Bücher mit dem Tag "schwarz-weiß"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schwarz-weiß" gekennzeichnet haben.

45 Bücher

  1. Cover des Buches 1984 (ISBN: 9783328111368)
    George Orwell

    1984

     (4.176)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
     Ich habe das Buch auf meiner Wunschliste seit einer Deutsch-Stunde in der achten Klasse, also schon etliche Jährchen… Auf meinem SUB lag es schon seit ca. 4 Jahren, nun hab ich es endlich angegriffen.

    Cover:
     Das Buch ist bzw. war mein erstes Buch mit Farbschnitt. Ja es ist „nur“ schwarz, aber vorher hatten alle Bücher immer einen normalen Schnitt. Es passt perfekt zum schwarz-weißen Cover und sieht sehr besonders aus. Es passt perfekt zum Inhalt. Das Buch bleibt daher auf einem Ehrenplatz in meinem Regal.

    Inhalt:
     Winston Smith lebt in einem London der Zukunft, in der Big Brother über alle wacht. Die Gedankenpolizei gibt Acht, dass sich alle an die Regeln des Engsoz halten. Winston fängt an, an diesem totalitären System zu zweifeln und sich auch gleichzeitig auf eine Affäre mit seiner Arbeitskollegin einzulassen. Er begibt sich dadurch in große Gefahr, denn dies gehört zu den Gedankenverbrechen und wird sogar mit dem Tod bestraft.

    Handlung und Thematik:
     Eine Dystopie, die genauso gut in der heutigen Zeit geschrieben worden sein könnte bzw. in dieser handelt. Ich bin echt angenehm überrascht, wie sehr mich das Buch mitriss! Das totalitäre Regime und die Kontrolle über die Menschen könnten uns immer noch erwarten. Es fühlt sich beängstigend realistisch an. Ein paar Szenen sind auch nichts für schwache Nerven, da es doch auch sehr um das Thema Tod ging. Das Ende überraschte mich.

    Charaktere:
     Das Buch ist aufgeteilt in 3 Teile und da sich der erste Teil mit einer ersten Vorstellung von Winstons Leben beschäftigt, kann man sich direkt gut in ihn hineinversetzen. Leider ist es nicht in der Ich-Perspektive geschrieben, aber man findet trotzdem gut rein. Er lebt und arbeitet zwar im Sinne der Partei, doch er beginnt insgeheim am gesamten System zu zweifeln. Er ist stellenweise ein bisschen naiv, das passt jedoch sehr gut zu ihm. Auch die anderen Charaktere sind wirklich sehr gut konstruiert und authentisch.

    Schreibstil:
     Dieses Buch ist zurecht ein Weltbestseller seit Jahrzehnten! Ich bin absolut begeistert. Die Story ist mega mitreißend, die dystopische Zukunft ist sehr beängstigend. Die Charaktere sind sehr authentisch und man wünscht sich, mehr von George Orwell und seinem Großen Bruder zu lesen. Sehr schade, dass dies nie passieren wird. Man merkt, dass er sich beim Schreiben des Buches mit dem Tod beschäftigt hat und das Ganze den Hintergrund von einigen Kriegen (vor allem dem zweiten Weltkrieg) hat. Ein wirklich sehr gelungenes Werk das ich ohne Bedenken jeden ans Herz legen möchte.

    Persönliche Gesamtbewertung:
     Zurecht ein Must-Read seit Jahrzehnten und noch immer brandaktuell. Ich bin absolut begeistert und bereue etwas, dass ich es über 20 Jahre auf meiner Lesewunschliste gelassen und nicht früher gelesen habe. Von mir gibt’s auch eine klare Leseempfehlung!

  2. Cover des Buches Der Nachtzirkus (ISBN: 9783453321601)
    Erin Morgenstern

    Der Nachtzirkus

     (1.053)
    Aktuelle Rezension von: juliaaxx

    Ich hatte schon viel von dem Buch gehört und da mir das Design und der Klappentext direkt sympathisch waren, hat "Der Nachtzirkus" es schnell von meiner Leseliste in mein Bücherregal geschafft. 

    Celia und Marco wurden von den größten Magiern ihrer Zeit ausgebildet, um in einer magischen Herausforderung gegeneinander anzutreten. Worin genau diese Herausforderung genau besteht, ist ihnen jedoch beiden schleierhaft, selbst als sie längst mittendrin stecken. Auch, gegen wen sie antreten, wissen sie anfangs nicht - Fest steht nur, dass ihr Wettstreit sich im Nachtzirkus entscheiden wird, dem mysteriösen Zirkus, der Menschen auf der ganzen Welt fasziniert. 

    "Der Nachtzirkus" war ganz anders, als ich erwartet hatte und trotzdem – oder auch gerade deshalb – ein ganz besonderes Leseerlebnis. Das Buch spielt mit Offenheiten und Leerstellen, die die Lesenden selbst ausfüllen müssen. Ohne ein gewisses Vertrauen, dass am Ende alles einen Sinn ergibt, kann das schon mal zur Verwirrung führen, aber obwohl einige Elemente bis zum Schluss eher verschwommen bleiben, löst das Buch dieses Versprechen insgesamt doch ein. 

    Die Geschichte folgt nicht, wie ich erwartet hatte, eng Celia und Marco, sondern gibt auch den anderen Figuren rund um den Nachtzirkus viel Raum, was viele interessante Perspektiven zulässt. Etwas schade fand ich allerdings, dass dadurch die Nähe zu den einzelnen Figuren etwas verlorenging, insbesondere mit Marco bin ich nie wirklich warmgeworden. Da es mir in dem Buch aber letztendlich ohnehin eher um das Gesamtbild zu gehen schien als um die einzelnen Puzzleteile, fand ich das in Ordnung.

    Dieses Gesamtbild zeichnet sich für mich gerade durch tolles Foreshadowing und eine interessante Symbolik aus. Zu der ruhigen und nachdenklichen Stimmung des Buches trägt aber natürlich auch der wunderschöne und poetische Schreibstil der Autorin bei. Erin Morgenstern versteht es, die großen Dinge ganz klein zu zeigen und genau die richtigen Details herauszupicken, um eine ganze Welt im Kopf der Lesenden entstehen zu lassen.

    Insgesamt war der Nachtzirkus für mich ein sehr magisches und besonderes Buch. Auch wenn es etwas Geduld braucht, um zu begreifen, wo die Geschichte hinführt, lohnt es sich, sich darauf einzulassen.

  3. Cover des Buches Der Klang der Zeit (ISBN: 9783104031675)
    Richard Powers

    Der Klang der Zeit

     (197)
    Aktuelle Rezension von: Aeris

    Richard Powers Gesellschafts-, Entwicklungs- und Bildungsroman zieht den gewillten Leser schnell in seinen Bann des Schönen sowie Abscheulichen und des Grässlichen zugleich. Was mich am meisten beeindruckt hat ist, wie Powers es schafft die Musik in den Ohren des Lesers zum Klingen zu bringen. Über viele Absätze schildert er die Auftritte des jungen Jonah, und das, was sein Gesang bei den Zuhörern auslöst. Aber auch die Rassenunruhen. Mal sind die Straßenkämpfe der 1960er Jahre wie eine komplizierte Klaviersonate, mal wie eine dramatische Sinfonie. "Der Klang der Zeit" ist ein ungewöhnliches Buch. Es handelt von der Suche nach Identität, einer Liebe, die nicht sein darf und zementierten gesellschaftlichen Gegensätzen. Die einzigartige Hommage an die Musik ist dabei die kunstvoll verwobene zentrale Metapher in diesem großen zeitgeschichtlichen Epos.
    Das Buch ist für den ein oder anderen vielleicht nicht leicht zu lesen, nicht leicht zu verstehen und nicht leicht zu verdauen - nur wenige Leser wollen über 700 Seiten Mehrdeutigkeit, Vielfalt und Tiefgang durchleben. Wenn man sich aber auf intensive Abhandlungen musikalischer Fachausdrücke, kombiniert mit physikalischen Betrachtungsweisen der Einsteinschen Relativitätstheorie auf engst bedruckten Seiten einlassen möchte, wird es für den gewillten Leser zu einer Verzauberung des Klanges in der Zeit. Dann wird dieses Buch zum Erlebnis - ja ich möchte fast sagen, es erzeugt ein eigenes inneres Tremolo.
    Wer nichts von Musik versteht, wird vieles erfahren. Wer etwas davon versteht, auch.
    Ein Buch, das j e d e gelesene Sekunde lohnt.

  4. Cover des Buches 54 Minuten (ISBN: 9783733507688)
    Marieke Nijkamp

    54 Minuten

     (244)
    Aktuelle Rezension von: anni_99

    Im Buch wird ein Amoklauf an einer amerikanischen Highschool beschrieben, der genau 54 Minuten dauert. Erzählt wird abwechselnd aus den Sichten von vier verschiedenen Schülern, die, wie sich im Verlauf des Buches immer mehr herausstellt, alle eine Verbindung zum Täter haben. Zu Beginn des Buches dachte ich, dass die unterschiedlichen Perspektiven und ständigen Wechsel für Verwirrung sorgen würden. Doch das hat sich schnell gelegt, alle einzelnen Schnipsel haben sich nach und nach zu einem Gesamtbild ergänzt. Durch die dadurch entstehende Spannung und den lockeren Schreibstil will man das Buch gar nicht mehr weglegen. Die Angst, Verzweiflung und alle weiteren Emotionen der Schüler werden dem Leser durch diese Erzählweise sehr authentisch und bewegend vermittelt. Und am Ende wurde auch das Motiv des Täters mehr oder weniger deutlich. Das Buch wird auf jeden Fall noch lange in Erinnerung bleiben und regt zum Nachdenken über das Thema an.

  5. Cover des Buches The Night Circus (English Edition) (ISBN: B01MQIP1KQ)
    Erin Morgenstern

    The Night Circus (English Edition)

     (125)
    Aktuelle Rezension von: LilyWinter

    Ein tödliches Spiel zweier konkurrierender Magier, zwei Kinder, die sich ineinander verlieben, aber bereits als Feinde geboren wurden. Es kann kein Happyend geben, weder für die Väter noch für die Kinder. Aber vielleicht liegt der Schlüssel in der gemeinsamen Magie!

    Das Buch birgt so viel mehr als nur eine klassische Liebesgeschichte, denn es ist magisch und mitreißend. Absolute Leseempfehlung

    ❄️❄️❄️❄️❄️!

  6. Cover des Buches Die Jury (ISBN: 9783453417908)
    John Grisham

    Die Jury

     (532)
    Aktuelle Rezension von: Tamara88

    Optik - Cover + Klappentext: Das Cover ist sehr einfach gehalten, nur in schwarz-weiß Tönen. Der Name des Autors prangt unverkennbar in der Mitte, darunter das Genre und erst danach der Titel des Buches. Man sieht in der oberen linken Ecke den Verlagsnamen, mitten im Bild zwei Schachfiguren. Es wirklich schlicht, hat mich aber dennoch neugierig gemacht. Der Klappentext enthält eine aussagekräfte Headline. Alle anderen Sätze sind kurz und knapp gehalten, machen aber definitiv Lust auf mehr. Ich musste es kaufen, denn die Geschichte versprach, interessant zu werden.

    Buchsatz + Schreibstil + Grammatik: Die Kapitel sind nummeriert, Fehler im Text sind kaum zu finden. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, spannend und vielleicht etwas kühl gehalten. Für mich hat es aber perfekt zum Genre gepasst und eine düstere Atmosphäre erzeugt. Außerdem ist alles wahnsinnig realistisch beschrieben worden und zieht den Leser so nur noch mehr in den Bann. Die Charaktere sind vielseitig und authentisch, das Setting sehr schön beschrieben und auch die Handlung an sich schlüssig und nachvollziehbar mit Spannung gemacht, auch wenn es mittig etwas langatmiger wurde. Es war ein Genuss, das Buch zu lesen. Aufwühlend, interessant, nachdenklich. Alles in einem.

    Inhalt: Nachdem Carl Lees zehnjährige Tochter von Weißen vergewaltigt und schwerst misshandelt wurde, übt der Schwarze Selbstjustiz, indem er die Täter erschießt. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, ob diese Handlung gerecht war oder nicht und ob er nun dafür bestraft werden soll oder nicht. Ich muss zugeben, den Film nicht zu kennen, aber vom Autor bereits gehört zu haben. Ich konnte also völlig unvoreingenommen in sein Werk einsteigen und bin wirklich überrascht, wie wahnsinnig detailliert, gerade im juristischen Sinne, es ist. Wie realistisch gemacht, wie herzergreifend und gleichzeitig brutal, dass es mir bei einigen Szenen mächtig durch den Magen ging.

    Fazit: Das Buch ist wirklich von einem Meister geschrieben worden und ging mir sofort unter die Haut. Ich konnte mit allen Charakteren wunderbar mitfühlen, als wäre ich live dabei. Wer einen durchweg spannenden Thriller sucht mit einer gruseligen oder nervenaufreibenden Szene nach der anderen, könnte hier jedoch etwas enttäuscht werden, denn zwischendurch war es sehr ruhig. Mich störte es nicht, da es in sich trotzdem stimmig wirkte. Ein Buch mit verdienten fünf Sternen. Gern mehr.

  7. Cover des Buches The Help (ISBN: 9781594135330)
    Kathryn Stockett

    The Help

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Lotta_Liest

    Kathryn Stockett beleuchtet in diesem Roman einen Aspekt des Separatismus, der oftmals nur wenig Aufmerksamkeit bekommt: die Gefühle und Lebensrealitäten der prekär beschäftigten Hausangestellten. Sie taucht tief in die Leben dieser Frauen ein, zeichnet beeindruckende Charaktere und zeigt uns eine Geschichte, die so oder ähnlich sehr bestimmt gelebt wurde.

    Etwas schade finde ich den rein fiktiven Charakter des Buchs, den die Autorin im Nachwort erläutert. Gerade da sie einen so persönlichen Bezug zu dem Thema hat, hätte ich mir dort einen ähnlichen Ansatz wie er im Plot verfolgt wird gut vorstellen können. Trotzdem ein mutiges und beeindruckend schönes Buch.

    Insbesondere die beiden Frauen Aibileen und Minny haben es mir absolut angetan und wirken so authentisch, stark und mutig, dass es geradezu inspirierend ist. In diesem Roman wird ein so düsteres Kapitel der Geschichte beleuchtet und trotzdem lässt er so viel Platz für Liebe und Freundschaft. 

    Alles in allem ein Buch, das mich zum Lachen gebracht hat und zu Tränen gerührt hat. Einfach ein Buch, bei dem ich mich sehr freue es gelesen zu haben.

  8. Cover des Buches Von Babylon träumen ... (ISBN: 9783905802665)
    Richard Brautigan

    Von Babylon träumen ...

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Vespasia
    Die kurze, aber knackige Geschichte über einen heruntergekommenen Privatdetektiv, der sich permanent in einer finanziellen Bredouille befindet, liest sich schnell und angenehm. Der Hauptcharakter war mir nicht besonders sympathisch, was aber gut in die Atmosphäre gepasst und deswegen nicht gestört hat. Überhaupt war die Atmosphäre sehr stimmig, ich konnte mich sehr gut in das San Francisco der vierziger Jahre einfühlen und wurde mitgerissen von den Erlebnissen des Detektivs C. Card. Zwischen der eigentlichen Geschichte waren immer wieder Abschnitte, in denen Card von Babylon träumte - auch wenn ich diese Abschnitte durchaus interessant fand, hätte ich mir ein wenig mehr Hintergrund gewünscht. Die eigentliche Kriminalgeschichte war spannend, humorvoll und unterhaltsam, obwohl auch hier einige Fragen offen blieben.
    Fazit: Ein sehr schönes und kurzweiliges Buch für zwischendurch.
  9. Cover des Buches Jazz (ISBN: 9783644004702)
    Toni Morrison

    Jazz

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die afro-amerikanische Autorin Toni Morrison widmet sich in ihrem Roman "Jazz" dem Amerika der 20er Jahre, das gekennzeichnet ist durch Rassentrennung, Urbanisierung und einem neuen Lebensgefühl, entstanden durch die Mischung der Sklavenlieder mit moderner Instrumentalisierung, dem Jazz. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Ehepaar Violet und Joe, das, vom Lande stammend, den Traum von Freiheit und Unabhängigkeit in der Stadt zu verwirklichen sucht. Schnell nimmt ihr Leben eine Wendung, die sie selbst sie nie für möglich gehalten hätten.
    Morrison gelingt es sprachgewaltig, das Lebensgefühl eines Jahrzehnts einzufangen und baut dabei, exemplarisch an den Protagonisten vollführt, die Geschichte der schwarzen Bevölkerung mit ein. Dabei erhebt sie nie den Zeigefinger, sondern bleibt immer der Handlung verpflichtet, die sich langsam, aber stetig entwirft und den Blick freigibt auf ein Amerika, das eigentlich überwunden schien, aber heute wieder sehr aktuell scheint. Eine Empfehlung für alle Freunde und Interessierte der amerikanischen Literatur!
  10. Cover des Buches Half Bad (ISBN: 9783570158425)
    Sally Green

    Half Bad

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Calipa

    Es ist ein interessanter Charakter, eine interessante Geschichte wenn auch stellenweise sehr Brutal. Ich hatte Schwierigkeiten mit Nathan, da sein Charakter mir persönlich von allen ein Stück weit zu wenig wahr. Interessant fand ich auf dem Klappentext die Aussage "Ein Atemloser Fantastischer Thriller!" Thriller ist für mich leider ein falscher Begriff. Ich hatte keine Momente der Spannung. Das klingt vielleicht sehr hart, ist aber gar nicht negativ gemeint. Es konnte mich lediglich nicht fesseln.

    Leider wird die Geschichte auch sehr gezogen verliert dadurch auch ein wenig der roten Faden und natürlich habe ich mit Nathan mitgefühlt, fand es aber eine Spur zu theatralisch. Die Auftritte der Charaktere mit denen Nathan sich anfreundet oder ihnen gegenüber Sympathie empfindet, sind zu kurz genauso wie die Zeit der Charaktere. Dadurch bekommen die Charaktere für mich so etwas austauschbares.

    Zum Ende gibt die Autorin noch ein mal alles und es wird schneller, das oben erwähnte "strecken" der Geschichte - völlig aufgehoben. Leider für mich zu spät. Das Ende ist offen außer ich möchte die anderen Bücher auf Englisch weiter lesen denn diese wurden anscheinend nicht mehr ins Deutsche übersetzt. Schade. Solltest Du die Reihe auch auf Englisch weiter gelesen haben, kannst du mir ja gerne mitteilen, (oder auf deine Rezension verlinken) wie es ist. Denn ich werde die Englischen Teile wohl nicht verfolgen.

    [star rating= 2.8]


    Für eine Ausführlichere Rezension, besucht mich gern auf meinem Blog :) 

    http://calipa.de/2018/07/27/half-bad-das-dunkle-in-mir-buchrezension/

  11. Cover des Buches Hitchcock (ISBN: 9783453437265)
    Stephen Rebello

    Hitchcock

     (6)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    1959 entwickelt der amerikanische Schriftsteller Robert Bloch (1917-1994) basierend auf den spärlichen Berichten über den nur etwas mehr als 60 km von ihm entfernt lebenden "Schlächter von Plainfield" Ed Gein (1906-1984)  den Hintergrund seiner Figur Norman Bates für seinen Roman "Psycho". Gein war 1957 festgenommen worden, als nachgewiesen werden konnte, dass er die Besitzerin eines Gemischtwarenladens umgebracht hatte. Als man seine Farm, die er allein bewirtschaftete, aufsuchte, fand man dort neben der geköpften Leiche der Frau noch unzählige andere Frauenköpfe, die zu Schalen und Schüsseln verarbeitet worden waren. Die Haut und Knochen von ausgegrabenen Leichen hatte Gein zu Lampenschirmen, Bezügen für Stühle oder Schnüren für Rollos verarbeitet. Er versuchte auch einen weiblichen Anzug aus menschlicher Haut zu entwerfen, damit er in diesen schlüpfen und zu seiner Mutter werden konnte... welche eine religiöse Fanatikerin war und die Gein bis zu ihrem Tod auf der einsamen Farm pflegte.

    Nach 46 Filmen und drei sehr erfolgreichen Staffeln seiner TV-Show "Alfred Hitchcock presents" wurde dem 59jährigen Regisseur langsam bewusst, dass die Gefahr der Wiederholungen bestand. Alle gängigen Genres hatte der Meister schon besucht. Was wäre nun ein Thema für den "Master of Suspense" und den letzten von fünf Filmen, für die er bei "Paramount Studios" unter Vertrag stand? Peggy Robertson, eine Frau aus dem inneren Kreis von Hitch, machte ihn auf den Horrorroman "Psycho" aufmerksam. Hitch erwarb sich inkognito um 9000 US-Dollar die Filmrechte... um danach von "Paramount" abgewiesen zu werden. Einen solchen Film könne man unmöglich produzieren. Das Studio verabscheute den Titel, den Inhalt... alles. Hitchcock schäumte kurz und schlug dann vor, den Film aus eigener Tasche zu finanzieren und auf dem Gelände der "Universal Studios", wo auch seine TV-Show produziert wurde, zu drehen. Paramount müsse nur den Verleih übernehmen...

    Der amerikanische Schriftsteller, Drehbuchschreiber und Journalist Stephen Rebello erzählt von dort weg akribisch und kurzweilig anhand von Aufzeichnungen Hitchcock's sowie den verschiedenen Presseabteilungen des Studios, Berichterstattungen und Interviews mit dem Regisseur, Darstellerinnen sowie Mitarbeiter*innen des Filmes von den Vorarbeiten, den Dreharbeiten, dem Schnitt, der Vertonung und von dem für diesen Film wohl wichtigsten Aspekt - dem Marketing! Das Ganze baut wie der Film selbst langsam eine eigene Spannung auf. Die zahlreichen falschen Fährten, die Hitchcock und die Filmcrew für die Presse legen... kein eigenes Screening für die Filmkritiker und ein rigoroses Verbot an alle Kinobesitzer, weder Kinobesucher nach Filmstart oder vor Filmende aus dem Kinosaal zu lassen. Raffinierte Trailer und der Aufruf, Besucher mögen Stillschweigen nach dem Verlassen des Kinos über den Inhalt bewahren, wirkten. Hitchcock ließ einen Großteil der Buchvorlage, aus der er nur sehr wenig für den Film selbst entnahm (wie so oft), aufkaufen... So mauserte sich der zuerst von der Kritik zerrissene Film zu einem Millionenseller. Weder Hitchcock noch das Studio konnten den nicht abreißenden Geldstrom fassen. Mit dem großen kommerziellen Erfolg des Films schwang sich Hitchcock zu einem der reichsten Regisseure auf (produziert hatte er "Psycho" um 3 Millionen US-Dollar mit seiner TV-Crew und strich nach den ersten Auswertungen 15 Millionen US-Dollar ein) und die Kritiker sahen den wohl erfolgreichsten Film dieses Mannes plötzlich als richtungsweisenden Film. 1992 wurde der Film als "kulturell, historisch und ästhetisch signifikant" eingestuft und zum Schutz und zur Erhaltung in die "National Film Registry" aufgenommen.

    So wunderschön zu lesen, wie Kino in jenen Tagen erlebt und begangen wurde. Kino war ein Gruppenerlebnis, ein Höhepunkt des Tages. Presse und Publikum hielten sich über den Inhalt bedeckt aber äußerten sich euphorisch über die Schockmomente und über die bravouröse Leistung des jungen Anthony Perkins. Eine perfekt mysteriös angelegte Werbekampagne schürte eine Stimmung, die Pulsraten und Ohnmachtsanfälle rapide steigen aber dafür die Verkäufe für Duschvorhänge dramatisch sinken ließ. Kein deppertes spoilern und keine großartige Vernichtung von magischen Kinomomenten wie es heute von ach soooo lässigen Plattformen hirnlos praktiziert wird. Selige Kinozeiten... doch auch 1960 begannen sich markante Veränderungen in der Gesellschaft und somit auch in der Erzählweise des Kinos abzuzeichnen.

    Dieses Buch liefert neben der Produktionsgeschichte auch etwas Einblick in das Leben des Meisterregisseurs. Er war selbst ein schwieriger Mensch, der stets mit Ängsten und Obsessionen zu kämpfen hatte. 

    Rebello's informatives Werk wurde 2012 mit Sir Anthony Hopkins als Alfred Hitchcock und Helen Mirren als seine Frau Alma sehr gekonnt verfilmt.

  12. Cover des Buches Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt (ISBN: 9783518468975)
    Maya Angelou

    Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt

     (58)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    "[..Für Menschen, deren Vergangenheit und Zukunft täglich vom Untergang bedroht sind, ist es schon göttliche Gnade wenn sie überhaubt am Leben bleiben. Ich finde es interessant dass das einfachste Leben, die armseligste Existenz sich in Abhängigkeit von Gott begreift, während seine Bedeutung mit steigendem Wohlstand, Lebensstandart und Lebensstil entsprechend sinkt"..]

    M.Angelou


    Amerika in den 30er Jahren, Maya wächst bei ihrer Grossmutter auf, im Süden, Rassentrennung ist Alltag.

    Später kehrt sie mit Ihrem Bruder zurück zu Ihrer Mutter in St. Louis wo sie dank ihres Durchhaltewillens als erste schwarze Frau als Schaffnerin in der Strassenbahn von San Francisco arbeitete.


    Geschrieben in einer grossartigen Sprache, ich habe das Buch mit grossem Vergnügen verschlungen.

    Leseempfehlung.

  13. Cover des Buches The Queen of the Tearling (ISBN: 9780062290380)
    Erika Johansen

    The Queen of the Tearling

     (59)
    Aktuelle Rezension von: wandablue
    Gut gemacht!
    Kelsea Raleigh wird von einem älteren Ehepaar großgezogen, mit Strenge und Liebe. In einem Cottage im tiefen, tiefen Wald. Sie weiß, dass sie, wenn sie 19 Jahre alt ist, abgeholt werden wird und nach New London gebracht wird, wo ihre Regentschaft als Queen of the Tearling beginnen wird. Natürlich weiß sie nicht, was das bedeutet, aber, dass ihre Verwandtschaft ihren Tod will und dass sie Gefahren bestehen wird – oder früh sterben, das weiß sie.

    Erika Johansen hat diesen ersten Band einer Fantasytrilogie mit allem ausgestattet, was eine dystopische Trilogie braucht. Fantasyelemente, einen Hauch Magie, das Entdecken eines dem Leser unbekannten Landes, na ja, die beigefügte Karte könnte ein wenig detaillierter sein, eine Handlung, die durchgängig spannend bleibt und vieles mehr.

    Natürlich ist das Ganze Trivialliteratur, aber so gut gemacht wie ein Schokoladenkuchen. Es ist immer was los, ohne in Aktionismus auszuarten. Die Dialoge sind witzig, lustig und temporeich. Das Personal ist vielfältig, sorgfältig, nicht nur hingesudelt, sondern sehr lebendig. Das Klischee von der naiven Jungschen, die dem ersten richtigen Mann hinterherschmachtet, der ihr begegnet, ist zwar bedient, durchaus, aber so zart, und vielleicht nimmt sie am Ende doch einen andern, wer weiß?

    Es findet eine Figurenentwicklung statt. Die Informationen werden zwar in Dialogen transportiert, aber so geschickt in die fortlaufende Handlung eingesponnen, dass man nicht sofort die Augen gen Himmel verdreht, wegs der Plumpheit von dummem Frager und klugem Antworterspiel, es gibt einen adäquaten Feind, den es zu besiegen gilt …Schwertkampf, Verräter, Schurken und Helden en masse.

    Ja, der Feind: der ist nun schon ein wenig platt unterwegs. Aber sonst? Einwandfrei. Samt Ende. Ein angemessenes Ende, das erlaubt, den Band auch einzeln zu lesen, und dennoch so spannend das Ganze, dass ich sofort nach der Fortsetzung schmachte.

    Ausserdem spielen Bücher eine witzige und wichtige Rolle! Und sogar die sieben Potter-Romane finden Eingang in das Geschehen. Erika Johansen ist so schön „nebenbei witzig“, zum Beispiel, wenn die Heroine ägerlich darüber ist, dass man sie daran erinnern muss, Gewicht zu verlieren. Haha, Gewichtsprobleme bei einer Prinzessin! Großartig.

    Fazit: Zumindest im Original wundervolle Triviunterhaltung mit der richtigen Mischung von Fantasy und Dystopie, die mir nach den Buchpreiskandidaten wieder komplettes Lesevergnügen verschafft und die Lesebatterien wieder auflädt.

    Kategorie: Fantasy
    Verlag: Harper Collins, 2014
  14. Cover des Buches Love - Her - Wild Gedichte und Notizen (ISBN: 9783423790420)
    Atticus Poetry

    Love - Her - Wild Gedichte und Notizen

     (51)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    Im Jahr 2020 habe ich Atticus´ Gedichte mit der deutschen Ausgabe von "The Truth About Magic" für mich entdeckt. Da ich dem Autor nun schon seit drei Jahren auf Instagram folge und auf den Geschmack seiner englischsprachigen Gedichte gekommen bin, habe ich beschlossen, alle Lyrikbände von ihm in Originalsprache zu hören.

    Eingeteilt in die drei großen Abschnitte "Love", "Her" und "Wild" erzählt Atticus hier von der Liebe für eine andere Person, sich selbst und das Leben. Dabei geht es genauso viel um die genussvollen Freuden des Lebens - ein Glas alter Whiskey, ein verträumter Morgen in Paris, Regen in Rom und ein Sonnenaufgang in der Wüste -, das Prickeln neuer Liebe wie um die Schmerzen von gebrochenen Herzen und Heilungsprozesse. Dabei fängt er mit seinen minimalistischen Gedichten, Gedanken und Wortbildern treffend Momente und Gefühle ein. Man merkt allerdings, dass es sich hier um seine erste Anthologie handelt - die Gedichte sind im Großen und Ganzen noch etwas "banaler" als seine beiden späteren Werke und es fällt ein wenig mehr Redundanz auf. Nichtsdestotrotz empfehlenswert - vor allem als vom Autor selbst gelesenes Hörbuch!


    "And the stars blinked 
    as they watched her carefully
    jealous of the way she shone.“
  15. Cover des Buches Brasilien (ISBN: 9783644056619)
    John Updike

    Brasilien

     (11)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Tristao, ein schwarzer Junge aus den Slums trifft an der Copacabana die weisse aus der Oberschicht stammende Isabel. Sie verlieben sich und fliehen letzlich vor dem Vater Isabels, aber auch vor der Armut, sie wollen ein neues, eigenbestimmtes Leben beginnen.


    Was folgt ist eine abenteuerliche Flucht durch Brasilien, den Dschungel, sie werden Goldschürfer, werden von Indianern überfallen die ihre Kinder entführen. Tristao tötet später den vom Vater Isabels geschickten Verfolger und sie werden von einer fundamentalistischen Sekte "gerettet". Isabel flieht mit Hilfe einer Nebenbuhlerin des Sektenkönigs zu einem Schamanen und dieser bringt ein Wunder zustande: Isabel wird schwarz, Tristao weiss. Isabel hofft so dass Tristao den Status als Sklave welcher er in der Sekte innehat loswird und er als Weisser freikommt...


  16. Cover des Buches Die Heilige Krankheit (ISBN: 9783037310229)
    David B.

    Die Heilige Krankheit

     (4)
    Aktuelle Rezension von: DeepThought

    Erstveröffentlichung: 1999-2003
    Rezension basiert auf der Übersetzung von Kai Wilksen für den Edition Moderne Verlag, 2007

    Inhalt


    1970: Pierre-François nennt sich mittlerweile David. Er beginnt, sich für phantastische Literatur zu interessieren und eigene Geschichten zu schreiben. Auch seine Eltern sind weiterhin von der Welt der Symbole und der Mystik fasziniert; vor allem die Mutter sieht hierin eine Möglichkeit, die Krankheit von Jean-Christophe, dem Bruder Davids, besiegen zu können. Dieser lebt in einem Behindertenzentrum und besucht die Familie nur noch in den Ferien. Die Beziehung zu der Familie verschlechtert sich immer mehr, bis es zu gewalttätigen Ausbrüchen kommt und Jean-Christophe als Gefahr für die Familienmitglieder erscheint.

    Schließlich ziehen die Brüder beide nach Paris: Während Jean-Christophe in einem Behindertenzentrum lebt, beginnt David eine Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung. Ihm wird bewusst, dass er die Belastungen in Zusammenhang mit der Krankheit seines Bruders nicht bewältigen konnte und er deshalb selber psychische Probleme hat. Erst der Kontakt mit einem anderen Epilepsieerkrankten, dessen Leben nicht von der Krankheit dominiert wird, ermöglicht David, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen.

    Am Ende findet er auch beruflich Bestätigung und Anerkennung, als ihm ermöglicht wird, eigene Geschichten zu zeichnen, die zum Teil auf seinen Träumen basieren.

    Beschreibung

    Wurden im ersten Teil viele Seiten von asiatisch inspirierten Motiven inspiriert, die die Krankheit Epilepsie und die Behandlungsmethoden darstellen sollten, tritt diese symbolhafte Gestaltung in der Fortsetzung deutlich zurück. Nunmehr greift David auf einige Figuren zurück, die er aus Fantasie-Romanen entnimmt. Aufgrund seines Reifeprozesses benötigt er sie aber immer weniger.
    Stattdessen bildet der Autor einige Träume ab, die er aufgeschrieben hat und die seine Verlorenheit widerspiegeln.

    Anmerkungen


    In seiner Zeit an der Hochschule fasste David B. den Beschluss, eine Geschichte über die Epilepsie seines Bruders zu zeichnen. Veröffentlicht wurde der erste Teil, als er 40 Jahre alt war.

    Fazit

    Auch in diesem Teil gelingen dem Autor beklemmende Schilderungen. Dies bezieht sich sowohl auf den Krankheitsverlauf des Bruders und dessen destruktiven Umgang mit der Epilepsie als auch auf die Auswirkungen für die Familie. Daneben beschreibt der vorliegende, abschließende Band eindringlich das Erwachsenwerden und den Reifeprozess des jungen Mannes, der seine eigenen Dämonen erkennen und bekämpfen muss und schließlich auch künstlerisch seine eigene Stimmung findet. Ob die Abbildung seiner Träume den Handlungsfluss eher stören oder eine interessante Ergänzung sind, welche die psychologische Entwicklung David B.s spiegeln, muss die einzelne Leserin bzw. der einzelne Leser selbst bestimmen.

  17. Cover des Buches Solomons Lied (ISBN: 9783644002623)
    Toni Morrison

    Solomons Lied

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Der Roman “Solomons Lied” der afro-amerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison erzählt die Ge-schichte einer Familie über drei Generationen hinweg. Ausgangspunkt der Erzählung ist Macon Dead – auch als „Milchmann“ genannt -, der sich aufmacht, die Geschichte seiner Familie zu ergründen. Der Roman erschien 1977; 1993 erhielt Morrsion den Literaturnobelpreis. Als negativ empfand ich eine sehr flach ansetzende Spannung; der Roman bleibt auf dem Niveau einer Erzählung, die ohne konkretes Ziel zu haben, quasi vor sich hingleitet. Dabei wird – für meinen Ge-schmack – wenig Spannung erzeugt. Die Protagonisten sind „normal“, wenig charismatisches, wenig einprägsames, allenfalls seltsame Schrullen wie das Trinken von Muttermilch des bereits aus dem Still-Alter entwachsenen „Milchmann“ Macon Dead. Positiv ist anzumerken, dass der Roman dem Leser eine Welt öffnet, die in westlicher Literatur nur sehr selten vorkommt: Gesellschaft und Kultur einer Gesellschaft, die vorwiegend von Menschen mit dunkler Hautfarbe geprägt ist. Probleme mit Apartheit, den ständigen Kollisionen zwischen Weißen und Schwarzen, dem tatsächlichen Leben der afro-amerikanischen Protagonisten. Insgesamt war ich nur mittelmäßig begeistert, es war an vielen Stellen quälend zu lesen, oft musste ich mich motivieren. Neugierig auf das Ende wurde ich nie, vielmehr habe ich das Buch gelesen, um es nicht ungelesen wieder wegzugeben... Schade.
  18. Cover des Buches Die heilige Krankheit (ISBN: 9783037310076)
    David B

    Die heilige Krankheit

     (4)
    Aktuelle Rezension von: DeepThought
    Erstveröffentlichung: 1996-1998
    Rezension basiert auf der Übersetzung von Kai Wilksen für den Edition Moderne Verlag, 2007

    Inhalt

    Pierre-François, sein zwei Jahre älterer Bruder Jean-Christophe und ihre kleine Schwester Florence wachsen in den 60er Jahren im französischen Orléans auf. Pierre-François ist ein fantasiebegabtes Kind, das durch die Erzählungen seiner Eltern eine Vorliebe für blutrünstige Schlachtenbilder entwickelt, die er regelmäßig niederzeichnet. Als im Alter von 7 Jahren bei Jean-Christophe Epilepsie diagnostiziert wird, bildet dies den Ausgangspunkt für die verschiedensten Erfahrungen sowohl mit Vertretern der Schulmedizin als auch der Alternativmedizin. Vor allem von der Makrobiotik verspricht sich die Familie eine Besserung der Krankheit, sodass sie sich ganz dieser Lebensweise unterwirft und auch zeitweise in Kommunen lebt, in der diese praktiziert wird. Tatsächlich gehen die Anfälle zurück und bleiben irgendwann aus, sodass Jean-Christophe vorübergehend als geheilt gilt. Dennoch beschließen die Eltern in Anbetracht der offenen Ablehnung durch die Nachbarn umzuziehen. Die Familie lebt fortan auf einem abgeschiedenen Grundstück außerhalb der Stadt, wodurch sie sich sozial isoliert. Die Behandlung schlägt jedoch fehl, und auch in den Menschen in den Kommunen reagieren auf die Epilepsie mit Unverständnis, sodass die Familie diese verlässt. Schließlich sehen sich die Eltern gezwungen, Jean-Christophe in ein Zentrum zu geben, sodass er, so rückblickende Sichtweise Pierre-François`, fortan zu einem Leben als Behinderter verurteilt ist. 

    Die negativen Erfahrungen mit Ärzten und Psychologen im Zusammenhang mit der Behandlung der Epilepsie hatten, bleiben nicht ohne Wirkung bei dem Rest der Familie. Als die Mutter versucht, den Tod ihres Vaters zu überwinden, wendet sie sich an Esoteriker, Astrologen, an eine Hellseherin und Magnetiseurin sowie Mitglieder der Schwedenborgianischen Kirche. All diese Einflüsse stürzen die Familie und alle ihre Mitglieder in eine tiefe Krise.
    Daneben treten Episoden aus dem Leben der Großelterngeneration, sodass sich das Bild einer Familie ergibt, die sich in einem permanenten Kampf mit sich selbst und der Umwelt befindet.

    Beschreibungen


    David B. schafft bereits durch die durchgehende schwarz-weiße Farbgestaltung düstere und bedrohliche Bilder, die eher an der Erzeugung von Stimmungen als an der Wiedergabe der Realität interessiert sind.

    Die Zeichnungen rücken die tatsächlichen Geschehnisse und auftretenden Personen häufig zugunsten symbolhafter Elemente an den Rand. Es wird eine Welt geschildert, wie sie sich der Pierre-Francois im Handlungszeitraum von 1964 bis 1970 im Alter von 5 bis 11 Jahren imaginiert. Er erschafft sich Geisterfreunde, stellt sich die Krieger seiner Geschichten vor und später seinen toten Großvater.
    Zentrales Wiederkehrendes Motiv ist eine drachenähnliche Kreatur, welches die Epilepsie versinnbildlicht und quasi ein weiteres Familienmitglied wird. Medizinischen Erklärungen, Philosophien und historischen Zusammenhänge werden ebenfalls visualisiert.

    Anmerkungen

    Pierre-François Beauchard lautet der wahre Vorname des Autors, der sich für seine Comic-Karriere das Pseudonym David B. zulegte und der hier eine autobiographische Geschichte vorgelegt hat. Es kommt auch immer wieder zu Brechungen der Erzählung, als etwa seine Mutter an einer Stelle der Handlung die Darstellung der Familiengeschichte unterbricht, da sie nicht möchte, dass ihre Mutter auf eine bestimmte Weise dargestellt wird. Allerdings zeichnet David B. das entsprechende Gespräch, sodass der Leser erfährt, was die Mutter nicht veröffentlicht haben möchte.

    Der Titel dieser zweiteiligen Graphic Novel verweist auf eine Bezeichnung, die Hippokrates der Epilepsie in seiner Schrift "Über die heilige Krankheit“ gab.

    "Geister“ wird mit "Schatten“ fortgesetzt.

    Der Band enthält ein gemeinsames Nachwort des damaligen Präsidenten der Schweizerischen Liga gegen Epilepsie sowie des damaligen Ersten Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie (2006), daneben eine Liste von Epilepsie-Organisationen im deutschsprachigen Raum samt Kontaktadressen.

    Fazit

    David B. gelingt es, das Thema Epilepsie für Außenstehende sinnlich erfahrbar zu machen. Gerade durch die ungewohnte Ästhetik wird diese Erkrankung, aber auch das Leben mit anderen, das Leben bestimmenden Erkrankungen überhaupt, verständlich, da sie letztlich wie ein eigenständiger Teil des Lebens wirkt. Darüber hinaus schildert er eindrücklich die psychologischen Folgen, die Erkrankungen auf die Betroffenen und Nahestehende haben.

    Allerdings setzen das unbequeme Thema und die starke symbolhafte Gestaltung, die sich nicht immer erschließt, auch die Bereitschaft voraus, sich hierauf einzulassen. Auch wird der Lesefluss durch diverse Exkurse wie etwa den verschiedenen erklärenden Erläuterungen, mitunter gehemmt. Allerdings entsteht so auch ein eindrückliches, erhellendes Zeitporträt, sodass hierin zugleich eine besondere Stärke liegen kann. Für aufmerksame Leser ist dies sicher ein Werk, dass lange nachwirkt.
  19. Cover des Buches Denn alle Lust will Ewigkeit (ISBN: 9783896600684)
    Isolde Ohlbaum

    Denn alle Lust will Ewigkeit

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die Fotografin Isolde Ohlbaum ist vor allem für ihre nachdenklichen Portraits und Momentaufnahmen bekannt. Eine Auswahl ihrer Friedhofsfotografien sind in diesem Büchlein vereint mit Gedichten, pro Doppelseite steht ein steinernes Monument der Vergänglichkeit lyrischen Zeilen (mit mehr oder weniger nachdenklichem Charakter) bekannter Verfasser gegenüber.

    Eine schöne Idee und sicher auch eine gute Möglichkeit, ein wenig "Alltagsmeditation" zu betreiben, indem man sich auf die Fotografien einlässt oder sich von den Gedichtzeilen treiben lässt.
    Leider waren mir die Fotografien aus diesem Band von der Optik her irgendwie zu klar und steril, zudem konnte ich keine Verbindung zu den meisten der Gedichten herstellen - und wenn ich mich in ein Gedicht hineinfühlen konnte, dann hat das Bild, das mich auf der anderen Seite erwartete, kaum zum Gedicht gepasst; von den Bildern, die beim Lesen in meinen Gedanken entstanden sind, ganz zu schweigen.
    Allerdings mag das auf andere Betrachter eine ganz andere Wirkung haben und für viele vielleicht auch stimmiger erscheinen, als es bei mir der Fall war.

    Wer die Ästhetik steinerner Friedhofsstatuen mag und sich noch dazu an Gedichten erfreuen kann, darf ruhig einmal einen Blick riskieren in "Denn alle Lust will Ewigkeit".
  20. Cover des Buches Katzen (ISBN: 9783725412662)
    Isolde Ohlbaum

    Katzen

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Die Texte zum Thema „Katzen“ von Dichtern und Schriftstellern (Pablo Neruda, Rainer Maria Rilke, Axel Eggebrecht, Henning Mankell und viele andere) sind nur Füllmaterial in diesem Bildband. Die Fotos sind allesamt in schwarz-weiß gehalten, wirken dennoch oder gerade deswegen sehr stimmungsvoll. Sie hätten nur deutlich größer sein können, finde ich. Dafür sollte der Text weniger Platz einnehmen.

    Der Fotografin gelingt es auf den Bildern die sehr unterschiedlichen Charaktereigenschaften der Katzen abzubilden.

    Insgesamt ein schönes Büchlein mit wunderschönen Fotografien von verschiedenen Katzen, die man einfach lieb haben muss.

  21. Cover des Buches Pennerklatschen (ISBN: 9783929497939)
    Andrew H. Vachss

    Pennerklatschen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eine Graphic novel, die frösteln macht: Nach dem Terror habe sich große Teile der Gesellschaft in die unterirdischen Tunnelsysteme zurückgezogen, wo sich verschiedene Banden bildeten, die in verschiedenen Tunnelabschnitten herrschen, so zB die Game boys oder die Dancing girls in ihren Sextunneln (!). Durch Zufall wird Rajah, damals Anführer der Game boys, weil er die meisten Abzeichen hat, von einem Obdachlosen angerempelt und mit Rotwein befleckt. Als der Wohungslose daraufhin einfach so "abgeballert" wird, kommt das einem Videospiel gleich, so einfach geht das! Bald breitet sich "Pennermord" wie eine Seuche aus, weil jeder sich hervortun will und dafür typische Abzeichen gewinnen will. Als Beweis für das grausame Abschlachten gelten bald abgeschnittene Ohren, die man an einer Kette um den Hals trägt....Erinnert frappierend an "Uhrwerk Orange" oder den "Herrn der Fliegen", ich möchte eine verfilmung anregen (von Tarantino?).
  22. Cover des Buches Jimmy Fox. Endlich Ferien (Rette sich, wer kann!) (ISBN: 9783505150869)
    Nico Sternbaum

    Jimmy Fox. Endlich Ferien (Rette sich, wer kann!)

     (21)
    Aktuelle Rezension von: bookbrothers_ol

    Jimmy Fox fährt mit seiner Familie in den Sommerferien ans Meer. Mit dabei ist Papa, der tollpatschige Zauberer. Oma, die verrückte Erfinderin, Susi, die nervige kleine Schwester und Mama, die einzig Normale, sind natürlich auch mit im Urlaub.

    Für Jimmy sind es richtig coole Ferien, denn seine besten Freunde Lisa und Ole sind auch dabei. So gibt es jede Menge Spaß. Überall tauchen Zauberhasen auf, weil Susi sie überall mit hinnehmen will, und Papa verliert ungefähr drölfmillionenmal seinen Zylinder.

    Außerdem will Jimmys Familie einen Wettbewerb gewinnen.

    Das ist jetzt der zweite Teil von Jimmy Fox. Im ersten Teil wollte er noch Comiczeichner werden und hat es damals auch geschafft, immerhin wurde sein erstes Buch veröffentlicht. Die vielen Kurzgeschichten in diesem Buch sind wieder herrlich verrückt und die Kapitel sind immer nur ein bis zwei Seiten lang. Also auch für die, die nicht so gerne lesen, gut geeignet.

  23. Cover des Buches Karl Blossfeldt: Urformen der Kunst - Wundergarten der Natur (ISBN: 9783888147180)
    Karl Blossfeldt

    Karl Blossfeldt: Urformen der Kunst - Wundergarten der Natur

     (3)
    Aktuelle Rezension von: fredgoetzis
    Zum Schauen und Staunen und Verweilen. Mit Blossfeldt mache ich es mir meist im Winter bei einer Tasse Tee so richtig gemütlich und träume von der schlummernden Natur unter Eis und Schnee...
  24. Cover des Buches Der Geldprotz Teil 1 (Der Weg zum Glück (Band 5 von 10)) (ISBN: 4026411103747)
    Karl May

    Der Geldprotz Teil 1 (Der Weg zum Glück (Band 5 von 10))

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    In Slowitz in Böhmen tyrannisiert der reiche Kerybauer seine Familie und sein Gesinde. Jetzt hat er seiner Tochter Gisela auch noch einen Ehemann bestimmt – ausgerechnet den hässlichen, verschlagenen Schmuggler Osec, den Sohn seines Geschäftspartners. Was der Kerybauer nicht weiß: beide Osecs haben es schon lange auf sein Gut und sein Vermögen abgesehen. Der nächste Pascherzug wird den Kerybauern ruinieren, der Betrug ist bereits ausgehandelt. Doch der Oberknecht Ludwig Held ist den finsteren Machenschaften schon lange auf der Spur.

     

    Man ist erstmal etwas verblüfft: ein völlig neuer Handlungsort, Charaktere, denen man nie begegnet ist, manch ein Szenario kommt einem bekannt vor (der aufgezwungene Bräutigam) und man fragt sich unwillkürlich, was das soll. Die Verbindung offenbart sich allerdings im Laufe der Geschichte, da kann der Leser beruhigt sein. Außerdem ist auch die neue Szene spannend und sympathisch, wartet mit witzigen Episoden und abenteuerlichen Ereignissen auf. Dazu darf man nicht vergessen: alles dreht sich um König Ludwig…

    Es wäre schade, diese Episode aus dem Zyklus zu lösen. Für sich alleine genommen bleibt sie auch spannend und nett, doch erst, wenn sie in die große Konzeption eingebunden wird entfaltet sie ihr volles Potential.

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