Bücher mit dem Tag "schlager"
37 Bücher
- Jelka Dieckens
Elbsirenen
(59)Aktuelle Rezension von: lisamSchlagerstar Harry wird tot in seinem Hamburger Loft aufgefunden. Da er sehr viele Feinde hat, gestalten sich die Ermittlungen für das Polizistenduo Francesco Morino und Bea Hinrichs schwierig. Unter Erotikkrimi hätte ich mir eigentlich etwas anderes erwartet, aber da ich beim eBook den Hinweis zuerst nicht gesehen habe, war ich froh, dass nur ein paar kurze Erotikszenen eingestreut wurden. Das Ermittlerduo hat für mich Potenzial wobei mir im ersten Fall solide Polizeiarbeit zu kurz gekommen ist und Francesco sich professioneller verhalten müsste. - Friedrich Kalpenstein
Gruppentherapie
(37)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAlso angefangen mit dem Songtext dachte ich schon HILFE was hab ich mir da denn ausgesucht. ABER ich muss sagen der Roman hat mir sehr gut gefallen. Tolle Geschichte, locker erzählt, könnte tatsächlich so passieren. Super auch die Verwandlung immer wieder zwischen Ben Valdern und Benny Biber. Ich musste doch des öfteren schmunzeln. So mag ich Romane. Super auch wie die einzelnen Charaktere beschrieben sind. Sehr authentisch. Clarissa und ihr Vater sind gleich von Anfang an unsympathisch, aber geben der Geschichte auch den gewissen Kick. Tina, ist so charmant und einfach Klasse, passt so gar nicht in die Familie, gerade deshalb so sympathisch. Kalle und Sascha einzigartig und Bibi Bordell kommt auch total sympathisch rüber. Auch das Ende hatte ich so nicht erwartet, aber grandios. Was mir im Buch nicht so gefallen hat waren die Liedertexte. Im Hörbuch kommen die bestimmt besser an. Aber ich vergebe 5 Sterne denn es war ein spaßiger Roman.
- Brigitte Pons
Der Träume blauer Schlussakkord
(20)Aktuelle Rezension von: j125Inhalt:
Kurz bevor Frank Liebknecht in den wohlverdienten Urlaub verschwindet, ruft ihn ein besorgter Vielbrunner Mitbürger an, der einen Mordkomplott in einem Hotel belauscht haben will. Im Dorf ist er als Trunkenbold und Choleriker bekannt und auch am Telefon wirkte er alles andere als nüchtern. Ob seiner Aussage zu trauen ist? Das Hotel wird zu dieser Zeit von einer Produktionsfirma in Beschlag genommen, die nach einem neuen Schlagerstar sucht. Wie so oft in der Fernsehwelt ist nicht immer alles wie es scheint.
Meine Meinung:
Als Fan von Frank Liebknecht war ich natürlich gespannt auf seinen mittlerweile vierten Fall. Ganz besonders war ich diesmal an den privaten Entwicklungen interessiert, da sich im dritten Band interessante Sachen andeuteten.
Die gewohnte Aufmachung durch die kurzen Kapitel, unterteilt nach Zeit und Ort und der angenehme Schreibstil haben das Buch wieder zu einem tollen Leseerlebnis gemacht. Selbst für mich, die ich das Thema Musik eigentlich nicht mag.
Das Thema ist für mich auch leider der Punkt, weshalb das Buch diesmal kein Highlight war. Ich bin im Allgemeinen kein Fan von Musik und Castingsendungen sind mir mittlerweile auch ein Graus. Thematisch hat mich das Buch folglich nicht sehr angesprochen. Der Zickenkrieg und dieses dämliche Verhalten, vor der Kamera ein komplett anderer Mensch zu sein, haben mich sehr genervt. Aber natürlich ist so etwas Geschmackssache und daher bin ich zwar enttäuscht, aber es ist dennoch vollkommen okay, dass der vierte Fall mich nicht so überzeugen konnte, wie die anderen drei.
Die Handlung abseits des Falls hat mir dafür wieder sehr gut gefallen. Es sind ein paar Dinge ausgesprochen worden (endlich!) die bereits vorher angedeutet wurden (oder besser gesagt total offensichtlich waren), was ich sehr mochte. Der Fall steht zwar immer im Mittelpunkt, aber es gefällt mir, dass sich die Charaktere und vor allem ihre Leben weiter entwickeln und zwar so, dass der Leser es mitbekommt.
Fazit:
Auch wenn mich das Buch thematisch leider nicht unterhalten konnte, begegne ich Frank Liebknecht und Sweety immer sehr gern. Wer Sweety ist, müsst ihr allerdings selbst rausfinden. :) - John Ajvide Lindqvist
Himmelstrand
(24)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerStory ist eine wirklich gute Idee. Es dauert anfänglich ein wenig die einzelnen Charaktere einander zuzuordnen. Teilweise war ich sehr versunken in die Geschichte, teilweise aber auch gelangweilt. Stückweise sind echt langwierige Rückblenden dabei.
Erst auf den letzten 100 Seiten nimmt es Fahrt auf wird zugleich aber massiv verwirrend, dass ich doch 2x ein paar Seiten zurückgehen musste, warum bspw. Carina im Auto und nicht mehr bei ihrem Sohn sitzt. Viele Protagonisten = viele Handlungsstränge
Was jedoch sind die letzten 30 Seiten? Ein konfusen Konstrukt den ganzen Input gerecht zum Ende zu bringen. Ich war bis 450 echt noch drauf und dran dem ganzen ein GUT zu geben, aber wirklich....warum beendet man ein Buch so....übereilt, verwirrend, nicht nachvollziehbar, strange.....
Und Horror.........suchte ich vergebens.
Alles in allem eine gute Geschichte wenn man vom Ende absieht. Aber auch 100 Seiten weniger hätte es verkraften können.
Mein ersten Buch von diesem Author. Ich mag die skandinavische Literatur, allerdings wird es wohl erstmal, zumindest bei diesem Buchauthor, dabei bleiben. - Karin Spieker
Schlagerfeen lügen nicht
(24)Aktuelle Rezension von: NataschaSuennenTinka ist eine junge Frau, die einem direkt sympathisch ist. Sie ist bereit, den nächsten Schritt in ihrem Leben zu wagen, nur fehlt ihr dazu noch der Mann und außerdem hängt sie noch mit einem Bein in ihrer Jungend fest. Ihr fällt es schwer, sich einzugestehen, dass sich ihre Interessen im Laufe der Zeit verändert haben und dass sie mittlerweile nicht mehr ganz auf der gleichen Wellenlänge schwimmt wie ihr Freunde. Auf ihrer Reise durch die Dating-Börsen-Welt ist sie nicht nur auf der Suche nach dem Partner fürs Leben, sondern lernt vor allem sich selbst besser kennen.
Obwohl ich kein Fan von Schlager bin, fand ich die Geschichte direkt ansprechend. Dabei muss ich sagen, dass Tinka als Schlagerfee zwar eine Rolle in Laufe der Story spielt, aber dies nicht so präsent war wie ich dachte. Mir haben vor allem die verschiedenen Dates gefallen, da diese so unterschiedlich, realistisch und lustig waren. Oma Edith war auch definitiv ein Highlight, das mich mehr als einmal zum Lachen gebracht hat. Der Schreibstil ist wirklich toll und man hat von der ersten Seite an Spaß beim Lesen. Ich mag das Cover sehr, denn es passt perfekt zum Buch: bunt, fröhlich, ausgeflippt und lustig. Wer Lust auf eine unterhaltsame Lektüre hat, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern soll, ist mit „Schlagerfeen lügen nicht“ bestens versorgt.
- Isabel Varell
Mittlere Reife
(12)Aktuelle Rezension von: Booky-72Ein ansteckendes, rundum sympathisches Lachen - und so ist die ganze Person - Isabell Varell.
Vielen bekannt vor allem als Sängerin, Schauspielerin und Exfrau von Drafi Deutscher. Doch in ihrem Leben gab und gibt es noch viel mehr.
Ja, sie war auch im Dschungelcamp, wie so viele…
Aber sie setzt sich vor allem für den guten Zweck ein und läuft auch mal Marathon. So viel haben wir über sie gelernt. Gut, dass sie auf Hape Kerkeling gehört hat und uns ihr Leben hier so wundervoll und unterhaltsam aufgeschrieben hat. Ein Muss für jeden Fan. Danke, dass ich einer sein darf!
- Jens Balzer
Schmalz und Rebellion
(25)Aktuelle Rezension von: Adina13Im Buch "Schmalz und Rebellion" führt der Autor angenehm mit Struktur durch die deutsche Popkultur der letzten Jahrzehnte.
Diese enorme Zeitspanne von guten siebzig Jahren "arbeitet" der Autor gut ab. Jedoch hätte ich mir zum Teil lieber etwas tiefer gehende Texte zu einzelnen Songs bzw Interpreten gewünscht. Aber vielleicht war das auch ganz gut so, da ich gerade am Anfang viele Interpreten noch nicht kannte.
Alles in allem für mich streckenweise immer wieder etwas langatmig aber für alle die gerne Songtexte analysiere und mehr darüber lernen wollen ist dieses Buch trotzdem eine Empfehlung!
- Dora Heldt
Urlaub mit Papa
(555)Aktuelle Rezension von: ricksChristine wird von ihrer Mutter dazu verdonnert, ihren Vater mit in den Urlaub auf Norderney zu nehmen. Dort wollte sie mit einer Freundin dabei helfen, ihre Pension zu renovieren. Ihren Papa im Schlepptau.
Ein witziges Buch von Dora Helft. Es kommt nicht an das erste Buch ran, ist aber besser als der zweite Teil der Christine-Reihe.
Christines Vater bringt viel Humor in die Geschichte. Ein verkorkster alter Mann, der es eigentlich nur gut meint mit allen.
Herrliche Lektüre für zwischendurch!
- Heinz Strunk
Der goldene Handschuh
(287)Aktuelle Rezension von: intermezzoBooksKanns ma sehen, wassas ausmacht, nur einen Tag nix trinken, denkt er.
Selten habe ich so lang für ein Buch gebraucht, um es zu lesen. Das liegt allerdings nicht daran, dass es mir nicht gefallen hat - ganz im Gegenteil -, sondern daran, wie grausam es war. Nicht grausam auf die Blut-Splatter-Vergewaltigungs-Horror-Schiene, sondern einfach nur eine ehrliche, nüchterne Darstellung des Milieus. Das war das, wieso ich es öfters weglegen musste.
Die Story erzählt über einen längeren Zeitraum von drei unterschiedlichen Personen - den Frauenmörder Fritz Honka, den Jugendlichen Willhelm Heinrich von Dohren und Karl von Lützow, dem Inhaber einer Anwaltskanzlei - und ist in drei Abschnitte geteilt. Obwohl die drei Personen augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben, haben sie eins gemeinsam: die Kneipe "Zum goldenen Handschuh", die es bis nahe der Reeperbahn in Hamburg gibt. Die Geschichten des Buches sind also angelehnt an die von Fritz Honka erinnerten Ereignisse.
Wenn man schon liest, dass es sich hierbei um die gesammelten Geschichten und Gedanken eines Mörders handelt, weiß man ungefähr Bescheid um den Inhalt des Buches. Nein! Es werden die Morde nicht bis ins Detail thematisiert und trotzdem erfasst Heinz Strunk die trostlose Gesamtsituation perfekt. Es wird so viel von der Gefühls- und Gedankenwelt freigelegt und das ist der wahre Grauen.Heinz Strunks Schreibstil hierbei wirkt noch unterstützend bei dem mulmigen Gefühl, das das Buch manchmal bei mir hinterlassen hatte. Denn er ist zwar gehoben, allerdings gleichzeitig nüchtern und absolut ehrlich. Herr Strunk nimmt hier in diesem Buch kein Blatt vor dem Mund und lässt die Figuren so sprechen, wie es sich für das Milieu auch gehört. Trotzdem tat ich mir als Nicht-Hamburgerin bei dem Dialekt-Passagen oft schwer.
Fazit: Schwer verdauliche Kost, die aber ein Must-Read für Menschen ist, die sich entweder mit dem Milieu und/oder mit Kriminalfällen im Allgemeinen befassen. Hie und da hätte ich mir tatsächlich noch mehr Einblick gewünscht, aber das hätte wahrscheinlich den Rahmen des Buches gesprengt. Von mir gibts deswegen ein solides 3,5.
- Udo Jürgens
Der Mann mit dem Fagott
(26)Aktuelle Rezension von: Petra54Seine Lieder sind nicht so mein Geschmack, doch seine Texte gefallen mir nach wie vor. Darin geht es nicht um platten Herz-Schmerz, sondern um bewundernswert geschickt erzählten Alltag.
Allein der abgedruckte Satz „Vielschichtig, lebendig und spannend erzählt!“ von Bernhard Schlink auf dem Titelbild, einer meiner Lieblings-Autoren, hat mich animiert, diese 762 Seiten dicke Biografie zu lesen. Ich habe es keinen Augenblick bereut.
Die Geschichte beginnt mit Jürgens Großvater Heinrich Bockelmann, der 1891 nach Moskau auswandert und sein Glück findet. Dort wird auch Udos Vater Rudolf geboren. Die Familie muss vor dem ersten Weltkrieg fliehen, was nur zum Teil gelingt.
Alle fünf Brüder sind wie ihr Vater hochintelligent und überdurchschnittlich begabt, was mich sehr beeindruckte. Udo Jürgens erzählt ausgesprochen spannend von seiner großen Familie, die unfassbares Leid während verschiedener Kriege und Gefangenschaften überlebte. Seine besondere Gabe für die Musik zeigte sich bereits in seiner Kinderzeit. Er beschönigt und verklärt in seinem Buch nichts – auch nicht seine Unfähigkeit zur Treue oder Liebe.
Sämtliche Personen sind hervorragend charakterisiert, was bei den verschiedenen Neigungen und Fähigkeiten und politischen Sichtweisen nicht einfach ist. Mir imponiert, dass er immer klar Stellung bezieht.
Gestört hat mich, dass die Geschichte nicht chronologisch erzählt wurde. Ich konnte mich zwar dank der Überschriften mit Jahreszahlen leicht orientieren, wurde aber jedes Mal aus einer spannenden Phase herausgerissen. Deshalb vergebe ich nur vier Sterne. Gegen Ende waren mir auch die vielen Wiederholungen, in denen sich die Personen erinnerten, zu viel. Außerdem fehlte bei einigen Kapiteln das Substantiv (Dachte mir nichts dabei. Betrachtete das Plakat.) Das passt nicht zu Udos normalerweise korrektem Deutsch.
Mein Fazit: Diese Geschichte über drei Generationen äußerst talentierter Männer hat mich durchweg gefesselt und mir großen Respekt abverlangt vor ihren Leistungen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt sehr treffend: „Ein Roman wie ein Jahrhundertkonzert – Familiensaga und Zeitgeschichte ein einem.“
- Heinz Strunk
Fleisch ist mein Gemüse
(444)Aktuelle Rezension von: deidreeLaut den vorliegenden Rezensionen habe ich mir dieses Buch schenken lassen, weil ich es mir interessant und witzig vorstellte.
Leider war es für mich nur zäh und langweilig. Es passiert ganz selten, dass ich ein Buch abbreche. „Fleisch ist mein Gemüse“ hier ist allerdings so eines. Ab der Hälfte habe ich seitenweise weiter geblättert, etwas gelesen, und wieder viele Seiten übersprungen. Die letzten paar Seiten habe ich wieder gelesen und nicht das Gefühl gehabt, dass mir etwas entgangen ist.
Grundsätzlich erzählt der Autor ständig das Gleiche. Und das nicht einmal überzeugend witzig. Von einem Tanzabend zum nächsten, Alkohol, Glückspiel, keine Frauen, Gesicht mit Pickel, Mutter der es gesundheitlich immer schlechter geht, bis sie am Ende stirbt, Tagesablauf zum Kaputtmachen. Tja, das war es dann auch schon.
Wird das ganze Buch dafür verwendet zu beschreiben wie es bei dieser einen Tanzkapelle ablief, so war das Ende im Schnellverfahren erzählt. Innerhalb einiger Seiten trennt er sich von der Gruppe, Mutter stirbt, er zieht um und aus.
Dazu passt noch nicht einmal das Cover. Schade, für mich enttäuschend.
- Ingo Bartsch
Schunkelgate - Schlagerkönigin am Abgrund
(8)Aktuelle Rezension von: golfgirlAtemlos durch die Nacht...
Entweder liebt man dieses Lied oder man hasst es. Dazwischen gibt es nichts. Deutsche Schlager spalten unsere Nation, und wenn man sich durch die Klatschblätter liest, welche uns über das Leben von Stars und Sternchen auf dem Laufenden halten, fragt man sich, ob ihre Welt wirklich so heil ist, wie man sie nach außen verkaufen will.
Eine klare Antwort gibt Ingo Bartsch, der uns in seinem Buch "Schunkelgate" mit auf die Reise in den Abgrund nimmt. Auf einer Benefizgala vertauschen Deutschlands Schlagerkönigin Larissa Sturm und der chronisch alkoholisierte Rüpel Mortimer Prinz von Weidelsburg ihre Smartphones. Fatal: Auf einer SD-Card in Larissas Handy ist ein Sextape. Eine tickende Zeitbombe für das makellose Volksmusiksternchen. Doch wer ist wirklich im Besitz des pikanten Videos? Denn neben Mortimer kommen auch dessen geldgieriger Bruder, Larissas Ex-Manager oder der begriffsstutzige Tänzer Josh und sein erfolgloser Agent infrage. Als Larissa wirklich erpresst wird, steht nicht nur die heile Schlagerwelt am Abgrund …
Ehrlich gestanden, hat mich das Cover ziemlich irritiert. Was soll dieses zerbrochene Krönchen bedeuten? Wird hier eine Schlagerprinzessin von ihrem Thron gestoßen? Dafür war die Message des knackigen Titels eindeutig. Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, gehen die Lichter der Scheinwerfer aus...
Für mich ist Ingo Bartsch eine literarische Entdeckung, und ich bin von seiner bitterbösen, rabenschwarzen Satire, welche die heile Welt des deutschen Schlagers aufs Korn nimmt, restlos begeistert. Auch die heimische Klatschpresse, die sich auf prominente aristokratische Sünder einschießt, bekommt die volle Bereitseite ab. Hier bleibt kein Auge trocken. Einfach genial!
- John Ajvide Lindqvist
Wolfskinder
(65)Aktuelle Rezension von: P_GandalfWas schreibe ich zu diesem Buch?
Das Buch hat zwei Hauptcharaktere.
Theres, ein Mädchen, dass als Säugling ausgesetzt wurde und von einem älteren Ehepaar aufgenommen wird, ohne das irgendjemand wissen darf, dass dieses Kind existiert. Das Ehepaar hat vor vielen Jahren als Schlagerduo Lennart und Laila gewisse Bekanntheit in Schweden erreicht. Da das Mädchen ein außergewöhnliche Singstimme besitzt, beginnt Lennart seine Träume von Erfolg und Karriere auf Theres zu projizieren.
Teresa, ein Mädchen, dass in normalen Verhältnissen aufwächst, aber von klein auf introvertiert ist. In der Pubertät wird alles noch schlimmer, weil sie vom Aussehen her unscheinbar ist und einige Kilos zu viel mit sich herumschleppt.
Was soll daran interessant sein?
Schwer zu beschreiben ohne zu viel zu verraten. Das Buch lebt von der Entwicklung seiner Hauptpersonen. Als Leser*in fiebert man mit Theres und Teresa mit. Als Theres dank ihrer Stimme und Teresas Texte bekannt wird, sammeln sich weitere Mädchen um die zwei, die ängstlich sind und sich ausgegrenzt fühlen. Eine tödliche Gruppendynamik entsteht.
Fazit:
Der Roman ist gut geschrieben und hat ab und an seine Länge, ist aber nie langweilig. Einige Passagen sind blutig und gewalttätig. Der Roman setzt aber nicht auf die Schockeffekte. Meiner Meinung kommt es Lindqvist mehr auf den Einfluss falscher Erziehung (Theres) und Ausgrenzung (Teresa und alle anderen Mädchen) an.
Leider werden einige Fragen nicht beantwortet (z.B. wer sind Theres Eltern und warum wurde sie ausgesetzt).
- Nilz Bokelberg
Endlich gute Musik
(18)Aktuelle Rezension von: sommerlese"*Nilz Bokelberg*" schrieb seine persönliche Musik-Autobiografie "*Endlich gute Musik*". Das Buch erschien 2013 im "*Dumont Verlag*".
Nilz Bokelberg ist Viva Moderator der ersten Stunde und daher einigen Musikliebhabern bekannt. Ich habe noch nie von ihm gehört, mich aber auf eine tolle Mischung von schönen Musiktiteln in seinem Buch gefreut.
Denn dies soll eine Sammlung seiner Lieblingslieder sein, an denen er Stationen seines persönlichen Lebens erzählt.
In verschiedenen Kapiteln erklärt er z. B. Musikstil, Italia, Glücklich machende Lieder, 5 beste Saxofonsolos der Popmusik und wichtige Soundtracks aller Zeiten. Am Ende des Kapitels ist jeweils eine Auflistung der entsprechenden Musiktitel zu finden.
Soweit so gut und auch alles musikalisch gesehen sehr interessant aufgebaut! Aber wie diese Musik sein Leben beeinflusst hat, ist für mich eher belanglos.
Bei bestimmten Songs und Texten kommen mir eigene Erlebnisse in den Sinn und das macht wirklich Spaß. An viele Lieder habe ich erst durch das Buch wieder gedacht und mich an Feiern, Klassenfahrten oder Plattenkäufe erinnert. So hatte ich mir dieses Buch auch anhand des Covers vorgestellt. Eine Leerkassette mit meinen persönlichen Lieblingsliedern.
Doch hier geht es ja um den Autor und wie er sein Leben mit den Liedern erlebt hat. Dabei geht er allerdings nicht chronologisch vor, sondern springt nach eigenem Belieben vor und wieder zurück.
Das war mir als Nicht-Kenner von Nilz Bokelberg doch zu speziell. Schön finde ich allerdings, wie begeistert er von manchen Songs spricht und mit welcher Vehemenz er die Interpretationen desselben verfolgt.
Einige Titel oder Interpreten sagen mir aber leider gar nichts und mit den großen Popgrößen wie Michael Jackson, Madonna und Beatles kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Da findet sich schon eine große Fangemeinde, die HIER schreit.
Aber von der literarischen Aussage her fehlt mir etwas mehr Aussagekraft und Inhalt, aber das ist meine persönliche Meinung und soll keinen Musikliebhaber von diesem Buch abhalten. Ein kleines Fazit oder einen musikalischen Ausblick hätte ich eigentlich noch erwartet.
Wer Musik, speziell TV-POP und Nilz Bokelberg gut findet, gerne in alten Platten wühlt, der findet hier gute Musikvorschläge in breiter Bandbreite.
- Michael Gerwien
Isarblues
(3)Aktuelle Rezension von: gaby2707Tropenhitze in München, alles schwitzt und Ex-Kommissar Max Reinaler wird von seinem Freund dem Komponisten und Texter Heinz Brummer angeheu-ert, Ihm wurden die Melodie und der Text eines Liedes gestohlen, das jetzt durch Schlagersternchen Burgl Schäfer bald in den Hitparaden zu finden sein wird und ihm dadurch viel Geld verloren geht. Max beginnt zu ermitteln. Als die ersten beiden Toten im Umfeld seiner Ermittlungen auftauchen, unterstützt ihn sein ehemaliger Kollegen bei der Kripo München Franz Wurmdobler tatkräftig. Vieles stellt sich dann so ganz anders heraus, als es scheint und der glitzernde Schein trügt.
Michael Gerwien nimmt mich mit in mein München, in die Biergärten, die auch ich sehr gerne aufsucht, aber auch in ein Milieu, von dem ich bisher so gar nicht viel wusste - die Musikbranche. Er, der Altrocker, der immer mal wieder zusammen mit einem Spezl in Musikkneipen auftritt, findet sich in der Schlagerbranche wieder.
Authentisch und echt bayerisch kommen sie rüber, der Max, der Franzl, die Moni und die Anneliese und auch die anderen Protagonisten, die vorstellbar gezeichnet sind und die ich meistenteils in mein Herz geschlossen habe. Bayerische Natur und Lebensart kommen überzeugend rüber und ich habe mich in diesem Krimi heimisch gefühlt.
Da mir zwei Begebenheiten allzu konstruiert und für mich nicht nachvollzieh-bar erscheinen, habe ich ein Sternchen abgezogen. Ansonsten wurde ich sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Max Reintaler und Franz Wurmdobler.
- Sigrun Dahmer
Nachhilfe in Sachen Liebe: Männer & andere Tücken
(24)Aktuelle Rezension von: gedankenchaotiinIch muss an dieser Stelle gestehen, dass ich diese Rezension ein wenig vor mich hergeschoben habe. Nicht nur aufgrund dieses Dings, das sich Leben nennt, sondern auch aufgrunddessen, dass ich kaum wusste, wie ich dieses Buch richtig einordnen soll.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen, allerdings bin ich mit den Charakteren irgendwie nicht so richtig warm geworden.
Sei es Bea, die mit ihren 39 Jahren Nachhilfe in Sachen Liebe bekommt. Ihre Freundin Emily hat in ihrem Namen eine Kontaktanzeige in die Zeitung gesetzt und damit eine Grenze überschritten, die Beas Freundschaft auf eine harte Probe stellt.
sie braucht keine Nachhilfe in Sachen Liebe. Sie braucht niemanden, der ihr Dates verschafft. Beam weiß und vorallem merkt, wie hart die Dating - Szene ist und ist bereit, die Männerwelt für immer aufzugeben.
Bis sie den attraktiven Lars kennenlernt, der mehr an Emily interessiert ist, als an ihr.
Mit Bea als Hauptperson bin ich kaum warm geworden und ich konnte ihre Handlungen und Denkweisen oftmals gar nicht richtig verstehen.
Klar, wer so oft verletzt oder versetzt wird wie sie, hat irgendwann keine Lust mehr auf neue Männerbekanntschaften, aber ich finde trotz ihres Alters war Bea manchmal sogar einfach nur naiv. Fast unreif.
Sie lässt zu, dass Emily Date für sie organisiert, zu denen sie eigentlich gar nicht will, aber ihr zuliebe doch hingeht.
Sie lässt zu, dass ihre beste Freundin ausgerechnet mit dem Mann, für den sie sich zum ersten Mal nach all den Dates interessiert, nach Barcelona fliegt.
Emilyselbst fand ich teilweise wirklich übergriffig. Natürlich will sie ihrer Freundin helfen und sie auf den richtigen Pfad einer möglichen Beziehung führen, aber die Art und Weise, wie sie es getan hat, hat bei mir nicht unbedingt dafür gesorgt, dass ich Emily mochte.
Die Idee mit der Künstleragentur, die Bea leitet fand ich wirklich gut und auch einige Mitprotagonisten, wie etwas Judith, konnten mich dafür wirklich begeistern. Vor allem Judith habe ich wirklich ins Herz geschlossen.
Alles in allem muss ich aber leider gestehen, dass mich das Buch nie richtig abholen konnte. Die Hauptcharaktere konnten kaum Pluspunkte sammeln und obwohl der Schreibstil locker und leicht ist, habe ich mich zum Hände hin leider mehr durch die Seiten gequält, als dass ich es hätte geniessen können.
Es hat mir an Tiefe gefehlt und ich hätte mir viel mehr Gefühl gewünscht. Für zwischendurch ist es sicherlich ein lockerer und leichter Roman, aber für jemanden . wie vielleicht mich - der mehr erwartet, hat es nicht komplett gepasst.
Obwohl es - wie bei solchen Romanen üblich - trotzdem ein Happy End gab, konnte es mir das erwartete Leseerlebnis leider nicht richtig übermitteln. - Bernhard Barta
Sissis Gift
(5)Aktuelle Rezension von: Iris_SchmidKlappentext:
Kaisersonntag am See. Inspektor Brandners Angelschnur hängt im Bürofenster. Endlich Ruhe, denkt er. Gestern erst hat man den Singcontest über die Gmundner Seebühne gebracht. Lauter Krawallmusik, wenn es nach Brandners Kopfschmerzen geht. Unten am Ufer wird Wachtmeister Birngruber klar, was der Chef da an der Leine hat. Die berühmte Sissi Voglhuber - die "Schlager-Sissi" von Ischl! Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen, weiß Inspektor Gustl Brandner und stürzt sich ins Geschehen.
Brandner ermittelt, sein schrulliger Partner Birngruber stolpert: vorbei an wilden Ortskaisern, umzingelt von Ischler Wilderern, quer durchs Salzkammergut. Argwöhnisch beäugt von der strengen Frau Oberst vom KfK Linz - Kommando für Kapitalverbrechen. Doch Brandner lässt sich nicht beirren. Bis zur nächsten Toten im Sissikleid: im Gästebett des Schlosshotel Ort ...
Der ebenso liebenswürdige wie verschrobene Gmundner Inspektor ist wieder anständig gefordert - urige Figuren und vergnügliche G'schichtln - das Salzkammergut, wie es leibt und lebt.
Fazit:
Wie immer ein lustiger typischer Heimat Cozy Crime Roman. Besonderes Highlight, wie in allen anderen Bänden der Reihe, sind die Zeichnungen des Autors. Die Geschichte ist mit den vielen "Sissis" teilweise ein wenig unübersichtlich und leider gibt es auch ein paar dumme Anschlussfehler. - Adam Fletcher
Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch
(22)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAdam Fletcher, geboren in England, bezeichnet sich selbst inzwischen als Berliner. Bereits mit seinen beiden ersten Büchern „Wie wird man Deutscher wird“ und „Denglisch for better Knowers“ gelangen ihm zwei Bestseller. Auch mit seinem drittem Buch bleibt er auf der Erfolgsspur. Es gelingt ihm nämlich auf witzig-liebenswerte Weise die Macken und Spleens der Deutschen aufzuzeigen. Das ist immer pointiert, aber auch – und das macht das Buch so lesenwert – mit einem zwickerndem Auge.
Auch für uns wird so manche Sitte plötzlich in Frage gestellt. Ich erinnere mich genau, als ich aus Bayern der Liebe wegen ins Rheinland zog, war für mich der Schützenmarsch mit dem frühmorgendlichen Wecken der Offiziere ein Buch mit Sieben Siegeln.
Ausgesprochen gut hat er uns auch als Touristen im Ausland getroffen. Natürlich können wir auch ein Lied über Engländer, Italiener, Russen im Ausland singen, aber Selbsterkenntnis ist immer der erste Weg zur Besserung. Wenn es Adam Fletcher gelingt, auch nur eine Reklamation wegen eines nicht gelungenen Schweinebratens in Spanien zu verhindern, ist das Buch schon sein Geld wert. Fast alle Kapitel sind das reinste Vergnügen, manches könnte noch ein wenig zugespitzer sein, aber immer trifft Adam Fletcher den richtigen Ton, humorvoll, witzig und entlarvend.
Und wenn es dann noch gelingt unsere englischen Freunde für das Buch zu begeistern, sie können es schließlich rückwärts lesen und vielleicht auch einige Deutschkenntnisse erwerben, genau wie wir auf leichte Art etwas für eine flüssigeres Englisch tun können, dann haben wir doch schon einen guten Schritt getan. Allerdings werde ich persönlich eher beim Apfelschorle bleiben und nicht zum Ginger Ale wechseln.
Die Idee des Ullstein Verlags, das Buch zweisprachig herauszubringen, indem man das Buch einfach umdreht und es nochmal in englischer Sprache zu lesen, finde ich ebeso gelungen, wie die Grafik des Covers. - Robert Seethaler
Die Biene und der Kurt
(33)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin Schriftsteller ist er, der Robert Seethaler. Und ein Buch über die Biene und den Kurt hat er geschrieben. Wahrscheinlich hat er sich was dabei gedacht. Oder vielleicht auch nicht. Kurios und witzig ist das Buch! Und warmherzig und bittersüß! Seinen Schreibstil, den muss man mögen. Oder vielleicht auch nicht. Aber wenn man den mag, mag man ganz bestimmt auch die Biene und den Kurt! ;)) - Rainer Moritz
Schlager. 100 Seiten
(1)Aktuelle Rezension von: seschatWie kam der Schlager zu seinem Namen? Und warum ist diese Musikform seit dem Millennium in Deutschland so erfolgreich? Diese und noch viele weitere Fragen beantwortet Rainer Moritz in seiner 100-seitigen Einführung in dieses besondere Musikgenre.
Der Literaturkritiker Rainer Moritz, geb. 1958, ist bekennender Schlagerfan und schildert nehmen allerlei Fakten seine eigene "Schlagersozialisation". Fachkundig, mit viel Witz und Charme erzählt er von den österreichischen Wurzeln des Begriffs "Schlager", der sogar bis in die Operette zurückreicht. Danach widmet er sich Hoch- wie Krisenzeiten des deutschen Schlagers und geht dabei detailliert auf ausgewählte Musikergrößen, wie z.B. Howard Carpendale, Helene Fischer und Freddy Quinn, ein. Hierbei muss man feststellen, dass das Management viele Künstler erst zu denen gemacht hat, die sie heute sind. Inwiefern dabei Kunstfigur und die echte Person noch zusammenpassen, steht dabei allerdings auf einem anderen Blatt, siehe Roy Black, Rex Gildo oder Falco...
Zudem beschäftigt sich Moritz eingehend mit den typischen Themen dieser Musikrichtung. Zu 85 Prozent wird seit den 20er-Jahren die Liebe besungen. Darauf folgen Themen wie Glück, Kleidung oder gar Ökonomie. Und natürlich geht es im Schlager auch darum, eine heile Welt fernab des stressigen Alltags zu kreieren.
Persönlich musste ich besonders über die Wiederbelebung des Schlagers durch schillernde Persönlichkeiten, wie u. a. Dieter Thomas Kuhn oder Guildo Horn, in den 90ern schmunzeln. Auch die zahlreichen Interpreten aus dem Ausland, die mit Akzent oder radebrechend auf Deutsch sangen, sollten nicht unerwähnt bleiben. Kurzum, dieses kleine Vademecum vermochte mich prächtig zu unterhalten und noch dazu faktenreich in dieses Musikgenre zu entführen; selbst für Fans bot dieses Buch noch Neues.
FAZIT
Ein buntes Potpourri an Schlagerwissen, das Laune macht. - Thorsten Schatz
Jetzt und wir
(2)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Buch beschreibt die neuen deutschsingenden Bands wie Wir sind Helden, Tomte, Silbermond usw., und vollzieht die Entwicklung der Rockmusik bis zu diesem Zeitpunkt nach, so daß man erkennen kann, auf welche Vorbilder die Bands sich beziehen. Gerade der historische Überblick über Punk, NDW usw. ist etwas kurz geraten, insgesamt aber ganz gut. - Jürgen Kehrer
Wilsberg - Ein bisschen Mord muss sein
(10)Aktuelle Rezension von: pardenMÜNSTERSCHER KARNEVAL...
Mit Erstaunen hat Georg Wilsberg den Werdegang seines Studienkumpels Wolfram Schniederbecke verfolgt: Aus dem früheren Punkmusiker ist ein gefeierter Schlagerstar geworden, mit ›Goldstück‹ hat Wolf Schatz, wie sich Schniederbecke nun nennt, einen Riesenhit gelandet. Und mit Erstaunen nimmt der Privatdetektiv zur Kenntnis, um was ihn Schatz bittet – der Sänger hat Spielschulden und möchte, dass Wilsberg einen Geldkoffer überbringt. Nicht zuletzt, weil ein bezahlter Auftrag mal wieder zur rechten Zeit kommt, willigt Wilsberg ein. Doch bei der Übergabe des Koffers stellt sich alles anders dar, als es Schatz beschrieben hat – und am Ende ist der beliebte Schlagersänger tot …
In seinem 19. und bislang letzten Fall ermittelt Wilsberg mit einem konstant schlechten Gefühl im Bauch. Hier ist nichts so, wie es anfangs zu sein scheint, und Wilsberg gerät nicht nur mit einigen hartgesottenen Russen aneinander, sondern auch mit der Polizei - und schlittert schließlich mitten in den münsterschen Karneval. Was Jürgen Kehrer von dem Karnevalstreiben in der Heimamtstadt Wilsbergs hält, wird hier mehr als deutlich - und manchesmal konnte ich mir da ein fieses Grinsen nicht verkneifen. Auch das Schlager- und Volksmusikbusiness bekommt hier ordentich sein Fett weg, einschließlich der riesigen Fangemeinde mit einem Altersdurchschnitt weit jenseits der 40.
Überhaupt ist hier schwarzer Humor sowie eine ordentliche Portion Zynismus an der Tagesordnung. Ansonsten ist die Stimmung, in die Kehrer seinen Krimi taucht, eher düster - jedenfalls trotz des Dauergeplänkels zwischen Wilsberg einerseits und der Kommissarin sowie ihrem Assistenten andererseits weit düsterer als in der TV-Darstellung der Fälle. Wilsberg ist ein alternder, hüftschwacher Privatdetektiv, der es mit dem Gesetz nicht immer so genau nimmt, dabei aber durchaus enge moralische Vorstellungen hat, die ihn sympathisch erscheinen lassen. Allerdings hat er auch schon viel erlebt, so dass er meist recht nüchtern an eine Ermittlung herangeht und sich relativ desillusioniert gibt.
"Als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss, gab es keine Region meines Körpers, in der mir nichts wehtat. Auch eine Methode, sich lebendig zu fühlen."
Kehrer präsentiert hier einen Krimi, der von seinem Hauptcharakter lebt. Anfangs ist nicht klar, wie die einzelnen Handlungsstränge zusammengehören, doch folgt der Leser Wilsbergs Spuren, so dass allmählich Licht ins Dunkel kommt. Es war für mich eher die Figur des Wilsberg und die Stimmung, die mich hier überzeugen konnte, als der Fall selbst. Der ist nicht uninteressant, aber es ist eben auch nicht so, dass ich beim Lesen nägelkauend vor den Buchseiten saß.
"Allerdings glaube ich nicht, dass (...) ein Mörder ist", beendete ich meine Ausführungen. "Ach,und warum glauben Sie das nicht?", fragte die Hauptkommissarin. "Weil er nicht der Typ dafür ist." "Das sagt Ihnen Ihr von Lebenserfahrung gesättigter Detektivverstand?" "Genau." (...)
Mir hat der bislang letzte Fall des münsterschen Ermittlers Wilsberg gut gefallen, woran vor allem die düstere, von schwarzem Humor durchzogene Note einen großen Anteil hatte...
© Parden - Natalie Simon
Das Lied des blauen Mondes
(45)Aktuelle Rezension von: pardenET TOUJOURS L'AMOUR...
Und immer die Liebe - ja, was denn sonst? Bei einem Buch, das in Paris spielt... 'Chanson d'amour' sang beispielsweise schon Edith Piaf so gefühlvoll. Und in diesem Buch geht es um beides: Chansons und die Liebe. Aber der Reihe nach...
Juliette hat gerade ihre unglückliche Beziehung beendet und will jetzt vor allem eins: in Ruhe Möbel restaurieren. Doch plötzlich taucht ihre kapriziöse Tante Manon auf, die in den 60ern eine erfolgreiche Chansonnière war. Sie ist nach Paris zurückgekehrt, um ein Erbe anzutreten, das Erinnerungen an eine Zeit voller Leidenschaft und Musik weckt. Und an ihre eine, große Liebe. An die glaubt Juliette schon lange nicht mehr. Doch dann tritt Gérard in ihr Leben, und Manon zeigt ihr, dass es sich lohnt, für die Liebe zu kämpfen. Eine zauberhafte Liebesgeschichte, leicht wie ein Chanson und très français!
Der Leser folgt Juliette durch die Straßen und Viertel von Paris, und obschon auch die neuzeitlichen Veränderungen beschrieben werden, ist es der Autorin gelungen, das ganz besondere Flair der angeblich schönsten Stadt der Welt einzufangen. Juliette ist eine junge Frau, deren Leidenschaft dem Restaurieren alter Möbel gilt, doch nun sind ihre Werkstatt und ihre Wohnung in Gefahr. Die Kündigung flatterte ins Haus, alles soll verkauft werden und Modernisierungen Platz machen. Nebenbei verliebt sich Juliette ungewollt, doch alles ist furchtbar kompliziert, und auch hier droht alles zu scheitern.
Nur gut, dass Tanta Manon in Paris auftaucht, um ein Erbe anzutreten. Ohne ihr Wissen hat sie von der einen großen Liebe ihres Lebens das Haus geerbt, in dem sie und der Verstorbene so glücklich gewesen sind. Alte Erinnerungen brechen auf, und bald schon schwelgt Manon in vergangenen Zeiten voller Gefühle und Musik. Chansons - dafür stand Manon Jahre ihres Lebens auf kleinen Bühnen, und bei einem solchen Auftritt lernte sie ihre große Liebe kennen. Der Klavierspieler begleitete sie nicht nur durch den Abend, sondern spielte sich gleich in ihr Herz. Und so präsentierten sie die Chansons nicht nur, sie lebten sie.
Zwei parallele Geschichten, die zart ineinander verwebt sind und sich wunderbar ergänzen. Von Manon lernt Juliette, dass es sich lohnt, um die große Liebe zu kämpfen - und auch sonst nicht einfach alles hinzunehmen, was das Leben einem an Niederträchtigkeiten bietet. Juliettes Kampfgeist erwacht, und Manon beginnt sich mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen.
Ein zauberhaft leichtes Buch hat Natalie Simon hier geschrieben, gefühlvoll aber nicht zu kitschig und mit einer gelungenen Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Humor und Spannung, aus Liebe und Musik. Viele französiche Texte (mit deutscher Übersetzung) erwarten den Leser hier und begleiten ihn durch den Roman, was die Stimmung auf angenehme Art färbt.
Leider werden hier nicht alle angerissenen Handlungsstränge weitergeführt und aufgelöst, so dass mir an manchen Stellen etwas fehlt. Ansonsten fühlte ich mich auf angenhme Art in die Stadt der Liebe entführt und verbrachte einige schöne Stunden mit Juliette und Manon...
© Parden