Bücher mit dem Tag "schiffsbruch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schiffsbruch" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches These Broken Stars. Lilac und Tarver (Band 1) (ISBN: 9783551317742)
    Amie Kaufman

    These Broken Stars. Lilac und Tarver (Band 1)

     (870)
    Aktuelle Rezension von: Avada_Kaddavra

    Obwohl ich anfangs von dieser Cyber-Titanic-Atmosphäre gebannt war konnte mich das Buch im weiteren Verlauf nicht mehr so ganz abholen. Mir ist leider zu wenig passiert, zu wenig Spannung aufgekommen und auch die Beziehung zwischen den Charakteren überzeugt mich nicht ganz😐 Trotzdem werde ich die Reihe weiterverfolgen🙂

  2. Cover des Buches Das Echo der Schuld (ISBN: 9783734113567)
    Charlotte Link

    Das Echo der Schuld

     (514)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Die deutschen Aussteiger Livia und Nathan Moor erleiden vor der schottischen Küste Schiffbruch. Da sie all ihr Hab und Gut bei dem Unglück verloren haben, nehmen Virginia Quentin und ihr Mann Frederic die beiden in ihrem Ferienhaus auf. Doch irgendetwas stimmt mit den beiden nicht. Und dann verschwindet auch noch die Tochter der Quentins.

    Link beleuchtet die Themen Kindsentführung, Pädophilie, Schuld, Beziehungen aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Handlungssträngen. Das, was mir bei ihr immer wieder gefällt, ist, dass sie nicht davor zurückscheut, unsympathische Charaktere zu zeichnen. Eine junge Mutter passt nicht auf ihr Kind auf, das dann spurlos verschwunden ist. Link hat kein Mitgefühl mit ihr. Sie ist unsympathisch und verantwortungslos. Das scheut die Autorin nicht zu zeigen, und dass obgleich junge Mütter ansonsten oft als Heilige portraitiert werden. Aber es gibt sie eben, diese unangenehmen Menschen. Mit Virginia möchte ich auch nicht befreundet sein. Ich konnte keine ihrer Handlungen emotional nachvollziehen, auch wenn sie völlig logisch waren. Und auch Nathan ist ein ganz furchtbarer, aber total stimmiger Charakter. Einer, dem man schonmal begegnet ist, aber schnell hinter sich gelassen hat. - Hoffentlich.

    Was mir immer wieder auffällt, wenn ich einen Roman von Charlotte Link lese, ist dass ich die Charaktere sehr schnell "zu kennen scheine". Sie sind mir vertraut. 

    Wer einen reinen Krimi erwartet und gern handlungsorientierte Plots mag, ereignisreiche Thriller, ohne dass viel Zeit auf Charaktere oder Atmosphäre verwendet wird (und ich sage nicht, dass ich sowas nicht auch mal unterhaltsam finde), der wird an diesem Roman wenig Freude haben. 

     

  3. Cover des Buches Robinson Crusoe (ISBN: 9783328108610)
    Daniel Defoe

    Robinson Crusoe

     (585)
    Aktuelle Rezension von: halo123

    Robinson Crusoe, ist ein Roman den ich im Laufe der Zeit schon öfters gelesen habe, und jedes Mal verfehlt er nicht mich zu packen. 

    Ein Abenteuerroman, der über das Schicksal eines Menschen berichtet, der alleine auf einer einsamen Insel strandet.

    Was mir schon immer gefallen hat, ist die Tatsache, dass das Buch nie wirklich langweilig wird. Auch wenn es Stellen gibt an denen viel erklärt und beschrieben wird, wird dies nie monoton. genauso gibt es Stellen die einen fesseln, da man nicht weiß wie es nun weiter gehen wird.

    Natürlich ist die Strandung Crusoes etwas ideal dargestellt, all die Dinge die er retten konnte und die "ideale" Insel aber im Ende ist es eine Abenteuergeschichte. 

  4. Cover des Buches Schweigeminute (ISBN: 9783455405699)
    Siegfried Lenz

    Schweigeminute

     (311)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Ich war schon mit mehr als der Hälfte des Buches durch, bis ich merkte, dass es in einem doppelten Schutzumschlag steckt. Ich hatte in den Buchläden schon mehrere Versionen dieses Büchleins gesehen, und interessant ist, dass derselbe Verlag, nämlich Hoffmann und Campe, das Buch in unterschiedlichen Schutzumschlägen anbietet. Da ist die schlichte weisse Ausgabe mit blauer Schrift, oder die mit dem goldbraunen Sonnenuntergang am Wasser, oder der blauweisse Umschlag mit der Unterschrift von Siegfried Lenz, da gibt es eine Ausgabe mit Schutzumschlag in blassem Grün, auf dem Schilf im Wasser abgebildet ist, oder eben die limitierte Sommerausgabe, ein hübsches Cover, das ein weisses Holzhaus vor einer ruhigen See in der Dämmerung zeigt. 


    "Schweigeminute" ist meine erste Lektüre von Siegfried Lenz, und es wird bestimmt nicht die letzte sein. Lenz gehört zu den meistgelesenen deutschen Schriftstellern der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Vermutlich werde ich mir den Roman "Deutschstunde" noch besorgen, und die eine oder andere Erzählung. Eine Kritik aus dem Tagesspiegel auf der Umschlagrückseite meiner Ausgabe verspricht, dass vielen Lesern bei der Lektüre dieses schönen kleinen Buches aufgehen wird, dass sie Siegfried Lenz lieben. Für meine Begriffe ist das vielleicht etwas übertrieben, doch was mir an diesem Autor sehr gefällt, ist seine gepflegte Ausdrucksweise, sein gelassener, runder und fliessender Erzählstil. 


    Auch Marcel Reich-Ranicki äusserte sich in der Frankfurter Allgemeine Zeitung positiv über die Novelle: "Wir haben Siegfried Lenz für ein poetischen Buch zu danken. Vielleicht ist es sein schönstes." Allerdings soll er auch gesagt haben, dass ein guter Sprinter sich nicht als Langstreckenläufer versuchen sollte. Damit wollte er zum Ausdruck bringen, dass Siegfried Lenz das Schreiben von Novellen- und Kurzgeschichten wohl liege, Romane aber nicht unbedingt seine Stärke seien. Ich finde, jeder muss sich darüber selbst ein Bild machen. 


    In "Schweigeminute" will man - so steht es im Klappentext - in der Lakonie des Erzählens die existentielle Härte eines Ernest Hemingway spüren. Als lakonisch würde ich den Erzählstil von Siegfried Lenz nicht beschreiben, denn lakonisch bedeutet nüchtern, mit wenigen Worten treffend ausgedrückt. Peter Stamm (vgl. Ungefähre Landschaft) ist für mich ein lakonischer Schreiber - Siegfried Lenz ist in keiner Weise mit Stamm vergleichbar. Auch wenn Lenz auf direkte Weise ohne Schnörkeleien und Verzierungen das zum Ausdruck bringt, was er sagen möchte, so schreibt er doch nicht auf trockene, sondern schöne Art, vielleicht sogar etwas konservativ. Seine Zeilen zwitschern und plätschern so dahin und erzeugen einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann - wie ein Schiffchen in einem kleinen Bach wird man hier ans Ende des Buches gespült, das weder in Kapitel noch Abschnitte unterteilt ist, und zurück bleibt ein zufriedenes Gefühl von Melancholie. 


    Ernest Hemingway und William Faulkner sollen für Siegfried Lenz Vorbilder gewesen sein. In der zweiten Hälfte seines Schreibens habe er sich an William Faulkners Werken orientiert. Tatsächlich gibt es einige Stellen im Buch, die mich an William Faulkner erinnern, zum einen, wenn die Sätze etwas länger werden und nur mit Kommas unterbrochen werden, wie Wasser in einem Bach, das auf Steine trifft, sie umspült und dann weiterfliesst, oder dann, wenn der Autor mithilfe von zwei oder drei Adjektiven einen Zustand präziser beschreiben möchte. Einmal erwähnt er auch namentlich Faulkners Roman "Licht im August". 


    Warum heisst das Buch Schweigeminute? Der Schüler Christian und seine Englischlehrerin Stella Petersen lieben sich. Sie treffen sich in jenem Sommer immer wieder, niemand darf etwas von ihrer Beziehung erfahren. Stella arbeitet am Lessing-Gymnasium, Christian hilft seinem Vater, der als Steinfischer arbeitet, in der Freizeit und in den Sommerferien auf dem Schlepper aus, sie platzieren Findlinge im Wasser und formen so die Mole mit den Wellenbrechern. Schauplatz der Handlung ist dieser kleine Ort Hirtshafen an der Ostsee, mit dem Hotel Seeblick, in dem Sommergäste logieren, auch Stella einmal. Dies alles, das Treiben am Meer, und vorallem die Liebesgeschichte zwischen Christian und Stella, ihrer Bootsfahrt zur Vogelinsel, ihren gemeinsamen Strandnachmittagen, geschieht als Rückblick in Christians Erinnerungen, denn die Geschichte beginnt mit der Gedenkfeier in der Aula der Schule, wo Lehrerschaft und Schüler von der Lehrerin Abschied nehmen, denn sie lebt nicht mehr. Dort beginnen Christians Erzählungen, dort enden sie wieder. 


    Erzählt wird überwiegend in der dritten Person. Da Christian seine geliebte Stella in seinen Gedanken aber immer wieder in der Du-Form anspricht, kann sich der Leser stärker an den Erzähler und Stellas Person binden. So gibt es immer wieder Passagen, in denen zwischen diesen beiden Erzählformen fleissig gewechselt wird, was mir gefällt, was mir so in der Literatur noch nicht begegnet ist. Interessanterweise wird Stella viel lebendiger in mir, lebensfroher, näher wächst sie mir ans Herz, während Christian, der eigentliche Erzähler, unerklärlicherweise distanziert bleibt. Irgendwie erreicht er mich nicht. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass der Autor auf jegliche Gefühlsduselei verzichtet und selbst erotische Momente nur andeutungsweise aufkommen lässt. Doch für Stella gelingt es ihm, zumindest für mein Befinden, Nähe aufzubauen. 


    Über weite Strecken des Buches fragte ich mich, ob mich die Geschichte tatsächlich interessiert. Trotz des vorwärtssprudelnden Schilderns und den schönen Wortformulierungen – und ich rufe in Erinnerung, dass mir die Musik der Worte wichtiger ist als die Handlung – war ich mir unschlüssig, ob mich das Erzählte fesselt oder berührt. Vielleicht hat der Autor nebensächlichen Dingen, Schilderungen alltäglicher Situationen, zuviel Raum geschenkt. Wichtiger ist mir jedoch, wie es Christian geht, denn schliesslich hat er einen tragischen Verlust erlitten. Zudem hat das Buch ja nur 128 Seiten. Je weiter ich aber dem Schluss und folglich Stellas Tod entgegenlese, desto tiefer berührt die Geschichte, und am Ende lässt sie doch eine etwas traurige Stimmung zurück. Mit dem Ende führt uns der Erzähler gedanklich wieder an den Anfang des Buches zurück, zur Gedenkfeier in die Aula. 


    Ein Satz fast am Ende des Buches macht mich stutzig und lässt vermuten, dass die Erinnerungen an Stellas Verlust womöglich länger zurückliegen als erst ein paar Tage nach dem Unglück und somit auf die Rückschau eines älteren Erzählers 'Christian' hindeuten: "Nicht der Schlepper selbst, aber sein Bild wird mir für immer gegenwärtig bleiben, das ahnte ich, und meine Ahnung hat recht behalten." "Schweigeminute" ist eine Liebeserklärung. Eine stille Geschichte über den Verlust, die Trauer und die Liebe, die den Tod überdauert. Eine Liebesgeschichte, die man freibleibend adressieren kann, wie Siegfried Lenz in einem Interview selbst gesagt haben soll. Er hat mit den Arbeiten zu dieser Novelle 2006, kurz vor dem Tod seiner Frau, begonnen, dann abgebrochen und soll erst mit Zuspruch seiner neuen Lebensgefährtin Ulla, der das Buch auch gewidmet ist, weiter geschrieben haben. Siegfried Lenz selbst starb 2014 im Alter von achtundachtzig.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/schweigeminute 

  5. Cover des Buches Herz aus Glas (ISBN: 9783401507880)
    Kathrin Lange

    Herz aus Glas

     (415)
    Aktuelle Rezension von: bibliotheka_yva

    Juli soll mit ihrem Vater, der mit Leib und Seele Autor ist die Winterferien auf Martha`s Vineyard verbringen. Sie soll David über den Schweren Verlust seiner Freundin hinweghelfen, die bei einem Sturz von den Klippen ums Leben kam. David ist regelrecht unfreundlich zu ihr und sieht kränklich aus. Er lebt sehr zurückgezogen, doch Juli versucht ihr Möglichstes. Sie erfährt von einem Fluch, der unter anderem auch Davids Freundin auf dem Gewissen haben soll. Sie beginnt selbst eine Geisterhafte Stimme zu hören, die ihr Warnungen zuflüstert und kann bald nicht mehr unterscheiden was real ist. Juli schwebt in tödlicher Gefahr, dabei ist sie doch längst in David verliebt.

    Für mich war das Buch eine richtig gut erzählte Geschichte, bei der man sich bis zum Ende hin fragt, ob an dem Fluch nun etwas dran ist oder nicht. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Juli erschien mir als Protagonistin sehr gut ausgearbeitet. Mutig und willensstark. Das Set auf Martha`s Vineyard und in Sorrow mutet teils unheimlich und schaurig an. Der Plot ist sehr gut durchdacht und in sich stimmig. Auch die Geschichte aus der Vergangenheit, die die Autorin mit einfließen ließ trug zu der Atmosphäre in der Story bei. David war für mich leider nicht so greifbar, was sich aber vielleicht in Teil zwei und drei noch ändern wird. 

    Ein sehr lesenswertes Buch!

     

  6. Cover des Buches Der Fürst des Nebels (ISBN: 9783596521319)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Fürst des Nebels

     (260)
    Aktuelle Rezension von: Buchingers

    Der Fürst des Nebels von Zafon ist sein erstes veröffentlichtes Buch gewesen und gleichzeitig der erste Band der Nebel Trilogie.

    Wir begleiten den jugendlichen Max und seine Familie, die vor dem Krieg in einen kleines britischen Dorf an der Küste fliehen. Und dort geschehen eigenartige Dinge... ob sie mit dem Haus zusammenhängen, einer adoptierten Katze oder mit dem Schiffswrack, welches an der Küste vor dem kleinen Dorf liegt. Zafon hat hier wunderbare Elemente eingebaut, die er zum Leben erweckt! Gleichzeitig schafft er es jedoch auch, dass das Buch nicht gleich zu überladen ist mit irrsinnigen Ereignissen. 

    Die Geschichte ist mystisch, gruselig und gleichzeitig spannend. Die Figuren hat Zafon in diesem Fall nicht ganz perfekt ausgearbeitet, aber sie sind ausreichend erklärt, sodass man mit ihnen gut durch die Geschichte kommt und genügend Sympathie für sie entwickelt.

    Der Fürst des Nebels hat auch schon die klassischen "Zafon" - Züge. Unvergleichlich, wie nur er es kann, schreibt er in einem schönen malerischen Stil und erschafft Orte, die man sich sehr gut vorstellen kann. Zudem hat er schon in diesem Buch die klassische geheimnisvolle Note, die man wohl aus der Barcelona - Reihe kennt. 

    Das Ende ist auch in diesem Buch (klassisch Zafon) nicht direkt vorhersehbar und lässt (obwohl es schon das Ende ist) kleinere Rätsel offen. 


    Ich habe das Buch sehr gemocht, es ist allerdings (noch) nicht so gut wie die anderen Bücher von Zafon. Man merkt, dass es eben das Debüt ist. Trotzdem absolute Empfehlung! Daher 3/5*


    *Kleine Anmerkung noch am Rande: Die drei Bände der Nebeltrilogie sind komplett unabhängig von einander! Man kann sie in beliebiger Reihenfolge lesen oder auch eines auslassen, da sie nicht aufeinander aufbauen. 


  7. Cover des Buches Sturm (ISBN: 9783499248979)
    Nicholas Shakespeare

    Sturm

     (35)
    Aktuelle Rezension von: mandalotti

    Ich hatte dieses Buch als Hörbuch.

    Es gab wenig Spannung und wenig Wendungen. Auch das Drama war jetzt nicht so das wahre. Die Geschichte plätscherte einfach nur vor sich hin. Ich war meist sehr gelangweilt. Als Buch hätte ich bestimmt nicht bis zum Ende durchgehalten. 

  8. Cover des Buches Lord of the Flies (ISBN: B000FXT2LA)

    Lord of the Flies

     (11)
    Aktuelle Rezension von: A_Kaiden

    Inhalt:

    Ein bei einer Evakuierungsaktion aufgrund eines Atomkriegs eingesetztes Flugzeug stürzt mit einer Gruppe sechs- bis zwölfjähriger englischer Jungen an Bord ab. Die Kinder überleben und werden auf eine unbewohnte Südseeinsel verschlagen. Einige Kinder, der „Chor“, kommen aus einer Eliteschule und haben bereits einen festen Anführer, Jack. Die anderen kennen niemanden, schließen sich jedoch ebenfalls zu einer Gruppe zusammen und wählen den gutaussehenden, grundanständigen zwölfjährigen Ralph zum Anführer. Es herrscht von Anfang an eine Auseinandersetzung zwischen den beiden einander nicht wohlgesinnten Gruppen. Ralph, der bemüht ist, Ordnung in seine Gruppe zu bringen, wird dabei von Piggy, einem dicklichen, intelligenten Jungen, und dem epilepsiekranken Simon, der von Visionen heimgesucht wird, unterstützt. Ein als Schneckentrompete genutztes Muschelhorn, das Piggy am Strand findet und mit dem Ralph jeweils die Übrigen zu Gemeinschaftstreffen zusammenruft, wird zum Symbol für die Ordnung, die Ralph aufrechtzuerhalten versucht.

    Während sich Ralph und Piggy bemühen, die ihnen anerzogene Zivilisation aufrechtzuerhalten und sich Wege auszudenken, die sie nach Europa zurückbringen sollen, ist Jack aggressiv und bevorzugt „Spaß und Action“ gegenüber notwendigen Aktivitäten. So möchte er lieber auf die Jagd nach wild lebenden Schweinen gehen, statt Hütten zu bauen oder das Feuer auf der Bergspitze in Gang zu halten, das als Signal für vorbeifahrende Schiffe dienen soll. Seine Aggressivität sorgt für erste Konflikte. Jack schikaniert Schwächere und hat sich dafür insbesondere Piggy ausgesucht. Immer mehr Kinder schließen sich Jack an und bezeichnen sich als „die Jäger“. Die Gruppe entfremdet sich zusehends, als unter den kleineren Kindern, Littluns (little ones) genannt, das Gerücht aufkommt, dass sich auf der Insel ein Monster befinde. Später wird die Leiche eines mit einem Fallschirm abgestürzten Soldaten, der sich in einem Baum verfangen hat, für das Monster gehalten. Der Wind lässt den Fallschirm wehen, sodass er den Kindern wie ein lebendes Monster vorkommt.

    Im letzten Drittel der Handlung trennt sich Jack mit seinen „Jägern“ von Ralph, lässt sich auf einer „Felsenburg“ genannten Halbinsel auf der anderen Seite der Insel in einem neuen Lager nieder und kann schließlich die Mehrheit der Inselbewohner auf seine Seite ziehen. Nur noch Piggy, Simon, die Zwillinge Sam und Eric (auch Samneric genannt, da sie die für Zwillinge stereotypen Merkmale, wie etwa das synchrone Reden und Denken, zeigen) sowie einige Jüngere stehen an Ralphs Seite. Am Ende sind es nur noch Sam, Eric und Piggy, denn Simon wird nachts, in der Annahme, er sei das Monster, getötet. Er wollte aber nur das Geheimnis um das Monster aufdecken, da er kurz zuvor den Berg bestiegen und die Wahrheit entdeckt hatte. „Die Jäger“ verfallen immer mehr dem Blutdurst und werden zu Wilden mit eigenen Ritualen. Einer der Jäger, Roger, wird sogar zum leidenschaftlichen Folterer, zuerst von Schweinen, dann aber auch von Mitverschlagenen.

    Bei dem Versuch von Verhandlungen zwischen beiden Gruppen werden die Zwillinge gefesselt und für Jacks Gruppe zwangsrekrutiert. Kurz darauf wird Piggy ermordet, indem Roger von einer Klippe einen Felsbrocken auf den darunterstehenden Piggy rollt. Dieser stürzt daraufhin über zwölf Meter in die Tiefe und schlägt auf den Felsen im Meer auf. Schließlich versuchen Jack und seine „Krieger“ Ralph ebenfalls zu töten. Auf der Jagd nach ihm stecken sie die gesamte Insel in Brand. Im letzten Moment wird Ralph von einem Marineoffizier, der mit seinem Kriegsschiff gerade angelegt hat, gerettet. 

    Fazit: Die Grundidee finde ich nicht schlecht und die Story könnte tatsächlich auch in der heutigen Zeit durchaus passieren. Allerdings konnte mich leider der Schreibstil des Autors nicht überzeugen. Zudem fiel es mir schwer, mich in die einzelnen Jungs reinzuversetzen. Vieles wird leider nur angeschnitten und nicht weiter problematisiert. Während sich die Geschichte anfangs etwas zu ziehen scheint, überschlagen sich die Ereigniss im letzten Drittel des Buches und wirkten für mich leider zu gestolpert und gehetzt, als hätte Herr Golding schnell zum Ende kommen wollen. Gute Idee, aber man hätte durchaus mehr rausholen können.

  9. Cover des Buches Die Insel (ISBN: 9783453675117)
    Richard Laymon

    Die Insel

     (289)
    Aktuelle Rezension von: Scalymausi

    Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):

    Das Böse hat einen Namen Nach der Explosion ihrer Jacht finden sich acht junge Urlauber auf einer einsamen Südseeinsel wieder, weitab von jeder Zivilisation. Was als Abenteuer beginnt, früher oder später wird sie ja bestimmt jemand retten, denken sie, entwickelt sich jedoch zu einem Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint: als nämlich einer von ihnen auf bestialische Art und Weise ermordet wird und sich herausstellt, dass die Explosion der Jacht kein Unfall war. Ein nervenzerreißendes Katz-und-Maus-Spiel von Richard Laymon, einem der meistverkauften Horror- und Thriller-Autoren unserer Zeit.



    Inhalt:

    Der 18-jährige Rupert wird von seiner Freundin Connie eingeladen mit ihr und ihrer Familie den Urlaub auf ihrer Jacht zu verbringen. Als sie Rast auf einer Insel machen, beobachten sie, wie die Jacht plötzlich explodiert. Sofort versuchen Connies Vater, Andrew und ihr Schwager, Keith, noch einige wichtige Dinge zu bergen und sie versuchen auch den Ehemann von Connies Schwester Thelma zu finden, der während der Explosion noch auf der Jacht war. Doch von Weasley fehlt jeden Spur. Nun sind Rupert und Connie, ihre Eltern Andrew und Billie, ihre Schwester Kimberly und deren Mann Keith und ihre Schwester Thelma gezwungen auf der einsamen Insel gestrandet und es ist keine Hilfe in Sicht. Als dann plötzlich auch noch einer der Urlauber verschwindet und ermordet aufgefunden wird, wird klar, dass sie nicht allein auf der Insel sind. Sind es Wilde, die es auf sie abgesehen haben oder steckt vielleicht viel mehr dahinter?



    Meine Meinung:

    Das ist mein erster Laymon und wird garantiert nicht mein letzter sein. Der Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen, schon nach den ersten paar Seiten war ich wie gefesselt. Besonders beim Einstieg mit dem ersten Satz: „Heute ist die Jacht explodiert.“, musste ich irgendwie schmunzeln. Der Schreibstil hat etwas humorvolles, was mir immer wieder ein Grinsen hervorgelockt hat. Auch die Idee, die Geschichte in Tagebuchform zu erzählen finde ich klasse, obwohl mir Ruperts Gedanken teilweise doch etwas auf den Geist gingen.


    Die Handlung an sich ist nichts, was man nicht schon gehört, gelesen oder gesehen hätte. Ein paar Urlauber stranden auf einer einsamen Insel und es lauert ihnen ein Irrer auf, der sie nacheinander umbringen will. Aber ich mag solche Geschichten. Ich konnte mich hier einfach fallen lassen und mit den Protagonisten mitfiebern.


    Die Geschichte wird in Tagebuchform aus Ruperts Sicht erzählt. Rupert ist der Freund von Connie und 18 Jahre alt. Sein Alter merkt man ihm beim Lesen auch an, da seine sich seine Gedanken ziemlich oft um die Brüste und den Hintern von Kimberly, Billie und Connie drehen. Selbst in den unpassendsten Situationen schweifen seine Gedanken zu den herumwippenden Brüsten ab. Ich kann das bei einem 18-Jährigen, der noch wenig Erfahrung mit Frauen hat, ja schon irgendwie nachvollziehen, aber nach dem gefühlt 100. Mal war mir dass dann doch etwas zu viel.

    Auch die Beziehung zwischen Connie und Rupert, war mir irgendwie ein Rätsel, da sie ihn eigentlich nur angemotzt hat und auch Rupert hat sich mehr für ihre Mutter Billie und ihre Schwester Kimberly interessiert.


    Am Anfang der Geschichte hatte ich das Gefühl, dass alles viel zu schnell geht. Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Gruppe länger in der Anfangskonstellation bleibt. Auch das sie so schnell auf der richtigen Fährte waren, was den Täter betrifft, hat mich erst etwas verwundert und ich dachte mir: „Was soll da jetzt noch kommen?“. Aber umso mehr ich gelesen habe, umso spannender wurde es. Das war wirklich ein Buch, dass mich stellenweise erschaudern lassen hat.


    Das Setting hat mir gut gefallen. Ich konnte mir den Strand, wo sie ihr Lager aufgeschlagen haben und auch die Lagune, die im weiteren Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielt, gut vorstellen. Auch die Morde und Verletzungen werden besonders detailliert beschrieben. Jemanden der eher zartbesaitet ist, sollte wohl lieber die Finger von dem Buch lassen. Ich persönlich kann sagen, ich habe schon teilweise schlimmere Bücher gelesen, aber es ist trotzdem eine abartige und auch sehr obszöne Geschichte. Ich lese solche Geschichten ab und zu ganz gerne mal und tauche gerne mal in die Abgründe des menschlichen Verstandes und Handelns ab.


    Das Ende hat mir auch ganz gut gefallen. Ich habe mir so etwas in Art auch schon gedacht. Jedenfalls war es ein Ende ganz nach meinem Geschmack.



    Fazit:

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, trotz der vielen sexistischen Bemerkungen und der mehrmaligen Wiederholungen von Ruperts „feuchten“ Gedanken, die mir jedoch irgendwann etwas zu viel wurden. Die Geschichte hat mich gefesselt und war von Anfang bis zum Ende hin spannend. Ich konnte kaum aufhören zu lesen und würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Jedoch sollten diejenigen, die brutale, blutige und obszöne Geschichten nicht mögen, lieber die Finger davon lassen.


    Bewertung: 4 Sterne

  10. Cover des Buches Salt to the Sea (ISBN: 9780141347400)
    Ruta Sepetys

    Salt to the Sea

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Weltensucher

    Joana – eine Krankenschwester aus Litauen, verfolgt von der Schuld, von ihrem Gewissen.

    Florian – Ostpreuße, Fälscher, Dieb. Verfolgt vom Schicksal, Träger eines Geheimnisses.

    Emilia – aus Polen, ein junges Mädchen noch, schon so viel erlebt. Verfolgt von der Scham.

    Alfred – deutscher Matrose, er dient dem Führer. Ihm folgt die Angst.

    Vier junge Menschen, vier verschiedene Schicksale, verschlägt es im Jahr 1945 auf die „Wilhelm Gustloff“. Inmitten des Kriegsgeschehens verspricht das deutsche Schiff den Fliehenden Schutz, Sicherheit, Freiheit – das mögliche Ende eines langen Kampfes.

    Ruta Sepetys verarbeitet in ihrem historischen Roman „Salt to the sea“ eine der größten und tragischsten Schiffskatastrophen der Geschichte. Am 30. Januar 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde das ehemalige NS-Kreuzfahrschiff zusammen mit nahezu neun tausend Menschen an Bord – die meisten davon auf der Flucht vor der Roten Armee – von den sowjetischen Booten versenkt. Die fiktiven Charaktere Joana, Florian, Emilia und Alfred sind Teil des Geschehen – aus vier unterschiedlichen Perspektiven werden die historischen Tatsachen von Sepetys getreu erzählt. Ihre Geschichten stehen somit stellvertretend für ein Schicksal, das viele tatsächlich so ereilt hat.

    Gerade durch die häufigen Perspektivwechsel und allgemein durch das Konzept, die Geschichte aus vier verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, durch die Augen von vier jungen Menschen unterschiedlicher Nationen, Herkunft und Position, gelingt der Autorin eine sehr authentische Darstellung der Geschichte. Man erkennt die intensive Recherche-Arbeit, die hinter dem Buch steckt, genauso wie die differenzierte Betrachtungsweise, da eben nicht alles schwarz-weiß gezeichnet wird, sondern alle Seiten zu Wort kommen. Auch das Thema allgemein ist gut gewählt, erhält es für das Maß an Tragik, welches es enthält, meiner Meinung nach zu wenig Erwähnung.

    Jede der Personen und darüber hinaus auch noch mehrere Nebenfiguren zeichnen sich ebenfalls durch viel Authentizität aus. Ruta Sepetys gibt jeder Figur eine eigene Hintergrundgeschichte mit, sie verarbeitet die Vergangenheit, geschichtliche Fakten, in wahre Menschenschicksale, wie sie andere zu tragen hatten, und vermittelt auf diese Weise ein besseres Verständnis für die Geschichte im Allgemeinen. Die Charaktere wachsen dem Leser (größtenteils) ans Herz, zumindest werden sie sehr menschlich dargestellt, das Mitgefühl oder wenigstens Verständnis des Lesers gelungen geweckt.

    Dazu trägt auch der Schreibstil bei: häufige Perspektivenwechsel, Cliffhanger, eine ausgewählte, prägnante Sprache gestalten das Buch nicht nur spannend, sondern auch gefühlvoll und eindringlich. Mit eher kurzen und knappen Sätzen wird die Aussage eigentlich immer perfekt getroffen, das Wesentliche kunstvoll zum Ausdruck gebracht.

    Mir hat „Salt to the sea“ sehr gut gefallen, es hat jede meiner Anforderungen an einen historischen Roman erfüllt: Nähe zu den geschichtlichen Tatsachen, Authentizität, differenzierte Darstellung. Gleichzeitig erschlägt es den Leser nicht mit einer Vielzahl an Fakten und Daten, sondern erzählt gekonnt eine Geschichte mit allem, was dazugehört: eine gute Personenkonstellation, spannende Handlung, poetischer Schreibstil, nachdenklich stimmend, bewegend.

  11. Cover des Buches Das Haus am Leuchtturm (ISBN: 9783426511404)
    Kimberley Wilkins

    Das Haus am Leuchtturm

     (52)
    Aktuelle Rezension von: anne_fox
    Isabella reist mit ihrem Mann 1901 nach Australien um ein bedeutendes und wertvolles Schmuckstück, hergestellt von ihrem Mann einen Amststab auszuliefern.  Isabella ist nicht glücklich, sie wird von ihrem Mann und dessen Familie förmlich gehasst. Doch das Schiff verunglückt und sie ist die einzigste Überlebene mit dem Stab den sie im Schlepptau hat. Dieses Schmuckstück wird ihr in Australien ein neues Leben unter falschen Namen ermöglichen. Sie findet auch endlich die große Liebe und kann somit auch ihre Trauer um ihren verlorenen Sohn überwinden. Der Sohn wurde nur 3 Wochen alt und die Familie hat sie in ihrer Trauer alleine gelassen. In der Gegenwart kommt Lilly hinter das alte Geheimnis um den Amststab der auch im Wrack des untergegangen Schiffes nie gefunden wurde. Lilly besitzt das Haus am Leuchtturm, der Leuchtturm wo damals Isabella beim Leuchtturmwächter Zuflucht gefunden hatte. Diese Geschichte ist sehr spannungsreich und begeistert von der ersten Seite an.
  12. Cover des Buches Die Schiffbrüchigen (ISBN: 9783203780450)
    Gabriele Hoffmann

    Die Schiffbrüchigen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Moni 3007
    Der Roman beruht auf eine wahre Begebenheit aus dem Jahre 1629. Die Batavia beladen mit reichlich Juwelen und Kisten voller Silbermünzen läuft eines Tages auf ein Riff. Die Seeleute retten sich mit Frauen und Kindern auf eine winzige Sandinsel. Die Schiffsoffiziere und die Vorgesetzten segeln mit der Schaluppe davon, um Hilfe zu holen und überlassen 250 Schiffbrüchige der Angst, Hunger, Durst und der Verzweiflung. Auf der Insel beginnt ein dramatischer, gnadenloser Kampf ums Überleben. Es bildet sich alsbald ein absolut diktatorisches Regime eines einzelnen Mannes und seiner "Erwählten". Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines Soldaten. Was mich persönlich etwas iritiert und vor den Kopf gestossen hat, war die grausame Brutalität und Mordgier. Die Schiffbrüchigen haben sich dort gegenseitig umgebracht nach dem Motto "mir gefällt deine Nase nicht und deshalb wirst du umgebracht". Keiner konnte sich auf der Insel des Lebens sicher sein. Das Ganze hat mich schon an einen gewissen "Herrn" denken lassen. Nun gut, es mag so geschehen sein. Die Begebenheit hat sie in einen sehr gut lesbaren und angenehmen sowie sehr guten historischen Abenteuerroman verarbeitet. Der Roman ist auch sehr spannend und mitreissend geschrieben. Der Klappentext hatte mich schon angesprochen. Das es so ein gutes Buch ist, hätte ich jedoch nicht gedacht!
  13. Cover des Buches Der Sturm (ISBN: 9783902844941)
    William Shakespeare

    Der Sturm

     (68)
    Aktuelle Rezension von: chuma

    "Jetzt naht sich der Vollendung mein Entwurf, Mein Zauber reißt nicht, meine Geister folgen, Die Zeit geht aufrecht unter ihrer Last." (Prospero)

    In Shakespeares DER STURM (THE TEMPEST) erleben wir die Rache des gestürzten Herzogs von Mailand, der von seinem Bruder hintergangen und mit seiner zweijährigen Tochter Miranda auf einer Insel ausgesetzt wurde. Doch der ehemalige Herzog Prospero ist auch ein Zauberer und befreit den auf der Insel durch die Hexe Sycorax eingeschlossenen Luftgeist Ariel, der ihm fortan zu Diensten sein muss. Mit dessen Hilfe lässt Prospero einen Sturm aufziehen und das Schiff, mit dem viele Jahre später der König mit seinem Gefolge sowie der unrechtmäßige Herzog die Insel passieren, strandet. Nun ist der Tag der Vergeltung endlich gekommen ...

    Leseeindruck

    Ich mochte das Stück, auch wenn ich generell eher den Tragödien Shakespeares zugetan bin. In DER STURM gibt es erstaunlich viele Schufte und keine echten Sympathieträger. Miranda ist recht naiv und weltfremd, was natürlich ihrer Isolation und Erziehung geschuldet ist. Prospero hat zwar Unrecht erfahren, doch rechtfertigt das meines Erachtens nicht, dass er sich ebenso rücksichtslos zum Herrscher über die Insel, Ariel sowie den Sohn der Hexe erhebt. Ob sein Vergeltungsschlag glückt und wie das Stück ausgeht, das müsst ihr selbst rausfinden. Ich für meinen Teil bin nun gespannt auf die Neuinterpretation durch Margaret Atwood mit ihrem Roman "Hexensaat" im Zuge des Hogarth Shakespeare-Projekts, den ich in Kürze lesen werde.

  14. Cover des Buches An den Ufern des goldenen Flusses (ISBN: 9783499259777)
    Isabel Beto

    An den Ufern des goldenen Flusses

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Faidit
    Verwoben mit der interessanten Historie um den Freiheitskämpfer Bolivar und der Geschichte Venezuelas, in der auch Humboldt als Held dieser Zeit und Region der Erde dann und wann erwähnt wird, hat dieser Roman einen netten und nicht oft gelesenen Hintergrund, vor dem sich die fiktive Handlung um Janna Sievers, die Tochter eines hanseatischen Kaufmannes, und ihrem Verlobten Reinmar, einem Dandy und Glücksritter, wie er im Buche steht, abspielt. Auch ein Halbindio, der ein sehr wildes und eigenwilliges Leben führt und die Anstandsdame der noch unverheirateten und behütet aufgewachsenen Protagonistin spielen eine Rolle, die sich auf das Handeln der jungen Hamburgerin immer wieder auswirken. 
    Anfangs war alles sehr vorhersehbar. Der Verlobte liebenswert und der Wunschschwiegersohn aller Mütter mit Töchtern. Die umworbene junge Frau naiv, puppenhaft, für einen Mann leicht zu händeln, gesellschaftsfähig und vorzeigbar. Doch das ändert sich mit ihren Erfahrungen nach dem Schiffsbruch, die sie schnell erwachsen und reif werden lassen. Die Landschaftsbeschreibungen und Beschreibungen von den sonstigen sehr realistisch dargestellten Eindrücken, die auf Janna einstürmen, sind bildhaft und nehmen den Leser mit auf die Reise auf dem Orinoco. Die Sprache mit den eingeflochtenen historischen wie dialektischen Ausdrücken hat mir ebenfalls sehr gefallen. Die Protagonisten handeln logisch und lebensecht und wirken nicht der Fantasie entsprungen. Nach vier Fünfteln des Buches dachte ich, dass die Handlung jetzt wirklich interessant wird und auch sehr dem wahren Leben abgekupfert ist und keineswegs in Richtung der üblichen Liebesgeschichten geht. Aber leider hat die Autorin dann doch irgendwann anders entschieden – möglicherweise auf Druck des Verlages anders entscheiden müssen, um die Geschichte weniger dramatisch und doch recht romantisch, dem Anspruch des Großteils der Leserschaft, weitergehen zu lassen. Dann war doch allzu deutlich klar, wer der erstrebenswerte Ehemann wird, mit dem die Protagonisten sich wohl verbandelt. Es wäre spannender gewesen, wenn die Vorteile des einen und die Nachteile des anderen Kandidaten nicht so klar zu Tage getreten wären, bzw. sich verändert hätten. Aber Romane sollen eben doch nicht allzu viel mit dem wahren Leben zu tun haben.. Einzig das glücklicherweise offene Ende lassen das Buch schließlich nicht ganz im Schmalz versinken.
    Netter Roman mit Spannung, der mich gut unterhalten hat.  
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