Bücher mit dem Tag "schwarze romantik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schwarze romantik" gekennzeichnet haben.

26 Bücher

  1. Cover des Buches Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung (ISBN: 9783730612835)
    Emily Brontë

    Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung

     (1.998)
    Aktuelle Rezension von: Prinzesschn

    Inmitten der raubeinigen Landschaft von Yorkshire, hoch auf einem Hügel, thront das Anwesen „Wuthering Heights“, dem Wind schutzlos ausgesetzt, der hier besonders heftig weht. Der gutmütige Mr. Earnshaw nimmt den Findling Heathcliff bei sich auf. Earnshaws Tochter Cathy verliebt sich bald leidenschaftlich in ihn. Doch ihre Liebe endet tragisch, und fortan liegt ein Netz aus Rache und Verrat über dem Landgut.

    Emily Brontës „Sturmhöhe“ ist zweifellos ein Klassiker der Weltliteratur, der mit seiner düsteren und intensiven Atmosphäre fasziniert. Die Geschichte, die von verbotener Liebe, Rache und Leidenschaft geprägt ist, zieht die Leser:innen in ihren Bann und lässt ihn tief in die Abgründe menschlicher Emotionen eintauchen. 

    Die Figuren sind komplex und vielschichtig gezeichnet, wobei besonders Heathcliff mit seiner zwiespältigen Persönlichkeit herausragt. Hin und wieder kam ich ein wenig durcheinander mit all den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander, dennoch war es faszinierend, dem Schauspiel zu folgen. 

    Brontës Sprache ist poetisch und bildgewaltig, was die raue Schönheit der Yorkshire-Moore eindrucksvoll einfängt. Man merkt natürlich deutlich, dass es keine Geschichte aus der heutigen Zeit ist und so manches Mal hatte ich Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen.

    Daher ist „Sturmhöhe“ kein Buch für jedermann. Die düstere und teilweise beklemmende Atmosphäre kann manchen Leser:innen zu schwer sein, und auch die komplexen Charaktere und Handlungsstränge erfordern eine gewisse Geduld und Aufmerksamkeit – die ich leider nicht immer aufbringen konnte. Zudem mag der Erzählstil, der durch Rückblenden und verschiedene Perspektiven geprägt ist, für manche Leser:innen ungewohnt sein und das Lesevergnügen beeinträchtigen.

    Insgesamt ist „Sturmhöhe“ ein bedeutendes literarisches Werk, das jedoch nicht jedermanns Geschmack treffen mag. Wer sich jedoch auf die düstere Welt von Emily Brontë einlassen kann, wird mit einer intensiven und bewegenden Lektüre belohnt. Daher vergebe ich 3,5 von 5 Sternen für dieses Klassiker der Weltliteratur.

  2. Cover des Buches Dracula (ISBN: 9783755300298)
    Bram Stoker

    Dracula

     (1.116)
    Aktuelle Rezension von: UrsulaGruss

    Mit 16 Jahren habe ich das Buch zum ersten Mal gelesen und geliebt. Man erlebt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und liest beispielsweise Zeitungsartikel über das Geschehen und Tagebucheinträge der unterschiedlichen Protagonisten. Auch heute liebe ich das Buch immer noch. Es ist bemerkenswert und spannend, auch wenn die Geschichte vermutlich inzwischen allen bekannt ist. Obwohl mir klar ist, dass den Film viele kennen und lieben, muss ich sagen, dass er diesem Buch nicht gerecht wird. Es lohnt sich absolut, zu lesen.

  3. Cover des Buches Der Schrecksenmeister (ISBN: 9783328107507)
    Walter Moers

    Der Schrecksenmeister

     (1.205)
    Aktuelle Rezension von: 99Hermione99

    Vermutlich erwischt uns alle im Winter einmal eine mühsame Grippe oder im Frühling eine anhängliche Erkältung. Doch die Bewohner Sledwayas müssen sich das ganze Jahr über mit Viren und Bakterien herumschlagen. Die Stadt der Krankheiten wimmelt von Apotheken und Ärzten - und eben von kranken Leuten. Und mittendrin lebt eine Kratze namens Echo (sieht aus wie eine Katze, kann aber sprechen). Seit sein Frauchen gestorben ist, lebt er hungernd auf der Strasse, dünn und dreckig. Eines Tages jedoch stolpert der grauenvolle Schrecksenmeister der Stadt über ihn. Er möchte mit dem Krätzchen einen Vertrag abschliessen: Die Kratze soll bis zum nächsten Vollmond das beste Essen ganz Zamoniens bekommen und verwöhnt werden. Dafür wird der Meister Echo am Ende töten und sein Fett einkochen. Dieses ist besonders kostbar und er benötigt es für ein wichtiges alchimistisches Experiment. Und so beginnt für die Kratze ein wundervoller Monat mit vielen Überraschungen, an dessen Ende jedoch der grausame Tod lauert. 


    Echo war mir schnell sympathisch und auch der Schrecksenmeister ist eine interessante Figur. Diese beiden Protagonisten, die scheinbar gar nichts gemeinsam haben, bilden Partner bei der Abschliessung eines Vertrags. Unvorstellbar… Ein faszinierender Plot. Im Verlaufe des Buches tischt der Schrecksenmeister der Kratze die wunderbarsten Mahlzeiten auf, erzählt die grausamsten Geschichten und zeigt ihm die unheimlichsten Wesen. 

    Genau dieser Ablauf wiederholt sich jedoch ungefähr 200 Seiten lang. Die Mahlzeiten werden für die Lesende langweilig, egal wie originell sie auch sind. Die Geschichten ähneln einander und die Wesen können sich an ihrer Grausamkeit nicht mehr übertreffen. Alles ist ausgefranst. Schade, denn hätte man das Buch um die Hälfte gekürzt, es hätte vermutlich von mir einen ganzen Stern mehr bekommen. Zum Schmunzeln brachte es mich allerdings doch, als Moers im Schlusswort schrieb, dass er das Werk von Hildegunst von Mythenmetz (der eigentliche Autor dieses Buches) um 700 Seiten kürzen musste. 200 Seiten mehr oder weniger hätten da doch auch keinen Unterschied gemacht! ;)


    Dieses Buch gehört für mich zu den schlechteren von Walter Moers. Deshalb lege ich Euch von ihm eher „Die Stadt der träumenden Bücher“ oder „Rumo“ ans Herz! Wenn ihr jedoch sehr viel Zeit und Geduld habt und eine total fantasievolle Geschichte lesen wollt, werdet ihr vermutlich auch an dem „Schrecksenmeister“ Gefallen finden! :)


  4. Cover des Buches Mary Shelley, Frankenstein. Ein Schauerroman (ISBN: 9783730613108)
    Mary Shelley

    Mary Shelley, Frankenstein. Ein Schauerroman

     (573)
    Aktuelle Rezension von: Kiara

    In "Frankenstein oder der neue Prometheus" von Mary Shelley führt der Wunsch, das Geheimnis des Lebens zu entschlüsseln, dazu, dass der Wissenschaftler Victor Frankenstein eine monströse Kreatur erschafft, die er nicht kontrollieren kann und die sein Leben fortan zum Albtraum macht.


    Frankenstein und Frankensteins Monster sind vermutlich jedem ein Begriff. Das “Monster”, das uns Mary Shelley in ihrem 1818 erschienenen Roman präsentiert, ist jedoch ganz anders als das Bild, das ich bislang von ihm im Kopf hatte. Welches übrigens wie bei vermutlich vielen anderen auch durch die Verkörperung von Boris Karloff in der Verfilmung von 1935 geprägt wurde. Shelleys Monster ist ein intelligentes Wesen, das zu komplexen Gedanken fähig ist und das sich nach Zuneigung und Liebe sehnt. Er lernt im Laufe der Zeit sogar sprechen, was ihm im weiteren Verlauf der Handlung lange Dialoge mit seinem Schöpfer Victor Frankenstein ermöglicht. Dieser ist wie sein Monster ein ambivalenter Protagonist, der zwischen wissenschaftlichem Ehrgeiz und moralischer Verantwortung hin- und hergerissen ist. 


    Die Lektüre selbst empfand ich als sehr interessant, jedoch war es nicht die düster-gruselige Leseerfahrung, die ich erwartet hatte. Die Erschaffung des Monsters wird zum Beispiel nur ganz kurz in wenigen Sätzen abgehandelt. Stattdessen beschäftigt sich die Autorin mit existenziellen Themen, die uns Lesenden dazu auffordern, selbst über die Konsequenzen menschlichen Strebens nach Macht und Wissen nachzudenken.


    Ich habe parallel zur Ausgabe des Anaconda Verlags die Hörbuch-Version des WDR 5 mit Regina Münch als Sprecherin gehört und war sehr erstaunt, wie sehr sich die beiden Übersetzungen voneinander unterscheiden. Während die Übersetzung von Friedrich Polakovics (Anaconda Verlag) recht altertümlich wirkt und dadurch eher schwer zu lesen ist, macht die Übersetzung von Heinz Widtmann einen wesentlich moderneren Eindruck und wird dadurch zugänglicher. Welche von beiden einem besser gefällt, ist natürlich Geschmackssache. 


    Besonders hervorzuheben ist in jedem Fall die wunderschöne Schmuckausgabe mit Silberprägung des Anaconda Verlags. Das hübsche Cover und das besondere Design machen dieses handliche Buch zu einem tollen Blickfang im Bücherregal. Die Ausgabe gehört zur Reihe “Anacondas besondere Klassiker”, in der alle erschienen Romane diese extravagante Aufmachung besitzen.

  5. Cover des Buches Vengeance (ISBN: 9783958187962)
    Ruby Braun

    Vengeance

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Leavyax

    Die Protagonistin Nemesis besucht die Academy of Dream Analysis, da sie das luzide Träumen beherrsch und somit ihre eigenen Träume beeinflussen kann. Sie möchte den Tod ihres Bruders rächen und lernt dabei Mercury näher kennen, den Neffen der Frau, welche Nemesis für die Möderin ihres Bruders hält. 

    Die Figuren sind tiefgründig und detailreich ausgearbeitet, sodass Beweg- und Hintergründe verständlich sind. Mich hat es etwas gestört, dass in der Geschichte ein paar Mal darauf hingewiesen wird, dass Nemesis ihre Gefühle beherrschen kann, allerdings gelingt ihr das häufig nicht, sodass sie unüberlegt handelt. 

    Der Schreibstil ist toll zu lesen und die Wortwahl ist abwechslungsreich gestaltet. Die Geschichte ist spannend verfasst und auch wenn ich mich mit der Thematik des luziden Träumens auskenne, ist sie hier interessant und spannend umgesetzt. Die Atmosphäre und die Handlung sind bildlich vorstellbar. Auch wenn die die Wendungen innerhalb der Geschichte nicht überraschend kommen, lässt sie sich mit Freude lesen.

    Ich freue mich auf den nächsten Teil!

  6. Cover des Buches Rumo (ISBN: 9783869522791)
    Walter Moers

    Rumo

     (126)
    Aktuelle Rezension von: komisches_kind

    Wer die Geschichten von Walter Moers kennt, weiß um seine brillante Sprache. Hier hat er sich nochmal selbst übertroffen. 


    Rumo, der kleine Wolpertinger, der gar nicht begreift, wie toll er ist. Ein großes Abenteuer, das ihn ganz schön in Zamoniens Ober- und Unterwelt herumkommen lässt. Die Suche nach sich selbst und einem zuhause. Dabei ist er so herrlich bescheiden und macht halt einfach das, was nötig ist. Egal, welche Konsequenzen es haben könnte. Rumo hab ich als Charakter sehr ins Herz geschlossen. 


    Es wird zeitweise eine völlig neue Sprache erfunden. Man muss sich konzentrieren, aber wer sich drauf einlässt, bereut es nicht.


    Dazu gesprochen von Dirk Bach, der die sprachliche Vielfalt von Moers perfekt vertont. Und das Blutlied wird sogar gesungen.


    Ich bin maximal beeindruckt. 

  7. Cover des Buches Der Golem (ISBN: 9783899196542)
    Gustav Meyrink

    Der Golem

     (125)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Der Golem, im Grunde eine Art Frankenstein-Monster, das zum Leben erweckt wird und Schrecken verbreitet. 

    Eine faszinierende Erzählung, die einen jedoch grausen lässt, wenn man an die Jahrzehnte nach Erscheinen des Buches denkt, in denen der Antisemitismus immer mehr erstarkte und zu einem wahren Monster heranwuchs, im Holocaust sein wahres Gesicht zeigte und dann glücklicherweise in sich zusammenfiel ...

  8. Cover des Buches Selected Tales (ISBN: 0199535779)
    Edgar Allan Poe

    Selected Tales

     (37)
    Aktuelle Rezension von: JenniferHilgert

    As reader you will discover, Poe, who wrote the first tales of terror, possessed an unrivalled capacity to create atmosphere and suspense, and to probe the dark depths of the human psyche.

    »The thousand injuries of Fortunato I had borne as I best could; but when he ventured upon insult, I vowed revenge.«

    http://schriftverkehr.net/2015/12/31/einbucheinsatzrezension-ein-mindestens-100-jahre-altes-buch/

  9. Cover des Buches Der Sandmann (ISBN: 9783988286994)
    E. T. A. Hoffmann

    Der Sandmann

     (763)
    Aktuelle Rezension von: BM2NA22a

    Der Autor erzählt die Geschichte von Nathanael, der an einem Kindheitstrauma leidet. Das Buch beginnt mit einem Brief, in welchem Nathanael sein Zusammentreffen mit einem Wetterglashändler beschreibt. Schnell wird klar, dass das Kindheitstrauma von Nathanael durch dieses Treffen ausgelöst wurde. Als Leser bekommt man einen direkten Einblick in Nathanaels Gedanken und begleitet ihn durch seinen stetig wachsenden Wahnsinn. Dabei stellt man sich die Frage, was Realität ist und was nur Einbildung. Diese Frage bleibt mit dem Ende des Buches offen. Das gibt dem Buch jedoch das gewisse Etwas, denn dadurch wird man dazu verleitet sich komplett auf Nathanael einzulassen, und ihn besser zu verstehen, um das Detail, die einem vielleicht eine Antwort liefert, nicht zu überlesen. 

    Das Buch ist 1816 erschienen, was man an der Sprache bemerkt. Nach wenigen Seiten hat man sich aber daran gewöhnt und kann sich auf eine faszinierende und abgrundtiefe Reise durch den Wahnsinns mitnehmen lassen. E.R. 

  10. Cover des Buches Die Elixiere des Teufels (ISBN: 9783150140734)
    E. T. A. Hoffmann

    Die Elixiere des Teufels

     (146)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Die Lektüre des Buches habe ich sehr euphorisch begonnen. Mit dem Schreibstil kam ich auch gut zurecht, jedoch wurde die Handlung im zweiten Teil zunehmend verwirrend. Medardus, die Hauptfigur, unter teuflischen Einfluss eines Elixiers stehend, verliert zusehends die Kontrolle über sein Leben und schwankt zwischen Phasen des Wahnsinns und der Reue hin und her. Als schwierig empfinde ich es auch, dass verschiedene Personen in den einzelnen Handlungssträngen immer wieder gleiche Namen tragen. Dies führt dazu, dass man im Lesen innehalten muss, um für sich zu klären, wem welche Handlung nun zu zurechnen ist. Auch beschlich mich ab und zu die Vermutung, wichtige Details völlig überlesen zu haben. Mit anderen Worten, die anfängliche Euphorie hat bei mir nicht bis zum Ende angehalten. 

     

  11. Cover des Buches Der Vampyr (ISBN: 9783940970800)
    John W Polidori

    Der Vampyr

     (8)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    Von einem Tag auf den anderen betritt Lord Ruthven die Bühne der Londoner Gesellschaft. Fasziniert von dem rätselhaften Mann begleitet der romantisch – naiv veranlagte junge Aubrey diesen auf einer Reise. Schon bald muss er feststellen, dass er sich im Charakter des Lords getäuscht hat. So flieht er vor dessen Gesellschaft. Weit kommt er allerdings nicht, bis er wieder in die Ränke des Lords verstrickt wird.



    Die Geschichte gehört den Gothic Novels an, entstanden im Jahr 1816. Sie ist eine der ersten Vampirgeschichten, in denen der Vampir nicht als geisterhafte Gestalt auftritt, sondern sich unter die Menschen mischt. Lord Ruthven wird bereits zu Beginn als eigen vorgestellt, seine schlechten Charaktereigenschaften dann auf der Reise näher erwähnt. Erst Aubreys Erfahrungen in Griechenland bringen den Volksglauben der Vampyre mit sich, sodass der Gestalt des Lord Ruthven auch eine Bezeichnung zugeordnet wird.


    Passend zum Zeitgeist und ähnlich wie in anderen Werken der schwarzen Romantik wird eine rätselhafte Person eingeführt, von der gleich schon klar ist, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Ihr gegenüber steht der naive Mensch, der sich vom Vampyr einwickeln lässt, seinen Fehler erkennen muss. Der Versuch den unüberwindlich scheinenden Vampyr zu überlisten und von sich und seinen Lieben fernzuhalten gelingt nicht. Auch wenn es zu keinen direkten Konfrontationen kommt, ist schon das Überwinden des Todes alleine eine solch ungeheure Vorstellung, dass sich der Mensch daneben klein und machtlos vorkommen muss. So wird die Geschichte weder von blutigen Angriffen noch Kämpfen geprägt, der Schauer schwingt damit unterschwelliger mit, die Angst Aubreys, die ihn um den Verstand bringt, erschien mir aber stärker, als bei moderneren actiongeladeneren Vampirinterpretationen.


    Fazit: Für mich war es sehr interessant die Entwicklungen des Vampirmythos im Stil der mir bekannten Geschichten mitzuverfolgen – so habe ich auch diese erste Vampirgeschichte der Weltliteratur mit einem eigenen Blickwinkel gelesen und genossen.

  12. Cover des Buches Der Schrecksenmeister (ISBN: 9783869522807)
    Walter Moers

    Der Schrecksenmeister

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Seitenhain
    In diesem Band begeben wir uns in die wundersame und gruselige Welt der magischsten (und entrücktesten?) Lebewesen Zamoniens: den Schrecksen...

    Vornehmlich geht es aber um die kleine Kratze Echo (Kratzen sind Katzen, die alle [Tier-]Sprachen der Welt sprechen können), der nach dem Tod seines Frauchens auf den Straßen der "krankesten Stadt Zamoniens", Sledwaya, ein Bettlerdasein führt. Eines Tages findet ihn der Schrecksenmeister der Stadt (ein Schrecksenmeister reguliert die Schrecksen, damit Bürger keinem Scharlatan aufsitzen) und bietet ihm einen Deal an: Er, Succubius Eißpin, wird Echo einen Monat lang mit den deliziösesten und ausgefallensten Köstlichkeiten verwöhnen und ihn in die Geheimnisse seiner Alchimie einweihen. Wenn Echo dann schön fett und rund ist, bringt er ihn um und verwendet das wertvolle Kratzenfett für seine Experimente.

    Echo, kurz vorm Hungertod, willigt ein und die beiden erleben einen ereignisreichen Monat zusammen. Doch natürlich wacht Echos Überlebensinstinkt auf und so macht sich die kleine Kratze daran, ihr Leben zu retten...



    Ich hatte gehofft, dass die Flucht schnell gelingt und man noch etwas über Echos Leben außerhalb Sledwayas erfährt, aber Moers / Mythenmetz verwendet wie immer viel Zeit auf explizite Beschreibungen und diverse Beispiele - die Details der Zubereitung der Mahlzeiten, die Vorgänge in dem Labor, die Beschreibungen der Monstrositäten in Eißpins Schloss.

    Sollte ich die Zamonien-Romane nach Gefallen ordnen, so wäre der Schrecksenmeister an vorletzter Stelle (vor "Ensel und Krete"). Ich hatte mir aufgrund des Titels mehr über die Geschichte und Machenschaften der Schrecksen gewünscht, jene gehasst / gefürchtete Spezies, über die bisher immer nur Mythen und Andeutungen in den Büchern herrschen.

    Dennoch bietet auch "Der Schrecksenmeister" wieder wunderbare Stellen, die ich gerne in meinen Zitatenschatz aufnehmen und an die ich mich erinnern werde.
  13. Cover des Buches Die Gesänge des Maldoror (ISBN: 9783499235474)
    Lautréamont

    Die Gesänge des Maldoror

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Phil_Skurril
    Ein einzigartiges, sonderbares Werk von bizarrer, morbider Schönheit.
    Es lohnt sich tatsächlich, sich die Biographie dieses Schriftstellers anzusehen.
    Trauriger Hintergrund: Es ist das einzige Buch dieses Autors geblieben, der auf immer noch ungeklärte Art im Alter von 24 Jahren verstarb.
    Meine persönliche Frage:
    "Wollte sich der Autor damit nicht vielleicht sogar nur vom Druck und den Lasten, der immensen Fülle einer hohen Bildung, die er als Sohn eines Diplomaten zweifelsohne genoß, verzweifelt befreien, um endlich ein Leben nach seiner eigentlichen Natur zu leben, die in Wahrheit eine ganz andere war, um später andere, eventuell noch viel interessantere Bücher zu schreiben?" 
  14. Cover des Buches E.T.A. Hoffmann, Gesammelte Werke (ISBN: 9783730602799)
  15. Cover des Buches Lux Aeterna I (ISBN: 9783940209610)
    Carol Grayson

    Lux Aeterna I

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Tialda
    x Autor: Carol Grayson x (Original-) Titel: Lux Aeterna: Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn x Genre: Fantasy/Krimi x Erscheinungsdatum: Juli 2010 x 295 Seiten x Noel Verlag x ISBN: 3940209619 x Erste Sätze: An einem herrlichen Frühlingsabend im Mai des Jahres 1918 verabschiedete sich der junge Jason Dawn von seiner zierlichen Verlobten Elisabeth Jane Hazelwood. Er trug bereits die schlichte, wenig kleidsame Uniform eines Infanteristen. Klappentext (und worum es geht): Die geheime Welt der Vampire verwebt sich gefährlich in die Menschenwelt. Der Hamburger Kommissar Harald Welsch und seine Partnerin Rita Hold arbeiten, teils nur unwillig, mit dem jungen Vampir Jason Dawn zusammen. Bei vielen skurrilen Fällen ist er ein außergewöhnlicher und nützlicher „verdeckter Ermittler“. Sie glauben Vampire zu kennen? Im Zuge der verschiedenen Fälle verrät Jason dunkle, überraschende und liebevolle Geheimnisse über das Wesen der Vampire unserer Zeit. Gefallen und wiedererstanden, vom Sterblichen zum Vampirfürsten … Jason Dawn hat viele Gefahren zu bestehen und wir werden mit Mysterien vertraut gemacht, welche die Menschheit und die Vampire in eine düstere Zukunft führen. Rezension: Zu Anfang muss ich gleich mal gestehen, dass ich im ersten Viertel des Buches das Konzept von diesem nicht ganz verstanden habe. Ich hatte eigentlich mit einem ‘normalen’ Buch gerechnet, mit einer zusammenhängenden Geschichte, aber dem ist nicht ganz so. „Lux Aeterna I“ ist, wie ich mittlerweile durch Recherchen erfahren habe, ein Sammelband der sich aus kleineren Einzelbänden zusammensetzt. Damit erklärt sich auch, warum die einzelnen Kapitel so abgehakt wirken und im darauffolgenden Kapitel vieles noch einmal zusammengefasst wird, was man einige Kapitel davor schon erfahren hat. Diese Wiederholungen empfand ich als etwas störend. Wer aber die Einzelbände der Jason Dawn-Reihe schon kennt und diese mochte, dem sei dieser Sammelband trotzdem empfohlen. Denn es befinden sich auch neue Zusatzkapitel darin. Was ich vom Schreibstil halten soll weiß ich nicht so recht. Da bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits gibt es spannende Szenen, die total leicht zu lesen sind. Aber auf der anderen Seite gibt es auch Szenen die sich endlos ziehen und ziemlich langweilig sind. Das war vor allem auf den ersten 50 Seiten der Fall, so dass ich das Buch schon abbrechen wollte, mir aber dann vorgenommen hatte wenigstens bis Seite 100 durchzuhalten – und ab da wurde es dann auch etwas besser. Was mir nicht so gefallen hat, war, dass größtenteils emotionslos erzählt wird. Das Ganze wirkt eher wie ein nüchterner Tatsachenbericht als eine Geschichte. Es wäre möglich gewesen, mehr aus der Story rauszuholen. Die Ansätze und Ideen sind nicht schlecht und man hätte das mit Worten noch ausschmücken und so zu mehr Lesegenuss verhelfen können. Etwas irritierend fand ich auch die Anordnung der Kapitel. Das Buch startet mit einem Rückblick auf Jasons Verwandlung zum Vampir, danach befinden wir uns in der Gegenwart – so weit, so gut. Aber irgendwann gegen Ende gibt es einige Kapitel darüber, wie der Vampirkult überhaupt entstanden ist und ich finde, das hätte eigentlich ganz an den Anfang gehört. Ist so, wie schon gesagt, etwas irritierend. Gut fand ich, dass das Buch sich nicht den vielen anderen „Alles toll-Vampirromanen“ anschließt und dass es stattdessen immer wieder recht hart zur Sache geht. Es gibt auch kein wirkliches Happy End zwischen der Kommissarin Rita Hold und Jason – mal was anderes. Außerdem ganz angenehm empfand ich die Erklärung zu den unterschiedlichen Vampirrassen ganz am Anfang. So kann man sich darauf einstellen, was da kommt. Fazit: Gesichtensammlung um einen Vampir, der der Polizei hilft Kriminalfälle aufzuklären. Ein Buch zwischen totaler Langeweile und zerreißender Spannung und ohne viel Gefühl.
  16. Cover des Buches Die Schwarze Romantik (ISBN: 9783775733724)
    Felix Krämer

    Die Schwarze Romantik

     (3)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Dieses beeindruckende Buch ist der Ausstellungskatalog einer gleichnamigen Ausstellung im Frankfurter Städel-Museum, die dort noch bis zum 20. Januar 2013 zu sehen ist. Sie befasst sich mit einer Kunstrichtung, die, nachdem man sich vorher ausgiebig, bald aber auch davon enttäuscht, mit den Themen der Aufklärung auseinandergesetzt hatte, ab etwa Ende des 18. Jahrhunderts viele junge Literaten und Künstler sich mit der anderen Seite der Vernunft beschäftigen ließ. Sie begannen sich für Magie zu interessieren, beschrieben und malten das Unerklärliche, Dunkle und Geheimnisvolle. Da geht es um Leidenschaft und Tod, da wird das Groteske goutiert. Immer wieder tauchen in den Bildern der „schwarzen Romantik“ (der Begriff wurde erst 1930 von Mario Praz eingeführt) von Goya bis Max Ernst Wahnsinnige und Verbrecher auf, Menschen außerhalb der Gesellschaft. Doch nicht nur die Maler waren von dieser Strömung beeinflusst. In etlichen Essays versuchen Wissenschaftler sich den Wirkungen zu nähern, die diese als Geisteshaltung verstandene Richtung auf die Literatur, die Musik und auch den Film gehabt hat bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Wie so oft, kann ein Ausstellungskatalog nicht den Besuch der Ausstellung selbst ersetzen. Doch wie immer bei Produktionen von Hatje Cantz ist er auf ganz hervorragende Weise zur Nacharbeit geeignet und bietet denen, die es nicht nach Frankfurt schaffen, einen beeindruckenden Einblick in eine gruselige und schaurige Welt voller Schönheit.
  17. Cover des Buches Der Zeit abhanden, Audio-CD + Buch (ISBN: 9783940767653)
    Torsten Schneyer

    Der Zeit abhanden, Audio-CD + Buch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Fortunatus_Holzapfel
    „Elf Märchen für Entflohene“ verspricht das Buch „Der Zeit abhanden“ von Torsten Schneyer. Wobei die Kategorie Buch nur unzutreffend das „Gesamtkunstwerk“ (Schneyer) erfasst, denn die knapp 160 Seiten starke Erzählsammlung ist zusammen mit einer CD von Schneyers Band „Adversus“ in einem schick aufgemachten Pappschuber erschienen. Buch und CD verweisen aufeinander: Die Texte finden sich im Buch, die Geschichten aus dem Buch auf der CD. Doch das Buch ist mehr als ein zu groß geratenes Booklet, die düsteren Erzählungen sollen deshalb an dieser Stelle für sich besprochen werden. Die Kritik des musikalischen Parts reduziere ich auf den Hinweis, dass zuerst die Lektüre des Buches erfolgen sollte, um anschließend die angelesenen Bilder im Kopf mit der passenden neoklassisch-brachialen Klangkulisse zu unterlegen. Kopfkino at its best. Bilder finden sich übrigens auch im Buch, von Schneyer selbstgemalte, die die einzelnen Geschichten einleitend illustrieren. Die sind stets chromschwarz-dreckigweiß und diese Farbwahl leitet passend zu den elf melancholischen Nachtstücken über, die in bester Tradition eines Hoffmanns stehen. Da rächen sich gequälte Spinnentiere an ihrer Peinigerin, Zeit und Raum verlieren ihre verlässliche Größe und Ängste und Hass der Menschen nähren unterirdisch wuchernde Krebsgeschwüre. Die böse Tat hat böse Folgen; das ist der rote Faden, der sich durch beinahe alle Geschichten spinnt und „Der Zeit abhanden“ zu mehr macht, als eine weitere Gespenstergeschichten-Anthologie. Hier schimmert bei allem Leid auch immer die Sehnsucht nach einer Menschlichkeit durch, die verhindert, dass bloßer Kulturpessimismus in Zynismus und Fatalismus umschlägt. Aber ich will nicht zu dick auftragen, Schneyer ist schlichtweg sehr gute phantastische Literatur gelungen. So wie sie sein muss, als Einbruch des Unheimlichen in eine unheimlich normale Welt. Um zum Abschluss dann doch noch auf das Gesamtwerk einzugehen: Artwork, Musik, Geschichten neigen zum Pathos, und dieses Pathos zu benutzen und dem Kitsch zu entkommen, das ist die große Kunst, die Schneyer/Adversus mit „Der Zeit abhanden“ rundherum gelungen ist. Und wer noch nicht der Tristesse des Alltags entflohen ist, dem helfen die elf schwarzromantischen Märchen zum Entfliehen.
  18. Cover des Buches EinFach Deutsch - Der Sandmann (ISBN: 9783140223560)
  19. Cover des Buches Der Rabe (ISBN: 9783458193630)
  20. Cover des Buches Nachtschwärze Sonderformat Großschrift (ISBN: 9783862543625)
    Tia Cruse

    Nachtschwärze Sonderformat Großschrift

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Floh
    Gefühlvoll,sexy,charmant und spannend, vielleicht mir etwas prickelnder Erotik, so erwartet man nach Twillight einen Vampirroman. Leider erwartet man hier zu viel. Es handelt sich zwar im Großen und Ganzen um ein wirklich gelungenes Debüt einer deutschen Nachwuchsautorin (zudem noch aus meinem Ort), dedoch schleppt sich das Lesen sehr. Ich finde die sprachliche Ausgestaltung zudem nicht reif genug, jedoch steckt in Tia Cruse viel Potential und ich hoffe bald mehr von ihr lesen zu können (um eine Weiterentwicklung zu erkennen). Zwar nicht sehr zu empfehlen, jedoch auch kein Fehltritt dieses Buch zu lesen. Für Fans von Lara Adrian etc. allemal geeignet! Hoffentlich gibt es doch bald mehr von ihr! Toi Toi Toi
  21. Cover des Buches Im Bann der Lilie (ISBN: 9783942200905)
    Carol Grayson

    Im Bann der Lilie

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Der_Buchdrache
    Er ist ja SO! SCHÖN! und SO! VERFÜHRERISCH! Im Prinzip geht es in diesem Buch darum, wie sich ein reicher Schnösel einen naiven Jüngling zum Vögeln krallt, weil der ja so hübsch ist und doof obendrein und damit ein leichtes Opfer ergibt. Nun, Sex gab es in dem Bann nicht, aber abgesehen davon ist die Prämisse einfach zu oft durchgekaut worden, um noch spannend zu sein. Das ganze wird zudem auch noch mit smexy Vampiren garniert, was dem Ganzen allerdings nicht mehr Pepp gibt. On top gibt es gratis Fehler in Rechtschreibung und Zeichensetzung obendrauf. Inklusive fehlender Worte. Korrektorat? Fehlanzeige. Es geht freilich noch schlechter, aber eine Glanzleistung war das hier auch nicht. Kann man sich also durchaus schenken.
  22. Cover des Buches Im Schatten dunkler Mächte (ISBN: 9783843705646)
    Karen Marie Moning

    Im Schatten dunkler Mächte

     (150)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Auch Teil 3 der Fever-Saga hat noch nichts von seiner Originalität, Schreib- und Erzählkunst der Autorin eingebüßt. Die Geschichte hat weiterhin seine geschickt gesetzten Wendungen und Charaktere, bei denen es mir Spaß macht ihre Entwicklung zu verfolgen. Die paranormalen Vorkommnisse, denen sich Mac ausgeliefert sieht, sind wunderbar in die Handlung eingebaut und geben der Story die entsprechende Würze. 

    Fazit: Auch der dritte Band ist eine exzellente Fortführung der Geschichte um Mac, Barrons und dem uralten Buch der Schwarzen Magie. Es ist eine paranormale Geschichte aus dem Reich der Feenwelt, die für mich absolute Unterhaltung ist und der ich mich einfach nicht entziehen kann/will. Auch diesen Teil kann ich wieder empfehlen und vergebe erneut 4 von 5 Sterne.

  23. Cover des Buches Auf Schloss Argol (ISBN: 9783924095284)
    Julien Gracq

    Auf Schloss Argol

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Der Sandmann / Das öde Haus (ISBN: 9783150114049)
    E. T. A. Hoffmann

    Der Sandmann / Das öde Haus

     (100)
    Aktuelle Rezension von: MyriamErich

    "Hui-hui-hui! - Feuerkreis-Feuerkreis! dreh dich Feuerkreis - lustig-lustig! - Holzpüppchen, hui, schön Holzpüppchen, dreh dich,-" damit warf er sich auf den Professor..." Blanker Wahnsinn spricht aus diesen Zeilen. Es sind die Worte eines geistig Labilen, einem Menschen, dem das Schicksal arg zugespielt und schon in seiner Kindheit den Wahn in dessen Herzen gesät hat. Schauer, Grusel, Horror und Mystik gepaart mit einer ordentlichen Portion romantischer Motive und altertümlicher Sprache ergeben ein verwirrendes, schockierendes und zugleich grandioses Meisterwerk.

    "Der Sandmann" so nennt sich Hoffmanns Nachtstück, das, trotz seiner kuriosen und skurrilen Art, verzaubert, abschreckt, brüskiert? Während einige in lobende Schwärmerei über das Talent des großen Künstlers versinken und sich dabei hauptsächlich auf die zutiefst spannende und gruselige Atmosphäre berufen, sprechen andere von einer lahmen, wenig überzeugenden, noch dazu unrealistischen und wahnwitzigen Novelle, die der Autor vermutlich im Delirium geschrieben habe.

    Der Wahnsinn scheint ebenso aus jeder Zeile zu sprechen, wie die Wahrheit und das macht Hoffmanns Novelle so faszinierend. Geschrieben in der Epoche der (schwarzen) Romantik, lassen sich sämtliche Motive aus jener Zeit wiederfinden. Im Mittelpunkt steht der Konflikt zwischen Ratio und dem Irrealen. In seinem Nachtstück stellt E.T.A. Hoffmann die Frage nach der Definition des Wahnsinns und stellt somit auch die "Wissenschaft" in Frage. Kann es möglich sein, dass hinter den Dingen, die eine scheinbar verrückte Person zu sehen glaubt, nicht doch ein Funken Wahrheit steckt?

    Das Ammenmärchen des Sandmanns, der seine Kinder auf dem Halbmond mit den Augen unartiger Menschenkinder füttert, wird von dem Protagonisten (irrtümlicherweise) mit dem grauenerregenden Coppelius in Assoziation gebracht. Dieser erschien in Nathanaels Kindheitstagen allabendlich, um mit dem Vater alchemistische Versuche durchzuführen. Als der Vater eines Tages dabei ums Leben kommt, wird Coppelius, von der Mutter als Sandmann betitelt, von der Familie verdächtigt, den Vater ermordet zu haben. Daraufhin sinnt Nathanael auf Rache. Eines Tages trifft Nathanael auf den Wetterglashändler Coppola, in welchen er den verruchten Coppelius wiederzuerkennen glaubt. Nach dem Kauf eines sonderbaren Perspektivs und seiner Liebe zu der Tochter Spalanzanis nimmt das Unheil seinen Lauf...

    Wie in seinem Werk "Die Elixiere des Teufels" greift der Autor auch hier schon auf die moderne Psychoanalyse vor. So steht hier die Übertragung subjektiver Imagination auf die Realität als Grund für den Wahnsinn im Mittelpunkt. Doch ist es wirklich dem Wahnsinn zuzuschreiben, dass Nathanael einem unheilsamen Schicksal entgegengeht? Was ist hier Wahrheit, was ist Lug und Trug? Inwiefern nimmt die Außenwelt teil an den inneren Leiden eines Individuums?

    Nicht nur die spannende, schaurige und verwirrende Geschichte lässt faszinierend anmuten, sondern zugleich auch die Mannigfaltigkeit an Möglichkeiten, dieses Werk auszulegen. Viele verschiedene Interpretationsmöglichkeiten von Kritik an der zeitgenössischen Lebensauffassung der Romantiker, bis hin zu Psychoanalyse machen das Werk einzigartig, vielfältig und tiefgründig.

    Fazit: Ein tolles Werk. Spannend, kurios, gruselig, schaurig und tiefgründig. Eins meiner absoluten Lieblingsnovellen!

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