Bücher mit dem Tag "schwarzwald"
136 Bücher
- Jussi Adler-Olsen
Das Alphabethaus
(558)Aktuelle Rezension von: KaesekuchenDieses Buch hat bestimmt 15 Jahre auf meinem SuB geschlafen. Immer, wenn ich es weglegen wollte, dachte ich mir, die Geschichte klingt eigentlich doch ganz gut. Und ja, die Geschichte war wirklich außergewöhnlich. Zwei englische Pilote verstecken sich in einer deutschen Psychiatrie im zweiten Weltkrieg. Sie tun dort alles, um nicht als Engländer oder Simulanten aufzufallen. Sie werden schließlich getrennt und Jahre später macht sich einer von ihnen auf die Suche nach dem anderen.
Obwohl die Geschichte wirklich sehr krass ist, zieht sie sich doch immer wieder und hat mich kaum mitgerissen. Vielleicht waren mir die Protagnisten nicht sympathisch genug oder waren zu flach, um gut bei ihnen mitfiebern zu können. Vielleicht wurden aber auch einzelne Abschnitte einfach zu lange erzählt. Ich kann ich nicht genau sagen, was es war, aber ich hatte wirklich kaum Interesse daran, weiterzulesen, obwohl die Thematik echt spannend war.
Als die Geschichte ab der Hälfte dann noch einmal in eine andere Richtung ging, hat es mir deutlich besser gefallen, auch wenn es noch einmal anders krass wurde. Und obwohl mich die Geschichte nicht zu 100% überzeugen konnte, war es doch eines der Bücher, die man nach dem Lesen nicht mehr so schnell vergessen kann.
Fazit:
Wer mal etwas ganz anderes lesen möchte, darf sich gerne mal an diesem Buch versuchen. Es geht wirklich unter die Haut und bleibt im Kopf. Leider ist es aber etwas langatmig und kann nicht jeden alleine durch die Thematik mitreißen. - Ingrid Zellner
Adlerschanze
(26)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas ist mein erstes Buch von der Autorin Ingrid Zellner und es hat mich positiv überrascht. Die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil, ihrer Sprache und den Charakteren überzeugen können, dass ich mir in diesem Jahr bestimmt noch weitere Bücher von ihr holen werde.
In Adlerschanze entführte mich Ingrid Zellner nach Hinterzarten zu den Skisprung Sommer Grand Prix. Ihr ist es gelungen, mir sowohl den Skisport und den Dialekt näherzubringen, aber mir auch eine interessante Story zu bieten.
Besonders sympathisch ist mir der Kriminalkommissar Sinha geworden. Ein guter Ermittler mit Herz, Verstand und besonderem Charme.
Die Freundin eines angehenden Skisprung-Talents wird ermordet aufgefunden, aber wer war der Täter? Alle haben ein Alibi? Sehr viele waren auf der Party?
Und wäre das nicht genug, passieren auch noch weitere Erlebnisse. So findet man plötzlich bei einem weiteren jungen Skispringer Drogen, ein anderer stürzt sehr schwer beim Sprung und was geschieht noch?
Ich möchte hier nicht zu viel über den Inhalt verraten, aber es bleibt spannend.
Für persönlich ist dieser Krimi ein etwas anderer Krimi, weil er sowohl Krimi beinhaltet, als auch das Privatleben mancher Charaktere miteinbezieht. Auch ein wenig über indische Kochkunst und ja, ich probiere demnächst auch den leckeren Kaffee von Sinha aus :D
Warum gebe ich einem Krimi, der mich begeistern und überzeugen konnte "nur" sehr gute 🌟🌟🌟🌟 von 5 Sterne?
Hat mir irgendwie noch ein kleiner Funke gefehlt, der den Krimi für mich besonders gemacht hätte.
Möchte ich von der Autorin noch weitere Bücher lesen und verfolgen, wie die Entwicklungen beim Schreiben, Ideen sammeln und Co geworden sind.
- Andreas Gruber
Todesmärchen
(590)Aktuelle Rezension von: leniisbooksIn Todesmärchen zeigt Andreas Gruber erneut, warum seine Thriller süchtig machen. Die kunstvoll inszenierten Morde mit Märchensymbolik erzeugen eine verstörende Faszination – grausam und doch ästhetisch, voller Rätsel und psychologischem Grauen.
Wie gewohnt überzeugt das Duo Sneijder und Nemez mit scharfen Dialogen, bissigem Humor und großem kriminalistischen Gespür. Sneijders schroffe Art trifft auf Nemez’ analytischen Scharfsinn – eine Dynamik, die trägt und gleichzeitig unterhält.
Parallel dazu entfaltet sich Hannahs geheimnisvolle Geschichte im Gefängnis Steinfels. Ihre Suche nach Antworten führt zu Piet van Loon – einem brillant gezeichneten, manipulativen Charakter, der bis zuletzt undurchschaubar bleibt.
Die Erzählstränge sind packend miteinander verwoben. Gruber hält die Spannung konstant hoch, überrascht mit Wendungen und liefert ein konsequentes, hartes Ende, das nachhallt. Alles fügt sich schlüssig zusammen – und doch bleibt Raum für Gänsehaut.
Fazit
Düster, raffiniert und atmosphärisch dicht – Todesmärchen ist ein weiterer starker Beweis dafür, wie meisterhaft Gruber Spannung und Psychologie kombiniert. Für Thrillerfans ein absolutes Muss!
- Gabriele Fritsch
Kastanienblüte
(14)Aktuelle Rezension von: LesefreudeKlara und Lui treffen schon in jungen Jahren in einem kleinen Dorf am Rande des Schwarzwaldes aufeinander. Früh merken sie schon, dass sie beide füreinander bestimmt sind. Doch dann kommt der 1. Weltkrieg und alles nimmt einen anderen Lauf, als sich wohl die ganze Welt erhofft hatte. Lui muss in den Krieg und Klara heiratet einen anderen Mann. Als dann, nach Kriegsende, Lui aufeinmal wieder in Klaras Gasthof "Zum Goldenen Hirsch" auftaucht, ist es als wäre nie was gewesen. Doch Klara ist noch immer verheiratet und der Alltagstrott nimmt seinen Lauf. Schaffen die beiden es trotzdem, irgendwie wieder zueinander zu finden?
Als ich das Buch das erste Mal gesehen hab, war ich gleich hin und weg von dem Cover, richtig schön! Nur die Größe des Buches fand ich leider etwas unhandlich, obwohl es natürlich super zum unterwegs lesen ist :)
Die Geschichte um Klara und Lui hat mich total mitgerissen, heute sagen wir "dann trennt euch halt einfach!", aber vor knapp 100 Jahren, war das einfach eine andere Zeit und ich kann mir vorstellen, dass es vielen so ging wie den beiden. Was das ganze noch dramatischer macht...
Der Schreibstil war ganz angenehm, nichts besonderes, aber dadurch leicht zu lesen.Für alle, die eine ungeschönte Lebensgeschichte der Nachkriegszeit des 1. Weltkriegs lesen möchten, eine Empfehlung!
- Nina Bach
Stadt, Land, Herz
(23)Aktuelle Rezension von: JazzHDer Roman konnte mich nicht sofort packen, sodass ich ihm eine zweite Chance geben musste. Aber auch dann lief es für mich mehr schlecht denn recht. Denn ab und an tauchen ganze badische Phrasen auf, die ich nicht verstehen konnte. Auf Dauer frustriert das dann und man beginnt Textabschnitte zu überfliegen. Das artete bei mir dann so weit aus, dass ich das letzte Drittel aus Langeweile komplett querlas.
Die Protagonistinnen sind beste Freunde und beide nicht unbedingt zu hundert Prozent ihren Freunden gegenüber treu. Die eine ist dann schwanger und weiß nicht von wem und jubelt es dann einfach einem der beiden potentiellen Väter unter, der naiv wie er ist, es natürlich sofort glaubt und sich daran macht eine Krippe zu werkeln. Die Männer sind um ehrlich zu sein beide zu gut für sie. Eine Protagonistin ist zudem Kolumnistin und im Text tauchen immer wieder kurze Kolumnen von ihr auf, die sie für ihre Zeitschrift schreibt. Die waren genauso nervig wie das Badische. Die habe ich dann auch komplett übersehen.
Fazit: Nicht zu empfehlen.
- Bianca Iosivoni
Midnight Chronicles - Dunkelsplitter
(317)Aktuelle Rezension von: MiCan123Ich liebe diese Reihe einfach, und Dunkelsplitter hat mich wieder komplett überzeugt! Die Geschichte ist spannend, emotional und voller überraschender Wendungen. Man fiebert mit den Charakteren, fühlt ihre Konflikte und freut sich über die kleinen, aber wichtigen Momente zwischen ihnen.
Im dritten Band der Reihe steht Roxy vor einer scheinbar unmöglichen Aufgabe: Sie hat nur noch 93 Tage, um die entflohenen Wesen, die sie versehentlich aus der Unterwelt befreit hat, wieder einzufangen. Gemeinsam mit Shaw reist sie durch Europa, um diese Mission zu erfüllen. Doch die Situation wird zunehmend komplizierter, als Shaw plötzlich seine wahre Identität erfährt und eine folgenschwere Entscheidung treffen muss. Roxys Gefühle für ihn werden auf die Probe gestellt, und sie muss sich entscheiden, ob sie ihm weiterhin vertrauen kann.
- Zsuzsa Bánk
Schlafen werden wir später
(64)Aktuelle Rezension von: Lucinda4Zwei langjährige Freundinnen, eine Lyrikerin und 3-fache verheiratete Mutter und eine von ihrem Mann verlassene Deutschlehrerin, die über Annette von Droste-Hülshoff forscht, tauschen sich in zahlreichen E-Mails über ihre Sorgen und Nöte aus. Probleme von Familienmutter wie Alleinstehender werden ehrlich angesprochen, das ist toll. Und eigentlich mag ich Zsuzsa Banks ruhige, stimmungsvolle Schreibe sehr, aber bei diesem Buch ist es einfach irgenwann zu viel Stimmung, zu viel vielsilbige Adjektive, zu viele kursiv gesetzte Literaturzitate. Als Briefwechsel zwischen Freundinnen ist es bestimmt wunderbar, als Buch mit fast 700 Seiten wird es irgendwann sehr zäh.
- Simone Lappert
Der Sprung
(284)Aktuelle Rezension von: Sanni_KozDas Buch "Der Sprung" von Simone Lappert handelt von einer Frau (Manu) die auf einem Dach steht und sich weigert herunterzukommen. Niemand weiß, was in ihr vorgeht und ob sie womöglich springen möchte.
Im Buch werden 3 Tage behandelt, der Tag davor und Tag 1 & Tag 2 - die Erzählweise erinnert an einen Episodenfilm mit unabhängigen Geschichten, die sich dann zum Ganzen verweben. Jeder Tag wird aus den unterschiedlichen Sichten von 10 Figuren erzählt, die mehr oder weniger mit Manu zu tun haben - hier merkt man, welche Auswirkungen Manus Verhalten auf eine Stadt hat. Der Detailreichtum überzeugt bis zum Schluss und fesselt einen ans Buch - man spürt im Buch, dass sich die Autorin jede Charaktere hat wachsen lassen mit dem Buch und der Handlung.
Dadurch, dass es viele verschiedene Sichtweisen, von den unterschiedlichen Personen gibt, ist das Buch etwas kompliziert zu lesen. Es empfiehlt sich Notizen beim Lesen zu machen, um die Zusammenhänge zwischen den Personen zu begreifen und nicht durcheinander zu kommen.
Das Buch ist mit viel Feingefühl und Empathie geschrieben.
- Noa C. Walker
Die Weite des Horizonts
(42)Aktuelle Rezension von: AlHomiEinblicke in den zweiten Weltkrieg bekommt man in der Schule genug, mögen einige denken, aber hier ist die Geschichte lebendig.
Und leider ist das Thema immer wieder aktuell (man sollte meinen, man lernt aus der Vergangenheit).
Wir können alle froh sein, dass wir damals nicht gelebt und diese Zeit erlebt haben!
Wer nicht gerade von sich behauptet er/sie hätte ein Herz aus Stein, wird bei diesem Roman viele Stelle haben, die ihn/sie berühren und tief durchatmen lassen.
Das Ende kam etwas überraschend und ich hätte gerne noch erfahren, ob Fitzi es geschafft hat, dennoch lohnt sich dieses Buch.
Der Klappentext für alle:
Sommer 1942: Gegen ihren Wunsch wird Cara Biber als Wehrmachtshelferin aus dem Schwarzwald in die besetzte Normandie entsandt. Die herrliche Alabasterküste kennt die junge Deutsche von früheren Familienurlauben. Damals war sie in den jungen Nic Poulin verliebt – der inzwischen als Radar-Ingenieur für die Engländer im Einsatz ist. Ziel seiner nächsten gefährlichen Mission ist ausgerechnet der Ort, an dem Cara stationiert ist.
Auch über ihrer Familie im Schwarzwald braut sich Unheil zusammen: Ihr Bruder Alexander wird wegen kritischer Äußerungen von den Nazis inhaftiert, also muss ihre Schwägerin mit den Kindern allein zurechtkommen. Und dann überschlagen sich die Ereignisse … Noch kann niemand sagen, ob sich die Bibers je wiedersehen. Werden Liebe und Hoffnung den Krieg überdauern?
- Jörg Böhm
Und nie sollst du vergessen sein
(175)Aktuelle Rezension von: -lillylazer-Schreibstil gut, Protagonistin sympathisch, spannend. Somit sehr gelungener Krimi
- Heike Wanner
Eine Handvoll Sommerglück
(56)Aktuelle Rezension von: rose7474Die Romane von Heike Wanner lese ich gerne mal zwischendurch und freute mich als ich diesen Roman im Bücherschrank fand.
Ab der ersten Seite konnte mich dieser Roman berühren und fesseln. Ich mochte Christine auf Anhieb und litt mit ihr mit. Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr gut zu lesen und ich flog nur so durch die Seiten.
Die Geschichte hatte durch die Briefe von Lexi etwas Tiefgang und sie gefielen mir sehr. Die übrigen Charaktere wuchsen mir auch schnell ans Herz. Durch die tollen Landschaftsbeschreibungen konnte ich mir alles wunderbar vorstellen. Ein toller Wohlfühlroman, der mich klasse unterhalten und berühren konnte. Eine gelungene Mischung.
Daher eine absolute Leseempfehlung von mir und wohlverdiente 5 Sterne. Von der Autorin werde ich auf jeden Fall noch mehr lesen.
- Kerstin Sonntag
Die Holzschnitzerei vom Süßenbachhof
(26)Aktuelle Rezension von: bettinahertz„Die Holzschnitzerei vom Süßenbachhof“ entführt uns in den Schwarzwald Ende der Fünfziger Jahre.
Zum Inhalt: Die junge Leni führt in Freiburg ein beschauliches Leben. Die Hochzeit mit Verlobten Hannes, Anwalt von Beruf, ist bereits geplant. Leni schaut ihrem zukünftigen Leben als Ehefrau an Hannes Seite mit gemischten Gefühlen entgegen. Eigentlich möchte sie ein selbstbestimmten Leben führen, mit ihren eigenen Händen etwas schaffen, für sich selbst sorgen, als „nur“ an Hannes Seite ein hübsches Beiwerk zu sein.
Als ihr Onkel aus dem Schwarzwald plötzlich stirbt, entscheidet sie kurzerhand, auf dem Hof ihres Onkels zu bleiben und die Holzschnitzerei weiterzuführen. In ihrer Tante Elfriede hat sie eine begeisterte Befürworterin, denn Leni stand ihrem Onkel immer schon sehr nah. Ihre Familie und Hannes sind entsetzt. Leni hat einige Hürden zu meistern, als unverheiratete junge Frau eine Firma zu leiten. In Kindheitsfreund Thomas findet sie einen bereitwilligen Unterstützer, ihren Traum von der eigenen Holzschnitzerei zu erfüllen.
Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen, auch der schwäbische Dialekt machte mir keine Schwierigkeiten. Dieser wird hauptsächlich von Leni‘s Tante und einigen anderen im Dorf gesprochen, wirkt authentisch und passt einfach zur Geschichte. Des Weiteren schreibt Kerstin Sonntag sehr bildhaft, so dass man sich viele Dinge noch besser vorstellen konnte. Den Perspektivenwechsel zwischen Leni, Thomas und Elfriede empfand ich sehr gelungen.
Die Figuren sind wunderbar gezeichnet. Leni mochte ich von Anfang an, ihre Familie (Mutter, Schwester) sind sehr darauf bedacht, dass man im Leben gut versorgt ist, das geht in erster Linie nur durch einen entsprechenden Ehemann. Um so geschockter sind sie, als Leni beschließt bei ihrer Tante im Schwarzwald zu bleiben. Hannes ist ziemlich selbstgefällig und ich mochte ihn nicht sonderlich. Dafür habe ich Leni‘s Tante Elfriede sogleich ins Herz geschlossen, ihre Vergangenheit und letztendlich der Tod ihres Mannes haben mich sehr berührt. Thomas, Leni‘s Freund aus Kindertagen bedrückt ein schwerwiegendes Erlebnis innerhalb der Familie und es scheint für ihn keinen Ausweg zu geben. Alle Figuren wirkten auf mich authentisch und die Entwicklung einiger hätte ich nicht erwartet.
Kerstin Sonntag gibt uns einen detaillierten Einblick in die Holzschnitzerei, man konnte buchstäblich Leni über die Schulter schauen, wie sie wunderschöne Figuren fertigt. Leni’s Traum, die Holzschnitzerei als alleine zu führen, sind mit einigen Schwierigkeiten verbunden und die Voraussetzungen eher moderat. Ob ihr dies gelingt, lest ihr am besten selbst.
Insgesamt ist es eine tolle Familiengeschichte, sehr einfühlsam, emotional und tiefgründig. Ich habe Leni auf ihren Weg gerne begleitet, es ist ein wunderschöner „Ausflug“ in den Schwarzwald. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.
- Bernhard Aichner
Totenhaus
(260)Aktuelle Rezension von: Alexa_KoserZum Buch: Die Geschichte mit Brünhilde Blum geht weiter. Da es Unklarheiten mit einem Grab gab und es geöffnet wurde, hat man bemerkt, dass dort mehr Leichenteile drin liegen als sein sollten. Also muss Blum fliehen. Was für ein Zufall, dass sie gerade die Familie ihrer bereits verstorbenen Zwillingsschwester kennengelernt hat und dort Unterschlupf findet. Doch sind sie dort alle ehrlich zu ihr? Sie weiß nicht, wem sie trauen kann und das wird ihr zum Verhängnis…
Meine Meinung: Nachdem ich den ersten Teil wirklich toll fand, war ich so gespannt auf die Fortsetzung. Leider wurde ich hier jäh enttäuscht. War Blum im ersten Teil noch eine starke Frau, die ihre Trauer in Wut umgewandelt und clever gehandelt hat, ist sie hier einfach nur nervig. Fehlende Impulskontrolle und ihre Wut, die mittlerweile eigentlich verraucht sein müsste, kosten sie beinahe das Leben. Mehrmals wollte ich ins Buch hineinspringen und sie schütteln. Was ist nur aus dieser Frau geworden, die ich im ersten Teil noch fast bewundert habe? Hier handelt sie völlig irrational und denkt auch nicht im kleinsten an die Folgen. Fast hätte sie ihre ganze Familie mit hineingezogen, nur, weil sie total egoistisch handelt.
Die Story ist eigentlich richtig gut. Denn sie erfährt, dass sie eine Zwillingsschwester hatte. Diese hat zu Lebzeiten bestimmt, dass ihr toter Körper durch den Künstler und Plastinator Leo Kuhn ausgestellt wird. Auch den Bruder ihrer Schwester Björk, Ingmar und dessen Vater lernt sie kennen. Sie leben seit dem Tod der Mutter und Schwester völlig zurückgezogen in einem großen, stillgelegten Hotelkomplex. Genau dort wird Blum die nächste Zeit verbringen, eingesperrt in einem goldenen Käfig. Mich hat nur ihr Verhalten geärgert, da ihr die Menschen ja nur helfen wollen und sie immer wieder alle gegen sich aufbringt.
Mein Fazit: Leider hat mir Blum hier in dem Buch gar nicht gefallen. Ich musste mich so oft über sie aufregen. Nun bin ich natürlich gespannt wie ein Flitzebogen auf den dritten Teil und hoffe, dass er mir wieder besser gefällt!
- Nina Ohlandt
Eisige Flut
(56)Aktuelle Rezension von: sommerleseEisige Flut ist der 5. Band von Nina Ohlandts Nordsee-Krimi, der Titel erschien 2018 bei Bastei Lübbe.
Als Elke Derling an einem eiskalten Morgen im Februar die Tür öffnet, um die Zeitung zu holen, bekommt sie den Schock ihres Lebens. Vor der Tür steht ihre Tochter Anja, sie ist tot und von Kopf bis Fuß in einer Eishülle gefangen. Der in dem Fall ermittelnde Kommissar Benthien steht vor einem Rätsel. Warum hat der Mörder Anjas Leiche so grotesk in Szene gesetzt? Als weitere Eisleichen gefunden werden, kommt Bewegung in die Mordserie und Benthien entdeckt Verbindungen, die in die Vergangenheit führen.
Nina Ohlandt präsentiert den eisigen Winter an der Nordsee sehr authentisch und überträgt die nordische Kälte mit ihren Beschreibungen der Schauplätze direkt auf den Leser. Die schockierende Art der Zurschaustellung der Eisleichen hat bei mir eine gruselige Grundspannung erzeugt. Doch dann folgen endlose Befragungen durch Benthiens Team, in denen auch DNA Spuren gesichert werden, das Team ist rund um die Uhr im Einsatz, um eine hilfreiche Spur zu finden.
Der Krimi fängt spannend an, die Ermittlungen sind umfangreich, aber insgesamt recht spannungsarm. Es folgen einige Verdachtsmomente und Wendungen, die interessant sind, mich aber nicht großartig gefesselt haben und die Spannung leider nicht weiter aufbauen. Dagegen sorgt zum zum Ende hin eine ereignissreiche Täterverfolgung dann wieder für eine Dramatik, die den Täter auf recht überraschende Weise präsentiert.
Das Privatleben Benthiens und von Lilli Velasco spielt in diesem Band eine große Rolle. Das lockert die Geschichte unterhaltsam auf. Mir gefällt auch die Idee von Benthiens Vater, er hat nun einen Foodblog und bringt damit neuen Wind in die Familie.
Zwischendurch tauchen einige rätselhafte Briefe zwischen Vater und Tochter auf, in denen schreckliche Lebensumstände sichtbar werden. Die Schlüsselrolle der Verbindung zu den Morden konnte ich leider nicht erkennen. Insgesamt gesehen erscheinen die vielen Figuren recht unscheinbar und in der Darstellung auch recht blass. Ich hatte nach der ungewöhnlichen Zurschaustellung der Leichen mehr Grundspannung erwartet.
"Eisige Flut" ist ein unblutiger Krimi, der mich mit einer großartigen Grundidee und einer spürbaren winterlichen Kälte mit Nordseeflair gut unterhalten hat.
- Anja Bagus
Waldesruh
(35)Aktuelle Rezension von: MonkbergIch habe schon einige Steampunk-Romane gelesen, kannte aber die Aetherwelt von Anja Bagus bisher noch nicht. Sie unterscheidet sich von der gewohnten Mischung aus Dampfmaschinen-Technologie und Fantasy insofern, als hier das Auto, also der Verbrennungsmotor, durchaus eine tragende Rolle für den Verlauf der Handlung spielt. Auch die Fantasy-Elemente sind völlig andere.
Sie kommen aus der Sagenwelt des Schwarzwald mit einem Spritzer aus dem Keltischen.
Die Handlung ist schnell umrissen: Junge, toughe Witwe trifft auf reichen Junggesellen, es gibt einen Mord, der aufgeklärt werden muss, eine egoistische Mutter, die sich ständig ins Rampenlicht spielt, zackiges Militärpersonal und allerhand "Dorfpersonal", das mal helfend, mal absolut hindernd eingreift, bis der Herr des Waldes die Sache übernimmt und den ganzen Knoten in der Silvesternacht auflöst.
Die Bösen werden bestraft, die junge Witwe und der reiche Junggeselle erleben ein Happy-End und es gibt sogar Hoffnung, dass die Mutter der besagten jungen Witwe ein anderes Opfer findet, an dem sie auf die Nerven fallen wird.
Insgesamt ein heiter bis spannendes Abenteuer, das ich gerne gelesen habe. Wer es zu ernst nimmt, ist selbst schuld. - I. L. Krauß
Die Braut von Bärenfels
(8)Aktuelle Rezension von: SusanDAgnes, Tochter des angesehenen Ritters von Bärenfels, erlebt eine glückliche Kindheit mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder zusammen auf Burg Bärenfels im Wehratal im Südschwarzwald.
1365 lernt sie 17jährig mit dem Grafen Hans von Spellin den besten Freund ihres Bruders kennen und die beiden verlieben sich ineinander; die Freude ist groß, als auch der Vater einer Hochzeit zustimmt. Doch bevor diese stattfinden kann, werden die Ritter von ihrem König zum Kreuzzug gegen Alexandria gerufen und die Hochzeit wird verschoben. Mutter und Tochter bleiben auf der Burg zurück und meistern ihren Alltag, als plötzlich ein mysteriöser Ritter eintrifft, schlechte Kunde von den Herren bringt und alles an sich reißt...Irene Li Krauß baut ihren historischen Roman langsam auf: Ausführlich werden die Personen eingeführt und das Leben der Familien im Mittelalter dargestellt. Auch die Schilderungen im Mittelteil vom für die Ritter entbehrungsreichen Kreuzzug, der barbarische Züge annimmt, plätschert noch dahin, bevor im letzten Drittel die Spannung rasant ansteigt und der Leser mit der weiblichen Heldin mitleidet.
Während die strahlende Heldin genau geschildert wird, bleiben die weiteren Rollen doch eher eindimensional - wie auch der mysteriöse Ritter viele Fragen offenlässt - und auch die Handlung strotzt von glücklichen Zufällen und überraschend positiven Wendungen, was mir ein wenig zu blauäugig erschien.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die verschiedenen parallelen Handlungsstränge vom Alltagsleben in Deutschland und dem Kreuzzug sind gut voneinander abgegrenzt.-
Da die erzählte Geschichte auf eine regionale Sage zurückgeht, spielen auch die im Wehratal beheimateten Erdmännchen eine wichtige Rolle und Hilfe kommt aus dem Bereich des Mystischen. Da ich Sagen aus vergangenen Zeiten mag, fand ich dies eine nette Wendung, es mag jedoch nicht jedem gefallen.
Die Autorin hat vieles gut recherchiert: das Burgleben, die Rolle der Frau, die Pflichten eines Lehnherrens und die brutalen Kreuzzüge werden geschildert; hier hätte ich teilweise gerne mehr erfahren. - Dennoch erschien mir einiges - dem Thema geschuldet - doch sehr positiv überfrachtet und unglaubwürdig.
Abgerundet wurde das Buch von schönen Zeichnungen, die die Autorin den einzelnen Kapiteln vorangestellt hat.
Alles in allem ein netter historischer Roman, der gut unterhält, aber ein wenig zu überzogen wirkt.
- Claudia Romes
Das Wunder der Tannenbäume
(70)Aktuelle Rezension von: PepaleSchwarzwald, 1815: Anneliese ist erst sechzehn, als ihr Vater tödlich verunglückt und sie in seine Fußstapfen als Holzfällerin treten muss. Doch ihre Familie ist hoch verschuldet, und auf dem Freiburger Markt kann sie mit ihrem Holz kaum etwas verdienen. Da erinnert sich Anneliese an den heidnischen Brauch, Bäume in der Winterzeit festlich zu schmücken. Kurzerhand bietet sie ganze Tannen zum Verkauf an, die sie mit Äpfeln, Nüssen und kleinen Schnitzfiguren dekoriert – eine Sensation! Mit ihren Weihnachtsbäumen zieht Anneliese jedoch nicht nur die Aufmerksamkeit der Marktbesucher auf sich, sondern auch die des jungen Friedrich von Bergen … (Klappentext)
Das Cover gefiel mir auf Anhieb. Es verbreitet eine solide Weihnachtsstimmung. Der Schreibstil ist lebendig und leicht zu lesen.
Die Beschreibungen der Landschaften wurden wunderbar herausgearbeitet, die Charaktere und ihre Entwicklung gut dargestellt.
Das Ende wirkte dann nicht wirklich authentisch, aber es handelt sich hier um eine Weihnachtsgeschichte und darf auch ein wenig von einem Märchen enthalten. Anneliese und ihr Bruder Kasper müssen einige Schicksalsschläge ertragen, so ist es am Ende schön zu lesen, dass die Geschichte eine positive Wendung nimmt, auch wenn es vorhersehbar ist.
- Brigitte Glaser
Kaiserstuhl
(83)Aktuelle Rezension von: MonikaSehr nah wird die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg gebracht , mit den körperlichen und seelischen Schädigungen in der Kriegszeit, aber auch mit der unveränderten strengen Moral, die gerade für Frauen, die im Krieg weitgehend Tätigkeiten übernehmen mussten, die sonst nur Männern vorbehalten waren, zunehmend zu hinterfragen ist.
Quer durch die Gesellschaftsschichten begegnen wir den Protagonisten des Romanes, begleiten sie auf der Suche nach der persönlichen Wahrheit und der verschwiegenen Wahrheit aus poliltischem und wirtschaftlichem Kalkül, erleben zaghafte Annäherung in den Familien.
Die Atmophäre der Nachkriegsjahre entsteht beim Lesen bildhaft im Kopf,der Alltag, die Kleidung, und ein beginnender allgemeinerAufbruch, aber auch die Kluft zwischen dem Alltag und den sogenannten Kriegsgwinnlern wird aufgezeigt.
Die Frage nach Schuld stellt sich hier nicht, sondern der Wunsch nach einem gemeinsamen Weg in die Zukunft, in den Familien, zwischen den Kriegsgegnern
Die Handlung zieht beim Lesen in den Bann, und lässt mich als Leserin bedauernd über die recht offenen Enden zurück
Eine Lektüre, die lohnend ist, als Erinnerung für die Nachkriegsgeneration und informativ für die Generationen, die keinen Krieg in Europa erlebt haben und nur die nüchternen Daten aus dem Schulunterrricht oder Geschichtsbüchern kennen, Der Holocaust wird nicht verschwiegen oder ignoriert,sondern steht im Zentrum, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
- Bernd Leix
mummelROT
(3)Aktuelle Rezension von: SandtigerDer Start in dieses Buch fiel mir sehr leicht und man war sofort mittendrin. Die Personen blieben bis auf die beiden Hauptpersonen recht flach. Und wenn ich ehrlich bin, wurde ich auch mit den beiden Ermittlern der Sondergruppe nicht so richtig warm. Ich kann es gar nicht so genau an etwas festmachen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich das erste Buch der Reihe nicht kenne und mir daher einiges an Vorinformationen fehlt, z.B. auch wie diese doch recht unterschiedlichen Personen zusammen gefunden haben, warum sie im Schwarzwald als Außenposten ermitteln, welche Sonderbefugnisse haben etc. Für mich persönlich war das irgendwie befremdlich, dass sie ständig in der Villa von Gottfried Wald arbeiten und sich während sie den Fall durchdiskutieren, irgendwo auf einer Sonnenliege rumlümmeln. Klar, wenn die Ergebnisse stimmen, aber für mich irgendwie arg realitätsfern. Und auch die Arbeitsmethoden am Rande der Illegalität ließen mich etwas ratlos zurück.
Das tat der Spannung allerdings keinen Abbruch, besonders im letzten Drittel nahm das Buch Fahrt auf und ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Die Auflösung und das Ende waren für mich logisch nachvollziehbar und nicht wie in vielen anderen Krimis bei denen man sich fragt "wie kamen sie jetzt darauf?", völlig abstrakt und unerwartet.
Besonders nett fand ich, die Beschreibung der Umgebung und Orte, denn ich kenne einen Teil der Ecke, nicht komplett aber Teile davon und das machte das Buch greifbarer (im Gegensatz zu den Methoden und Arbeitsweisen). Schön, dass auch mal Bücher hier spielen und nicht immer in fremden Ländern und Regionen. Auch das einflechten der Mythen passte für mich hinein. Wohingegen ich die Anspielungen auf die Hellsichtigkeit oder Vorahnungen und auch was die Herkunft von Marie anbelangt, nicht ganz verstanden habe, da fehlt wahrscheinlich auch einiges aus dem Vorgängerbuch an Wissen.
Letztendlich blieben für mich dann doch ein paar Fragen offen, die wahrscheinlich für weitere Bücher relevant sind. Auch die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten blieb für mich irgendwie etwas abstrakt. Haben sie jetzt was miteinander? Oder sind es nur gute Partner? Wie stehen sie zueinander? Mal kam es bei mir so an, als sei da mehr, sobald es etwas persönlicher wurde, kamen irgendwelche abweisenden oder ruppige Antworten. Ich konnte es nicht ganz einordnen, aber vielleicht geht es den beiden auch so und das soll dadurch zum Ausdruck kommen.
Insofern war es für mich ein spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen mit diversen Schwächen. Jemand, der den ersten Band nicht gelesen hat, kann ich das Buch als Einstieg nur bedingt empfehlen. - Jens Bühler
Reset
(37)Aktuelle Rezension von: mallory66Ich schaue keinen Tatort, auch sonst nur selten deutsche Krimis. Die Atmosphäre ist mir meist zu ernst, zu nüchtern. Viel lieber mag ich amerikanische Krimiserien, Popcornkino im Stundenformat. So war ich auch nach den ersten Kapiteln des Romans nicht sicher, ob ich dieses Buch weiterlesen soll. Denn tatsächlich beginnt es eher wie ein Tatort, mit einem Komissar bei Polizeieinsätzen, zwei türkischen Kleinkriminellen, die scheinbar jedes Klischee erfüllen, einer Armeekommandantin, die ich auch nicht recht einzuschätzen wusste. Doch dann ging es los...
»Die Horde kreischte, wie tausend kaputte Kreissägen. Wovor liefen die weg? Demirs Verstand blockierte. Während die Bilder durch seine Augen hindurch ins Nichts liefen, meldete sich ein urzeitlicher Instinkt. Die flohen nicht. Die jagten.«
Ab diesem Zeitpunkt baut der Autor eine ungemeine Spannung auf, 40 Kapitel voll Flucht, Kampf, Hoffnung, Verzweiflung, Angriff und Gegenwehr, ich habe seit gestern Mittag bis gerade eben fast 500 Seiten verschlungen, nur widerwillig unterbrochen durch ein paar Stunden benötigten Schlaf. Der Autor braucht sich hinter amerikanischen Filmen oder Büchern dieser Art eindeutig nicht zu verstecken, dazu gelingt ihm eine Glaubwürdigkeit, die bei den genannten oft fehlt. Wenn die Helden aus einer scheinbar ausweglosen Situation entkommen, dann, indem sie Opfer bringen, es sterben auch die Guten und es nicht abzusehen wie die Menschheit ihrem Untergang entgehen soll. Der Autor hat extrem gut recherchiert, zumindest für mich als Laie scheint es so, und man wird mit Unmengen von militärischer und wissenschaftlicher Information gefüttert, allerdings fast immer so, dass es interessant bleibt und vor allem verständlich.
Der Roman war für mich eine absolute Überraschung, vor allem nach den ersten Kapiteln, die nach einem typisch deutschen Krimi aussahen. Ich kann das Buch nur empfehlen, muss allerdings eine Warnung aussprechen: Das Ende ist deutsch, nicht amerikanisch. - Leona Stahlmann
Der Defekt
(27)Aktuelle Rezension von: Freedom4meIch konnte mit dem Buch überhaupt nichts anfangen und musste mich wirklich zwingen es zu lesen.
Der Schreibstil ist so unglaublich anstrengend und es ist so wenig echte Handlung vorhanden, dass ich echt Schwierigkeiten hatte, es zu lesen.Kurze Info vorweg: Ich habe es unter Empfehlungen für BDSM-Romane gefunden und dachte, dass es sexuelle Szenen hat und vielleicht in Richtung Liebe, Romantik, Selbstfindung, Erkunden von Kinks,...geht.
Ich weiß nicht was es für ein Genre sein soll und für welche Zielgruppe es gedacht ist, aber in die Kategorie Dark Romance/Smut gehört das Buch auf jeden Fall NICHT und an dem Buch ist absolut nichts heiß.Der Schreibstil ist sehr 'literarisch'. Die Sätze sind lang, es gibt ausufernde Beschreibungen, komische Vergleiche und Metaphern.
Zu den Figuren wird eine Distanz gehalten. Meistens gibt es nur die Außensicht, Gedanken werden kaum geschildert und wenn, dann nur sonderbare Erinnerungen und es gibt auch wenig echte Gespräche. Stattdessen wird die Natur ellenlang beschrieben, der Geruch des Elternhauses,...Die Geschichte hat so 70er-Jahre-Vibes (oder so ähnlich). Man hat das Gefühl, in dem Dorf ist die Zeit stehen geblieben, obwohl es Handys gibt. Aber es wirkt einfach alles wirklich hinterwäldlerisch. Mina ist wahnsinnig naiv und so etwas wie sexuelle Aufklärung gibt es wohl nicht. Zumindest fragt sie sich, wie laut der Knall ist, wenn das Jungfernhäutchen reißt und erschrickt vor ihren Dehnungsstreifen. Sie weiß nicht, was das ist und versucht sich daher so wenig wie möglich zu bewegen, um nicht noch mehr kaputtzumachen. Ich fand das alles einfach nur höchst sonderbar und skurril.
Es ist schwer in Worte zu fassen, daher hier mal ein paar Einblicke:
•"'Ich blute', sagte Mina, 'heute kann ich nicht', und Vetko ließ sie den Mund weit öffnen, ihre Hände an seinen Fußknöcheln, sie roch den Schweiß zwischen seinen Schenkeln. Er schmeckte nach milden Zwiebeln." (Ende der Szene, S. 120)
•Vetko verbietet Mina auch Deo zu nehmen, da er sehr viel auf Natürlichkeit setzt und sagt dann zu ihr Folgendes: "Jetzt rieche ich dich. Du riechst nach Bockshornklee, auf den ein Hund gepinkelt hat und bald riechst du nach mir." (S. 120)
• Während Mina am Hals ihren ersten Knutschfleck bekommt, denkt sie Folgendes: "Mina dachte an Nacktschnecken, die sie nach dem Regen im Garten mit einer Baumschere durchzwackte, und an den Blick, mit dem ihre Mutter den Vater ansah, wenn er vom Ausschank nach Hause kam." (S. 98)
Fazit: Ich fand das Buch einfach nur wahnsinnig sonderbar und skurril und den Schreibstil total fremdartig und langwierig. Man kann nicht in der Handlung abtauchen und nicht mit den Figuren mitfiebern, weil nur so sonderbare Sachen und keine normalen Gedanken und Gespräche beschrieben werden. Ich kann mit dem Buch absolut nichts anfangen und weiß auch nicht, für was eine Zielgruppe es gedacht sein soll. Ich habe bei jedem Kapitel überlegt, es abzubrechen und mich wirklich durch das Buch gequält...
Der Defekt bekommt von mir 0,5 (also gerundet 1) / 5 Sterne.
- Sonja Kindler
Im Schwarzwald geht der Tod um
(24)Aktuelle Rezension von: PixibuchHauptkommissarin Sandner hat sich in den Schwarzwald versetzen lassen, sie möchte mit ihrer Tochter in einer ruhigeren Lage wohnen. Sie führt mit ihrem Lebensgefährten Jan ein glückliche Beziehung und ist auch mit ihrem Exmann freundschaftlich verbunden. Ganz in der Nähe wohnt auch ihre Mutter. Auch mit ihrem Kollegen Thomas versteht sie sich sehr gut. Da wird ihr eines Tages ein Strauß weißer Lilien ins Büro geliefert. Sie kann sich nicht erklären, wer ihr den geschickt hat. Ein paar Tage später, nach einem Klassentreffen, verunglückt ihr ehemaliger Mitschüler Sven tödlich, im Kofferraum lag ebenfalls ein Strauß weißer Lilien, im Auto wurde etwas manipuliert. Doch dann wird Ines in einen einsamen Schwarzwaldhof bestellt, man überfällt sie dort und der Hof fängt an zu brennen. Jetzt ist es eindeutig klar, jemand möchte Ines und ihrer Familie schaden. Auch Jan verhält sich ihr gegenüber manchmal etwas komisch. Ines setzt alles daran, denjenigen zu finden, der ihr Schaden zufügen möchte. Was ich besonders eindrucksvoll fand, sind die kursiv gedruckten Passagen, in dem der Attentäter zu Wort kommt und sich für seine schlechte Kindheit rächen möchte. Das Buch ist derart interessant geschrieben, man kann und will es einfach nicht mehr aus der Hand legen Von Kapitel zu Kapitel erhöht sich der Spannungsbogen und so manches endet mit einem Cliffhanger. Sehr gekonnt führt uns die Autorin auf falsche Spuren, meint man, den Mörder erkannt zu haben, ist dies ein Trugschluß und es erscheint dann eine andere Person mehr als verdächtig. Das Ende ist derart fulminant, man kann es kaum fassen und denkt sehr lange darüber nach, warum keiner frühere etwas bemerkt hat. Lange, sehr lange habe ich darüber nachgedacht. Die Sprache ist klar und deutlich und nicht überzogen, keine wunder welch lateinischen Ausdrücke oder dergleichen. Ich muß schon sagen, dass Sonja Kindler ihr Handwerk versteht und ich bewundere ihre Fantasie und ihren Einfallsreichtum. Das Cover zeigt ein lichterloh brennendes Gebäude bei Nacht. Man darf auf den nächsten Krimi mehr als gespannt sein.
Die Hüterin der verlorenen Schätze
(120)Aktuelle Rezension von: HopeandliveWir befinden uns im Schwarzwald im Jahr 1965. Charlotte Vogel aus dem Forsthaus Vogel am Liliensee bekommt Post aus dem Nachlass ihrer früheren Freundin mit der Bitte ihre kleine Tochter zu sich zu nehmen, deren Patentante sie. Charlotte nimmt diese Bitte sehr ernst und freut sich auf das kleine Mädchen, doch bei ihrer Ankunft staunt sie.
Aus dem Auto, mit dem ihr Sohn Robert ihr Patenkind vom Bahnhof abgeholt hat, steigt eine junge schöne Frau, eindeutig erwachsen was die ganze Familie erstmal verdutzt zur Kenntnis nimmt. Lisa kommt mit einem Koffer und sehr viel unsichtbarem Gepäck namens Selbstzweifel und Ablehnung. Sie hofft im Forsthaus mehr über ihre Mutter zu erfahren und sehnt sich aus tiefstem Herzen nach einer Familie. Doch aufgrund ihrer Biografie glaubt sie fest daran, dass ihr das nicht zusteht. Der Leser erlebt sehr authentisch den inneren Kampf der jungen Frau mit die Vergangenheit loszulassen und innere Ruhe und Frieden zu finden.
Robert, der älteste Sohn und ebenfalls Förster, steht Lisa sehr skeptisch gegenüber und fühlt sich auf der anderen Seite auch von ihr angezogen. Doch eine große und immer noch schmerzende Wunde in seinem Herzen, was Frauen und Beziehungen betrifft, lässt ihn auf Distanz gehen. Charlotte hingegen, die sich sehr gerne als einen Engel der Liebe betätigt, wittert die Gunst der Stunde und versucht einen ihrer Söhne mit Lisa zusammenzubringen Großvater Johann beobachtet das alles und bespricht es mit dem, der alles in die richtigen Wege leiten wird.
Auf einer gemeinsamen Winterbergtour von Robert und Lisa, herbeigeführt von einem weiteren Engel der Liebe, nämlich Johann, kommen sich die beiden zögerlich näher. Ein plötzlicher Schneesturm bringt sie jedoch in höchste Gefahr und die Forstfamilie ahnt noch nichts davon. Derweil kommt das echte Patenkind, Trudi, mit ihren Pflegeeltern im Forsthaus an......
Elisabeth Büchle hat einen ganz wundervoll stimmungsvollen Winterroman geschrieben und dabei die 60er Jahre gekonnt wieder aufleben lassen. Die Landschaft und das Leben im Schwarzwald wurden mir so lebendig während des Lesens, ich fühlte mich förmlich am Liliensee und habe die wunderbare Natur genossen. Da mein Geburtsjahr in den 60ern liegt, war es mir auch ein ganz besonderes Vergnügen. Doch nicht nur die äußeren Stimmungen vermag die Autorin zu beschreiben sondern auch das Innenleben der Protagonisten, mit was sie zu kämpfen haben, was sie verletzt hat und immer noch verletzt und wie sie sich bemühen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen um in Ruhe und Frieden ein neues Leben zu starten, das nur mit Gottes Hilfe möglich ist, liest sich einfach so gut. Auf eine ganz angenehme Weise wird der christliche Glaube in die Geschichte eingebettet und jeder Leser kann die kleinen versteckten Weisheiten Gottes für sich in Anspruch nehmen.
- Young Explorers Program
Abenteuer Schwarzwald
(1)Aktuelle Rezension von: Literaturwerkstatt-kreativ„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor
„Abenteuer Schwarzwald“ von Young Explorers Program
„Wasserfälle, Schluchten, Seen, Wälder, Wildnis: Das Abenteuer Schwarzwald kann beginnen!“
Inhalt des Buches:
„Das YEP“ - Young Explorers Program
„Nationalpark“ z.B.:
Allgemeines Nationalparkwissen / Geologie, Klima und Lebensräume / Wanderungen
„Wald“ z.B.:
Lebenszyklus Baum / Stürme / Pilze
„Tiere“ z.B.:
Der Borkenkäfer / Der Auerhahn / Der Luchs / Der Wolf
„Klimawandel“ z.B.:
Klimawandel – was ist das? / Was macht der Wald mit dem Klima / Ausblick in die Zukunft
„Challenges“ z.B.:
Bäume identifizieren / Superkräfte der Pflanzen / Survival – draußen überleben
„Fotografie“ z.B.:
Sternfotografie / Timelapse - Fotografie
„Abspann“ z.B.:
Vegane Schwarzwaldküche / Commumity Quotes
Fazit:
Meine Heimat ist das Ruhrgebiet, meine Wahlheimat der Schwarzwald. Mittlerweile habe ich bereits 16 Urlaube in Baiersbronn zugebracht. Also genau da, wo der „Nationalpark Schwarzwald“ angesiedelt ist und worüber die Community schreibt. Von daher sind mir viele der präsentierten Fakten aus diesem Buch bereits bekannt und auch das Ringen in der Bevölkerung, ob Nationalpark oder nicht, sind mir noch sehr gegenwärtig.
Seit sieben Jahren durchstreifen die Young Explorer den Schwarzwald, spüren den schnellsten Vogel der Welt und die kleinste Eule Europas auf – und entdecken, was passiert, wenn der Mensch nicht mehr eingreift und die Natur Natur sein lässt.“
Die Idee dieses Projektes ist natürlich schon sehr beeindruckend, Jugendliche die Projekte im Wald machen und dafür andere Jugendliche begeistern und gewinnen wollen. Dabei wird die Idee verfolgt mithilfe von Fotografie und Film die Schönheit der Natur aus völlig neuen Blickwinkeln zu beobachten und wahrzunehmen. Nebenher gibt es in den Camps auch noch Ranger-Führungen, Workshops etc., in denen Jugendliche für Themen wie z.B. Natur- und Umweltschutz herangeführt und sensibilisiert werden.
In diesem Naturführer „Abenteuer Schwarzwald“ hat die Community nun ihr gesamtes Wissen zusammengetragen und es der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Man findet neben Fachwissen auch besonders schöne Tourenvorschläge wie etwa den “Buhlbachsee“, den „Karlsruher Grat“, oder den „Hutzenbachsee“, die auch ich absolut empfehlen kann.
Was bei allem Schönen aber auch erwähnt werden sollte ist, dass seitdem ich 2009 das erste mal in dieser Gegend war, viele Ecken des Schwarzwaldes noch Geheimtipps waren, heute jedoch völlig überlaufen sind; mit allen Konsequenzen die das mit sich bringt. Etwa die Lautstärke bei größeren Gruppen [Tiere sieht man da nicht mehr, jedenfalls keine lebendigen, allenfalls Holzgeschnitzte]. Oder der zunehmende Müll, oder natürlich der Autoverkehr usw. Das ist halt auch ein Nachteil eines Nationalparks, der so frequentiert ist.
Jedenfalls ein informatives und interessantes Sachbuch über den „Nationalpark“ und ein schöner Einstieg um den Schwarzwalds zu entdecken!
Die ganze Rezi auch auf meinem BLog:
https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2022/10/14/abenteuer-schwarzwald/
Besten Dank an den „Knesebeck Verlag“ für das Rezensionsexemplar.























