Bücher mit dem Tag "schicksalsgeschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schicksalsgeschichte" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.417)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Verglichen mit anderen Büchern von Daniel Kehlmann steht dieses für mich leider ziemlich am Ende der Liste. Es hat mich kaum gefesselt und dadurch dass ein Großteil des Buchs aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht auch hin und wieder abgehangen. Die Idee, sich solch berühmte Protagonisten zu angeln ist dennoch bemerkenswert. Der Schreibstil an sich hat mir allerdings sehr gut gefallen und war der Zeit, in der der Roman spielt, wunderbar angepasst.

  2. Cover des Buches Eine zufällige Liebe (ISBN: B01FGT7D7M)
    Martina Gercke

    Eine zufällige Liebe

     (34)
    Aktuelle Rezension von: MamaSandra
    Inhalt:

    Tess ist eine junge alleinerziehende Mutter, die sich in Brooklyn über Wasser hält. Der Vater ihrer Tochter Hazel hat sie sitzen gelassen, als er von der Schwangerschaft erfuhr und seitdem nicht mehr gemeldet. Den Abschluss konnte Tess nicht machen und schlägt sich daher mit einem Job in einer Bäckerei durch. Doch die Besitzer wollen vielleicht bald verkaufen, die Ausbildung zur richtigen Zuckerbäckerin ist noch nicht abgeschlossen – auch wenn Tess´ Macarons wunderbar sind -, Hazel soll möglichst eine gute Schule besuchen können, aber dafür ist das Geld auch knapp.

    Da gewinnt Tess plötzlich eine Reise nach Paris und hadert damit. Ihre besten Freundinnen und ihre Mutter versichern ihr, sich um Hazel zu kümmern und ermutigen Tess, endlich mal etwas für sich zu tun.Die Reise wird ein voller Erfolg: vollgepackt mit neuer Kleidung ihrer Freundinnen, dazu für jeden Tag 1 Brief mit einer Aufgabe oder einem Restaurant-Tipp, damit sie die Reise voll ausnutzt.Außerdem lernt sie gleich beim Hinflug eine nette ältere Dame kennen, die sie einlädt, hat einen wundervollen Tag in Paris´ berühmtester Konditorei und lernt einen attraktiven Mann namens Léon kennen. Doch wie wird es nach Paris weiter gehen?

     

    Schreibstil:

    Das Buch ist in 21 Kapitel unterteilt. Der Prolog ist zeitlich im Geschehen weit hinten, sodass man gleich mit Neugier und Spannung an die „Vorgeschichte“ heran tritt. Ein dritter Erzähler führt uns in die Welt von Tess. Gelegentlich kommt man durcheinander, durch die Vielzahl an besten Freundinnen, die in ihrem Leben eine Rolle spielen und da ihre Mutter oftmals beim Vornamen genannt wird.Das Buch ist angenehm zu lesen und nicht zu schwere Kost, sehr zeitweilig und man kann den Geschehnissen sehr gut folgen.

     

    Meine Einschätzung:

    Das Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die ihr Kind allein großzieht und es damit recht schwer im Leben hat, zumal in New York, noch dazu ohne Abschluss. Sie will ihrer Tochter alles bieten, was sie kann, steckt immer zurück und gibt ihrer Tochter damit unglaublich viel. Das Buch zeigt also eine sehr starke junge Frau und dass sie jetzt mal etwas nur für sich macht, finde ich sehr gut. Paris ist ein tolles Ziel für so eine Geschichte.

    Gut gefallen hat mir auch, dass nicht ausschließlich die klassischen Touristenziele erwähnt werden  - ohne Eifelturm geht´s natürlich nicht, aber z.B. vom „Diner en blanc“ habe ich noch nie gehört (wundervolle Idee), auf Spuren von Amelie („Die fabelhafte Welt der Amelie“) zu schlendern und kleine Cafés… alles wundervolle Tipps ihrer Freundinnen.

    Das Buch handelt von Liebe und Freundschaft und alles wirkt sehr gut im Zusammenspiel.Dazu ein bisschen Drama und Missverständnisse, Lügen und falsche Schlüsse, die ein gutes Ende finden.Sehr sympathische Nebenfiguren wie Fleur und Arthur & Julie runden das Ganze ab.

     Ein wirklich wunderbares Buch über eine starke Frau. Hat mir sehr gut gefallen!

  3. Cover des Buches Wir werden glücklich sein (ISBN: 9783453360006)
    Aurélie Silvestre

    Wir werden glücklich sein

     (12)
    Aktuelle Rezension von: howaboutlife

    Wir alle werden den 13. November 2015 vermutlich nicht vergessen haben.

    Der Abend, an dem viele in Deutschland den Fernseher eingeschaltet hatten, um das Freundschaftsspiel zwischen den Fußballnationalmannschaften von Frankreich und Deutschland in Paris zu sehen. Der Abend, an dem eine Serie von Terroranschlägen Paris erschütterte. Der Abend, an dem Aurélie Silvestre die Liebe ihres Lebens an eben diesen Terror verlor.

    Während ich diese Worte tippe, merke ich, wie sich erneut ein Kloß in meinem Hals bildet und ich unwillkürlich blinzeln muss, um die Tränen zurückzuhalten. Ich war damals nicht vor Ort in Paris. Stattdessen habe ich im Kreise meiner Familie einen schönen Abend mit Spielen und gutem Essen verbracht. Nebenbei lief Fußball. Wir hörten den Knall der ersten beiden Detonationen durch den Fernseher und sahen nach kurzer Zeit, wie die Zuschauer auf das Spielfeld strömten, bestrebt sich in dem Durcheinander nicht aus den Augen zu verlieren. Auch von der Geiselnahme im Bataclan-Theater erfuhren wir relativ schnell. Als ich zu Bett ging, war der Ausgang der Geiselnahme noch offen. In der Nacht konnte ich nicht schlafen, aktualisierte ständig die Nachrichten auf meinem Handy und als ich las, dass 90 Menschen ihr Leben verloren hatten, brach ich in Tränen aus.

    ”Als sie mich aufwecken, um mir zu sagen, dass er tot ist, bricht alles zusammen. Ich befinde mich im Epizentrum des Bebens, und innerhalb eines Augenblicks wird meine Wohnung zum Friedhof." (S.91)

    Matthieu Girou, Lebensgefährte von Aurélie und Vater ihrer Kinder, war eines der Opfer im Bataclan. In Wir werden glücklich sein oder Nos 14 novembre, wie das Buch im Original heißt, verarbeitet Aurélie ihren tragischen Verlust und beschreibt ihren Weg zurück in ein normales Leben.

    Das Buch besteht aus sehr kurzen Kapiteln, die in ihrer Schreibweise auf eine gewisse Art an Tagebucheinträge erinnern und begleitet werden durch Fotos, die Aurélie in den beschriebenen Momenten geschossen hat. Es gibt keine bestimmte Chronologie. Wir erfahren, wie der Tag des 13. November für Aurélie und Matthieu begonnen hat, wie sie die Momente der Geiselnahme und auch den kurzen Hoffnungsschimmer danach erlebte. Es treibt einem die Tränen in die Augen, wenn ihr diese Hoffnung genommen wird und ihr Vater ihr mitteilen muss, dass Matthieu tot ist. Im Verlauf des Buches erzählt Aurélie ihre und Matthieus Geschichte, berichtet von den Wochen und Monaten nach dem Anschlag und wie sie den Willen entwickelte, zu leben und glücklich zu sein – für sich selbst, für ihren Sohn Gary und für ihre damals noch ungeborene Tochter Thelma.

    Aurélies Erzählungen sind dabei so persönlich und intensiv, dass es, und da bin ich mir sicher, jeden tief berührt. Man merkt, dass sie nicht geplant hatte ein Buch zu schreiben und dass es ihr hauptsächlich selbst zur Verarbeitung der Geschehnisse dient und dazu, eine Erinnerung an ihre große Liebe zu schaffen.

    ”Wir wurden zu einem Symbol der Grausamkeit unserer Zeit. Allein durch unsere Gegenwart verunsichern wir diejenigen, die nicht sehen wollen, dass das Leben brutal und launenhaft sein kann." (S.178)

    Fazit

    Ein Buch über das Schicksal einer jungen Frau und Mutter, die außerordentliche Stärke zeigt, Mut beweist und Hoffnung macht, dass es auch nach einem so großen Verlust im Leben weitergehen kann. Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen.


  4. Cover des Buches Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen (ISBN: 9783442455157)
    Siba Shakib

    Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen

     (115)
    Aktuelle Rezension von: monerl

    (4,5 Sterne)

    Meine Meinung
    Ich habe dieses Buch schon sehr viele Jahre ungelesen in meinen Regalen. Aufgrund der derzeitigen desaströsen Situation in Afghanistan, ausgelöst durch den schnellen Abzug der USA, Deutschland und anderen Staaten, hatte ich das Bedürfnis noch mehr über Afhanistan, die afghanischen Bevölkerung und vor allem die afghanischen Frauen zu erfahren! Denn gerade Letztere sind von der erneuten Übernahme des Landes durch die Taliban am meisten betroffen.

    In ihrem vor 20 Jahren erstveröffentlichten Buch „Nach Afghanistan kommt Gott nur zum Weinen“ hat die Autorin eine Biografie über eine afghanische Frau, Shirin-Gol, geschrieben, die in ihrer Kindheit bereits den Einmarsch der Russen in Afghanistan erlebt hat und bis zum Ende des Buches, irgendwann im Jahre 2001, nur Flucht, Hunger und Entbehrungen gekannt hat. Und doch hat sie und haben auch andere Menschen immer noch Hoffnung auf ein neues und besseres Leben in Zukunft.

    „An diesem Nachmittag wissen Shirin-Gol und Azadine noch nichts von dem, was wenig später in ihrer Heimat geschehen wird. Die Ärztinnen, die Landwirtin, die Biologin, die Lehrerinnen, die Ingenieurin, die Krankenschwestern, die Frauen, die lesen können, die Frauen, die nicht lesen können, die Frauen, die sich in Azadines Haus versammelt haben, wissen noch nicht, dass in weniger als einem Jahr die Amerikaner und Europäer ihnen im Kampf gegen die Taleban endlich zu Hilfe kommen werden. An diesem Nachmittag glauben die Frauen zum soundsovielten Mal voller Hoffnung, die ihnen niemand nehmen kann, an eine bessere Zukunft. An diesem Nachmittag wissen sie noch nichts von den vielen Freunden, die sie im fernen Amerika und Europa haben. Sie wissen noch nicht, dass Bekämpfung von Terrorismus nur mit Bomben und Raketen möglich ist.
    Die Frauen wissen an diesem Nachmittag noch nicht, dass bald wieder Bomben auf sie, auf Kabul, auf alle anderen Städte, auf ihr Land geworfen werden.
    An diesem Nachmittag wissen sie nicht, dass die Amerikaner zu ihrer Befreiung kommen werden.“ (Buch, S. 295)

    Es ist sehr bitter, aus heutiger Sicht und mit heutigem Wissen, 20 Jahre später, dass dieser letzte Satz aus obigem Zitat sich von einer Sekunde auf die andere in Luft aufgelöst hat! Am 16. August 2021 haben die Taliban wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Sie sind in Kabul einmaschiert, nachdem die USA und auch Deutschland ihre Truppen wieder aus dem Land zurückziehen. Sie geben Afghanistan auf! Zwanzig Jahre lang konnte das Land sich langsam wandeln, nach vorne entwickeln. Frauenrechte wurden auf den Weg gebracht, Frauen konnten wieder in Ruhe studieren (40% der Studierenden sind Frauen gewesen), arbeiten, eine Schulbildung genießen, Künstlerinnen werden, lachen, tanzen und sich auch ohne Koopftuch auf die Straße trauen.

    Die derzeitigen Nachrichten sind niederschmetternd! Menschen fliehen vor der erneuten Herrschaft der Taliban! Die einen, weil sie nicht mehr in einem Land ohne Freiheit, Menschen- und Frauenrechte leben wollen, die anderen, weil sie mit den westlichen Mächten zusammengearbeitet haben und somit potentiell gefährdet sind. Die Taliban haben Namenslisten von diesen Menschen angefertigt, suchen sie, werden sie wahrscheinlich foltern und umbringen.

    Shrin-Gol ist 1979, als die Russen in Afghanistan einmarschieren und sie die ersten Raketen hört, ungefähr 5 Jahre alt. Heute ist Shirin-Gol, falls sie noch lebt, eine Frau von fast 50 Jahren, die wieder die Herrschaft der Taliban erleben muss und die sich vielleicht auch wieder auf eine Flucht begeben wird.

    Shirin-Gol hat einige Kriege erlebt und hat über 20 Jahre ihres Lebens in der Fremde und auf der Flucht gelebt.

    „Wo ist der Unerschied zwischen Heimat und Fremde?, fragen Nafass, Nabi, Navid, Nassim wieder und wieder, bekommen weder von Shirin-Gol noch von Morad eine Antwort. Die vielen Länder, Städte, Berge, Täler, Dörfer, in denen sie gelebt haben, die sie durchquert haben, die sie wieder verlassen mussten, der Sand, die Wüste, die Berge, das ist alles viel zu viel, viel zu groß für die kleinen Seelen der Kinder, die von Mal zu Mal zerbrechlicher, unsicherer, verängstigter werden. Was ist ein Land?, fragen sie. Was bedeutet Heimat? Wo ist mein Zuhause? Was ist eine Grenze? Wo ist sie?“ (Buch, S. 240)

    Die Autorin Siba Shakib zeigt überaus deutlich, was Shirin-Gols Kinder, alle afghanischen Kinder in all den Jahren durchmachen mussten. Sie wachsen ohne ein längerfristiges und richtiges Dach über dem Kopf auf, erleiden Hungerperioden, Verluste von Träumen und einer Zukunft.

    Shirin-Gol versucht zu überleben, sich und ihre Kinder durchzubringen. Sie ist mental stärker als ihr Mann Morad, der sich und sein Unglück versucht mit Opium zu betäuben. In einem Flüchtlingslager im Irak wird sie von Polizisten vergewaltigt und muss auch ihren Körper verkaufen, um an Geld zu kommen und trauert ihrer Vergangenheit nach, als sie als junges Mädchen unter der russischen Herrschaft verpflichtet wurde in die Schule zu gehen. Shirin-Gol ist eine der wenigen Frauen, die lesen und schreiben können. Sie wollte einmal Ärztin werden, doch dann verließen die Russen wieder Afghanistan und der Bürgerkrieg begann.

    Shirin-Gols Leben ist voller Verluste, die sie in ihrem jungen Leben ertragen musste. Ihre älteste Tochter verliert sie an einen jungen Taliban, in den diese sich verliebt hat. Gegen die Liebe gibt es keine Medizin, so stimmt sie nach langer Gegenwehr der Hochzeit zu. Ihren ältesten Sohn verliert sie im Iran, der nicht wieder mit seiner Familie zurück nach Afghanistan will, nachdem der Iran seine Gastfreundschaft zu den geflüchteten Afghanen beendete. Sie verlor ihren Mann Morad an das Opium, das ihn abhängig, schwach und krank gemacht hat. Sie verlor Brüder und Schwestern im Krieg der Mujahedin und doch verlor sie nie die Kraft, immer wieder von vorne anzufangen!

    Siba Shakib zeichnet über das Leben von Shirin-Gol die traurige Vergangenheit Afghanistans. Ein Land, das seit Jahrzehnten nicht zur Ruhe kommen durfte und wohl auch sehr lange nicht zur Ruhe kommen wird.

    „Wir hatten einen König, der von seinem eigenen Schwager, der die Dinge besser machen wollte, abgesetzt wurde. Die Engländer wollten die Dinge in unserem Land besser machen. Die Russen sind gekommen und wollten uns wer weiß wovor retten. Die Amerikaner haben die Mujahedin mit Waffen beliefert und ausgebildet, wieder um wer weiß was zu ändern und damit alles besser wird. Die Mujahedin führen überall Krieg, für einen besseren Islam. Irgendwelche Kommandanten schießen auf andere Kommandanten, weil sie das Beste für uns wollen. In Kandahar, im Süden unserer Heimat, ist eine neue Bewegung aufgetaucht, die sich Taleban nennt und für einen bessseren Islam kämpft.“ (Buch, S. 162)

    Fazit
    Ein sehr aufschlussreiches und informatives Buch, das sehr ausführlich über die Menschen in Afghanistan berichtet und was sie alles erleben mussten. Die Biografie von Shirin-Gol schmerzt von Seite zu Seite mehr, denn diese Frau hat in ihren noch nicht einmal 30 Jahren mehr erlitten und Schlimmes erlebt, dass es in mehr als zig traurige Leben passen könnte.
    Dies ist leider gerade heute wieder ein sehr lesenswertes Buch, auch wenn ich mit dem Schreibstil nicht ganz so zufrieden war.

  5. Cover des Buches Der Regenbogen hat nur acht Farben (ISBN: 9783446173583)
    Birgitta Kicherer

    Der Regenbogen hat nur acht Farben

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Lilith79

    Peter Pohl ist schon seit meiner Kindheit, einer meiner absoluten Lieblingsautoren, "Nennen wir ihn Anna" habe ich schon als Kind mehrfach gelesen, als Erwachsene nochmals und es ist und bleibt für mich eines der besten Bücher, die ich kenne. Auch seine anderen neueren Jugendbücher habe ich gelesen. Dass "Nennen wir ihn Anna" praktisch der dritte Teil einer Trilogie ist, habe ich erst sehr spät erfahren, "Der Regenbogen hat nur acht Farben" ist hier der erste Teil und spielt in Schweden kurz nach dem 1. Weltkrieg.

    Es erzählt 2 Jahre aus dem Leben des Jungen Heinrich (später wird er in Schweden Hendrik genannt), der 6-jährig mit seiner Mutter, einer gebürtigen Schwedin, zum Ende des 2. Weltkriegs aus Deutschland nach Schweden geflohen ist. Hendrik und seine Mutter haben im Krieg viel Schlimmes erlebt und in Schweden geht es für Hendrik auch nicht besser weiter. Für die Schwedischen Kinder ist Hendrik nur "der Nazi" und er wird so gepieksackt, dass er zu der Meinung gerät, dass Frieden ja fast noch schlimmer ist als Krieg. Später schließt er Freundschaften, lernt seine erste große Liebe kennen und schöpft zwischendrin Hoffnung, dass vielleicht doch nicht alles sooo schlimm ist, aber wird dies von Dauer sein?

    Ich habe sehr lange gebraucht um dieses Buch zu lesen, keineswegs weil es nicht gut ist, sondern weil es wirklich sehr bedrückend und fast schmerzhaft ist. Hendriks Seelenleben und sein praktisch nicht vorhandenes Vertrauen in die Menschen, in das Schicksal und in die Zukunft wird so eindringlich geschildert, dass man richtig gehend mit ihm mit leidet. Dabei ist seine Gedankenwelt für mich absolut authentisch. Dabei behandelt das Buch gleich mehrere richtig schwierige Themen, Ausgrenzung, Fremdenhass, Mobbing, Missbrauch, Verluste, so dass man manchmal das Gefühl hat das deprimierendste Buch der Welt zu lesen. Aber trotzdem ist das für mich wiederum eines der besten Jugendbücher, die ich je gelesen habe, weil Peter Pohl so schonungslos über Dinge schreibt, an die sich andere gar nicht erst rantrauen.

    In einer anderen Rezension hier hat jemand geschrieben, dass der Titel leider das Ende des Buches verrät. Ich habe diesen Kommentar zuerst nicht verstanden, ca. ab Mitte des Buches aber schon. Allerdings denke ich es ist auch gar nicht so schlecht, wenn man sich Manches vorher denken kann.

  6. Cover des Buches Tränen unter dem Granatapfelbaum (ISBN: 9783868739749)
    Vanessa Altin

    Tränen unter dem Granatapfelbaum

     (2)
    Aktuelle Rezension von: theophilia
    Klappentext vom Knesenbeck Verlag
    „Der Syrien-Krieg und seine Folgen als berührendes Jugendbuch
    Das 13-jährige kurdische Mädchen Dilvan lebt mit ihrer Familie in einer Kleinstadt in Syrien. Als eine Partisanengruppe dort die Macht übernimmt, ist nichts mehr wie vorher. Ihr Vater und ihre Brüder verschwinden im Krieg, Mutter und Schwester verliert Dilvan bei einem Bombenangriff aus den Augen. Nun ist Dilvan ganz auf sich gestellt und muss stark und mutig sein. Doch die Hoffnung, ihre Familie wiederzusehen, gibt sie nie auf. Mit der Kämpferin Rehana gelingt ihr die Flucht – aber um ihre kleine Schwester zu retten, muss sie noch einmal in ihre Heimatstadt zurückkehren.“
    Inspiriert durch persönliche Erfahrungen und durch wahre Begebenheiten erzählt Vanessa Altin vom Schicksal eines kurdischen Mädchens im Syrien-Krieg. So gibt sie den syrischen Kindern eine Stimme, die den Leser ganz unmittelbar berührt.“

    Meine Meinung
    Das sage ich zum Cover
    Das Cover ist eine gelungene Zusammenfassung des Buches als Bild. Der Baum unter dem das Mädchen sitzt ist riesig groß und übermächtig. Er nimmt einen großen Teil des Buchdeckels ein und wirkt wie Schutz und Sicherheit, welches dem weinenden Mädchen wohl abhanden gekommen ist. Die Hauptfarbe des Covers ist grün – die Farbe der Hoffnung!

    Was sage ich zum Buch
    Die Kinder, die in dem Buch die Hauptrollen übernehmen sind um die 3 bis 16 Jahre alt.

    Das Buch beschreibt in 37 unterschiedlich langen Kapiteln den Zeitraum von der Vertreibung Dilvan Hacos aus Lanaco/Syrien und die Heimkehr in ihr Heimatdorf Yapse nur kurze Zeit später. Die im Buch erwähnten Ortschaften bzw. Städte sind finktiv. Die Geschichte wurde zwar nach einer wahren Begebenheit angeregt. Doch Krieg findet überall auf der Welt statt.

    Anhand Bleistiftzeichnungen von Faye Moorhouse wird das Verständnis des Textes unterstützt. Mit Hilfe zwei verschiedener Druckfarben (schwarz und grau) wird der Unterschied dargestellt, ob Dilvan den Text im Tagebuch schreibt oder ob es sich um ein aktuelles Geschehen handelt. Das finde ich sehr hilfreich.

    Obwohl der Konflikt in Syrien schon einige Zeit andauert, hatte ich noch keine umfassende Möglichkeit mich mit dem Thema zu befassen. Dank dieses Buches wurde ich in die aktuelle Geschichte der syrischen Kurden und der Jesitten eingeführt.

    Das Buch finde ich für Jungen und Mädchen um die 13-16 Jahre geeignet, die sich neben einer Mädchengeschichte aufgrund Freundschaft und Kriegsbedingungen auch für Weltgeschichte interessieren.

    Welchen Gesichtspunkt fällt mir positiv auf.
    Sehr genau wird die Familie von Dilvan vorgestellt. Es ist eine sehr große Familie mit 5 Jungen und 3 Mädchen. Immer wieder lässt die Autorin das Leid der Verfolgten aufblitzen. Es ist für uns Wohlstandsbürger nicht nachvollziehbar, dass man 25 Tage vor einer Grenze wartet, friert, hungert und dabei noch lächelt. Das Lebensmotte „Hoffe und sei glücklich“ ist das Motto von Flüchtenden.

    Für Kinder kommt das Thema „Tagebuchschreiben“ aus Ihrem Lebensalltag. Wie viele Kinder erfährt auch Dilvan durch ihre Tagebucheinträge „Heilung“ ihrer Erfahrungen. Sie kann sich auf die schreibende Art und Weise vom Terror und Trauma des Überfalles durch die „Rattenmänner“ befreien.

    In dem Buch ist es lange Zeit ungewiss, ob Dilvan das „Abenteuer“ mit Rehana überlebt und ob die Familie wieder zusammenfindet. Zum Ende des Buches ist sehr schön herausgehoben, dass zwar nicht alles gut ist, aber doch vieles besser ist und noch Hoffnung auf das vollendete Glück gibt.

    Welche Aspekte habe ich nicht verstanden:
    In dem Buch kommt nicht zur Sprache wer genau die „Rattenmänner“ sind und welchen geschichtlichen Hintergrund sie haben.

    Meine Empfehlung
    Dem Buch gebe ich 4 Sterne. Mir hat der geschichtliche Hintergrund der Kurden gefehlt.

    Fazit
    Dieses Buch ist nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene gut geeignet. Es führt in den Konflikt in Syrien ein und gibt erste Informationen um das Volk der Kurden und Jesitten.

  7. Cover des Buches Lucas Fischer – Tigerherz (ISBN: 9783952465400)
    Katrin Sutter

    Lucas Fischer – Tigerherz

     (4)
    Aktuelle Rezension von: kiraklenke

    Dies ist ein Buch, das (zu) Ehrgeizige wach rütteln und Erkrankten Mut machen kann. es ist ein Buch, das Spitzensportler, Hochambitionierten, Menschen mit Epilepsie oder andere ernsthaft Erkrankten gut tun kann. Es ist eine Biographie des Schweizer Spitzenturners Lucas Fischer, dessen hoffnungsvolle Karriere abrupt bedroht war, als er Epilepsieanfälle bekam. Die Beschreibung des Drills in seiner Kindheit und später als Teenager (da hatte er ihn schon verinnerlicht) machte mich betroffen. Eine unbeschwerte, schöne Kindheit und Teenagerzeit hat er (aufgrund seiner Sportbegabung und des starken, antrainierten Ehrgeizes) nicht.
    Das Gefühl ständigen inneren (und äußeren) Drucks sprang unangenehm beim Lesen auf mich über. Schon nach den ersten 20 - 30 Seiten ahnte ich, dass LF später sagen würde, dass diese Krankheit seine Chance war. Aus meiner Sicht als Coach dauert es erstaunlich lange, bis Lucas endlich auf die Idee kommt, dass sein Körper ihm vielleicht ein Zeichen geben will. Trotz psychologischer Betreuung. Über Jahre versucht er trotz Verletzungen, Unfällen, einer misslungenen OP und Epilepsie immer wieder seinen ursprünglich geplanten Karriereweg noch weiter fortzusetzen. Bewundernswert, vielleicht ja, aber nicht zum Nachahmen (auch das zeigt seine Geschichte/ das Buch deutlich auf). Es ist echt mutig von Lucas, sich und seinen verbissenen Weg zu deutlich in diesem Buch so offen zu legen. Ja, er hat definitiv ein Tigerherz. Schade, dass es nur die letzten etwa 40 S. in dem Buch (endlich) um diesen Kurswechsel und sein allmählich einsetzendes Umdenken geht. Mir als Coach geht das Buch (psychologisch) leider nicht tief genug, deshalb nur 4 Sterne.

    Dies ist ein Buch, das (zu) Ehrgeizige wach rütteln und Erkrankten Mut machen kann. Dies ist ein Buch, das Spitzensportler, Hochambitionierten, Menschen mit Epilepsie oder andere ernsthaft Erkrankten gut tun kann. Es ist eine Biographie des Schweizer Spitzenturners Lucas Fischer, dessen hoffnungsvolle Karriere abrupt bedroht war, als er Epilepsieanfälle bekam. Die Beschreibung des Drills in seiner Kindheit und später als Teenager (da hatte e ihn schon verinnerlicht) machte mich betroffen. Eine unbeschwerte, schöne Kindheit und Teenagerzeit hat er (aufgrund seiner Sportbegabung und des starken, antrainierten Ehrgeizes) nicht.

    Das Gefühl ständigen inneren (und äußeren) Drucks sprang unangenehm beim Lesen auf mich über. Schon nach den ersten 20 - 30 Seiten ahnte ich, dass LF später sagen würde, dass diese Krankheit seine Chance war. Aus meiner Sicht als Coach dauert es erstaunlich lange, bis Lucas endlich auf die Idee kommt, dass sein Körper ihm vielleicht ein Zeichen geben will. Trotz psychologischer Betreuung. Über Jahre versucht er trotz Verletzungen, Unfällen, einer misslungenen OP und Epilepsie immer wieder seinen ursprünglich geplanten Karriereweg noch weiter fortzusetzen. Bewundernswert, vielleicht ja, aber nicht zum Nachahmen (auch das zeigt seine Geschichte/ das Buch deutlich auf). Es ist

    6echt mutig von Lucas, sich und seinen verbissenen Weg zu deutlich in diesem Buch so offen zu legen. Ja, er hat definitiv ein Tigerherz. Schade, dass es nur die letzten etwa 40 S. in dem Buch (endlich) um diesen Kurswechsel und sein allmählich einsetzendes Umdenken geht. Mir als Coach geht das Buch (psychologisch) leider nicht tief genug, deshalb nur 4 Sterne.

  8. Cover des Buches Der Planet der Blinden (ISBN: 9783442151059)
    Stephen Kuusisto

    Der Planet der Blinden

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Babscha
    Der 1955 an der amerikanischen Ostküste geborene und aufgewachsene Autor erleidet nach seiner Geburt durch eine Überversorgung mit Sauerstoff im Brutkasten eine irreparable Schädigung seiner Augen und startet seinen Weg ins Leben mit einem ganz geringen Restsehvermögen ("So bin ich also auf eine bittersüße Art blind. Ich sehe wie jemand, der durch ein Kaleidoskop blickt, meine Eindrücke von der Welt sind wúnderschön, aber weitgehend nutzlos"). Sein ignoranter Vater nimmt von der Behinderung einfach keine Notiz, seine depressive und später von Verfolgungswahn geplagte Mutter geht sogar noch weiter und verleugnet einfach jedwede Behinderung ihres Sohnes. So kommt es, dass der Junge -ob seiner Beschränkungen von Lehrern und Mitschülern verkannt und aufs Schlimmste drangsaliert- von klein auf so tut, als ob er sehen könne, hierbei aber körperliche und geistige Höllenqualen erleidet und immer wieder in lebensgefährliche Situationen gerät. Mangels Freundschaften zieht Stephen sich völlig in eine eigene Welt zurück und findet einzig in der Poesie sowohl Trost wie auch seine große lebenslange Leidenschaft ("Blind bin ich ein gemästeter Versager; trete ich als Sehender auf, balanciere ich auf einem furchterregenden Hochseil. Aber die Menschen werden mich nur mögen, wenn ich sehen kann"). Auch nach seinem Schulabschluss und auf einer Dozentenstelle für Creative Writing hält er die Illusion des Sehenden jahrelang aufrecht. Erst als er sich mit Mitte dreißig sein einziges Auge mit Restsehvermögen schwer verletzt und zuletzt arbeitslos dem Alkohol verfällt, dämmert ihm, dass er nur überleben kann, wenn er seine Behinderung endlich offen anerkennt und fachkundige medizinische und therapeutische Hilfe zulässt. Eine spezielle Einrichtung für Blinde und sein neues großes Glück, die Blindenhündin Corky, bewirken letztlich die Veränderung von einem unglücklichen, verzwéifelten zu einem weitgehend gefestigten und mit seinem Schicksal im Reinen lebenden Menschen. Ein schönes und sehr persönlich geschriebenes Buch, das dem Leser interessante und tiefe Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt eines blinden Menschen in Wechselwirkung mit seiner Umwelt gewährt. Lesenswert.
  9. Cover des Buches Kommt ein Pferd in die Bar (ISBN: 9783596034024)
    David Grossman

    Kommt ein Pferd in die Bar

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Hipster

    Was hab ich denn da gelesen? 


    Kommt ein Pferd in die Bar von David Grossman erzählt von der Show eines Witzeerzählers, aus der Sicht eines Zuschauers. 

    Doch wirklich lustig und vergnuglich ist der Abend nicht. 


    Was hier eher langweilig klingt, ist der Tatsache geschuldet, dass jedes weitere Wort ein riesengroßer Spoiler wäre. 

    Deswegen möchte und kann ich nicht auf die Story eingehen. 


    Nur soviel als Warnung. Sollte man negativer Stimmung sein, ist dieses Buch genau das falsche, welches man sich zu Gemüte führen sollte. 


    Das Buch ist eine Tour de Force. Dem Leser werden auf 252 Seiten viel abverlangt und den Zuschauern im Buch erst recht. 

    Doch ist Kommt ein Pferd in die Bar ein schlechtes Buch? 

    Ganz im Gegenteil. Es ist fesselnd, den  "Seelenstriptease" des Komikers mitzuerleben. Man bleibt am Ball und möchte wissen wie es weiter geht, obwohl David Grossman, bewusst, eine provokant zerstreute Erzählweise gewählt hat. Man erfährt einiges über das Leben in Israel, damals und heute.  


    Kann ich das Buch empfehlen. Ja mit Sternchen. 


    Denn das Buch kann einen wirklich runter ziehen. Lest es. Es ist wirklich gut. Aber lest es nicht, wenn es euch psychisch nicht gut geht. Denn Kommt ein Pferd in die Bar lässt einen schwermütig zurück.

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