Bücher mit dem Tag "scheitern"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "scheitern" gekennzeichnet haben.

249 Bücher

  1. Cover des Buches So wüst und schön sah ich noch keinen Tag (ISBN: 9783446250826)
    Elizabeth LaBan

    So wüst und schön sah ich noch keinen Tag

     (191)
    Aktuelle Rezension von: MaggieCanda

    Ich habe lange kein Jugendbuch mehr gelesen, das so toll geschrieben wurde. Man taucht so einfach in die Geschichte ein, die für mich das Gefühl vom letzten Schuljahr und die Schritte zum Erwachsen werden wunderbar widerspiegeln. Viele Passagen des Buches erinnern mich an die Erzählungen von John Greene, in denen auch gerade die Protagonisten glänzen.  Die Geschichte ist nicht sonderlich rasant oder springt von einem Ereignis zum Nächsten. Aber gerade dadurch entfalten sich die Charaktere und ihre Gedanken und Erfahrungen meiner Meinung nach am besten. Durch die verschiedenen Erlebnisse von Duncan und Tim lernt man die Unberechenbarkeit des Lebens, die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und die schönen Momente in diesen Phasen zu schätzen. Ich würde mir eine Fortsetzung, gerade von Tims Geschichte, unheimlich wünschen!

  2. Cover des Buches Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783942788045)
    Oscar Wilde

    Das Bildnis des Dorian Gray

     (1.917)
    Aktuelle Rezension von: Bethany_be

    Das Buch hat nicht nur einen extrem guten Schreibstil, vor allem die Handlung war gerade für die damalige Zeit sehr innovativ, eigen und neu. 

    Die Idee finde ich unglaublich kreativ und für die Zeit Wildes sehr modern. So kritisiert er die Ehe, hebt die Schönheit eines jungen Mannes hervor und prägt die Geschichte mit Zynismus. Ich hatte das Gefühl, nicht Lord Henrys oder Dorians Wahrheit zu lesen, sondern die von Wilde. 

    Als Klassiker, die sich für mich persönlich oft in die Länge ziehen, ist dieses Buch spannend, intelligent und auf eine unheimliche Art verstörend. 

    Es ist ein Must- Read für jeden, der gerne Klassik liest!!!

  3. Cover des Buches Swing Time (ISBN: 9783462052831)
    Zadie Smith

    Swing Time

     (114)
    Aktuelle Rezension von: AutorinMonaFrick

    Tolles Buch, spannende Geschichte, rund um zwei heranwachsende junge Mädchen, deren Lebensweg völlig auseinandergeht ...

    Interessantes Setting, lebendiger Schreibstil. Ich empfehle es auf jeden Fall.

  4. Cover des Buches Big Magic (ISBN: 9783596034932)
    Elizabeth Gilbert

    Big Magic

     (90)
    Aktuelle Rezension von: EmilyTodd

    Dieses Buch hat viel in mir bewegt und ich hatte eigentlich nichts davon erwartet. Umso überraschter war ich wie es sich auf mich ausgewirkt hat. Ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen. Es hat mich nachhaltig verändert und geprägt.
    Ich kann nur sagen, lest es, wenn ihr an euch und euren kreativen Weg zweifelt. Mir hat es meine Zweifel genommen und mich dazu bewegt endlich wieder kreativ zu schreiben und tätig zu sein.

    5 Sterne

  5. Cover des Buches Zwei an einem Tag (ISBN: 9783036959375)
    David Nicholls

    Zwei an einem Tag

     (3.685)
    Aktuelle Rezension von: Dani_EbSch

    Wieder ein emotionaler Roman, der mich ein paar Tage Grübeln läßt ,sowie einige Tränen laufen ließ....
    Die Art und Tragik der Geschichte erinnert mich sehr an Benedict Wells' "Vom Ende der Einsamkeit ".
    Obgleich die Geschichten unterschiedlich sind, von der Tragik aber ähnlich!
    Die Geschichte ist in mehrere interessante Jahre unterteilt..von der "Leichtigkeit" der Jugend bis zum "Ankommen" im mittleren Alter.
    Die Charaktere sind zum Teil melancholisch, emotional und stellenweise schwermütig..
    Das Hörbuch habe ich im Wechsel (Auto) zum Lesen gehört. Da es gekürzt war, habe ich viele Passagen abends im nachhinein nachgelesen.
    Das letzte Kapitel empfand ich ausgesprochen gelungen, da es eine Art Neuanfang mit vielen Erinnerung aufzeigt, aber auch einen Rückblick vom "Anfang ,als alles begann " beschreibt.
    Ein schöner Abschluss!

    Persönlich brauchte ich etwas länger das Buch zu beenden, da man als melancholisch, emotionaler Mensch intensiver eintaucht...Ein wirklich schönes Buch, das aufzeigt, wie schwierig es sein kann Beziehungen zu führen ,aber auch wie schön, wenn man den richtigen Gegenpart gefunden hat und wie schnell es vorbei sein kann.
    Liebe es!!

  6. Cover des Buches Old School (ISBN: 9783453677210)
    John Niven

    Old School

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Lawall
    Julie Wickham hat Geburtstag. Sie wird 60 Jahre alt, feiert aber nur in kleinstem Kreis. Ihre Freundin Susan wartet beim besten Italiener Wroxhams "La Taverna" auf sie, wo sie schließlich verspätet eintrifft. Parkplatzprobleme gibt sie als Grund vor, doch leider klemmt es an ganz anderer Stelle.

    Julies Leben als erfolgreiche Unternehmerin erfuhr eine bittere Wende, als ihr Lebensgefährte und Geschäftspartner mit dem Firmenvermögen durchbrannte und fortan nicht mehr gesehen wurde. Seither lebt sie in einer Sozialwohnung und ist als Aushilfe in einem Pflegeheim tätig. Dort lernt sie die resolute Ethel kennen, die mit ihren 87 Jahren nicht daran denkt, sich irgendwelchem Reglement anzupassen, schon gar nicht, mit ihrem Rollstuhl für irgend jemand zu bremsen.

    Die gemeinsame Freundin Jill Worth hat ebenfalls größere Probleme. Ihre Tochter Linda hat ein schwerkrankes Kind. Jamie leidet an einer seltenen Lungenkrankheit und die einzige Klinik der Welt, die dieses Leiden beenden könnte, ist in Chicago. Die aufwendige Operation würde allerdings 60.000 Pfund kosten, was sich die junge Familie nicht leisten kann.

    Susan ahnt nicht, dass auch sie sehr bald vor einem Scherbenhaufen stehen wird. Ihr langjähriger Ehemann, ein ebenso spröder wie vereidigter Wirtschaftsprüfer, hat nach seinem hässlichen Ableben ein paar bizarre Überraschungen auf Lager. Die versammelten Damen aber auch. Es werden Pläne geschmiedet ...

    Nach "Coma" (2009) legt John Niven mit "Old School" eine weitere Thriller-Komödie vor, jedoch unter gänzlich anderen Vorzeichen. Diesmal sind die "Alten" an der Reihe und sie brauchen sich keineswegs zu verstecken. Ganz im Gegenteil, denn je älter sie sind, desto mehr machen sie ihren jüngeren Zeitgenossen vor, allen voran Ethel, die insbesondere ihr Mundwerk als Waffe zu benutzen weiß.

    Einmal mehr glänzt der schottische Autor mit einer ganzen Vielzahl von liebenswert-derben Unverschämtheiten in alle Himmelsrichtungen und mit brachialer Situationskomik, welche die Existenz der Grenze des guten Geschmacks leugnet. Insbesondere seine älteste Protagonistin besticht als verbale Dreckschleuder auf Rang eins.

    Mit der englischen Polizei steht der Autor wohl auf Kriegsfuß oder zumindest in kritischer Distanz. Anders kann man sich seine Figur des Detectice Sergeant Hugh Boscombe, einem Trottel vor dem Herrn, nicht vorstellen. Allerdings haben wir diesem Einfaltspinsel, dem kein Fettnapf zu groß zu sein scheint, eine ganze Reihe von herrlich schräger Action zu verdanken, beispielsweise die sicherlich skurrilste Verfolgungsjagd, die Hollywood noch nicht verfilmt hat!

    Auch im Zusammenhang mit diesem Werk, sollten Leserinnen und Leser, zum weiteren Verständnis der Lektüre, dem Sarkasmus nicht abgeneigt sowie in der Lage sein, sich an einem gerüttelt Maß Schadenfreude zu ergötzen. Spannender, lustiger, derber und unverschämter kann ein Thriller nicht sein.

    Schräg. Hart. Derb. Niven.
  7. Cover des Buches Faust (ISBN: 9783406611384)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Faust

     (3.378)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    Wolfgang von Goethe’s Buch «Faust» gehört zu den grossen Klassikern der Weltliteratur. Anfang hatte ich grosse Schwierigkeiten zu lesen, da alles in Reimen und Metaphern geschrieben ist. Deshalb brauchte ich lange die ganze Handlung zu verstehen. Weil es ein Theaterstück ist, wo es nicht schlimm ist, dass es sich alles reimt, weil es beim Zuhören nicht so stört, muss man vielleicht beim Lesen darüber hinwegsehen, da mich am Anfang dieser Punkt wirklich genervt hat.

    Es geht um den Gelehrten Heinrich Faust, welcher mit sich unzufrieden ist. Tief deprimiert und lebensmüde geworden, verspricht er dem Teufel Mephisto seine Seele, wenn es diesem gelingen sollte, Faust von seiner Unzufriedenheit und Ruhelosigkeit zu befreien. Mephisto schliesst mit Faust einen Pakt, verwandelt zurück in einem jungen Mann, nimmt ihn auf eine Reise durch die Welt mit und hilft mit der jungen Margarete näher zu kommen. Die junge Dame bringt eine Wendung in die Geschichte.

    «Faust» empfehle ich nur diejenigen, die anspruchsvolle Reime gerne lesen und auch nachvollziehen können.

  8. Cover des Buches Die Leiden des jungen Werther (ISBN: 9783745077988)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Die Leiden des jungen Werther

     (1.626)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    Dies ist die Geschichte der unglücklichen Liebe eines jungen Künstlers zu einer Frau, die schon einem anderen versprochen ist. Der Werther war wohl der erste europäische Bestseller der deutschen Literatur.

    Dieser Brief-Roman war eine Sensation. Mit ihm wurde der 25-jährige Johann Wolfgang Goethe endgültig zum Star der Literaturszene. Eine ganze Generation, die individuelles Glück jenseits gesellschaftlicher Beschränkungen suchte, fand sich im Schicksal des unglücklichen Werther wieder der am Ende zum Selbstmörder wird, weil seine schwärmerische Liebe in dieser prosaischen Welt unerfüllt bleiben muss.

  9. Cover des Buches Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag (ISBN: 9783596521302)
    Katrin Bauerfeind

    Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Gucci2104
    Ich habe das Buch durch meine Familie erhalten. Sie meinten da findest du dich bestimmt öfter darin wieder. Und genau so war es! Es handelt in kurzen Storys vom Scheitern in sämtlichen Lebensbereichen bzw. so genau stimmt das eigentlich nicht. Eher von anderen Ansichten, die im Allgemeinen von der heutigen Gesellschaft als komisch oder schrullig abgetan werden. Ein Beispiel: wer heutzutage mit 30 noch kein Kind hat, dem wird mehr als einmal gesagt, das die "Uhr" tickt oder es wird als merkwürdig empfunden. So ein Schmarrn, jeder kann sein Leben leben wie er möchte! Und so zieht es sich durch das gesamte Buch. Andere Ansichten, kleine Makel oder "Fehler", die einen Menschen doch aber genau zu dem machen was er ist. Ich fand es super unterhaltsam aber an einigen Stellen auch zum Nachdenken anregend. Ich kann es nur empfehlen.
  10. Cover des Buches Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye (ISBN: 9783637002388)
    J. D. Salinger

    Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye

     (1.544)
    Aktuelle Rezension von: Stephanie_Ruh

    "Der Fänger im Roggen" erzählt von Holden Caulfield, der mal wieder von einer Schule fliegt und in der Nacht beschließt, bereis heute und nicht erst in ein paar Tagen zu den Ferien die Schule zu verlassen. Somit streunt er ein paar Tage durch New York, bevor er den Beschluss fasst, nicht mehr nach Hause zu gehen, was er jedoch am Ende nicht durchzieht.
    J.D. Salingers Klassiker hat mich leider nicht berührt. Für die Erscheinungszeit mag die Sprache und die Geschichte an sich eine Art Revolution gewesen sein, heutzutage kann das niemanden mehr "schocken". Diese Denkweise und mangelde Zielstrebigkeit des Protagonisten hätte mir "damals" in meiner Pubertät genauso wenig zugesagt wie heute. Ich habe es gelesen, um eine "Bildungslücke" zu schließen, aber es war mir eher eine Qual als ein Vergnügen.

  11. Cover des Buches Die Chroniken des Aufziehvogels (ISBN: 9783832181420)
    Haruki Murakami

    Die Chroniken des Aufziehvogels

     (593)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer

    Diese Neuübersetzung aus dem Japanischen von Ursula Gräfe ist um 300 Seiten länger als die alte Übersetzung aus dem Englischen, lässt der Verlag wissen.

    Murakamis Schreiben hat etwas Leichtes und macht mich oft lachen. „Während ich den Garten betrachtete, blieb die Taube auf der Antenne sitzen und gurrte mit einer Zuverlässigkeit und Regelmässigkeit, die einem Finanzbeamten alle Ehre gemacht hätte.“

    Der Protagonist Toru Okada, ist 30 Jahre alt, hat Jura studiert, als Botenjunge in einer Anwaltskanzlei gearbeitet und dann seinen Job aufgegeben – eine Existenz als Anwalt konnte er sich nicht vorstellen. Sein Leben stagniert. Seine Frau Kumiko ist Redakteurin bei einer Zeitschrift für Natur- und Gesundheitskost. Der Kater der beiden ist davongelaufen. Malta Kano („Frau Kano war sehr schön. Zumindest sehr viel hübscher, als ich sie mir beim Klang ihrer Stimme am Telefon vorgestellt hatte.“), die über hellseherische Fähigkeiten verfügt, soll helfen, ihn wiederzufinden.

    Frau Kano hat eine jüngere Schwester, Kreta Kano, die von Kumikos Bruder Noboru Wataya, einem seelenlosen Typen par excellence, vergewaltigt wurde. Bei Toru Okadas Beschreibung seines Schwagers, fühlte ich mich an Donald Trump erinnert. „Er war ein zutiefst gemeiner Mensch und ein hohler Egoist. Aber ganz eindeutig tüchtiger als ich.“

    Bei der Suche nach dem Kater stösst Herr Aufziehvogel, wie Toru Okada genannt wird, auch auf die 16jährige, sehr gewitzte May Kasahara, die bei einem Perückenhersteller arbeitet. „In der Firma, in der ich arbeite, darf man niemals das Wort ‚Glatze‘ verwenden. Wir müssen immer von ‚Herren mit zurückweichendem Haaransatz‘ sprechen. ‚Glatze‘ ist nämlich diskriminierend. Einmal habe ich zum Spass ‚Menschen mit Haupthaarbehinderung‘ gesagt. Da ist der Chef sofort ausgerastet. Das sei überhaupt nicht witzig und völlig unpassend. Die nehmen ihren Beruf alle total ernst. Kennen Sie das? Die meisten Leute auf dieser Welt nehmen alles total ernst.“

    Halte ich mich in einer mir unbekannten Gegend auf, finde ich so recht eigentlich alles interessant und speziell das Alltägliche. Murakami beschreibt viel Alltägliches, wodurch dieses gleichzeitig spannend und seltsam wirkt. „Kaum tut man einen Schritt aus dem Haus, hören sich alle Telefone gleich an.“

    Von Herrn Honda, einem Mann mit übersinnlichen Kräften, lese ich. „Wie Herr Honda damals sagte, ist das Schicksal etwas, worauf man im Nachhinein zurückblickt, und nichts, das man im Voraus kennen sollte.“ Und von grausamen Mongolen und pflichtgetreuen Japanern erfahre ich.

    Eines Nachts dann kommt Kumiko nicht nach Hause, bleibt auch am andern Morgen verschwunden. Nach und nach stellt sich heraus, dass es da einen anderen Mann gibt und sie sich scheiden lassen will.

    Die Chroniken des Aufziehvogels zeichnet sich durch wunderbare, oft sehr witzige Dialoge aus, dann aber auch immer wieder durch Sätze, die mich nicht nur schmunzeln machen („Ich seufzte. Nicht dass Seufzen geholfen hätte, aber ich konnte nicht anders.“), sondern die ich auch wunderbar anregend finde. „Ich dachte kurz an irgendetwas und entliess es ins Leere.“ Murakami zu lesen, bedeutet immer auch, seine Aufmerksamkeit zu schulen. „Sagen wir mal, die Menschen würden ewig leben, nie älter werden und die ganze Zeit gesund bleiben. Meinen Sie, die würden überhaupt noch nachdenken, so wie wir? Wir machen uns doch Gedanken über mehr oder weniger alles. Philosophie, Psychologie, Logik, Religion, Literatur und so. Aber ohne den Tod käme doch kein Mensch auf so komplizierte Ideen.“

    Mit den Schwestern Kano und der jungen May Kasahara ist Herr Aufziehvogel auf eine sehr spezielle Art verbunden; alle drei scheinen an ihm Seiten wahrzunehmen, die ihm selber gar nicht bewusst sind, ihn jedoch wesentlich ausmachen.

    Eines Tages bemerkt er in seinem Gesicht ein Mal, hält sich drei Tage zum Nachdenken am Grund eines Brunnens auf, wo er von Kreta Kano besucht wird. Er macht sich kundig über die japanische Besetzung der Mandschurei. Und eines Nachts liegt plötzlich die nackte Kreta Karo neben ihm im Bett. Sehr unterschiedliche und teilweise höchst unwahrscheinliche Geschichten gehen nahtlos und ganz unaufgeregt ineinander über, ganz so als ob das Leben ein Traum und eigenartig unwirklich wäre – was es ja auch ist.

    Die Chroniken des Aufziehvogels ist ein sehr philosophisches Werk, mit dem Akzent auf Spüren („Daraufhin nahm sie meine Hand und legte sie auf die Narbe an ihrem Auge. Als ich über May Kasaharas Narbe strich, übertrugen sich die Wellen ihres Bewusstseins auf meine Fingerspitze. Es war ein leichtes, wie suchendes Zittern.“) und Wahrnehmen („Hingucken kann doch eigentlich jeder.“). Gleichzeitig ist es ein surreales Werk von einer wunderbaren Leichtigkeit, reich an subtilem Witz. Sie habe keine Ahnung wie sie aus dem Brunnen raus und zu ihm ins Bett gekommen sei, sagt Kreta Kano. „’Meine Erinnerung reisst mittendrin ab. Der Riss ist so breit.‘ Kreta Kano hob beide Zeigefinger und zeigte mir einen Abstand von etwa zwanzig Zentimetern. Mir war unklar, wie viel Zeit das bedeuten sollte.“

    Dann will sie mit ihm nach Kreta reisen, um ihn, wie sie ihm mitteilt, vor etwas sehr Schlimmem zu bewahren. Doch zuvor will sie ihren Namen ablegen und nicht mehr als Medium im Einsatz stehen. Sie fliegt hin, er bleibt zurück. Was dann geschieht, soll hier nicht verraten werden … Nur soviel: Toru Okada möchte das Nachbargrundstück erwerben, auf dem ein Fluch liegt …

  12. Cover des Buches Schmale Pfade (ISBN: 9783866482326)
    Alice Greenway

    Schmale Pfade

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Bücherfüllhorn-Blog

    Ich wollte schreiben, ein Buch das nicht so einfach zu lesen und zu verstehen ist. Aber das trifft es nicht ganz. Für mich ließ es sich schon flüssig lesen, wenn ich auch an manchen exotischen Vogelnamen hängenblieb. Dennoch gab es Stolperfallen, Dinge, über die ich nachdenken musste. Dinge über die ich nicht einfach so „weglesen“ wollte. Der Erzählton ist sehr ruhig und behäbig, selbst über grausame Kriegserlebnisse. Im Gegensatz dazu das Setting an der Küste Maines und auf den Salomonen-Inseln: so wunderbar maritim beschrieben, dass ich das Bootshaus von Jim augenblicklich vor Augen hatte, die Insel im Guadalcanal auf er stationiert war oder auch Cadillacs Kindheit am Meer. Es gibt Verweise und Verbindungen zu Stevensons „Schatzinsel“, vor allem Jim identifiziert sich später mit Long John Silver. All dies ist in einem ruhigen Spannungsbogen verwoben.

    Die Geschichte ist gegensätzlich: idyllische Plätze wechseln mit Kriegsschauplätzen ab, ein Ornithologe ist zugleich Soldat und tötet Menschen. Liebe und Hass. Ruhe und Panik. Ich konnte am Anfang nicht absehen, wohin mich diese Geschichte führen würde, und war entsprechend überrascht. Selbst der englische Titel „Bird Skinner“ hat, wie man am Schluss erfährt, leicht abgewandelt seine Berechtigung, ebenso als ich an die Stelle kam, ab der ich mir dann den deutschen Titel, die „schmalen Pfade“ erklären konnte.

     

    Alles in allem war die Thematik und die von der Autorin hergestellte Verbindung zwischen einem Ornithologen und der Schlacht um den Guadalcanal auf besondere Weise nachhaltig. Denn die Geschichte hat mich noch eine Zeitlang nach dem Lesen „begleitet“ und überhaupt stellenweise nachdenklich gemacht. Ich sollte jedoch vorwarnen, dass sich die Geschichte nicht jedem erschließen wird.

     

    Ich finde sie auf alle Fälle lesenswert und vergebe vier Sterne wegen der besonderen Thematik.

  13. Cover des Buches Realitätsgewitter (ISBN: 9783351036584)
    Julia Zange

    Realitätsgewitter

     (52)
    Aktuelle Rezension von: cat

    Klappentext:
    "Marlas Leben ist ein einziges Realitätsgewitter. Wenig Sex, viel iPhone. Viel Bewegung, wenig Sicherheit. Sehr globalisiert, aber immer noch ganz schön deutsch. Marla funktioniert perfekt. Sie hat immer die richtige Maske auf. Doch plötzlich bekommt ihr hochglänzender Panzer kleine Brüche. Plötzlich ist da eine schwere Traurigkeit, die langsam von ihrem Bauch nach oben spült. Um nicht zu ertrinken, macht sie sich auf den Weg zurück in ihr Heimatdorf. Und landet schließlich auf Sylt. Eine Reise ins Erwachsenwerden und zu sich selbst."


    Mein Fazit:

    Das Buch ist sehr kurz und einfach geschrieben, so das man es schnell durch hat.

    Marla wird gut beschrieben sowie auch Ihre Gedankengänge.

    Marlas Leben passt zu der heutigen Zeit, in der das Handy immer dabei ist, Facebook- Freunde zu "echten Freunden" zählen und die Kommunikationen teilweise nur an der Oberfläche stattfinden.

    Meiner Meinung nach ist das Leben von Marla aber sehr überspitzt und übertrieben.

    Sie schmeißt ihr Studium und lässt sich treiben, als Ihre  Eltern Ihr das Geld entziehen, weis sie nicht was sie machen soll, lässt sich aber weiter treiben anstatt irgendwas zu ändern, im Gegenteil sie gibt sogar noch mehr Geld aus und noch vieles mehr. Sie setzt immer wieder Masken auf anstatt sie selbst zu sein.

    Nichts dagegen das sich die Protagonistin ausleben darf und auf der Suche nach sich selbst befindet aber das hätte man auch anders, logischer und tiefgründiger beschreiben können.

    Ich hatte von diesem Buch mehr erwartet.

  14. Cover des Buches Madame Bovary (ISBN: 9783150206454)
    Gustave Flaubert

    Madame Bovary

     (585)
    Aktuelle Rezension von: Lenja_Seeker

    Hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Obwohl das Buch so alt ist, mutet der Schreibstil stellenweise fast modern an. Viele der Sprachbilder und Beschreibungen fand ich überaus gelungen. Natürlich muss man die Protagonisten und ihre Ansichten in ihrem zeitlichen Kontext betrachten. Insbesondere die Sicht auf Frauen ist mit heutigen Vorstellungen selbstverständlich kaum noch zu vereinbaren. Die Protagonistin wollte ich abwechselnd tröstend in den Arm nehmen und dann wieder für ihr selbstsüchtiges Verhalten zurechtweisen. Besonders spannend fand ich den authentischen Einblick in das Alltagsleben und die Denkweisen der damaligen Zeit. Insgesamt muss man in der richtigen Stimmung für so ein Buch sein, aber dann lohnt es sich allemal.

  15. Cover des Buches Wir waren keine Helden (ISBN: 9783862826933)
    Candy Bukowski

    Wir waren keine Helden

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    „Wir waren keine Helden“ von Candy Bukowski wurde mir 2016 vom Verlag edel & electric zur Rezension angeboten. Mein Grund, dieses Angebot anzunehmen, scheint ein wenig banal: in der Inhaltsangabe ist die Rede von einem Punker. Aufgrund meiner eigenen Vergangenheit mit bunten Haaren, glänzenden Nieten und schweren Stiefeln werde ich da stets hellhörig. Ich hoffte auf einen Roman, mit dem ich mich identifizieren konnte und der mich an meine wilden Jahre erinnerte. Vermutlich brauchte ich deshalb sehr lange, um mich für die Lektüre bereit zu fühlen. Ein Nostalgietrip verlangt eben die richtige Stimmung.

    Als der Punker Pete vom Himmel fällt, ändert sich für Sugar alles. Überzeugt, erwachsen zu sein, verlässt sie ihr Kaff im Nirgendwo und stürmt der weiten Welt entgegen, in der Liebe, Schmerz, Traurigkeit, Hoffnung und vollkommenes Glück auf sie warten. Sie reitet die Wellen des Lebens, wird brutal unter Wasser gedrückt und taucht doch jedes Mal wieder auf. Sie ergreift Chancen, scheitert, traut sich, zu springen, um herauszufinden, ob sie fliegen kann und begreift irgendwann, dass Durchschnittlichkeit auf ihre Fragen keine Antworten bietet. Sie kämpft, um ihren Platz im verwirrenden Gefüge des Universums zu finden. Aufgeben ist keine Option. Denn Helden geben niemals auf.

    Ich bin zwiegespalten. Wie bereits erwähnt, hoffte ich, mich mit „Wir waren keine Helden“ identifizieren zu können. Einerseits konnte ich das – und andererseits auch wieder nicht. Es ist kompliziert. Obwohl die Leser_innen die Protagonistin des Romans unter dem Namen Sugar kennenlernen, wurde für mich schnell deutlich, dass es sich bei diesem Buch um eine Art Autobiografie handeln muss oder es zumindest starke autobiografische Züge aufweist. In einem Interview bestätigte Candy Bukowski diesen Eindruck; sie erklärte: „Candy und Sugar sind eins. In jung und gereift“. Candy alias Sugar wuchs in einem kleinen Dorf in Westdeutschland auf und verbrachte den Großteil ihrer Jugend in einer abgeranzten Kneipe, in der man es mit dem Jugendschutz nicht so genau nahm. Mit 17 zog sie Zuhause aus und entschied sich für eine Ausbildung zur Buchhändlerin. „Wir waren keine Helden“ fokussiert allerdings weniger die harten Fakten ihres Lebens, sondern konzentriert sich auf Candys/Sugars emotionale Erlebenswelt. Ihre Beziehungen stehen im Mittelpunkt, sowohl ihre romantischen und freundschaftlichen Beziehungen, als auch ihre Beziehung zu sich selbst. Bukowski sorgt selbstverständlich für den nötigen Kontext, damit ihre Leser_innen verstehen, welche Begegnungen in welcher Lebenssituation eine Rolle für sie spielten, doch meist bleibt sie vage und beschränkt sich auf das absolute Mindestmaß an Informationen. Für ihre Geschichte ist es kaum von Bedeutung, wann sie wo lebte und welchen Beruf sie dort ausübte, entscheidend sind die Menschen und Gefühle, die sie in ihren Lebensabschnitten begleiteten. Candy/Sugar ist eine Stehauffigur, die sich trotz herber Rückschläge niemals davon abhalten lässt, ihr Bedürfnis nach einem freien, wilden Leben zu erfüllen. Diese Autobiografie versprüht ungeheure Lebenslust, nahezu unstillbaren Lebenshunger und darin erkannte ich mich durchaus wieder. In diesem Sinne konnte ich mich also definitiv mit „Wir waren keine Helden“ identifizieren. Was mir jedoch Schwierigkeiten bereitete, war der große Altersunterschied. Candy Bukowski wurde 1967 geboren und ist demzufolge 22 Jahre älter als ich. Sie könnte meine Mutter sein. Diese Spanne ist zu weit, als dass wir viele Berührungspunkte hätten. Ich kann nicht nachempfinden, wie es war, Anfang bzw. Mitte der 80er ein Teenager zu sein und ihre Erfahrungen in der Zeit, als ich jugendlich war, sind von einem erwachsenen Blickwinkel geprägt. Uns trennt eine ganze Generation, wodurch ich ihre stellvertretende Protagonistin Sugar eher objektiv betrachtete, als eine intensive persönliche Bindung zu ihr aufzubauen. Außerdem muss ich zugeben, dass ich ihren Schreibstil als übertrieben literarisch empfand. Ihre verschleiernde blumige Poetik, die ab und zu durch provozierende Direktheit aufgebrochen wird, erschien mir zu abgehoben und lyrisch. Wie alle Leser_innen weiß auch ich einen bildhaften, üppigen Schreibstil zu schätzen, doch Candy Bukowski überschritt die Grenze zum Gekünstelten, als wollte sie ihrem Werk mehr Gewicht verleihen, als es eigentlich hat. Letztendlich handelt es sich eben doch „nur“ um die Geschichte eines Lebens, die trotz aller unkonventioneller Pfade lediglich eine außergewöhnliche, einmalige Biografie unter vielen ist. Candy Bukowski ist genauso einzigartig wie ich, wie ihr, wie jeder Mensch auf der Welt. Ihr Schreibstil vermittelte mir, dass sie sich selbst als besonders besonders sieht, obwohl sie das vielleicht gar nicht beabsichtigte. Dadurch wirkte „Wir waren keine Helden“ leicht pathetisch, womit ich bloß bedingt zurechtkam.

    „Wir waren keine Helden“ ist ein sehr ehrlicher Seelenstrip, der die Grenzen zwischen Autobiografie und Fiktion im Ungewissen lässt. Obwohl sich der Generationenunterschied als schwierig erwies und ich Candy Bukowskis Schreibstil etwas affektiert fand, erkenne ich uneingeschränkt an, dass sie sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst ist und ihr (emotionales) Leben in diesem Roman schonungslos offenlegt. Das erfordert Mut und verdient meinen Respekt. Sie ist zweifellos eine beeindruckende Frau, deren furchtlose Bereitschaft, außerhalb der Norm zu denken und zu leben, zu scheitern und dennoch immer wieder aufzustehen, bemerkenswert ist. Nichtsdestotrotz ist „Wir waren keine Helden“ meiner Ansicht nach ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Wer Interesse an Autobiografien hat und gern Einblicke in die Lebensweise anderer Menschen erhält, ist hier an der richtigen Adresse. Wer hingegen lieber zum klassischen Roman greift, sollte vielleicht noch einmal überlegen, ob eine andere Lektüre eventuell passender ist.

    Vielen Dank an den Verlag edel & electric für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

  16. Cover des Buches The Old Man and the Sea (ISBN: 9788087888216)
    Ernest Hemingway

    The Old Man and the Sea

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Mira123

    Was haben die Amerikaner eigentlich mit ihren großen Fischen? Zuerst "Moby-Dick" und jetzt "The Old Man and the Sea". Weiß irgendwer, was es damit auf sich hat? Falls es überhaupt eine größere Bedeutung hat, natürlich. Allerdings hab ich in meinem Studium vor allem eines gelernt: Wenn mir irgendetwas Seltsames auffällt oder mich irgendwas irritiert, dann hat das immer eine Bedeutung. Und die kann man meistens irgendwie entschlüsseln. Also falls da irgendwer was weiß: Lasst es mich ganz dringend wissen!

    Bei diesem Text handelt es sich wieder mal um eine Kurzgeschichte, wenn auch um eine etwas längere mit ungefähr hundert Seiten. Ich entschuldige mich also jetzt schon dafür, sollten in diesem Absatz irgendwelche Spoiler passieren. Es ist einfach sehr, sehr schwierig, die Handlung einer Kurzgeschichte zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Und auf diesen hundert Seiten begleiten wir nicht irgendeinen alten Mann auf seinem Fischerboot, sondern DEN alten Mann. Ich weiß gar nicht mehr, ob der einen Namen hatte. Ups! Ich glaub aber nicht, das wüsste ich sonst ziemlich sicher. Auf jeden Fall wird der alte Mann vom Unglück verfolgt: Schon seit Ewigkeiten hat er keinen Fisch mehr gefangen. Doch noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben. Und tatsächlich: Dieses eine Mal beißt einer an. Und was für einer! Der Fisch ist riesig, wahrscheinlich ein Wal. Und stark ist er auch. Es wäre unmöglich, den an Land zu ziehen. Also beschließt der alte Mann, ihn so lange das Schiff ziehen zu lassen, bis der Fisch müde wird. Immer weiter und weiter ins Meer hinaus...

    Nun, eines muss man Hemingway lassen: Er hat es geschafft, dass ich hundert Seiten über einen alten Fischer lese. Und das ohne, dass mir dabei langweilig wurde. Respekt! Vor allem war die Lektüre deswegen spannend, weil ich einfach die ganze Zeit damit beschäftigt war, irgendeine Interpretation für die verschiedensten Details des Texts zu finden. Ich konnte es einfach nicht lassen - ich musste das tun. Und ich freu mich jetzt schon sehr darauf, die Notizen meiner Professorin zu diesem Text durchzulesen. Durch das Distant Learning hab ich ja jetzt mehr Kontrolle drüber, wann ich was lerne, vor allem auch, weil ich bei dieser Leselistenprüfung sowieso erst im Herbst antreten werde. Warum also Stress verbreiten und mir meinen ersten Eindruck mit den Notizen von jemand anderem verfälschen? Da interpretiere ich lieber zuerst alles mögliche in den Text hinein! Dadurch lern ich viel, viel mehr!

    Stellenweise hatte ich mit diesem Text so meine Probleme. Vor allem, weil halt einfach nicht wirklich viel passierte. Und trotz des spannenden Schreibstils war es nicht immer so mitreißend, den alten Mann zu begleiten. Außerdem fand ich das Ende richtig deprimierend!

    Mein Fazit? Kann man auf jeden Fall mal lesen und ist vom Schreibstil her auch ziemlich spannend. Zu hundert Prozent glücklich bin ich aber trotzdem nicht.

  17. Cover des Buches Das Schloß (ISBN: 9783746765839)
    Franz Kafka

    Das Schloß

     (304)
    Aktuelle Rezension von: Frau_J_von_T
    In Kafkas "Das Schloss" begleitet der Leser den angeblichen Landvermesser K., welcher in ein Dorf am Fuße eines Schlosses kommt um dort zu arbeiten. 
    Schnell merkt er, dass Fremde im Dorf nicht gern gesehen sind und dass man sich dem Willen des Schlosses zu fügen hat, egal wie langsam die Mühlen der Bürokratie auch mahlen.

    Mir hat das Romanfragment Kafkas sehr gut gefallen. Auch wenn es nicht immer ganz leicht und flüssig zu lesen und stellenweise wirklich langatmig war, so konnte ich mich der Sogwirkung des Romans nicht entziehen. Obwohl die Figuren eher oberflächlich bleiben und vor alles sehr surreal wirkt, so kann man sich doch auch selbst sehr gut in K. hineinversetzen. Das ewige Bemühen an sein Ziel zu gelangen und immer wieder Steine in den Weg gelegt zu bekommen... Sich ohne Erfolg abzustrampeln... jeder kennt es irgendwie. 

    "Das Schloss" ist ein Roman auf den man sich voll und ganz konzentrieren muss, um nicht darin unter zu gehen. Man liest es nicht einfach mal eben nebenbei. 
    In dieser Ausgabe des Manesse Verlags, die nicht nur super aussieht, befindet sich am Ende noch ein Nachwort von Norbert Gstrein welches ich sehr interessant fand.
  18. Cover des Buches Die Entdeckung der Langsamkeit (ISBN: 9783492957939)
    Sten Nadolny

    Die Entdeckung der Langsamkeit

     (443)
    Aktuelle Rezension von: caro_lin

    Die ersten 50 Seiten habe ich überlegt es wegzulegen. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe! Als ich einmal drin war, habe ich es geliebt. Die Tage und Wochen, die ich die Entdeckung der Langsamkeit gelesen habe war dieses Buch mein Rückzugs- und Wohlfühlort. Und das, obwohl es inhaltlich oft alles andere als schön zugeht, es geht stellenweise um Krieg, Hunger, Tod und menschliche Abgründe. Dann aber wieder um die Schönheit unserer Welt und der Dinge die uns Menschen voneinander unterscheiden. 

    Eigentlich wollte ich 4 Sterne geben, da es phasenweise dann doch auch wieder etwas zäh wird. Aber die Gefühle, die dieses Buch in mir ausgelöst hat, sind besonders und darum vergebe ich 5 Sterne.

  19. Cover des Buches Gegenspiel (ISBN: 9783518466506)
    Stephan Thome

    Gegenspiel

     (35)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Jede Geschichte hat zwei Seiten. Die erste hat Stephan Thome in seinem Roman Fliehkräfte erzählt. Sie berichtet vom Philosophieprofessor Hartmut Hainbach, der mit 60 Jahren aufgrund des Bologna-Prozesses an seinem Beruf als Philosophieprofessor und aufgrund der erzwungenen Wochenendbeziehung mit seiner Frau Maria an seiner Ehe zu zweifeln beginnt. In Gegenspiel (der Titel suggeriert es schon) erzählt er nun dieselbe Geschichte aus der Perspektive der Maria – und dadurch doch letztendlich eine ganz andere.

    Ähnlich wie in Fliehkräfte skizziert Thome auch in Gegenspiel die Geschichte eines ganzen Lebens. Er erzählt von Marias Jugend in Portugal nach der Nelkenrevolution; ihrer Flucht in ein neues, wilderes Leben in Westberlin, wo sie nicht nur mit der Hausbesetzerszene, sondern vor allem mit Falk Merlinger in Kontakt gerät; von den Anfängen des Familienlebens mit Hartmut und der gemeinsamen Tochter und von der Einsamkeit in der Bonner Provinz. Dabei geht der Autor – anders als im ersten Band – jedoch weniger systematisch, sondern assoziativer vor: Immer wieder springt er in Raum und Zeit hin und her und wirft den Leser unmittelbar in verschiedene Szenen. Dabei setzt sich einerseits Stück für Stück das Bild seiner Hauptfigur zusammen; andererseits – und das ist der Charakterisierung der Maria als sprunghafte, dabei zugleich phlegmatische, stets suchende und nie findende Figur geschuldet – erscheint seine Protagonistin bis zum Schluss fragmentarisch. Bisweilen hat man das Gefühl von drei verschiedenen Marias zu lesen (Portugal-Maria, Berlin-Maria, Bonn-Maria). Dies ist sicherlich vom Autor gewollt, führte bei mir aber bisweilen zu einigen Irritationen und zu der Tatsache, dass ich mit Maria bis zum Schluss nicht wirklich warm wurde.

    Sprachlich konnte mich das Buch im direkten Vergleich zum Vorgänger weniger überzeugen: Während Thome in Fliehkräfte mit poetischen Sätzen und anregenden philosophischen Gedanken punkten konnte, verliert sich Gegenspiel häufig in plattitüdenhaften Wendungen und einem recht konventionellen Schreibstil. Zweifellos lässt sich der Roman gut lesen und die Erzählung kommt atmosphärisch daher; sein schriftstellerisches Talent zeigt Thome in diesem Roman jedoch nicht.

    Insgesamt zieht Gegenspiel seine gesamte Stärke aus dem Umstand, eben genau das zu sein: ein Gegenspiel. Ich habe es sehr genossen, die bekannte Geschichte aus der anderen Perspektive zu entdecken, mich an alte Szenen zu erinnern und tatsächlich zwischendurch in beiden Büchern parallel zu blättern und die verschiedenen Deutungen, die die jeweiligen Protagonisten aus ein und derselben Situation ziehen, zu vergleichen. Im Zusammenspiel zeigt Thome die Schwierigkeiten zwischenmenschlicher Kommunikation und dass wir nie wirklich verstehen werden, was in einer anderen Person – sei sie uns auch so vertraut und von uns geliebt – vorgeht. Darüber hinaus fehlt es Gegenspiel jedoch an einer eigenen Geschichte: Die Story plätschert über 450 Seiten vor sich hin, dem zweiten Band fehlt eindeutig eine treibende Kraft wie dem „Roadmovie“ im ersten Teil. So hat man es zwar mit einer kurzweiligen und auch recht unterhaltsamen Erzählung zu tun, sie interessiert aber tatsächlich nur als Ergänzung zu Fliehkräfte und steht nur schlecht für sich selbst.

    Allen Lesern, die Fliehkräfte gelesen haben, empfehle ich auch die Lektüre von Gegenspiel, die tatsächlich an vielen Stellen sehr erhellend ist und vor allem das Ende – zumindest für mein Empfinden – in ein positiveres Licht taucht. Vom Lesen des Romans als eine eigene Geschichte über den unablässigen Emanzipationsversuch einer Frau rate ich hingegen ab: Hier bleibt der Roman aufgrund der Figurenzeichnung zu blass und wenig greifbar!

  20. Cover des Buches The Unlikely Pilgrimage of Harold Fry (ISBN: 9781467697286)
    Rachel Joyce

    The Unlikely Pilgrimage of Harold Fry

     (60)
    Aktuelle Rezension von: krapfm

    Dieses Buch ist unglaublich toll! Die Geschichte ist berührend und mit einigen Plot-Twists aufgebaut. Ich mochte die Charaktere sehr und hätte sie einfach gerne umarmt. 

  21. Cover des Buches Wer hier schlief (ISBN: 9783351050429)
    Isabella Straub

    Wer hier schlief

     (35)
    Aktuelle Rezension von: aba
    Überzeugend absurd

    Als der mittelmäßige und nicht mehr ganz junge Philipp Kuhn auf die Suche nach seiner jungen Geliebten gegangen ist, um ihr mitzuteilen, dass er ihret wegen sein altes Leben hinschmeißt, wusste ich, dass das nur der Anfang von seinem größten Abenteuer wäre.
    Wohnung, Job, feste Freundin, alles war ihm egal, das alles hat er geopfert. Damit wollte er ihr sagen, wie wichtig sie geworden ist.
    Aus diesem Liebesbeweis ist ein wahrer Alptraum entstanden.

    Dieser Alptraum heißt "Wer hier schlief" und die Autorin ist die Österreicherin Isabella Straub.

    "Wer hier schlief" ist Isabella Straubs dritter Roman, den ich mit großer Begeisterung gelesen habe.
    Die Handlung und die teilweise absurden Situationen, die sie ergreifend beschreibt, sind ganz nach meinem Geschmack gewesen.

    Phillipp Kuhn verlässt seine Freundin, seine Wohnung und seinen Job. Auf der Suche nach seiner neuen Freundin, für die er sich in der Lage fühlt, Bäume auszureißen, gerät er in komische und unerwartete Situationen und begegnet Menschen, die ihn dazu bringen, Sachen zu tun, die er in seinem mittelmäßigen Leben niemals getan hätte. Er entdeckt die Stadt, in der er lebt, mit anderen Augen und taucht in einer Art Unterwelt ein, von deren Existenz er nicht mal die geringste Ahnung hatte.

    Isabella Straub hat mich mit einer fast kafkaesken Geschichte voller Absurditäten und mit einer schlagfertigen Sprache gefesselt und meine Geduld strapaziert (aber im positiven Sinne!).

    "Wer hier schlief" ist aus meiner Sicht Isabellas Straubs bester Roman und ein guter Grund für mich, auf ihr nächstes Buch gespannt zu sein!



  22. Cover des Buches Das Glück, wie es hätte sein können (ISBN: 9783888979279)
    Véronique Olmi

    Das Glück, wie es hätte sein können

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Sookie70
    Serge, verheiratet mit der schönen, um vieles jüngeren Lucie und Vater von zwei wohlgeratenen Kindern, verliebt sich auf den ersten Blick: In Suzanne, die Klavierstimmerin. Sie ist so anders als seine Frau.

    Er folgt ihr, er verführt sie, er gängelt sie - und sie lässt es geschehen...

    Begegnungen und Trennungen, Leid und Zugeständnisse, Vernunft und Affekt teilen sich die Bühne in dieser etwas ungewöhnlichen Pariser Liebesgeschichte.

    Suzanne schildert ihre Sicht der Dinge in der Ich-Form. Das erzeugt eine seltsame (wahrscheinlich von der Autorin gewollte) Diszanz zu jenen Passagen, in denen über Serge erzählt wird.

    Tatsächlich bleibt die Geschichte der beiden Liebenden für mich eigenartig distanziert bis zuletzt. Die Begriffe Liebe, Beziehung, Ehe, Familie und Herkunft bilden in diesem- ein bisschen tragischen -  Roman die Leitfäden für die gekonnte Schilderung einer "amour fou", und zwar mit für mich gar nicht so unerwartetem Ende...


  23. Cover des Buches Mein sanfter Zwilling (ISBN: 9783442745500)
    Nino Haratischwili

    Mein sanfter Zwilling

     (58)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    sollte die Finger davon lassen. "Mein sanfter Zwilling" ist alles andere als das! Es ist ein vielschichtiges Drama. Eine lebenslange Suche nach Schuld und Vergebung. 

    Wie schon auf der Rückseite des Buchs steht, ist es mal eine Liebesgeschichte, mal ein Krimi und dann sogar wie ein Kriegsepos zu lesen. Es hat auch viel von einem Psychothriller. 

    Es fiel mir nicht immer leicht, mich in die Protagonistin zu versetzen, und doch machte vieles Sinn, je offener man dem Roman begegnete.
    Zudem gefiel mir der Sprachstil der Autorin sehr gut. 

    Sie hat darüber hinaus unglaublich viele Elemente in ein einziges Buch gepackt.

  24. Cover des Buches Sommerlügen (ISBN: 9783257261158)
    Bernhard Schlink

    Sommerlügen

     (116)
    Aktuelle Rezension von: cosima73

    Wovor fürchten wir uns, wenn wir eine Beziehung eingehen? Was erwartet der andere Mensch von uns und sind wir diesen Erwartungen gewachsen? Wie viel von mir kann ich preisgeben, was ist wahr, was Lüge und wieviel von beidem mag es leiden, braucht es gar? Was, wenn sich einer von beiden plötzlich ändert, sind wir dann doch noch die gleichen oder andere geworden? Und wie gehen wir mit diesem anders sein um? Was erhoffen wir uns von einer Beziehung? Für uns? Von anderen? Was macht unsere Beziehung überhaupt aus? Werden wir dem gerecht?


    „Alles Glück will Ewigkeit? Wie alle Lust? Nein, dachte er, es will Stetigkeit. Es will in die Zukunft dauern und schon das Glück der Vergangenheit gewesen sein.“


    Bernhard Schlink geht den menschlichen Beziehungen nach, erzählt Geschichten von Menschen, die lieben, geliebt werden, geliebt haben, mit der LIebe hadern oder sich mit ihr arrangiert haben. Er erzählt von den Schwierigkeiten des Anfangens mit all seinen Ängsten und Zweifeln, von den Herausforderungen des Beziehungsalltags und auch von den Komplikationen, wenn zwei Menschen mit unterschiedlichen Wünschen und Zielen aufeinandertreffen.



    „Ich hatte mir unsere Ehe anders vorgestellt, aber anders ging es anscheinend nicht, und so habe ich mich mit dem eingerichtet, was ging.“


    Entstanden ist ein Buch, das einen klaren Blick auf die menschlichen Sehnsüchte, Ängste, Hoffnungen und Abgründe bietet. „Sommerlügen“ umfasst sieben Erzählungen, die einen von der ersten Zeile packen und nicht mehr loslassen, die einen zum Mitfühlen und Nachdenken anregen. Es bleibt nicht aus, dass man beim Lesen die eigene Haltung in den erzählten Situationen überlegt, die eigenen Vorstellungen, Ängste, Hoffnungen hinterfragt, das eigene Leben und Denken in die Waagschale wirft.

    Fazit:
    Ein grossartiges und zutiefst menschliches Buch, welches einen von der ersten Seite packt und nicht mehr loslässt, das zum Mitfühlen und Nachdenken anregt. Sehr empfehlenswert.

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