Bücher mit dem Tag "schrifststeller"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schrifststeller" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Honig (ISBN: 9783257243048)
    Ian McEwan

    Honig

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Sikal


     

    Mitten im Kalten Krieg, 1972: Die Protagonistin Serena Frome ist schön und klug, beendet sie doch gerade ihr Mathematik-Studium in Cambridge, wenn auch eher mit Ach und Krach als mit Bravour. Durch ihre Liaison mit einem älteren Mann wird der MI5 auf sie aufmerksam und Serena beginnt ihre Arbeit mit Aktenablagen und minderwertigem Schreibkram. Immer schon war Serena von Literatur fasziniert und genau dieser Umstand wird nun zu ihrer Chance – oder ihrem Verhängnis. Ganz wie man es sehen möchte. Die Operation „Honig“ wird geboren und Serena darauf angesetzt einen jungen Autor für eine Stiftung des MI5 zu rekrutieren. So zumindest der Plan. Als sich Serena jedoch in den jungen Mann verliebt, scheint sie plötzlich zwischen zwei Welten gefangen zu sein und steuert in ein Intrigenkarussell, das seinesgleichen sucht.

     

    McEwan erzählt die Geschichte in seinem gewohnt detailgetreuen Stil, von vielen Emotionen und Konflikten begleitet. Die Themen Schuld und Vergebung werden in der Geschichte verwoben und zeigen prägende Bilder. Was mich immer an dem Autor fasziniert, das ist diese Sprachgewalt mit der Bilder heraufbeschworen und Gedankengänge angeregt werden.

     

    Als Leser dürfen wir Serena beobachten, ihrem Gefühlschaos beiwohnen und mit ihr in diesem Konstrukt aus Intrigen, Spionage und Lügen eintauchen, aus dem man nur schwer wieder raus kommt. Wo bleibt die Moral? Was bedeuten soziale Beziehungen in diesem Metier? Oder sind diese gar nicht vorhanden?

     

    Ian McEwan schafft es, dies kritisch zu hinterfragen und auch wieder etwas Gesellschaftspolitik einfließen zu lassen. Wenn man von einigen Längen absieht und der etwas unsympathischen Protagonistin (die man teilweise schütteln möchte) ein gelungener Roman mit einem Ende, das es in sich hat. 4 Sterne

  2. Cover des Buches Fragebogen (ISBN: 9783518470084)
    Tobias Amslinger

    Fragebogen

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Horatio-Buecherliebe

    Der Schweizer Max Frisch (*1911, +1991), Journalist, Architekt und freier Schriftsteller, ist bekannt für seine Theaterstücke und Romane, die sich häufig mit der Frage nach der Identität des modernen Menschen beschäftigen.

    Ein wesentlicher Teil seines Werks war für ihn daneben aber auch das Tagebuch. Nicht als regelmäßig aktualisiertes, chronologisches Notizbuch, sondern als gleichberechtigte und eigenständige Prosaform, die auch fiktionale Elemente beinhalten durfte. In seiner zweiten, als „Tagebuch 1966-1971“ betitelten Text- und Skizzensammlung, erschienen bei Suhrkamp 1972, experimentiert Max Frisch neben anderen Elementen immer wieder auch mit der Textform des Fragebogens.

    Im Tagebuch finden sich elf sogenannte „Fragebögen“ zu unterschiedlichen ganz persönlichen und auch gesellschaftlichen Themen. Mit jeweils fünfundzwanzig knappen, äußerst geschickt gestellten Fragen, bringt er die Lesenden dazu, sich auf der Suche nach den vermeintlich einfachen Antworten, sehr eingehend und differenziert mit sich selbst (und vielleicht auch mit anderen) auseinanderzusetzen.

    Halten Sie sich für einen guten Freund?

    Was empfinden Sie als Verrat:     a) wenn der andere es tut? b) wenn Sie es tun?

    Wie viele Freunde haben sie zur Zeit?

    Halten Sie die Dauer einer Freundschaft (Unverbrüchlichkeit) für ein Wertmaß der Freundschaft? (...)

    Wer die Fragen ernst nimmt, wird auf der Suche nach Antworten dazu gezwungen sein, eigene Positionen zu entwickeln und innerlich Stellung zu beziehen. Diese Auseinandersetzung mit der eigenen Person und Identität ist nicht immer angenehm, kann aber sehr aufschlussreich und eine bedeutende Erfahrung sein. Nach mehr als 50 Jahren sind die Fragebögen immer noch äußerst aktuell und provokant.

    Dem „Tagebuch 1966-1971“ entnommen, wurden die elf Fragebögen 1992 in einem einzelnen Band „Fragebogen“, Max Frisch, erschienen bei Suhrkamp,  zusammengefasst. In einer erweiterten  Ausgabe kamen noch einmal drei weitere Fragebögen aus dem Nachlass hinzu.

    Die legendären „Fragebögen“ sind ungeheuer intensiv, provokant und mittlerweile Kult. Eine ganz klare Empfehlung, nicht nur für verregnete dunkle Novemberwochenenden!

  3. Cover des Buches Lila, Lila (ISBN: 9783257802856)
  4. Cover des Buches Weitlings Sommerfrische (ISBN: 9783844906073)
    Sten Nadolny

    Weitlings Sommerfrische

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Der Richter a.D. Wilhelm Weitling begeht mit vielen Jahrzehnten Abstand zum zweiten Mal den gleichen Fehler und kentert mit seinem kleinen Boot, wie schon in seiner Jugend, bei einem heftigen Sturm, dessen Vorzeichen er missachtete hatte, auf dem Chiemsee.

    Aus ungeklärten Umständen wird er dadurch eben in diese Zeit in den späten 1950igern zurückversetzt und begleitet fortan sein früheres Ich als Art Geist, ohne dass der junge Willy davon etwas mitbekommen würde.

    Verzweifelt sucht er nach einem Weg zurück in sein altes Leben und stellt fest, dass er sich nur sturzbetrunkenen und dementen Menschen verständlich machen kann.

    Sein eigener Opa, der wohl ähnliche Erfahrungen gemacht hat, gibt ihm den entscheidenden Hinweis, wie er zurückkehren kann. Doch noch weiß Weitling ihn nicht richtig zu deuten und muss noch einige Monate ausharren und mit zunehmender Sorge registrieren, dass sein unbeabsichtigter Zeitsprung den Verlauf seiner eigenen Lebensgeschichte zu verändern vermag....

    Die Grundidee der Handlung gefällt mir sehr gut. Der Autor macht daraus eine spannende Geschichte, mit gewisser philosophische Anlehnung, bei der man der Auflösung entgegen fiebert.

    Als der Ich-Erzähler heraus findet, dass eine fehlende Narbe an der Hand schon ausreicht, dass sein Leben nicht mehr in der Bahn verläuft, die er in Erinnerung hat, stellt er sich zunehmend die Frage, ob es nach der Rückkehr überhaupt noch einen Richter a.D. geben wird, ob er jemals Rechtswissenschaften studiert hat, usw. Seine größte Angst stellt jedoch dar, dass seine über alles geliebte Frau nicht mehr an seiner Seite weilt, sondern er sich im entstehenden Parallelleben diesbezüglich anders entscheiden wird.

    Fast automatisch stellt man sich selber die Frage, was man gerne verändern würde, wenn man selber seine „Sommerfrische“ erleben würde und was auf gar keinen Fall. Eine Geschichte also, die dazu anregen kann, sein eigenes Leben zu hinterfragen.

    Der Erzählstil von Nadolny erweist sich als angenehm geradlinig. Er lässt auch schön das Bild einer längst vergangenen Zeit wieder auferstehen. Bestimmt verwebt er die ein oder andere autobiografische Episode.

    Es handelt sich um eine ungekürzte Lesung auf 6 CDs. So zwischendurch habe ich so die eine oder andere kleine Länge für mich im Erzählfluss feststellen können. Reicht aber nicht für einen Sterne-Abzug.

    Gert Heidenreich erweist sich einmal mehr als erfahrener Hörbuchsprecher.





  5. Cover des Buches Schatten (ISBN: 9783426501269)
    Karin Alvtegen

    Schatten

     (44)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Sehr seltsam, bei mir hat es eher für Langeweile gesorgt… 😊

    Dabei war der Prolog so spannend, dass ich mich wirklich aufs Weiterlesen gefreut habe. Aber um was ging es dann – Macht, Ehre, Geld und was manche Menschen dafür tun – alles, wirklich alles.

    Ich möchte auch gar nicht weiter darauf eingehen – Geschmäcker sind nun mal verschieden. Mir war es ehrlich gesagt, zu langweilig und die Spannung habe ich auch vermisst.

    Und auch eher eine Familiengeschichte, aber ganz sicher kein Thriller.

     

  6. Cover des Buches Paris, Joyce, Paris (ISBN: 9783458349945)
    Djuna Barnes

    Paris, Joyce, Paris

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Milagro
    Ein wenig anstrengend war es schon...es handelt sich um drei kurze Abhandlungen, eher Reportagen der Djuna Barnes. Die Sprache ist anspruchsvoll, der Stil hervorragend, gleichzeitig aber auch langatmig. Barnes Reportagen stammen aus einer anderen Zeit, die erste beschreibt eine Rückkehr nach Paris und  ein Zusammentreffen mit Joyce. Die zweite Reportage - 1922 in der Vanity Fair veröffentlicht - beschreibt mehrere Treffen mit Joyce in Paris, kurz nach der Veröffentlichung seines Buches Ulysses. Die dritte Reportage beinhaltet einen Rückblick, vielleicht ein wenig romantisch verklärt, auf das Paris vergangener Tage. Keine dieser Reportagen hat mich fesseln können, möglicherweise ist der Blick der damaligen Zeit auf ein da bereits vergangenes Paris auch zu entfernt. Der kleine Band enthält allerdings eine wunderbare Auswahl mehrerer schwarz-weiß Fotos aus der Zeit und die vermochten gleichwohl zu fesseln. Zu empfehlen lediglich für Freunde der 1920iger.

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