Bücher mit dem Tag "schwarzes meer"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schwarzes meer" gekennzeichnet haben.

32 Bücher

  1. Cover des Buches Das achte Leben (Für Brilka) (ISBN: 9783548289274)
    Nino Haratischwili

    Das achte Leben (Für Brilka)

     (262)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    DAS ACHTE LEBEN (FÜR BRILKA)
    Nino Haratischwili

    Chronologisch erzählt Niza ihre Familiengeschichte für Brilka:
    Angefangen beim Ururgroßvater, dem Mann, der einst ein Geheimrezept aus dem Westen mit nach Georgien brachte. Er konnte die beste heiße Schokolade der Welt zubereiten. Doch die Schokolade war verflucht und so bot er sie damals in seiner florierenden Konfiserie nicht an. Er war ein reicher Mann - nur mit den männlichen Nachkommen wollte es nicht klappen. Er bekam „nur“ drei Mädchen (ein Phänomen, das sich durch alle weiteren Generationen durchziehen sollte).
    Als der Zar in Russland gestürzt wurde und die Bolschewiken ihm, dem reichen Schokoladenfabrikanten, seine Konfiserie wegnahmen, ging es bergab mit den glücklichen Tagen und dem Leben, an denen nie etwas fehlte.
    Wir begleiten seine Nachkommen - weitere fünf Generationen, die fast alle weiblich sind, sich fast immer in den falschen Mann verlieben und einen Hang zum Trinken haben. Aber das Ungewöhnlichste an ihnen war die Neigung, immer „anders zu sein“ und das konnte Mutter Russland nur schlecht ignorieren.

    Nino Haratischwili nimmt uns mit ins 20. Jahrhundert, führt uns schonungslos durch Demonstrationen, Revolutionen und zwei Weltkriege. Dabei gibt sie uns einen tiefen Einblick in die Geschichte Georgiens, gekoppelt an die Macht der Sowjetunion.

    Was für ein Buch! Haratischwili ist Meisterin im Geschichtenerzählen. Geschickt verwebt sie unterschiedlichste Geschichten miteinander, greift Erzählstränge auf, die erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgelöst werden, und zwischendurch kommt sie ins Hier und Jetzt zurück. Dabei vergisst sie nie und zu keinem Zeitpunkt einzelne Personen, die auf einmal in den Hintergrund gerutscht waren. Jeder dieser Person bekommt seine Lebensgeschichte zu Ende erzählt. Großartig! Als ich das Buch zuschlug, hatte ich Gänsehaut.

    Fazit:
    Großes Kino auf 1279 Seiten und unbedingt viel Schokolade fürs Lesen bereithalten.
    5+/ 5

  2. Cover des Buches Katharina die Große und Fürst Potemkin (ISBN: 9783104007991)
    Simon Montefiore

    Katharina die Große und Fürst Potemkin

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Nach "Stalin. Der Hof des roten Zaren" war dies das zweite Buch von Simon Sebag Montefiore, das ich gelesen habe. Katharina die Große ist ja leider ein beliebter Gegenstand der historischen Trivialliteratur. Diesem Genre ist auch das vorliegende Buch zuzuordnen (Die breite Quellengrundlage ändert daran nichts, denn es kommt nicht auf die Zahl der Quellen an, sondern darauf, was man mit den Quellen anfängt). Die Zarin und ihr langjähriger Liebhaber und Mitregent Fürst Grigori Potjomkin stehen im Mittelpunkt von Montefiores Erstlingswerk, dessen englische Originalausgabe bereits im Jahr 2000 erschienen ist. Das Buch ist ein "typischer" Montefiore: Zu lang und zu detailliert; reißerisch, geschwätzig und boulevardesk. Es besteht zur Hälfte aus wörtlichen Zitaten aus Briefen und sonstigen Dokumenten, die dem Leser eine unmittelbare Nähe zu den Akteuren des Buches suggerieren sollen. Montefiore ist im Grunde kein Erzähler, sondern nur ein Zitate-Arrangeur. Die letzten zwölf, dreizehn Kapitel habe ich nur noch überflogen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Das Buch ist sehr weitschweifig, langatmig und ermüdend. Jedes Kapitel ist mit einem Wust von Informationen aller Art überfrachtet. Schon in der englischen Ausgabe hätte auf manche Kapitel komplett verzichtet werden können.

    Eine von Montefiores Hauptschwächen besteht darin, daß er Wichtiges nicht von Unwichtigem, Interessantes nicht von Banalem trennen kann. Die Annahme, alle Informationen, die man im Laufe der Recherchen zusammengetragen hat, seien gleichermaßen wichtig und mitteilenswert, führt unweigerlich dazu, daß ein mühsam zu lesendes Buch entsteht. Die Könnerschaft eines Autors zeigt sich auch darin, wie er aus seinem Material auswählt. Montefiore hat sich von seinem Material völlig überwältigen lassen. Er findet einfach kein Ende und breitet gnadenlos jeden Informationsfetzen, jede noch so obskure Anekdote und Klatschgeschichte vor dem Leser aus. Paradoxerweise bleibt beim Leser wenig hängen, nachdem diese Faktenlawine über ihn hinweggegangen ist. Ähnlich wie das Stalin-Buch wirkt auch dieses Werk über die Zarin Katharina und den Fürsten Potjomkin billig und vulgär, nicht zuletzt deshalb, weil Montefiore seine eigenartige Obsession für alles Schlüpfrige und Obszöne, für schmierige, oftmals nur durch Hörensagen verbürgte Sex-Geschichten einfach nicht zügeln kann. Von einem kritischen, reflektierten Umgang mit Quellen scheint der Mann noch nichts gehört zu haben. Um wieviel besser wäre das Buch, wenn Montefiore auf diese billige Effekthascherei verzichtet hätte! Viele Personen, die im Buch auftauchen, werden nicht porträtiert, sondern lediglich karikiert (z.B. ein österreichischer Botschafter, der angeblich in Damenkleidern vorm Spiegel steht und Opern-Arien trällert). Die Lektüre läßt sich vergleichen mit dem Genuß einer exotischen, übermäßig gewürzten Speise: Anfangs ist sie interessant, aber man wird ihrer umso schneller überdrüssig, je mehr man von ihr ißt. Es ist unverständlich, warum solcher Kitsch ins Deutsche übersetzt wurde. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Januar 2012 bei Amazon gepostet)

  3. Cover des Buches Die Einsamen (ISBN: 9783442743797)
    Hakan Nesser

    Die Einsamen

     (104)
    Aktuelle Rezension von: Ambermoon
    Eine unbeschwerte Sommerreise in den siebziger Jahren. So fängt alles an. Drei Paare aus Uppsala, miteinander befreundet und jung, planen eine Busreise von Schweden durch die Ostblockländer bis ans Schwarze Meer. Aber was so lustig beginnt, endet im Desaster. Die Wege der Sechs trennen sich nach diesem Urlaub – und kreuzen sich ein Menschenalter später erneut, als ein Dozent aus Lunda in den Wäldern vor Kymlinge am Fuße eines Steilhangs tot aufgefunden wird. Genau an derselben Stelle, an der eine junge Studentin aus Uppsala vor fünfunddreißig Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben kam ... 

                                               ------------------------------------------

    Die Biographien der Protagonisten sind, wie immer bei Nesser, intensiv und geben Einsicht in die Gedanken und Handlungen der Charaktere.
    Jeder dieser 6 Studenten kommt durch die Ich-Erzählung zu Wort und man hat dadurch ein klares Bild der einzelnen Charaktere vor Augen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Auch der Kriminalinspektor Barbarotti kommt dabei nicht zu kurz. Ein sympathischer Ermittler mit Ecken u. Kanten, der neben den Ermittlungen einen Deal mit Gott am Laufen hat.

    Der Kriminalroman verläuft in mehreren Handlungssträngen und diese wiederum auf zwei Zeitebenen - der Gegenwart und Anfang der 70er Jahre.
    Ist jedoch nicht so kompliziert wie es sich anhört. Im Gegenteil! Das Buch liest sich flüssig und es trägt erheblich zur Spannung bei.
    Die Spannung nimmt gegen Ende zu und die Auflösung ist wieder einmal eine große Überraschung, die man nicht im Ansatz hätte erahnen können - dramatisch, aber auch traurig.

    Fazit:
    Philosophisch, tiefgründig, spannend und doch mit Witz.
    Wieder einmal ein Nesser den ich nahezu verschlungen habe
  4. Cover des Buches Die Kinderfrau (ISBN: 9783257603231)
    Petros Markaris

    Die Kinderfrau

     (25)
    Aktuelle Rezension von: BayLissFX

    Bei dem ersten Band dieser Reihe habe ich mich auf eine hoffnungsvolle Reise begeben - wieder einen Kommissar zu treffen, wie Wallander - mit Charakter, Ecken und Kanten und Charisma. Zugegeben hat es holprig angefangen. In den ersten Bänden waren manche Dinge schwer nachvollziehbar, Handlungen ehr willkürlich, konnte schwer folgen. Nicht schlecht, aber eben - holprig. Aber ich wollte nicht aufgeben, zumal mir das griechische Flair etwas Wohliges gibt. Am Weg in die Arbeit drehe ich mir immer griechische Musik auf und bin quasi unterwegs mit Costas.

    Mit diesem Roman hat er es punktgenau geschafft, dass Charaktere und Handlungen nachvollziehbar und schlüssig sind - der Lesefluss ein Genuss ist ohne Widerspruch. Sowohl die Charakterzeichnung, die Gefühle der Protagonisten, aber auch der Abläufe des Falles perfekt inszeniert. Ich habe da nicht mehr gebraucht und gerade das ehr Unspektakuläre war hier das Herausragende. Besonders, dass es hier keine zwischenmenschlichen Dramen in der internationalen Zusammenarbeit gab, vielmehr ein Herauszeichnen der Unterschiede in Arbeitskultur und Umgangsformen - toll!

    Danke für den Roman - habe Ihn zufrieden fertiggelesen und freue mich auf ein Wiedersehen mit Costas, Adriani und allen anderen :)

  5. Cover des Buches Kriegstagebücher (ISBN: 9783379004947)
    Konstantin Simonow

    Kriegstagebücher

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Galhion
    Simonov beschreibt in seinen 'Kriegstagebücher' Szenen aus dem 2. Weltkrieg, den er als Kriegsberichterstatter erlebte. Er beginnt mit 1941, als Russland in den Krieg eintrat und geht bis zum Kriegsende. Die ersten Kapitel sind verständlicherweise voller Hass gegen die Deutschen, wobei Simonov aber nie ausfallend wird. Er selbst nimmt sich in seiner Wertung stark zurück, da er häufig nur das wieder gibt, was Kameraden ihm erzählen. Er berichtet sachlich, nur manchmal, wenn er von Menschen erzählt, wird seine Sprache weicher und gerfühsbetonter. Beeindruckend für mich sein Schlusswort: "Wenn alles, was ich über die vier Jahre geschrieben habe, wenigstens einen gewissen Eindruck davon vermittelt, was der Krieg war und einmal mehr dazu anregt, es zu keinem 3. Weltkrieg kommen zu lassen." Wenn ich sein Buch mit Berichten deutscher Soldaten vergleiche, so möchte ich sagen, tauscht man die Namen, dann gleichen sich die Berichte eines sinnlosen Unterfangens.
  6. Cover des Buches Visus (ISBN: 9783548283371)
    Richard Hayer

    Visus

     (17)
    Aktuelle Rezension von: simonfun
    Ich hab's nicht kapiert. Um was ging es eigentlich? Die vielen fehlenden Überleitungssätze, beschreibende Einführungen und Vorbereitungsgedanken sind symptomatisch. Die Umgebungsbeschreibungen sind einfach nur schlecht, sodass mein Kopffilm oft zappenduster war. Spannung kam auch irgendwie nie auf und die Kampfnonnen sind das Blödeste seit langem.  Auch die Maltechnik, die durchaus viel Recherchearbeit verschlungen hat, wurde dermaßen unbeholfen beschrieben, dass ein Weiterblättern ohne schlechtes Gewissen möglich gewesen wäre. Ich habe es mir trotzdem reingezogen und bin nun genauso schlau wie vorher. Der unbefriedigende Schluss war dann die Negativkrönung. Ich weiß im Nachhinein gar nicht, warum ich mir diese Zeitverschwendung angetan habe. Den einen Stern vergebe ich nur wegen der Schreibarbeit des Autors.
    Wie auch immer - ich hab's nicht kapiert!
  7. Cover des Buches Nicht ohne meine Tochter (ISBN: 9783404608515)
    Betty Mahmoody

    Nicht ohne meine Tochter

     (507)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    1984 fliegt Betty mit ihrer Tochter und ihrem Mann in die Heimat ihres Mannes in den Iran. Sie ist Amerikanerin und sie war noch nie in der Heimat ihres Mannes. Aus seine Bitte fliegen sie dann endlich hin. Nach zwei Wochen wollen sie wieder zurück nach Amerika. Doch Bettys Ehemann verlangt, dass sie für immer im Iran bleiben. Heimlich bereitet Betty ihre Flucht mit Hilfe der Amerikanische Botschaft vor. Der Tag ist gekommen, doch da wird ihr erklärt, sie darf nur ohne ihre Tochter fliehen. Betty sagt :"Nein. Nicht ohne meine Tochter." Sie versucht einen anderen Weg der Flucht zu finden. Ein bewegendes und sehr ehrlich erzähltes Schicksal, dass damals Millionen Leser bewegt hat.

  8. Cover des Buches Die Zeit der Wunder (ISBN: 9783551312853)
    Anne-Laure Bondoux

    Die Zeit der Wunder

     (76)
    Aktuelle Rezension von: naliest07

    Ich fand es gut, wie man aus der perspektive eines Kinde alles wahrnimmt. Wie ein Kind in der Zeit des Kaukasus vielleicht gedacht haben könnte. Gleichzeitig fand ich es aber auch ein bisschen zäh zum lesen, vielleicht liegt das auch einfach daran, dass es nicht so mein Geschmack von Büchern trifft und wir es in der Schule gelesen haben. Ich würde das Buch vor allem denen empfehlen, die gerne Kriegsgeschichten lesen.

  9. Cover des Buches Flammendes Eis (ISBN: 9783641132699)
    Clive Cussler

    Flammendes Eis

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Nickels_Buchwelt

    Flammendes Eis ist das 3. Buch der NUMA-Files-Reihe von Clive Cussler und Paul Kemprecos um den Leiter der NUMA-Sondereinheit Kurt Austin und seinem Partner Joe Zavala.

     

    Klapentext:

    Kurt Austin von der NUMA stößt auf eine ungeheuerliche Verschwörung. Ein milliardenschwerer Erdöl-Tycoon behauptet, ein echter Nachfahre der russischen Zaren zu sein, und setzt nun seine ganze wirtschaftliche Macht ein, die schwache russische Regierung zu stürzen. Der instabile Weltfrieden droht zu zerbrechen – und nur Kurt Austin und die NUMA könnene es noch verhindern!

     

    Meine Meinung:

    Ich habe jetzt schon einige Bücher von Clive Cussler gelesen und Flammendes Eis fand ich mittelmäßig gut. Es war durchaus actiongeladen und spannend, aber auch etwas langatmig zwischendurch!

    Ich empfehle Clive Cussler jedem, der Action auf hoher See mag. Spannung ist auch immer vorhanden, sowie Verschwörungen und technische Details!

    Die Bücher können unabhängig der Reihenfolge gelesen werden, da in jedem Buch nochmal kurz die Hauptpersonen beschrieben werden.

    Alles in allem lese ich die Bücher des Autors immer sehr gerne!

  10. Cover des Buches Caprice and Rondo (ISBN: 9780307762283)
    Dorothy Dunnett

    Caprice and Rondo

     (2)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Vorletzter Teil der unglaublich umfangreichen und spannenden Familien-und Kaufmannssaga: Wie beim Vorgänger stehen die verzwickten und manchmal sehr undurchsichtigen Familienangelegenheiten von Nicholas de Fleury im Mittelpunkt. Nachdem er Schottland ruiniert hat, flüchtet Nicholas ins Exil nach Polen, um zunächst einmal "die Sau rauszulassen". Danach geht es mit Julius und der Gräfin nach Caffa, Tabriz und Moskau, bis ihn die vertrackte Familienproblematik (Adelina) zurück nach Flandern führt. Im Krieg für den Herzog von Burgund fallen einige der früheren Gefährten. Es bleiben noch einige Rätsel für den letzten Teil: Wer ist Nicholas Vater? Wer ist Bonne, die "Tochter" der Gräfin? Wie geht die Fehde mit seinen Todfeinden David de Salmeton, Jordan de Riberac und Simon of Killmirren aus? Es bleibt unglaublich spannend...
  11. Cover des Buches Die Geschwister Apraksin (ISBN: 9783423624909)
    Karla Schneider

    Die Geschwister Apraksin

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62
    Russland 1918/19. Die fünf Kinder der Moskauer Kaufmannsfamilie Apraksin sind elternlos geworden. Ihr Besitz soll von den neuen Machthabern konfisziert und sie selbst in verschiedenen Kinderheimen untergebracht werden. Doch sie sind nicht bereit, sich in ihr Schicksal zu ergeben.

    Mit nichts als den Kleidern auf dem Leib, je einem kleinen Gepäckstück und
    wenigen Goldkopeken fliehen sie nachts mit einer Schauspielertruppe. In einem Eisenbahnwagon mit Demobilisierten erreichen sie nach wochenlanger Irrfahrt Rostow am Don, wo die jüngste und die älteste Schwester verloren gehen. Zu dritt geht es weiter auf die Krim. Bei Jalta finden Polly, Ossja und Fedja Unterschlupf in einer Schule für obdachlose
    Kinder. Als der Terror auch dorthin gelangt, kehren sie auf abenteuerlichen Wegen zurück ins Moskau der Schieberkönige und Emporkömmlinge.

    Karla Schneider hat auf fast 600 Seiten ein durchweg spannendes Jugendbuch voller unglaublicher, haarsträubender, trauriger, aber manchmal auch komischer Abenteuer geschrieben, das vom Überleben in einer Zeit des völligen gesellschaftlichen Umbruchs erzählt. Dabei ist es ihr gelungen, alle Haupt- und Nebenfiguren so lebendig zu gestalten,
    dass sie uns schnell vertraut werden.
  12. Cover des Buches Bulgarien - Schwarzmeerküste (ISBN: 9783899533972)
  13. Cover des Buches Einer muss die Leiche sein (ISBN: 9783360500700)
  14. Cover des Buches Der neue Donau-Radweg von Budapest bis zum Schwarzen Meer (ISBN: 9783936990300)
    Deutsche Gesellschaft f. technische Zusammenarbeit Kartographie Huber München

    Der neue Donau-Radweg von Budapest bis zum Schwarzen Meer

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Waldviertler
    Diese acht Einzelkarten in einer Mappe informieren gut über den Verlauf der Radwege und Übernachtungsmöglichkeiten auf dem neuen Radweg, der von Budpaest bis zum Schwarzen Meer an der Donau entlang führt. Auch auf Sehenswürdigkeiten wird angemessen eingegangen und auf Dinge, die auf dem langen Weg von großer Wichtigkeit sind, etwa Fahrradreparaturwerkstätten. Die auf den Karten eingezeichneten Restaurants haben sich als durchaus empfehlenswert erwiesen.
  15. Cover des Buches Atlantis (ISBN: 9780755347919)
    David Gibbins

    Atlantis

     (3)
    Aktuelle Rezension von: cicero
    Archaeo-Fantasy um die Sintflut im Schwarzen Meer und Platons Atlantis . Der Roman "Atlantis" von David Gibbins (2005) ist leider misslungen. Er funktioniert weder literarisch noch historisch noch archäologisch, wie im folgenden Punkt für Punkt gezeigt wird. . Story und Erzählweise: . Als Thriller ist der Roman "Atlantis" von David Gibbins eine Enttäuschung. Das klassische "treasure hunting", das historischen Romanen oft ihren Thrill gibt, ist bereits nach dem ersten Drittel des Romans beendet, und auch die beiden Hauptpersonen haben zu diesem Zeitpunkt bereits intim zueinander gefunden. Es geht im darauf folgenden Hauptteil des Romans nur noch darum, den Ort von Atlantis aufzusuchen und dabei künstlich in die Story eingebrachte Schwierigkeiten zu überwinden. Eine weitere Entwicklung der Charaktere bleibt aus. . Zu diesen künstlichen Schwierigkeiten gehört vor allem ein eindimensional böse gezeichneter Raubgräber mit der finanziellen Macht und der militärischen Ausrüstung eines ganzen Staates, der zufällig immer an der passenden Stelle auf den Plan tritt. Zudem ist ebenfalls rein zufällig direkt vor dem Eingang von Atlantis ein sowjetisches Atom-U-Boot mit Nuklearsprengköpfen gesunken, um das sich seitdem niemand mehr kümmert. Die Protagonisten leiden im Verlauf der Handlung unter Blutverlust, immer knapper werdender Atemluft, Kerosinmangel oder schwächer werdenden Batterien, und doch erreichen sie immer wieder kurz vor dem Exitus das erwünschte Ziel. . Weitere unglaubwürdige Zufälligkeiten sind drei gleichzeitige archäologische Funde an drei verschiedenen Orten, die sich natürlich alle drei auf dieselbe Sache beziehen. Unglaubwürdig auch, dass es auf einer kleinen, einsamen Vulkaninsel im Schwarzen Meer einen offenen Zugang in die Unterwelt von Atlantis geben soll, der über viele tausend Jahre unentdeckt blieb. Der Vulkan wird dann natürlich punktgenau zum Ende des Buches ausbrechen, nachdem er viele tausend Jahre lang ruhig blieb. . Den ganzen Roman über quält der Autor seine Leser mit technischen Begriffen aus der Welt der Schiffahrt, des Tauchens und der Waffentechnik. Zahlreiche technische Abkürzungen verwirren. Vielleicht könnte man als Taucher und Waffennarr dem Roman etwas abgewinnen? Mehr als die Hälfte der Zeit befinden sich die Protagonisten unter Wasser und kämpfen mit der Technik, den Elementen und menschlichen Feinden. . Völlig unnötig sind die vielen archäologischen Sensationsfunde und Entdeckungen, die die Protagonisten im Vorfeld der Romanhandlung gemacht haben wollen, mit denen die unglaubliche Story zusätzlich gestützt werden soll: - Ein Fund von verbrannten Schiffen der Griechen vor Troja. - Die Entzifferung des minoischen Linear A. - Der Fund eines zweiten Diskus von Phaistos. - Die Entdeckung eines Archivs in der Athener Akropolis. - u.v.a.m. . Zur Schwarzmeer-These im Allgemeinen: . Ja, es ist zunächst richtig, dass das Schwarzmeerbecken einst besiedelt war. Ja, es ist richtig, dass das Wasser am Bosporus irgendwann durchbrach und das Schwarzmeerbecken flutete. Ja, es ist plausibel, dass die indogermanische Sprachfamilie von dort ihren Ursprung hat. Ja, es ist immerhin nicht unmöglich, dass in den Flutsagen des Gilgamesch und der darauf aufbauenden Bibel eine dunkle Erinnerung an dieses Ereignis enthalten ist. Ja, auf dem Grund des Schwarzen Meeres wird man noch manche steinzeitliche Siedlung finden, die das Bild der Steinzeit revolutionieren wird. Soweit so gut. . Es ist aber falsch, von diesem Ereignis eine direkte Verbindung zu späteren Hochkulturen wie z.B. Mesopotamien oder Ägypten zu ziehen; die Gründe dafür sind folgende: 1. Die zeitliche Lücke zwischen dem Untergang der Schwarzmeerkultur und dem Aufstieg der späteren Hochkulturen umfasst mehrere tausend Jahre. Solange lässt sich keine detaillierte Überlieferung mündlich weitergeben und schon gar nicht geheimhalten. Mehr als dunkle und grobe Erinnerungen an ein Ereignis sind ohne Schrift nicht überlieferbar. Selbst mit Schrift wäre es schon schwierig genug. 2. Die Schrift entwickelte sich in Ägypten und Mesopotamien eigenständig und unabhängig voneinander und bei Völkern, die nicht der indogermanischen Sprachgruppe angehörten. Wenn die Schwarzmeer-Kultur über eine Schrift verfügte, so war sie schon Jahrtausende zuvor verloren gegangen. Indogermanische Völker wie z.B. die Hethiter oder Griechen übernahmen die Schrift vielmehr aus dem Orient. 3. Es ist offensichtlich, dass sich die späteren Hochkulturen eigenständig und angemessen langsam entwickelt haben, ohne einen Vorläufer, der ihnen einen Entwicklungsschub gegeben hätte. 4. Die späteren Hochkulturen weisen keine Gemeinsamkeiten auf, die auf einen gemeinsamen Ursprung hindeuten würden; nur die indogermanischen Völker weisen natürlich gewisse Gemeinsamkeiten auf; Ägypten und Mesopotamien gehören aber z.B. nicht dazu. Kurz und gut: Die These von der Überbrückung dieser zeitlichen Lücke hat keine Chance. . Die Schwarzmeer-These bei David Gibbins: . Gibbins behauptet nicht nur eine Überbrückung der großen zeitlichen Lücke, sondern dehnt das Erbe der Schwarzmeerkultur auch auf spätere Hochkulturen aus, die a) definitiv nichts mit einem indogermanischen Ursprung zu tun haben, b) zeitlich in ihrem Auftreten sehr variieren, c) in ihrer kulturellen Entwicklung sehr stark auseinanderliegen. Gibbins nennt u.a. Ägypten, Mesopotamien, die Kelten, die Indus-Valley-Kultur, die Israeliten und auf den letzen Seiten sogar die amerikanischen Indianerkulturen. Die Minoer, die bei Gibbins im Zentrum stehen, treten in Wahrheit erst vergleichsweise spät in Erscheinung. Auch ist die Idee, dass die Priesterkaste der Schwarzmeerkultur sich über Jahrtausende die Weltherrschaft gesichert hätte und die kulturelle Entwicklung steuerte, nichts als eine Verschwörungstheorie, die für damals noch unhaltbarer ist als für die Gegenwart. . Das untergegangene Atlantis wird von Gibbins als eine ziemlich befremdliche Kombination von steinzeitlicher, minoischer und ägyptischer Kultur geschildert: Gebäudekomplexe wie in Catal Hüyük, eine Sphinx in Stiergestalt, gewaltige Stufenpyramiden usw. Es ist ein archäologisches Walt-Disney-Land in Form eines völlig anachronistischen Potpourris der bekannten Hochkulturen. . Atlantisforschung: . Der Roman "Atlantis" von David Gibbins bewegt sich leider auf dem Niveau der üblichen pseudo-wissenschaftlichen Thesen rund um das Atlantis des Platon: Am Ende sei Atlantis die uralte Wiege der Zivilisation, was es im Original bei Platon eben nicht ist. Der Leser bekommt keinen realistischen Einblick in die Fragestellungen und die wirklichen Möglichkeiten der wissenschaftlich fundierten Atlantisforschung. Wer Platons Atlantiserzählung gelesen hat, findet seine Vorstellungen von Platons Atlantis in dem "Atlantis" des Romans von Gibbins nicht wieder. . Die Begegnung von griechischer und ägyptischer Kultur, die eine der Kernfragen der Atlantisforschung ist, wird ganz falsch dargestellt: In Ägypten wurde kein nennenswertes Wissen ausschließlich der mündlichen Überlieferung vorbehalten, die Priester hüteten auch keine Geheimnisse und erst Recht keine Kenntnisse, die weit vor 3000 v.Chr. hinausgereicht hätten. Es ist auch nicht wahr, dass die höheren Priester höhere Weisheiten gewusst hätten; eher im Gegenteil wussten Priester von niederen Graden oft mehr, weil sie spezialisiert waren. Auch logen die ägyptischen Priester griechische Besucher nicht einfach an; die Gründe für Falschinformationen greifen häufig viel tiefer und sind eher als ein Missverstehen zu deuten, wie man bei Herodot sehr gut studieren kann. Gerade von Herodot zeichnet Gibbins ein ziemlich simplifizierendes Bild, u.a. auch im wissenschaftlich gemeinten Nachwort. . Solons Aufenthalt in Ägypten wird leider völlig anders dargestellt als bei Platon. Wie Gibbins im Nachwort einräumt, geschah dies mit der Absicht, den Besuch des Solon in Sais mit dem Atlantis-Konzept des Romans in Einklang zu bringen. Es ist auch nicht wahr, wie Gibbins im Nachwort meint, dass der Name des Priesters, mit dem Solon sprach, mutmaßlich bekannt ist. Überliefert ist nur der Name Sonchis in der Solon-Biographie des Plutarch. Diese Angabe ist allerdings wenig glaubwürdig, gerade auch deshalb, weil der Priester, der von Atlantis weiß, bei Platon nicht als besonderer, "hoher" Priester dargestellt wird. Platon wird von Gibbins freies Erfinden und grobes Anpassen historischer Stoffe unterstellt; kein vernünftiger Platonforscher würde das so unterschreiben. Die Frage, wie Platon seine Atlantiserzählung konstruierte, ist in der Tat eine der Kernfragen der Atlantisforschung, und kann nicht so beiläufig und einfach abgetan werden. . Fazit: . Der Roman "Atlantis" von David Gibbins ist literarisch und historisch eine Enttäuschung. Wenn der Roman auch literarisch nicht gelungen ist, so hätte man sich von einem Unterwasserarchäologen doch wenigstens in historischer Hinsicht mehr versprochen. Aber der Autor zerstört konsequent den Thrill, der sich aus der Möglichkeit entfalten würde, dass eine Geschichte wahr sein könnte, indem sie sich möglichst eng an die reale Welt und die reale Historie anlehnt. Die Versprechungen des Covers: "only this time, it really could be true", oder die Behauptung im Nachwort: "the archaeological backdrop is as plausible as the story allows" werden schlicht nicht eingehalten. Beim Roman "Atlantis" von David Gibbins handelt es sich wohl eher um Archaeo-Fantasy mit Taucher-Thrill als um einen Historien-Thriller. . Alternative Buchempfehlungen: . Wer sich auf wissenschaftliche Weise mit dem Atlantis des Platon beschäftigen möchte, dem seien folgende Bücher empfohlen (teilweise nur antiquarisch zu haben): . Contra Existenz: - Heinz-Günther Nesselrath: Platon und die Erfindung von Atlantis. - Pierre Vidal-Naquet: Atlantis - Geschichte eines Traumes. . Pro Existenz: - John V. Luce in: E.S. Ramage: Atlantis - Mythos, Rätsel, Wirklichkeit? - Thorwald C. Franke: Mit Herodot auf den Spuren von Atlantis - Könnte Atlantis doch ein realer Ort gewesen sein?
  16. Cover des Buches 4,5 Millionen Schritte (ISBN: 9783902786104)
    Beatrix Weichselbaum

    4,5 Millionen Schritte

     (7)
    Aktuelle Rezension von: angel2212
    4,5 Millionen Schritte ❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧❧ Zum Inhalt: Beatrix und Florian Weichselbaum, beschreiben in diesem Buch ihre Wanderung von der Quelle der Donau in Furtwangen / Donaueschingen, bis hin zur Mündung in Rumänien. Es sind genau 4,5 Millionen Schritte, die 2888Stromkilometer entsprechen. Sie kündigen beide ihre Jobs und machen sich nach einigen Vorbereitungen auf den Weg. Meine Meinung: Das Ehepaar Weichselbaum beschreibt in diesem Buch ihre Erlebnisse und Abenteuer dieser Wanderung. Sie lassen ihre Bekannten und Freunde regelmässig teilhaben an ihrem Abenteuer. Auf ihrer Reise lernen sie Viele Menschen und andere Kulturen kennen. Die Reise der beiden ist sehr detailreich beschrieben und mit den ganzen Fotos die in diesem Buch enthalten sind, hat man das Gefühl, bei der Wanderung dabei gewesen zu sein. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man merkt gar nicht, wie schnell die Seiten vergehen. Ein Buch das manchmal auch ein wenig zum Nachdenken an regt.
  17. Cover des Buches Mehr Mann fürs Herz (ISBN: 9783802582523)
    Mary Janice Davidson

    Mehr Mann fürs Herz

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Viiivian

    Der Klappentext klingt vielversprechend und macht für mich neugierig auf mehr. Ich hatte keine Erwartungen an den zweiten Band . 

    Band 2 ist farblich anders als die anderen beiden Bände. Der zweite Band ist in Farbe Orange und Fred, die Meerjungfrau sitzt im Schaumbad mit ihrem Traummann oder Meerjungenmann. Wie auch immer. Das Buchcover ist sehr nett gestaltet. Es gefällt mir auch sehr gut. Es ist kein Hingucker, aber nett.  

    Das ist der zweite Teil von „Meerjungfrau sucht Mann“ Fred wird von der Unterwasserwelt gerufen, da sie deren Hilfe brauchen. Fred macht sich mit ihrem besten Freund auf dem Weg und sieht nach 1 Jahr Pause Artur und Thomas wieder. Die beiden Typen hatten sich bei ihr nicht mehr gemeldet und das hat Fred ein wenig sich gewundert. 

    Ich hatte keine Erwartung vom zweiten Teil, war aber vom ersten Teil begeistert. Die Geschichte ist nicht vorhersehbar, was ich gut finde, denn wenn sie vorhersehbar wäre, wäre es meiner Meinung nach langweilig und nicht überraschend. Das Ende bleibt offen. Ich fand die Geschichte toll, denn wir Leser durften erfahren, wie es als Meerjungfrauen in der Unterwasserwelt zu geht und wie sie mit einander kommunizieren. 

    Die Geschichte ist nicht eine 0815 Nummer wie in den meisten Geschichten. Sprachlich ist die Geschichte besser geworden und witzig geschrieben. 

    Die Geschichte hat mir gefallen. Es war nicht langweilig, es war genauso gut wie der erste Band. 

  18. Cover des Buches Geschichte der Sintflut (ISBN: 9783406658648)
  19. Cover des Buches Medea (ISBN: 9783518189108)
    Christa Wolf

    Medea

     (138)
    Aktuelle Rezension von: Avalee

    "Die Medea der griechischen Tragödie, die Barbarin, Giftmischerin, die rachsüchtige Mörderin." Das bescheibt den eigentlichen Mythos der "Medea". Man könnte noch "Kindsmörderin" und "Verräterin" hinzufügen, die aus überschwänglicher und plötzlicher Liebe zu Jason handelt und dann bitter enttäuscht wird, ohne sich dabei das "Wilde" nehmen zu lassen. Eben eine dominante Frau, die es nicht unbedingt einfach hat. Aber, wie schon erwähnt, ist das der eigentliche Mythos.

     

    "Medea. Stimmen" erzählt die Geschichte etwas anders. Denn Christa Wolf schreibt nicht direkt den Mythos, sondern versucht darzustellen, wie sich der Mythos entwickelt haben könnte.

    Zum Titel selbst lässt sich sagen, dass "Medea." wohl der Teil ist, dem jedem zeigt, dass es um den Mythos geht. "Stimmen" wurde hinzugefügt, weil die Geschichte von 6 Stimmen erzählt wird. Nämlich aus den Sichten von

    • Medea: Kolcherin. Tochter des Königs Aietes und der Idya. Schwester der Chalkiope und des Absyrtos
    • Jason: Argonaut, Schiffsführer der "Argo"
    • Agameda: Kolcherin. Vormals Medeas Schülerin
    • Akamas: Korinther. Erster Astronom des Königs Kreon
    • Leukon: Korinther. Zweiter Astronom des Königs Kreon
    • Glauke: Korintherin. Tochter des Königs Kreon und der Merope

    Zum Inhalt: Auch in dieser Fassung von "Medea" ist Medea mit Jason verheiratet und hat zwei Kinder. Mit ihrer Entdeckung der Knöchelchen der Tochter (Iphinoe) des Königs (Kreon) von Korinth in einem geheimen Raum des Schlosses und die damit zusammenhängende Geschichte, beginnen diejenigen, die davon wissen, sich gegen sie zu stellen. Denn der schon Jahre zurückliegende Mord der Königstocher wird in Korinth vertuscht. Hier heißt es, sie wäre über Nacht mit einem ansehnlichen Mann durchgebrannt und würde nun andernorts ein glückliches Leben führen. In Wirklichkeit wurde das Mädchen aber geopfert, um die Machtstellung des Königs zu sichern. Dabei war Medea doch extra mit Jason aus ihrer Heimat Kolchis geflohen, weil dort ihr jüngerer Bruder geopfert worden war, um die Stellung ihres Vaters zu sichern und sie mit diesem Umstand und ihren Schuldgefühlen nicht mehr dort leben konnte. Nun, da sie hier in Korinth eine ganz ähnliche (wenn auch geheime) Story in Erfahrung bringt, beginnt ihr Unglück. Dass sie eine sehr selbstbewusste Frau ist, kann ihr dabei auch nicht helfen - außer es besser zu ertragen. Sie wird dem Schloss verwiesen, Gerüchte um den Mord an ihrem eigenen Bruder machen die Runde und sie wird zum Sündenbock für alle schlimmen Ereignisse. Nur ein Gutes findet sich kurzfristig: Sie verliebt sich in einen Künstler.

    Meiner Meinung nach ist dieser Roman eine gelungene Vorgeschichte des Mythos "Medea". Da ich auch die Fassungen des Mythos von Euripides und Grillparzer gelesen habe, ebenso wie eine etwas eigenwilligere Variante von Dea Loher, hatte ich bereits den Grundmythos im Kopf und wusste, was geschehen müsste. Mir hat sehr gefallen, dass diese Version ganz anders erzählt wird und doch in gewisser Weise am Mythos festhält. Hier wird deutlich, wie sehr die Historie durch Hörensagen und Weiterreichen verfälscht werden kann. Beispielsweise ist Medea in "Medea. Stimmen" einfach bewandert, was Heilmittel betrifft und schafft es, viele Leute erfolgreich zu behandeln. Da Medea aber der Sündenbock für alles wird, wird diese eigentlich gute Tatsache für die Korinther natürlich schlecht gemacht und sie wird (auch wegen eines weiteren gerüchtegeschwängerten Vorfalls gegen Ende) zur "Giftmischerin".
    Mir persönlich gefällt zudem die Form eines Romans auch besser als die eines Dramas. Natürlich hat das nichts mit der Geschichte an sich zu tun, denn Dramen können schließlich auch sehr gut sein - aber dennoch ist das ebenfalls ein Pluspunkt für mich.

    Von den mir bekannten für mich persönlich die beste "Medea"-Fassung.

  20. Cover des Buches Nelles Pocket Reiseführer Bulgarien - Schwarzmeerküste (ISBN: 9783865745699)
  21. Cover des Buches Odessa Transfer (ISBN: 9783518421178)
  22. Cover des Buches Geographie (Europa) (ISBN: 9781159009663)
    B Cher Gruppe

    Geographie (Europa)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Aicher
    Europa Geografie in einem handlichen und übersichtlichen Büchlein von 170 Seiten wäre eine schöne und durch nützliche Sache. Die meisten der enthaltenen im Buch enthaltenen Kapitel sind auch tatsächlich höchst informativ. Trotzdem gebe ich nur ein Herz in der Bewertung, obwohl viele der eigentlichen Autoren sämtliche Herzen der Skala verdienten. Doch bei diesem seltsamen Werk handelt es sich nicht um die originalen Ausführungen eines Buchautors oder einer Gruppe von Buchautoren, sondern um eine ausschließliche Zusammenstellung von Informationen, die aus verschiedenen Artikeln aus der freien Enzyklopädie Wikipedia stammen. Die Anschaffung des Buches ist deshalb aus meiner Sicht eigentlich schon in wirtschaftlichem Sinn völlig überflüssig, weil sich jeder die entsprechenden Inhalte ganz leicht selbst im Internet bei Wikipedia beschaffen kann. Ob man mit der Zusammenstellung und Kommerzialisierung eines solchen Buchs den vielen ehrenamtlichen Autoren bei Wikipedia einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln. Aber was nutzt es dem Leser, wenn man Wikipedia-Artikel aneinanderreicht und verkauft?
  23. Cover des Buches Tod am Meer (ISBN: 9783928660433)
    Werner Heiduczek

    Tod am Meer

     (5)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches P. Ovidius Naso: Tristia (ISBN: 9783825311780)
    Georg Luck

    P. Ovidius Naso: Tristia

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Liebende ertragen Strapazen wie Soldaten oder hämmern in Verzweiflung auf die Türen ihrer Angebetenen ein. Männer sollen sich ihre Herzdame erobern und Frauen sollen sich sich (vom Richtigen) aufreißen lassen. So kennen wir Publius Ovidius Naso. Humorvoll, locker, bildhaft, redegewandt und manchmal etwas obszön. Doch hier in dem Werk "Tristia" (etwa 8-12 n.Z.) tritt uns ein anderer Ovid entgegen. Denn im Jahre 8 wurde Ovid nach Tomis, einer Stadt (?) am Schwarzen Meer, relegiert, heißt verbannt. Und das hat ihn innerlich und äußerlich scheinbar zerbrochen.

    Denn 8 n. Z. wurde Ovid aus unbekannten Gründen aus Rom verbannt. Evtl. weil Ovid ein Werk geschrieben hat, dass junge Männer und Frauen zu sexueller Freizügigkeit aufrief (Ars Amatoria), evtl. weil Ovid von einer Affäre Iulias (Enkelin des Kaisers Augustus) mitbekommen hat, evtl. wissen wir es einfach nicht mehr. Denn sogar Ovid selbst spricht hier in seinen Tristia sehr wirr und widersprüchlich über die Verbannungsursache. Eins seiner Themen ist nämlich die immer wiederkehrende Klage über seinen Fehler und Irrtum ("error et carmen", ein beliebtes Zitat. Oft benutzt). Doch variiert die Konstellation. Mal macht er ganz klar seine Kunst (= Liebeskunst = Ars Amatoria) dafür verantwortlich, an anderen Stellen sagt er, dass definitiv noch was dahinter lag. Doch scheint er auch zu wissen, dass es für ihn kein Zurück mehr gibt. Trotzdem versucht er in anderen Briefen den Kaiser zu erweichen. Heute wissen wir, dass es nicht geklappt hat. Briefe übrigens ? Ja, Briefe. Die Tristia sind in 5 Büchern sortierte poetische Kunstbriefe mit verschiedenen Themen mit jeweils etwa 10 Briefen pro Buch. Nur das 2. Buch ist ein einzelner Brief, der eine Art Rechtfertigung oder Verteidigung ist. Andere immer wieder auftauchende Themen sind Ovids in Rom zurück gebliebene Frau. Diese solle sich nämlich nicht schämen, einen Verbannten zum Mann zu haben, und die er liebt und auf deren Treue er baut. Doch weiß er (um zu sich selbst ehrlich zu sein) gar nicht, was in Rom geschieht. Trotzdem versucht er es sich vorzustellen und lässt vor seinem geistigen Auge (heißt in einem der Briefe) auch mal einen Triumph zu Ehren Augustus' ablaufen. Andererseits personifiziert er auch mal einige seiner Briefe und schickt sie nach Rom, um wenigstens durch sie in Rom präsent sein zu können.

    Doch ein anderes Thema scheint sich durch alle 5 Bücher durchzuziehen: das Jammern und Klagen über das eigene schlimme Schicksal. Fast alle Freunde haben ihn verlassen, der Treue seiner Frau kann er sich nicht ganz sicher sein, die Reise war furchtbar, der Verbannungsort ist schlimmer als der Tod und er verliert allmählich den Bezug zur römischen Sprache und Kultur.

    Natürlich ist nicht GANZ klar, ob das alles biographisch zu verstehen ist (ihr kennt ja bestimmt noch aus dem Deutsch-Unterricht, dass das lyrische Ich nicht immer mit dem Autor gleichsetzbar ist: eine leidige Frage <.<) oder ob vieles stilisiert ist. Vieles wird gewiss übertrieben sein.


    Trotzdem finde ich (nun mein Fazit) die 5 Bücher irgendwie... faszinierend. Sie haben was. Methodisch erinnert es mich etwas an Ciceros Gespräche in Tusculum. Beide versuchen in diesem jeweiligen Werk eine schlimme Situation zu verarbeiten. Nur geht Ovid nicht philosophisch vor, sondern wühlt sich in Selbstmitleid. Oft baut er mythische Elemente ein, wie dass es ihm noch schlimmer als Odysseus ergeht, weil Odysseus nicht den höchsten Gott gegen sich hatte (im Gegensatz zu Ovid), wenigstens ein paar Götter auf seiner Seite wusste (im Gegensatz zu Ovid) und irgendwann glücklich nach hause zurück kehrt (im Gegensatz zu Ovid). Altbekannte Vergleiche baut er sprachlich interessant ein (die Verbannung schlug wie ein Blitz auf ihn ein) und zeichnet ein bemerkenswertes Bild seines eigenen Verfalls (zB emotional und sprachlich).


    Wirklich interessant.

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