. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut lesbar. Da er so anschaulich ist, hatte ich immer wieder Bilder vor Augen.
Die Charaktere des Buches sind gut beschrieben und wirken – teilweise erschreckend – authentisch. Das was Faisah erlebt prägt sie und das alles nachzulesen ist glaubhaft und aufrüttelnd.
Das Buch beginnt schon spannend, aber dennoch baut sich die Spannung immer weiter auf, so dass man es kaum erwarten kann weiter zu lesen.
Der Autor hat es geschafft in seinem Buch hochaktuelle Themen aufzugreifen und diese zu einem sehr spannenden Buch zu verarbeiten, welches ich sehr gerne gelesen habe, was mich aber auch sehr nachdenklich – wegen der beschriebenen Mechanismen – zurück lässt.
Fazit:
Topaktuelles Thema hochspannend verpackt. - Thomas Enger
Sterblich
(96)Aktuelle Rezension von: MissNorgeMit Henning Juul musste ich auch erst warm werden, aber je länger man ihn begleitet, umso mehr mochte ich ihn. Der Fall, in den Henning verwickelt wird ist zwar spannend, aber doch etwas vorhersehbar. Das hat mich gestört, vor allem als es auf das Ende zuging. Zwar konnte mich der Reihenstart nicht komplett überzeugen, aber da ich den Folgeband schon habe, gebe ich dem Autor eine zweite Chance.
- Choga Regina Egbeme
Die verbotene Oase
(34)Aktuelle Rezension von: AvaleeChoga lebt mittlerweile mit ihrem Sohn, einigen ihrer alten „Mamas“ und anderen Frauen des Compound sowie deren Kindern zusammen auf der Farm ihrer verstorbenen Mutter auf der sie aufwuchs. Sie führen ein ruhiges, sparsames Leben, wobei Choga ihre Heilerinnenfähigkeiten tatkräftig für die Familie einsetzt.
Eines Tages steht Efe, Chogas Halbschwester, mit ihrem todkranken Sohn vor der Tür. Sie wird mit offenen Armen empfangen, genauso wie Magdalena, Chogas deutsche Halbschwester, die zukünftig die Kinder unterrichten soll. Neben einer Schule schaffen es die Frauen mit etwas Hilfe auch ein Heilhaus aufzubauen.
Allerdings nehmen die religiösen Konflikte zwischen Muslimen und Christen um die Gemeinschaft herum zu und äußern sich in immer stärker werdender Gewalt. Auch ihre kleine Oase bleibt nicht verschont …Wie bereits im erste Band, kann man sich mit dieser Story in eine fremde Kultur hineinfühlen. Man erlebt als Leser die festen Familienbande der Frauen mit und es ist bemerkenswert, was hier alles gemeinsam geschaffen wird.
Allerdings weckte die Handlung eine gewisse Antipathie gegenüber Muslimen in mir. Sicher sind nicht alle Muslime so wie in diesem Buch beschrieben, doch dass es Menschen gibt, die aufgrund ihres Glaubens anderen Menschen – in diesem Fall vor allem Frauen – das Leben so schwer machen ist erschreckend; wenn auch leider nicht neu.Wie schon Hinter goldenen Gittern (Band 1) sehr zu empfehlen.
- Alberto Vázquez-Figueroa
Aziza muss sterben
(25)Aktuelle Rezension von: strickmagie_liestDie junge Nigerianerin Aziza wird nach dem Tod ihres Ehemannes mit ihrer kleinen Tochter Kalina von ihrem Schwager Hassan und ihrer Schwester aufgenommen. Doch Hassan vergewaltigt sie gemeinsam mit drei Freunden und Aziza bekommt als Folge einen Sohn. Somit hat sie nach den Gesetzen der Scharia Ehebruch begangen, als dessen Beweis ihr kleiner Sohn gilt. Sie wird verurteilt, binnen 7 Tagen, nachdem sie ihren Sohn abgestillt hat, gesteinigt zu werden. Von diesem grauenhaften Schicksal hört der monegassische Multimillionär Oscar Schneeweiß im Radio. Gemeinsam mit seiner Mannschaft reist er tief berührt nach Nigeria, um Aziza zu retten. Doch dort überschlagen sich die Ereignisse. Aziza wird überfallen und der kleine Menlik geraubt, so dass das Urteil nunmehr sofort vollstreckt werden kann. Da taucht Azizas Onkel, ein stolzer Fulbe-Krieger auf, und gemeinsam mit Oscar fliehen sie in die Wüste. Doch die Fundamentalisten verfolgen sie gnadenlos und dann erkrankt Oscar lebensbedrohlich. Ist alles verloren oder kann der christliche Pater Moreau, der die Krankenstation in der Wüste leitet, ihnen noch helfen?
Azizas Schicksal hat mich tief berührt. Der Autor hat einen flüssigen, angenehmen Erzählstil und die Handlung hat mich so ergriffen, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte. Gerne hätte ich allerdings noch erfahren, ob Oscar wieder gesund wird und Aziza den kleinen Menlik wiederfindet. Die Handlung war ergreifend und spannend, und das Ereignis im Beduinenzelt am Ende hat mir den Atem geraubt. Ich fand das Buch sehr berührend und vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung. - Wolfgang G. Lerch
Muhammads Erben
(1)Aktuelle Rezension von: Georg333Prolog: "Vorwort oder Eine Religion fordert den Westen heraus"
„Der Irrglaube, daß nur das rational Erfaßte oder gar nur das [materialistisch]wissenschaftlich Nachweisbare zum festen Wissensbesitz der Menschheit gehöre, wirkt sich verderblich aus....“ KONRAD [Zacharias] LORENZ [1903-1989, de.wikiquote Konrad_Lorenz]....Er [der Irrglaube] führt die »wissenschaftich aufgeklärte« Jugend dazu, den ungeheuren Schatz von Wissen und Weisheit über Bord zu werfen, der in den Traditionen jeder alten Kultur wie in den Lehren der großen Weltreligionen enthalten ist." Konrad Lorenz: Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit (1973), zitiert nach 29. Aufl., München 2002, ISBN 3-492-20050-8, S. 70
"In dem Maße, in dem das Handwerk durch die Konkurrenz der Industrie ausgerottet wird und in dem der kleinere Unternehmer, einschließlich des Bauern, existenzunfähig wird, sind wir alle ganz einfach gezwungen, uns in unserer Lebensführung den Wünschen der Großproduzenten zu fügen, die Nahrungsmittel zu fressen und die Kleidungsstücke anzuziehen, die sie für uns für gut befinden, und was das Allerschlimmste ist, wir merken kraft der uns zuteil gewordenen Konditionierung ["gänzliche geistige Entartung, Demagogie, intellektueller Rationalismus & Atheismus, Verführungen aller Art...] gar nicht, daß sie dies tun." - Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit (1973), zitiert nach 29. Aufl., München 2002, ISBN 3-492-20050-8, S. 96 [de.wikiquote Konrad_Lorenz]
Eine "Unterscheidung der Geister" tut not! (wikipedia)
„Ich setzte voraus, daß es dreierlei Gedanken in mir gibt: solche, die mein eigen sind und allein meiner Freiheit und meinem Willen entspringen, während die beiden andern von außen kommen: der eine vom guten, der andere vom bösen Geist.“
Ignatius von Loyola: Exerzitien1) Fazit: a) Was für ein exzellentes, in Büchern selten zu findendes Vorwort-Zitat! Es paßt immer beßer, je näher wir dem so oft biblisch & nachbiblisch (Bertha Dudde, Jakob Lorber) prophezeiten Ende der irdischen Menschheit kommen! "Nahe an 2000 Jahre" (m.E. <=2033!)! Siehe M. Kahir, Gerd Gutemann, Otto-Paul Hesse, Kurt Eggenstein, Walter Lutz, Franz Deml...!
b) Lerch & sein sehr lesens- & nachdenkenswertes Buch reihen sich ein zu Beginn der Kern-"Endzeit" & kurz vor dem Beginn der "letzten sieben Jahre der Erde" (Dudde) in die sehr bedenklich immer schneller wachsende Literatur-Lawine von kritisierenden Autoren.
Rezensionen siehe unten Punkt 3.(Letzte Änderung: 16.02.2024, © Georg Sagittarius)
2) Hilfreiches
a) Top: "Kommentierte Auswahlbibliograpie" im Rezensionsbuch ab S. 182: Auszüge siehe unten Punkt 4c
b) Weitere Paßende Literatur zum Rezensionsbuch (Ausführliches siehe Punkt 4)
b1) Ibn Ishāq (Muhammad bin Ishāq): 704-767/768: lovelybooks Ibn-Ishaq, de.wikipedia Ibn_Ishaq:
b2) W. Lerch: "Die Laute des Osmans: Türkische Literatur im 20. Jahrhundert": Inhaltsverzeichnis & Vorwort: 13 S.: e-bookshelf.de
b3) d1) Imam Muhammad Bin Abdul Wahhab: "Kitab At Tauhid | The Book Of Monotheism", lovelybooks.de
b4) Top: Hadayatullah Hübsch (1946-2011, hadayatullah.de): "Prophezeiungen des Islam", Leseprobe 32 S.: ahmadiyya.at pdf, lovelybooks, de.wikipedia Hadayatullah_Hübsch, duckduckgo: Sensationell, v.a. aus Sicht eines echten Wahrheitssuchers oder Christen:
S 1: "Zur Zeit von Gog und Magog, während des Auftretens des Dajjal [Daǧǧāl = "Daddschal = ANTIchrist!], wird Jesus.[Isa=Mahdi=Messias]..erscheinen, lehren uns die Hadith...Ibn Maja...Abu Huraira
b5) Top: Ahmad Abdurrahman Reidegeld (*1966, "1984: Übertritt zum Islam", streben-nach-wissen.com, Vorträge:.way-to-allah.com): "Handbuch Islam: Die Glaubens- und Rechtslehre der Muslime", lovelybooks
b6) Tawhid/Tauhid: Monotheismus/Monotheism & Islam
"muwahhidun (arabisch موحد; wörtlich „Bekenner des tauhīd“): Bezeichnung der Monotheisten"
Da der Islam eine der 3 Abrahamitischen Religionen ist, muß seine Rolle im Monothismus und auch in der "Endzeit" & den "letzten sieben Jahren der Erde" (Dudde, Gerd Gutemann, m.E. 2026-33) eine besondere sein!
de.wikipedia.org Tauwhid: "Tauhīd bedeutet, Gott (arabisch: Allah) als den EINEN erklären, sich zum Glauben an die Einheit Gottes bekennen. Mit diesem Bekenntnis wird bezeugt, dass es neben Gott keine anderen Götter gebe, dass er weder gezeugt noch geschaffen sei.", da LOGISCHERWEISE, alles Ex-ist-i-rende aus dem NICHTEXISTIERENDEN, der Absoluten Liebe (LIEBE) hervorgegangen sein muß! Siehe v.a. Jakob Lorber, Jakob Böhme & Emanuel Swedenborg!
3) Rezensionen
a) watzal.com pdf:
"Der Autor, FAZ-Redakteur, gehört zu den renommiertesten Islamkennern in Deutschland...Richtig zur Sache geht Lerch im ersten und letzten Kapitel seines Buches-. Hier zeigt er Sympathie für die Prinzipientreue des Islam: „Während das christliche Abendland schon lange abgedankt hat..."
b) faz.net: 9.2.99: "Als anregend hat sich Samuel P. Huntingtons These vom "Zusammenprall der Zivilisationen" erwiesen. Kann sie das letzte Wort sein? Zwischen Gesetzesfrömmigkeit und Mystik ist im Islam auch Platz für die rationale [?] Durchdringung der Glaubenswahrheiten. Der Islamismus verkürzt den eigenen Glauben, wenn er allein auf das Gesetz verweist. Der Autor plädiert dafür, den Islam gerade dort, wo er anders ist als der Westen, endlich als gleichberechtigten Partner verstehen zu wollen und politisch anzuerkennen."
c) amazon.de Review: Andreas Vierecke:"Um es im ersten Satz zu sagen: Muhammads Erben. Die unbekannte Vielfalt des Islam von Wolfgang Günter Lerch, Nahost- und Nordafrikaredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ist ein durchweg empfehlenswertes, gut geschriebenes und informatives Buch über die islamische Kultur der Gegenwart und ihre historischen Wurzeln.
Beides -- Geschichte und Gegenwart des Islam -- sind zu weiten Teilen nur wenig bekannt. Und dies trotz der zahlreichen Literatur über den Islam, die nicht erst seit der islamistischen Revolution im Iran vor 20 Jahren entstanden ist. In der allgemeinen Unkenntnis darf man zumindest eine der Ursachen sowohl für die diffusen Ängste suchen, die viele Menschen im Westen mit dem Islam verbinden, als auch für die romantisch-verklärten Vorstellungen so manches Orient-Liebhabers. Und Unkenntnis über die islamische Welt herrscht nach Ansicht des Autors leider auch dort vor, wo vertiefte Kenntnis dringender als irgend sonst geboten wäre: in der Außenpolitik der westlichen Staaten.
Indem es Licht und Schatten des Islam ebenso wie der westlichen Wahrnehmung der islamischen Wirklichkeit unaufgeregt, ausgewogen und ohne sich im Detail zu verlieren ausleuchtet, trägt dieses Buch auf eine angenehme Weise zum besseren Verständnis der muhammedanischen Religion, Kultur und Politik sowie auch der Konflikte zwischen islamischer und westlicher Staatenwelt bei. Lerch führt auf 200 Seiten in interessante Teilaspekte der reichen Geschichte der islamischen Kultur ein. So berichtet er in eigenen Kapiteln u.a. über die offene Rezeption der griechischen Philosophie, versucht die Grundlinien des uns völlig fremden Rechtssystems (der Scharia) aufzuzeigen und zeichnet am Beispiel der Türkei unterschiedliche Entwicklungspfade einzelner Traditionslinien nach. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis der dort nebeneinander existierenden islamischen Kulturen des kemalistisch-reformierten, des sunnitischen und des alewitischen Islam. Neben der laizistischen Türkei, in der Staat und Religion getrennt sind, widmet Lerch auch dem islamistischen Gottestaat Iran ein eigenes Kapitel. Hier konstatiert er erste Anzeichen für eine zukünftig tolerantere Politik der geistig-politischen Führung. Nicht nur die Kapitel über die Türkei und den Iran machen eines deutlich: Daß es "den" Islam eigentlich gar nicht gibt, sondern daß die islamische Welt sehr differenziert betrachtet werden muß. Für jedes der insgesamt acht Kapitel ist am Ende des Buches eine gut kommentierte Auswahlbiographie beigegeben, die den positiven Gesamteindruck abrundet." Andreas Vierecke
4) Paßende Literatur zum Rezensionsbuch
a) Tawhid/Tauhid: Monotheismus/Monotheism & Islam
"muwahhidun (arabisch موحد; wörtlich „Bekenner des tauhīd“): Bezeichnung der Monotheisten"
Da der Islam eine der 3 Abrahamitischen Religionen ist, muß seine Rolle im Monothismus und auch in der "Endzeit" & den "letzten sieben Jahren der Erde" eine besondere sein!
de.wikipedia.org Tauwhid: "Tauhīd bedeutet, Gott (arabisch: Allah) als den EINEN erklären, sich zum Glauben an die Einheit Gottes bekennen. Mit diesem Bekenntnis wird bezeugt, dass es neben Gott keine anderen Götter gebe, dass er weder gezeugt noch geschaffen sei.", da LOGISCHERWEISE, alles Ex-ist-i-rende aus dem NICHTEXISTIERENDEN, der Absoluten Liebe (LIEBE) hervorgegangen sein muß! Siehe v.a. Jakob Lorber, Jakob Böhme & Emanuel Swedenborg!
b) Ibn Ishaq: (Muhammad bin Ishāq): 704-767/768
Sich zu informieren über bzw. seine Bücher zu lesen, ist vermutlich lohnenswert, zumindest habe ich mir Das vorgenommen:
lovelybooks Ibn-Ishaq, de.wikipedia Ibn_Ishaq: "Muhammad bin Ishāq, 704-767/768 "war ein muslimischer Geschichtsschreiber, der zum ersten Mal die Hadithe und Dokumente über das Leben des Propheten Mohammed in einem Buch mit einer durchdachten Struktur und Kapiteleinteilung zusammenstellte. Dieses Buch, das nicht im Original erhalten ist, sondern nur in späteren Rezensionen, Bearbeitungen und Auszügen, ist eine der wichtigsten Quellen für die frühe Geschichte des Islam und diente als Modell für alle späteren biographischen Werke über den Propheten. Die bekannteste Bearbeitung seines Werks ist die Sīra des Ibn Hischām. Sie hat später das Originalwerk verdrängt. Eine vollständige deutsche Übersetzung der Sīra liegt online vor, siehe unten...- dem Kitāb al-Mubtadaʾ („Buch des Anfangs“), das den Zeitraum von der Weltschöpfung bis zum Auftreten Mohammeds behandelte,
- dem Kitāb al-Mabʿath („Buch der Entsendung“, nämlich des Propheten), das die mekkanische Periode des Propheten behandelte, und
- dem Kitāb al-Maghāzī („Buch der Feldzüge“), das die medinensische Periode und die Feldzüge des Propheten behandelte
c) Imam Muhammad Bin Abdul Wahhab: "Kitab At Tauhid | The Book Of Monotheism", lovelybooks.de, duckduckgo
d) Hadayatullah (Paul-Gerhard) Hübsch (1946-2011, hadayatullah.de, youtube.com): "Prophezeiungen des Islam", Leseprobe 32 S.: ahmadiyya.at pdf, lovelybooks, de.wikipedia Hadayatullah_Hübsch, duckduckgo
Klingt sehr interessant, v.a. aus Sicht eines echten Wahrheitssuchers oder Christen und hinsichtlich der gemeinsamen geistigen QUELLE aller 3 Abrahamitischen Religionen:
S 1: "Zur Zeit von Gog und Magog, während des Auftretens des Dajjal [Daǧǧāl, ANTIchrist!], wird Jesus [Isa ibn Maryam = Mahdi = Messias!], der Sohn der Maria, erscheinen, lehren uns die Hadith. Zugleich ist in ihnen von der Ankunft des Mahdis die Rede. Ein Hadith, das von Ibn Maja in seiner Hadithsammlung überliefert wird, klärt uns auf: „Der Mahdi ist kein anderer als der Messias.“ »Mahdi« und »Messias« meinen also zwei Aspekte ein und derselben Person, die die Muslime erneut zur Erkenntnis der Bedeutung der Einheit Allahs führen und den Aberglauben daran, dass ein Mensch zugleich Gott sein kann, abschaffen würde. Er würde die spirituellen Werte des Islam, die in dieser Zeit vom Rauch der falschen Philosophien und der Unwissenheit bedeckt sind, wieder zur Geltung bringen und die Lehre des Heiligen Propheten Muhammad (saw) von allen Verkrustungen befreien, die sich im Laufe der Jahrhunderte gebildet haben. Wir lesen dazu: „Abu Huraira [Überlieferer von "mehr als mehr als 3300 Hadithen": de.wikipedia] überliefert, dass der Prophet Allahs (saw) sagte: »Ich schwöre bei Allah, in dessen Hand mein Leben ist, dass der Sohn der Maria bald zu euch herabkommen wird. Er wird ein gerechter Richter sein und die Kreuze zerbrechen, er wird das Schwein töten und die Jizya (Kriegssteuer) abschaffen."
"Daddschal (arabisch الدّجّال, DMG ad-Daǧǧāl ‚der Täuscher, Betrüger, Schwindler‘) ist eine Gestalt in der islamischen Eschatologie, die vor dem „Tag der Auferstehung“ erscheinen soll. Er ist vergleichbar mit dem Antichrist und mit der jüdischen Überlieferung von Armilus."
5) Zitate aus dem Rezensionsbuch
a) S. 9: "Daß der Islam eine Herausforderung für den Westen sei, kann man jetzt überall lesen. Zuweilen hat es den Anschein, als seien Polemiken wiedergekehrt, die in vergangenen Jahrhunderten zwischen dem Okzident und dem Orient eine Rolle spielten. Der Anlaß dafür mag in der Existenz dessen zu suchen sein, was mit einem höchst unzureichenden Wort als islamischer „Fundamentalismus“ oder „Islamismus“ bezeichnet wird; doch die eigentliche Ursache dürfte viel tiefer liegen. Die islamische Militanz ist nämlich zunächst wohl eher ein Oberflächenphänomen, das zwar hartnäckig ist, aber mittelfristig doch in rein politische Zusammenhänge hineingehört. Auch in anderen Gegenden unserer Welt spielen sich bewaffnete Konflikte ab, die – wenigstens zu einem Teil – in ungelösten sozialen, ökonomischen und politischen Schwierigkeiten und Verwerfungen wurzeln mögen und unter dem Vorwand irgendeiner Ideologie politisch bemäntelt und moralisch gerechtfertigt werden. Die verheerenden Sprengstoffanschläge muslimischer Eiferer im vergangenen Sommer in Nairobi und Daressalam, die sofort [US-]amerikanische Vergeltungsmaßnahmen in Gestalt von Raketenangriffen auf Ziele in Sudan und Afghanistan hervorriefen, sind, so gesehen, als ein Phänomen zu werten, das in diesem politisch-sozialen Zusammenhang gesehen werden muß. In den schwarzafrikanischen Ländern südlich der Sahara riefen diese Ereignisse übrigens, wie man sich denken kann, blankes Entsetzen hervor, war diese Region der Welt doch bisher von solcherart Auseinandersetzungen verschont geblieben. Und so verschreckt die Schwarzafrikaner ob dieser Sprengstoffanschläge auch gewesen waren – die fast blindwütig anmutenden Vergeltungsschläge der [US]Amerikaner konnten sie nicht beruhigen.S. 11-13: Und doch: Während das christliche Abendland schon lange abgedankt hat und nur noch in Anführungszeichen und mit verschämter Attitüde hier und da einmal Erwähnung findet, beharren die Muslime auf der Islamität ihrer Kultur. Selbst die Bekenner eines nur verwässerten Islams sind nicht bereit, ihren traditionellen Glauben einfach zur Disposition zu stellen; ja, gerade die heute gebildeteren Laien in der islamischen Welt, die oft eine westliche Ausbildung als Akademiker genossen haben und einen Großteil der Islamisten stellen, verteidigen den Islam gegen die westlichen (und östlichen) Gebildeten unter seinen Verächtern. Mag auch vieles heruntergekommen sein in jener Region, für die der Westen einst das vieldeutige Wort „Orient“ erfand – Gott hält dort noch seine Stellung, im Guten wie im Bösen.
Dies ist die eigentliche Herausforderung des Westens. Zumindest in Europa hat das Christentum weitgehend abgewirtschaftet, mag auch die Institution Kirche weiterexistieren. Die Verweltlichung, in Renaissance und Reformation vorgebildet, schreitet offenbar unaufhaltsam voran. Dem äußerlichen Bekenntnis zu einer christlichen Kirche entspricht selbst bei vielen sogenannten Gläubigen in vielen Fällen innerlich nichts. Der umfassende Positivismus, der im 19. Jahrhundert zur Krankheit der Intellektuellen geworden war, ist heute in die Massen eingedrungen. „Ich glaube nur, was ich sehe“ ist so zum wesentlichen und philosophisch besonders törichten Credo all jener geworden, die sich für besonders kritisch, weil „realistisch“, und für auf der Höhe der Zeit halten. Besonders beliebt ist es auch, sich eine private Religion zu zimmern: ein bißchen Esoterik, vermischt mit etwas Einstein oder Hawking, dazu, für das Alternative, Hildegard von Bingen. Hinzu kommen unbewältigte geistige Exkursionen in das Land der Wiedergeburten, in das ferne Tibet oder Sri Lanka.
Zwar ist es noch nicht so weit, daß ein Film- oder sonstiger Medienstar, anzügliche Liedchen trällernd, sich „Jesus“ nennt; doch mit der Madonna, die noch ein Novalis auf innerlich ergreifende, romantisch-poetische Weise andichtete oder die einem Paul Claudel zum Vor-
bild für viele seiner Frauengestalten wurde, ist das längst geschehen. Eine Weltlichkeit ohne tieferen Sinn, die selbst aus dem Eros (der wahrhaftig auch ein dunkler Gott sein kann) alles Tiefgründige getilgt und ihn zum bloßen Sex-Spaß deformiert hat, verkörpert oft in künst-
lerischer Mittelmäßigkeit, hat jenen Thron erobert, auf dem einst das Göttliche und Heilige saßen. Restaurants und Nachtlokale ziehen in alte Kirchen ein, während man gleichzeitig etwas daherredet von den Gefahren der Gentechnologie für die „Heiligkeit des Lebens“. Um sie
sorgt man sich angeblich Tag und Nacht. Warum? Worauf gründet sie? Und warum soll denn nicht alles zugrunde gehen, wofür Mephisto, Hitler und Stalin ganz entschieden plädiert haben? Bewahrung der Schöpfung, damit der Spaß niemals ein Ende nimmt? Reicht das aus?
Gleichzeitig sucht mancher unermüdlich den Sinn in den Weiten Asiens, bei den Schamanen, oder tätowiert sich wie weiland die Bewohner Tahitis."
b) S 184: Der ganz diesseitige, im metaphysischen Sinne nihilistische Charakter der europäischen Moderne ist auch das zentrale Thema des rumänischen Philosophen E. M. Cioran, der selbst in den Paradoxien des mystischen Denkens beheimatet ist und das gebrochene Verhältnis der westlichen Moderne zur religiösen Transzendenz in seinen an Nietzsche geschulten aphoristischen Werken auf ambivalente Weise beleuchtet. Ist Cioran ein agnostischer Mystiker? Sein ständiges Hadern mit Gott über die Frage, warum er eine so „sinnlose Welt“ geschaffen habe, erinnert an das Verhalten mittelalterlicher Mystiker des Islams, denen diese aufreizenden Fragen auch nicht fern lagen. Der
Islam kennt den Begriff „al-makr“ [Gott-/EL/LICHT--MAKabeRes!], den man übersetzen könnte mit „listiges Hadern mit Gott“. Auch islamische Sufis gaben in knapp gefaßten theopathischen Aussprüchen oft ihre zugespitzten Meinungen über Gott und die Welt zum Ausdruck. Zur fortschreitenden Entkirchlichung und Entchristlichung großer Teile Europas äußert sich unter anderem:
Rupert Lay: Nachkirchliches Christentum, Frankfurt am Main 1996.
Den Verfall traditioneller, zum großen Teil in der Religion gründender Werte im Westen dokumentiert in vielen Einzelheiten treffend:
Udo Schäfer: Der Bahai in der modernen Welt, Hofheim-Langenhain 1978.c) S. 182-5
Kommentierte Auswahlbibliograpie
Vorwort Der hier gleich zu Beginn hervorgehobene Kontrast zwischen einer sich immer weiter säkularisierenden „christlichen“, westlichen Welt und traditionellen Kulturen wie dem Islam, die auf ihrer alten Identität beharren wollen, ist vielleicht am radikalsten dargestellt worden von: Rene Guénon: Die Krisis der Neuzeit, Köln 1950. Der 1951 in Kairo gestorbene Guénon, der sich nach Studien der Mathematik dem Hinduismus und dem Islam verschrieb, war auf seine Weise ein Fundamentalist, der ganz in die „Patriarchenluft des reinen Ostens“ (Goethe) flüchtete und dazu neigte, die zivilisatorischen Errungenschaften der westlichen Moderne gering zu achten. Gleichwohl hat er bis heute eine Reihe von westlichen und orientalischen Adepten gefunden, zu denen so bekannte Intellektuelle wie der iranische, in Amerika lehrende Philosoph Sejjed Hussein Nasr („Die Erkenntnis und das Heilige“, Düsseldorf 1990) und der Esoteriker Frithjof Schuon („Den Islam verstehen“, Freiburg, Basel, Wien 1993) gehören. Deren Werke über den Islam, über die westliche Aufklärung und über Möglichkeiten einer Synthese sind alle lesenswert. All diese Autoren sehen im weitgehend irreligiös gewordenen Westen den eigentlichen „Ausreißer“ aus dem breiten, uralten Strom einer „sophia perennis“ mit ihren metaphysischen Wahrheiten, wie auch Platon sie lehrte.
S. 183
Der ganz diesseitige, im metaphysischen Sinne nihilistische Charakter der europäischen Moderne ist auch das zentrale Thema des rumänischen Philosophen E. M. Cioran, der selbst in den Paradoxien des mystischen Denkens beheimatet ist und das gebrochene Verhältnis der westlichen Moderne zur religiösen Transzendenz in seinen an Nietzsche geschulten aphoristischen Werken auf ambivalente Weise beleuchtet. Ist Cioran ein agnostischer Mystiker? Sein ständiges Hadern mit Gott über die Frage, warum er eine so „sinnlose Welt“ geschaffen habe, erinnert an das Verhalten mittelalterlicher Mystiker des Islams, denen diese aufreizenden Fragen auch nicht fern lagen. Der Islam kennt den Begriff „al-makr“, den man übersetzen könnte mit „listiges Hadern mit Gott“. Auch islamische Sufis gaben in knapp gefaßten theopathischen Aussprüchen oft ihre zugespitzten Meinungen über Gott und die Welt zum Ausdruck. Zur fortschreitenden Entkirchlichung und Entchristlichung großer Teile Europas äußert sich unter anderem: Rupert Lay: Nachkirchliches Christentum, Frankfurt am Main 1996. Den Verfall traditioneller, zum großen Teil in der Religion gründender Werte im Westen dokumentiert in vielen Einzelheiten treffend: Udo Schäfer: Der Bahai in der modernen Welt, Hofheim-Langenhain 1978. Dort besonders die beiden ersten Kapitel mit den Überschriften „Am Ende der Religion?“ und „Die Physiognomie der säkularen Welt“. Schäfer, der sich zur Bahai-Religion bekennt, führt hier Belege von führenden westlichen Kulturkritikern zwischen Nietzsche und Horkheimer an. Was nach Schäfer vom Christentum heute übriggeblieben ist, ist eine säkulare Religion des Sozial-Heils.
S. 184
In seinem schmalen, aber um so inhaltsreicheren Werk „Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit“, München 1972, hat der Nobelpreisträger und Vater der Verhaltensforschung Konrad Lorenz die verheerenden Folgen des „Abreißens der Tradition“ für die Kultur (jede Kultur) deutlich gemacht. Diese Kritik ist um so ernster zu nehmen, als Lorenz alles andere war als ein „klerikal“ gesinnter Denker, sondern ein empirischer Wissenschaftler, der durchaus mit der Kirche haderte. Eine lesenswerte Auseinandersetzung zwischen dem Weltbild des Positivismus und traditionellen Werten bieten auch die Werke des amerikanischen Naturwissenschaftlers und Philosophen Ken Wilber. Wilber akzeptiert, anders als viele konservative Esoteriker, ausnahmslos die Errungenschaften der Moderne (Ausdifferenziervmg aller Wissensfelder), auch den wissenschaftlichen Positivismus, weist ihm jedoch seinen eindeutig umgrenzten Platz in der Hierarchie des Denkens und Forschens zu. Nur in einer der drei Popper'schen Welten (in der objektiven Welt des „Es“) habe der Positivismus Gültigkeit. Der Positivismus habe jedoch – nicht zuletzt durch seine sichtbaren Erfolge – alle übrigen Gebiete des Geistigen gewissermaßen kolonisiert. Davon gelte es, wieder Abstand zu nehmen, nicht durch Regression, sondern Integration. Wichtigste Publikationen zu diesem Thema:
Ken Wilber: Kosmos, Eros, Logos. Eine Vision an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend, Frankfurt am Main 1996
Naturwissenschaft und Religion. Die Versöhnung von Wissen und Weisheit, Frankfurt am Main 1998.
Der „Tarich“ Die allmähliche wissenschaftliche Entschleierung des Islams, die Entdeckung seiner eigenständigen und eigentümlichen Geschichte, des „Tarich“, im Abendland ist unter anderem Thema folgender Werke:
Johann Fück: Die arabischen Studien in Europa, in: Beiträge zur Arabistik, Semitistik und Islamwissenschaft, Leipzig 1944.
Maxime Rodinson: Die Faszination des Islams, München 1987.
Albert Hourani: Der Islam im europäischen Denken, Frankfurt am Main 1994.
Wolfgang Günter Lerch: Unstillbare Sehnsucht nach Arabien.
Johann Jakob Reiske's Bild des Islams, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31. Januar 1998, Bilder und Zeiten.
Die Gestalt des großen Orientalisten und Gräzisten Reiske ist auch Thema eines Kapitels in dem Werk von Karl-Josef Kuschel: Vom Streit zum Wettstreit der Religionen. Lessing und der Islam im Zeitalter der Aufklärung, Düsseldorf 1998. In diesem Buch wird zum erstenmal ausführlich die große geistige Nähe Lessings zum Islam dokumentiert. Das zugänglichste Originalwerk über das Leben des Propheten Muhammad in unserer Sprache ist die „Sirat rasul Allah“ von Ibn Ishaq in der Bearbeitung des Ibn Hischam, ins Deutsche übertragen von Gernot Rotter, Professor in Hamburg, unter dem Titel „Das Leben des Propheten“, Bibliothek arabischer Erzähler, Stuttgart 1982. Unter den zahlreichen westlichen Biographien des Propheten hat unlängst in Ägypten wegen ihres radikalpositivistischen, letztlich atheistisch-marxistischen Zuganges zum Stoff für Aufregung gesorgt:
Maxime Rodinson: Mohammed, Luzern/Frankfurt 1975.
Konservativer gehalten ist als Standardwerk: Rudi Paret: Mohammed und der Koran, Stuttgart 1991. - Reza Aslan
Kein Gott außer Gott
(8)Aktuelle Rezension von: Georg3332) Über Aslan (auch über seine mehrfachen beruflichen, fachlichen & sonstigen Lügen:
a) https://de.wikipedia.org/wiki/Reza_Aslan:
"Aslans Familie verließ 1979 den Iran, da sein Vater, ein studierter Betriebswirt, religiösen Personen gegenüber grundsätzlich starkes Misstrauen hegte. Nachdem die Familie sich ursprünglich in Oklahoma niedergelassen hatte, zog sie bald weiter nach Kalifornien. Aslans Mutter war Muslima, wenn auch ohne besonders starken Glauben, und sein Vater ein nachhaltiger Atheist. In seiner Jugend gab sich Reza Aslan im sozialen Umfeld als Mexikaner aus, um weniger Anfeindungen ausgesetzt zu sein. Nachdem er quasi ohne Religion aufgewachsen war, wurde er im Alter von 15 Jahren auf einem Jugendlager mit der Bibelgeschichte vertraut gemacht, woraufhin er sein spirituelles Ich entdeckte und sich entschloss, Pfingstler zu werden. Er missionierte einige Jahre in Schulen und Lagern. Besonders erfolgreich war er bei seiner Mutter, die auch evangelikal wurde, während sein Vater ihn für „verrückt“ hält.[2]Er studierte zunächst an der jesuitischen Santa Clara University. Dort fielen ihm Unterschiede zwischen der Jesusgeschichte der Bibel und dem historischen Jesus auf, die er für unvereinbar hielt. Daraufhin wandte er sich vom Christentum wieder ab. Ermutigt von einem Jesuitenpfarrer, befasste er sich nun mit dem Islam, der ihn dann in seinen Bann nahm. Seine Mutter blieb bei ihrer vorherigen Entscheidung und meinte, ihr Sohn müsse wohl nun „für alle Ewigkeit in der Hölle schmoren“. Später machte er seinen Master an der Harvard University. An der University of California, Santa Barbara promovierte er in Soziologie.[3]
Bei mehreren Gelegenheiten erklärte Aslan, dass er den akademischen Grad eines Doktors der Religionsgeschichte oder Religionssoziologie („history of religions“, bzw. „sociology of religions“) habe. An der University of California von Santa Barbara, die er besucht hat, existieren derartige Grade nicht, vielmehr wird er dort mit einem Doktorgrad in Soziologie geführt. Er gab auch an, ein „kooperierendes Fakultätsmitglied“ in der Abteilung für Religionsstudien der University of California, Riverside zu sein, was aber keine Bestätigung fand. Als „kooperierendes Fakultätsmitglied“ hätte er dort theoretisch Dissertationen abnehmen dürfen.[2]
2006 erschien sein Buch Kein Gott außer Gott, in dem sich Aslan mit dem Islam auseinandersetzt. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller und in dreizehn Sprachen übersetzt.
In Zealot: The Life and Times of Jesus of Nazareth von 2013 beschäftigt er sich historisch mit Jesus von Nazareth und verschiedenen religiösen Perspektiven. Aslans These, Jesus habe sich selber nicht als Gott begriffen, stieß bei einigen Stimmen aus der US-amerikanischen Rechten auf heftige Ablehnung.[4] Dies zeigte sich besonders in einem Interview auf dem Fernsehsender Fox News, in dem er sich vor der schlecht vorbereiteten Journalistin Lauren Green rechtfertigen musste. Über dieses Interview erlangte Aslan eine größere Bekanntheit, und sein Werk stieg in der Bestsellerliste von Platz vier auf Platz eins.[5][2]
2017 veröffentlichte er mit God: A Human History ein weiteres Buch, das die Bestsellerlisten erklomm. Auf knapp 300 Seiten berichtete er über die Anthropomorphisierung von Göttern, die schließlich auf einen Gott reduziert wurden.[6]
Aslan ist eines von über 5000 Mitgliedern im Council on Foreign Relations (die Mitgliedsgebühren betragen zwischen 500 und 900 Dollar per annum) und im Pacific Council on International Policy.
Aslan hat auch für das Fernsehen gearbeitet, einschließlich einer Dokumentarserie über Weltreligionen auf CNN namens Believer, und als ausführender Produzent und Berater der HBO-Dramaserie The Leftovers.[7]
4) Zitate aus dem Rezensionsbuch
a) S. 441 "Kritik
a1) Die Bücher von Aslan fanden breite Beachtung, so auch sein 2017 veröffentlichte Werk God: A Human History. Rachel Newcomb
lobte in der Washington Post seinen verständlichen Schreibstil für das anspruchsvolle und komplexe Thema. Seine Beschränkung auf
die abrahamitischen Religionen sei ein Manko, obwohl interessante Fakten zu finden seien.[11]Der renommierte deutsche protestantische Theologe Friedrich Wilhelm Graf rezensierte im Frühling 2019 Aslans Buch Gott – Eine Geschichte der Menschen. Er warf dem Autor einen oberflächlichen, unsachlichen und tendenziösen Gang durch die Geschichte der Religionen vor, und dies trotz langer Literaturliste. Die pantheistischen Schlussfolgerungen (Sie sind Gott) seien Behauptungen, die sich nicht schlüssig nachvollziehen ließen, sondern eine persönliche Wahl des Autors darstellten.[12]a2) Der deutsche Religionswissenschaftler Michael Blume bemängelte beim gleichen Werk die einseitig männliche, überhebliche Betrachtungsweise. Wesentliche Fragen, die zu einem solch anspruchsvollen Thema gestellt werden müssten,
würden ausgeblendet. Neuere, anderslautende Stimmen zur Entwicklung des Glaubens und der Religionen würden weitgehend
ignoriert.[13]"b) Rezensionen (Verweise im Buch)
"[9] http://rezaaslan.com/about/
[10] http://www.jessicajackley.com/about
[11] Rachel Newcomb: Book review of God: A Human History by Reza Aslan, The Washington Post, 17. November 2017.
[12] Friedrich Wilhelm Graf: Das gedankenloseste Glaubensbuch des Jahres: Reza Aslan betreibt Religionsgeschichte in missionarischer Absicht. Rezension in: Süddeutsche Zeitung, 11.April 2019
[13] Michael Blume: Wenn Männer Götter machen - "Gott" von Reza Aslan, Scilogs, 3. März 2019
[14] Darf ein Muslim das? Rezension von Daniel Haufler in Frankfurter Rundschau am 2. August 2013
[15] Katharina Granzin: Der Exorzist und seine Interpreten, taz, 1. März 2014, S. 27Anmerkung des Scan-Korrektors zum Buch:
Sehr informatives Werk von Reza Aslan, leider hat er im vorliegenden Werk u. a. ausgeklammert: Märtyrertum und Paradiesvorstellungen, Vorwurf der Schriftverfälschung an Juden und Christen, Palästina-KonfliktS. 441 "Privates: Aslan ist seit 2011 mit Jessica Jackley, einer Christin und Unternehmerin auf dem Mikrokredit-Sektor, verheiratet. Sie leben
mit ihren drei Söhnen in Los Angeles.[9][10]S. 445-8: "Jeanette Schröter: « Kein Gott außer Gott: Reza Aslans Beitrag zur Reformation des Islams »
Zeitschrift für junge Religionswissenschaft [Online], 2 | 2007, Online erschienen am: 31 Dezember 2007, URL:
http://journals.openedition.org/zjr/852
Zwei nicht ungewöhnliche Ziele für eine Einführung in den Islam
hat der junge Autor Reza Aslan sich gesteckt. Zum einen ist er
darum bemüht, ein besseres Verständnis für die islamische Kultur
und Geschichte zu schaffen, zum anderen möchte er aufklären und
mit Vorurteilen und falschen Annahmen aufräumen. Erfolgreich
bringt er den Leser der »westlichen Welt« dazu, in die ferne Welt
des Islams einzutauchen um dabei festzustellen, dass dieser den
anderen monotheistischen Religionen gar nicht allzu fern ist.
Der heute 34-jährige Iraner Reza Aslan emigrierte 1979 mit seinerFamilie von Teheran nach Südkalifornien. Er studierte islamische
Theologie in Santa Barbara und Harvard sowie Belletristik in
Iowa/USA. Außerdem ist er Truman-Capote- Fellow am
berühmten Iowa Writers Workshop. Dieser kurze Einblick in die
Biografie des Autors erklärt, wie es ihm möglich ist, mit großem
Detailreichtum wissenschaftlich-fundierte Kenntnisse in einer
kunstvoll bildhaften, ja teils romanhaften Sprache unterhaltsam
darzustellen. Immer wieder begegnen dem Leser kleine
Geschichten und Situationsbeschreibungen, die beispielsweise das
Verständnis für ein Medina lange vor unserer Zeit ermöglichen.
Keinen Gott außer Gott ist keine trockene Lektüre: Es ist ein
umfassendes Werk über den Islam, welches mit Spannung und
Faszination verfolgt werden kann. Obwohl Aslan überzeugter
Moslem ist, gelingt es ihm, eine distanzierte Position gegenüber
dem eigenen Glauben einzunehmen und sich kritisch und
analytisch damit auseinander zu setzen.
Untypisch für eine einführende Geschichte des Islams, beginnt
Reza Aslan mit einem episodenhaften Reisebericht einer Zugfahrt,
auf der er Zeuge davon wird, wie ein Schaffner ungehalten einem
jungen Paar entgegentritt, welches sich angeblich allzu öffentlich
geküsst habe. Erst bei genauer Betrachtung entdeckt der Ich-
Erzähler die eigentliche Ursache: Die jungen Menschen sind
christliche Missionare, die eine arabische Bibelfassung
verschenken möchten das wird nicht gern gesehen. Reza Aslan
versucht zwischen dem aufgebrachten Schaffner und den eifrigen
Christen zu vermitteln.
Dieser kurze Exkurs zeigt, was Reza Aslan sich zum Ziel gesetzt
hat: Er sucht den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen.Sein Werk scheint vor allem für den Leser der christlich- bzw.
jüdisch-sozialisierten Welt geschrieben worden zu sein, denn
immer wieder versucht Aslan Inhalte oder historische Ereignisse
des Islams in Verbindung mit Vorkommnissen anderer Religionen
zu bringen. Die ohnehin bildliche Sprache scheut nicht davor, auf
christliche Motive zurückzugreifen. Den Moment, an dem
Muhammad seine erste Offenbarung empfing, bezeichnet Aslan
als dessen »brennenden Dornenbusch«.
Angefangen mit einer schillernden Beschreibung des Mekka des
siebten Jahrhunderts und einer ausführlichen Darstellung der
Entstehung der Urgemeinde in Medina folgt Aslan chronologisch
den historischen Ereignissen, hält sich ausführlich bei der
Differenzierung der Sunniten und Schiiten auf, um schließlich ein
ungewöhnliches Ende zu finden:
Neben dem Wunsch aufzuklären und den Dialog zu fördern, stellt
Reza Aslan mit Deutlichkeit fest, dass der Islam kein starres
Gebilde sei, sondern vielen und ständigen Änderungen und
Anpassungen unterworfen sei. Änderungen, die auch andere
Religionen erleben und erlebt haben. Er fordert eine islamische
Reformation. Seiner Meinung nach ist eine solche unaufhaltsam
und hat mit der zunehmenden Radikalisierung und Ideologisierung
in vereinzelten islamischen Strömungen bereits begonnen. Dies
wertet Aslan als Rebellion, Abgrenzung oder Rückbezug zu
ursprünglichen Traditionen.
Reza Aslans Kein Gott außer Gott hilft dem Leser nicht nur, in die
Geschichte und das Denken des Islams einzusteigen, es entführt
seine Leser auch mit großer literarischer Sprachkraft ineinprägsame Erzählungen und Erklärungen, um so mit
Leichtigkeit ein breites Wissen zu vermitteln. Ein Glossar der
wichtigsten Fachbegriffe sowie eine knappe Zeittafel ersparen
mühseliges Nachschlagen. Zudem eröffnet Kein Gott außer Gott
neue Gedanken bezüglich einer möglichen innerislamischen
Reformation, die neben der fesselnden Sprache und Erzählkunst
dazu beitragen, dass dieses Buch sich von der - vor allem seit dem
11. September 2001 entstandenen Flut der Einführungen in den
Islam - abzuheben vermag. - Hazem Ilmi
Die 33. Hochzeit der Donia Nour
(25)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerINHALT: Ägypten ist im Jahr 2048 ein theokratischer Staat, der seine Bevölkerung mit einer Mischung aus Konsumzwang und islamistischer Unterwerfung unter Kontrolle hält. Für die Einhaltung der Gebete gibt es Punkte, die auf einem Gute-Taten-Konto festgeschrieben werden. Je mehr Gebete, desto mehr Punkte, desto angenehmer das Jenseits. Alles wird digital gesteuert und überwacht, selbst in die Träume werden Erlösungs- und Werbebotschaften infiltriert. Shariatainment und Sleepvertising nennt man das dann.
Das Land ist vollständig von der übrigen Welt abgeschottet, jede Einmischung von außen strengstens untersagt. Es gibt drei Zonen: Nordägypten (ein schmaler Streifen entlang der Mittelmeerküste), wo hohe Würdenträger in Pomp und Gloria leben; Mittelägypten (die Metropolregion Kairo und den nahezu wasserlosen Nil entlang), wo die arbeitende Bevölkerung wohnt, betet und einkauft; und Südägypten (ab Assuan bis zur Grenze zum Sudan), wo diejenigen, die die Gesetze des Landes missachtet haben, ein Dasein in harter Arbeit fristen.
In Kairo lebt die junge und schöne Donia Nour, die seit Jahren einen gefährlichen Gedanken hegt: Sie will Ägypten verlassen. Das Gerücht kursiert, dass es Schiffe gibt, die Flüchtlinge übers Mittelmeer aus dem Land bringen. Der Preis für eine Überfahrt: Ein Kilogramm Gold. Seit Jahren verdient sie sich neben ihrer offiziellen Beschäftigung kleine Goldstücke, indem sie sich den gierigen Machthabern aus der Oberschicht als Braut anbietet, mit ihm eine Nacht verbringt und sich wieder scheiden lässt. Sehr wichtig ist den Freiern die Jungfräulichkeit Donias, die sich aber mittels illegaler Technik immer wieder herstellen lässt. Nach 32 Hochzeiten dieser Art hat sie das Kilo fast zusammen, ein Freier fehlt noch, die letzten Gramm sind in greifbarer Nähe … doch sie gerät an den Falschen, ein hohes Tier der Regierung, ein Sadist und Egomane, der sie auffliegen lässt, ihr alles nimmt und in den Süden verbannt.
Zur selben Zeit erscheint wie aus dem Nichts ein nackter Mann im Zentrum von Kairo, der behauptet, vor hundert Jahren von Außerirdischen entführt und jetzt als Zeitreisender auf die Erde zurückgeschickt worden zu sein. Sein Auftrag: Suche Donia Nour und führe sie ins Licht, damit sie ihr Volk in eine bessere Zukunft lenkt. Und tatschlich: Er findet sie, klärt sie auf und bringt damit eine Revolution ins Rollen…
FORM: Hazem Ilmis Roman ist ein klassischer Dreiteiler mit Exposition, Entwicklung und Lösung; da werden trotz des heiklen Themas keine Experimente gewagt. Stilistisch sind die Kapitel um Donia Nour eher nüchtern, die um Ostaz Mukhtar (den Zeitreisenden) eher flapsig-sarkastisch geschrieben. Der für eine Dystopie typische ruhige und kalte Erzählton weicht im dritten Teil einem mit mehr Spannung; das Ganze kippt dann (leider) auch eher in eine Art Thriller.
Dass es Ilmi bei seinem Debütroman nicht darum ging, ein literarisches Meisterwerk abzuliefern, ist zu vermuten und auch verständlich. Hauptziel war es wohl, die eigene Vorstellung von Religiösität zu vermitteln und Gedanken zu Begriffen wie Selbstbestimmung, Menschenrechte, Macht und Gleichberechtigung zu veröffentlichen – Kein ungefährliches Vorhaben dieser Tage. Der Roman ist mitten im Arabischen Frühling entstanden, als die ganze Welt auf den Tahrir-Platz blickte, und wurde im Selbstverlag mit großem Echo veröffentlicht. Hazem Ilmi ist ein Pseudonym, der Autor dahinter lebt nicht mehr in Ägypten, seine wahre Identität hält er aus Angst vor Fanatikern weiterhin geheim.
FAZIT: Als Vergleiche mit Ilmi liest man überall George Orwell und Michel Houellebecq … das ist zwar schmeichelhaft aber doch stark übertrieben. Die ersten beiden Teile waren gut, der dritte schwach. Dennoch ist DIE 33. HOCHZEIT DER DONIA NOUR ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung und auch den Mut des Autors möchte ich nicht unterbewerten – vier Sterne.
*** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***
- Sylke Tempel
Die Tagesschau erklärt die Welt
(8)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGerade in den Bereichen Politik und Wirtschaft, in denen ich mir nur so la la auskenne, bietet dieses Buch eine gute Grundlage, um internationale Zusammenhänge zu erkennen. Die einzelnen Kapitel werden mit thematischen Essays eingeleitet, danach werden zentrale Begriffe kurz und bündig erklärt. Ich fand es - auch weil ich mich gerade auf eine Aufnahmeprüfung vorbereitet habe - sehr hilfreich, wenngleich einzelne geschichtliche Ereignisse auch nicht großartig eingeordnet wurden. In späteren Bereichen, wie z. B. Religion und Kultur wird ähnlich strukturiert verfahren, hier habe ich allerdings große Teile überblättert, da mein Grundlagenwissen schon recht ausgeprägt war. Alles in allem ist es also ein gutes Handbuch, wenn man sein Grundlagenwissen erweitern oder auffrischen möchte. - Hamed Abdel-Samad
Der Koran
(8)Aktuelle Rezension von: Antonia_SalomonHamed Abdel-Samad beweist sich erneut als kluger, wissender Kopf, der der westlichen ebenso wie der arabischen Welt viel zu sagen hat über den möglichen Wert und Nutzen von Religion, die Notwendigkeit ihrer historischen Einordnung und Differenzierung und die Gottlosigkeit jener, die im Namen der Religion andere unterdrücken und abschlachten. - Kader Abdolah
Das Haus an der Moschee
(29)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSenedjan im Iran, schon seit nunmehr 800Jahren lebt die Familie von Agha Djan hier. Er ist Teppichhändler und als Oberhaupt der Familie hat er die Verantwortung immer weiter gegeben. Fortschritte im Land wurden kritisch beäugt und führten zu Diskussionen und Veränderungen, aber alles lief friedlich ab und jeder der Großfamilie fühlte sich sicher und geborgen in dem Haus an der Moschee. Als das letzte Oberhaupt an Kraft verliert und die Unruhen und Aufstände heftiger werden, zerbricht das friedliche Gefüge. Die Menschen sind zum großen Teil gegen das korrupte Regime des Schahs und auch die Männer der Großfamilie werden zu Kämpfern. Jeder bricht aus dem Haus aus, kämpft, bringt Unruhe, die Frauen ziehen sich zurück und bald sind alle im Umland verstreut. Kann es je wieder ein friedliches Zusammenleben geben? Wird jemals der Frieden und die Harmonie in das Haus an der Moschee zurück kehren? Kader Abdolah gibt tiefe Einblicke in das Leben im Iran und hat eine gewaltiges, ein großes Buch geschrieben.
- Mona Eltahawy
Warum hasst ihr uns so?
(9)Aktuelle Rezension von: StarbksMona Eltahawys „Warum hasst ihr uns so? - Für die sexuelle Revolution der Frauen in der islamischen Welt“ schockiert, desillusioniert und regt zum Nachdenken an. Es ist kein Buch, das man so nebenbei liest, doch es ist ein Sachbuch, das spannender nicht sein könnte. Die Autorin liefert eine Mischung aus Fakten, aus Gesetzen, wahren Begebenheiten und Plädoyers für die Frauen in der islamischen Welt, aber auch für die „Beobachter“ aus der westlichen Welt, die gern mit der Begründung im Kulturrelativismus alles so lassen möchten, wie es ist.
Zur Autorin: Mona Eltahawy hat selbst in Saudi-Arabien und Ägypten gelebt. Sie hat neun Jahre lang das Kopftuch getragen und sich dabei in den letzten acht Jahren versucht, davon zu befreien. Sie ist sexuell belästigt worden und hat für die Freiheit der Frauen gekämpft. Schließlich ist es ihr gelungen, auch ihre eigene sexuelle Befreiung zu vollbringen, wobei man sagen muss, dass die Autorin nicht mehr in einem islamischen Land lebt.
Zum Inhalt: Das Buch ist – wie bereits erwähnt – eine Mischung aus Fakten und wahren Geschichten der Frauen in Bedrängnis in der islamischen Welt. Es ist gegliedert in sechs eigentliche Kapitel und beleuchten
- das Kopftuch/das Verhüllen
- die Gewalt gegen Frauen
- die Jungfräulichkeit
- die Situation zuhause
- die Wege „durch die Wüste“
- eigene Erfahrungen
Dabei bringt die Autorin in allen Kapiteln auch immer wieder ihr Plädoyer für die Befreiung der Frau in der islamischen Welt an. Man bekommt immer wieder einmal das Gefühl, die Autorin verliere den roten Faden, was aber für dieses Buch nicht schlimm ist. Zu schockierend sind die Geschichten der Frauen, die hier gesammelt sind. Auch, wenn man vieles schon gehört hat, so darf man als Laie immer noch staunen, wie verachtend die Gesetze mehr oder weniger in allen arabischen Ländern mit den Frauen umgehen.
Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, ob es hier überhaupt echte Liebe geben kann. Die Frauen werden quasi alle zuhause eingesperrt und müssen dann heiraten. Wenn sie dann auch noch genitalverstümmelt sind, bleibt sowieso keine Lust mehr. Gibt es also die echte Liebe überhaupt in der arabischen Welt, wenn die Möglichkeiten dazu fast bei Null liegen? Und werden damit alle Frauen dort unterdrückt? Die Männer werden in diesem Buch quasi durchweg als Monster dargestellt.
Es bleibt das Fazit: Sollte man als Frau in der islamischen Welt also doch einen Mann lieben, so muss man vorgeben, man sei von ihm vergewaltigt worden, denn dann muss er die Frau heiraten. (meine Idee, nicht die Idee der Autorin!)
Wirkliches Fazit: Ich habe durch „Warum hasst ihr uns so?“ noch viel Neues über die Frau in islamischen Ländern gelernt. Ich wusste einiges, die anderen Fakten kann ich alle kaum glauben. Das Buch informiert und schockiert. Die Begebenheiten sind aber alle so geschehen und lassen sich nachprüfen. Es wird Zeit, dass sich hier etwas ändert, und daran muss wohl auch die westliche Welt teilhaben. Der Aufruf der Autorin lautet u.a. auch, dass die Toleranz der westlichen Welt hier fehl am Platz ist. Und so rüttelt das Buch hoffentlich auf, damit sich bald etwas ändert.... - Sulaiman Addonia
Die Liebenden von Dschidda
(9)Aktuelle Rezension von: sabatayn76'Eine Welt aus Schwarz und Weiß' Inhalt: Der Ich-Erzähler Naser und sein Bruder verlassen gegen ihren Willen und ohne ihre Mutter Eritrea und kommen nach einem Aufenthalt in einem Flüchtlingslager im Sudan nach Saudi-Arabien, wo sie mit ihrem Onkel zusammenleben. Einige Jahre später ist Naser ganz allein - der Onkel und sein Bruder wohnen mittlerweile in einer anderen Stadt - und hält sich mit verschiedenen Jobs über Wasser. Sein Leben scheint trostlos - weit weg von der geliebten Mutter, der Willkür der saudischen Regierung ausgeliefert, Klebstoff-Schnüffeln und Parfümtrinken als einzige Möglichkeiten, dem tristen Alltag zumindest kurzfristig zu entfliehen. Doch dann begegnet er einer jungen Frau, die ihm Briefe schreibt und sein gesamtes Leben verändert. Mein Eindruck: Sulaiman Addonia schildert in 'Die Liebenden von Dschidda' ein Saudi-Arabien der Gegensätze, der Armut und des Reichtums, der Schleier und Armani-Anzüge, des Luxus und der Todesstrafe, des Alkohol- und Drogenverbotes und des Klebstoffschnüffelns und Parfümtrinkens, der Geschlechtertrennung und der (nach außen gelebten) Keuschheit. Wenn man sich noch nicht mit Saudi-Arabien beschäftigt hat, wird man hier einige erschreckende Details erfahren. Wenn man sich jedoch bereits mit der politischen und der Menschenrechts-Lage im Land auseinander gesetzt hat, wird man hier kaum etwas Neues lernen. Mein größter Kritikpunkt am Roman ist die unglaubwürdige Darstellung der Protagonisten. Zum Einen bleiben alle Protagonisten eher farblos, was jedoch auch ein stilistisches Mittel sein kann, da der saudische Alltag tatsächlich lediglich schwarz und weiß zu sein scheint. Meiner Meinung nach verhält sich Naser jedoch sehr unrealistisch - gibt seinen Job auf, riskiert Ärger mit der Religionspolizei und die Abschiebung aus Saudi-Arabien für eine Frau, die er nie gesehen hat, mit der er nie ein Wort gewechselt hat. Was andere vielleicht als romantisch und träumerisch ansehen, kann ich leider nur realitätsfremd, schwülstig, unbedacht und naiv finden. Mein Resümee: Leicht zu lesender Roman, der die politische Situation in Saudi-Arabien nur bedingt einfangen kann und eine schwülstige und klischeebehaftete Liebe schildert. Wer kein Problem mit Sätzen wie 'Eine Göttin sollte nie verschleiert sein, nicht einmal von der Dunkelheit.' hat, kann das Buch getrost lesen, alle anderen sollten meiner Meinung nach lieber einen großen Bogen um 'Die Liebenden von Dschidda' machen. - Udo Ulfkotte
Geheimplan Europa
(1)Aktuelle Rezension von: Georg3331) Fazit: a) "Vorsicht! Bürgerkrieg!" in Kürze?!
Ja, Deutschland- & Europa-weit laut des "Unbewegten Bewegers" & des Ex-Geheimdienst-MA!b) Gog-Magog-Thema?
c) "Im Gegensatz zum Christentum ist der Islam nicht „nur" eine Religion...":
"Abschaffung der deutschen Rechtsordnung"?!
"Einführung der Scharia"?!d) Wer Klarheit will zu Ulfkotte-Themen, 3.Weltkrieg & "Feind aus den Lüften" (m.E. 2026, Gerd Gutemann, M Kahir, Kurt Eggenstein), "gänzliche Entartung", Totalitarismus, Endzeit, Antichrist...,
sollte sich sehr beeilen (!) &
zuerst Christi extrem umfangreiche Offenbarungen, Endzeit-Prophezeiungen, Autobiographien ("Jugend Jesu" u.a.) lesen:
d1) Bertha Dudde, Jakob Lorber, Max Seltmann, Gottfried Mayerhofer, Leopold Engel, Bibel (Propheten AT & NT), Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg, Paracelsus, Nostradamus...
d2) Top-Sekundär-Literatur dazu: Walter Lutz, Franz Deml, Michael Nolten, Hannelore Winkler, Literatur zu Alois Irlmaier, Gerd Gutemann, M Kahir, Kurt Eggenstein...2) Hilfreiches
a) Leseprobe: siehe amazon.de u.A.
b) Ermordung des Autors:
b1) Christian Müller: Die Wahrheit über den Tod von Udo Ulfkotte: Wurde er ermordet? lovelybooks
b2) David Hofmann: Wurde Udo Ulfkotte ermordet? lovelybooksc) lovelybooks Ulfkotte
c1) Udo Ulfkotte: Heiliger Krieg in Europa: Wie die radikale Muslimbruderschaft unsere Gesellschaft bedroht, lovelybooks 2009,
c2) Udo Ulfkotte: Der Krieg im Dunkeln: Die wahre Macht der Geheimdienste - Wie CIA, Mossad, MI6, BND und andere Geheimdienste die Welt regieren, lovelybooks ebuch 2013, lovelybooks 2006, geheimdienste.org, Leseprobe: kobo.com
c3) Udo Ulfkotte: Vorsicht Bürgerkrieg - Was lange gärt, wird endlich Wut! lovelybooks, youtube3) Videos: duckduckgo
youtu.be: Dr. Udo Ulfkotte - Vorsicht Bürgerkrieg !4) Rezensionen
5) Werbetexte
Udo Ulfkotte: "Der Krieg im Dunkeln": geheimdienste.org, Leseprobe: kobo.com
"...Von einem Autor, der mehr als ein Jahrzehnt auch für Geheimdienste arbeitete und auch an mehreren Hochschulen Spionageabwehr unterrichtete. Lesen Sie aus der Feder des Insiders die wahren Hintergründe des Mitte 2013 bekannt gewordenen weltweiten Abhörskandals, bei dem einige Praktiken des technischen amerikanischen Geheimdienstes National Security Agency (NSA) und des britischen Abhördienstes GCHQ auch der Öffentlichkeit bekannt wurden. Die vielen brisanten Insiderinformationen von Dr. Ulfkotte, der wegen Geheimnisverrats schon sechs Hausdurchsuchungen hatte, machen dieses Buch topaktuell.
Der Autor, dessen Bücher insgesamt eine Millionenauflage erzielten, zeigt Ihnen in diesem unterhaltsam geschriebenen Werk anhand aktueller, brisanter und skandalöser Fälle, wie CIA, Mossad, MI6 und BND sowie weitere Nachrichtendienste die Welt im Hintergrund lenken. Das Volk wird nicht aufgeklärt. Es wird vielmehr systematisch für dumm verkauft. Und die Medien schweigen dazu. Vieles, was in diesem Buch geschildert wird, ist - auch in 2013 - noch immer nicht in den Zeitungen zu lesen. Wenn Sie wirklich wissen wollen, welche Mächte unsere Welt im Hintergrund lenken, dann müssen Sie..."6) Zitate aus dem Rezensionsbuch
S. 12-17: "Aus der Sichtweise, wonach Mohammed letztmalig als „Siegel der Propheten" den nach jeder vorherigen Offenbarung verunstalteten göttlichen Text zu den Menschen gebracht hat, kann es nach dieser Offenbarung keine neue Religion mehr geben. Das wäre Häresie und Abfall vom m wahren Glauben.
A n h ä n g e r der Religion der Bahai im Iran, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand, werden vor diesem Hintergrund heute noch verfolgt und nicht selten allein wegen ihres Glaubens hingerichtet. Juden und Christen jedoch genießen im Islam einen besonderen Schutz. Denn ursprünglich wurde ja auch ihnen die Offenbarung Allahs zuteil. Nur haben sie sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter von der ursprünglichen Offenbarung entfernt. Aus dieser Sichtweise ist es konsequent, dass Muslimen in
der Weltordnung Allahs gemäß Sure 3, Vers 1 1 0 eine besondere Stellung - die vorrangige - zukommt.Die „Islamische Gemeinschaft deutschsprachiger Muslime Berlin und Freunde des Islam e.V." erklärt im Internet auf ihrer Website unter der Rubrik „Der Islam: Das Wichtigste auf einen Blick", dass ein Muslim, der das Glaubensbekenntnis zum Koran abgelegt habe, etwas ganz Besonderes sei: „Er gehört dann der weltweiten Gemeinschaft der Muslime an, von der es im Quran heißt: ,Ihr seid das beste Volk, das zum Wohle der Menschheit entstand; ihr gebietet das Rechte und verwehrt das Unrechte und glaubt an GOTT'." Das aber ist der Hinweis auf Sure 3, Vers 110.
Zum Verständnis des Anspruches auf Weltherrschaft und Expansion gilt es jedoch, einen wichtigen Unterschied zwischen Islam und Christentum hervorzuheben. Im Gegensatz zum Christentum ist der Islam nicht „nur" eine Religion. Während das Christentum einen klaren
Trennungsstrich zwischen Politik und Religion zieht (auch wenn sich manche Parteien auf der Jagd nach Wählerstimmen vordergründig als „christlich" bezeichnen und auch Kirchenmänner schon mal politische Macht ausüben), ist der Islam eine politische Religion. Der Idealzustand eines muslimischen Gemeinwesens ist die weltliche Theokratie, in der das soziale, politische und wirtschaftliche Umfeld einzig und allein nach dem Koran geregelt wird. Der Islam ist eben nicht nur eine Religion. Er bestimmt das Leben eines Menschen von der Geburt bis über den Tod hinaus. Der Islam regelt den Wirtschaftsverkehr, die Rechtsordnung, das Leben in der Gesellschaft, das Verhältnis zwischen M a n n und Frau, eben einen jeden Bereich des Lebens. Wir haben in unserer europazentrischen, rein westlichen Sicht den Islam heute im öffentlichen Bewusstsein auf eine „Religion" und auf das Tranzendente reduziert. Daher verstehen wir es nicht oder halten es f für einen Scherz, wenn Muslime etwa in Berlin-Kreuzberg f ü r mehrheitlich von Muslimen bewohnte Gebiete die Abschaffung der deutschen Rechtsordnung und die Einführung der Scharia fordern. Für einen strenggläubigen, friedfertigen Muslim (das hat nichts mit
Islamismus zu tun) ist eine solche Denkweise jedoch eine konsequente Forderung, in der eigenen Umgebung nach dem Regelwerk des göttlichen Koran leben zu wollen.Dieser von A n f a n g an politische Islam feierte we-
nige Jahre nach dem Tode Mohammeds im sieb-
ten Jahrhundert unermüdliche Siege. Auch By-
zanz und Persien - die beiden großen Reiche, die
den Mittleren Osten unter sich aufgeteilt hatten
- wurden angegriffen. Das Persische Reich k a m
unter muslimische Vorherrschaft. D e m Römi-
schen Reich von Byzanz (später Konstantinopel,
heute Istanbul) wurden Syrien, Palästina, Ä g y p -
ten und N o r d a f r i k a entrissen. Die Erfolgsge-
schichte des von Mohammed begründeten Islam
schien dank des „Heiligen Krieges" (Dschihad)
gegen die „Ungläubigen" unaufhaltsam.
Im Jahre 7 1 1 setzte der Feldherr Tarik auf die
nördliche Seite des Mittelmeeres über. Die Ge-
gend, von der aus Tarik die Ü b e r f a h r t wagte,
wurde später nach ihm benannt. Der „Berg des
Tarik" heißt im Arabischen „Dschebel al-Tarik".
Wir Europäer haben das als Dschibraltar/Gibral-
15
tar verballhornt und wissen kaum noch um die
historische Bedeutung des „Dschebel al-Tarik".
Die Expansion des Islam ging somit weit über die
arabische Welt hinaus. Bald wurde die christlich-
abendländische Welt in einer Zangenbewegung
von zwei Seiten bedroht: Im Osten rückten die
Heere der Muslime aus Syrien und dem Irak ge-
gen das damals griechisch-christliche Anatolien
(heute Türkei) vor, während die Berber im Wes-
ten Spanien eroberten und über die Pyrenäen hi-
naus vordrangen. Kurze Zeit waren auch Sizilien
und Teile Süditaliens in der Hand muslimischer
Armeen. Zwar wurde dieser Vormarsch unter der
Führung von Karl Martell 732 in der Schlacht
von Tours und Poitiers im Westen Europas be-
endet, doch ging die Expansion im Osten weiter.
Manche Völker ergaben sich freiwillig, andere
wurden mit Feuer und Schwert erobert. Erst an
den Grenzen von Indien und China wurde dem
Islam Einhalt geboten.
Der Islam, daran gab es in damaliger Zeit f ü r ei-
nen gläubigen und friedfertigen Muslim keinen
Zweifel, war ein Erfolgsmodell. Der Islam, so
musste es allen Muslimen erscheinen, war eine
Religion des politischen Erfolges, der „Heilige
Krieg" von Siegen gekrönt. Aus dieser Sichtweise
16
war das v o m Islam vermittelte Weltbild in sich
stimmig. Die eingangs erwähnte Sure 3, Vers 1 1 0
begründete den Überlegenheitsanspruch von
Muslimen gegenüber allen anderen Menschen
auf der Welt.
- Jean Sasson
Ich, Prinzessin Sultana, und meine Töchter
(2)Aktuelle Rezension von: mariameerhaba"Außerdem musste ich meinen Schmuck ablegen, auch die zehnkarätigen Diamantohrringe, die mir mein Ehemann vor einem Jahr geschenkt hatte und ich sie selten abnahm." Wie soll mir bloß eine Figur leidtun, wenn sie ständig mit ihrem Reichtum angibt?
Mag sein, dass das Leben in Saudi-Arabien für eine Frau nicht leicht ist, denn durch die Scharia werden die Frauen systematisch unterdrückt. Ich kenne das aus etlichen anderen Geschichten und es schmerzt immer, so etwas zu lesen. Aber diese Figur hier gibt ständig an!
Ihre Tochter wird hysterisch, also fliegen sie mit dem Privatjet nach London, ruhen sich in ihrem Penthaus aus, während die Tochter von einem Spezialisten behandelt wird, der mich normalerweise nicht einmal ansehen würde. Sie hat eine philippinische Haushälterin, sie wird mit der Limousine kutschiert, man behandelt sie bevorzugt, First-Class überall und sie schwelgt in Luxus. Scheiße, ich würde meine Freiheit gerne für so einen Luxus aufgeben. Nie wieder arbeiten, kutschiert werden und reich sein! Nicht mehr in einer winzigen Wohnung leben und zehn Stunden am Tag schuften? Wo müsste ich da unterschreiben?
Außerdem meint sie, dass das Land nicht vom Öl reichgeworden wäre, sondern von dem Einfallsreichtum der Araber. Das stimmt nicht und das weiß jeder. Hätte es das Öl nie gegeben, wären die Araber jetzt verbittert arm. Seht euch die anderen arabischen Länder ohne Öl an!
Hinzu kommt, dass die Erzählerin genauso verlogen ist wie die Männer, denen sie das ständig vorwirft. Als ihre Tochter sich als eine Lesbe outet, glaubt sie, ihre Tochter wäre besessen, geistig gestört, vor allem psychisch krank und sie wird dementsprechend behandelt. Als die Tochter später fragt, wieso sie nur so ist und Männer hasst und eine Frau liebt, erklärt sie, dass irgendwann ihre Tochter schon den richtigen Mann finden wird. Wo bleibt ihr eigenes Verständnis? Wieso akzeptiert sie ihre Tochter nicht, sondern versucht alles, um ihre sexuelle Vorliebe zu ändern? Wieso ist die Figur so verlogen?
Die Erzählerin gibt ständig an, vielleicht unbewusst, aber sie tut es. Das allein macht natürlich das Buch nicht schlecht, dafür sorgt die Autorin selbst, die zwar schreckliche Geschichten über das Land kennt, aber nicht in der Lage ist, Gefühle wirklich zu zeigen. Es ist vielmehr ein Bericht, der schnell das Leben der Prinzessin in kleine Abschnitte zerteilt und so viel wie möglich in die winzigen Kapitel zu pressen versucht, ohne großartig auf die Figuren einzugehen. Die Figuren blühen nicht wirklich auf, ihre Gefühlswelt wird nur angeschnitten und sobald eine Krise überwunden wird, lässt die Autorin das Ereignis links liegen und erzählt einfach weiter.
Die Protagonistin ist keine Rebellin, sondern fügt sich dem bösen System. Aber wie sollte sie auch eine Rebellin sein? Könnte so eine Figur jemals ihren Reichtum, ihren Status als Prinzessin für die Freiheit aufgeben? Ihre geliebten Diamantohrringe? Das Buch ist schlecht, die Autorin kann nicht schreiben, die Figuren bleiben schwarz und weiß, keine Leidenschaft, keine Seele, kein Herz, sondern ein Buch, das nur provozieren möchte, aber total versagt.
- Harun Akinci
Scharia im 21. Jahrhundert nach Tariq Ramadan
(2)Aktuelle Rezension von: Harun85Ein wirklich gutes Buch zu einem sehr wichtigen Thema: "Scharia im 21. Jahrhundert". Da ich die Bücher von Harun Akinci sehr liebe und darüber hinaus auch ein Interesse an Tariq Ramadan, dem sogenannten Vordenker des europäischen Islams habe, "musste" ich dieses Buch natürlich lesen. Es werden neue Denkweisen und Möglichkeiten zur Anwendung der Scharia in unserer heutigen Zeit gegeben. Dieses Werk ist ein absoluten MUSS für jeden, auch für die kritischen unter uns!!!! - Dieter H. Wolf
Internationales Templerlexikon
(2)Aktuelle Rezension von: Jens65Das Internationale Templerlexikon bietet einen hervorragenden Überblick über die (zeitweise) verworrene Geschichte des Ordens der Tempelritter. Das Lexikon bietet umfassende, spannende und historisch exakte Informationen. - Hera Lind
Mein Mann, seine Frauen und ich
(39)Aktuelle Rezension von: MariaAnnaEs geht um eine Frau, Nadia, die schon eine Ehe hinter sich hat, und ein unabhängiges Leben führt, lernt durch Hinzutun von Freunden einen Moslem, Karim, kennen. Sie verlieben sich. Was dann passiert, ist fast unvorstellbar! Karim trägt sie auf Händen. Als Nadia erfährt, dass er schon verheiratet ist und Kinder hat und heiratet sie ihn trotzdem, weil im Islam die Liebe ohne Ehe verboten ist, wie ihr Mann zu verstehen gebt. Die Liebe ist zu starkt. Sie gibt sogar alles auf: Heimatort, Familiennähe, Beruf, Selbstständigkeit... und zieht mit ihm in den Oman. Die erste Frau bleibt mit Kindern in Deutschland. Im Oman darf Nadia nur noch verschleiert aus dem Haus. Und dann zieht die erste Frau auch noch in die Nähe. Und weil das noch nicht genug ist, bringt ihr Mann plötlzich eine neue, dritte Ehefrau ins Haus. Wie Nadia wohl nun reagiert und wie es mit ihr und Karim weitergeht, sollte man selbst lesen.
- Necla Kelek
Himmelsreise
(4)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzickÜber den Islam wird gegenwärtig viel geschrieben und diskutiert. Es wird angegriffen, verteidigt, unterstellt und entlarvt. Es geht, wie immer, wenn von Religion die Rede ist, um Wahrheit. Aber da die Debatte im demokratisch verfassten Deutschland stattfindet, in dem sich auch die Religionen der Verfassung zu beugen haben, geht es auch um Menschenrechte, um die Rolle der Frauen, Zwangsheiraten und vieles mehr. Necla Kelek, die schon mit vielen Büchern und auch als Mitglied der von Wolfgang Schäuble initiierten Islamkonferenz von sich reden machte als streitbare Vertreterin eines aufgeklärten Islam, der im Westen und in der Demokratie ankommen soll, handelt in dem vorliegenden Buch alle diese Themen ab. Es ist aufgebaut wie eine Reise, eine "Himmelsreise" durch die Geschichte des Islam und die Rolle seiner Vertreter im gegenwärtigen Deutschland. Zwei Themen haben mich ganz besonders beschäftigt. Zum einen die Art und Weise, wie sie den auch von deutschen Intellektuellen als islamischen Aufklärer gehandelten Tariq Ramadan anhand seiner Reden und Schriften und in von ihr dokumentierten öffentlichen Diskussionen, die sie mit ihm geführt hat, schildert quasi als einen Wolf im Schafspelz, der mit gespaltener Zunge spricht und bei weitem nicht das hält, wozu ihn viele Intellektuelle machen. Zum anderen hat mich bestürzt, doch insgeheim auch in meinen "Vorurteilen" bestätigt, was Necla Kelek dokumentiert an Aussagen von Vertretern islamischer Verbände, allesamt Mitglieder der Ersten Islamkonferenz, die letztlich darauf hinauslaufen, dass auf eine stetige Islamisierung Deutschlands und Europas hingearbeitet werden soll. Bei aller Kritik an Broders Übertreibungen, vieles in diesem Buch von Necla Kelek bestätigt seine Thesen, die er zuletzt in "Hurra, wir kapitulieren!" und "Kritik der reinen Toleranz" vorgelegt hat. Ich empfehle beide Bücher Broders zur kritischen Nachlektüre dieses Buches von Necla Kelek.