Bücher mit dem Tag "schwaben"
133 Bücher
- Karin Rössle
Deschperate Housewives
(23)Aktuelle Rezension von: vanessablnWie das Cover bereits andeutet, ist "Deschperate Housewives" eine unterhaltsame und witzige, aber auch angenehm realistische Lektüre. Anette hadert nicht nur mit ihrem 50. Geburtstag und den Zwillingstöchtern, die langsam flügge werden, sondern auch mit dem Exmann und anderen Männern, die ihren Weg kreuzen. Ihre beiden Töchter (allerdings mit 19 nicht mehr mitten in der Pupertät, wie in der Inhaltsangabe erwähnt) und der Kater Schnäpsle lenken sie zum Glück immer wieder ab. Auch die Nachbarinnen=Freundinnen schwelgen in alltäglichen Sorgen, Verliebtheit, Online-Partnerbörsen-Wahn, usw. Weil sie so nahe beieinander wohnen, ist es nicht leicht, Neuigkeiten für sich zu behalten. Durch die Bäume, Hecken und Gärten hört man immer so einiges mit. Mindestens täglich (sofern das in der Realität auszuhalten ist...) treffen sie sich auch ganz bewusst auf ein Glas Wein und andere alkoholische Getränke (was sich im Buch ganz schön summiert, was mir etwas irgendwann zu viel wurde), um sich auszutauschen und zu trösten. Es passiert zwar nicht Weltbewegendes, aber man begleitet die Frauen gerne und fühlt und schmunzelt mit ihnen. Ein besseres Bild könnte ich mir allerdings nur von drei von ihnen machen, die anderen gehen irgendwie unter im schwäbischen Einerlei.
Das Buch besteht aus gut verdaulichen Kapiteln, zwischendurch (aber eigentlich eher selten) kommt sogar der Kater zu Wort. Er hätte sich für meinen Geschmack ruhig etwas öfter zu Wort melden können. Die 300 Seiten habe ich zwar gemächlich, aber gerne gelesen. Für zwischendurch oder als Urlaubslektüre ist es ein gelungener Frauenroman, sowohl gut geschrieben als auch witzig und realistisch. - Simone Dorra
Nachtruhe
(22)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch liebe regionale Krimis, und wenn sie dann auch noch aus meiner Gegend kommen, kann meistens auch nicht mehr schief gehen. Auch im vorliegenden Krimi lässt sich einiges an Lokalkolorit finden. Da wäre zum Einen die dialektische Sätzen. Obwohl ich diesen Dialekt tagtäglich höre, finde ich es immer wieder seltsam, ihn zu lesen. Es sieht geschrieben so unwirklich aus. Aber bei Schwierigkeiten kann man ja die Sätze vorlesen. Denn oft wird es beim Hören etwas einfacher. Wie dem auch sei, ich habe dieses Problem nicht und konnte mich direkt in den Krimi fallen lassen und mit auf Ermittlungssuche gehen.
Sehr interessiert habe ich die Ausführungen über die Pfadfinder gelesen. War die Autorin selbst bei den Pfadfindern? Oder kann all das Wissen wirklich nur angelesen sein? Wie dem auch sei, ich fand es sehr spannend und habe mit Erstaunen gesehen, dass es in meinem Wohnort ebenfalls eine Pfadfinder Gruppe gibt. "Den Stamm VCP Landstreicher" und den "Pfadfinder Stamm Askola".
Die Autorin hatte es geschafft, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite hoch zu halten. Der Spannungsbogen war somit durchgängig gegeben. Durch die sehr interessante Spurensuche, in der immer wieder kleine Details zum Vorschein kamen, wurde es in der Story nie langatmig.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken.Das Cover zeigt die Schlinge, die hervorragend zur Story gewählt wurde. Sehr stimmig, auch von der Farbgestaltung. Der Klappentext macht neugierig. Er verrät nicht zuviel oder zuwenig, gerade so, dass man unbedingt mal in dem Buch blättern möchte und schwupps...schon hängt man in der Geschichte fest.
Lesespaß oder Lesefrust?
Für mich war es Lesegenuß pur, insofern auch Lesespaß. Ich habe einiges über die Pfadfinder gelernt und konnte auch mitraten, da die wahren Motive bis zum Schluß im Unklaren blieben. Zwar war der Täter bekannt, aber wie und weshalb sich alles so zugetragen hatte, wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des Krimis klar.
Spannung auf 256 Seiten und das für 9,90 €, da kann man nichts falsch machen.
Einen Tipp möchte ich dennoch geben. Liebe Leser, lasst euch nicht von dem Titel "Nachtruhe" blenden. Es geht keinesfalls ruhig zu. Und nachts würde ich ihn auch nicht lesen, da ihr ansonsten eine ziemlich schlaflose Nacht haben werdet.
- Matthias Ernst
Mord im Dörfle
(22)Aktuelle Rezension von: dreamlady66(Inhalt, übernommen)
Eigentlich will Kommissar Wellmann seinen wohlverdienten Skiurlaub genießen, als während der Fasnet ein totes Liebespaar aufgefunden wird – genau dort, wo vor mehr als zwanzig Jahren Wellmanns große Liebe starb. Die Spur führt ihn zu einem Drogenring, der den Landkreis Biberach im Griff hat. Und Wellmann erkennt: Um den Fall zu lösen, muss er sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellen ...Zum Autor:
Matthias Ernst wurde 1980 in Ulm/Donau geboren. Bereits in seiner Jugend begeisterte er sich für Literatur und verfasste Romane und Kurzgeschichten. Nach dem Studium der Psychologie begann er eine Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten und arbeitete in mehreren Akut- und Rehakliniken in Süddeutschland. In seinen Krimis um die Kommissarin Inge Vill verbindet er seine beiden größten Leidenschaften miteinander, das Schreiben und die Psychotherapie. Matthias Ernst lebt und arbeitet in Oberschwaben.Gesamteindruck/Schreibstil/Fazit:
Danke an den Autor bzw. emons für Eure Zusage und schnelle Belieferung. Ich freute mich und war schon ganz neugierig auf diesen besonderen, so vielschichtigen Plot...Matthias Ernst beschreibt die Protagonisten sehr authentisch, ebenso die Stimmung in der beschaulichen Provinzstadt und Umgebung, wo man sich untereinander kennt. Da Kommissar Wellmann ein gründlicher Ermittler ist, wird bald bekannt, dass ein Drogenring involviert ist. Damit steigt die Gefahr für ihn und seine Familie.
Abschliessend kann man feststellen, dass in Wirklichheit Wellmann zwei Fälle aufzukären hat, einmal den sogenannten Suizid seiner großen Liebe und den Todesfall des jungen Paares.
Somit kann der Leser mitraten, da die Lösung sehr interessant sein dürfte.Mir haben die sehr passenden und treffend gewählten schwäbischen Inputs sehr gefallen. Auch, dass die Kapitel quasi ineinander greifen und somit ein schöner Lesefluss gegeben ist.
Summarsummarum hat der Autor einen gelungenen Provinz-Krimi geschrieben, der mir von der ersten bis zur letzten Seite spannende aber auch unterhaltsame Lesestunden bereitet hat. Ich mag einfach die Mentalität der Süddeutschen :)
Daher spreche ich hierfür eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe gerne 5* - überzeugt Euch selbst! - Wulf Dorn
Trigger
(702)Aktuelle Rezension von: miss_looriEllen Roth ist Stationsleitung der Waldklinik, einer psychiatrischen Anstalt in Fahlenberg und behandelt eine ganz besondere Patientin.
Die Patientin ohne Namen aus Zimmer 7 und mit großer Angst vorm schwarzen Mann.Als diese Patientin spurlos verschwindet, lädt der schwarze Mann Ellen durch eine sehr makabere Schnitzeljagd ihrer eigenen Vergangenheit ein.
Wulf Dorn ist ein begnadeter Autor und ich habe schon diverse Bücher von ihm verschlungen. Eigentlich trifft er immer meinen Nerv, aber bei seinem Debütroman hat er mich leider nicht abholen können.
Die Geschichte ist temporeich und verzwickt, jedoch merkt man heutzutage klar, dass der Thriller in den 2000ern geschrieben wurde. Während dem Lesen kommt mir immer wieder der Gedanke, dass Ellen ihren Freund Chris, der Urlaub im Ausland macht, doch einfach anrufen könnte. Aber damals gab es noch keine Smartphones. Luxusproblem ich weiß, allerdings haben solche Dinge meinen Lesefluss gestört und ich war nicht so richtig into it. 😕Auch die Auflösung hat mich nicht überzeugen können, aber da ich mich unterhalten gefühlt habe gebe ich 3 von 5 Sternen. Schade.
- Heinrich Maurer
Die vier von der Schusterstaffel
(14)Aktuelle Rezension von: Booky-72Vier Freunde in einem kleinen schwäbischen Dorf, das nach dem Ende des zweiten Weltkriegs die Landwirtschaft wieder auf- und ausbaut. Jeder von ihnen soll den väterlichen Hof übernehmen und doch hat jeder ganz andere Vorstellungen von der Arbeit, vom Fortschritt auf den Höfen und von der Familiengründung.
Doch egal, was das Schicksal für jeden einzelnen bereithält, ihrer Freundschaft kann das nichts anhaben. Und so treffen sie sich weiterhin an der Schusterstaffel auf einen Schwatz.
Ein sehr schöner Heimatroman, der die damalige Zeit wunderbar widerspiegelt. 5 Sterne auch für den eindrucksvollen Schreibstil und die geschichtliche Bedeutung.
- Sandra Grauer
Schorle für dich
(15)Aktuelle Rezension von: L_CJ_HubmannEin wunderschöne Geschichte.
Schwäbisch kann ich jetzt auch zu ca 5% :)
- Klaus Reichold
Warum Bayern ein orientalisches Land ist und andere weiß-blaue Wahrheiten
(10)Aktuelle Rezension von: StreiflichtAls geborene Bayerin bin ich immer neugierig, mehr über unser geliebtes weiß-blaues Land zu erfahren. Ich weiß natürlich schon einiges über die Geschichte des Landes und über seine Entstehung und Entwicklung. Dieses Buch aber hat mich trotzdem neugierig gemacht und ich bin total begeistert. Schön, dass ich dieses vielseitige Kleinod entdeckt habe.
Den Autor Kleins Reichold kannte ich bereits von dem Buch „Die phantastische Welt des Märchenköngis“, das ich ebenfalls sehr gerne gelesen habe. Umso neugieriger war ich nun, warum Bayern ein orientalisches Land ist und was es sonst noch für weiß-blaue Wahrheiten gibt.
Mir gefällt schon der erste Blick aufs Cover und die Innenseiten des Covers sind ebenfalls sehr interessant und informativ gestaltet. Ich mag es, wenn ich schon beim ersten Blättern einen so positiven Eindruck bekomme. Und dann der Prolog… Aus der Ich-Perspektive des Erzählers geschrieben und so unterhaltsam. Man erfährt hier schon viel über Bayern und es macht noch neugieriger auf das, was kommt.
Die Gliederung des Buches in viele kleinere Geschichten, die jeweils ein Kapitel lang sind, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Jedes Kapitel ist in sich geschlossen und kann daher auch alleine gelesen werden. Das mochte ich auch sehr. Man kann sich einfach aussuchen, worüber man jetzt lesen möchte und dann den jeweiligen Abschnitt genießen. Und es ist ein Genuss, soviel Neues, Spannendes, Witziges und Unterhaltsames über Bayern zu erfahren. Hier wird jeder fündig, hier kann jeder noch was lernen. Ein wunderbares Buch, das einen Ehrenplatz in meinem Regal bekommen wird, das ich immer wieder gerne lesen und auch nachkaufen und verschenken werde. Wer Bayern mag, wird dieses Buch lieben!
- Jörg Harlan Rohleder
Lokalhelden
(31)Aktuelle Rezension von: CloudineLokalhelden spielt in den 90ern. Das war der Hauptgrund für meinen Kauf dieses Romans. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Das Buch erzählt eine, in meinen Augen, sehr oberflächliche Geschichte. Ein Absturz folgt dem nächsten ohne besonderen Sinn. Sprachlich auch nicht gerade hervorstechend, aber liest sich flüssig. Ich denke Lokalhelden wäre wohl eine bessere Kurzgeschichte gewesen. - Iny Lorentz
Die Löwin
(199)Aktuelle Rezension von: Katzenbaer12Die ersten Kapitel machen sehr viel Spaß, dann wird es anstrengend und man sollte sich viele Namen merken. Mir fiel das schwer und ich hatte keine Lust, auf die Liste der Namen zu blicken. So fand ich manches geschichtliche verwirrend, aber ich gebe meiner eigenen Faulheit die Schuld, nicht der Autorin. Die Handlung um Caterina fand ich fesselnd, das Ende war vielleicht etwas zu gehetzt.
wie so oft sehr stimmungs volle Schilderungen.
Ich werde das Buch noch einmal lesen, um auch die geschichtlichen Ereignisse zu verstehen.
ich persönlich hätte auf das viele Gerede um männliche Körperteile und Vergewaltigungen verzichten können, aber bei IL geht es wohl nicht anders. Kann man drüberweglesen.Dieses Buch verdient bessere Bewertungen, wenn man bedenkt, welcher Quatsch hier manchmal hochgejazzt wird. Ich denke, die typische IL Leserin will einfach seichtere Literatur?
- Heinrich Steinfest
Gewitter über Pluto
(39)Aktuelle Rezension von: Insider2199Steinfest experimentiert mit "magischen Elementen" ...
Der 1961 in Australien geborene, aber in Wien aufgewachsene österreichische Autor veröffentlichte 1995 seine ersten Romane – meist Krimis, Sci-Fi-Erzählungen oder Surreales. Bis Ende der 90er Jahre lebte er in Wien als freischaffender Autor, heute in Stuttgart als Maler und Schriftsteller. Für seine Romane erhielt er mehrmals den dt. Krimipreis (2./3. Platz) und landete 2014 mit „Der Allesforscher“ auf der Longlist des Dt. Buchpreises.
Inhalt (Klappentext): Lorenz Mohn begreift im vierzigsten Jahr seines Lebens, dass er selbiges radikal ändern muss – und beendet seine Karriere als Porno-Darsteller. Inspiriert durch den Anblick einer Kollegin, die mit Vermeerscher Ruhe an einem Pullöverchen strickt, eröffnet er einen Strickwarenladen. Geldgeberin ist die von Gerüchten umwehte Grande Dame der Wiener Unterwelt. Ihre einzige Bedingung für das zinslose Darlehen: es auf den Tag genau in sieben Jahren zurückzuzahlen oder aber an eben diesem 14. Juli 2015 ein Leben zu retten.
Meine Meinung: Dieses Mal haben wir hier keinen Krimi, sondern einen Roman, der sich (zum ersten Mal bei Steinfest, sozusagen als Vorläufer von z.B. „Das grüne Rollo“ oder „Das Leben und Sterben der Flugzeuge“) in das Genre des „Magischen Realismus“ hineinwagt – und mir daher besonders gut gefiel.
Wie immer gibt es hier einen Steinfest-typischen Helden mit ungewöhnlichem Beruf (Porno-Darsteller) und außergewöhnlichem Hobby (Strickwarenladen) und zusätzlich „gewürzt“ wird der Plot mit einem magischen Element, in diesem Fall einem Außerirdischen, der sich ganz gut auf dem Planten Pluto auskennt – und überhaupt hat dieses Buch (wie der Titel schon andeutet) sehr viel mit diesem kleinen, sehr entfernten Planeten zu tun. Das Cover mit dem Schaf ist übrigens total süß – es steht natürlich stellvertretend für die Wolle, die der Held in seinem Strickwarenladen verkauft.
Die Auflösung ist im Verhältnis zum magischen 2. Akt doch eher gewöhnlich, da hätte Steinfest seine Fantasie doch ein wenig mehr bemühen können, denn schließlich hat er reichlich davon, aber dennoch ist der Schluss trotzdem kein Grund für mich, enttäuscht zu sein. Ich wurde bis zum Ende gut unterhalten!
Fazit: Ein typischer Steinfest, aber dieses Mal kein Krimi, sondern ein Roman gespickt mit magischen Elementen, die mir SEHR gut gefielen. Der Schluss hätte etwas „magischer“ sein können, tut aber der Unterhaltung keinen Abbruch, ich fand den Roman fabelhaft und freue mich auf den nächsten … Unbedingt lesen!
- Ulrike Schweikert
Die Herrin der Burg
(116)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderLeider etwas schwächer als ihre anderen Bücher. Der Einstieg ist etwas sehr schmalzig und errinert eher an einen billige Groschenroman. Dann geht es zäh weiter und so ab dem ersten DRittel besinnt sich Ulrike Schweikert auf ihre Stärken und entfaltet ein spannendes, historisches Panorama vor einer faszinierenden Stadt.
- Corina Bomann
Winterengel
(160)Aktuelle Rezension von: FidelityInhalt:
Anna verkauft auf einem schwäbischen Markt selbst gegossene Glasengel, die in Streichholzschachteln passen, um ihrer verwitweten Mutter und jüngeren Schwester unter die Arme zu greifen. Unerwartet steht plötzlich ein Abgesandter der Queen Victoria vor der Haustür und bittet Anna an den englischen Hof. Die Queen ist hellauf begeistert von ihrer handwerklichen Fähigkeit und wünscht für einen Weihnachtsbaum Annas kleine Engel zu erwerben. Mit dem Diener John macht sich die junge Frau auf den Weg nach England und erlebt ein spannendes Abenteuer.
Fazit:
Der Schreibstil macht es dem Leser leicht, mit Anna auf die unerwartete Reise zu gehen. Die Liebe steht nicht im Vordergrund, was ich erfrischend fand.
Ich habe Anna sehr gern bei ihrem Abenteuer begleitet . Uneingeschränkte Kaufempfehlung!
- Catalin Dorian Florescu
Der blinde Masseur
(62)Aktuelle Rezension von: HuebnerCatalin Dorian Florescu erzählt in "Jacob beschließt zu lieben" die Geschichte eines leidgeprüften, vergessen geglaubten Landstrichs dem Banat, eingeklemmt und gesplittert zwischen Serbien, Ungarn, Rumänien, hin- und hergestoßen und unterschätzt.
Mithilfe des pers. Ich-Erzählers berichtet Florescu von einer 300jährigen Familiengeschichte auf ganz verblüffende Art und Weise. Dabei verquicken sich die Handlungsstränge des um 1920 einem Zeitungsartikel folgenden, ins schwäbische Dorf Triebswetter (im rumänischen Banat) stolpernden Jacob (senior , den im 30jährigen Krieg - "Lothringer, auf dem Weg nach Hause" (73) - umherirrenden Caspar, Urgroßvater des um 1769 aus Dieuse aufbrechenden über Wien ins Banat kommenden Frédéric Aubertin (während seiner Heimatsuche umbenannt in Frederick Obertin), mit der des Ich-Erzählers Jacob (junior).
Und das alles, ohne, dass man den Überblick verliert.
Jener zuletzt genannte Ich-Erzähler Jacob Obertin wird von seinem Vater im ausgehenden 2.WK an die Russen verraten, nach Sibirien verschickt, weil er dem Alten nicht tauglich erscheint, den Hof weiter zu führen. Jacub kann vom Viehwaggon abspringen und wird unweit seiner Heimat aufgepeppelt. Einige Jahre bleibt er im sog. Exil, bis er sich getraut, nach Hause zurückzukehren, wo sein Halbbruder (Halbzigeuner und Bastard seines Vaters) den Hof längst einverleibt hat. Jacob beschließt, auszuwandern, sich eine neue Existenz jenseits der Rumänischen Grenzen zurück in Lothringen, wo alles begann, aufzubauen. Sein Vater vereitelt den Plan.
Jacob hätte alle Berechtigung seinen Vater zu hassen. Zeitlebens hatte der seinen Sohn, kränklich, weil zu früh geboren, verachtet, bloß gestellt, ihm Hof und Erbe versagt, obwohl Jacob senior sich den Hof (als sich den Rumänen überlegen fühlender Schwabe) erschlichen hatte. Man erwartet, dass der Sohn seinen Vater für alles, was der ihm angetan hatte, erschlägt.
Die Schwabenstämmigen werden vertrieben - nicht aber nach Lothringen, sondern in einen unbenannten, unwirtlichen Landstrich.
Und am Ende beschließt Jacob zu lieben. Und sich und seinem Vater ein Haus am Ende der Welt zu bauen.
Die Kunst des Erzählens des 1967 in Rumänien geborenen Florescu ist syntaktisch wie semantisch erstaunlich. Immer wieder schweifen die Handlungsstränge in die Vergangenheit, wodurch ein Netz von Erzählzeiten gespannt wird.
Wir erfahren erstaunliches über die politischen Umwälzungen eines Landstriches zwischen Serbien, Rumänien und Ungarn, hin- und her gepeitscht zwischen Diktatur und Deportation, wo die Zeit stehen geblieben zu sein schien, aber eigentlich mit den Umwälzungen besonders nach dem 2. Weltkrieg im Eilschritt davon flog.
Ivonne Hübner, Aug.2017 - Catrin Barnsteiner
Fräulein Schläpples fabelhafte Steuererklärung
(61)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderFred Eisenbogen ist auf der Post, in der Spätfiliale in Stuttgart und fängt eine Karte nach der anderen an zu schreiben, aber die richtigen Worte wollen nicht aufs Papier. Da schließt die Filiale, aber eine junge Frau in Gummistiefeln und Blümchenkleid versucht noch verzweifelt herein zu gelangen. Nein, sagt die Beamtin, aber Fred stemmt sich gegen den Rollladen und bittet die Frau, ihren Umschlag hindurch zu schieben. Mit dieser, für ihn sehr ungewöhnlichen Art, beginnt für den Finanzbeamten aus Böblingen eine unglaubliche Zeit und er verliebt sich und plötzlich sind Steuern, Zahlen und Fakten nicht mehr so wichtig, aber das soll sich als ein sehr großer Irrtum heraus stellen. Catrin Barnsteiners Buch ist herrlich. Komisch, witzig, ernst, liebevoll und mit viel Gefühl. Lokalkolorit spielt eine große Rolle und so werden die Feindschaften zwischen Sindelfingen und Böblingen thematisiert und man bekommt Lust, auf einen Ausflug nach Stuttgart ins Museum.
- Wladimir Kaminer
Mein deutsches Dschungelbuch
(114)Aktuelle Rezension von: HoldenWladi schildert seine erste Lesereise im Anschluß an "Russendisko" und berichtet humorvoll und pointiert über das,. was er in der provinz erlebt hat. Das Ganze ist subjektiv von seinem Standpunkt aus geschrieben, und ihninteressiern eher die persönlichen Eindrücke als die Stadtgeschichte o.ä. Der Leser staunt, grinst und wünscht sich, daß W.K. auch seine eigene Stadt besucht hätte. - Matthias F. Mangold
Schwaben. Meine kulinarische Heimat
(24)Aktuelle Rezension von: DagiwesselNette Rezepte, nette Fotos über eine Gegend, die man als Norddeutscher so nicht kennt.
Die Bilder zu den Gerichten wirken sehr plastisch.
Auch die weiteren Bilder vermitteln einen hübschen Eindruck
Man kann sich vorstellen dort Urlaub zu machen.
Ich hab gern reingesehen und fand es gut und empfehle es gern
- Reinhard Schmoeckel
Bevor es Deutschland gab
(10)Aktuelle Rezension von: U_VollmerEs ist mir ein Rätsel, wie es der Autor geschafft hat, für so eine Sammlung von oft schon auf den ersten Blick, erst recht aber bei genauerer Suche nach seinen Quellen, in vielen Fällen schon im Grenzbereich der Verschwörungsmythen (à la "erfundene Jahrhunderte") angesiedeltem offensichtlichem Unsinn einen Verlag zu finden. Wäre eigentlich ein Fall für eine negative Sternebewertung.
- Horst Evers
Die Welt ist nicht immer Freitag
(318)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Horst Evers geht einfach immer. - Murat Topal
Das Dach kommt später
(36)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAnn-Marie verkündet ihrem Murat, dass sie zum zweiten mal schwanger ist. Das stürzt den türkischen Comedian in eine Krise. Die Wohnung ist doch viel zu klein für vier Personen, warum dann vielleicht nicht ein Haus? Seine schwäbische Frau ist zunehmend genervt von seiner Aktivismus. Seine türkische Familie unterstützt das Vorhaben, aber auch ihre schwäbische Sippe hat so einiges mit zu teilen. Warum ein altes Haus kaufen und umständlich renovieren, man kann doch auch selbst bauen. Hadi, hadi Häusle baue heißt es dann. Da fangen die Probleme erst recht an, denn jeder hat einen Tipp, eine Idee und kennt jemand und Ann-Maries und Murats Ehe wird auf eine harte Probe gestellt. Ein köstliches und ehrliches Lesevergnügen, wirklich aus dem Leben gegriffen.
- Anja Jonuleit
Das Wasser so kalt
(19)Aktuelle Rezension von: TagorScheinbar zufällig hingeworfene Personen, die erst einmal nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, verweben sich zu einem stimmungsvollen, am Bodensee spielenden Kriminalroman. Die Stimmungen am See kann auch der "ortsunkundige" Leser nachvollziehen. Nachvollziehbare Handlungen und lebendige Charaktere. Sehr spannend. - Astrid Fritz
Die Bettelprophetin
(28)Aktuelle Rezension von: rose7474Es ist das 2. Buch was ich von Astrid Fritz gelesen habe und hat mir auch wieder gut gefallen. Von ihr werde ich definitiv noch mehr lesen.
Dieses Buch hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Der 1. und 2. Teil war super und ich hätte dem Roman 5 Sterne gegeben. Der Schreibstil ist sehr angenehm und man konnte sich alles gut vorstellen. Mit Theres fühlte ich mit.
Leider war mir der 3. Teil zu dramatisch und etwas unglaubwürdig. Das Cover passte für mich nicht ins 19. Jh.. daher vergebe ich 4 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter.