Bücher mit dem Tag "schiffbau"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schiffbau" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Die Liebenden von San Marco (ISBN: 9783404270903)
    Charlotte Thomas

    Die Liebenden von San Marco

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Venedig im Jahre 1510 und wie so viele kommt die junge Cintia auf eine so genannte Pestinsel. Die  Pest hat Venedig fest im Griff und tot krank lernt Cintia den Schiffsbauer Niccolo kennen. Sie bewundert den jungen Mann und wieder zurück in ihrem zu Hause trifft sie eine wichtige Entscheidung. Sie wird seinem werben nachgeben und ihn heiraten, damit ihr Vater keine Macht mehr über sie hat. Die Beiden wähnen sich aber nur kurz in Frieden, denn weiter Gefahr droht ihr Glück zu zerstören.                                                       Charlotte Thomas hat einen tollen historischen Roman geschrieben, der das faszinierende Venedigs wunderbar wieder gibt und eine tolle und spannende Liebesgeschichte erzählt.

  2. Cover des Buches Kinder des Meeres (ISBN: 9783404173914)
    Charlotte Lyne

    Kinder des Meeres

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Di_ddy

    Die Werftkinder Anthony, Fenella und Sylvester wachsen zusammen auf. Ihrer Freundschaft kann nichts beenden. Nicht mal die Besessenheit von Anthonys Liebe zu dem Schiff Mary Rose von Henry VIII.
    Es herrscht eine Zeit des Umbruchs (wie wir ja alles wissen) und in England wird sich vieles verändern. So auch für die drei Freunde. Werden sie am Ende der Geschichte noch so verbunden sein?

    Puh, schwere Kost.
    Es fängt zunächst mit der Sprache an, die auf „altertümlich“ gemacht ist. Das taugt mir, allerdings liest es sich für mich dadurch etwas langsamer.
    Zudem bin ich null Schiffsinteressiert…. Als also die ganzen Beschreibungen und Erklärungen von Takelagen usw. kamen, hab ich die quasi nur überflogen. Glücklicherweise waren sie nicht so zahlreich, wie ich zu Anfang befürchtet habe.
    Und diese unsagbar tiefe Freundschaft der drei, die erschließt sich mir echt nicht. Entweder ich bin gefühlskalt, oder es war einfach nur übertrieben…. Ich meine, wow! Die reden ständig von Liebe, dass sie füreinander sterben würden, Fenella ist mit Anthony zusammen, soll aber Sylvester heiraten gehen, weil er ein Engel sei und Anthony ein Teufel und kA was…. Das war für mich bei 600 Seiten einfach TOOOOOOOOOO MUCH!
    Ansonsten fand ich es geschichtlich echt interessant und gleichzeitig so traurig, was mit den vielen Frauen an der Seite von Henry VIII geschehen ist. Ich hab vor Kurzem die Serie „Reign“ beendet, da hat das Buch nun gut als Vorgeschichte gepasst 😉
    Alles in allem war es nett, grad wenn man geschichtsinteressiert ist. Wenn man sich für Schiffe interessiert, sicher noch besser xD Aber nochmal würde ich es wohl nicht lesen.

  3. Cover des Buches Das Haus Gottes (ISBN: 9783499249181)
    Charlotte Lyne

    Das Haus Gottes

     (67)
    Aktuelle Rezension von: yari
    "Das Haus Gottes" spielt Mitte des 14. Jahrhunderts in Portsmouth am Solent.
    Der Roman handelt von der tatkräftigen Dorothy "Dotty" Loyes, die Symond Fletcher, den Sohn von Aimery Fletcher, einem Schiffbauer, heiratet. Doch Symond entpuppt sich als schlechter Ehemann. Er säuft und treibt sich lieber bei anderen Frauen herum.
    Halt findet Dotty bei ihrem zurückhaltenden und wortkargen Schwiegervater Aimery, der sie sogar bei der Geburt ihrer Zwillinge Richilda und Clement unterstützt. Er ist auch für sie da, als ihr kleiner Sohn stirbt.
    Doch Aimery hat in Portsmouth keinen guten Stand. Er wird beschuldigt,  seine Frau Helewise ermordet zu haben.

    Schließlich bricht der Krieg zwischen Frankreich und England aus und Portsmouth wird von den Franzosen überfallen. Die Franzosen setzen die Stadt in Brand, plündern und vergewaltigen Frauen.
    Es bricht keine einfache Zeit für Dotty und ihre Familie, sowie die Bewohner von Portsmouth an, denn es kommt noch Schlimmeres auf sie zu.

    Charlotte Lyne hat mit "Das Haus Gottes" einen düsteren, aber trotzdem hoffnungsvollen und gefühlvollen Roman geschrieben, der das MIttelalter mit seinem Aberglauben und Gebräuchen sehr realistisch darstellt.
    Die Protagonisten sind mit all ihren Stärken und Schwächen wunderbar geschildert. Man kann sich in die Personen gut hineinversetzen.
    Charlotte Lyne hat mich mit der Geschichte um Dotty und Aimery berührt, weil man immer wieder beim Lesen merken konnte, dass diese Zeit wahrlich keine leichte für die Menschen war, und diese trotzdem die Hoffnung nie aufgaben.
    Deswegen kann ich diesen Roman nur weiterempfehlen, und er bekommt die volle Punktzahl von mir.
  4. Cover des Buches Schifffahrt und Schiffbau in der Antike (ISBN: 9783806219715)
  5. Cover des Buches Rausch (ISBN: 9783596188130)
    John Griesemer

    Rausch

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Nokbew

    Es fängt an mit einer tollen Story über einen genialen Ingenieur, der unbedingt ein transatlantisches Telegrafen - Kabel von England zur USA verlegen will. Das ist spannend u lehrreich. Es liest sich gut! Dann aber will der Autor doch zu viel. Eine koksende Freundin, eine gigantische Kanone auf einem Zug, usw, usw. Schade, wäre der Autor beim Thema geblieben, hätte ich fünf Sterne gegeben. Nun sind es immerhin noch vier!

  6. Cover des Buches Ships' Fastenings (ISBN: 1585444510)
  7. Cover des Buches Wie Blüten am Fluß (ISBN: B0026KWQVS)
    Kathleen E. Woodiwiss

    Wie Blüten am Fluß

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Die Irin Shemaine wird als Sträfling verkauft. Als Kindermädchen gewinnt sie das Herz des Vaters und stösst auf ein dunkles Geheimnis.

    Ich glaube, ich habe zu viele dieser Romane gelesen. Es ist irgendwie immer dasselbe. Woodiwiss ist sehr beliebt und hatte einige Bestseller, aber für mich ragt dieser Roman nicht aus der Masse hervor.

  8. Cover des Buches Wege zur Backsteingotik (Lübeck) (ISBN: 9783936942262)
  9. Cover des Buches Das Schiff der Hansischen Frühzeit (ISBN: 9783740002725)
    Paul Heinsius

    Das Schiff der Hansischen Frühzeit

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Die Hanse beherrschte, bis ins 16. Jahrhundert hinein, über mehrere Jahrhunderte den Nord- und Ostseeraum. Sie dominierte den Warenaustausch, den Seeverkehr und gewann mit der Zeit auch immer mehr politischen Einfluss. Scheinbar aus dem Nichts erschienen plötzlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts die für damalige Verhältnisse riesigen Hanse-Koggen auf der Nord- und Ostsee, verdrängten die Konkurrenz und begründeten den wirtschaftlichen Aufstieg der Hanse. Aber die Koggen kamen ganz und gar nicht aus dem Nichts. Paul Heinsius, geboren 1919, beschäftigt sich in diesem Buch, das auf seiner Dissertation aus dem Jahre 1953 basiert, wo er sich als so ziemlich erster wissenschaftlich-methodisch mit den Schiffen der Hanse auseinandersetzte, mit der Schiffbaugeschichte, insbesondere zur Genese der Hanse-Schiffe, wozu nicht nur Koggen gehören, mit den seemännischen Aspekten, mit nautischen Fragen und auch mit Ausrüstung und Besatzung der Schiffe. Das Buch enthält im ersten Teil den Text der Erstausgabe von 1956. Natürlich ist eine Arbeit, mag sie auch noch so wissenschaftlich gewissenhaft erstellt sein, nach so vielen Jahren nicht mehr auf dem aktuellen Forschungsstand. Dennoch hatte sich der Autor entschieden, auch in der 2. Auflage, die auch bereits über 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung erschien, den Text unüberarbeitet erneut zu verlegen. Trotz der nach 1956 erfolgten weiteren Forschung, hat sich nämlich gezeigt, dass die Inhalte dieser Arbeit von den nachfolgenden Forschungen weitgehend bestätigt wurden. Im zweiten Teil des Buches geht Heinsius auf die neueren Forschungsergebnisse ein und korrigiert auch dabei, wenn nötig, Aussagen des Haupttextes und bringt das Buch so auf den Forschungsstand von 1986. Sage und schreibe 662 Quellen hat Heinsius für die Erarbeitung des Haupttextes des Buches berücksichtigt. Mit hoher Akribie hat er sich wissenschaftlich-methodisch mit dem umfangreichen Quellenmaterial auseinander gesetzt. Diese Auseinandersetzung führt dann, auf auch für den Leser nachvollziehbaren Weg, zu seinen Ergebnissen, die, wie bereits erwähnt, auch von der neueren Forschung weitgehend bestätigt wurden. Als erstes geht der Autor auf die Schiffe anderer Vorfahren und Hanse-Zeitgenossen ein und betrachtet deren grundlegende Eigenschaften. Dabei hat er immer im Blick, ob diese Schiffe vielleicht Einfluss auf die Entwicklung der Hanse-Schiffe hatten. Da der Koggen das dominierende Hanse-Schiff für die Frühzeit wurde, wird natürlich auch erstmal geklärt, was ein Koggen überhaupt ist und was ihn grundsätzlich markant auszeichnet. Anschließend wird der Schiffbau der Hanse-Schiffe eingehend beleuchtet. Die Konstruktion und Bauweise eines Schiffes ist ganz entscheidend für dessen spätere Eigenschaften auf See. Von Anfang an muss sehr genau gearbeitet werden, wenn man ein gutes Schiff haben will, das dann auch den Erfolg hat, wie es die Schiffe der Hanse hatten. Und so genau wie der Schiffbau erfolgen muss, betrachtet auch Heinsius das vorliegende Material und stellt es sehr anschaulich hier auch dar. Den ganzen Text durchziehen Abbildungen und auch die hinten im Buch angefügten Fototafeln unterstützen den Leser beim Nachvollziehen der Gedankengänge des Autors. Dies gilt nicht nur in Bezug auf den schiffbautechnischen Teil, sondern den gesamten Text. Und daher auch den Teil, der sich mit etwas ganz wichtigem der damaligen Schiffe beschäftigt: der Takelage. Die Schiffe der Hanse konnten nur ihre Ziele schnell erreichen, wenn sie optimal den Wind nutzen konnten. Und dazu diente eine möglichst perfekte Segelausrüstung. Heinsius erläutert diese Besonderheiten wissenschaftlich, aber auch für den seemänisch ungeübten Leser, der dieses Buch zB einfach nur deshalb zur Hand nimmt, um etwas mehr über die erfolgreichen Transportmittel der Hanse-Kaufleute zu erfahren, verständlich. Der gesamte Text des Buches ist im Grunde selbsterklärend, da Heinsius für das Verständnis wichtige Begriffe auch erläutert. Zu einem Schiff gehört aber nicht nur der Schiffskörper und die Takelage, sondern noch einiges mehr. Und alles ist wichtig bei so einem Segler, denn da ein Schiff ein in sich geschlossenes Ganzes bildet, das als Ganzes auch über das Wasser muss, muss genau überlegt werden, was man noch unbedingt braucht und was verzichtbar ist. Der Autor geht auf alles an Bord ein. Egal ob Herd, Winde, Werkzeug, Waffen, Trinkwasser und Proviant usw. oder Besatzung und Passagiere, alle Faktoren werden in den Fokus gerückt und beleuchtet. Und er geht auch ausgiebig darauf ein, wie das Schiff übers Meer gebracht wurde, in einer Zeit, in der es keine Navigationsgeräte und computergestütze Kartographie gab. Aber trotz aller Akribie: auch nach einer wissenschaftlich sehr hochwertigen Arbeit ist die Forschung nicht abgeschlossen und die Fragen letztgültig geklärt. So natürlich auch nicht beim Thema Schiffe der hansischen Frühzeit. Insbesondere der Fund des Bremer Koggen im Oktober 1962 und spätere Unterwasser-Funde brachten die Forschung um einige weitere Schritte voran. Der Bremer Koggen war der erste Schiffsfund, der eindeutig als Koggen identifiziert werden konnte. Und natürlich wurde Paul Heinsius, der mit seiner Dissertation, die die Grundlage des Buches bildet, seit ihrem Ersterscheinen als Experte gilt, hinzugezogen. Was sich dabei und auch bei der Erforschung auf anderen Gebieten an neuen Erkenntnissen ergab, darauf geht der Autor im Nachwort ein. Auch wenn seit Erscheinen dieser zweiten, verbesserten Auflage bereits wieder über 20 Jahre vergangen sind, ist dieses Buch für Hanse- und Schiffbau-Interessierte auch heute noch zweifellos ein interessanterr Rat. Mögen die Angaben im letzten Detail vielleicht heute nicht mehr den aktuellsten Forschungsstand wiedergeben, so sind doch die dargestellten Grundzüge, die einen Überblick zu dem Thema den Leser verschaffen, heute noch genauso zutreffend wie bei Erscheinen des Buches.
  10. Cover des Buches The Pepper Wreck (ISBN: 1585443905)
    Filipe Vieira de Castro

    The Pepper Wreck

     (1)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Wie sahen die portugiesichen Ostindienfahrer des 15/16. Jahrhunderts aus? Dieser Frage geht de Castro in „The Pepper Wreck“ auf den Grund. Denn obwohl die portugiesische Ostindienfahrt ein verhältnismäßig gut dokumentiertes Kapitel Schifffahrtsgeschichte ist, über Aussehen und Konstruktion der sogenannten Naus, die in der Ostindienfahrt eingesetzt worden waren, ist kaum etwas bekannt. Keines der unzähligen Wracks die die Routen der „Pfefferschiffe“ säumen, konnte bislang in einem Zustand aufgefunden oder gar geborgen werden, die eine verlässliche Rekonstruktion des Originals erlaubt hätten. Archäologisch wertvolle Hinweise erbrachte jedoch das Wrack der „Nossa Senhora dos Mártires“, die bei der Rückkehr von ihrer Ostindienreise während eines Sturmes in der nördlichen Zufahrt zum Tejo, kurz vor Lissabon 1606 gestrandet war. Auch das Wrack der „Nossa Senhora dos Mártires“ war von Wind, Wellen und Strömung weitestgegend zerstört worden. Dennoch konnten die Überreste, deren Entdeckung, Identifikation und archäologische Dokumentation de Castro ausführlich beschreibt, wertvolle Hinweise für die Rekonstruktion eines idealtypischen portugiesischen Ostindienfahrers liefern. Filipe Vieira de Castro, Assistenzprofessor für Schiffsarchäologie an der Nordamerikanischen Texa A&M University beschreibt in seinen ersten Kapiteln die Entstehung und Entwicklung der portugiesischen Ostindienfahrt im 16. Jahrhundert, die Routen und die Gefahren, die zu den zahlreichen Schiffsverlusten geführt hatten. Dabei beschränkt sich de Castro nicht auf allgemeine Ausführungen, sondern bezieht zahlreiche historische Quellen und Berichte in seine Untersuchungen mit ein. So erhält der Leser in dem als kurze Einführung deklarierten Kapitel „The India Route“ bereits einen Überblick über die kommerziellen Indienfahrten der Portugiesen und eine kurze Beschreibung der dazugehörigen Schiffswracks, die bislang identifiziert werden konnten. Mittelmeerische und Nordwesteuropäische Schiffbautraditionen werden diskutiert und auf ihren Einfluss auf die Indiennau, dem typischen portugiesischen Ostindienfahrer untersucht und diskutiert. Auch hierbei wird der Leser mit einer großen Zahl historischer Texte bekannt gemacht, auf der unsere Kenntnisse des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Schiffbaus basieren. Interessant hierbei am Rande, dass de Castro auch das Manuskript von „Michael von Rhodos“ erwähnt, das, Jahrhunderte lang verschollen, zur Zeit von de Castros Untersuchungen auf einer Auktion wieder aufgetaucht, aber erst in den letzten Jahren einer wissenschaftlichen Auswertung zugänglich gemacht werden konnte. Während der Leser im Kapitel „The Ships“ also einen fundierten Einblick in die Bautechniken portugiesischer Werften auf der Basis der Schriften über Schiffskonstruktionen in Italien, Frankreich, England und Spanien des frühen 17. Jahrhunderts erhält, diskutiert der Autor aber auch die Probleme, die sich bei der Auswertung und Interpretation der historischen Quellen ergeben. Allein die unterschiedlichen Maße, die, weitab von jeder Normierung, in der damaligen Zeit zur Anwendung kamen, machen es außerordentlich schwer, etwa die durchschnittliche Größe eines portugiesischen Ostindienfahrers nur aus den Angaben in den zeitgenössischen Texten abzuleiten. Bevor sich de Castro dem Fundplatz in all seinen historischen und archäologischen Facetten nähert, die Geschichte des Fundes, der Ladungsbergung und der Untersuchung der Überreste der „Nossa Senhora dos Mártires“, dem Pfefferschiff, ausbreitet, präsentiert er dem Leser eine Beschreibung der Reise nach Indien im frühen 17. Jahrhundert. Da findet sich der Leser, wieder unterlegt mit zeitgenossischen historischen Quellen, auf völlig mit Fracht und Menschen überfüllten viel zu kleinen Schiffen, bei denen aus Platzmangel sogar Ladung und Passagierkabinen außenbords transportiert wurden. Das Gedränge von Menschen, Tieren und Fracht bedeutete nicht nur Krankheit und Streit an Bord, sondern beeinträchtigte natürlich auch die Manövrierbarkeit der Schiffe, eine Reise nach Indien, wahrlich kein Vergnügen. Nur 10 Prozent der „Nossa Senhora dos Mártires“, deren wertvolle Ladung aus lose transportierten Pfefferkörnern bei ihrer Strandung die Wasseroberfläche bedeckte, sind erhalten geblieben. Mühsam mussten die Überreste des Pfefferschiffes und seiner Ladung von den zahllosen Relikten anderer Strandungen der folgenden Jahrhunderte an der beinahe gefährlichsten Stelle der Indienfahrt, der Tejomündung unterhalb der Festung Saõ Julião da Barra, unterschieden und identifiziert werden. Auch diese Arbeit wird von de Castro detailliert dokumentiert, so dass der Leser nicht nur eine Übersicht der 14 bekannten Strandungen im Umfeld der Festung erhält, angefangen von dem spanischen Schiff San Juan Baptista, das 1587 Opfer der tückischen Fahrwasserverhältnisse geworden war und endend mit dem 1966 gestrandeten portugiesischen Schiff Santa Mafalda. Die Liste der havarierten Schiffe und Boote, die generell in der Nähe der Tejo- Mündung lokalisiert worden sind, reicht zurück in das 12. Jahrhundert und ist mit knapp 120 erheblich länger. Die ausführliche Dokumentation der Überreste des Pfefferschiffes bilden den letzten Teil der wissenschaftlichen Bestandsaufnahme und Datensammlung zur abschließenden gründlichen Analyse und Rekonstruktion des Rumpfes einer portugiesischen Nau des 17. Jahrhunderts. Im Kapitel „Analysis and Reconstruction“ stößt der Leser dann auch wieder auf die historischen Quellen zum Schiffbau, die erst zusammen mit den archäologischen Erkenntnissen vom Wrack der „Nossa Senhora dos Mártires“ eine zwar solide, aber dennoch, wie der Autor betont, diskussionswürdige Rekonstruktionsgrundlage bilden. Der Anhang, der einschließlich Index, Literaturhinweise und Anmerkungen knapp 100 Seiten des 287 Seiten umfassenden Buches ausmacht, ist ebenso wie das Buch selbst eine wertvolle Informationsquelle für den Schiffsarchäologisch und Schifffahrtsgeschichtlich interessierten Leser mit gewisser Vorbildung. Eine Übersicht über zeitgenössische Maßeinheiten, vor allem auch bezüglich der Tonnageangaben, eine Bibliografie zu iberischen Wracks und eine Liste der gefundenen 1902 Artefakte laden zum „Weiterforschen“ ein.
  11. Cover des Buches Architectura Navalis Mercatoria (ISBN: 0486451550)
    Fredrik Henrik Af Chapman

    Architectura Navalis Mercatoria

     (1)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Frederic Henrik af Chapman wurde 1721 als Sohn eines Göteburger Werftkapitäns in Schweden geboren. Seine Schiffbauerausbildung begann er 1738 und arbeitete schließlich auf verschiedenen Werfen, unter anderem auch als Schiffszimmermann in London. Dort studierte er Mathematik und Physik und widmete sich schließlich der Schiffskonstruktion. 1768 wurde Chapmans Werk „Architectura Navalis Mercatoria“ mit 62 Tafeln von Schiffsrissen des 18. Jahrhunderts in Stockholm veröffentlicht, 1775 folgte Chapmans Abhandlung zum Schiffbau, das „Tractat om Skepps-Byggerit“. Im Vorwort seiner Abhandlung zum Schiffbau und den von ihm entwickelten wissenschaftlichen Konstruktionsmethoden, stellt Chapman fest, dass der Schiffbau seit seinem Beginn eine Frage der Erfahrung gewesen sei. Versuch und Irrtum hätten die Schiffsformen so weit entwickelt, dass auf dieser Basis keine Fortschritte mehr zu erwarten seien. Eine gute Theorie zum Schiffbau müsse nun entwickelt werden. Und wie so etwas aussieht, das demonstriert er dann in den folgenden Kapiteln des „Tractat om Skepps-Byggerit“. Die „Architectura Navalis Mercatoria“ ist seit ihrem ersten Erscheinen zusammen mit der Abhandlung zum Schiffbau immer wieder neu aufgelegt worden und inzwischen erreichen antiquarische Ausgaben –zu denen übrigens auch die letzte deutschsprachige von 1991 gehört- horrende Liebhaberpreise. Da freut man sich, dass mit der englischsprachigen Neuauflage von 2006 wieder ein erschwingliches Werk des Klassikers zum Schiffbau des 18. Jahrhunderts auf dem Markt ist. Natürlich unterscheiden sich die Auflagen in ihrer Ausstattung immer wieder voneinander. So sind die Plantafeln der 2006er Dover Publications –Ausgabe beispielsweise als Buchseiten im A4-Format und nicht wie in der 1991er deutschsprachigen Ausgabe ausklappbar auf A3 gedruckt. Inhaltlich bietet auch die „Architectura Navalis Mercatoria“ des Dover-Verlages das volle Programm. Selbstverständlich finden sich hier alle 62 Tafeln mit den Schiffsrissen von Handels- und Kriegsschiffen, Jachten und Piratenschiffen oder Skizzen von Segelplänen, eine Fundgrube, die sich aber erst durch das Faksimile des historischen Inhaltsverzeichnisses so richtig erschließt, denn auf den Tafeln selbst sind keine Erläuterungen zu finden. Auch die Abhandlung zum Schiffbau ist natürlich enthalten. Hier stellt Chapman Überlegungen zum Wasserwiderstand von Schiffsrümpfen an, kurz, knapp und präzise mit zahlreichen Berechnungsformeln mit Logarithmen und Ableitungen, die ebenso wie die Differenzial- und Integralgleichungen bei der Größenberechnung von Schiffen das Mathematikstudium des Schiffsbauers unter Beweis stellen. Sicherlich sind es nicht immer die mathematischen Formeln, die bei dem Leser der „Architectura Navalis Mercatoria“ zu Begeisterungsausbrüchen führen. Aber die Überlegungen, die sich hinter den umfangreichen Zahlenwerken verbergen und von Chapman natürlich auch verbal dargestellt werden, sind schon interessant. Ebenfalls interessant ist die Auswahl an Themen, die sich Chapman für seine wissenschaftlichen Betrachtungen vorgenommen hat. Da geht es um die Proportionen von Kaperschiffen, um die Proportionen von Masten und Rahen von Handelsschiffen, um Tonnage, Ladung und Raumaufteilung und alles hat zum Ziel, am Ende ein Instrumentarium an der Hand zu haben, um auf den Reisbrett ein für den jeweiligen Zweck optimales Schiff nach wissenschaftlichen Kriterien zu entwerfen.
  12. Cover des Buches Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter (ISBN: 9783799501422)
    Dirk Meier

    Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter

     (1)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Mit seinem Buch "Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter" stellt der Archäologe Dirk Meier die Entwicklung der maritimen Kultur in Nordeuropa vom frühen bis zum späten Mittelalter aus verschiedenen Blickwinkeln dar. Meier betont in seinem Vorwort, dass er mit seinem Buch nicht beabsichtigt, eine vollständige Übersicht der Seefahrtsgeschichte abzuliefern. Dieser Hinweis ist wichtig, denn bei der Betrachtung des sehr systematisch aufgebauten Inhaltsverzeichnisses und bei der Lektüre der Einleitung könnte bei dem Leser durchaus ein anderer Eindruck entstehen. Das erste Kapitel beschreibt die Schifffahrt auf Flüssen an Küsten und auf dem Meer vor allem im frühen Mittelalter. Hier werden anhand von Beispielen und Heranziehen historischer Quellen vor allem die Flussfahrten der Waräger von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und die Küstenschifffahrt vorgestellt. Es wird dann aber darauf hingewiesen, dass die Aspekte, die in diesem Kapitel eben wegen des exemplarischen Charakters ein wenig zu kurz kommen, an anderer Stelle ausführlicher beziehungsweise unter einem anderen Blickwinkel behandelt werden. Ein wenig enttäuschend das Kapitel über den Schiffbau im Mittelalter. Für Schiffsliebhaber ist es viel zu oberflächlich und bietet kaum wirklich Neues. Andererseits setzt es zu viele Kenntnisse über Schiffstypen und Schiffbau dieser Zeit voraus, um für unvorbelastete Leser wirklich verständlich zu sein. Ähnlich verhält es sich mit dem Kapitel über die Navigation. Trotzdem überwiegen die Stärken in diesem Buch. Dies vor allem deshalb, weil man es sicherlich nicht wegen des Schiffbaukapitels, auf das der Titel ohnehin nicht hinweist, kauft oder liest. Trotz gewisser Schwächen ist das Buch also interessant und es bietet immer wieder auch für den informierteren Leser neue Aspekte und Informationen, die aber auch dem Laien verständlich bleiben. Ganz besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die Kapitel, die sich mit den frühen Handelsplätzen in Nord- und Ostsee befassen, die Reisen der Waräger entlang der russischen Ströme behandeln oder sich mit der Geschichte der Vitalienbrüder auseinandersetzen. Und nicht zuletzt beweist der Archäologe Meier seine fachlichen Stärken auch dort, wo er beispielsweise darüber berichtet, was Schiffswracks erzählen. Beim Stichwort frühe Handelsplätze fällt einem sofort Haitabu ein. Und natürlich wird dies auch behandelt. Dem Leser wird aber sehr anschaulich vermittelt, dass es im ganzen nordeuropäischen Raum solche Zentren gab. Spannender noch, weil ansonsten in der Literatur weniger und oft ein wenig zusammenhanglos behandelt, die Entwicklungen im Frühmittelalter, also in der Zeit nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches. Die überragende Rolle der Friesen für den Aufbau nordeuropäischer Handelsstrukturen, die Konflikte mit dem sich gerade etablierenden Frankenreich, die frühen Handelsplätze am Ärmelkanal, Themse und Humber oder an der irischen See und Irland. Dann die Rolle der Slaven und Wikinger, und wieder einmal die Konflikte mit dem Frankenreich. Ganz besonders in diesen Kapiteln ist das Buch überzeugend und konzeptionell stimmig. Das gilt auch für die im Titel versprochenen Piraten. Natürlich weiß inzwischen auch der Laie, dass Störtebecker und seine Leute nicht nur gewissenlose Räuber, sondern auch offizielle Kriegspartei in den Auseinandersetzungen des Hansezeitalters waren. Selten aber wurde die hochkomplexe Rolle der Vitalienbrüder im machtpolitischen Geschäft der damaligen Zeit, ihre teilweise adelige Herkunft, ihre Zusammenarbeit mit Fürsten, Königen oder friesischen Häuptlingen so umfassend und kompakt zugleich und dennoch verständlich dargestellt, wie in diesem Buch. Zwar wird nicht darauf hingewiesen, aber bei der Lektüre dieses Kapitels fällt dem Leser die eine oder andere machtpolitische Verwicklung unserer heutigen Zeit ein, bei der gerade noch als Freiheitskämpfer gefeierte Söldnerbanden von den selben Menschen über Nacht als Terroristen abgestempelt werden, nur weil sich die politische Interessenlage geändert hat. Alles in allem ein gelungenes Buch mit gewissen Schwächen. Dazu gehören übrigens auch die Literaturhinweise. Zwar sind diese ausgesprochen umfangreich und nach den Kapiteln sortiert, sie dokumentieren jedoch in erster Linie die wissenschaftliche Kompetenz des Autors. Denn für den interessierten Laien, sind viele der aufgeführten Bücher, Monografien und wissenschaftlichen Veröffentlichungen nur sehr schwer zu beschaffen, wenn sie denn öffentlich überhaupt noch verfügbar sind.
  13. Cover des Buches Das Drachenboot (ISBN: 9783958240179)
  14. Cover des Buches Das Hanseschiff im ausgehenden 15. Jahrhundert (ISBN: 9783768802048)
  15. Cover des Buches Die Kolumbusschiffe von 1492 (ISBN: 9783768802253)
    Heinrich Winter

    Die Kolumbusschiffe von 1492

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