Bücher mit dem Tag "schrift"

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97 Bücher

  1. Cover des Buches SAPIENS - Eine kurze Geschichte der Menschheit (ISBN: 9783328111245)
    Yuval Noah Harari

    SAPIENS - Eine kurze Geschichte der Menschheit

     (385)
    Aktuelle Rezension von: LeseHexe87

    Yuval Noah Harari hält mit seinem Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“, was der Titel verspricht: Er nimmt die Leserin / den Leser mit auf eine Reise durch die verschiedenen Epochen der Geschichte und beleuchtet verschiedenste Aspekte unseres heutigen Daseins und unserer Entwicklung dahin, aus evolutionärer bzw. biologischer, politischer, wirtschaftlicher, religiöser und emotionaler Sicht. 

     

    Dabei gelingt es ihm sehr gut, selbst komplexeste Prozesse in recht einfache und verständliche Sprache zu kleiden. Dennoch sollte nicht unterschlagen werden, dass es sich um anspruchsvolles Wissen handelt. Ich finde daher die Aussage, dass sich das Buch lese wie ein Roman doch etwas hoch gegriffen. Es ist und bleibt inhaltlich ein Sachbuch. Ein toll geschriebenes, gut verständliches, aber eben doch anspruchsvolles Sachbuch, das zahlreiche Momente zum Innehalten und Anregungen zum Nachdenken gibt.

     

    Seit der letzten Auflage 2015 ist einiges an Zeit vergangen und es haben Entwicklungen stattgefunden, seien es geopolitische oder auch technologische, die das Buch nicht aufgreift.

     

    Auch wenn es nicht der leichte „Sachbuch-Schmöker“ war, den ich vermutet oder erhofft hatte, ein sehr lesenswertes Buch mit durchaus provokanten Statements ganz am Ende.

  2. Cover des Buches Tintenwelt 2. Tintenblut (ISBN: 9783751300520)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 2. Tintenblut

     (3.512)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Während der erste Teil in unserer Welt spielt, reisen wir diesmal mit in die Tintenwelt, was für so viel mehr Lesefreude sorgte, als noch beim ersten Teil. Aber Achtung, es wird dadurch nicht minder abenteuerlich, traurig oder süß, sondern setzt allem noch mal die Krone auf. Die Geschichte und der Schreibstil sind so fließend, dass selbst die dicke des Buches in den Hintergrund rückt. Die Charaktere sind vielschichtig und man wünscht den Figuren immer nur das beste, um dann selber mit ihnen durch die dunkelsten Zeiten zu gehen. Es sind einige wirklich überraschende Momente dabei, die einem dem Atem stocken lassen und mich wirklich einige Tränen gekostet haben und das bis zum Schluss auf den über 700 Seiten! Auch das Setting ist eigentlich eine typische Fantasywelt im Mittelalter. Aber durch die Sprache wird es so bildhaft ohne, dass man sich in Details verliert. Auch bei den verschiedenen Namen für die Gleiche Figur, ist es immer so, dass man nicht den überblick verliert, sondern immer noch weiß wer gemeint ist. Sonst ist hinten in meiner Ausgabe auch eine Figurenübersicht, wo das wichtigste über diese nochmal aufgeführt ist.

    Insgesamt für mich eine richtig schöne wie auch bewegende Geschichte, die nochmal deutlich besser ist, als der erste Teil, was bei einer Reihe sehr selten der Fall ist und nicht als schwebender Mittelteil zwischen zwei Bänden fungiert, sondern für sich ein herausragendes Werk ist.

  3. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.617)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Inhalt 

    Italien im 14. Jahrhundert: In einem Kloster kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Drei Mönche sind bereits tot. Der scharfsinnige Franziskaner-Mönch William von Baskerville soll herausfinden, was hinter den Klostermauern vor sich geht...


    Bewertung 

    Dies ist einer der wenigen Romane, bei dem ich ganz klar sagen muss, dass mir der Film besser gefallen hat. Bevor ich mich noch einmal dem Buch widme, werde ich mir wohl eher den Film anschauen - das kostet weniger Zeit. "Der Name der Rose" war mir in Buchform einfach zu langatmig und auch die Art, wie das Buch geschrieben ist, konnte mich nicht begeistern. Deshalb nur 2 Sterne.

  4. Cover des Buches Erlösung (ISBN: 9783423214933)
    Jussi Adler-Olsen

    Erlösung

     (1.255)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Kollegen müssen befürchten, dass ihre Abteilung in den gewohnten Räumen nicht mehr arbeiten darf, denn es besteht die Gefahr von Asbestvergiftung. Dann bekommen sie einen Fall zugeteilt, der mit Entführungen von Kindern zu tun hat und der Täter scheint ein grausames Spiel zu spielen. Er entführt Kinder einer Familie, die viele Kinder hat und erpresst sie dann auf Geld. Ein Mord passiert und damit nicht noch mehr Morde passieren, sollen sie zahlen. Dann taucht noch eine Flaschenpost auf und der Brief scheint mit Blut geschrieben zu sein. Die Zeit drängt und wir Leser bekommen auch die Sicht des Täters mit und so ergibt sich ein grausames Ganzes.

  5. Cover des Buches Die Stadt der verschwundenen Kinder (ISBN: 9783453534223)
    Caragh O'Brien

    Die Stadt der verschwundenen Kinder

     (1.047)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Zuletzt habe ich im vergangenen Spätsommer eine dystopische Trilogie gelesen. Mit der um „Gaia Stone“ kommt hier die nächste. Die Jugendbuchreihe von Caragh O‘Brien war ein Weihnachtsgeschenk meiner Patentante, was durchaus passend ist, da die Familie auch hier eine wichtige Rolle spielt. Der erste Band heißt „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ und erschien 2011. Die Protagonistin heißt Gaia Stone, was übrigens ein kleines Wortspiel ist, da Gaia Stone ins Deutsche übersetzt etwa „grüner Obsidian“ bedeutet. 

    Anfang des 25. Jahrhunderts lebt die 16-jährige Gaia Stone mit ihren Eltern im Dorf Wharfton. Ihre Mutter Bonnie ist Hebamme und Gaia ist bei ihr in der Ausbildung. Es ist Gesetz, dass jeden Monat die ersten drei entbundenen Babys am Südtor der Mauern um die sogenannte „Enklave“ vorgebracht und damit abgegeben werden müssen. Für Gaia ist das in Ordnung, denn dort können die Kinder in Wohlstand und Luxus aufwachsen, was den Bewohnern von Wharfton verwehrt bleibt. Als Gaia jedoch nach ihrer ersten eigenständigen Entbindung nach Hause kommt, sind ihre Eltern verschwunden. Sie wurden von Soldaten der Enklave verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Nun steht Gaia vor der Wahl zu fliehen, ihr Leben so gut wie möglich weiterzuführen oder ihren Eltern zur Hilfe zu eilen. 

    „Im Halblicht der ärmlichen Hütte zwang sich die Frau, ein letztes, qualvolles Mal zu pressen, und das Baby glitt heraus, in Gaias griffbereite Hände.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, der den Leser direkt ins Geschehen wirft. Setting und Protagonistin werden angehaucht, die Entbindung erreicht gerade ihren Höhepunkt und durchbricht damit die Stille der Nacht. Man kann kaum besser in eine Geschichte gezogen werden. „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ ist fast 500 Seiten lang und besteht aus 28 Kapiteln, die alle einen Namen tragen. Außerdem war in meiner Ausgabe noch eine Bonusgeschichte enthalten. Vor dem Inhaltsverzeichnis findet sich eine Karte von der Enklave und Wharfton, in der wichtige Handlungsorte wie „Gaias Zuhause“, das „Südliche Tor“ oder der „Marktplatz“ aufgeführt sind. Über den Kapiteln sind die kleinen Punkte, die man schon vom Cover kennt. Insgesamt ist die Gestaltung allgemein sehr liebevoll gemacht, was sich auch bei den Codierungen und den Symbolen in der Geschichte zeigen.

    Gaia berichtet als personaler Erzähler im Präteritum. Sie ist ein unscheinbares, schlankes Mädchen mit braunen Haaren. Jedoch ist sie im wahrsten Sinne des Wortes gebrandmarkt, da sie eine vernarbte linke Gesichtshälfte hat, weil diese als sie noch klein war, mit heißem Wachs verbrannt wurde. Damit galt sie in ihrer Gemeinde als Missgeburt, wurde gemieden und von vermeintlich Gesunden fern gehalten. Dies belastet sie vor allem psychisch: Man merkt ihr ihre Unsicherheit, Scham und Schüchternheit sehr schnell an. Zudem hat sie permanent den Drang ihren Makel vor anderen Menschen zu verstecken und kann Blicke auf ihr Gesicht nicht ertragen. Doch die Vernarbung ist Fluch und Segen zugleich, denn da sie als Missgeburt galt, konnte sie nicht mehr der Enklave vorgebracht werden und wuchs deshalb bei ihren leiblichen Eltern auf, die sie sehr liebevoll behandelten. Ich fand es richtig klasse, dass endlich mal ein offensichtlich fehlerhaftes junges Mädchen die Protagonistin ist und nicht wie gewohnt das klassische Mauerblümchen. Das macht Gaia zu einem einzigartigen Charakter. Trotz ihrer Zurückhaltung beweist sie jedoch auch immer wieder Mut und Willensstärke, weshalb ich Gaia von Anfang an sehr mochte. 

    O‘Briens Schreibstil sticht, gerade unter den dystopischen Jugendbüchern, enorm positiv hervor. Er ist einfach und doch sehr bezeichnend, sodass Situationen schnell aber prägnant gezeigt werden. Sie trifft sowohl die lauten, als auch die leisen Töne, hat ein Gespür für feine Details, ohne sich zu sehr in ihnen zu verstricken. Selbst eher inhaltsarme Kapitel füllt sie mit viel Leben, weshalb ich wirklich jede Seite genossen habe. 

    Es gelingt O‘Brien wunderbar einige gesellschaftliche Probleme in ihre dystopische Welt einzubinden. Beispielsweise zeigen die Enklave und Wharfton zwei kontrastreiche Welten. In der Enklave leben die Menschen ein mindestens mittelständisches Leben in Häusern mit fließend Wasser und Strom. Viele haben vornehme Möbel, Elektrogeräte und Kunstgegenstände. Die Märkte und Geschäfte bieten ein breit gefächertes Angebot, auf denen sich mit dem entsprechenden Kleingeld fast alles erwerben lässt. In Wharfton ist die Lage dagegen ganz anders. Sie müssen sich mit aufgefangenem Regenwasser begnügen, Licht gibt es nur mithilfe von Öllampen oder Kerzen. Die meisten Einwohner arbeiten in der Landwirtschaft oder im Handwerk und verkaufen ihre Waren an die Enklave. Ihre Kleidung ist einfach und häufig abgenutzt. Das Essen reicht gerade so zum Überleben. Kurzum: Die Enklave und Wharfton repräsentieren Reichtum und Armut, was sich in der realen Welt in Industrie- und Entwicklungsländern widerspiegelt. Genau wie in der heutigen Gesellschaft, basiert der Reichtum auf der Ausbeutung der Armen. Das bedeutet ein potenziell hohes Konfliktpotenzial, welches im Fall von Wharfton und der Enklave mit einer Mauer gelöst wird. Aktuellstes Beispiel für eine Mauer, die arm von reich trennen soll, ist die, die US-Präsident Donald Trump an der Grenze zu Mexiko erbauen lassen will. Mauern dieser Art sollen eine unüberwindbare Schwelle zum Wohlstand sein. Allgemein sind Mauern oder Zäune ein häufiges Motiv in dystopischen Romanen, wie beispielsweise bei „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins oder der „Amor-Trilogie“ von Lauren Oliver. 

    An der Geschichte um Gaia hat mich aber eine Sache gestört. Sie spielt im 25. Jahrhundert, allerdings ist die Gesellschaft in der Enklave technologisch deutlich rückständiger als heutzutage. Das liegt daran, dass die Menschheit viele Ressourcen völlig ausgeschöpft hat und kaum Alternativen verbreitet sind. Soweit also verständlich. Jedoch wohnt Gaia in der Enklave auch einer öffentlichen Hinrichtung durch Erhängen bei und erzählt, dass Frauen nur in Ausnahmefällen Hosen tragen dürfen. Es gibt aber keinen logischen Zusammenhang zwischen Ressourcenerschöpfung und moralischen, beziehungsweise emanzipatorischen Rückschritten. Woher soll dieser Sinneswandel kommen, dass es in 400 Jahren wieder akzeptabel ist, Leute auf dem Marktplatz zu exekutieren und Frauen die Hosen zu verbieten? Es lässt sich zwar ansatzweise damit begründen, dass es das Staatssystem wie wir es kennen hier nicht gibt, diese Gesellschaftskritik wirkt dann aber doch überzogen und zu gewollt. Das Ende bleibt hier recht offen und hinterlässt einige Fragen. Jedoch konnte es mich auch nicht wirklich überzeugen, da es inhaltlich stark an das Finale von „Delirium“ aus der Amor-Trilogie erinnert. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. 

     „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ ist ein vielversprechender Auftakt der sogenannten „Gaia Stone-Trilogie“. Die liebevolle Gestaltung, die sympathische Protagonistin, der grandiose Schreibstil und die klug eingebundene Gesellschaftskritik geben diesem dystopischen Jugendbuch Favoritenpotenzial. Nur die erzwungene Moralkritik und das unoriginelle Ende konnten die Euphorie leicht trüben. Insgesamt hat dieses Jugendbuch-Debüt von Caragh O‘Brien vier von fünf Federn verdient. Natürlich werde ich heute noch mit Band zwei „Das Land der verlorenen Träume“ fortfahren.

  6. Cover des Buches Dark Canopy (ISBN: 9783551314550)
    Jennifer Benkau

    Dark Canopy

     (869)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:

    "Dark Canopy" von Jennifer Benkau ist dieses typische Buch, was mich magisch anzieht. Ein wenig aussagekräftiges Buchcover, verbunden mit einem nichtssagenden Titel - und doch steckt eine explosionsartige Geschichte dahinter, die düster und gefährlich ist. Unberechenbar. Beim lesen konnte ich das Gefühl der Hoffnungslosigkeit deutlich spüren. Es war ein beklemmendes Leseerlebnis, aber so sind Dystopien nunmal. Freudlos. Arglistig. Dunkel.


    Dunkel ist vor allem die Welt rund um die 20-jährige Hauptprotagonistin Joy, die mit einem Clan von mehreren Leuten zusammenlebt. Sie ist eine Rebellin, die sich weit weg von der Stadt aufhält, in der die Percents herrschen. Und damit die Percents herrschen können, herrscht Dark Canopy. Eine Maschine, die den Himmel verdüstert und den Menschen jegliches Licht stiehlt. Jegliche Hoffnung. Denn die Percents sind keine wirklichen Menschen, aber ziemlich weit weg von der Unfehlbarkeit. Sie wurden für einen Krieg gezüchtet. Und sie haben Schwachstellen. Ihre Haut kann zwar Gerüche aufnehmen, aber das UV-Licht ist gefährlich, schwächt sie.

    Als Joy vor ihrem 16. Geburtstag auf einen Percent trifft, weiß sie nicht warum sie ihn verschont. Er wirkt anders auf sie. Und auch er hätte die Chance sie zu töten, tut es aber nicht.

    Bei einem Tauschhandel, den Joy und ihre beste Freundin Amber in der Stadt planen, geraten sie in einen Hinterhalt und werden gefangen genommen. Während Amber wie Vieh verkauft wird um den Diensten und Gelüsten der Percents zur Verfügung zu stehen, gerät Joy in eine ganz andere Lage. Sie soll eine Soldatin werden und sich im wahrsten Sinne des Wortes für einen Percent zu Tode rennen.

    Joy kennt den Percent Neél - war er es doch, der sie verschonte - oder sie ihn? - doch was bedeutet das für sie? Eine Sonderbehandlung garantiert nicht, denn er ist ihr Feind...


    Wow. Wow. Wow. Wow.

    Ich bin immer noch aufgewühlt und durcheinander. Während des lesens bin ich so viele Gefühlsschichten durchlaufen, dass ich gar nicht mehr genau sagen kann, was mir gut gefallen hat und was weniger gut. Die kompletten Seiten troffen nur vor Düsternis und Hoffnungslosigkeit und zwischen den Zeilen spürte ich ganz leichte Rebellion von Joy, dass sie sich ihrem Schicksal nicht einfach so ergeben will. Joy ist eine schwer einzuschätzende Protagonistin. Sie weiß nicht wirklich was Liebe ist, aber tief in ihrem Herzen sehnt sie sich danach. In Matthial - dem Sohn des Clanführers - sieht sie einen guten Freund, mit dem sie allerdings am besten reden kann, wenn er schläft. Die Beziehung der Beiden ist auf seelische und körperliche Art greifbar.

    Joy will mehr als sich nur verstecken und scheint dabei ein wenig Risikofreudig zu sein. Bei einer waghalsigen Rettungsaktion gerät sie selbst in die Fänge ihrer Feinde und man erlebt eine deutliche Rückentwicklung. Das ehemalige Messermädchen trifft nicht mehr...

    Doch wie sie sich dann wieder aufrappelt und die Welt ihrer Feinde entdeckt - die vielen negativen, aber auch die positiven - ist wegweisend. Ihr ist ein schlimmes Schicksal vorbestimmt, aber sie denkt vielmehr an ihre beste Freundin, der es deutlich schlimmer ergeht. Für Amber ist Joy bereit alles zu riskieren, sogar Neél, dem sie immer näher kommt.


    Neél war mir zu Beginn der Geschichte der typische Gruseltyp. Wortkarg, grob und stellenweise aggressiv und ablehnend, wusste ich gar nichts mit ihm anzufangen. Und dann - urplötzlich, aus heiterem Himmel - passiert die Veränderung. Bei dem Tempo kam ich überhaupt nicht mit.


    Zu Beginn des Buches dehnt sich die Geschichte und man erfährt viel überflüssiges Zeugs, womit man auch im weiteren Geschichtsverlauf nichts anfangen kann. Zur Halbzeit ging es dann endlich ein wenig zur Sache und ich konnte wirklich begreifen, was Jennifer Benkau erzählt. Das Ende hat mich dann sehr stark an "Die Tribute von Panem" erinnert, auch wenn die Bücher überhaupt nicht viel gemeinsam haben. Doch die Jagd war so intensiv, dass ich gar nicht um den Vergleich herumkam. Diese Stelle hat mir schließlich am besten gefallen.


    Das Buch hat es wirklich in sich. Dennoch glaube ich nicht, dass es was für schwache Nerven ist. Sicherlich gibt es weitaus schlimmere Bücher, aber in meinen Augen war es schon eine verstörende Geschichte, die mich wirklich gepackt hat. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, weil ich das Gefühl hatte, was wichtiges zu verpassen.


    Dennoch gibt es eine Sache, die mich sehr gestört hat. Die letzten drei Seiten!

    Eine Geschichte baut sich eigentlich immer nur auf, weiter auf und auf bis es zu einem Finale kommt. Alles läuft auf den finalen Schlusspfiff hinaus. Was dann wirklich am Ende passierte, war für mich eine einzige Enttäuschung, worauf ich aber nicht näher eingehen möchte, um Euch nicht zu viel zu verraten. ;-)

    Ich sage nur soviel: Im Nachhinein war mein erster Gedanke: "Jetzt war alles verschwendet." Für so ein Ende hätte man sich auch weniger in die Geschichte reinsteigern können.... Das war wirklich schade.


    [Edit vom 08.04.12] Die liebe BlueNa hat mir enorm weitergeholfen und gesagt, dass es eine Dilogie (ein Zweiteiler) wird und das die Fortsetzung zu "Dark Canopy" voraussichtlich im März 2013 erscheinen wird. Da freue ich mich ja und kann das Ende nun ganz gelassen nehmen.^^ Danke.


    Fazit:

    "Dark Canopy" ist zeitweise ein sehr verwirrendes und vorallem verstörendes Buch. Jennifer Benkau schreibt flüssig und lässt den Leser sehr stark mitfühlen. Ich weiß nicht was so besonders an ihrem Erzählstil ist - ich weiß nur, dass da etwas ist, was man als Fan von fantasievollen Dystopien nicht verpassen sollte. Die Erzählungen von Joy sind in der Ich-Form, aber man bekommt auch Einblicke in Matthial's Geschehnisse und was er versucht um seine Clanmitglieder zu retten. Man spürt, dass Matthial sich verändert und irgendwie dachte ich, Joy müsste sich eigentlich am meisten verändern, dabei ist sie der einzige Charakter, der trotz all der Ereignisse kaum eine Entwicklung durchläuft.


    "Dark Canopy" ist ein passender Titel und auch das Cover erzählt, wofür diese Geschichte steht. Für alle, die nicht länger im Dunklen bleiben wollen: Lest es! ;-) 

  7. Cover des Buches Gut gegen Nordwind (ISBN: 9783552075566)
    Daniel Glattauer

    Gut gegen Nordwind

     (5.591)
    Aktuelle Rezension von: Katzenbaer12

    Mehr als einmal wollte ich diesen Roman schon abbrechen. Aber ich war auf Geschäftsreise, hatte nichts Anderes dabei und der Fernseher im Hotelzimmer war kaputt. Vielleicht ist mit der Roman zu hoch, aber hier passiert eigentlich nichts. Zwei Menschen schreiben sich, entwickeln Fantasien übereinander, reden aneinander vorbei und machen einander Vorwürfe. Wer so etwas liebt, mag auf seine Kosten kommen. Alle andern dürften es langweilig finden.
    Mit dem Ende kann ich gar nichts anfangen.

    Man fragt sich wirklich, was das soll.

  8. Cover des Buches Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 1 (ISBN: 9783462301106)
    Bastian Sick

    Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 1

     (1.864)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" entstand aus den Kolumnen von Bastian Sick, welche hier zu einem Buch zusammengefasst wurden. Der Autor befasst sich auf unterhaltsame und humorvolle Art und Weise mit der Deutschen Sprache und ihren Besonderheiten. Dabei klärt er über häufig gemachte Fehler auf. Die unterschiedlichen Themen werden meist in kleine Geschichten verpackt und mit einfachen Beispielen nachvollziehbar und verständlich erklärt.

    Jedem, der sich für Feinheiten der Sprache interessiert, bietet die gesamte Reihe gute Unterhaltung.

  9. Cover des Buches Das Skript (ISBN: 9783596191031)
    Arno Strobel

    Das Skript

     (541)
    Aktuelle Rezension von: sabrina_s_buecherwelt_2404

    Rezension – Das Skript


    Klappentext :


    Eine Studentin bekommt per Post rätselhafte Botschaften zugeschickt – auf Menschenhaut geschrieben. Die Polizei verdächtigt den früheren Bestsellerautor Christoph Jahn: In dessen Roman schneidet ein Serienkiller jungen Frauen die Haut vom Körper, um darauf den Anfang seines Romans, der von allen Verlagen abgelehnt worden ist, auf grausige Weise neu zu schreiben. So erhofft er sich die Aufmerksamkeit für sein Werk, die es seiner Meinung nach verdient hat. Doch Jahn schiebt die Schuld auf einen geisteskranken Fan, der bereits vor Jahren Verbrechen aus seinen Romanen ›nachgestellt‹ haben soll, aber nie gefasst wurde. Die grausige Geschichte scheint sich zu wiederholen …
    Ein Entführungsfall, ein Serienkiller und ein Hauptverdächtiger mit beängstigender Phantasie: Brutal raffiniert erzählt Arno Strobel eine furchterregende Geschichte mit doppeltem Boden.



    Meine Meinung:


    Ich habe schon lange so einige Bücher von Arno Strobel hier liegen. Und nun dachte ich mir , du solltest nun mal endlich eins lesen . Die Klappentexte hören sich klasse an und habe bis jetzt viel Gutes über seine Bücher gehört .


    Also schnappte ich mir „ Das Skript „ und fing an zu lesen .


    Die Minuten verflogen rasend schnell und stellte fest das ich auf einmal schon die Hälfte des Buches weggesuchtet hatte. Was soll ich dazu sagen ?! Einfach MEGA! Wer mich so packen kann , das ich die Zeit vergesse ,das ich die Sucht nicht abbrechen kann , das das Adrenalin durch meine Venen zieht ..der hat definitiv großen Applaus verdient !


    Der Schreibstil ist so fließend, lebendig und sehr bildlich beschrieben .


    Gab es eigentlich mal einen Moment wo es langweilig wurde ? NÖ!


    Ich hatte einige Verdächtige im Visier , aber letztendlich lag ich bis zum Schluss falsch ! Aber so soll´s auch sein !


    Das Buch konnte mich komplett überzeugen und für jeden Thriller Fan eine absolute Empfehlung !


    Von mir gibt es 5/5 Sterne 

  10. Cover des Buches Die Bibel. Altes und Neues Testament (ISBN: 9783451280009)

    Die Bibel. Altes und Neues Testament

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Zeitlose Erzählungen für Moral und Ethik

  11. Cover des Buches Papyrus (ISBN: 9783257071986)
    Irene Vallejo

    Papyrus

     (161)
    Aktuelle Rezension von: Ceciliasophie

    Hingerissen von Titel, Cover und Klappentext war ich mehr als bereit, mich in der Welt der Bücher zu verlieren. Denn was ist für einen Bücherwurm schöner als ein gutes Buch? Ein gutes Buch über Bücher!

    Leider entwickelte sich Papyrus irgendwann zu meiner Nemesis.
    Dieses unschuldig wirkende Buch verschleiert durch die optische Aufmachung total, was für ein seitenlanges Werk sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt. Dies sorgte für die erste Überraschung. Aber ein Buch kann ja eigentlich nicht genug Seiten haben, deswegen stürzte ich mich mit Begeisterung auf die ersten Abschnitte.
    Und wurde direkt von Vallejos Schreibstil gefangen genommen. Ich hatte sehr viel Spaß dabei, die Anfänge dieses Buches zu entdecken. Das geschriebene Wort, Bücher, das Sammeln von Informationen, Bücher, das Bereitstellen von Informationen und wieder Bücher. Genau die richtigen Elemente für jemanden wie mich. Schließlich studiere ich das ganze sogar, also nicht Geschichte wie man meinen könnte, sondern Informationswissenschaft.
    Schleichend aber merkte ich, dass ich das Buch vollkommen falsch eingeschätzt hatte. Ich hatte auf Grund des äußeren Auftretens viel mehr mit einer anekdotenbehafteten Geschichte gerechnet, aber Papyrus ist viel mehr ein umfangreiches Sachbuch. An sich kein Thema, aber ich merkte schnell, wie sich mein Leseverhalten und dadurch das Tempo veränderten. Ich nahm das Buch immer mal wieder zur Hand, um ein paar Kapitel zu lesen, blieb aber nicht wie sonst am Buch kleben und verschlang einfach mal so hunderte von Seiten in einer Sitzung. Das hätte das Buch auch nicht verdient. Aber ich saß nun wirklich sehr lange an diesem Werk. Was ich sonst stark kritisieren würde, ist hier eher positiv hervorzuheben. Es ist kein schneller Imbiss, sondern eine Mahlzeit, bei der man häufig das Besteck weglegt und gesättigt den Tisch verlässt.
    Das Einzige, was ich kritisiere, ist die teils sehr repetitive Art. Längen sind bei einem solchen Buch vollkommen in Ordnung, aber hier waren es an zu vielen Stellen Längen, die nur wegen Wiederholungen entstanden sind. Ja, vielleicht sind diese Wiederholungen gut, wenn das Buch zu lange nicht mehr gelesen wurde und bestimmt halfen sie unterbewusst auch mir ab und an, auf den richtigen Weg wieder zu finden. Wenn man jedoch innerhalb einer Sitzung mehrmals Wiederholungen liest, wird es ermüdend. Ein wahrlich schwieriger Balanceakt, der leider nicht vollkommen gelungen ist.
    Alles in allem aber ist Papyrus ein wunderbares Werk, das zum Schmökern einlädt.


  12. Cover des Buches Der Wortschatz (ISBN: 9783000609312)
    Elias Vorpahl

    Der Wortschatz

     (252)
    Aktuelle Rezension von: Lissy0612

    In dem Buch „der Wort Schatz“ von Elias Vorpahl begleiten wir ein Wort auf eine Reise zu sich selbst. Es wird von einem Menschen ausgesprochen und vergisst somit, welches Wort es ist.
    Auf seiner Reise trifft es auf Dichter und Denker, es findet seinen Artikel wieder. Dem Wort begegnen alte vergessene Worte und es trifft auf einen schlecht gelaunten Imperativ.
    Die Frage die sich durch das gesamte Buch zieht ist also: Um welches Wort handelt es sich?
    Dieses Buch ist mit viel Liebe zu Wörtern geschrieben und allein wegen des Epilogs und den letzten Seiten lohnt es sich, das Buch zu lesen.
    Allerdings ist es zwischendurch auch etwas bizarr und ich war manchmal so verwirrt wie das Wort selbst.
    Trotzdem würde ich „der Wort Schatz“ jedem empfehlen, der Poesie und gut ausgewählte Worter mag.

  13. Cover des Buches Verlockt (ISBN: 9783570380185)
    Jessica Shirvington

    Verlockt

     (305)
    Aktuelle Rezension von: Bonzei

    In Band zwei gibt es ein auf und ab von Gefühlen zwischen Violet und Lincoln. Eigentlich will Linc sie beschützen und hält sie deshalb auf Abstand. Dadurch entfernt er sich immer mehr von ihr, merkt gar nicht wie es ihr geht. Und welche Rolle Magda dabei spielt, stellt sich auch erst später heraus.

    Auch sonst passiert so einiges, Onyx taucht immer wieder im Geschehen auf. Die New Yorker kommen zu Besuch. Rudyhard und seine Seelenverwandte Nyla sind alte Freunde von Griffin. Sie bringen die Schüler Spance, Salvatore und Zoe und eine Menge Action mit. Violet weiß Anfangs nicht, wie sie die Fremden einschätzen soll, aber das Zusammenspiel entwickelt sich im Lauf der Zeit ganz gut.

    Dazu lernt Vi ihre Kräfte kennen und einschätzen. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt ihr nicht, da ständig irgendwas passiert. Nur hin und wieder nimmt sie sich etwas Zeit dazu ihrem alten ich hinterherzutrauern. Vor allem wenn Linc mal wider nicht da ist.

    Phoenix hält sich mehr im Hintergrund auf, ist manchmal eher zu spüren als tatsächlich präsent. Doch wenn er auftaucht, dann nicht im Guten. Was plant er?

    Und dann ist da noch dieser ganz alte Verbannte, Jude. Welche Rolle er wohl übernimmt? Er hinterlässt auf jeden Fall noch eine große Überraschung.

    Eine wunderschöne Fortsetzung mit einem gut gehaltenen Spannungsbogen, einem angenehmen Schreibstil und einem offenen Ende.

  14. Cover des Buches Die Violine des Teufels (ISBN: 9783426652466)
    Joseph Gelinek

    Die Violine des Teufels

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Tapsi0709
    Erst habe ich gedacht, ein Buch über klassische Musik wäre nichts für mich, aber dann hat es mich doch sehr schnell in seinen Bann gezogen, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Spannung von vorne bis hinten und man grübelt schon fast bis zum Schluss wer denn der Täter ist. Solche Bücher liebe ich.
    Es ist sehr flüssig geschieben.
    Außerdem kommen 3 Kapitel vor, die den Tod Paganinis beschreiben und seinen angeblichen Pakt mit dem Teufel.
    Es gibt selten Bücher, die mich so fesseln. Dieses kann ich auf jeden Fall sehr empfehlen.
  15. Cover des Buches Sumerer und Akkader (ISBN: 9783406784279)
  16. Cover des Buches Burgfrieden (ISBN: 9783839212318)
    Sigrid Neureiter

    Burgfrieden

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Autorin Sigrid Neureiter entführt ihre Leser in das von Burgen geprägte Südtirol.

    Ein altes Pergament mir Versen des Dichters Walther von der Vogelweide soll auf Burg Runkelstein gefunden worden sein. Doch ist das vergilbte Stück Tierhaut auch wirklich echt?

    Um das herauszufinden, ersucht Burgdirektor Blasius Botsch, seinen alten Studienkollegen und Freund Arthur Kammelbach um Hilfe. Der trommelt einige seiner ehemaligen Studenten zusammen und reist mit großem Gefolge an. Mit dabei auch Mordred, sein etwas eigenwilliger Neffe, die Studenten Tina und Lukas sowie die Absolventin und jetzige PR-Beraterin Jenny Sommer. Auch die Walther-Kennerin und überzeugte Emanze Xenia sowie der Südtiroler Lenz Hofer schließen sich dem Expertenteam an.

    Doch bevor das Schriftstück in Augenschein genommen werden kann, ist es auch schon wieder verschwunden.
    Es beginnt eine Schnitzeljagd, die auf den Ritten, nach Bozen und durch die schöne Landschaft Südtirols führt.

    Lange gehütete Geheimnisse werden aufgedeckt und die Lösung liegt recht nahe.
    Mein ursprünglicher Verdacht hat sich bestätigt.
    Gut hat mir das Wortspiel rund um die Beziehung „Arthur“ und „Mordred“ gefallen.

    Fazit:

    Ein leichter sommerlicher Krimi, der ja noch zwei Nachfolgebände hat.

  17. Cover des Buches Mesopotamien (ISBN: 9783406465307)
  18. Cover des Buches Die Entdeckung des Hugo Cabret (ISBN: 9783570221181)
    Brian Selznick

    Die Entdeckung des Hugo Cabret

     (185)
    Aktuelle Rezension von: halo123

    Ich wusste zunächst nicht was ich von dem Buch halten sollte, aber nachdem ich angefangen habe konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch ist eine Mischung aus Text, Foto und Zeichnungen und diese Mischung machen es einzigartig. Nach einem Textabschnitt folgen mehrere Seiten mit Zeichnungen die stark an einen animierten Film erinnern. Beim durchblättern hatte ich dann immer das Gefühl als würde ich einen Film anschauen. Die Geschichte selbst ist spannend. Sie birgt so viele Geheimnisse und immer wenn eine Frage aufgeklärt wird, entsteht eine neue. Daher war sie auch so packend. Wären die Zeichnungen nicht da, würde ein Teil der Essenz der Geschichte verloren gehen. 

    Auch wenn es sich hierbei um ein Kinderbuch handelt, hatte ich als Erwachsene doch meinen Spaß dran. Ich finde es ist eines dieser Bücher die für mehrere Generationen geschrieben wurde. 

  19. Cover des Buches Vertraute Gefahr (Hunter 1) (ISBN: B07SPDW8JV)
    Michelle Raven

    Vertraute Gefahr (Hunter 1)

     (203)
    Aktuelle Rezension von: Alison

    Autumn ist auf der Flucht vor ihrem Exfreund. In dem Park als Ranger fühlt sie sich sicher, doch die Nähe zu Männern macht sie noch immer nervös. Sie traut ihnen nicht.

    Shane findet Autumn faszinierend. Er merkt ihre Zurückhaltung gegenüber Männern, aber er gibt nicht auf.

    Die beiden nähern sich langsam an, doch der rachsüchtige Ex wartet auf seine Chance.

    Die Geschichte ist flüssig erzählt und der Schreibstil ist mitreißend. 

  20. Cover des Buches Das Geheimnis des Kalligraphen (ISBN: 9783423142915)
    Rafik Schami

    Das Geheimnis des Kalligraphen

     (91)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Rafik Schami entführt uns ins alte Damaskus und entfaltet einen wunderbaren Teppich an Geschichten und Einfällen. Hamid Farsi ist einer der bekanntesten Kalligraphen der Zeit, aber er hat ein Geheimnis. Seine Frau die wunderschöne Nura ist aber nicht glücklich mit ihm und versteht ihren Mann oft nicht. Salman ist ein Lehrling Hamids und Nura beginnt eine gefährliche Affäre mit ihm. Ihr Mann strebt unterdessen nach größerem und eine Reformation der arabischen Sprache. Wie kein anderer versteht es Rafik Schami eine tolle Geschichte zu erzählen und seine Sprache ist wie Musik und es entwickelt sich ein gewaltiger Sog. Man kann sich der Kraft nicht entziehen.

  21. Cover des Buches WAS IST WAS Das Buch (ISBN: 9783788621926)
    Bernd Flessner

    WAS IST WAS Das Buch

     (6)
    Aktuelle Rezension von: a_different_look_at_the_book

    Da ist sie also: meine 1000. Buchmeinung. Und was eignet sich dafür besser, als ein Buch über die Entstehung des Buches zu besprechen?

    Ich hatte tatsächlich nicht mit einem so detailliertem Wissen gerechnet. Mein Anspruch an das Werk war gering, schließlich ist die Alterseinstufung ab 8 Jahren - ein Alter, in dem der Wissensdurst groß, die Lesebereitschaft jedoch nicht immer vorhanden ist.

    Es befindet sich auch sehr viel Text auf den einzelnen Seiten. Diese werden aber durch Zeichnungen und Fotos aufgelockert.

    Zudem widmet sich jede Doppelseite einem anderen Thema, sodass man immer Pausen einlegen kann, wenn einem danach ist, ohne wirklich unterbrochen zu werden.

    Der Autor widmet sich allerdings nicht nur dem Buch an sich, sondern fängt ganz vorne an: bei der Schrift. Dadurch bekommen Lesende einen umfassenden Eindruck davon, welch langer Weg bis hierhin beschritten wurde.

    Ganz ausführlich wird sich dann mit der heutigen Entstehung einer Lektüre beschäftigt: von der Idee über den Autor, die Herstellung und die einzelnen Abteilungen in einem Verlag. Zudem bekommen Buchmesse, Buchhandel und Bibliotheken Aufmerksamkeit. Am Schluss gibt es sogar "Buchrekorde und Kurioses".

    Auch ich, die sich bereits gefühlt seit Ewigkeiten mit Büchern beschäftigt, durfte noch etwas Neues lernen.

    Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Frankfurter Buchmesse 1485 eingerichtet wurde und sie somit die älteste Buchmesse der Welt ist? (S. 50)

    Oder dass jeder Verlag 2 Pflichtexemplare von jeder Neuerscheinung bei der Deutschen Nationalbibliothek abliefern muss? "Denn die Deutsche Nationalbibliothek hat die Aufgabe, jedes in deutscher Sprache erschienene Buch zu sammeln." (S. 55)

    Oder woher der Ausspruch "ein Buch aufschlagen" kommt? (S. 19)

    Vor dem Glossar, welches wirklich umfangreich ist und ein Blick hinein sich jeder Zeit lohnt, wird auf die Zukunftsaussichten des Buches eingegangen. Diesen Abschnitt fand ich besonders interessant, jedoch ebenso verschreckend. Wird es wirklich möglich sein, dass Lesende den Inhalt eines Buches selbst ändern können? Dass intelligente Sensoren an E-Readern anhand des Gesichtsausdruckes den Text anpassen? (S. 61) Ich frage mich: Verletzt das nicht das Urheberecht? Auf welcher Grundlage schreibt man dann noch seine Meinung zur eigentlichen Geschichte nieder? Kann in dem Moment nicht einfach jede*r seine / ihre eigenen Geschichten schreiben? Wozu sollen sich Autoren / Autorinnen noch jahrelang hinsetzen und Ideen mühsam zu Papier bringen? Ich habe vor dieser Zukunft ein wenig Angst ...

    In diesem Werk wird allerlei fundiertes Wissen bereitgestellt und doch bleiben bei mir so einige Fragen offen:

    Dürfen auch Selfpublisher ihre Werke an die Deutsche Nationalbibliothek senden und werden sie dann dort ebenfalls geführt?

    Muss ein Illustrator das ganze Buch selbst lesen oder bekommt er die wichtigsten Eckpunkte genannt?

    Und warum wird auf S. 5 behauptet: "Und dann ist da natürlich auch das E-Book oder die PDF-Datei, die jedem kostenlos im Internet zur Verfügung steht."? Ich habe noch keine PDF-Dateien eines Bestsellers kostenlos auf legalen Seiten im Internet gefunden. Oder suche ich an den falschen Stellen?

    Außerdem ist das Werk mit seinen durchweg weißen Menschen leider so gar nicht divers. Weder auf Fotos noch auf Illustrationen ist die Vielfalt der Menschen zu sehen.

    Trotz der kleinen Kritikpunkte empfehle ich dieses Sachbuch gerne weiter. Für Kinder ab 8 Jahren absolut passend zum Selbstentdecken. Doch bereits zum Vorlesen für 5- und 6-Jährige finde ich es gut geeignet.

    ©2022 a_different_look_at_the_book

  22. Cover des Buches Das letzte Testament (ISBN: 9783596178971)
    Sam Bourne

    Das letzte Testament

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Igno

    Bei Plünderungen im Rahmen des Sturzes Saddam Husseins im Jahre 2003 findet ein Junge eine Tontafel. Über Umwege landet die Jahre später in den Händen des israelischen Archäologieprofessors Shimon Guttman. Der erkennt noch die Brisanz der Tafel, denn sie enthält den letzten Willen Abrahams. Doch bevor er den Fund veröffentlichen kann, wird er ermordet. Weitere Menschen, die mit der Tafel in Kontakt waren, folgen. Der Nahost-Friedensprozess, der eigentlich gerade in einer aussichtsreichen Phase war, gerät wieder einmal in Gefahr.
    Um die Verhandlungen zu retten, schickt die US-Regierung Maggie Costello, ehemals Star-Mediatorin für NGOs, die UN und die USA, in die Region. Seit ihrem letzten Verhandlungsauftrag, bei dem sie schlimm scheiterte, hat sie auf Scheidungen umgesattelt. Mehr gezwungen als freiwillig nimmt sie den Auftrag an und beginnt Ermittlungen zu den rätselhaften Mordfällen. Schnell gerät sie dabei zwischen die Fronten.

    Das letzte Testament ist Band 1 der Reihe um Maggie Costello und erschien in der deutschsprachigen Fassung 2008, in der aktuellen 2010. Der Thriller stützt sich historisch lose auf die Lage im Nahostkonflikt in der zweiten Hälfte der Nullerjahre. Fest datiert in der Handlung ist lediglich der Strang um die Geschehnisse 2003 im Irak, die restliche Handlung findet »Mehrere Jahre später« statt. Allerdings gibt es innerhalb der Handlung Hinweise, so beispielsweise die Bildung der Einheitsregierung von Hamas und Fatah im Februar 2007, die im Buch bereits geschehen ist. Außerdem steht in den USA eine Präsidentschaftswahl an, was auf November 2008 datiert werden kann. Historisch abweichend ist dabei, dass es im Buch um eine Wiederwahl geht, der damalige US-Präsident George W. Bush aber am Ende seiner zweiten Amtszeit stand. Die Friedensverhandlungen, die im Buch thematisiert werden, sind Fiktion; real wurden diese erst 2010 wiederaufgenommen.

    Als Einstieg in die Reihe baut Bourne Das letzte Testament ein bisschen ungewöhnlich auf, was aber nur auffällt, wenn man sich nicht an die Reihenfolge hält und die restlichen Bände schon kennt. Denn im Gegensatz zu den späteren Bänden widmet er sich detailliert mit Maggies Vorgeschichte. Wo sich der Hintergrund der Hauptfigur in vielen anderen Reihen erst nach und nach im Rahmen einer Rahmenhandlung enthüllt, erledigt Bourne das gleich im ersten Band und dort auch am sehr viel präziser, als in allen späteren Bänden. Das betrifft insbesondere Maggies erste Phase als politische Mediatorin. Insofern relativiert sich meine Kritik an der fehlenden Charaktertiefe in den späteren Bänden ein wenig, man sollte die Bücher einfach chronologisch lesen.

    Mit Blick auf die Übersetzung von Rainer Schmidt habe ich für ein Buch von 2008 mit dieser Thematik erstaunlich wenig anzumerken. Rassismen und Sexismen werden insgesamt nur von negativ behafteten Figuren genutzt und die werden dadurch auch nicht sympathischer. Es gibt gegen Ende aber eine Stelle, an der Maggie »Gutmenschen« in negativer Konnotation nutzt, was mich sehr gewundert hat. Das Wort schien mir für die Zeit vor 2015 eher eine Randerscheinung. Allerdings muss ich feststellen, es hat seit den 1990ern einen schleichenden, aber stetigen Aufschwung. Dass es 2008 allerdings schon so weit im allgemeinen literarischen Sprachgebrauch angekommen war, dass man es in einer Übersetzung nutzen musste, wundert mich weiter.

    Davon aber abgesehen ist Das letzte Testament ein toller Einstieg in eine herausragende Serie. Maggie Costello ist als Protagonistin super gewählt. Thematisch bestechen Band und Serie insbesondere durch ihre recht enge Einbettung in die tatsächlichen Entwicklungen seit Mitte der Nullerjahre. Dazu kommt ein erhebliches Maß an Fachwissen über den Nahostkonflikt und seine Hintergründe und, was allerdings im ersten Band noch nicht so sehr zum Tragen kommt, die US-amerikanische Politik.

    Eine Contentwarnung muss ich mir noch gestatten: Es gibt einige wenige Folterszenen und recht eindrücklich beschriebene sexualisierte Gewalt. Gerade letzteres muss in der Deutlichkeit nicht unbedingt gut für jede:n sein.

    Also, lest Das letzte Testament und den Rest der Reihe. Es lohnt sich. Sam Bourne hat da mit der Verbindung aus Fiktion und sehr großer Realitätsnähe da wirklich eine oft schmerzhaft gute Thrillerreihe geschrieben.

  23. Cover des Buches Feuer und Feder (ISBN: 9783407747969)
    Kathy MacMillan

    Feuer und Feder

     (93)
    Aktuelle Rezension von: WriteReadPassion

    Klappentext:
    Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati lernt sie nun die schwierigen Zeichen der Hohen Schrift, mit der man in Kontakt zu den Göttern treten kann. Die beiden kommen sich dabei näher als erlaubt und verlieben sich ineinander. Aber dann fordern Rebellen Raisas Unterstützung. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Treue zu Mati und dem Wunsch, ihrem unterdrückten Volk zu helfen. Schon der kleinste Fehltritt könnte ihren Tod bedeuten.

    Autorin:
    Kathy MacMillan ist Schriftstellerin, Bibliothekarin, Dolmetscherin für amerikanische Gebärdensprache und Geschichtenerzählerin für Taubstumme. "Feuer und Feder" ist ihr erster Jugendroman und wurde durch ihre Faszination an der Macht der Sprache inspiriert. MacMillan lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze namens Pancake in Owings Mills, USA.

    Übersetzer:
    Julian Haefs


    Bewertung:
    Das Cover ist nicht nur wunderschön, sondern auch mehr als passend zum Titel und zur Geschichte erstellt. Besser geht es kaum! Ein richtiger Eyecatcher, der neugierig macht und zeigt, dass es sich um einen historischen Jugendroman handelt.

    Die anderen, so wusste sie, würden ihr Verhalten als Schwäche ansehen, denn sie konnten ihre Art von Stärke nicht verstehen.

    (Göttergeschichte, Seite 58)


    Die Geschichte wird nur aus Raisas Sicht erzählt, was schade ist, da mehr Sichtweisen auch mehr Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der jeweiligen Charaktere bringen. Der Schreibstil ist recht fließend, wenn ich auch zu Beginn etwas Leseschwierigkeiten hatte. Die Geschichte zieht sich die ersten Seiten, es wird an manchen Stellen für meinen Geschmack zu viel ausgeholt. Insgesamt ist es aber sehr gut, da man als Leser einen tollen Eindruck vom Leben bekommt. Das frühalterische Setting hat mich stets an das antike Griechenland erinnert, das fand ich super toll. Natürlich mit allem, was dazu gehört; Eroberungen, Sklaven, Götteranbetungen, Schriftzeichen ... hat mir sehr gut gefallen.

    Durch die A-typische Erzählung waren die Geschehnisse natürlich vorhersehbar. Erobertes Königreich, eine gefallene Prinzessin oder Sklavin (in diesem Falll Sklavin), erste Liebe mit verbotenem Jungen, Rebellion, Zerrissenheit der Treue gegenüber der Rebellion und der  Liebe ... 

    An den Kapitelanfängen sind kleine Erzählungen der Götter des Reiches gedruckt. Stück für Stück, Kapitel für Kapitel setzt setzt sich das Puzzlebild zusammen. Für mich waren sie im letzten Drittel eher etwas wirr und ich konnte sie nicht richtig zusammenfügen. Zum Teil sind sie etwas umständlichen geschrieben. Die Idee ist nicht neu, hat aber zur Geschichte wunderbar gepasst. Interessant und neu ist hier, dass die Göttergeschichte in die Gegenwart katapultiert wird; die Geschichte geht also im Realen weiter und findet ein passendes - wenn auch etwas vereinfachtes - Ende, das mir nicht so gut zusagte.

    "Die Weisheit hat uns verlassen", murmelte Lanea.
    "Die Weisheit ist nur gefangen", sagte Suna träumerisch. "Und jedes Gefängnis hat auch einen Schlüssel."
    "Das hat wenig Bedeutung, solange niemand willens ist, ihn zu benutzen."

    (Göttergeschichte, Seite 323)

    Die Geschichte ist hier schon andersartig besonders wegen der Göttergeschichte und weil sie gut ohne Fantasieelemente auskommt, Dank der Göttergeschichte. Das ist es auch, was das Buch auszeichnet. Es ist eher ein historischer Jugendroman mit antikem Setting, Sklaven, Götter, Schriftrollen und Runen. Die Charaktere finde hier sehr gut ausgearbeitet und mit Tiefe belegt. Mati ist schon eher eine 08/15-Erscheinung, aber ich mochte ihn. Er ist lebensfroh, klug und freundlich. Raisa ist mit ihrer fehlenden Vergangenheit dagegen schon interessanter. Sie führt als einziges Glied ihrer Herkunft ein Herzgedicht bei sich und versucht es mithilfe der geheimen Schrift zu entschlüsseln. Ich finde ihre Zerrissenheit zwischen der Treue zur Rebellion und der Verliebtheit zu Mati glaubhaft dargestellt.

    Die Romanze zwischen Raisa und Mati ist hier wie so oft zu salopp gestellt. Das Problem liegt nicht nur an der Sichtweise der Autoren, die meinen, bestimmten Klischees folgen zu müssen, um ihre Werke erfolgreich zu machen - sondern auch an Fantasie-/Jugendromanen, die Einzelbände sind, wie dieses. Ich merke das wirklich jedes Mal bei solch einem Einzelband, wie die Handlungen zusammengequetscht und besonders die Enden (wie auch hier) sehr unzureichend verfasst werden. Überwiegend sind solche Romane Reihen mit mindestens 3 Bänden, sodass sich alles etwas strecken kann - auch wenn das nicht immer der Fall ist, was mich dann ärgert. Aber bei einem Einzelband muss alles in 300-500 Seiten passen - warum werden die Seiten dem nicht angepasst? Hier hätte auch ein paar mehr Seiten nicht geschadet. Es schadet eher der Geschichte und dessen Erfolg, sich so zu begrenzen. 

    Es gibt hier schon zwei Bände, allerdings nur im Englischen. Das bringt uns deutsche Leser ohne festes Englisch überhaupt nichts, somit bleibt es ein Einzelband. Ich wüsste auch nicht, wie es weitergehen sollte, da die Autorin die Geschichte wie einen Einzelband bearbeitet hat. Ich finde diese fehlende Kommunikation der Verlage der Leserschaft gegenüber unter aller Sau! Nie wird in solchen Fällen veröffentlicht, ob ein Band noch folgt und wenn ja, wann - oder ob ein Band nicht folgt und warum. Zum Kotzen!


    Fazit:
    Ein wirklich guter Jugendroman, der Jugendlichen aufzeigt, was für eine Welt in dieser antiken Zeit in vielen Ländern geherrscht hat und welche Prioritäten Alltag waren, z.B. die Anbetung der Götter, ohne und mithilfe von Schriften und Zeichen. Auch für Erwachsene ist dies eine unterhaltsame Geschichte mit ausgearbeiteten Charakteren. Trotz allem fehlt mir hier das gewisse Etwas ... die Funken sind nicht übergesprungen, obwohl ich die Geschichte sehr gelungen finde. Für wenige Makel gibt es einen Sternabzug.

    So ist es mit dem Licht immer gewesen - es muss mit der Dunkelheit leben.

    (Göttergeschichte, Seite 65)

    Sehr passend zur Geschichte; gut und schlecht gemachtes darin macht es trotzdem lesenswert! :-)



  24. Cover des Buches Pergamentum (ISBN: 9783352007729)
    Heike Koschyk

    Pergamentum

     (12)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1188: Im, von Hildegard von Bingen gegründeten, Kloster Eibingen stirbt ein Mönch unter merkwürdigen Umständen. Hat der Teufel seine Hand im Spiel? Elysa von Bergheim, eine Adelige, verbringt, auf dem Weg zur Familienburg, ein paar Nächte in diesem Kloster und versucht das Rätsel zu lösen, während gleichzeitig der Mainzer Domherr Clemens von Hagen außerhalb der Klostermauern eine Antwort finden will. Dass die Auflösung viel tiefer geht, als zunächst vermutet, hätte wohl niemand erwartet.

    Heike Koschyk hat bereits eine Biografie über Hildegard von Bingen geschrieben und ihre Rechercheergebnisse diekt auch noch für dieses Buch genutzt. Schon allein deshalb liegt hier ein sehr gut recherchierter historischer Roman vor, der die Leserschaft nicht nur in das Klosterleben der damaligen Zeit Einblick gewährt sondern auch die Heilige selbst näher bringt, obwohl diese zur Zeit des Romans schon einige Jahre tot ist. Vieles dreht sich aber um Hildegard, der Roman geht noch ungeklärten Fragen der Hildegard-Forschung nach und versucht Erklärungen zu bieten. Im Anhang erzählt die Autorin ein bisschen über die Entstehung des Romans und auch das Glossar trägt zum Verständnis bei, auch wenn sich nicht alle Begriffe, die erklärenswert gewesen wären, dort finden.

    Sehr schön fand ich, dass der Roman sehr viele Informationen liefert zu Glauben (und Aberglauben), Wissen und (Kirchen)Politik der damaligen Zeit. Die Sprache ist der damaligen Zeit angepasst, die Autorin hat auch Hildegards eigene Sprache genutzt, in dem Sätze von ihr zitiert oder abgewandelt benutzt werden.

    Ich hätte mir allerdings eine bessere Ausarbeitung der Charaktere gewünscht. Vor allem Elysa bleibt ziemlich blass und oberflächlich, das finde ich schade, da es der Zugänglichkeit der Charaktere geschadet hat. Einzig Clemens bietet da gewisse Identifikationsmöglichkeiten. Da hat die Autorin der Geschichte einfach zu wenig Zeit gelassen, überhaupt habe ich auch das Gefühl, die Handlung schreite zu schnell voran.

    Die Geschichte wird sowohl aus Clemens als auch aus Elysas Perspektive erzählt, die Perspektivewechsel verleithen der Geschichte Dynamik und Spannung. Die Auflösung ist plausibel und interessant und hat mich direkt zum Googeln verleitet. Ich mag historische Romane, aus denen ich noch etwas lernen kann, so wie bei diesem hier. Auch der Anhang kann sich sehen lassen, neben dem schon beschriebenen Glossar findet sich auch eine Karte und ein Grundriss des Klosters.

    Ein Roman, der neben einer interessanten und spannenden Geschichte auch Wissen vermittelt, jedoch leider weniger überzeugende Charaktere zu bieten hat. Empfehlenswert für alle, die gerne gute historische Romane lesen und für die, die an Hildegard von Bingen interessiert sind. Ich vergebe 3,5 Sterne, die ich auf 4 Sterne aufrunde.

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