Bücher mit dem Tag "schweigsamkeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schweigsamkeit" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Das Parfum (ISBN: 9783257261509)
    Patrick Süskind

    Das Parfum

     (10.184)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Erzählt wird die Geschichte von Grenouille, und zwar von seiner Geburt an. Seine olfaktorischen Antennen sind so immens, dass er irgendwann beschließt, Parfümeur zu werden. Sein Drang nach dem perfekten Parfüm wird so exzessiv, dass er dafür sogar junge Frauen ermordet, um die Düfte ihrer Körper in das Parfüm einfließen zu lassen. 

    Die olfaktorische Berg- und Talfahrt des Grenouille wird ellenlang beschrieben und driftet sofort ins Surreale ab. Den Lesenden werden Längen zugemutet. 

    Mir erschließt sich nicht, warum dieses Buch als Unterrichtslektüre in Schulen Verbreitung gefunden hat. Zumindest können auch Jugendliche das Buch aus meiner Sicht lesen, weil die Beweggründe der darin dargestellten Brutalität sich so jenseits der Realität bewegen, dass sie einen nicht nahegehen sollten. 

    Erwähnenswert ist, dass es etwas Vergleichbares vermutlich bis heute noch nicht gibt. Ich würde fast sagen, das Buch stellt eine eigene literarische Gattung dar, ist also quasi eine Art "olfaktorischer Roman". Aber eigentlich kann man es auch schlicht als Drama bezeichnen.

    Die Länge der Geschichte hätte locker halbiert werden können.

  2. Cover des Buches Verblendung (ISBN: 9783453442030)
    Stieg Larsson

    Verblendung

     (6.217)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    … aber das brauche ich auch nicht. Es reicht aber locker, um dranzubleiben und das Buch zu genießen. Es sind tolle Figuren dabei, es gibt ein großes Rätsel, und spannend ist es auch. Ich werde es jetzt ein zweites Mal lesen und falls ich dabeibleibe, dann bleiben auch fünf Sterne. Falls es mir dann doch beim zweiten Lesen nicht mehr gefällt, ziehe ich einen ab.

  3. Cover des Buches Vergebung (ISBN: 9783453442054)
    Stieg Larsson

    Vergebung

     (2.326)
    Aktuelle Rezension von: PWD_Kater

    Stieg Larsons Triologie ist fast perfekt, sein Stil, seine Spannungshaltung, seine immer wieder wechselnde Schauplätze. Ich kann nur sagen, dass so eine Triologie nicht täglich erscheinen wird und auch erscheinen kann. Es ist wirklich zu schade, dass der Autor zu früh verstorben ist, er hätte vielen Lesern noch so viel Freude bereiten können. 

    Es dreht sich nicht nur um das Hauptgeschenen und die Gerechtigkeit, es geht in seinen Büchern um viel, viel mehr. Es gibt sehr viele Nebenhandlungen, die auf ersten Blick gar nichts mit dem Hauptgeschehen haben, doch insgesamt genau dank dieser kleineren Erzählungen, die nebenbei verlaufen, macht es nicht nur dieses, sondern auch andere seine Bänder sehr spannend und interessant. Ich habe das erste Band "Verblendung" als Geschenk erhalten und wollte auch keine anderen Bücher lesen, bis ich "Verdammnis" und "Vergebung" gelesen habe. Alleine der Umstand, dass ich sehr bald mit dem dritten Band fertig werde, bereitet mir große Kopfschmerzen. Was werde ich nur lesen, denn solche Werke sind einmalig !! Es wird schwierig sein, so ein Niveau beizubehalten. Zögert nicht, kauft einfach seine Bücher. Das ist ein spektakulärstes Eregnis, auch für die, die nicht viel oder nicht sehr gerne lesen.

  4. Cover des Buches Der Erdbeerpflücker (ISBN: 9783570308127)
    Monika Feth

    Der Erdbeerpflücker

     (1.846)
    Aktuelle Rezension von: Anni04

    Ich bin ein großer Fan von Jugendthrillern und war sehr gespannt auf diesen Klassiker. Ich habe festgestellt, dass das Buch in diesem Jahr bereits 20 Jahre alt wird. An manchen Stellen hat man durch den Schreibstil gemerkt, dass es etwas älter ist, aber das hat mich kein bisschen gestört und es ließ sich trotzdem flüssig weglesen. 

    Durch den Klappentext ist die Handlung ja mehr oder weniger vorherbestimmt, was ich ein bisschen schade fand. Trotzdem hat mich das Buch von Anfang an packen können und ich habe die Geschichte mit großer Spannung verfolgt. Eigentlich wollte ich nur mal in den Roman reinlesen, habe ihn dann aber innerhalb kürzester Zeit verschlungen. 

    Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Man hatte somit Einblicke in die Gefühlswelt der Betroffenen sowie in die Ermittlungsarbeit. Zum Schluss wechselten die Sichten immer schneller. Das hat für eine spannende Dynamik gesorgt.

    Die Charaktere wurden ebenfalls vielfältig und interessant gestaltet, allerdings war die Protagonistin extrem naiv. Man könnte ihr Verhalten zwar damit begründen, dass sie von ihren Gefühlen überrollt wurde, aber mir kam es zeitweise so vor, als wenn ihr ein Liebestrank eingeflößt wurde. Ihr Handeln gegen Ende des Buches war für mich sehr unverständlich. Das und die Tatsache, dass man durch den Klappentext schon sehr viel von der Handlung wusste, sind meine Kritikpunkte. Davon abgesehen, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und ich werde bald den nächsten Band zur Hand nehmen.

  5. Cover des Buches Schnee, der auf Zedern fällt (ISBN: 9783455651430)
    David Guterson

    Schnee, der auf Zedern fällt

     (247)
    Aktuelle Rezension von: Dini94

    Zu Beginn des Buches befindet sich der Leser in einer Gerichtsverhandlung. Der japanischstämmige Amerikaner Kabou Minamoto wird wegen Mordes an einen amerikanischen Bürger angeklagt. Der Einzige der ihm eventuell helfen könnte, wäre der einarmiger Journalist namens Ishmael Chamber. Dieser jedoch befindet sich in Zwiespalt, denn seine Jugendliebe ist jetzt Kabou´s Frau.

    Der Klapptext deutet auf eine spannende Geschichte, jedoch wird der Leser sehr oft in die Vergangenheit zurück versetzt. Der Autor versucht mit den vielen Rücksprüngen, die damalige angespannte Situation zwischen Amerikaner und japanischstämmigen Amerikaner darzustellen.

    Das Gerichtsverfahren und die Mordaufklärung sind eher nebensächlich. Der Mordvorgang klärt sich auf die restlichen 100 Seiten. Tut mir Leid für den Spoiler. 

    Ja, es ist ein historischer Roman und ja, die Grundidee ist gelungen aber der Inhalt könnte etwas anders verpackt bzw. erzählt werden. Wem langwierige Lebensgeschichten gefallen, wird dieses Buch mögen.

  6. Cover des Buches Affäre Nina B. (ISBN: 9783426419083)
    Johannes Mario Simmel

    Affäre Nina B.

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Moni 3007
    Dies ist die spannende Geschichte eines skrupellosen Schiebers namens Julius Brunner, der von seiner dunklen Vergangenheit anderer Menschen lebt. Er wird gehaßt, doch immer wieder beherrscht er die anderen durch ihr eigenes Vorleben. Als er aber auch seinen Chauffeur Robert Holden, der ihn mit seiner schönen Frau Nina betrügt, erpressen will, wird er ein Opfer seiner Machenschaften.Der Roman spielt in der Zeit vom 21.8.1956 bis 9.4.1957. Der Roman beginnt mit einer Selbstanzeige des Robert Holden bei der Polizei. Robert Holden erzählt den Roman in der Ich-Form. Ich habe das tolle Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Dasselbe ist von Simmel wieder einmal hervorragend spannend geschrieben worden mit einem überraschenden Schluß. Ich war nicht auf den Mörder gekommen. Ich habe schon einige Simmel-Romane gelesen und lese sie immer wieder sehr gerne. Für mich ist auch dieses Simmel-Buch empfehlenswert. Der Roman wurde auch verfilmt.
  7. Cover des Buches Der Bademeister (ISBN: 9783596189694)
    Katharina Hacker

    Der Bademeister

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    In dem Buch wird beschrieben, wie ein einsamer Bademeister sein Leben meistert, mit seiner Familie zu der er keine besondere Bindung hat und mit einem Job den er nie wollte. Sein Verfall nach seine rKündigung wird beschrieben. Die Schriebweise des Buches ist sehr usnpektakulär, wenoig bis keine Spannung kommt auf. Wie so oft ist auch hier der Klappentext spannender als das ganze Buch.
  8. Cover des Buches The American (ISBN: 9780553825725)
    Martin Booth

    The American

     (9)
    Aktuelle Rezension von: WolffRump
    Genre:
    Thriller.

    Umfang:
    Ca. 397 Seiten (TB/Print).

    Serie:
    Nein.

    Inhalt:
    Signor Farfalla („Herr Schmetterling“) ist ein Handwerker des Todes: er stellt handgefertigte Waffen für Berufskiller her. Bevor er sich in seinem geliebten italienischen Bergdorf zur Ruhe setzt, nimmt er einen letzten Auftrag an. Schon bald bemerkt er, dass er von einem Unbekannten beschattet wird. Farfalla steckt in der Zwickmühle: er weiß, dass er den Auftrag nicht einfach abbrechen kann, ohne selbst zum Ziel seiner Auftraggeber zu werden, zudem würde er bei einer Flucht sein Versteck verlassen müssen, das ihm ebenso wie seine junge Geliebte ans Herz gewachsen ist. Ihm bleibt keine Wahl: er muss sich seinem Verfolger stellen.

    Perspektive:
    Ich-Erzähler. Da es in ‚The American’ vor allem um die Selbstbetrachtungen des Antihelden geht und nicht um Action, ermöglicht die Ich-Perspektive dem Leser bestmöglich in die Gedankenwelt des Protagonisten einzutauchen.

    Erzählzeit:
    Gegenwart mit zahlreichen Rückblenden im Präteritum.

    Setting:
    Die Story spielt hauptsächlich in einem kleinen Bergdorf in Italien, dass die mittelalterliche Kulisse für Farfallas neugewonnene Heimatgefühle bietet. Er bewohnt ein altes Gebäude mit einem Turm, in dem er seine Werkstatt eingerichtet hat. Seine Freizeit verbringt er in einem Café, in dem er mit seinen wenigen Freunden – einfachen Dorfbewohnern zusammenkommt. Das Dorf mit seinen kauzigen Bewohnern und der pittoresken Umgebung ist Klischee pur, doch durch den Gegensatz zu der latenten Bedrohung durch den Beschatter („Schattenbewohner“) und den menschenverachtenden Job des Protagonisten gewinnt das Setting an Reiz. Und zugegeben, es hat für den Leser auch eine touristische Qualität, ähnlich wie Venedig für die Donna Leon – Krimis. Die Ortsbeschreibungen sind ebenso detailverliebt wie authentisch und sie sind in diesem Roman das hauptsächliche Futter für das Kopfkino des Lesers.

    Die Rückblenden bedienen sich unterschiedlicher Settings weltweit.

    Struktur und Spannungsbogen:
    Wer den spannenden Blockbuster ‚The American’ mit George Clooney gesehen hat oder generell einen actionreichen Thriller erwartet, der wird den Roman spätestens nach hundert Seiten enttäuscht aus der Hand legen. Und er tut gut daran, denn es gibt nur ein einziges Action-Kapitel fast am Ende der Geschichte, das gerade einmal zehn Seiten umfasst. Der Rest des Romans besteht aus Selbstbetrachtungen, Ortsbetrachtungen, Charakterisierungen sowie philosophischen und geschichtlichen Einordnungen. Das Drehbuch des Films teilt mit dem Roman lediglich die Hauptfigur, ein paar Nebenfiguren sowie das Setting. Der Rest – also nahezu die gesamte Handlung des Films – hat mit dem Roman wenig zu tun. Selbst der Titel des Films ‚The American’ hat mit dem ursprgl. und viel passenderen Titel des bereits einige Jahre zuvor erschienenen Buchs ‚A Very Private Gentleman’ keine Schnittmenge.

    Wenn man die (falsche) Erwartungshaltung über Bord wirft, lohnt sich die Lektüre des Romans allemal. Spannung ensteht auch und vor allem durch die latente Bedrohung, die durch den sog. ‚Schattenbewohner’ ausgeht, der aus einem auch dem Protagonisten unbekannten Grund seine Verfolgung aufgenommen hat. Der Konflikt, der sich für Farfalla ergibt, hat nichts mit dem typischen Krimikonflikt zu tun, es handelt sich vielmehr um einen Lebenskonflikt. Farfalla hat eine emotionale Schutzschicht um sich herum errichtet, die maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass seine Feinde ihm bislang nichts anhaben konnten. Doch nun, am Ende seiner Karriere, hat er erstmals einen Ort und Menschen gefunden, an denen ihm etwas liegt und sein Fluchtinstinkt führt einen permanenten Kampf gegen seinen Wunsch, zu bleiben und ein richtiges Leben zu führen. Auch wenn er unter einer Legende und falschem Namen lebt, fällt es ihm immer schwerer, seine Mitmenschen anzulügen. Sein bester Freund, ein sinnesfroher Pastor, versucht ihn aus der Reserve zu locken und fordert ihn auf, sich zu seinem Leben zu bekennen. Seinen verzweifelten Kampf gegen sein altes Ich und um seine Freiheit zu beobachten, ist spannend, vor allem, weil dieser Kampf unter der Oberfläche gärt und das Ergebnis nur tragisch enden kann. Farfalla kann sein altes (totes) Leben weiterführen oder sich für das neue Leben entscheiden, das aber wahrscheinlich zu seinem Tod führen wird. Der Roman ist insofern mehr Drama und Tragödie als ein Thriller und das Krimimotiv Tod ist nur der Mittel zum Zweck, um den zentralen Konflikt zu dramatisieren.

    Die Klimax ist aus meiner Sicht der schwächste Teil des Plots. Die plötzliche Action wirkt bemüht und die Motive des Täters sind oberflächlich. Es kommt keine Empathie auf, die Action wirkt geschildert wie in einer Nachrichtensendung und nicht (mit)erlebt. Ich habe fast den Eindruck, als wäre dem Autor am Ende seines Werks plötzlich wieder eingefallen, dass er eigentlich einen Krimi schreiben wollte, also wurde noch mal eine Handvoll Geballere in den Roman-Eintopf geworfen. Das dramatische Ende ist den Drehbuchautoren aus Hollywood übrigens wesentlich besser gelungen.

    Hauptcharaktere:
    Signor Farfalla (ital.: Herr Schmetterling): Protagonist, offiziell Schmetterlingsmaler, tatsächlich Gewehrbauer, sein tatsächlicher Name bleibt unbekannt; am Ende gibt er als ersten Schritt der Öffnung seinen Vornamen bekannt: Edmund. Der Charakter wird ausgesprochen tief und durch zahlreiche Rückblenden auch in seiner Entwicklung ausgeführt. Eigentlich ist Farfalla viel eher ein sensibler Schmetterlingsmaler und Handwerker als ein soziopathischer Killer-Support. Die tragische Ironie des Namens passt zu seiner Situation. Farfalla macht im Verlauf der Story einen umfassenden Wertewandel durch.
    Don Benedetto: Pfarrer im Ort, sinnesfrohe Barockfigur; obwohl Farfalla Atheist zu sein scheint, ist Benedetto sein engster Freund und ‚Versteher’.
    Carla: Prostituierte, Studentin, verliebt sich in Farfalla und lockt ihn zum Ende hin aus seinem Schneckenhaus.
    Der Antagonist Schattenbewohner tritt erst ganz am Ende des Romans für einen kurzen Moment aus dem Halbdunkel, um sich bleihaltig in der Handlung zu verewigen. Er ist nur ein Instrument und keine differenzierte Figur.

    Sprache/Duktus:
    Booths Spache ist bildgewaltig und reich an Metaphern. Oft sind seine Bilder gelungen, zuweilen übertreibt er seine Suche nach Allegorien jedoch und reiht in einem einzigen Satz ein halbes Dutzend Vergleiche aneinander, so als würde er ein inneres Brainstorming durchführen, um den besten Begriff ausfindig zu machen. Dass ein Autor beim Schreiben auf genau diese Art vorgeht, ist naheliegend, aber das Ergebnis der Suche sollte das stärkste Bild für den Leser sein und nicht die Ideensammlung. Leider verfällt Booth seiner Sammelleidenschaft immer wieder, wodurch der Eindruck einer unangemessen barocken Ausdrucksweise entsteht – schade, denn im Kern ist seine Ausdruckkraft beeindruckend.
    Als (positives) Beispiel sei der erste Satz des Romans zitiert: „Hoch oben in den Alpeninnen, dem Rückgrat Italiens, mit seinen Wirbeln aus jungem Gestein, an denen die Sehnen und das Fleisch der Alten Welt befestigt sind, gibt es eine kleine Höhle über einem tiefen Abgrund.“
    Wer nach diesem Satz noch einen Actionthriller erwartet, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.

    Fazit:
    Wenn man den vom Verlag offensichtlich beabsichtigten Rückwärts-Ausstrahlungseffekt des Films ‚The American’ auf den Roman ‚A Very Private Gentleman’ ausblendet und keinen Thriller erwartet, dann kann man als Leser das bewegende Drama eines Menschen miterleben, der erkennen muss, dass er nur dann wirklich leben kann, wenn er dem Tod die Tore öffnet. Das vorzügliche Setting und die charakterliche Tiefe der Hauptfigur entschädigen für die zeitweise zu blumige und antiquierte Ausdrucksweise.
  9. Cover des Buches Nachgetragene Liebe (ISBN: 9783630864983)
    Peter Härtling

    Nachgetragene Liebe

     (12)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Warum blickt ein Mensch im fortgeschrittenen Alter auf seine frühe Kindheit zurück? Sind es die schönen Erinnerungen an die unbeschwerte Zeit, an vergessen geglaubte Momente, an Freunde, die man über die Jahre aus den Augen verloren hat? Oder sind es die wehmütigen Augenblicke, in denen man nie aussprechen durfte, was man dachte, nie reagieren durfte, wie man wollte. Diese Momente, in denen man liebes- und schutzbedürftig eine Umarmung herbeigesehnt hat und höchstens einen strengen Blick oder eine flüchtige Berührung im Vorbeistreifen erhielt. Erinnerungen an die prägenden Ereignisse, wenn man still zu sein hatte, obwohl alles in einem laut schrie.

    Der Schriftsteller Peter Härtling versetzt sich in „Nachgetragene Liebe“ in seine frühe Kindheit zurück, in die Zeit, als er die Zuneigung seines Vaters noch ganz still am Tisch neben dem großen Schreibtisch seines Vaters herbeigesehnt hat. Später dann die eher aufmüpfigen Versuche eines Elfjährigen auch nur einen Wink an Aufmerksamkeit zu provozieren. Geboren 1933 in Chemnitz wächst Peter bei seiner Mutter Erika und Vater Rudolf auf. Der Vater ist Rechtsanwalt und ein schweigsames Oberhaupt der Familie. Schwester Lore kommt 1936 auf die Welt. Peter schwankt zwischen einer ehrfürchtigen Haltung, vor allem seinem Vater gegenüber. Stets und ständig lechzt Peter nach Informationen, nach Kommunikation, nach Aufklärung und erhält nichts davon. Vor allem sein Vater bedient sich der Schweigsamkeit als erzieherischem Mittel, in erster Linie zur Bestrafung. Doch Peter ist ein wachsamer, aufmerksamer Junge, der vieles beobachtet und so wenig versteht, weil niemand ihm die Hintergründe erklärt. So geschieht es auch, dass er sich unbedingt in der HJ beweisen will. Seine Eltern erklären ihm nicht, warum sie es nicht gutheißen können, sondern ignorieren ihn vielmehr. Vermutlich soll Peter vor regimekritischen Äußerungen geschützt werden, aber bei ihm kommt die Botschaft an, dass man ihn nicht ernst nehmen will. Als der Vater in den Kriegsjahren eingezogen wird, unterhält Mutter Erika wohl ein Verhältnis und Peter verliert den Respekt vor ihr. In dieser Zeit ist es die Babitschka, die Großmutter, zu der er bewundernd aufblickt, da sie sowohl in der Küche mit Schürze wirbelnd und leckere Mahlzeiten zaubernd, als auch bei einem festlichen Mahl im Abendkleid ein Frauenbild bekleidet, das in Peter Bewunderung hervorruft. Die Zeiten werden härter, die Familie flüchtet zuerst nach Mähren, als der Vater wieder auftaucht nach Zwettl in Niederösterreich. Doch die Rote Armee und das Kriegsende rücken näher.

    Sehr eindringliche Erzählung, in der es Peter Härtling gelingt in atmosphärisch und emotional dichter Art wieder das Kind zu sein und aufzublicken zu seinem Vater, der nicht die Chance hatte so alt zu werden, wie Härtling es war, als er seine Beziehung zum Vater aufzuarbeiten versucht. Diese sehr gefühlvolle Rückschau erlaubt Härtling den Vater besser zu verstehen und ihm vieles zu verzeihen.

  10. Cover des Buches Die Namenlosen von Amrum (ISBN: 9783954004553)
    Jürgen Rath

    Die Namenlosen von Amrum

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Prof_Ambrosius

    Archivar Steffen Stephan forscht gemeinsam mit Studentin Liliane nach den namenlosen Gräbern auf der Nordseeinsel Amrum. Schnell wird klar, die Bewohner haben hier nicht nur angespülte Körper vergraben. Wer hängt mit drin, in der undurchschaubaren Geschichte um Strandräuberei und Schmuggel? Und was ist mit dem ehemaligen Inselpolizisten passiert, der angeblich von der Insel fliehen musste?

    Jürgen Rath hat eine spannende Story geschaffen, die mir so manchen Abend auf dem Sofa versüßt hat. Die Figuren sind authentisch gestaltet und die Geschichte ist bis auf wenige Stellen schlüssig und gut nachvollziehbar. Es gab einige Entwicklungen und Wendungen, die nicht ohne weiteres vorhersehbar waren. Das Ende war für mich ziemlich überraschend aber sehr gut gelungen.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. 

  11. Cover des Buches Verarschung (ISBN: 9783499258381)
    Lars Arffssen

    Verarschung

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Die Parodie auf die Stieg-Larsson-Bücher mit Seitenhieben auf Henning Mankell und Peter Hoeg: Ein geheimnisvoller Rentier-Ripper geht um, der erst erwürgt und dann ausweidet, gleichzeitig werden ein unbekannter Krimiautor (einziger nichtveröffentlichter schwedischer) und ein Bestsellerautor ("Der baltische Stör...") enthauptet. Steckt wirklich Jane Manhater aka Lizzy Salamander dahinter, wie dein Überwachungsvideo nahelegt? Hat sie mit dem Krimiautorenkopf Elfmeter gescgossen? Der Humor entsteht zum großen Teil aus der ständigen Wiederholung des Immergleichen, wodurch die Schweden als kaffetrinkende Brataalfreaks dargestellt werden mit nimmersatten Frauen und perversen Verwicklungen in den schwedischen Langlaufverband. Jedem Nordischen-Krimi-Freak ans Herz gelegt, jo!!!

  12. Cover des Buches Kondom des Grauens / Bis auf die Knochen (ISBN: 9783499244964)
    Ralf König

    Kondom des Grauens / Bis auf die Knochen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Drehbuch zu der kultigen Horror- und Krimiparodie um Luigi (Lutschi) Mackeroni, hartgesottener Cop mit Migrationshintergrund und Hodenverlust. Besagtes Kondom beißt Freiern im Stundenhotel das beste Stück ab. Brüllend komischer Trash mit Starbesetzung, sehr blutig, und ein Riesenerfolg, der aber leider fast nicht mehr im TV läuft. Deutsches Kino wünscht man sich häufiger so frech-makaber!
  13. Cover des Buches Der Banknotenfälscher (ISBN: 9783502509998)
    Edgar Wallace

    Der Banknotenfälscher

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der reiche, aber psychisch labile Peter Clifton steht kurz vor der Hochzeit mit Jane Leith, einer wunderschönen Frau (schmacht!). Bevor er sie zu seinem Eheweib nehmen will, berät er sich mit Dr. Wells, einem ihn behandelnden Arzt und väterlichen Freund, über seine psychische Erkrankung. Jane ist zunächst auch nicht begeistert, Peter zu heiraten, hat aber gegen Zahlung einer "Ablösesumme" an ihren Vater zugestimmt. Ein rothaariger Nebenbuhler Peters wird gleich in der Hochzeitsnacht ermordet und auf einer Gartenmauer abgelegt. Und Peter wird außerdem für den "Fuchs" gehalten, einen legendären Geldfälscher, der die halbe Welt in Atem hält. Wie hält eine Junge Ehe so was aus? Eine sehr spannende Krimigeschichte, schön altmodisch und mit einer psychologisch gut beobachteten Lovestory.
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