Bücher mit dem Tag "schmidt"
31 Bücher
- Wolfgang Herrndorf
Tschick
(2.930)Aktuelle Rezension von: Barbara_NeltingJahre, nachdem ich "Tschick" nach nur drei gelesenen Seiten des furchtbaren Schreibstils wegen weglegte, wagte ich nun einen neuen Anlauf - und wurde nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu vermutlich den meisten Menschen, die dieses Buch gelesen und (positiv) bewertet haben, begeisterte mich die Geschichte von Maik und Tschick nicht WEGEN, sondern TROTZ ihres gelinde gesagt gewöhnungsbedürftigen Schreibstils. Dass ein, wie sich im Laufe des Buches herausstellte, durchaus differenzierter und gar nicht dummer Achtklässler nicht in der Lage sein soll, ganze, grammatikalisch korrekte Sätze zu formulieren, fand ich unplausibel. Sicher, der Text soll Maiks Gedanken spiegeln, alles klar, aber dennoch...
Nichtsdestotrotz fängt Herrndorf mit und in diesem Roman die Lebenswirklichkeit und Schulwelt Jugendlicher - altklug-weise bis zum geht nicht mehr und dabei auf der anderen Seite in vielen Dingen praktisch lebensunfähig - auf liebevolle und realistische Weise auf, ebenso wie die vielen Skurrilitäten (menschlich und bürokratisch) der deutschen Provinz des frühen 21.Jahrhunderts. Dank vieler ehrlicher Zwischenlacher verzeihe ich dem Autor auch das doch etwas ins Klischeehafte abdriftende Ende. Dank für drei Stunden richtig guter Unterhaltung!
- Stefan Aust
Der Baader-Meinhof-Komplex
(309)Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemausWährend meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.
#derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
Danke #stefanaust - Sven Regener
Herr Lehmann
(1.211)Aktuelle Rezension von: ArmilleeHerr Lehmann ist knapp 30 Jahre, wohnt in Berlin und arbeitet in einer Kneipe hinterm Tresen...und ab und zu trinkt er viel...!
Diese Geschichte war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bin praktisch in einer Kneipe groß geworden, kenne das gewöhnliche + klein-geistige Geschwafel der Alkis, den Qualm, die Mucke aus der Box, die Besserwisser, die Schleimer, die Depressiven, die Wichtigtuer, die Aggros, die Voll-Alkis, die funktionierenden Alkis, die Anzüglichkeiten und dass alle denken, sie können sich bei jedem + alles einmischen. Ich habe selbst Jahrzehnte in der Gastro gearbeitet und verschieden Stadien meiner Entwicklung - mal mehr, mal weniger gut - durchlaufen.
Ja, hier in Buch stößt man auf das Elend der Welt mit seinen vielen Facetten, findet Freunde fürs Leben, manchmal Feinde auf ewig. Und manchmal ist die Spelunke mit den Menschen darin der einzige Halt, den man noch hat. Genau drum handelt es hier. Ohne das Schön-Reden, ohne Schnörkel.
Und deshalb finde ich es unglaublich gut gelungen. Und der Humor...ich hab mich total geömmelt vor Lachen. Ich konnte nicht mehr, hab mir den Bauch gehalten. Manches ist einfach Situationskomik !
- Raoul Biltgen
Schmidt ist tot
(26)Aktuelle Rezension von: aus-erlesenSchmidt ist tot! Nicht Schmidtchen, nicht Schmidti, nicht Patrick Schmidt, nein René Schmidt ist tot! Achtung Spoiler-Alarm, er ist es nicht! Patrick Schmidt ist der kleine Bruder von René. Immer im Schatten und permanenten Konkurrenzkampf stehend.Der Anruf kommt für um Acht. Kurz nach Acht. Aus Wien. Tausend Kilometer entfernt. Ein Herr Müller ist dran, stammelt, entschuldigt sich, fordert. Er fordert, dass Schmidt, Schmidt Patrick, so schnell wie möglich nach Wien kommen möge. Beerdigung, Wohnung auflösen, bei der Klärung des Sachverhaltes helfen. Denn Schmidt, René Schmidt, ist nicht einfach s aus dem Leben geschieden. Selbstmord, so soll es gewesen sein.Patrick und sein Bruder René standen sich nie besonders nah. Der Eine ordentlich, der Andere Rebell. Einser-Schüler und Nachahmer. Kaum Kontakt seitdem René die Biege gemacht hat. Die Eltern sind beide tot. Drei Schmidts tot, nur noch Patrick übrig.Kaum in Wien angekommen, verändert Autor Raoul Biltgen die Tonart. Jetzt mitten in einem Agentenkrimi. René soll Terrorist gewesen sein, oder vielmehr Drogendealer. Na was jetzt? Fragt sich Patrick. René kann er ja nicht mehr fragen. Engl, die Freundin, pardon: Ex-Freundin von René ist auch keine große Hilfe. Eher wortkarg. Ein bisschen abwesend, die Gute.Und immer wieder die Polizei. Leonhardtsberger, Süß, Müller. Mindestens einer von denen spielt falsch. Müller ist nicht mehr bei dem Verein. Konnte die Vertuschung nicht mehr ertragen. Er versucht Schmidt, Patrick Schmidt, Schmidt Patrick, auf die richtige Fährte zu führen. Die führt nach Ungarn. Und Patrick erinnert sich an ein Spiel mit René aus Kindertagen…Raoul Biltgen lässt die Gedanken von Schmidt, und nun ist es egal, welcher damit gemeint ist, wie die Laserblitze im gedruckten Orbit herumgeistern. Straffe Dialoge, die nicht viel preisgeben, aber dafür umso mehr die Spannung anheizen. Was? Wie? Warum? Werden bei ihm zu Was! Wie! Darum! Ein herrenloses Floß auf einem tosenden Fluss ist dagegen geradlinig unterwegs. Wien als Austragungsort todessehnsüchtiger Skurrilitäten ist wie gemalt für die schwarzhumorige Krimipersiflage „Schmidt ist tot“. Lachkrämpfe inklusive. Raoul Biltgen ist der Meister der Ein(wort-)sätze. Ehe man sich versieht, vertauscht man Fragesteller mit Antwortgeber und beginnt noch einmal von vorn. Und immer wieder entdeckt man neue Aspekte im Spiel von echten Begegnungen und gedachter Erinnerung. Wer sich durch das Netz aus Lügen und Halbwahrheiten durchgekämpft hat, wird mit einer einzigartigen Geschichte belohnt.
- Ralf Schmitz
Schmitz' Katze
(665)Aktuelle Rezension von: SurariEin Buch das mir ausgeliehen wurde ohne das ich das wollte, was zu 95% dann leider nicht mein Fall ist. Genau so kam es jetzt leider auch. Ralf Schmitz kennt man aus der Comedy Szene und er hatte wohl eine Katze die sehr alt geworden ist. Hier in diesem Buch erzählt er Anekdoten aus dem Leben eines Katzenbesitzer. Da ich selbst mit Katzen aufgewachsen bin und bis letztes Jahr durchgängig mit den Vierbeinern gelebt habe, hätte das ja was werden können mit dem Buch und mir. Aber wenn man Comedy auf der Bühne sieht mit Mimik, Gestik und Tonfall dann ist es einfach anders wenn das ganze auf Papier gebracht wird. Mir war es zu viel wie die Geschichten in das unrealistische ausschweiften und auch die Versuche witzige Einwürfe einzubringen kamen bei mir nicht an. Für mich war es eher anstrengend das ganze zu lesen, als das es lustig für mich war und je näher ich dem Ende kam, desto öfter kam es vor das ich bei den Übertreibungen aufgehört habe mit einem Abschnitt und auf den nächsten gesprungen bin beim lesen. Auch kann ich nicht sagen das ich hier alle 'Erfahrungen' der dargestellten Katzenpersönlichkeiten so unterschreibe wie es beschrieben wird. Das Buch war leider nicht mein Ding, und ich kann es daher nicht weiterempfehlen. Wenn ihr euch aber ein eigenes Bild machen möchtet, dann tut das gerne. Vielleicht ist es ja euer neues Lieblingsbuch.
- Jürgen Schmidt
Lidakis spielt falsch
(23)Aktuelle Rezension von: SilkeundIngoAndreas Mücke, der Privatdetektiv, wird von seinem früheren Schulkameraden angerufen. Er verfolge eine heiße Spur zu Manipulation im Profisport und bräuchte Mückes Hilfe bei den Ermittlungen. Doch bevor sich die beide treffen, wird sein Schulfreund Eddy Sawatzki erschossen. Ob der Vereinswechsel von Spyros Lidakis oder der Tod seiner Ex-Freundin Nicole etwas mit dem Fall zu tun haben?
In dem Krimi kommen nicht nur Fussballprofis auf ihre Kosten, sondern auch Liebhaber von Bad Münstereifel und Korfu. Ich bin selbst kein Fußballfan und durch die mehreren Nebenhandlungen zieht sich der Krimi ziemlich und wirkt für mich persönlich unrund.
- Jurek Becker
Jakob der Lügner
(308)Aktuelle Rezension von: GotjeInhalt: Unverhofft kommt Jakob Heym, ein Jude aus einem polnischen Ghetto, an eine Information über den Aufenthalt der lang erwarteten russischen Armee. Die frohe Botschaft will er gleich am nächsten Tag seinen Arbeitskollegen unterbreiten. Doch die glauben ihm kein Wort und so greift Jakob zu einer Notlüge, die bald das ganze Ghetto in Atem - und am Leben - hält
Meine Meinung: Jakob der Lügner ist keine sehr spannende Geschichte, aber das muss sie auch gar nicht sein. Sie ist emotional und authentisch, sie bildet das wahre Leben vieler, vieler Menschen wider und zeigt die damalige Zeit aus einem völlig anderen Blickwinkel. Jurek Becker war selbst KZ-Insasse, dennoch hat er sich dazu entschieden, eine Geschichte zu erzählen, die auf den Straßen, in den Wohnungen, mitten unter den Leuten spielt, zu erzählen und ich bin darüber sehr froh.
- Holger Karsten Schmidt
Isenhart
(97)Aktuelle Rezension von: CalipsoEin Triller aus der Zeit der Kreuzzüge von einem Autor der es versteht Spannung aufrecht zu erhalten. Kein Triller mit Gänsehaut aber dennoch möchte man das Buch nicht weglegen. Es wird eine Spannung erzeugt die einen mit nimmt. Man wird sofort in die Zeit um 1100 zurück versetzt und man kann sich vorstellen das es sich so zu getragen hat.
- Harald Schmidt
Sex ist dem Jakobsweg sein Genitiv
(82)Aktuelle Rezension von: sonjastevensDas Buch „Sex ist dem Jakobsweg sein Genitiv – Eine Vermessung“ ist eine Sammlung von Kolumnen verfasst von Harald Schmidt im Focus.
Ich habe das Buch jetzt erst (2014) gelesen und es ist schon 2007 verlegt worden, daher kann man definitv sagen, dass die Kolumnen schon alt sind, jedoch noch nicht jedes Thema ist überholt und auch beim Lesen macht es Spaß sich an ältere Themen, die damals Politik und Menschen bewegt haben, zu erinnern.
Andere Kolumnen – z.B. Themen der Kolumnen, waren meines Erachtens schon so alt, dass man keinen Spaß mehr hatte sie zu lesen.
Harald Schmidt kann sehr gut und mit viel Humor und Biss schreiben, daher sind die verschieden Kapitel sehr schön zu lesen, jedoch ich habe ein Problem damit mehr als 4 -5 Kolumnen hintereinander zu lesen, da es mich dann doch langweilt. Daher benutzte ich solche Bücher immer als Klobücher, die Länge von knapp zwei Seiten pro Kapitel ist perfekt.
Ob man das Buch heute noch lesen muss? Eher nicht – aber wenn man zufällig das Buch noch zu Hause hat lohnt es sich auf jeden Fall das Buch quer zu lesen – ein paar Lacher gibt es definitiv.
Meine Bewertung bezieht sich auf mein persönliches Leseerlebnis, 7 Jahre nachdem das Buch verlegt wurde, daher kann ich nur 3 Sterne geben – damals hätte es bestimmt mehr gegeben.
- Philipp Schmidt
Herrscher der Blutwüste
(11)Aktuelle Rezension von: LukeDanesDystopien habe die unangenehme Angewohnheit, dass man sich nicht an gewisse Charaktere gewöhnen sollte, denn es ist nicht sicher, dass sie das Ende der Geschichte überleben. Der erste Band von Philipp Schmidts „Ödland-Saga“ macht da auch keine Ausnahme.
Doch alles der Reihe nach, auch wenn ich nicht verraten werde, wer sich denn so mir nichts dir nichts durch Tod aus der Geschichte geschlichen hat.
Hank, auch „Wanderer“ genannt, und Bohdan sind unfreiwillige Reisegefährten durch eine Welt, wie sie feindlicher nicht sein könnte. Unsere bekannte Zivilisation existiert nicht mehr und das, was aus ihr erwachsen ist, kennt man zwar schon so, aber nicht in der Mischform, wie sie der Autor schildert.
Ein Mix aus Wild West, X-Men und Mad Max – so könnte man den ersten Band der Ödland-Saga bezeichnen. Der Wilde Westen tritt auf, als es nach „Stone Town“ geht, einer Stadt die solch eine Bezeichnung nur verdient, wenn man sie mit Dingen wie Dodge City oder ähnlichem vergleicht. Der X-Men-Vergleich lässt sich durch die genetischen Mutationen herbeiführen, hier „Mushanti“ genannt, welche über ähnliche Kräfte verfügen. Der Vergleich mit Mad Max erklärt sich durch den Titel von selbst.
Schmidts Schreibwese ist sehr flüssig und manch geübter Autor ist weit weg von dem, was der – wie ich vermute – Neuling hier präsentiert. Seine Charaktere sind alle komplett ausgearbeitet, agieren nicht stereotyp und auch wenn sich Schmidt Mühe gibt, so gelingt es ihm nicht, auch nur eine der agierenden Personen unangenehm erscheinen zu lassen. Sicherlich geht man nicht mit den Motiven eines jeden Protagonisten konform, doch kann man sie nachvollziehen, denn in einer Welt in der das Gesetz des Stärkeren regiert, muss man ab und an auch Dinge tun, die nicht nett und kuschelweich sind.
Keine Zombies machen hier den Spannungsbogen aus, sondern eine gut erdachte Geschichte, die mit Wendungen aufwarten kann, die zwar manchmal ein „Echt jetzt?“ erzeugen, aber nicht unlogisch erscheinen. So sollte man eigentlich damit rechnen, dass jemand der den Rat „Zeige was Du kannst, aber zeige nicht alles!“ ausgibt, sich auch nach dieser Maxime verhält und eventuell mehr Asse im Ärmel hat als man annehmen mag.
Um es auf den Punkt zu bringen: Lebendige Charaktere, interessantes Weltbild, Story mit angenehmen Wendungen und eine flüssige Schreibe, welche Lust auf Band Zwei macht. Schade das es nur die ersten beiden Bände bisher in Printform gibt.
- Helmut Schmidt
Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt
(75)Aktuelle Rezension von: MasauEin kurzes, kompaktes Buch mit besten Kurzinterviews die damals in „Die Zeit“ veröffentlicht wurden. Helmut Schmidt nimmt darin Stellung zu aktuellen weltpolitischen Themen, Religion und eigenen Erfahrungen und Ansichten. Leicht wegzulesen, war innerhalb kürzester Zeit durch. Ein Muss für jeden Schmidt-Interessierten und lesenswert für andere Neugierige.
- Louis Begley
Schmidt
(11)Aktuelle Rezension von: KariganMir hat das Hörbuch sehr gut gefallen, zumal die anfängliche Verwunderung, daß das Buch so fast gar nichts mit dem Film "About Schmidt" zu tun hat. Also hat man fürs Kino nicht einfach eins zu eins übertragen. Die Hörbuchstory setzt erst nach dem Tod der Ehefrau ein und bietet keine Ortswechsel sondern interessante Begegnungen, Gespräche und Gedanken des Protagonisten. - Andreas Franz
Der Finger Gottes
(97)Aktuelle Rezension von: Peter_KlotzBeim Lesen hatte ich immer das Gefühl hier ein Drehbuch für ein TV Film vor mir zu haben. Alle Personen haben die altbekannten Charaktere bekommen, die zu erwarten sind. Als Highlight fegt mal eben ein Tornado durch das Dorf, ist aber nur Nebensache, da der Dorfpolizist nichts wichtigeres zu tun hat als nach einer eventuell vorhandenen alten Leiche zu suchen.
Auch wenn sich jetzt alles negativ anhört, konnte ich das Buch nicht zur Seite legen, da das Lesen trotzdem sehr angenehm war.
- Helmut Schmidt
Unser Jahrhundert
(14)Aktuelle Rezension von: Marcus_KrugZwei betagte Persönlichkeiten reden über „Unser Jahrhundert“. Das ist zum einen der Historiker und Experte in deutscher Geschichte Fritz Stern (Jahrgang 1926) und zum anderen der omnipräsente Altkanzler Helmut Schmidt (Jahrgang 1918). Schon allein die Geburtsjahre lassen darauf schließen, dass beide etwas zu erzählen haben. Inhaltlich das Gesprächsbuch zu erfassen, soll im Rahmen dieser Besprechung nicht Sinn und Zweck sein. Nur soviel, sämtliche Ereignisse und Personen, die sich zwischen dem 19. Jahrhundert und dem angehenden 21. Jahrhundert zugetragen haben oder lebten, werden hier mehr oder weniger intensive zum Thema des Gespräches gemacht. Das Gespräch (bzw. die Gespräche) zwischen den oben genannten Personen fand an drei Tagen, jeweils vor- und nachmittags statt – analog ist auch das Buch gegliedert. Den roten Faden des Buches geben lediglich einige Fragen vor, an denen sich die Gesprächspartner lose orientieren. Da man aus Gründen der Authentizität das Gespräch nicht in thematische Schubladen presste, liest sich das ganze Buch sehr spannend, ungezwungen und erfrischend. Will sagen, man merkt dem Gespräch an, wie es sich durch Schmidts und Sterns Gedanken entwickelt, indem der eine auf das Gesagte des anderen unmittelbar reagiert. Von Zeit zu Zeit – wenn das Thema zum Abschweifen einlud – erinnern sich Stern und Schmidt immer wieder gegenseitig daran, dass sie doch noch andere Fragen hätte, die einer Diskussion bedürfen und man kehrt zum eigentlichen Thema zurück. Gerade dieses Ausufernde und Improvisierte macht den Reiz der Lektüre aus. Auch die geistreichen Kommentare und durchaus den ein oder anderen Sachverhalt erhellenden Anekdoten tragen ihren Teil zum Gelingen dieses Gesprächsbuches bei. Es liefert genügend Stoff zum Nachdenken und Staunen und die Lektüre ist inspirierend und bereichernd. Das Buch ist vor allem eines, eine Aufzeichnung des Gespräches zweier erfahrender Persönlichkeiten. Es ersetzt keinesfalls ein Geschichtsbuch. Jedoch wünschte ich mir an der einen oder anderen Stelle schon eine weitere Ausführung, denn manche Erklärungen sind aufgrund des Hintergrundwissens von Stern und Schmidt doch äußerst knapp. In diesen Fällen wäre eine Fußnote sehr willkommen gewesen. Obwohl hier zwei zumindest gebürtige Europäer über ihre Erlebnisse und Erfahrungen sprechen, ist mir persönlich das Gespräch zu Amerika-lastig geraten. Auch ist mir negativ aufgefallen, dass Altkanzler Schmidt des öfteren Herrn Stern ins Wort fällt und das Thema „für sich nutzt“. Aber das mag an meiner ambivalenten Haltung gegenüber Herrn Schmidt liegen. Einerseits hat er einiges zusagen (verglichen mit der historische Ahnungslosigkeit kontemporärer Politiker), aber andererseits wird er von den Medien als allwissendes Orakel überstrapaziert, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass er sich in dieser Rolle mehr als gefällt. Nichtsdestotrotz ein sehr bereicherndes und inspirierendes Buch! - Louis Begley
Schmidt
(21)Aktuelle Rezension von: springtoiffelDies ist der in Deutschland eher weniger bekannte Roman, der die Grundlage zum Film "About Schmidt" mit Jack Nicholson bildet.
Wer den Film kennt, wird sich höchstwahrscheinlich darüber wundern, wie wenig die beiden Geschichten nach dem Tod von Schmidts Ehefrau gemeinsam haben - im Film geht es eher um einen Roadtrip quer durch die USA, während im Buch Schmidts Beziehung zu einer Kellnerin im Mittelpunkt steht.
Doch diese Unterschiede betreffen "nur" die wesentliche Handlung und sind somit oberflächlich. Im Kern handeln beide Versionen derselben Geschichte vom Umgang mit Alter, Verlust, Selbstfindung, Trauer, der Familie und dem Beginn eines neuen, unverhofften und unvermittelt eingetretenen Lebensabschnitts.
Im Prinzip lässt sich sagen, dass dieser Roman gerade auch für Fans des Filmes empfehlenswert ist - nicht trotz, sondern gerade wegen den Unterschieden in der Handlung.
Denn wie oft wünscht man sich, dass man etwas, was man als besonders großartig ansieht, ein zweites Mal wie zum ersten Mal erleben darf? Hier hat man die Chance dazu. - Graham Greene
The Third Man
(2)Aktuelle Rezension von: HoldenDie gekürzte und vereinfachte Fassung des legendären Nachkriegsthrillers, für mittlere Englischschüler empfehlenswert, macht Lust auf mehr in Form der deutschen umfangreicheren Übersetzung und des Films, ich hab schon wieder die Zithermusik im Ohr! Anton Karas rocks! - Jussi Adler-Olsen
Das Versteck
(28)Aktuelle Rezension von: vormiIm beschaulichen Lünen steht Kriminalkommissar Schmidt vor einem Rätsel: Ein älteres Ehepaar schneidet sich allem Anschein nach zunächst die Kehle durch und stürzt anschließend aus dem obersten Stock eines Wohnhauses. Wie ist das möglich? Alles deutet auf einen Mord hin, doch die Spurenlage ist mehr als dürftig … Und so ahnt niemand die Ausmaße des vorangegangenen Dramas, dessen Wurzeln bis in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs zurückreichen.
Inhaltsangabe auf amazon
Das war ja echt mal eine ungewöhnliche Kurzgeschichte.
Ein Krimi, dessen Geschichte bis in den 2. Weltkrieg zurück reicht.
Mir war sie an einer entscheidenen Stelle etwas weit hergeholt, aber besonders das Ende war stimmig. - Sarah Schmidt
Weit weg ist anders
(93)Aktuelle Rezension von: LimaKatzeKlappentext:
Kratzbürstige Berlinerin die eine, norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe für Yoga und Handarbeiten die andere: Außer einer gegenseitigen tiefen Abneigung haben Edith Scholz und Christel Jacobi nichts miteinander am Hut. Dennoch lassen sich die beiden 70-Jährigen auf ein Abenteuer ein, das sie gemeinsam quer durch Deutschland führt.
Zum Inhalt:
Die beiden Rentnerinnen Edith Scholz und Christel Jacobi verbringen einen Reha-Aufenthalt auf Usedom. Frau Scholz ist eine waschechte Berlinerin, die für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund nimmt und ihren Mitmenschen unverblümt zeigt, was sie von ihnen hält. Eigentlich ist Edith am liebsten allein, und daher möchte sie mit nichts und niemand mehr zu tun haben als unbedingt nötig. Christel Jacobi ist von ganz anderer Art, interessiert sich für Esoterik und Yoga, und ist ansich die Liebenswürdigkeit in Person. Allerdings ist sie auch recht unselbständig, arg empfindlich und des öfteren ziemlich anstrengend. Da Frau Jacobi eine eher kontaktfreudige Person ist, hängt sie sich sogleich an ihre Zimmernachbarin Frau Scholz, die davon zunehmend genervt ist.
Frau Jacobi ist sehr krank. Deshalb möchte die besorgte Tochter, dass ihre Mutter zukünftig in einem Pflegeheim versorgt und betreut wird. Das entspricht aber nicht Christels Vorstellungen, die ganz verzweifelt einen Ausweg aus dieser Misere sucht und leider nicht den Mut aufbringt, ganz offen mit ihrer Tochter über dieses Thema zu sprechen. Recht bald kommt Christel auf die Idee, ihre Reha-Bekanntschaft Frau Scholz ins Vertrauen zu ziehen und möchte diese zu einem aberwitzigen Plan überreden. Frau Scholz hat nun die Wahl des für sie kleineren Übels: Entweder nimmt sie die Einladung von Frau Jacobi an, oder aber sie muss zu Hause den grässlichen Baulärm der momentanen Renovierungsarbeiten ertragen. Sie entscheidet sich für Christel Jacobi, nichtsahnend, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt.
Frau Scholz ist zwar eine ziemlich harte Nuss, aber sie hat kein Herz aus Stein. Während der gemeinsamen Reise durch Deutschland entsteht sogar eine zarte Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Sie schütten sich gegenseitig ihr Herz aus und Frau Scholz wundert sich mitunter selbst über ihre eigene Zugänglichkeit. In solchen Momenten zieht sie allerdings öfters die Notbremse, man muss schließlich nichts übertreiben. Nichtsdestotrotz fühlt sie sich für Frau Jacobi verantwortlich, der es im Laufe der Zeit immer schlechter geht. ...
Mein Fazit:
Der vorliegende Roman („Weit weg ist anders“ von Sarah Schmidt) hat es mir zu Anfang nicht ganz leicht gemacht. In den ersten Kapiteln wurde ich mit den beiden Hauptprotagonistinnen einfach nicht richtig warm. Frau Scholz war mir mitunter zu derb und rücksichtslos, und Frau Jacobi war nicht nur für ihre Kurbekanntschaft, sondern auch für mich als Leserin stellenweise ziemlich anstrengend. Gleichzeitig trübten diverse Längen das Lesevergnügen. Zu meiner großen Freude gerieten die nachfolgenden Kapitel wesentlich schwungvoller. Und die beiden Damen, deren Vergangenheit nun etwas mehr aufgerollt wurde, lernte man ständig besser kennen und schließlich auch mögen. Es hat sich eben niemand selbst gemacht und der Mensch ist immer die Summe seines gelebten Lebens. Vor allem Frau Scholz hat mich oft überrascht und stellte sich als besonders facettenreich heraus.
Die Geschichte im Buch hält einige Botschaften bereit: Auch der ältere Mensch hat noch Wünsche und Träume, und vor allem hat er ein Recht darauf, selbst über sein Leben zu entscheiden. Fürsorge von Kindern ist eine lobenswerte Angelegenheit, aber sie sollte nicht in Bevormundung ausarten. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, wie wichtig es ist, dass miteinander gesprochen wird. Im Hintergrund des Romans wird außerdem vermittelt, dass Alleinsein nicht Einsamkeit bedeuten muss, der ständig Umsorgte aber durchaus einsam sein kann.
Eine insgesamt unterhaltsame und mit viel Humor gespickte Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Und ob man will oder nicht, die beiden Hauptakteurinnen werden einem immer sympathischer, sogar die sperrige Frau Scholz. Sehr gerne vergebe ich hier vier Sterne und eine Leseempfehlung! - Gerhard Polt
Herr Ober!
(2)Aktuelle Rezension von: HoldenGerhard Polts Drehbuch zum Dichter- und Gastronomenfilm "Herr Ober!", eine schöne "Erfolgs"geschichte über eine Pechvogel, vielleicht würde so was heutzutage auch Josef Hader drehen. Ernst Held wird aufgrund einer pikanten Situation von seiner Frau der Fremdgeherei bezichtigt, dabei ist ihm nur daran gelegen, seine Dichterkarriere endlich ins Rollen zu bringen. Mittellos und ohne Kontakte strandet er in Minga, wo er bald Unterschlupf im "Goldenen Löffel" findet, wo er aufgrund seines Kellnertalents rasch Verwendung findet. Alles gipfelt in einer Teilnahme in einem Dichterwettbewerb, wo er groß abräumt und Berühmtheit erlangt. Aber die Veranstalter sind ihm zu abgehoben und elitär, am Ende weiß man nicht genau, wie es mit dem Ernst weitergeht, aber ernst ist er nun gar nicht.
- Wieland Schmied
Hundertwasser
(2)Aktuelle Rezension von: NiekeLaeliDer tolle und hochwertig gedruckte Bildband behandelt nicht nur die Lebensgeschichte von "Hundertwasser", sondern beleuchtet übersichtlich die einzelnen Bereiche seines Wirkens wie die Malerei, die Architektur und seine Anstrengungen als Weltverbesserer.
Der Leser erhält einen umfassenden Einblick in Hundertwassers Werte, seine Herkunft, seine Visionen und sein Ansinnen.
Thematisch passend vertiefen Bilder die Texte und sorgen dafür, dass ein großartiger Gesamteindruck von Hundertwasser entsteht.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht verständlich und regt dazu an das gesamte Werk zu lesen.
Ich bin begeistert von diesem Buch! - Loki Schmidt
Loki - Hannelore Schmidt erzählt aus ihrem Leben
(6)Aktuelle Rezension von: jackdeckIch habe schon einige Helmut Schmidt Bücher gelesen und natürlich erfährt man dabei auch viel von seiner Gattin. Dieses Buch erzählt das Leben von "Loki" Schmidt, welches ja viel mehr ist als nur die Gattin des Alt-Bundeskanzlers. Ich habe viel über ihr Wirken und Forschen für die Natur erfahren. Es ist eben nicht die Frau hinter dem erfolgreiche Mann, sondern eine starke intelligente Frau die ihrem Gatten in nichts nachsteht sondern ihm gleich gestellt war. Jeder der sich für interessante Lebensgeschichten begeistern kann sollte diese Buch lesen. - Larry Collins
Der fünfte Reiter
(17)Aktuelle Rezension von: Linda19_7Ein Briefumschlag wird am Weißen Haus abgegeben. Darin eine Drohung ganz New York durch eine Wasserstoffbombe auszulöschen. Nun bleiben noch 36 Stunden um die Katastrophe abzuwenden.
Ich habe das Buch geschenkt bekommen und nachdem ich etwas reingelesen habe, habe ich festgestellt, dass das Buch einfach nichts für mich ist. Mir waren es einfach zu viele unterschiedliche Blickwinkel und Sichten. So habe ich zu keinem der Charaktere eine Nähere Bindung aufgebaut. Zudem waren mir einfach ein wenig zu viele Technische Hintergrund Informationen beschreiben. Die Geschichte ist mir außerdem ein bisschen zu langsam vorangegangen, was vielleicht auch ein bisschen am Schreibstil liegen könnte.
Ich denke ich bin einfach auch die Falsche Zielgruppe. Ich schätze das Buch eher als „Männer“ Roman ein oder für Leute geeignet die gerne Action Blockbuster schauen.