Bücher mit dem Tag "sebastian thiel"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sebastian thiel" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Rebel Hearts: Das Licht in meiner Dunkelheit (ISBN: 9783960878094)
    Sebastian Thiel

    Rebel Hearts: Das Licht in meiner Dunkelheit

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Tante_Menny

    Es geht um Samantha, die an ihrem dreißigstem Geburtstag wegen dem Mord an ihrem Vater verhaftet wird, und um AJ, den geheimnisvollen Biker, der im Knast in der Zelle neben ihr sitzt. Als dieser ausbricht schließt Sam sich ihm an, um ihre Unschuld zu beweisen, da sie ihren Vater nicht ermordet hat.

    Klingt vom Klappentext her erstmal vielversprechend, doch so ganz konnte das Buch meine Erwartungen dann doch nicht erfüllen.

    Ich vermisse an einigen Stellen etwas mehr Tiefgang und  Hintergrundwissen zu den Protagonisten. Für mein Empfinden geht die ganze Geschichte viel zu schnell voran, obwohl es nicht durchgehetzt wird. Ich konnte nicht immer den Gedankengängen oder dem Verhalten oder den Dialogen so recht folgen, und doch war es kein sprunghafter Wechsel zwischen den Szenen.

    Mir fehlte auch bei den erotischen Momenten so ein bisschen das Knistern und der Kitzel.

    Ich erwarte in diesem Genre sicher keine große Weltliteratur, aber dennoch mehr ausgearbeitete Szenen und irgendwie auch mehr Handlung.

    Es war flüssig zu lese, aber es hat mich nicht vom Hocker gerissen.

  2. Cover des Buches Die Hexe vom Niederrhein (ISBN: 9783839210765)
    Sebastian Thiel

    Die Hexe vom Niederrhein

     (12)
    Aktuelle Rezension von: baronessa
    Die Geschichte beginnt mitten in der Schlacht. Zwei Brüder stehen vor dem ersten Kampf ihres Lebens. Trauer, Wut und auch Angst beschäftigen Lorenz bevor er zu Boden geht. Dann gibt es für den Leser einen Rückblick. Hier wird eine glückliche Familie gezeigt, die sich mit sorgenvollen Gedanken an den Krieg belasten müssen. Die zwei erwachsenen Brüder Lorenz und Maximilian helfen dem Vater in der Schmiede. Wie ein Schleier umwandelt der herannahende Krieg immer wieder die Familie und die Bewohner des Ortes. Der Pfarrer nutzt dies für seine Ränke und Predigten und lässt den Krieg als Strafe erscheinen. Im Übermut retten sie einer jungen Frau das Leben. Sie verliebt sich dabei in Lorenz und versucht ihn für sich einzunehmen. Dabei lernt er ihre Adoptivschwester kennen und lieben. Um ihre Familie und den Ort vor einer Belagerung der französisch-schwedischen Truppen zu schützen, melden sich die beiden Brüder als Freiwillige. Bevor sie gehen, erfährt jedoch Elisabeth, dass sich Lorenz nicht in sie, sondern in ihre Schwester verliebt hat. Vor lauter Wut beschimpft sie ihre Schwester als Hexe und weiß nicht, was sie damit anrichtet. Denn der Pfarrer nimmt dies gleich zur Gelegenheit, um den Vater des Mädchens töten zu lassen und der Hexe in die Schuhe zu schieben. Antonella muss in den Wald flüchten. Dann schließt das Buch an den Anfang wieder an und Lorenz erwacht schwer verletzt in einer Abtei. Er hat keine Ahnung, ob sein Bruder oder seine Freunde überlebt haben. Als er erfährt, dass die Schlacht verloren ist und die Truppen auch nicht vor Kempen halt gemacht haben, hält ihn nichts mehr. Schwer verwundet zieht er los, um seine Familie und das Mädchen zu suchen. Er trifft sie im Wald und ist überglücklich. Doch seine Verwundung ist zu schlimm und sie bringt ihn nach Kempen zu einem Arzt. Hier wütet der Feind und tötet die Bewohner des Ortes. Als ihre Schwester die Beiden sieht, kennt sie keine Gnade und beschimpft sie als Hexe und Mörderin. Der Pfarrer nutzt die Gelegenheit und stachelt die Menge noch auf. Antonella wird von der Menge gehetzt und Lorenz versucht ihr zu helfen. Mit der Hilfe seines Bruders und seiner Freunde versucht er im Wald das Versteck Antonellas ausfindig zu machen, aber der Pfarrer und die Bewohner waren schneller gewesen. Der Scheiterhaufen mit Antonella brannte schon und ihr Schrei lag Lorenz in den Ohren. Auch die Soldaten wurden durch den Feuerschein angelockt. Keiner konnte mehr helfen und Lorenz wollte trotz der Übermacht nicht aufgeben. Sein Bruder versuchte Lorenz von dem Scheiterhaufen abzuhalten und forderte ihn zum gehen auf. Er versuchte seinen Bruder zu schützen, in dem er ihn tötete. Mit dieser Tat konnte Maximilian zu Hause nicht mehr leben und verließ sein Elternhaus. Genauso wie Elisabeth, die erst viel später ihre Handlung bedauerte. Es war mein erster deutscher historischer Roman und ich war sehr positiv überrascht. Die Handlung ist dem Autor gut gelungen und man kann sich gut hineinversetzen. Er hat auch gut die Angst vor dem Krieg herüber gebracht und gleichzeitig wie früher schon eine dahingesagte Redewendung „du Hexe“ eine Katastrophe auslöste. Für mich waren die Hauptpersonen mehr die Brüder und nicht „die Hexe vom Niederrhein“. Der Roman lässt sich gut und spannend lesen. Würde ich jederzeit weiter empfehlen.
  3. Cover des Buches Sei ganz still (ISBN: 9783839217016)
    Sebastian Thiel

    Sei ganz still

     (41)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Eine Handlung, so wahr und so gruselig und doch ein Stück Aufklärung und Läuterung. – Ein Roman, wie er besser nicht unterhalten kann.


    Inhalt: Wolf, einstmals Polizist und recht erfolgreich, sitzt in einem Arbeitslager. Doch er kommt frei, weil er für einen Naziarzt Ermittlungen anstellen soll.

    Wolf stürzt sich wieder ins Nachtleben, trifft alte Feinde und macht neue. Aber er scheint mit seinen Ermittlungen nach der ehemaligen Verlobten des Arztes voranzukommen. Sie wurde gesehen und er verfolgt die Spur.

    Wolf ermittelt allerdings in Kreisen, die gefährlich für ihn werden können. Nicht die Prostitution, die eigentlich verboten ist, soll ihm das Genick brechen, sondern vielmehr das Geheimnis, welches die verschollene Verlobte aufgedeckt hat und verhindern will.

    Die Nazis haben, während Wolf im Lager saß, das Projekt T4 angeleiert und geplant. Es sind erste Feldversuche mit den angeblich schwachsinnigen Kinder geplant und Wolf gerät unversehens zwischen die Fronten derer, die diese Kräuel verhinder wollen und lernt gleichzeitig die Wahrheit über seinen Retter.


    Fazit: Ein weiteres Werk von Sebastian Thiel. Viel zu lang liegen seine Bücher schon auf der Wunschliste bei meinem Buchhändler des Vertrauens. – Dabei kann ich nicht mal sagen, was den Reiz seiner frühen Werke ausmacht. Ich habe einfach ein starkes Bedüfnis, sie zu lesen.

    Dieses Buch ist im Jahr 2015 erschienen, macht in Disclaimer klar, dass sie Story frei erfunden ist, aber historisch verbürgte Personen vorkommen. Da fällt es mir sicher wieder schwer, das Erfundne zu glauben. Schauen wir also mal ...


    Die Situation ist von Anfang an hochgradig beklemmend. Der Leser beginnt seine Reise hier in einem kleinen Arbeitslager und wird gleich mit der Situation eines ganz bestimmten Inhaftierten konfrontiert. Schnell wird klar, dass er kein Jude ist, sondern inhaftiert wurde, weil er eben nicht ins politische Bild gepasst hat. – Es war gleich klar, dass wir hier mitten in der Nazizeit angesiedelt sind. Was gerade nicht passt, wird passend gemacht oder verschwindet auf Nimmerwiedersehen.

    Ich muss sagen, dass ich am Anfang wirklich noch an ein gutes Ende für den Polizisten geglaubt habe, als er die Verlobte eines Naziarztes suchen soll. Zwar habe ich mich gefragt, was die Frau zur Flucht bewogen haben mag, aber zunächst war das unwichtig. Sie war weg und sollte gesucht werden.

    Der böse Wolf, wie sich der Polizist nennt, beginnt also gut ausgestattet mit Geld und Klamotten seine Ermittlungen. Und schnell wird klar, dass die auffällig rothaarige Frau gesehen wurde. Er schnüffelt ihr also hinterher, gerät an alte Feinde und macht sich neue. Auch sein Leben nach dem Lager ist alles andere als langweilig.

    Während den Ermittlungen lernt der Leser viel von dem kennen, wie es in Nazideutschland zuging und was alles für schräge Dinger abgelaufen sind. Man lernt menschliche Abgründe kennen, wird nach und nach mit diesem Rassenreinheitsgesetz vertraut gemacht und wirklich vorsichtig daran herangeführt, was das für Kinder bedeutete, die nicht ins Schema passen. – Diese Szenen in den Kliniken haben mir wirklich eiskalte Schauer über den Rücken gejagt und ich habe mich mehr als einmal gefragt, wie Eltern bei dieser Sache einfach so mitgemacht haben.

    Wolf schnallt jedenfalls sehr spät, um was es hier eigentlich ging und dass die Verlobte in keiner Weise schmerzlich vermisst wird. In einem wirklich großartigen und spannenden Finale geben sämtliche Charaktere noch einmal alles und wechseln stellenweise sogar noch die Seiten.

    Mit dem Ende bin ich nicht so wirklich zu zufrieden. – Zunächst scheint ja erst einmal alles im Lack zu sein, aber was genau aus den Kinder wurde und aus der verschollenen Verlobten, bleibt leider offen.


    Die ganze Zeit hatte ich ein das pure Kopfkino vor meinem geistigen Auge. Da waren Bilder, die authentischer nicht hätten sein können. Und dann habe ich auch noch alles unter einem wirklich drüben und tristen Herbstschleier gesehen. Fast so, als würde ich einen Film in Schwarz Weiß zu diesem Thema sehen.

    Von den Gefühlen her, war ich dabei. Fast so, als wäre ich an der Seite des Protagonisten und habe alles selber durchlebt und gesehen. Das hat mir bei den Beschreibungen der Heilanstalten wirklich eiskalte Schauer über den ganzen Rücken gejagt und dies Kaltschnäuzigkeit der Ärzte hat mich auf die Palme gebracht. – Und wieder muss ich feststellen, dass ich die damaligen Eltern nicht verstehen kann. Nur weil das Kind in irgendeiner Sache nicht so schnell wie andere ist, haben sie es wirklich diesen Quacksalbern ausgeliefert. Dieses Gefühl hat Herr Thiel hier wirklich großartig rübergebracht. Diese absolute Zwiespältigkeit.

    Das Buch war jetzt nicht besonders lang, aber trotzdem waren, aufgrund von realem Leben, Leseunterbrechungen notwendig. Diese waren höchst unwillkommen, da mich die Story wirklich komplett in sich aufgesogen hat. Aber wenn ich nach so einer Unterbrechung das Lesen dann fortgesetzt habe, bin ich schnell und ohne Probleme wieder in die Story hineingekommen.

    Das Lesen und Verstehen ist mir leicht gefallen, da alles in einem authentischen, aber nicht bertriebenem Stil be- und geschrieben war.

    In jedem Fall war das Buch interessant und lehrreich. Auch wenn die Story frei erfunden ist, habe ich mich sehr gut in die damalige Zeit und die Behandlung der Kinder hineinversetzen können.


    Ich kann dieses Buch empfehlen. Ich bin wirklich sehr gut unterhalten worden, habe einige Denkanstöße bekommen und wirklich selber die komplette Gefühlspalette durchgemacht. Auch wenn die Story selber frei erfunden ist, hat sie doch erschreckend viel wahres im Hintergrund.

  4. Cover des Buches Deutscher Frühling (ISBN: 9783839224267)
    Sebastian Thiel

    Deutscher Frühling

     (17)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Fiktiv, aber glaubhaft. Wie das Schicksal mit den Menschen spielt.


    Inhalt: Luisa verliert in den letzten Kriegstagen noch ihr zu Hause und ihre Eltern. Kurzerhand will sie zu Onkel und Tante nach Köln.

    In Köln wurden Onkel und Tante aber ermordet und ein abgehalfterter Polizist hat sich der Alkoholvorräte und der Wohnung bemächtigt. Das Schicksal führt dieses ungleiche Paar zusammen und ein Stück Weg gemeinsam.

    Die beiden fallen einem der Besatzer auf und werden von ihm und seiner Frau für Gefälligkeiten eingesetzt. Daraus entwickelt sich in der entstehenden Republik eine Abhängigkeit, die zu einem lebensgefährlichen Finale führt und einige ungeheuerliche Geheimnisse aufdeckt.


    Fazit: Ein weiteres Buch von Sebastian Thiel, welches ich schon auf meiner Wunschliste zu liegen habe. Ich habe keine Ahnung mehr, was mich zu diesen alten Titeln hingezogen hat, aber der Titel allein ist ja hier schon spannend. Was sollte es mit diesem deutschen Frühling auf sich haben?


    Die Handlung startet 1945, also in den letzten Kriegswirren. Schon heir hat der Titel Sinn gemacht. Mit dem Frühling ist dann wohl das allgemeine Aufblühen nicht nur eines Landes gemeint gewesen.

    Die letzten Kriegswochen in Deutschland. Die Handlung startet in Köln und setzt sich in Berlin fort. Die Bilder der letzten Kriegstage hätten realistischer nicht gezeichnet werden können. Und mittendrin dieses junge Mädchen, welches schicksalsergeben hinnimmt, ihre Eltern verloren zu haben und sich zu einem Onkel durchschlagen will. Nur weiß der Leser hier schon mehr als das Mädchen selber.

    Die Kölner und Berliner Handlung werden in Köln zusammengeführt. Ein junges Mädchen und ein ausgedienter Polizist, zusammengeführt vom Schicksal, bekommen von Vertretern der britischen Besatzung einen Auftrag. – Interessant ist hier, dass sie zwar scheinbar zusammenarbeiten, aber am Ende doch jeder seinen eigenen Zielen nachrennen. Allerdings entwickeln sich die kleinen und großen Gefälligkeiten zu einer Art Abhängigkeit, die für die beiden Protagonisten am Ende nicht sehr gut aus.

    Die neue Republik entwickelt sich, der Osten schirmt sich ab und kocht sein eigenes Süppchen. Aus den Ruinen des vom Krieg gebeutelten Landes entstehen neue Häuser. So, wie es hier beschrieben ist, kann es durchaus auch passiert sein. Der Leser kann ein Wiederauferstehen eines Landes sehr gut nachvollziehen.

    Die Story um Hardy und Luisa ist fiktiv, kann aber durchaus so, oder so ähnlich, passiert sein. Es sind schließlich tatsächliche geschichtliche Fakten eingearbeitet. Und das Beispiel dieses ungleichen Paares kann sicher stellvertretend für einige der Zeitgenossen genommen werden. Nach dem Krieg hat doch jeder auf seine Art versucht, mit dem Hintern an die Wand zu kommen.


    Bei dieser Lektüre hatte ich das pure und absolute Kopfkino. Diese Bilder von den Trümmern, von den hungernden Menschen, dem Elend überall und dann dieses langsame Entstehen einer neuen Ordnung und einer neuen Republik, das war schon sehr eindrücklich. Viel des Bildmaterials stammt aus einschlägigen Dokus oder aus meinen alten Geschichtsbüchern, aber im Zusammenhang mit dieser Story haben sie eine gewisse Lebendigkeit und Wahrheit für mich bekommen.

    Die Story selber war ja fiktiv. Aber sie war eben in tatsächliche geschichtliche Gegebenheiten eingebettet und hätte durchaus so passiert sein können. So oder so ähnlich ist es sicherlich einigen Überlebenden des Krieges ergangen. Zumindest in dem Sinne, das sich Zweckgemeinschaften gebildet haben, die dann gemeinsam an ihren Zielen gearbeitet haben. – Die ganze Zeit gab es jedenfalls eine schonungslose und ungeschönte Kriegs- und Nachkriegsrealität.

    Leseunterbrechungen waren herzlich unwillkommen, mussten aber durch das reale Leben leider sein. Am Ende waren sie aber kein Problem, da ich jederzeit wieder schnell in der Handlung drin war und der Film dann an der Stelle weiter lief, an dem ich ihn verlassen hatte.

    Der ganze Schreibstil ist glaubhaft und authentisch. Immer wieder hatte ich das Gefühl, ich habe die Handlung nicht nur gelesen, sondern war richtig dabei.

    Die Handlung ist jedenfalls rasant und knallhart. Schonungslos und ohne jeden Samthandschuh kämpfen die Protagonisten für das, was sie sich als Ziel gesetzt haben und bescheren dem Leser hier ein kurzweiliges und packendes Lesevergnügen.

    Leider ist mir das Ende etwas zu offen. Da hätten noch einige Fragen geklärt werden können. So bin ich leider mit einem doch recht großen Cliffhanger zurückgeblieben und weiß damit nun nicht, was aus Luisa geworden ist. Ob sie ihre Verletzung überlebt, hätte mich dann schon noch irgendwie interessiert.


    Dieser Roman steht auf einer soliden geschichtlichen Basis und wirkt deshalb absolut glaubhaft. Der Stoff ist eingängig und sehr zu empfehlen.

  5. Cover des Buches Lichtwerke: Dunkle Visionen (ISBN: 9789963722884)
    Sebastian Thiel

    Lichtwerke: Dunkle Visionen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    “Unter Schmerzen versuchte Jonas, die Vision Stück für Stück aufzurufen, durchzugehen und zu analysieren und ertappte sich bei dem Versuch, einige Passagen schönzureden. [...] Gab es ein Verbrechen, das so eine Behandlung rechtfertigte? Natürlich hatte er die Reichskristallnacht mitbekommen, und wie viele Juden deportiert wurden. Aber dies alles geschah zum Schutz des Reiches, oder etwa nicht? Die Zweifel wurden immer stärker, genau, wie die Fragen an Bedeutung gewannen, deren Antworten er jetzt haben musste.”


    Kurzbeschreibung:

    Berlin, in den dunklen Kriegsjahren 1942

    Der SS-Offizier Jonas Danneberg hat die Gabe, in die Zukunft zu sehen, und verhilft der Reichsregierung zu wichtigen Siegen. Während er im Herzen Berlins seiner Kollegin Miriam näher kommt, tobt auf der Welt die Schlacht. Doch als seine Visionen stärker werden und er das ganze Ausmaß des Krieges erkennt, beginnt er, an der Richtigkeit seines Handels zu zweifeln. Erst als eine alte Magierorganisation mit ihm Kontakt aufnimmt, stellt er sich den Fragen, die ihn schon sein Leben lang quälen. Die Menschen führen nicht nur Krieg untereinander, sondern eine ganz andere Bedrohung scheint nach der Macht über alle Lebewesen zu greifen. Verhindern können dies nur die Magier der Lichtwerke. Jonas muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht. Der Kampf um das Wohl der Menschheit beginnt …

    Mein Leseeindruck:

    Um diese Rezension habe ich mich lange gedrückt, weil ich ziemlich enttäuscht von dem Buch war. Die Story ist natürlich von vornherein etwas seltsam, aber ich war sehr darauf gespannt: ein SS-Offizier, der für sein Vaterland Visionen bzw. Wahrscheinlichkeiten “produziert” und damit den Verlauf des Krieges zu beeinflussen sucht. Man kann daher von Anfang an erwarten, dass sich das Blatt für ihn wendet, nur das Wie ist eine ganz merkwürdige Geschichte. Zunächst bin ich mit dieser Miriam nicht zurecht gekommen. Sie war irgendwie unscharf, hat nicht so recht zusammen gepasst. Mal tut sie dies, dann redet sie das und reagiert noch ganz anders. Die Frau war mir ein Rätsel und zwar nicht im Sinne von spannend oder mysteriös, sondern einfach nur daneben.

    Die Romanze habe ich dann aber akzeptiert. Dann wurde Jonas mehrmals von den Lichtwerken, der “hellen” Magierorganisation, kontaktiert. Diese Organisation hält sich raus aus dem Kriegsgeschehen, sie kämpfen gegen Vampire und Dämonen, nicht aber gegen die Nazis und schon gar nicht versuchen die den Ausgang des Krieges zu beeinflussen. Schwierig wird es, als Jonas Visionen von Ermordungen im KZ bekommt (siehe Zitat). Er beginnt also an der Richtigkeit seines Tuns zu zweifeln, aber es kommt nicht zu der entscheidenden Konsequenz, weil sich dann die Lichtwerke einschalten. Seine Gabe ist so außerordentlich, dass er außer Landes geschafft werden soll, von irgendwelchen Aktionen für die Juden ist daher nicht mehr die Rede. Bis zu diesem Punkt könnte man noch sagen, okay, er soll für das größere Ganze kämpfen, für die Menschheit, die von Dämonen (aber nicht von Nazis) befreit werden soll. Mein Auf und Ab zwischen Unzufriedenheit und Akzeptanz pegelte sich bei 3 Bewertungseinheiten (Sterne, Geister) ein. Dann geschah aber noch der letzte Clou, eine für mich unverständliche Wendung: Alle Begleiter der Lichtwerke opferten sich nach und nach für die Sache und als Jonas mit seiner Geliebten Miriam endlich an der Fähre angekommen war, die sie nach England bringen sollte, erschießt Miriam Jonas, weil sie nicht möchte, dass er ihrem dann doch noch innig geliebten Vaterland schadet. —> Hä??? Sie überlebt und ist auch noch schwanger, trägt also potentiell den nächsten Erretter (sowas wie Merlins Nachkommen) in sich. Ich muss sagen, es tut mir wirklich leid für diese Rezension, aber: was für eine sinnfreie Story? Der Epilog hat dann noch ein wenig die Wogen geglättet, weil sich dann herausstellte, dass die Chefin der Lichtwerke überlebt hat und man sich erstmal zurückzieht, um die Kräfte zu sammeln. Das hat ein wenig die gekünstelte Weltuntergangsstimmung ausgebügelt. Aber die Rezension rettet es leider nicht.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks