Bücher mit dem Tag "schwabenland"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schwabenland" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Deschperate Housewives (ISBN: 9783499271410)
    Karin Rössle

    Deschperate Housewives

     (23)
    Aktuelle Rezension von: vanessabln
    Wie das Cover bereits andeutet, ist "Deschperate Housewives" eine unterhaltsame und witzige, aber auch angenehm realistische Lektüre. Anette hadert nicht nur mit ihrem 50. Geburtstag und den Zwillingstöchtern, die langsam flügge werden, sondern auch mit dem Exmann und anderen Männern, die ihren Weg kreuzen. Ihre beiden Töchter (allerdings mit 19 nicht mehr mitten in der Pupertät, wie in der Inhaltsangabe erwähnt) und der Kater Schnäpsle lenken sie zum Glück immer wieder ab. Auch die Nachbarinnen=Freundinnen schwelgen in alltäglichen Sorgen, Verliebtheit, Online-Partnerbörsen-Wahn, usw. Weil sie so nahe beieinander wohnen, ist es nicht leicht, Neuigkeiten für sich zu behalten. Durch die Bäume, Hecken und Gärten hört man immer so einiges mit. Mindestens täglich (sofern das in der Realität auszuhalten ist...) treffen sie sich auch ganz bewusst auf ein Glas Wein und andere alkoholische Getränke (was sich im Buch ganz schön summiert, was mir etwas irgendwann zu viel wurde), um sich auszutauschen und zu trösten. Es passiert zwar nicht Weltbewegendes, aber man begleitet die Frauen gerne und fühlt und schmunzelt mit ihnen. Ein besseres Bild könnte ich mir allerdings nur von drei von ihnen machen, die anderen gehen irgendwie unter im schwäbischen Einerlei.

    Das Buch besteht aus gut verdaulichen Kapiteln, zwischendurch (aber eigentlich eher selten) kommt sogar der Kater zu Wort. Er hätte sich für meinen Geschmack ruhig etwas öfter zu Wort melden können. Die 300 Seiten habe ich zwar gemächlich, aber gerne gelesen. Für zwischendurch oder als Urlaubslektüre ist es ein gelungener Frauenroman, sowohl gut geschrieben als auch witzig und realistisch.
  2. Cover des Buches Auerhaus (ISBN: 9783746636320)
    Bov Bjerg

    Auerhaus

     (350)
    Aktuelle Rezension von: sursulapitschi

    Dieses Buch ist viel auf einmal. Es ist eine Tragödie und ein Zeitportrait, anrührend, aber auch witzig, es ist schnodderig und poetisch, eigen und doch so typisch 90er.

    Als Frieders Selbstmordversuch misslingt, ist das Erleichterung aber auch ein Weckruf für seine Freunde. Er muss beaufsichtigt werden und raus aus seinem alten Umfeld und deshalb bilden sie eine WG in einem ungenutzten alten Haus, immerhin sind sie 18, keiner kann ihnen mehr was.

    „Our House“ von Madness ist ihre Hymne und deshalb heißt das Haus bald nur noch das Auerhaus.

    Es ist ganz erstaunlich, wie weit weg einem heute eine Jugend in den 90ern vorkommt, wenn man nochmal in diese Zeit eintaucht. Da sind Telefonzellen ganz normal und man sammelt Kleingeld für ein Telefonat, man trampt oder fährt mit dem Rad und denkt darüber nach, was zu tun ist, damit man nicht zum Bund muss. Genau so war das.

    Die Geschichte könnte nicht origineller sein. Da schwebt ein drohender Selbstmord über der Zweck-WG, die aus lauter Typen besteht, die selbst Probleme haben. Sie ergänzen sich und helfen sich gegenseitig. Zu lernen, wie der perfekte Ladendiebstahl abläuft, hilft ja auch irgendwie.

    Dieses Buch ist toll erzählt, sehr besonders, macht Spaß und berührt. Besser kann man das nicht machen!

  3. Cover des Buches Apostoloff (ISBN: 9780857420886)
    Sibylle Lewitscharoff

    Apostoloff

     (51)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Einst brachen 20 Bulgaren auf, um in Deutschland ihr Glück zu machen. Gute Arbeit für gutes Geld und die Aussicht auf ein sicheres Fundament für Zukunft, Familie und Zusammenhalt. Nach vielen Jahren und etlichen Schicksalen, Ehen, Kindern, Trennungen, Scheidungen…bleibt noch ein Bulgare übrig, der in seiner Verbundenheit zur alten Heimat mit viel Aufwand die Leichen der Freunde exhumieren lässt, um sie in einem Luxuskonvoi zur ewigen Ruhe in heimatliche Erde zu betten.

    Mit im Tross, zwei Schwestern, die ihren Vater zur finalen Ruhestätte begleiten wollen. Eine einmalige Chance, um dem Alltagstrott zu entkommen und einen Blick in dieses unbekannte Land Bulgarien zu werfen. Ein Fahrer steht ihnen bei und nimmt die Fremdenführerrolle mehr oder weniger ein. Die eine Schwester, mehr als raubkatzig, die andere aufgeschlossen und dankbar um der Abwechselung. So ziehen sie durch ein anfänglich mehr als trist und absurd erscheinendes Bulgarien, das sich zunehmend, wie viele andere Landstriche auch mit Kleinodien zu schmücken weiß. Stück für Stück rückt die kleine Truppe zusammen, Fronten enthärten sich, Gefühle, Erinnerungen werden aufgewärmt und getauscht, Blicke gewechselt. Irgendwann steht die Beerdigung der Herren-Clique ins Haus, aber bis dahin darf noch wild gelästert werden.

    Einen Tick zu garstig, zu übermütig für mich, erzählt Sibylle Lewitscharoff Apostoloff. OK, nicht mehr, nicht weniger.

  4. Cover des Buches Kuckuckssohn (ISBN: 9783842521414)
    Simone Dorra

    Kuckuckssohn

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenschein12

    Den Tipp für dieses Buch habe ich beim „Rezi-Stöbern“ bei LovelyBooks gefunden: er hörte sich nach einem schönen, leichten und „fluffigen“ Roman an, der nicht zu liebeslastig oder gar kitschig erschien – genau danach stand mir der Sinn! Und ich wurde keineswegs enttäuscht...

    Von der Geschichte möchte ich nicht allzu viel schreiben, da es einige nette überraschende und unvorhergesehene Wendungen gibt: Der Fabrikant Traugott Gebhard ist verstorben, bei der Testamentseröffnung erfährt die schockierte Familie, dass in Schweden ein erwachsener „Kuckuckssohn“ lebt. Göran ist auch im Testament bedacht, da Traugott von ihm wusste, aber auf Wunsch der Mutter keinerlei Kontakt zu ihm gehabt hat (Traugott hatte vor Jahrzehnten eine Liebesbeziehung zu einer Schwedin, die aber die Beziehung zu Gunsten von Traugotts deutscher Familie beendete). Traugotts Frau ist bereits verstorben, aber die beiden Söhne reagieren mit Empörung und Unglauben. So ist die Ausgangslage des Buches...

    Mir hat gut gefallen, wie authentisch die beiden Autorinnen Simone Dorra und Ingrid Zellner ihre Personen herausgearbeitet haben, ich hatte bald das Gefühl, sie gut zu kennen und an ihren Gesprächen teilzuhaben. Einige waren mir sympathisch, andere wiederum nicht – eben so, wie im richtigen Leben...

    Der Stil ist locker und angenehm zu lesen, genau wie es für mich bei einem „Wohlfühl-Buch“ sein sollte. Klar, das Ende war etwas absehbar, aber jeder andere Schluss hätte mich enttäuscht – und er war für mich realistisch und nicht kitschig-verspielt!

    Was mich aber ganz besonders fasziniert hat: die wirklich wunderbaren Landschaftsbeschreibungen des schwedischen Lapplands um die Stadt Kiruna, auch habe ich viel über das Leben, Traditionen und Gebräuche der Samen erfahren. Da liest man viel Liebe zur Gegend und den Bewohnern heraus. Ich bekam bei den (sommerlichen – nicht den winterlichen!) Beschreibungen immer stärker Lust, mich in ein Flugzeug zu setzen, um nach Kiruna zu fliegen...

    Aber wir erfahren quasi „en passant“ auch einiges über die Stadt Schwäbisch Gmünd und das dortige Staufer-Festival – ehrlich: ich hatte bisher noch nie von diesem Kulturereignis gehört und nach eifrigen „gegoogle“ bin ich bestens über den "Verein Staufersaga e.V.“ informiert – vielleicht ein weiteres Reiseziel (wenn es denn bloß nicht so voll wäre...)?

    Eine Einschränkung muss ich allerdings machen: von allein hätte ich mir dieses Buch nie gekauft, dass Cover hätte mich ziemlich abgeschreckt – vermutlich hätte ich es nicht mal in die Hand genommen... Ich bin zwar nicht unbedingt ein „Cover-Typ“, aber so ein unpassendes Cover ist mir selten untergekommen...

    Aber insgesamt ein schönes, entspannendes Buch, dass mir viele freudige Lesemomente geschenkt hat, ich habe es gern gelesen und kann es deshalb natürlich weiterempfehlen!

  5. Cover des Buches Das Wasser so kalt (ISBN: 9783897054349)
    Anja Jonuleit

    Das Wasser so kalt

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Tagor
    Scheinbar zufällig hingeworfene Personen, die erst einmal nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, verweben sich zu einem stimmungsvollen, am Bodensee spielenden Kriminalroman. Die Stimmungen am See kann auch der "ortsunkundige" Leser nachvollziehen. Nachvollziehbare Handlungen und lebendige Charaktere. Sehr spannend.
  6. Cover des Buches Amerika (ISBN: 9783608962611)
    Kai Wieland

    Amerika

     (9)
    Aktuelle Rezension von: monerl
    Stichworte
    Gegenwartsroman, Dorfgeschichte, Regionalliteratur (Schwaben), Debütroman, Nachkriegszeit, Charakterstudie

    Handlung 3 - Gegenwart und Vergangenheit des Dorfes und seiner Bewohner, etwas zu dünn
    Sprache 5 - schön, nüchtern, leicht satirisch / humorvoll
    Charaktere 4 - unterschiedlich, vielschichtig
    Spannung 4 - subtil
    Ende 4 - leicht unrund, etwas offen, nicht ganz zufriedenstellend

    Gesamtwertung
    4,0 / 5


    Fazit:
    Kai Wieland stellt mit seinem Buch die deutsche Nachkriegszeit im schwäbisch-dörflichen Mikrokosmos dar. In Rillingsbach, einem fiktiven Dorf in der Nähe des schwäbischen Murrhardt, irgendwo im Dreieck Murrhardt – Backnang – Heilbronn, kommen Tag für Tag im Schippen die Rillingsbacher zusammen und erzählen den Chronisten, nicht chronologisch ihre Geschichte sowie die des Dorfes. Einst, vor dem Krieg, ging es ihnen recht gut, doch auch Rillingsbach und seine Bewohner litten unter dem Krieg und mussten sich unter der darauffolgenden amerikanischen Besatzung neu ausrichten.

    Sprachlich nüchtern und doch irgendwie schön als auch humorvoll erfahren die Leser*innen in Wielands Debüt, dass der Schippen früher ein angesehenes Hotel war, wie es die englische Mutter von Hilde ins schwäbische Rillingsbach verschlagen hatte und wie ihr Vater ums Leben kam. Ebenso hat auch Rillingsbach Nazis gehabt, die nicht immer und von jedem als solche wahrgenommen wurden. Es wurde geträumt und gestritten, Familiengeheimnisse wurden preisgegeben. Und doch scheint es, dass Rillingsbach keine Zukunft hat, denn die jüngste Bewohnerin ist Hilde, die selbst schon wohl Rentenalter hat.

    Ein subtil spannendes und interessantes Buch, ein regionaler schwäbischer Gegenwartsroman, der gerne etwas tiefer in die Historie und die Geschichte seiner Charaktere hätte gehen dürfen. Ich freue mich auf weitere Bücher des Autors und kann hierfür auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen.
  7. Cover des Buches Ein Tagwerk Leben (ISBN: 9783426782255)
    Dora Prinz

    Ein Tagwerk Leben

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    „Erinnerungen einer Magd“ lautet der Untertitel und beschreibt wie der Titel selbst und auch das wunderbare Titelbild eindeutig, worum es in dieser Geschichte geht. Sie wird in kurzen klaren Sätzen erzählt, was den Leser das arbeitsreiche Leben dieser fleißigen Frau miterleben und mitfühlen lässt, obwohl es völlig frei von Pathos ist. Ich bewundere Doras Stärke sehr und kann dieses Buch nur empfehlen.

  8. Cover des Buches Wasserfälle (ISBN: 9783926633569)
    Candida C. Stapf

    Wasserfälle

     (1)
    Aktuelle Rezension von: blueknight
    Es sind mehrere Erzählungen rund um das Meer oder See mit gruseligen oder kriminellen Aspekten - teils auch mit einem etwas überraschenden Ende. Ich mag zwar schon Kurzgeschichten, aber hier fehlte mir in allen Erzählungen einfach Spannung und ein bisschen der Nervenkitzel. Kurzweil ja , aber nichts was einen vom Hocker werfen würde.
  9. Cover des Buches Der Knabe im Moor (ISBN: 9783842514805)
    Günther Neidinger

    Der Knabe im Moor

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Hexchen123
    Während einer Wanderung im schönen Nordschwarzwald macht ein Ehepaar eine furchtbare Entdeckung. Im Moor liegt eine Leiche. Natürlich reagieren sie richtig und melden ihren Fund sofort der Polizei. Kommissar Doninger nimmt die Ermittlungen sofort mit seiner neuen, jungen und hübschen Kollegin Simone Mertens auf. Doch egal welche Spur sie auch verfolgen, der Mordfall um den Knaben im Moor bleibt erst einmal ungeklärt. Selbst eine rumänische Kinderbande mit deren Hintermännern steht in Verdacht aber ebenso auch der Jäger, welcher gerne auch mal anderes als nur Wild jagd. Für Doninger und Mertens wird es ganz schön verzwickt.

    „Der Knabe im Moor“ ist ein Buch, welches den Leser sofort in die Handlung einsteigen lässt. Wir lernen den manchmal etwas bruddligen Kommissar Doninger kennen, der gerne mal einen Schwank aus seinem Leben erzählt oder singend hinter dem Steuer sitzt. Zum Glück hat Doninger jedoch eine so liebe Frau, die ihm jeden Tag so einige Leckereien auf den Weg mit gibt, denn das hebt seine Laune! Und seine Vesperpause, die lässt er sich von niemandem nehmen.

    Simone Mertens hat es manchmal nicht so leicht mit ihrem Kommissar. Ist sie doch neu ins Revier gekommen und muss Doninger erst einmal überzeugen, dass sie nicht nur hübsch sondern auch intelligent ist. Aber mit ihrer fröhlichen Art gewinnt sie schnell das Vertrauen des Kommissars.

    Günter Neidinger schreibt locker und leicht mit einer ordentlichen Prise Humor. Gekonnt baut er die Spannung auf, so dass der Krimi fast in einem Rutsch gelesen ist. Mit Doninger und Mertens hat er ein sympathisches Ermittlerduo geschaffen und ich bin gespannt, ob wir von den beiden noch mehr lesen werden.

    Fazit

    Ein spannender und humorvoller Krimi für zwischendurch, der den Leser miträtseln lässt und bestens unterhält. Wer das schöne Schwabenland mag, der wird auch dieses Buch lieben. Eines aber ist garantiert – ihr werdet hungrig sein auf ein leckeres Vesper!
  10. Cover des Buches A Schwob, a Mord? (ISBN: 9783867541787)
    Lisa Kuppler

    A Schwob, a Mord?

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Christel_Scheja

    Nach „Mord isch halt a Gschäft” und „Tödlichs Blechle” erscheint nun mit „A Schwob a Mord” die dritte von Lisa Kuppler herausgegebene Anthologie um Mord und Todschlag im schwäbischen Herzland. Dreizehn Autorinnen entführen in die klein- oder gutbürgerliche Idylle rund um Stuttgart, Esslingen oder gar Lauffen. Es sind bereits erfahrene Schriftstellerinnen wie Christine Lehmann oder Monika Geier, aber auch junge Talente, die erstmalig eine Geschichte veröffentlichen.


    „Der bequämere Weg” mit der ungeliebten Schwiegertochter aus dem Norden und ihrer unerzogenen Brut fertig zu werden, ist einfach nur im rechten Moment weg zu sehen. Das stellt zumindest die frustrierte Hannelore in ihren Briefen an die beste Freundin fest. Welche fatalen Folgen das für eine scheinbar harmonische Vorstadtfamilie hat, schildert Madeleine Giese.

    „Lisa Nerz fährt Fahrrad”, was in Stuttgart nicht immer einfach ist, wenn Porschefahrer meinen, dass sie alles, was schwächer zu sein scheint als sie selbst, als Freiwild betrachten dürfen. Mit einem solchen Fahrer lässt Christine Lehmann ihre streitlustige Heldin kollidieren, die wieder einmal nebenbei ein Verbrechen aufklärt.

    „Die schönsten Frauen kommen aus Schwaben” stellt nicht nur Tatanja Kruse fest. Ihre Protagonistin erbt von einer guten Freundin, die sie schon viele Jahre nicht mehr gesehen hat, ein höchst ungewöhnliches Haus - aber auch ein Verbrechen. Um selbst nicht ins Visier des Mörders zu geraten, macht sich die junge Frau an die Aufklärung der Untat.

    Fanny Morweiser schenkt ihrer Heldin neue Hoffnung durch „Emma”. Sie soll sich eigentlich nur auf Bitten einer Nachbarin um den kleinen Hund kümmern, aber der wird bald zum besten Vertrauten in ihrem tristen und grauen Leben als Hausfrau. Ihr Ehemann ist gar nicht erbaut über das neue Familienmitglied und beschwert sich wegen seiner Allergien. Als er in seinem Groll zu weit geht, zieht seine Gattin jedoch die entsprechenden Konsequenzen.

    Judith Lenz zieht in „Das Brunnenhaus”, das anders als viele altehrwürdige Häuser noch über einen eigenen Grundwasserbrunnen verfügt. Allerdings scheint etwas nicht mit den Leitungen zu stimmen, da eine wegen Vergiftungsgefahr geschlossen wurde. Jutta Weber Bock lässt ihre Heldin genauer in der Vergangenheit des Hauses forschen und bekommt schließlich eine Ahnung, was der Grund dafür sein könnte.

    „Vollmond über Stuttgart” von Martina Fiess könnte durchaus auch als Gruselgeschichte funktionieren, denn ihre Heldin erlebt eine höchst ungewöhnliche Begegnung mit einem Kind der Nacht.


    Diese und weitere sieben Geschichten erwarten den Leser auf gut 250 Seiten. Wie immer lassen sich die Autorinnen einiges einfallen, um Menschen vom Leben zum Tode zu bringen oder die Täter irgendwie zu überführen, auch wenn das nicht immer gelingt.

    Meist haben genau diejenigen, die letztendlich davon kommen, einen gewichtigen Grund gehabt, um ihren Lebenspartner oder sonst einen missliebigen Zeitgenossen aus ihrem Umfeld zu entfernen. Dabei geht es wie immer um höchst menschliche Leidenschaften wie Eifersucht, Neid, Frustration und lange angestauter Hass, der sich entweder im Affekt oder in einem wohl durchdachten Plan entlädt. Die Geschichten besitzen fast alle einen bösen und zynischen Unterton, spielen genüsslich mit den Schattenseiten der menschlichen Seele, der auch in der bravsten Hausfrau erwachen kann.

    Allerdings fehlt diesmal ein wenig von dem Lokalkolorit, der die anderen Bände so auszeichnete. Zwar werden die Schauplätze akkurat geschildert, aber der freundliche Spott über die schwäbischen Eigenarten ist sehr stark zurückgegangen und kommt nur noch in wenigen Erzählungen überhaupt zum Vorschein. Und gerade dass schwächt den ansonsten positiven Eindruck etwas ab.


    Zwar bietet „A Schwob a Mord” immer noch humorvolle bis zynische Krimi-Unterhaltung in gelungen pointierten Geschichten, aber der geneigte Leser wird vielleicht eines vermissen: den augenzwinkernden Blick auf das pragmatische und sehr traditionelle schwäbische Gemüt, der gerade in den vorherigen Anthologien noch sehr stark zu finden war

  11. Cover des Buches Ritter, Tod und Teufel (ISBN: 9783404642045)
    S. Fischer-Fabian

    Ritter, Tod und Teufel

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Im gewohnt lockeren und unterhaltsamen Stil schildert Fischer-Fabian in diesem Buch die Geschichte und das Wesen Deutschlands und der Deutschen im späten Mittelalter. Es gelingt ihm, die wichtigsten Aspekte dieses so widersprüchlichen Zeitalters, in dem Lebenslust und Tod so nah waren, dem Leser einprägsam zu vermitteln.
  12. Cover des Buches Maultaschenmambo (ISBN: 9783740807740)
    Kevin Leonard Butler

    Maultaschenmambo

     (11)
    Aktuelle Rezension von: IchLeseGerneUndDu

    Maultaschenmambo ist der erste Fall der Bibliothekarin Dora Fuchs, die mit ihrem Mann in ein beschauliches, ruhiges schwäbisches Dörfchen gezogen ist. Der Autor lässt den schwäbischen Dialekt mehrfach einfließen, so dass eine gehörige Portion Lokalkolorit den Leser mit auf die Krimireise nimmt. Diesen Krimi prägt nicht unbedingt der (durchaus) spannende Krimifall, es sind eher die kleinen Feinheiten eines Dorfes, die den Lesegenuss ausmachen. Auf den über 250 Seiten erlebt man Dorfgeschichten, Klatsch und Tratsch, Wer mit Wem und warum, und noch so einiges mehr, dass den Krimi zu einem regionalen Kunstwerk reifen lassen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und vorallem auf Toms Tante, die die Schwäbin perfekt verkörpert.

  13. Cover des Buches Die Schwabenkinder (ISBN: 9783492312844)
    Elmar Bereuter

    Die Schwabenkinder

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Angie*
    Rezension

    Autor: Elmar Bereuter 
    Biografie
    Elmar Bereuter, geboren 1948 in Lingenau als ältestes von vier Kindern einer Bauernfamilie im Bregenzerwald, verbrachte seine Kindheit zwischen Dorfleben, Alpwirtschaft und Internat. Nach einer Karriere als PR-Manager erfolgte mit der Gründung eines Werbeunternehmens der Sprung in die Selbstständigkeit. Mit dem Erscheinen des Romans »Die Schwabenkinder« begann ein neuer Abschnitt als Schriftsteller im Hauptberuf. Auf seinen Bestseller, der den Anstoß zum gleichnamigen Film mit Tobias Moretti gab, folgten die Romane »Hexenhammer«, »Die Lichtfänger«, »Felders Traum« sowie Wanderführer über die »Schwabenkinder-Wege«. Der Autor lebt mit seiner Familie in der Nähe des Bodensees.

    Meine Meinung:
    Vierhundert dramatisch beschriebene Seiten mit Schilderungen von Schrecken, Angst, Verunsicherung, Heimweh, Hunger, Schlägen und gröbsten Misshandlungen eines Kindes und seiner unschuldigen Seele habe ich beim Lesen verfolgt und der kleine Kazpanaze aus dem Bregenzer Wald, sowie die anderen Kinder aus Vorarlberg, Südtirol , der Schweiz, haben mir von Herzen leid getan. Ich bin froh, dass diese *Lesereise* nun ein Ende hat.  Dieses Buch ist keine schöne,  friedliche  oder romantische Lektüre des 19.Jahrhundert , sondern rüttelt unser Gewissen auf , alles, aber auch alles was Verantwortlichen  Menschen möglich ist , (auch heute),  für Kinder zu tun, damit kein Kind so schlimm leiden muss!

    Und all das ist bei uns in Europa vor gar nicht so langer Zeit  passiert. Der Autor Elmar Bereuter beschreibt in seinem Buch die ärmlichen  und katastrophalen Lebensumstände der dörflichen Bevölkerung des Alpenraumes, des Allgäus, des Schwabenländle in Baden Württemberg, des 19. Jahrhundert in deutlichen und starken Bildern, die sich im Kopf festsetzen . Sein Schreibstil ist gut zu verstehen, wobei er sich auch an Dialektausdrücke und den damals dörflichen Umgangston gehalten hat. So wirkt dieses Buch sehr authentisch.  Kinder wurden als billige Saison-Arbeitskräfte verkauft, vermietet und ausgenutzt. Eine allgemeine Schulpflicht gab es kaum und war nicht verbindlich, viele Menschen waren Analphabeten. Ein Kinderschutzgesetz gab es noch lange nicht.  
    Die Lebensumstände und der Hunger waren in vielen Alpentälern und Bergbauernhöfen  so präsent und  dringlich, dass viele Familien die älteren Kinder als Arbeitskräfte während der Sommermonate weggeschickt haben. Im März wurden die Kinder von Führern gesammelt und in langen, beschwerlichen Wanderungen in den Voralpenraum  zur Arbeit auf andere Höfen und den Kindermarkt begleitet. Dort waren sie nun auf *Gedeih oder Verderb*, ohne Rechte und Fürsorge wildfremden Menschen ausgeliefert. In den Städten Ravensburg,Wangen, Friedrichshafen, Überlingen und vielen Orten im Allgäu gab es regelrechte, öffentliche Kindermärkte. 

    Zitat aus den Erklärungen zu den Kindermärkten auf Seite 397: "Im ersten Drittel des 19. Jahrhundert dürften es jährlich über 4000 *Schwabengänger* gewesen sein. " 

    Hinweise verschiedener Chronisten beschreiben diese Tradition der Kindermärkte schon bis in das 16. Jahrhundert zurück!    

    Es ging oft gut und viele Kinder fanden eine neue Heimat, blieben sogar für immer auf dem neuen Hof, aber das war nicht der Normalfall. Aus dem Erleben und den Schilderungen des kleinen Kazpanaze ersteht eine einfache Welt aus dem Blickwinkel eines unschuldigen Kindes vor dem Leser. Die Grobheit, die den Kleinen entgegengebracht wurde, übertrugen viele Kinder in ihren Alltag. Raufereien und bösartige Streiche , besonders zwischen den  fremden Hüte-Kindern und den Einheimischen  waren an der Tagesordnung.

    Vermisst habe ich im Buch ein Glossar, denn viele  bäuerliche Ausdrücke waren mir unbekannt. Die Erklärungen des Autors am Endes des Buch zu dem Phänomen Kinderhandel und seine geschichtlichen Hintergründe empfand ich als sehr aufschlussreich!  

    Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese aufklärende Lektüre!

  14. Cover des Buches Der Heckenschütze (ISBN: 9783104909639)
    Felix Huby

    Der Heckenschütze

     (16)
    Aktuelle Rezension von: UlrikesBuecherschrank

    Kriminaloberkommissar Peter Heiland,der bei der Mordkommission arbeitet, kommt nach Anraten seines früheren Chefs von Stuttgart nach Berlin.Heiland's erster Fall konfrontiert ihn mit einem Heckenschütze der schon fünf mal gemordet hat. Eine Spur führt ihn sogar wieder in seine schwäbische Heimatregion zurück...und dann gerät Heiland selbst in Gefahr.

    Der Schreibstil ist leicht, bildhaft aber nicht ganz so zügig zu lesen. Die Protagonisten passen hervorragend in diesen Regionalkrimi hinein und der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

    Fazit: Die Handlung spielt sich vorwiegend in Berlin ab im Jahr 2002 ab. In dieser Story geht es dabei kreuz und quer durch die Hauptstadt.Ich fand es fast schon cool dass der Autor Peter Heiland bei den Dialogen immer mal wieder "schwäbeln" ließ. So gibt es gelegentlich schwäbischen Dialekt wobei der berlinerische kaum vorkommt. Die Atmosphäre ist dicht, bedrohlich und zu Beginn bedrückend. Es wird aus den verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten erzählt und das interessante dabei ist dass die Story immer wieder in kurzen Sequenzen auf den Heckenschützen zurückkommt. Zwischendurch kommt es unter den Kollegen zu kleineren Sticheleien die die Schwaben im allgemeinen auf's Korn nehmen. Bei diesen Szenen musste ich lächeln da auch ich aus dem Schwabenland komme. Es ist meiner Meinung nach eine gewisse Anspannung in diesem Regionalkrimi der die Dramatik noch unterstützt und so wurde die Story für mich fesselnd. Gerade nach der Hälfte des Buches wird die Story zunehmend rasant und ich erwischte mich dabei wie ich schneller las. Etwas Geschichte von Berlin und der schwäbischen Alb rundet das ganze ab. Das Privatleben von Peter Heiland kommt auch nicht zu kurz und da geht es schon mal in die Kindheit zurück. Da gab es eine Szene die für mich persönlich sehr emotional war. Auch der Fall selbst reicht in das private Leben von Heiland hinein. So ist dieser komplexe Krimi von Anfang an spannend aufgebaut, hat aber  zeitweise die eine oder andere Länge und trotzdem ist er unterhaltsam und zwischendurch packend geschrieben. Der Autor lässt Kommissar Bienzle übrigens in einer kleineren Rolle mitspielen und im letzten Drittel wird es meiner Meinung nach dann heftig. Dieser unterhaltsame und kurzweilige Krimi der mich gut unterhalten hat ist der erste Band dieser zehnteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen. Ich vergebe gerne fünf Sterne.

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