Bücher mit dem Tag "schwerter"
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- J. R. R. Tolkien
Der Herr der Ringe
(7.774)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraEndlich habe ich es geschafft „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien aus dem Jahr 1955 durchzulesen. Damit neigt sich auch mein gleichnamiges Blogspecial dem Ende zu. Eines möchte ich schon vorab klären: Ich habe die korrigierte Version von Wolfgang Krege gelesen, die ursprünglich 1999 erschien, und beziehe mich in dieser Rezension auch nur auf eben diese. Am High-Fantasyepos schrieb Tolkien mit Unterbrechungen über 13 Jahre lang. Zuerst erfand er die Sprache Elbisch mit ihrer Schrift, dann überlegte er sich einen passenden Kosmos, in dem diese Sprache zum Leben erwachte: Mittelerde war geboren. Übrigens: Das Gesamtwerk besteht aus sechs Büchern, die Tolkien allerdings am liebsten als Gesamtwerk veröffentlicht hätte. Da die Papierpreise nach dem zweiten Weltkrieg sehr hoch waren, entschieden sich die Verleger, gegen den Willen des Autors, der eine Dilogie als Kompromiss vorschlug, daraus eine Trilogie zu machen. Tolkien selbst bezeichnete den Herrn der Ringe jedoch nie als Trilogie, sondern immer als Einzelwerk.
Bilbo Beutlin, der Protagonist aus der Vorgeschichte „Der kleine Hobbit“, plant in Hobbingen seinen 111. Geburtstag gemeinsam mit seinem Neffen Frodo Beutlin zu feiern, der am gleichen Tag 33 Jahre alt wird. Auf der Party löst sich Bilbo vor den Augen der anderen Hobbits scheinbar in Luft auf. Der Grund: Er ist seit seinem großen Abenteuer im Besitz des Herrscherrings. Bilbo beschließt, erneut ein Abenteuer zu erleben und spurlos zu verschwinden. Doch der Zauberer Gandalf lässt ihn nur unter einer Bedingung gehen: Er muss den Einen Ring Frodo vermachen.
Siebzehn Jahre schon hat Bilbo den Ring in Beutelsend zurück gelassen und sich davon gemacht, als Gandalf Frodo besucht und ihm die wichtigste Aufgabe Mittelerdes anvertraut. Er soll nach Mordor ziehen und den Ring in den Orodruin werfen, denn nur dort ist es heiß genug, um ihn zu zerstören. Zusammen mit Samweis Gamdschie und später auch mit Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk bricht Frodo auf und erlebt die gefährlichsten Monate seines Lebens.Als ich das Buch aus meinem Schrank holte und es in der Hand hielt, dachte ich folgendes: „Oh Gott, ist das schwer! Das ist ja mal ein richtig dicker Schinken. Naja, ich schlag es mal auf… die Seiten sind hauchdünn und die Schrift ist winzig. Mir schwant, bis ich den Wälzer durchgelesen habe, wird es sehr lange dauern.“ Hier ist schon mein allererster Hinweis: „Der Herr der Ringe“ ist mit über 1500 Seiten absolut nichts für Gelegenheitsleser. Wo „Der kleine Hobbit“ schon sein Ende gefunden hat, kommt Frodo mit seinen Freunden gerade erst in Bruchtal an. Dafür könnt ihr danach aber, so wie ich, voller Stolz sagen, dass es das dickste Buch war, das ihr jemals gelesen habt und kein einziges Wort ausgelassen wurde, nicht einmal das Vorwort. Dieses ist übrigens unglaublich interessant. Seit 1966 ist es in dem Werk zu finden und Tolkien beschreibt die Entstehungsgeschichte Mittelerdes, was er von Allegorien hält und wie er den zweiten Weltkrieg erlebt hat. Dieser kurze Blick hinter die Kulissen weckt im Leser schon die Vorfreude auf das Epos. Darauf folgt ein Prolog aus sage und schreibe fünf Unterkapiteln. Spätestens jetzt sollte jeder den Umfang des bevorstehenden Leseerlebnisses begriffen haben. Es gibt sogar ein Unterkapitel über Pfeifenkraut: wer es am meisten raucht, wo es angebaut wird, wie es sich über die Jahre im Auenland etabliert hat und welche Sorten die besten sind.
Nach 50 Seiten beginnt dann aber tatsächlich das erste von sechs Büchern. Jeweils zwei sind wiederum zu einem Teil einer Trilogie gefasst, die die Namen „Die Gefährten“, „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“ tragen, also genauso wie bei den Filmen. Pro Buch gibt es zwischen neun und zwölf Kapitel, die ähnlich wie schon beim Hobbit kleine Abschnitte der Reise erzählen, die in sich abgeschlossen sind, wie beispielsweise Bilbos Geburtstagsfeier oder der Abend im „Tänzelnden Pony“.
Wie bei der Vorgeschichte liegt auch hier wieder ein auktorialer Erzähler und Präteritum vor, allerdings berichtet er dieses Mal für deutlich ältere Leser. Tolkiens Schreibstil bleibt aber unverkennbar: Penibel wird mit ideal gewählten Worten wirklich jedes Detail haargenau beschrieben, vor allem Landschaften. Was mich daran jedoch etwas gestört hat war, dass Tolkien extrem häufig Himmelsrichtungen verwendet hat und das nicht nur für die Richtung, die der Pfad einschlägt, sondern auch um zu erklären aus welcher Richtung der Wind und woher das lauter werdende Hufgetrappel kommt. Um da noch den Überblick zu behalten, wird der Leser unweigerlich in eine Vogelperspektive gezwungen, immer mit der Karte Mittelerdes vor Augen und damit automatisch weiter weg von den Charakteren, was wiederum zu einer emotionalen Distanz führt. Außerdem machen diese schier endlosen Beschreibungen über den Himmel, die Wolken, den Wind, das Wetter, die Bäume, den Weg, den Fluss, das Gras, das Gestrüpp und die wenigen Tiere das Buch streckenweise ziemlich langatmig, da mir persönlich auch irgendwann die Kreativität für neue individuelle Landschaften, da es zwischendurch kaum Unterschiede gibt, fehlt.
Eine weitere Parallele zu „Der kleine Hobbit“ sind die vielen Gedichte und Lieder, die im Buch zu finden sind. Da ich sie nachgezählt habe, weiß ich, dass es exakt 38 Stück sind. Einige davon waren entweder interessant oder zumindest unterhaltsam, viele haben mich aber mal wieder eher gelangweilt.
Doch bevor ich hier den Eindruck erwecke, dass ich kein gutes Haar am High-Fantasyepos lassen werde, möchte ich mich nun den positiven Aspekten widmen. Als erstes geht es um die Geschichte allgemein. Noch nie hatte ich das Gefühl ein Werk gelesen zu haben, in das der Autor so viel Herzblut gesteckt hat. Das gesamte Tolkien-Universum ist so groß, detailliert bis ins die kleinsten Winkel und so liebevoll gestaltet, dass den Leser die Atmosphäre nicht mehr loslässt. Sie ist eine Kombination aus verspielter Märchenwelt und schattenhafter Bedrohung, die in jedem Buch zunimmt. Sobald man erst einmal eingetaucht ist, was ein paar Seiten Anlauf benötigt, vergisst man die Welt um sich herum völlig. Natürlich kennt fast jeder den groben Handlungsverlauf schon aus den Filmen, sodass große Überraschungen ausbleiben, es gibt jedoch noch mehr als genügend Unterschiede, die das Buch diesbezüglich lesenswert machen. Die Charaktere sind vielfältig und facettenreich. Besonders Frodo und Sam sind mir ans Herz gewachsen, aber auch Gandalf wird für immer einer meiner liebsten fiktiven Helden sein. Hinzu kommt, dass Tolkien, im Gegensatz zu vielen anderen Verfassern von High-Fantasy, seine Werke nie aus Profitgier geschrieben oder sie kommerziell ausgeschlachtet hat, da es damals dieses Genre noch überhaupt nicht gab. Das kann man heutzutage kaum noch behaupten.
Zum Schluss möchte ich noch eine Frage beantworten, die ich mich bis zum Lesen des Buches selbst gefragt habe: „Wer ist denn nun der Herr der Ringe?“ Im ersten Kapitel des zweiten Buches nennt Gandalf Sauron „Herr der Ringe“, da er mit den Ringen der Macht die neun Ringgeister kontrolliert, die Frodo verfolgen. Als Sam dann Frodo als den Herrn der Ringe bezeichnet, widerspricht Gandalf ihm dann und sagt, dass nur der Schmied als Herr bezeichnet werden kann und das sei Sauron. Es ist für mich durchaus beachtlich, dass ein Fantasyroman nach dem Antagonisten benannt wird.
Muss man den Herrn der Ringe gelesen haben? Auch wenn die Hardcore-Fans jetzt laut aufschreien, sage ich: Nein, muss man nicht unbedingt. Der dicke Brocken ist nur unter Einschränkung zu empfehlen. Man sollte nicht nur Lust auf Fantasyliteratur haben, sondern richtig Lust auf „Der Herr der Ringe“ und wirklich alles, was damit zu tun hat. Außerdem sollte man viel Zeit und auch Geduld für gelegentliche Durststrecken aufwenden können. Dann kann man aber durchaus großen Spaß mit dem Buch haben. Denn man sollte nicht vergessen, dass dieses Werk den Grundstein für zahlreiche weitere Fantasyreihen legte, es viel kopiert und imitiert wurde, da es in den 1950ern revolutionär war. Trotzdem steckte das Genre zu der Zeit auch noch in seinen Kinderschuhen, um nicht zu sagen „Babyschuhen“. Die Ansprüche der Leserschaft sind heutzutage ganz anders, vor allem was das Tempo betrifft. Die Frage ist also, ob man es nach damaligen oder heutigen Maßstäben beurteilen will. Würde ich ersteres tun, hätte ich nicht das Recht die heute noch berühmteste Fantasygeschichte aller Zeiten auch nur ansatzweise zu kritisieren. Da ich aber einen modernen Blog führe, möchte ich auch nach heutigen Standards bewerten. Vorab möchte ich sagen, dass ich es nicht bereut habe das Buch gelesen zu haben. Außerdem sollte man als bekennender Fan des Genres keinen Bogen um das Werk machen. Wie aber schon in der Kritik beschrieben, handelt es sich für mich nicht um ein perfektes Buch, das Chancen darauf hätte eines meiner Lieblingsbücher zu werden, obwohl es seine hohe Position in der heutigen literarischen und filmografischen Kultur und das daraus resultierende Merchandising mit Nerdcharakter absolut verdient hat. Deswegen kann ich „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien „nur“ vier von fünf Federn geben.
- Sarah J. Maas
Throne of Glass – Die Erwählte
(2.998)Aktuelle Rezension von: erdbeermarmeladenbrotmithonigDas Buch war so schön! Die Geschichte ist vielseitig und fesselt. Einerseits gibt es romantische Stellen, die Spannung und Action kommen aber nicht zu kurz. Außerdem eine hohe Kriminalitätsrate. Während das Buch manchmal unglaublich realistisch erscheint, gibt es dann doch immer wieder die ein oder andere Phantasy-inspirierte Stelle. Also alles was man sich vorstellen kann, aber so gut verknüpft, dass es so unglaublich schön zu lesen ist! Empfehle ich unbedingt!
- Diana Gabaldon
Feuer und Stein
(2.623)Aktuelle Rezension von: Jennifer_H_punkt_Punkt_PunktVor Jahren schon einmal die komplette Serie gelesen. Nachdem ich nun die TV- Serie geschaut habe, musste ich nochmal an die Bücher. Diesmal als Hörbuch...
Ich mag die Idee einer Zeitreise, wie sie dort landet und ihre große Liebe findet und letztendlich auch freiwillig dort bleibt. Die Autorin beschreibt sehr eindrücklich, was Claire erlebt und welche Zweifel und Gedanken sie hat. Die Art, wie die Liebesgeschichte sich entwickelt (eben nicht: sie sehen sich und direkt weiß man, die zwei werden sich verlieben, sondern eine langsamere, fast überraschende Entwicklung) mag ich zur Abwechslung auch mal ganz gerne. Auch dass dies gar nicht so im Vordergrund steht, sondern eher das Erleben der Vergangenheit und was die Ereignisse der Geschichtsbücher für Individuen damals bedeutet haben könnten.
Auch die Beschreibung der Sex- Szenen gefällt mir sehr gut. Nur, wenn die wach/ zu Hause sind kann ich deshalb leider nur mit Kopfhörern hören.
Das Ende ist mir aber viel zu abrupt. Es gibt eine Andeutung - und fertig. Als Ende zu erkennen war es nur durch den Amazon- Abspann und das hat mich schon so irritiert, dass ich 3x zurück gespult habe, weil ich dachte, etwas verpasst zu haben.
- Sarah J. Maas
Das Reich der sieben Höfe − Sterne und Schwerter
(1.990)Aktuelle Rezension von: MiiiFeyre ist zurück am Frühlingshof bei Tamlin – was jedoch keiner außer ihr weiß: Rhysand ist es, den sie liebt und der ihr Seelenverwandter ist. Alles, was Feyre aber jetzt erstmal beabsichtigt ist, hinter Tamlins Pläne zu kommen. Dieser hat sich nämlich mit dem König von Hybern verbündet und nun steht ganz Prythian ein Krieg bevor. Und währenddessen ist auch Rhys damit beschäftigt, sich bestmöglich auf den Krieg vorzubereiten.
Nachdem der zweite Band mit einem doch sehr unerwarteten Ende abgeschlossen hatte, konnte ich es kaum abwarten, den nächsten Band zu lesen und auch hier hat mich die gesamte Story wieder für sich eingenommen.
Was man direkt am Anfang/vorweg sagen kann, ist, dass die Stimmung bzw. Atmosphäre im Buch definitiv eine andere als in den vorherigen Bändern ist. Die Charaktere scheinen reifer zu sein, sie werden (oder verhalten sich zumindest) erwachsener und auch ernster (was irgendwie ironisch ist, wenn man bedenkt, dass die meisten schon mehrere hundert Jahre alt sind).
Der Fokus liegt nicht mehr so auf dem Liebesdreieck zwischen Tamlin, Rhysand und Feyre (was es im Grunde auch nie so richtig gewesen ist) oder auch nicht auf der Beziehung von Feyre und Rhys im Allgemeinen, sondern auf dem bevorstehenden Krieg, der die eigentliche Gefahr bedeutet.
Und damit auch das Einsehen, dass sie diesen Kampf nicht alleine schaffen können und die Hilfe der anderen High Lord notwendig ist.
Ich fand es super interessant, die anderen kennenzulernen. Insgesamt ist einfach alles düsterer, gefährlicher und bedrohlicher. Der Hof der Nacht ist gezwungen, Bündnisse und Handel einzugehen, über die sie sich unter normalen Umständen nicht mal Gedanken gemacht hätten.
Feyre verliert in diesem Buch definitiv ihre Naivität/Unschuld. Sie erkennt relativ schnell ein, dass sie als High Lady nicht nur die Verantwortung für sich und die, die sie liebt trägt, sondern für ein ganzes Volk. Sie lernt, um die Ecke und vor allem langfristig zu denken, nichts zu überstürzen und geduldig zu sein. Auch die Fehler, die sie macht zu akzeptieren, Lösungen zu suchen und nicht alles im Alleingang erledigen zu wollen.
Auch Rhys kommt nicht zu kurz. Er leidet unter dem bevorstehenden Krieg und würde sich, wenns sein muss, am liebsten selbst opfern, nur damit alle anderen endlich in Frieden leben können. Die Maske des bösartigen und höhnischen High Lords ist endgültig gefallen und sein wahres, sanftes Wesen tritt hervor (was nicht heißt, dass er auch nicht ganz anders kann; vor allem wenn die, die liebt, bedroht sind).
Und was mir halt wirklich so ins Auge gestochen ist, wie schön ich die gefestigte Beziehung der beiden finde. Es gab keine (schwerwiegenden) Geheimnisse, keine Vorschriften, kein Schmollen oder Beschützen im Sinne von „Du bleibst zurück“ oder „ich regle das, du brauchst nichts zu wissen.“ Die beiden waren die ganze Zeit ein Team, das offen miteinander geredet, sich vertraut und sich gegenseitig den Rücken freigehalten hat. Sie haben einander beschützt und zugleich jede Entscheidung respektiert. Sie waren zu jeden Zeit genau so, wie ich mir Seelenverwandte vorgestellt habe.
Auch die Entwicklung der anderen Charaktere ist so faszinierend gewesen. Feyras Schwestern Nestra und Elain: machen ihre ganz eigene Qual durch, verarbeiten sie jeder auf seine Art. Elain durch Stille und Zurückgezogenheit, Nestra durch Eiseskälte und grenzenloser Wut. Und genauso Lucien und Cassian müssen sich anderen Herausforderungen stellen und vor allem erkennen, dass nicht alles so ist, wie es scheint, weil manche Kämpfe erst im Inneren ausgefochten werden müssen.
Ja und was Tamlin angeht… Ich finds irgendwie wichtig ihn zu erwähnen, auch wenn ich nicht so recht weiß, was ich über ihn sagen soll. Ich bin unglaublich wütend auf ihn und möchte ihm oftmals mehr als nur den Hals umdrehen, aber ich habe auch Mitleid mit ihm und finde irgendwie, die Wesensveränderung, die durchgemacht habt, wirklich SEHR übertrieben/schlecht dargestellt. Ich verstehe den Gedanken dahinter und was das zur Story beiträgt aber mir persönlich war es am Ende doch zuviel des Guten. Grade in diesem Band habe ich den Eindruck bekommen, dass er innerlich komplett zersplittert ist und die Wut und den Schmerz darüber aber halt sehr falsch hinausträgt. Ich kann ihn zwar noch absolut nicht mögen aber auch nicht unbedingt hassen.
Die Entwicklung des Buches lässt sich vor allem in zwei Worte fassen: düster und gefährlich. Ich habe unter ständiger Angst gelitten, dass jemand stirbt. Es gab soviele unerwartete Wendungen, ich kann nicht zählen wie oft ich nach Luft geschnappt und das Buch erstmal weggelegt habe, um erstmal auf das gelesene klarzukommen.
Die Kämpfe waren sehr krass, sehr heftig und in mancher Hinsicht vielleicht sogar zuviel aber es ja nunmal Krieg und der ist brutal. Insoweit fand ich die Handlung extrem gut umgesetzt. Ich wurde so oft überrascht, vor allem beim Ende!
Die Story hat mir mehrfach das Herz zerrissen (ich bin so oft in Tränen ausgebrochen), es hat sich angefühlt als wäre ich mittendrin gewesen. Nach dem Endes Buches war ich so ausgelaugt, als hätte ich mitgekämpft und gelitten und wäre gebrochen worden. Zwischendurch habe ich öfter mal Pause gebraucht, nicht weil ich Abstand von der Story nehmen wollte (die ist fantastisch) sondern weil ich durchatmen und mich erholen musste. Es war der absolute Wahnsinn.
Insgesamt kann ich als Fazit daher nur sagen, dass man dieses Buch nicht einfach liest, man lebt es mit. Absolute Leseempfehlung, ich bin fast geneigt, jetzt sofort wieder von vorne anzufangen
- J. R. R. Tolkien
Der kleine Hobbit
(4.702)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraAnlässlich meines Blogspecials kommt hier die erste Rezension zum Thema „Herr der Ringe“. Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, habe ich nicht mit dem Hauptwerk begonnen, sondern um eines leichten Einstiegs Willen mit dem Kinderbuch „Der kleine Hobbit“ von J. R. R. Tolkien aus dem Jahr 1937. Tolkien selbst hat diese Geschichte für seine Kinder John, Michael, Christopher und Priscilla geschrieben, nachdem er ihnen bereits Geschichten über Hobbits erzählt hatte. Es steckt also zweifelsfrei viel Herzblut in diesem Werk. Außerdem gilt der britische Philologe als Begründer der modernen Fantasyliteratur und wird auch heute noch von einer riesigen Fangemeinde als Meister dieses Faches verehrt, was nicht zuletzt daran liegt, dass er für seine fiktive Welt ganze Sprachen nahezu lückenlos entwickelt hat. An den Fantasyroman bin ich also mit großer Erwartungshaltung herangegangen.
Der Hobbit Bilbo Beutlin hat es gut in Beutelsend: Er nimmt täglich sieben Mahlzeiten zu sich, raucht in seinem Vorgarten Pfeife oder genießt sein Leben mit einem Buch am Kamin. Doch die Gemütlichkeit ist schnell vorbei, als plötzlich der Zauberer Gandalf in seinem Vorgarten steht, der scheinbar alles über Bilbo weiß, was umgekehrt allerdings nicht der Fall ist. Er nimmt den Hobbit mehr oder weniger freiwillig auf ein Abenteuer mit. Denn der gefürchtete Drache Smaug hat den Berg Erebor eingenommen, in dem Unmengen von Gold und anderen Schätzen liegen und das darin lebende Zwergenvolk größtenteils getötet. Zu den wenigen Überlebenden gehört auch Thorin, der Zwergenprinz, der mit zwölf seiner treuen Gefolgsleute Erebor zurück erobern will. Bilbo begleitet zusammen mit Gandalf die Zwergengruppe und erlebt das größte Abenteuer seines Lebens, denn er hat zuvor noch nie das Auenland verlassen.
Da „Der kleine Hobbit“ fast 350 Seiten hat und auch Kämpfe beschrieben werden, ist er sowohl vom Umfang als auch inhaltlich erst für Kinder ab 10 Jahren zu empfehlen. Dass der Fantasyroman jedoch für Kinder gedacht ist, ist schon dem auktorialen Erzähler anzumerken, der von Bilbos Abenteuer im Präteritum berichtet. Regelmäßig spricht er den Leser in der zweiten Person Singular oder Plural an, er selbst spricht gelegentlich auch in der ersten Person Singular, was zu einer fast persönlichen Beziehung zwischen Erzähler und Leser führt. Wenn er dann noch auf leicht infantile Weise alles rund um Mittelerde und seiner Bewohner erklärt und man den Aspekt beachtet, dass Tolkien dieses Werk für seine Kinder geschrieben hat, gibt es keinen Zweifel mehr, welche Altersgruppe primär Adressat ist. Jedoch gibt es auch versteckte Hinweise für Erwachsene. Wie beispielsweise die Drossel, die den Zwergen einen Hinweis gibt oder mit Bard in Esgaroth spricht. Der Erzähler beschränkt sich hier absichtlich nur auf die Gedanken dieser Personen und enthält dem Leser damit geschickt eine Information vor, auf die er mit guter Kombinationsgabe selbst kommen kann: Die Drossel ist in Wahrheit Gandalfs Bote.
Dieser und weitere Punkte beweisen Tolkiens unfassbares Geschick in der Erzählperspektive. Denn der auktoriale Erzähler ist mit Abstand der schwierigste, da er eine eigene Persönlichkeit braucht, um zur Geltung zu kommen. Das ist hier absolut passiert: Er ist sehr intelligent, humorvoll und bedacht bei seiner Wortwahl, um nicht zu viel zu verraten. Manchmal wirft er auch einen Blick voraus, frei nach dem Motto „Das werdet ihr erst später erfahren.“, oder „Das wäre jetzt zu weitreichend. Ich werde euch später noch mehr davon erzählen.“, um den Leser anzuspornen, mehr lesen zu wollen.
Doch nicht nur der Erzähler ist sehr gelungen, auch die Figuren sind extrem liebevoll gestaltet. Und damit meine ich alle. Vom Protagonisten Bilbo bis hin zu der kleinsten Randfiguren wie den Trollen hat jeder eine Persönlichkeit mit Wiedererkennungswert. Außerdem kann man vor allem an Bilbo, aber auch an den Zwergen, einen schleichenden Wandel erkennen. Dafür muss der Leser allerdings wieder zwischen den Zeilen lesen können. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Bilbos Besessenheit vom Ring wird von Kapitel zu Kapitel stärker. Anfangs ist sie nicht zu bemerken, dann träumt er nachts davon, dass er etwas sucht. Er weiß nicht was und findet es auch nicht. Immer mehr wird der Traum zu einem Alptraum, bis er schließlich erwacht. Diese Stelle zeigt eine starke Parallele zu dem Moment, in dem Gollum merkt, dass der Ring verschwunden ist. Er sucht in der ganzen Höhle und gerät in Panik, die in Wut umschlägt. Später wird Bilbo mutiger, um nicht zu sagen waghalsiger. Sein größter Stolz ist dabei der gestohlene Ring, dessen Macht er noch gar nicht erkannt hat. Unachtsame Leser könnten Bilbos Besessenheit sogar überlesen und das ist für mich das Geniale daran: Wenn Menschen eine Sucht entwickeln, ist sie für Außenstehende genauso wie für den Betroffenen oft spät erkennbar. Die Beschreibungen Bilbos treffen also exakt ins Schwarze. Lediglich Gandalf scheint diesbezüglich Verdacht geschöpft zu haben.
Die Sozialkritik beschränkt sich aber nicht nur darauf. Auch Orks, Smaug oder die Bewohner Esgaroths werden verwendet, um Schadenfreude, Geldgier oder Oberflächlichkeit zu kritisieren. Trotz der Moral hat „Der kleine Hobbit“ glücklicherweise keinen aufgezwungenen pädagogischen Wert, schließlich rauchen die Figuren wie Gandalf oder Bilbo Pfeife. Außerdem weist Tolkien die Verwendung von Allegorien zurück. Er spricht diesbezüglich nur von einer Anwendbarkeit.
Kommen wir nun zu dem Faktor, vor dem ich mich bei Tolkien mit am meisten gefürchtet habe: Sprache. Zuerst einmal: Abgesehen von Orten oder Flüssen kommt keine einzige fiktive Vokabel vor. Die Dialoge sind also nicht auf Elbisch oder irgendeiner anderen erfundenen Sprache. Es wird zwar erwähnt, wenn eine fremde Sprache verwendet wird, der Leser bekommt aber direkt die deutsche Übersetzung aufgetischt. Hier war meine Angst also völlig unbegründet. Die Sprache an sich ist sowohl altertümlich, als auch kindgerecht. „Obgleich“ ist glaube ich das am häufigsten verwendete Wort im Buch. Dazu werden viele rhetorische Mittel wie Metaphern, Vergleiche, Alliterationen, Wiederholungen, Onomatopoesie oder Pars pro toto verwendet. Es gibt keine blutigen Gemetzel und allzu spannende Stellen werden für die Kinder entschärft oder sehr kurz gehalten, was für diese zwar super ist, mir aber gelegentlich die Spannung geraubt hat. Daraus resultierte dann eine kleine Leseflaute, an der dieses Buch leider eine Teilschuld trägt.
Außerdem wird an einigen Stellen im Roman sogar gesungen und zwar mit vorliegenden Strophen und Refrain. Meinen Geschmack hat das weniger getroffen. Was mir dagegen wieder gut gefallen hat, war die Landschaftsbeschreibung. Diese war zwar äußerst detailliert, hat mich aber direkt in Mittelerde eintauchen lassen. Die Kapitel sind so unterteilt, dass jedes aus einer Kurzgeschichte besteht, die zusammen das große Abenteuer formen. So handelt das erste Kapitel beispielsweise vom Besuch der dreizehn Zwerge bei Bilbo, das zweite von der Begegnung der Truppe mit drei Trollen oder das dritte von der Rast beim Halbelben Elrond. Natürlich haben mir dabei einige Kapitel besser gefallen als andere, aber insgesamt waren sie alle gut.
Das Ende konnte mich nicht mehr groß überraschen, da ich die Filme bereits gesehen hatte. Jedoch gibt es einige Abweichungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte und die wirklich lesenswert waren.
Wer Tolkien noch nie gelesen hat, jedoch daran interessiert ist, sollte wirklich mit „Der kleine Hobbit“ beginnen. Ich habe es nicht bereut und möchte jetzt gerne mit „Der Herr der Ringe“ fortfahren. Die von vielen Fans Tolkiens deklarierte schriftstellerische Genialität kann ich definitiv unterschreiben. Vor allem bin ich beeindruckt, wie wenig die Geschichte Bilbos in 80 Jahren an Modernität eingebüßt hat. Ich kann jedem diesen Fantasyroman empfehlen, eingeschränkt sogar denen, die bisher wenig Interesse an diesem Genre haben. Da ich kaum etwas zu bemängeln hatte, gebe ich dem Kinderbuch „Der kleine Hobbit“ vier von fünf Federn.
- Kerstin Gier
Rubinrot
(14.286)Aktuelle Rezension von: Yvonne_VoltmannIch habe damals die Filme gesehen und erst später erfahren, dass es dazu Bücher gibt. Da ich mir die Freude am Buch nicht nehmen lassen wollte, lagen die Bücher nun sehr lange auf meinem SUB. 🫣
Der Film dazu ist natürlich nicht unschuldig daran, dass das Buch als Film in meinem Kopf ablief, aber dennoch ist der Schreibstil von Kerstin Gier wirklich flüssig, humorvoll, jugendlich und bildreich. 🤩
Gwendolyn ist ein ganz normales Mädchen, naiv, lustig, süß und aufmüpfig. Sie sieht Geister und ist ein Mitglied einer sehr großen Familie, in der es immer wieder Familienmitglieder gibt, die ein Zeitreisegen erben. Eigentlich sollte dies ihre Cousine Charlotte sein, denn sie wurde „richtig“ geboren und ihr ganzes Leben darauf vorbereitet. Doch „Erstes kommt es anders und Zweites wie man denkt.“ 😉 Dieses Gen erwacht in Gwen… 🤩🙂↕️
Gideon ist gutaussehend und sehr von sich überzeugt und tut gern als wüsste er alles und ist ebenfalls ein Familienmitglied einer Zeitreisegenfamilie. Er wurde, zusammen mit Charlotte, sein Leben lang entsprechend trainiert und erzogen. Als plötzlich Gwen, statt Charlotte, neben ihm die Vergangenheit besucht und die Abenteuer erlebt, ändert sich auch für ihn sehr viel und er überlegt, ob das alles, was er gelernt hat, richtig ist. 🧑🏻
Die Story ist spannend, humorvoll und die aufkeimende Liebe zwischen Gwen und Gideon ist prickelnd und auch manchmal etwas anstrengend. 🥰😂
Es geht um spannende Zeitreisen und alltägliche Gefühlswelten zweier Jugendlichen. 🤗
Ich finde, dass dieser Jugendroman absolut nicht nur für Jugendliche geeignet ist – auch als erwachsene Frau hat man unglaublich viel Spaß daran. 🤩🥰
⚡Fazit: Sehr guter Auftakt einer Jugendbuchtrilogie und auch wenn ich die Filme kenne, freue ich mich unheimlich auf das zweite Buch. 🤩😍
- Kerstin Gier
Smaragdgrün
(6.753)Aktuelle Rezension von: Yvonne_VoltmannIch hatte damals die Filme gesehen wollte mir anschließend die Freude an den Büchern nicht nehmen lassen. Daher lagen sie nun recht lange auf meinem SUB. Die ersten beiden Teile habe ich vor kurzem gelesen und musste direkt mit dem Finale weitermachen. 🤩
Der Film zu dem Buch ist nicht unschuldig daran, dass das Buch als Film in meinem Kopf ablief, aber dennoch überzeugt auch der tolle Schreibstil von Kerstin Gier. Er ist einfach flüssig, humorvoll, frisch und locker. 🤩
Die Story knüpft nahtlos an das Ende vom ersten Teil an. Gwendolyns Herz ist gebrochen, da Gideon sie belogen hat. 💔🥺 Gwen sucht mit Hilfe ihrer Freunde nach einem besonderen Schatz und bekommt unerwartete Hilfe. 🤓
Die Geschichte ist weiterhin rätselhaft, spannend, aber auch mysteriös und verzwickt. Man grübelt, wie es sein könnte, um dann nach einem neuen Tipp diese doch wieder zu verwerfen. 🤔🧐
Und immer dabei der kleine Wasserspeierdämon Xemerius und ihre beste Freundin Leslie. Sie helfen, sie muntern auf, sie stellen Fragen und geben Antworten. 🫂🥰
Zum Ende werden alle Fragen gelöst, alle Bösewichte gestellt und Liebende finden zusammen. ❤️🥰🫶🏻
Ich finde, dass auch dieser Jugendroman absolut nicht nur für Jugendliche geeignet ist – auch als erwachsene Frau hat man unglaublich viel Spaß an diesem Buch und fliegt nur so über die Seiten. 🤩🥰
⚡Fazit: Ein grandioser Abschluss einer Jugendbuchtrilogie. Und auch wenn ich die Filme kannte, fand ich die Bücher super spannend. 🤩😍
- Christopher Paolini
Eragon - Der Auftrag des Ältesten
(2.953)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheitDer Auftrag des Ältesten, der zweite Band der Eragon-Serie von Christopher Paolini, baut die faszinierende Welt von Alagaësia mit großem Detailreichtum weiter aus und führt die Geschichte rund um den jungen Drachenreiter Eragon und seine Gefährtin Saphira spannend fort.
Paolini schafft es, die Leser durch sein intensives Worldbuilding und seine lebendige Erzählweise zu fesseln. Besonders herausragend ist das Training bei den Elfen in Ellesméra, das nicht nur Eragons Fähigkeiten, sondern auch die Welt der Elfen und ihre Traditionen weiter ergründet. Die Einführung von Oromis und Glaedr, dem letzten Drachenreiter und seinem Drachen, bringt eine neue Tiefe in die Geschichte und vermittelt eindrucksvoll die Weisheit und Tragik, die der Welt der Drachen innewohnt.
Neben Eragons Ausbildung ist auch die parallele Handlung um seinen Cousin Roran ein starker Aspekt des Buches. Rorans Entwicklung vom einfachen Dorfbewohner zum Anführer und seine Entschlossenheit, Carvahall zu retten, geben dem Buch zusätzliche emotionale Tiefe. Er ist ein interessanter Kontrast zu Eragon, da er ohne Magie kämpft und trotzdem unglaubliche Entschlossenheit zeigt, was ihn zu einer beeindruckenden Figur macht.
Trotz der Stärke der Charaktere und der epischen Atmosphäre ist der zweite Band nicht frei von Schwächen. Das Tempo verlangsamt sich spürbar, besonders durch die langen Abschnitte des Trainings und die teils extrem detaillierten Beschreibungen. Einige Leser könnten die Entwicklungen als zu langsam empfinden. Dennoch bleibt Der Auftrag des Ältesten ein fesselnder Teil der Saga, der auf das große Finale hinführt und Paolinis Fähigkeit, eine lebendige und komplexe Fantasywelt zu schaffen, unterstreicht.
Insgesamt ist das Buch eine empfehlenswerte Fortsetzung für Fantasyfans, die Geschichten über Mut, Freundschaft und das Reifen eines jungen Helden zu schätzen wissen.
- Kerstin Gier
Saphirblau
(7.208)Aktuelle Rezension von: Yvonne_VoltmannIch habe damals die Filme gesehen und erst später erfahren, dass es sich um Buchverfilmungen handelt. Da ich mir die Freude am Buch nicht nehmen lassen wollte, lagen die Bücher nun sehr lange auf meinem SUB. Teil 1 habe ich vor kurzem gelesen und musste direkt mit der Fortsetzung weitermachen. 🤩
Der Film zu dem Buch ist wieder nicht unschuldig daran, dass das Buch als Film in meinem Kopf ablief, aber dennoch überzeugt auch der Schreibstil von Kerstin Gier wieder mal. Er ist wirklich flüssig, locker, humorvoll und frisch. 🤩
Die Story knüpft nahtlos an das Ende vom ersten Teil an. Gwendolyn ist einem, mit ihrer erfrischenden Art, im ersten Teil ans Herz gewachsen und diesen Stand verlässt sie auch nicht. 😊 Gideon und Gwen kommen sich näher und es funkt. 🥰
Ab nun bekommt Gwen Nachhilfestunden von unter anderem ihrer Cousine Charlotte. Diese Verbindung ist immer wieder aufregend, da sie nicht nur den gleichen Jungen mögen, sondern auch Neid eine große Rolle spielt.
Neben Leslie, lernen wir jetzt auch den kleinen Wasserspeierdämon Xemerius kennen und lieben. Ein kleiner Freund, den sich wohl jeder wünscht. 😍 Leslie steht ihr als beste Freundin weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und hilft ihr bei ihren Ermittlungen. 🤓🫂
Die Geschichte ist interessant, spannend, aber auch mysteriös, denn nicht alle Fragen werden beantwortet. Man fiebert und überlegt, wie es sein könnte, um dann nach einem Hinweis diese Gedanken und Theorien wieder zu verwerfen. 🧐🤔
Nichts ist wie man denkt oder es scheint – oder ist es doch genau so?! 😵💫🤩
Ich finde, dass auch dieser Jugendroman absolut nicht nur für Jugendliche geeignet ist – auch als erwachsene Frau hat man unglaublich viel Spaß an diesem Buch. 🤩🥰
⚡Fazit: Hervorragende Fortsetzung einer Jugendbuchtrilogie. Und auch wenn ich die Filme kenne, freue ich mich unheimlich auf den finalen Teil. 🤩😍
- Christopher Paolini
Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter.
(3.042)Aktuelle Rezension von: zickzackDer 15jährige Eragon befindet sich auf der Jagd, als er über einen blauen Stein stolpert. Er nimmt ihn mit nach Hause, denn er hofft darauf, dass dieser wertvoll ist. Aber kurze Zeit später stellt sich heraus, dass der blaue Stein ein Drachenei ist, aus dem die blauschuppige Drachin Saphira schlüpft, denn sie hat Eragon als den nächsten Drachenreiter ausgewählt. Eragon hält Saphira versteckt, aber schon bald wird sein altes, beschauliches Leben zerstört. Sein Onkel wird von den Schergen des Königs getötet und zusammen mit Saphira und seinen Mentor Brom macht er sich auf die Jagd nach diesen, um an ihnen Rache zu nehmen. Gleichzeitig wird er zum Drachenreiter ausgebildet, denn er ist der Erste nach langer Zeit.
Als großer Drachenfan ist es mir fast etwas unangenehm, dass ich Eragon erst jetzt zum ersten Mal zu lesen anfange. Denn eigentlich bietet die Reihe genau das, was ich mag – eine fantastische, epische Heldenreise mit Drachen (und sogar Zwergen!). Aber es ist eben auch eine sehr gehypte und beliebte Reihe und das bringt bei mir sofort Skepsis, da dies Potenzial hat, mir nicht zu gefallen. Außerdem hielt ich mich inzwischen für zu alt, denn ist es doch eine Jungendbuchreihe mit einem sehr jungen Protagonisten.
Tatsächlich haben sich nicht alle Bedenken bewahrheitet.
Der Schreibstil des Autors ist wirklich ziemlich gut, besonders, wenn man bedenkt, dass er dies mit 15 Jahren geschrieben hat. Dann finde ich die Handlung nicht zu kindlich, sondern an mancher Stelle sogar recht düster, was ich hier nicht erwartet habe, was mich aber positiv überrascht hat. Natürlich wird in erwachsener Fantasy noch detailreicher in Kämpfen auf blutige Details eingegangen, aber hier wurde auch von übler Folter gesprochen und die Schlachten waren nicht ohne.
Insgesamt hat mir das Buch ziemlich gut gefallen. Es ist eben eine sehr klassische Heldenreise, die man so schon kennt, wenn man im Fantasybereich das ein oder andere Buch gelesen hat. Aber ich finde das an sich nicht schlimm, wenn die Geschichte gut herübergebracht wird. Eragon ist der Auserwählte, natürlich ein armer Bauernjunge, der recht wenig von seinen Eltern weiß und zum Helden ausgebildet wird. Brom ist der typische Mentor, der so einige Geheimnisse in sich hat und Eragon auf seinem Weg ausbildet. Das Klassische Gut gegen Böse.
Wie gesagt, mich schreckt das nicht ab, weil ich solche klassischen Geschichten gar nicht so oft lese und wenn es gut rübergebracht wird, dann ist das vollkommen in Ordnung, auch wenn man weiß, auf was es hinausläuft. Der Weg ist das Ziel und somit liegt nicht die Spannung im Ziel, sondern auf dem Weg dorthin. Außerdem, wenn Drachen und Zwerge eine Rolle spielen, dann bin ich recht einfach gestrickt und schnell begeisterungsfähig.
Dennoch gibt es ein paar Punkte, die mich gestört haben:
Eragon.
Das er an der ein oder anderen Stelle sehr naiv handelt, konnte ich gut verkraften, denn er ist noch recht jung und muss noch dazu lernen. Es wäre komisch gewesen, wenn er jede Handlung mit Bedacht gemacht hätte. Aber das er so ein Wunderkind ist… egal was ihm beigebracht wurde, er hat es nach ein paar Monaten oder Wochen schon meisterlich beherrscht. Besonders das mit dem Schwertkampf ist mir dabei sauer aufgestoßen. Wie kann er in so kurzer Zeit so gut werden, wie jemand, der sich darin schon seit Jahren übt? Das ist mir nicht logisch. Genauso, wie er so schnell die alte Sprache gelernt hat. Und mit was wird das begründet? Dass er ein Drachenreiter ist und eine besondere Stärke in sich birgt. Eine sehr billige Ausrede. Bei der Magie lass ich das ja noch gelten, dass er eben stärkere magische Kräfte hat, als andere und damit ein natürliches Geschick und das er auch deshalb stärker ist, weil Saphira ihn unterstützen kann. Aber bei Dingen, die er wirklich erlernen muss, finde ich das schon sehr schwach.
Dann fand ich auch Eragon als Charakter sehr glatt geschliffen. Ihm haben die Ecken und Kanten gefehlt. Im Grunde ist er meist sehr freundlich, nur manchmal bricht es etwas frech bei ihm hervor oder er wird gar aufbrausend. Aber er ist nicht so richtig griffig für mich geworden.
Da ist Murtagh eine viel bessere Figur, da er anfangs ein großes Geheimnis gemacht hat, wer er ist und auch danach nicht alles von sich preisgibt. Zudem wirkt er sehr willensstark und ist halt viel mehr eine Figur die mir zusagt, weil er nicht so glattgeleckt wie Eragon wirkt. Aber vielleicht entwickelt sich Eragon noch in den nächsten Teilen? Zudem habe ich es öfters, dass der Protagonist nicht meine Lieblingsfigur ist, dennoch hoffe ich, dass Eragon noch einige Ecken und Kanten bekommt, denn das würde der Geschichte guttun.
Saphira. Gerade die ersten Szenen fand ich ja so toll erzählt und hat mein Drachenherz höherschlagen lassen. Überhaupt kann ich an ihr wenig kritisieren, weil ich die Verbindung zwischen ihr und Eragon sehr mag. Es hat mich eher gewundert, woher ihre Klugheit kommt und die Aussage, dass ihre Seele so viel älter als Eragons ist, obwohl sie von den Jahren her jünger ist. Klar, sie hat einen anderen Blick auf die Welt, aber ich finde diese Vererbung der Generationen immer so komisch. Viel Weisheit bekommt man doch aus Erfahrung und sie wird schnell als sehr klug dargestellt. Zudem scheint sie zu Eragons moralischen Kompass zu werden. Ihr gibt das Charakter, aber macht eben Eragon schwach, wenn es einem dann so vorkommt, als hätte er keine eigene Meinung mehr, sondern agiert allein nach seinem Drachen.
Die Elfin Ayra fand ich ziemlich spannend. Ich hoffe, dass sie eine starke Frauenfigur bleibt. Es knistert ja etwas zwischen ihr und Eragon und ich hoffe, dass es das nicht kaputt macht. Aber von den Elfen hat man ja noch recht wenig erfahren. Ich denke, dass wird dann im zweiten Teil passieren.
In vielen Rezensionen habe ich gelesen, dass man die eintönige Erzählweise der Geschichte kritisiert. Das empfand ich nicht so. Ja, es ist schon so, dass es darum geht, dass Eragon lernt und wandert, dann kommt es wieder zu einem bedrohlichen Ereignis und dann reisen und lernen sie wieder. Aber auch diese Erzählweise ist eben sehr klassisch. Ich denke, dass ist einfach eine Sache: Entweder man mag es oder nicht. Schlecht erzählt fand ich es nicht. Es wurde eben kritisiert, dass das Reisen recht langweilig war. Ja, da ist eben weniger passiert, aber man hat von der Landschaft mitbekommen und einen Eindruck der Welt. Daher fand ich es nicht schlecht, kann aber sagen, dass manches etwas kürzer hätte ausfallen können.
Auch wird ja immer wieder die Motivation von Eragon in Frage gestellt. Ich empfand ihn hier in dem Teil als Suchenden, der noch seine Rolle finden muss. Für ihn ist das ja alles neu, ein Drachenreiter zu sein und als so junge Person weiß er auch einfach nicht, was er will. Eragon wirkt auf mich wie jemand, der das Richtige tun möchte, aber nicht weiß, was das Richtige ist. Jeder zerrt an ihm. Wen kann er Vertrauen? Dafür muss er in sich gehen, um die Fragen zu klären, was er am Ende will und diese Frage hat er in dem Teil noch nicht beantwortet. Man hat ihn ja auch öfters gefragt und da hat er dies immer recht schwammig beantwortet. Ich denke, dass das eine Aufgabe ist, an der er noch wachsen muss und die erst im Laufe der Reihe geklärt wird.
Fazit: Vom Schreibstil und der allgemeinen Thematik und Idee der Geschichte konnte es mich auf jeden Fall erreichen. Es hat mir sehr gefallen, die Geschichte zu entdecken und auch der Weltenaufbau war gelungen. Bei Eragon selbst sehe ich noch Entwicklungsbedarf und auch nicht jede Handlung von mancher Figur fand ich nachvollziehbar. Insgesamt war es für mich ein gutes Buch. 4 Sterne.
- Cecelia Ahern
P.S. Ich liebe dich
(8.788)Aktuelle Rezension von: LuisanderEs ist sehr herzzereißend wie Holly sich nach Gerry Tod wieder ins Leben kämpfen muss, Job weg und dann noch ihre große Liebe und jeden Monat ein Brief den Gerry vor seinen Tod geschrieben echt verblüffend wie er das gemacht hat, Spannung pur und ich ihre Familie ist schon speziell alle andere Charatere Richard ihr Bruder sehr hart im nehmen und verlor auch seinen Job und machte dann ihren Garten schickt, was Holly durch einen dummen Zufall entdeckte.
- Christopher Paolini
Eragon - Die Weisheit des Feuers
(2.233)Aktuelle Rezension von: xeni_590Sie ist eine 5 von 5
Wow ich liebe es, ich kann absolut nicht nachvollziehen wieso ich den Dritten Band nicht schon längst gelesen habe xD
Die Kämpfe und das Lernen ein richtiger Drachenreiter und Drache zu werden geht weiter.
Sie müssen sich echt verdammt vielen Kämpfen Stellen, Mentale die Moralische Wunden aufreißen, genauso wie körperliche wo sie an ihre maximale Grenze gehen.
Auch sein Cousin ist sehr Tapfer und kämpft, für sich und all seine geliebten. Ich würde ihm definitiv einen Preis geben dafür was er erreicht hat<3
Die Geschichte ist ultra spannend und gegen Ende hin wird sie das einfach dreifach so sehr! Man ist hin und wieder auch echt traurig wegen den Gefallen, aber nur wegen diesen ist man überhaupt soweit gekommen. Also lang lebe alle Verstor
benen!!!
- Christopher Paolini
Eragon - Das Erbe der Macht
(1.609)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheitDas Erbe der Macht ist ein würdiges und episches Finale der Eragon-Saga, das die Erwartungen an die lange aufgebauten Konflikte erfüllt. Paolini bringt alle Handlungsstränge geschickt zusammen und lässt die Figuren in einem finalen Showdown glänzen. Besonders der lang ersehnte Kampf mit Galbatorix ist intensiv und clever gestaltet, da Eragon nicht nur körperliche Stärke, sondern auch große mentale und emotionale Stärke aufbringen muss.
Die Entwicklung von Eragon als Held erreicht hier ihren Höhepunkt und bringt auch seine inneren Konflikte auf den Punkt. Die vielen Abschiede und das bittersüße Ende sind bewegend und runden die Geschichte gelungen ab. Einige Leser könnten jedoch das Tempo im Mittelteil als etwas langatmig empfinden, da viele der Schlussfolgerungen bereits vorhersehbar sind. Dennoch bleibt das Finale emotional erfüllend und ist ein großartiger Abschluss für die Serie.
- Bernhard Hennen
Die Elfen
(1.044)Aktuelle Rezension von: Dani23Ich fand es wirklich sehr gut. Man kam nicht zum verschnaufen, eine Aufgabe nach der anderen musste bewältigt werden, aber trotzdem wurde das eigentliche Ziel nie aus den Augen gelassen. Trotz der Seitenanzahl hatte ich nie das Gefühl es würde sich unnötig in die Länge ziehen. Wer der Herr der Ringe mag, findet hier einen würdigen Nachfolger
- Jay Kristoff
Das Reich der Vampire
(333)Aktuelle Rezension von: Nadine103Gabriel de León - in seiner Welt eine lebende Legende & die letzte Hoffnung der Nation.
Als kleiner Junge seiner Familie entrissen worden - als Erwachsener der gefürchtetste Mann des Landes…
🧛Tagestod - der Tag an dem die Sonne unterging. Dies geschah vor 27 Jahren und Vampire nahmen immer mehr die Welt ein in der Gabriel de León lebte. Er war gezwungen dem Orden der Silberwächter beizutreten und kämpfte seither gegen die Dunkelheit an.
Die Geschichte handelt davon, dass Gabriel dem Geschichtenerzähler Jean François erzählt, wie er vom verängstigten, kleinen Jungen zu dem gefürchtetsten Mann wurde.
Jay Kristoff schreibt die Geschichte in drei Zeitebenen, die für mich auch immer gut zu verfolgen waren.
🩸Vorab ist wichtig zu erwähnen, dass das Reich der Vampire definitiv kein Kuschelkurs Niveau hat. Es ist böse, düster, blutig, blutiger, am blutigsten 🩸🩸🩸 Neben dem „Gemetzel“ hat der Autor es jedoch geschafft der Geschichte eine emotionale Tiefe zu geben, die ich gar nicht erwartet habe und mich umso mehr positiv überrascht hat.
Jay Kristoff hat immer wieder Zitate eingebracht, die mich unheimlich berührt und zum Nachdenken angeregt haben.
„𝑀𝒶𝓃 𝓌𝑒𝒾ß 𝒹𝑒𝓃 𝒮𝑜𝓃𝓃𝑒𝓃𝓈𝒸𝒽𝑒𝒾𝓃 𝑒𝓇𝓈𝓉 𝓏𝓊 𝓈𝒸𝒽ä𝓉𝓏𝑒𝓃, 𝓌𝑒𝓃𝓃 𝓂𝒶𝓃 𝒾𝓂 𝓈𝓉𝓇ö𝓂𝑒𝓃𝒹𝑒𝓃 𝑅𝑒𝑔𝑒𝓃 𝑔𝑒𝓈𝓉𝒶𝓃𝒹𝑒𝓃 𝒽𝒶𝓉. 𝒜𝓁𝓁𝑒𝓈 𝑔𝑒𝓈𝒸𝒽𝒾𝑒𝒽𝓉 𝒶𝓊𝓈 𝑒𝒾𝓃𝑒𝓂 𝒢𝓇𝓊𝓃𝒹!“
Durch seinen Schreibstil schafft er es die Leser mitzureißen und die emotionale Kurve immer oben zu halten. Trotz der düsteren Geschichte hat er an den richtigen Stellen Humor, Liebe und Freude eingebracht ohne, dass es unpassend wirkte.
😥Leider passiert wenig Positives und wenn hielt es nicht lange an. Auf Dauer fand ich das etwas frustrierend, aber durch meinen Optimismus habe ich die Hoffnung nie aufgegeben. Das Ende lässt dabei viel Interpretationsspielraum.
- Tad Williams
Der Drachenbeinthron
(509)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Weder Krieg noch gewaltsamer Tod haben irgendetwas Erhebendes, und doch sind sie die Kerze, in welche die Menschheit immer wieder hineinfliegt, so ungerührt wie die gemeine Motte. Wer je auf einem Schlachtfeld gewesen ist und sich von allgemein verbreiteten Vorstellungen nicht blenden lässt, wird bestätigen, dass die Menschheit auf solchem Boden eine Hölle auf Erden geschaffen hat, und zwar allein aus Ungeduld - und anstelle der echten Hölle, in der, wenn denn die Priester recht haben, die meisten von uns am Ende ohnehin landen werden."
Mit "Der Drachenbeinthron" beginnt Tad Williams Osten Ard-Buchreihe "Das Geheimnis der großen Schwerter". Übersetzt aus dem Amerikanischen von Verena C. Harksen.
Auf 979 Seiten erzählt Williams die Geschichte um den jungen Küchenjungen Simon, der nach dem Tod des alten Königs Johann Presbyter in die Auseinandersetzungen rund um die Herrschaft über Osten Ard hineingezogen wird. Nach einigen unschönen und unglaublichen Ereignissen in der Burg, muss Simon durch ein immer gefährlicheres Osten Ard flüchten. Sein Weg führt ihn nach Naglimund, wo er zusammen mit Prinz Josua, dem Troll Binabik und einigen Getreuen des Prinzen einen Rat abhält und beschließt die Schreckensherrschaft von König Elias zu beenden. Dieser hat sich nämlich mit dem Sturmkönig Ineluki verbündet und laut der alten Schriften können nur die drei großen Schwerter "Dorn", "Leid" und "Minneyar" die Rückkehr besagten Sturmkönigs, der Leid und Unheil über Osten Ard bringen wird, verhindern. Doch auch die Gegenseite will diese Schwerter ...
Bereits letzten Monat habe ich die Vorgeschichte "Die Brüder des Windes" gelesen und ich muss sagen, dass es gut war sie vorher gelesen zu haben. Denn so kannte ich schon die Hintergründe Inelukis und kann mir vorstellen, wie Ineluki überhaupt zu dem besagten Sturmkönig wurde. Was für mich wirklich wertvoll war.
Nun geht die eigentliche Geschichte im "Drachenbeinthron" los und ich bin wahrhaftig hin und weg. Tad Williams lässt mit seinen Beschreibungen eine atemberaubende, wunderschöne Welt entstehen und zaubert mich mitten hinein in dieses Abenteuer. Ein Abenteuer, das mein Fantasyherz berührt und ganz weit öffnet, denn klassische, epische High-Fantasy mit einer Heldenreise à la "Herr der Ringe" haben heutzutage ja leider Seltenheitswert. Daher bin ich in dieser Geschichte voll und ganz aufgefangen. Williams' Schreibstil ist ganz wundervoll und sehr bildlich und die Übersetzerin hat ihr wirklich einen großartigen Job gemacht und tolle Worte gewählt, die der Geschichte etwas Wichtiges und Erhabenes verleihen.
Ein großartiger, spannender Auftakt, der mich neugierig auf mehr macht. - Jennifer Estep
Frostherz
(1.476)Aktuelle Rezension von: FidelityInhalt:
Um den Chaosgott Loki aufzuhalten, benötigt Gwen einen sagenhaften Dolch. Doch wo findet sie den? Und das ist nicht ihre einzige Sorge: Ihr Privatleben läuft überhaupt nicht wie erhofft ...
Fazit:
Für mich der beste Teil bisher, auch wenn die Autorin ständig Geschehnisse aus den ersten beiden Teilen wiederholt, als könne sie sich nicht erinnern, sie schon erwähnt zu haben. Endlich wurde hier eine falsche Spur gelegt - na also! Diesmal war der Bösewicht nicht sofort ersichtlich.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 06
(1.079)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraImmer wieder erwähne ich, dass George R. R. Martins Saga „Das Lied von Eis und Feuer“ zum Subgenre High-Fantasy gehört, auch wenn es anfangs noch gar nicht den Eindruck macht. Vom großen Genre Fantasy kann man literarische Werke in weitere Unterkategorien aufteilen, zum Beispiel in Urban-, Science-, Dark-, Low-, Mid- oder eben High-Fantasy. Typisch für letzteres ist eine fiktive Welt, die soziologisch meist mit dem europäischen Mittelalter vergleichbar ist. Flora und Fauna sind der realen Welt oft extrem ähnlich, wobei erfundene Pflanzen und Tiere gerne mit eingesponnen werden. Manchmal finden sich außerdem fiktive Sprachen wie beispielsweise Elbisch oder in diesem Fall Valyrisch. Am wichtigsten jedoch sind Magie und fremde Völker. Zwerge, Orks oder Elben sind hier nur die bekanntesten Vertreter. Natürlich darf ich das Symbol für High-Fantasy generell nicht vergessen: Drachen. Somit verrät der Titel des Bandes „Die Königin der Drachen“ schon seine Genre-Zugehörigkeit. Dieser erschien 2002 erstmals auf Deutsch und ist der sechste von bisher zehn Teilen.
Robb Stark hat Jeyne Westerling geheiratet. Damit bricht er sein Versprechen an Lord Walder Frey, eine seiner Töchter zu ehelichen. Um sich zu entschuldigen und die Hochzeit von Robbs Onkel Edmure Tully und Roslin Frey zu feiern, begibt sich Robb mit ihm, seiner Mutter Catelyn und seiner Gefolgschaft zu den sogenannten Zwillingen am Fluss Trident. Denn dies ist die einzige Chance auf eine Wiedergutmachung mit Walder Frey und ohne diese kann er seinen Feldzug nach Norden, um Winterfell zurückzuerobern, nicht bewerkstelligen.
Nach der Befreiung von Astapors Sklaven, besitzt Daenerys Targaryen nun nicht nur drei Drachen, sondern auch eine Armee von über 8000 sogenannter „Unbefleckten“. Da ihr die Sklaverei in Essos missfällt, macht sie sich zur Stadt Yunkai auf, um auch dort die versklavten Menschen zu befreien und möglicherweise sogar noch mehr Anhänger zu gewinnen. Mithilfe ihrer Gefolgschaft ist dies eine leichte Aufgabe, jedoch befürchtet sie große Verluste auf ihrer eigenen Seite und sucht nach einem Weg ohne viel Blutvergießen.„Der Mann auf dem Dach starb als Erster.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels und verspricht einen rasanten Einstieg in die Geschichte, was auch nicht weiter verwunderlich ist, da dieses Buch der zweiten Hälfte eines Originalbandes entspricht. Tempus, Erzählperspektive und Protagonisten sind noch immer dieselben. Im ersten Kapitel erlebt Arya Stark den Kampf zwischen den sogenannten „Geächteten“ und einem Teil der selbsternannten Tapferen Kameraden. Im nächsten Kapitel wird sie erzählerisch von ihrem Bruder Bran abgelöst. Mit fast 800 Seiten ist „Die Königin der Drachen“ der bisher dickste Band der Reihe.
Seit dem fünften Band gibt es einen neuen Protagonisten, der im Vergleich zu anderen aber nur wenige Kapitel erzählt. Es ist Samwell Tarly, kurz Sam, ein Bruder der Nachtwache und guter Freund von Jon Schnee. Sam berichtet von den Ereignissen der überlebenden Grenzer unter Jeor Mormont nördlich der Mauer. Er ist der älteste Sohn von Randyll Tarly, dem Lord von Hornberg. Da er für seinen Vater aber eine herbe Enttäuschung ist und seinen Vorstellungen nicht entspricht, wurde Sam vom ihm gezwungen sich der Nachtwache anzuschließen. Er ist sehr ängstlich, tollpatschig und stark übergewichtig. Mit über 120 Kilogramm ist er der fetteste Mann, den Jon je gesehen hat. Das führt dazu, dass er bei seiner Ankunft an der Mauer unmittelbar zum Opfer gemeiner Scherze, Sticheleien und sogar Schläge wird. Erst als Jon sich mit zwei Freunden für ihn einsetzt, lassen die Schikanen nach. Sam selbst bezeichnet sich immer wieder als Feigling, beweist aber in den richtigen Momenten mehr Mut als die Meisten, auch wenn er dabei zittert, zum Beispiel als er mit dem Dolch aus Drachenglas den Weißen Wanderer tötet. Er liebt es zu lesen und verbringt viel Zeit in der Bibliothek, sodass er sehr gebildet ist, vor allem, da das gemeine Volk von Westeros nicht einmal lesen kann. Damit kann er sich den Posten des Kämmerers von Maester Aemon Targaryen sichern. Sam ist aufgrund seiner ängstlichen Art nicht mein Lieblingscharakter, hat allerdings liebenswerte Züge.
Die Gewalt und Brutalität in den Büchern ähneln der in der Serie sehr. Blutige Kämpfe, Vergewaltigungen und Folter sind in dieser Welt an der Tagesordnung. Jedoch gibt es zwischen beiden Formaten feine Unterschiede. So sind in der Serie blutige Bilder vor allem in den Schlachten zu sehen. Es werden Bäuche aufgeschlitzt, woraufhin die Gedärme zum Vorschein kommen, Menschen ersticken am eigenen Blut oder verlieren Gliedmaßen. Vergewaltigungen sind nur in Ausnahmefällen zu sehen und die Foltermethoden sind stark an denen des Mittelalters orientiert, wie Ratten in einen Eimer zu setzen, diesen auf einem Bauch festzubinden und darunter eine Fackel zu halten, damit die Ratten sich durch den Körper fressen wollen. In „Das Lied von Eis und Feuer“ sind die Foltermethoden ungewöhnlicher, fast schon kreativer, aber keineswegs harmloser. Auch vor Kindern macht Martin nicht Halt, während sie in der Serie seltener und falls doch schnell getötet werden. Trotzdem finde ich in beiden Fällen die Darstellungen extrem gut umgesetzt. Zwar ist diese Geschichte brutaler als jede Fantasystory, die ich je gelesen habe, sie gibt die mittelalterliche Welt aber gerade deswegen so authentisch wieder und nicht so märchenhaft, wie ich es von anderen Fantasy-Epen kenne. Die Serie zu schauen oder die brutalen Passagen zu lesen, machen mir zwar wenig Spaß, rufen allerdings enorme Emotionen in mir hervor, wie es bei einer guten Geschichte nun mal sein sollte. Egal, ob die Gänsehaut durch blutrünstige Szenen oder Martins neutralem, leicht distanziertem aber doch detailliertem Schreibstil erfolgt.
In „Die Königin der Drachen“ passiert wirklich eine Menge. Es gibt mehrere Plottwists, Intrigen werden gesponnen und viel Blut wird vergossen, was bis zum Ende nicht nachlässt. Auch wenn es der dritte Originalband ist, ist er inhaltlich eher mit der vierten Staffel von „Game of Thrones“ zu vergleichen. Übrigens erzählen die letzten beiden Kapitel von Jon und Sansa, abschließend folgt der Epilog. Der nächste Band ist bereits der siebte und heißt „Zeit der Krähen“.
Bei einem kontinuierlich hochwertigem Werk wie „Das Lied von Eis und Feuer“, fällt es mir schwer einen Favoriten zu finden. „Die Königin der Drachen“ hat zwar inhaltlich noch mehr zu bieten als sein direkter Vorgänger, lässt mich aber auch die Länge nicht vergessen, die bisher unübertroffen ist. Deswegen hält sich zwischen den beiden insgesamt die Waage. Aus diesem Grund gebe ich dem sechsten Band vier von fünf Federn. Außerdem werde ich mich als nächstes der Fortsetzung widmen.
- Jennifer Estep
Frostfluch
(1.744)Aktuelle Rezension von: FidelityInhalt:
Gwen ist für die Schnitter Staatsfeind Nr. 1. Um mit den anderen Schülern der Mythos-Academy auf die gleiche Lernstufe zu kommen, wird ihr der Spartaner Logan vorgesetzt, der sie ausbilden soll im Kampf. Wären da bloß nicht ihre Gefühle für den jungen Mann ...
Fazit:
Die ersten 50 Seiten sind praktisch Wiederholungen von Band 1. Wer hier der Bösewicht war, war absolut nicht schwer zu erraten, da offene Hinweise auf die Spur führten und einem den Lesespaß geraubt haben. Schade! Somit war es keine Überraschung.
- Bernard Cornwell
Der Winterkönig
(273)Aktuelle Rezension von: AleshaneeIch bin schon seit meiner Kindheit ein Fan der Artus Sage durch die Ritter Filme, die es damals gab - hab das ganze aber lange Zeit aus den Augen verloren... als ich dann T. H. Whites »Der König auf Camelot« gelesen hab, bin ich bei dem Versuch leider gescheitert. Ich fand es vom Stil sehr anstrengend und hab die Neuauflage mit allen vier Bänden abgebrochen.
Zum Glück ging es mir mit "Der Winterkönig" anders!
Es liest sich zwar auch ein bisschen wie eine Sage und wirkt etwas antiquiert und nüchtern, aber das passt einfach auch hervorragend zu dieser von vielen Mythen umwobenen Geschichte! Der Autor erzählt mit vielen Details in sehr umfangreicher Form, was Namen, Ortschaften und Daten betrifft - oder auch die ganzen Kämpfe, die geführt wurden. Ich war trotzdem durchweg gefesselt, weil sich diese Passagen immer gut mit interessanten Wendungen abgewechselt haben!
Wir erleben das ganze durch den Bericht eines Mönches, der in Jungen Jahren als frei gelassener Sklave in der Obhut von Merlin auf Tor (Avalon) aufwuchs. Merlin glänzt aber erstmal mit Abwesenheit, ebenso wie Arthur, denn der Mönch, der den Namen "Derfel" angenommen hat, berichtet von all den widrigen Umständen im umkämpften Britannien zur Zeit, als Großkönig Uther mehr oder weniger im Sterben liegt.
Dessen Hoffnung liegt auf seinem einzigen, übrig gebliebenen, legitimen Nachkommen: seinem Enkel Mordred, der leider noch ein Säugling ist, als Uther stirbt. Daraus ergeben sich viele Entwicklungen, was die Streitigkeiten untereinander betrifft, als auch den gemeinsamen Feind, der in ihr Land einfällt: die Sachsen.
Aber das Schicksal ist, wie Merlin uns immer eingepaukt hat, unerbittlich. Das Leben ist nichts als ein Witz der Götter, pflegte Merlin gern zu behaupten, und Gerechtigkeit gibt es nicht. Du musst lernen zu lachen, hatte er mir einmal erklärt, sonst wirst du dich zu Tode weinen.
Zitat Seite 198
Wer sich mit der Artus Sage ein bisschen auskennt, wird sicher die Namen Merlin, Avalon, Mordred, Morgane, Nimue, Guinevere oder Lancelot gehört haben. Ihre Darstellung fand ich sehr interessant, weil sie teilweise sehr abweicht von dem bisschen Wissen, was ich darüber bisher gehört hatte...
Gerade Merlin wirkt äußerst selbstgerecht und überheblich, eigentlich absolut unsympathisch, weil er so viele Schicksale außer Acht lässt und "nur" das große Ganze sieht und seine Ziele ohne Rücksicht verfolgt. Seine Auftritte waren dennoch immer ein kleines Highlight und seine Rolle hatte immer eine große Wirkung!
Sie alle spielen eine wichtige Rolle, kommen aber erst nach und nach auf den Schauplatz dieser folgenreichen Geschichte! Sie ist angesiedelt im 5. Jahrhundert nach Christus. Die Sachsen fallen von allen Seiten über Britannien ein, das durch eigene Zerwürfnisse uneins ist - und Arthur mit allen Mitteln zum Frieden bringen möchte, um gemeinsam gegen den verhassten Feind vorzugehen.
Auch die Religionen spielen eine Rolle, denn Druiden sind heilige Männer und der Glaube an die alten Götter stark - doch man merkt den zunehmenden Einfluss der christlichen Priester, die überall mit ihren Predigten zu überzeugen suchen.
Ich aber war auf dem Tor aufgewachsen, wo Menschen aller Rassen und aller Stämme zusammenlebten, und obwohl Merlin selbst ein Stammeshäuptling war und jeden, der sich Brite nennen durfte, hitzig in Schutz nahm, lehrte er niemals Hass auf andere Stämme. Seine Lehren hatten mich untauglich für das gedankenlose Abschlachten von Fremden gemacht, die umgebracht wurden, nur weil sie Fremde waren.
Zitat Seite 204
Dass diese Geschichte von Derfel erzählt wird fand ich einen guten Schachzug. Aus seiner Sicht und Einschätzung bekommt man einen guten Überblick über die Geschehnisse und Charaktere und erlebt seine Erlebnisse hautnah. Auch war bei mir immer der Gedanke im Hinterkopf, wie er vom Leben als junger, freigelassener Sklave schließlich in die Rolle eines christlichen Geistlichen gelangt, der diese Geschichte verfasst. Und sein Weg ist geprägt von vielen überraschenden Wendungen - ich hab ihn von Anfang an ins Herz geschlossen :)
Eine Stellen sind mit brutalen Details geschmückt, grade auch, was manche Rituale anbelangt, wird kein Blatt vor den Mund genommen. Die Wirkung hat dabei die nüchterne Erzählweise etwas aufgehoben, was ich eher positiv gesehen hab.
Ich hab mich jedenfalls gut in dem Stil einfinden können und fand die beschriebenen Figuren und Details zu den Erlebnissen sehr bildhaft und auch die Atmosphäre, dass ich hier einem alten Mythos auf den Grund gehe, perfekt getroffen! Am Ende gibt es dann auch noch ein großes Finale in einer Schlacht, die mit viel Finesse und einer scheinbar aussichtslosen Hoffnung geschlagen wird - und die neugierig macht, wie es wohl im nächsten Band weitergeht!
Die Schlacht ist ebenfalls ein Angriff auf die Sinne, und dieser Angriff löst Angst aus, während Gehorsam der dünne Faden ist, der aus dem Chaos der Angst ins Überleben führt.
Zitat Seite 312
4.5 Sterne von mir :)
Weltenwanderer - Jennifer Estep
Black Blade
(994)Aktuelle Rezension von: seelenseitenDie „Mythos Academy“ gehört, seit ich sie vor 7 Jahren das erste Mal gelesen habe, zu meinen Lieblingsreihen im Fantasy-Genre.
Deswegen wollte ich gerne mal eine andere Reihe von der Autorin ausprobieren.
Der Einstieg ins Buch ist mir unglaublich leicht gefallen, weil man gleich mittendrin im Geschehen war und nicht erst ellenlange Erklärungen zur Fantasywelt über sich ergehen lassen muss.
Die Erklärungen rund um die Fantasywelt, die Familien und den verschiedenen Mächten, werden nach und nach in im Verlauf der Handlung eingebaut.
Leider kam es im Handlungsverlauf zu vielen Erklärungswiederholungen.
Gerade nach dem spannenden Einstieg in die Geschichte, war ich etwas enttäuscht, dass die restliche Handlung den Spannungsbogen nicht halten konnte.
Das lag zum einen bestimmt an den vielen Wiederholungen und an der doch sehr typischen Handlung für einen Jugend-Fantasyroman.
Dabei hat mich die Idee mit den unterschiedlichen Fähigkeiten und den Monstern total begeistert.
Wobei ich auch hier sagen muss, dass die Fähigkeiten im Großen und Ganzen ziemlich lahm sind.
Nur Devons Fähigkeit ist bislang die Interessanteste.
Lila und Devon sind recht sympathische Protagonisten, aber keine, die einen als Leser beeindrucken.
Lilas Verhaltensweise bewegte sich häufig auf einem schmalen Grat zwischen cooler Badass-Charakter oder pubertierende Nervensäge.
Und bei Devon habe ich nie so ganz verstanden, was er hat, dass alle ihn lieben.
Ich habe ihn als einen normalen 0815-Teenager aus wohlhabenden Hause wahrgenommen.
Bin wirklich gespannt, was die beiden Folgeteile noch bereithalten. - Brandon Sanderson
Der Weg der Könige
(288)Aktuelle Rezension von: DrachenbuecherhortEines steht fest: Sobald Sanderson schreibt, wird die Reihe groß, die Welt komplex, die Ideen neu und vielfältig. Mit „Der Weg der Könige“, dem ersten Band der epischen Sturmlicht-Chroniken, hat Brandon Sanderson den Startschuss zu einem gewaltigen Epos gegeben, das seinem Ruf als einer der besten Fantasy-Autoren unserer Zeit mehr als gerecht wird.
Der Roman entführt die Leser in die stürmische Welt Roschar, die von gewaltigen Hochstürmen und einer einzigartigen Flora und Fauna geprägt ist. Die Geschichte folgt mehreren zentralen Figuren, deren Schicksale miteinander verflochten sind. Kaladin, ein ehemaliger Soldat, wurde nach einer Reihe von Tragödien zum Sklaven degradiert und ist nun gezwungen, als Brückenmann in den gefährlichen Schlachten der Alethi zu dienen. Doch trotz seiner aussichtslosen Lage kämpft er darum, Hoffnung und Würde für sich und seine Mitmenschen zurückzugewinnen. Dalinar Kholin, ein ehrenhafter Kriegsherr und Bruder des verstorbenen Königs, wird von rätselhaften Visionen heimgesucht, die ihn an die uralten Ritterstrahlenden erinnern – legendäre Krieger, die einst Roschar beschützten. Während er versucht, den Sinn dieser Visionen zu verstehen, stellt er sich politischen Intrigen und moralischen Konflikten. Gleichzeitig verfolgt Shallan Davar, eine junge Adlige mit einer tragischen Familiengeschichte, einen gefährlichen Plan: Sie will das Vertrauen der Gelehrten Jasnah Kholin gewinnen, um an magische Wissenssteine zu gelangen und damit das Überleben ihrer Familie zu sichern. Doch während sie tiefer in Jasnahs Studien eintaucht, enthüllt sie Geheimnisse über die Vergangenheit Roschars und die Magie, die die Welt durchdringt.
Inmitten von Krieg, Verrat und uralten Rätseln erkunden die Charaktere Themen wie Ehre, Verantwortung und die Suche nach Sinn in einer zerrissenen Welt. Während die Ereignisse voranschreiten, wird klar, dass Roschars Vergangenheit dunkle Geheimnisse birgt – und dass die Zukunft von den Entscheidungen der Figuren abhängt.
Schon nach den ersten Kapiteln wird klar, dass Roschar, die Welt, in der die Handlung spielt, alles andere als gewöhnlich ist. Sanderson hat mit Roschar eine Umgebung erschaffen, die sowohl physikalisch als auch kulturell einzigartig ist. Die ständigen Stürme, die sogenannten Hochstürme, prägen nicht nur die Geografie, sondern auch das Leben der Bewohner. Pflanzen ziehen sich bei Berührung zurück, Tiere haben harte Panzer, um den widrigen Bedingungen zu trotzen, und die Menschen haben Gesellschaften und Technologien entwickelt, die sich an die extremen Bedingungen anpassen. Die Details, mit denen Sanderson diese Welt beschreibt, sind beeindruckend. Es fühlt sich an, als hätte er ein komplettes biologisches und soziales Ökosystem entwickelt, das bis ins letzte Detail durchdacht ist.
Die Handlung startet mit einem fulminanten Einstieg, der die Leser sofort in die komplexe Welt Roschars und ihre Konflikte hineinzieht. Die ersten Kapitel sind geprägt von dramatischen Ereignissen, packenden Szenen und einem schnellen Wechsel der Perspektiven, die einen direkten Einblick in die Schicksale der zentralen Figuren gewähren. Dieser mitreißende Beginn baut hohe Erwartungen auf und verspricht ein durchgehend spannendes Leseerlebnis. Doch im Mittelteil des Buches verlangsamt sich das Erzähltempo spürbar. Während Sanderson die Welt weiter vertieft und die Charaktere auf ihrem Weg voranschreiten, verweilt die Geschichte häufig auf ausführlichen Beschreibungen und langwierigen inneren Monologen. Die Fülle an Details, die anfangs so faszinierend ist, beginnt stellenweise die Dynamik zu bremsen. Insbesondere einige Kapitel, die sich mit politischen Intrigen und philosophischen Überlegungen befassen, können etwas ermüdend sein. Diese ruhigeren Passagen dienen zwar dazu, die Figuren und die Welt weiter auszubauen, doch sie lassen die Spannungskurve flacher erscheinen. An manchen Stellen zieht sich die Handlung, da größere Wendepunkte oder dramatische Entwicklungen auf sich warten lassen. Erst gegen Ende nimmt die Geschichte wieder deutlich an Fahrt auf, wenn die zuvor gesponnenen Fäden zusammenlaufen und einige der Geheimnisse und Konflikte in beeindruckenden Höhepunkten kulminieren.
Was Sandersons Werke so besonders macht, sind nicht nur die Welten, sondern auch die Charaktere. In „Der Weg der Könige“ jongliert er geschickt mehrere Hauptfiguren, jede mit ihrer eigenen Geschichte, Persönlichkeit und Motivation. Die Geschichten dieser Figuren verweben sich auf meisterhafte Weise und schaffen ein Gesamtbild, das größer ist als die Summe seiner Teile.
Die Magie in „Der Weg der Könige“ ist weit mehr als ein einfaches Plotwerkzeug – sie ist tief in die Struktur von Roschars Welt und Kultur eingebettet und verleiht ihr eine unverwechselbare Identität. Sanderson hat ein vielschichtiges Magiesystem geschaffen, das sowohl die Mythologie als auch den Alltag der Bewohner durchdringt. Zu den herausragendsten Elementen zählen die Sturmlichtmagie und die Scherbenklingen, die gleichermaßen geheimnisvoll und mächtig sind. Die Sturmlichtmagie schöpft ihre Energie aus den gewaltigen Hochstürmen, die Roschar regelmäßig heimsuchen. Dieses Sturmlicht wird in Edelsteinen gespeichert und dient als Quelle für zahlreiche Anwendungen – von Beleuchtung bis hin zu den mächtigen Kräften der Magier und Krieger. Diese Energie ist nicht nur ein Werkzeug, sondern auch ein Symbol für die Verbindung zwischen Natur, Mensch und der mystischen Vergangenheit der Welt. Die Scherbenklingen und Scherbenrüstungen hingegen sind Artefakte von unvergleichlicher Macht und Bedeutung. Diese magischen Waffen und Rüstungen, die nur von wenigen Auserwählten geführt werden können, verleihen ihren Trägern übermenschliche Fähigkeiten. Gleichzeitig sind sie auch Statussymbole, die den sozialen und politischen Rang ihrer Besitzer untermauern. Der Ursprung dieser Scherben ist tief in den Legenden um die Ritterstrahlenden verwurzelt, was ihnen eine beinahe heilige Aura verleiht. Doch die Magie ist mehr als nur ein physikalisches Phänomen – sie ist ein Schlüssel zur Vergangenheit Roschars und ein Spiegel seiner Konflikte. Sie verbindet die Charaktere mit den Mysterien der Welt und wirft gleichzeitig ethische und philosophische Fragen auf. Was bedeutet es, solche Macht zu besitzen? Wie sollte sie eingesetzt werden, und zu welchem Preis?
Sandersons berühmte „Gesetze der Magie“ kommen in diesem Werk voll zur Geltung. Er hat ein System entwickelt, das greifbar und logisch erscheint, mit klaren Regeln und Grenzen. Es ist kein allmächtiges Werkzeug, sondern erfordert Wissen, Geschick und Verantwortung. Diese Konsequenz macht die Magie nicht nur faszinierend, sondern auch glaubwürdig, da sie die Handlung vorantreibt und die Figuren auf sinnvolle Weise herausfordert.
Ebenso faszinierend ist die Mythologie von Roschar. Alte Legenden von Rittern, den sogenannten Ritterstrahlenden, und ihren Schwüren ziehen sich durch die Geschichte und verleihen ihr eine epische Tiefe. Sanderson lässt den Leser nur langsam hinter den Vorhang blicken, was die Spannung aufrechterhält und Lust auf mehr macht.
„Der Weg der Könige“ ist kein einfaches Buch. Mit über 800 Seiten fordert es die Geduld und Aufmerksamkeit seiner Leser heraus. Aber für diejenigen, die sich darauf einlassen, ist es eine Reise, die sich lohnt. Sanderson legt hier den Grundstein für eine Buchreihe, die das Potenzial hat, eines Tages ein Klassiker des Fantasy-Genres zu werden.
Für Leser, die komplexe Welten, vielschichtige Charaktere und tiefgründige Themen lieben, ist „Der Weg der Könige“ ein absolut empfehlenswert. Und das Beste: Es gibt bereits einige Bücher, die im Kosmeer-Universum spielen. Das Abenteuer hat also gerade erst begonnen.
- Dennis Kazek
Sirana: Befreit
(42)Aktuelle Rezension von: Alex_HuxEin toller Auftakt zu einer noch fesselnderen Triologie, ich habe das Buch fast in eins durchgelesen, es ist sehr kurzweilig, dass Cover hat mich sofort gefesselt und ich wurde nicht enttäuscht, kann es nur empfehlen
- Amy Plum
Vom Mondlicht berührt
(535)Aktuelle Rezension von: Elas_WeltderbuecherNachdem mich der erste Teil komplett überrascht hat und ich diesen innerhalb von ein paar Stunden gelesen hatte, konnte ich den zweiten Teil kaum abwarten. Auch dieser konnte mich wieder mit seinem Schreibstil und der spannend Handlung in seinen Bann ziehen. Und diese Ende, es war so fies und ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. :( Ich bin nur froh, dass der dritte Band schon bereitliegt und so bald wie möglich von mir gelesen werden kann. Ich verstehe noch immer nicht, warum ich nicht früher auf diese Bücher aufmerksam wurde. Die Geschichte ist unglaublich einfallsreich und anders. Die Serie ist schon älter und trotzdem habe ich nichts ähnliches bis jetzt gelesen. Freue mich auf Band 3.
4,5 Sterne