Bücher mit dem Tag "seefahrtsgeschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "seefahrtsgeschichte" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Gold  (ISBN: 9783442476619)
    Michael Crichton

    Gold

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Rissa
    Inhalt
    Port Royal, 1665: In den karibischen Kolonien der englischen Krone ist Piraterie streng verboten, Freibeuterei jedoch geduldet, sind gekaperte Schiffe gern gesehene Beute.
    Als ein einlaufendes Handelsschiff Berichte über ein tief liegendes spanisches Kriegsschiff mitbringt, das vor einer Festung ankert, wittert der Gouverneur von Jamaika fette Beute und informiert Captain Hunter, einen gewieften Freibeuter. Dieser stellt eine Mannschaft mit besonderen Fähigkeiten zusammen, denn der Ort, an dem das Schiff gesichtet wurde, gilt als uneinnehmbar. Wie wird die Mannschaft vorgehen, und wird sie erfolgreich sein?

    Meine Meinung
    Der Roman Gold - Pirate Latitudes wurde im Nachlass Michael Crichtons gefunden und posthum herausgebracht. Doch auch wenn er wohl schon vor langer Zeit abgeschlossen wurde, kann ich verstehen, warum sich der Autor zu Lebzeiten gegen eine Veröffentlichung entschieden hat.
    Es handelt sich hier um eine reine Abenteuergeschichte, in der nicht nur gegen die Spanier gekämpft wird und in der es fast nur um diese eine Kaperfahrt geht - Vorgeschichten und Ereignisse nach der Handlung werden angerissen, spielen aber über weite Teile keine Rolle. Der historische Hintergrund orientiert sich lose an den tatsächlichen Umständen der Freibeuterei in Jamaika, die beschriebenen Ereignisse werden aber kaum stattgefunden haben. Leider gibt es - möglicherweise den Umständen der Veröffentlichung geschuldet - kein Nachwort, das über die tatsächlichen Verhältnisse in der Karibik informieren könnte.
    Auch sind nicht alle Handlungen logisch, es wird schon recht dick aufgetragen, denn egal, auf welche Schwierigkeit die Gruppe stößt, es stellt sich immer nur die Frage, wie sie gemeistert wird, und nicht, ob sie es überhaupt schaffen. Mit Menschenleben wird hier dennnoch nicht zimperlich umgegangen, viele Gegner oder auch Mannschaftsmitglieder sterben dann schon mal eher beiläufig.
    Dabei greift Crichton sehr tief in die Stereotypenkiste, denn das Team, das hier zusammengestellt wird, besteht aus Typen, die weitestgehend genau eine Eigenschaft oder besondere Fähigkeit haben und somit eine bestimmte Funktion erfüllen. So haben wir hier natürlich mit Captain Hunter den Kapitän, den Kopf des Unternehmens, der klug genug ist, den Plan zu erstellen, daneben aber seiner Mannschaft gegenüber loyal ist und auch sonst nur viele gute Eigenschaften vereint. Daneben gibt es noch den Sprengstoffspezialisten, den stummen Kletterer und das Adlerauge, um nur ein paar zu nennen.
    Dadurch, dass man weiß, um welche Eigenschaften es sich handelt, wird der Roman doch streckenweise recht vorhersehbar - zum Glück gibt es aber dennoch die eine oder andere Überraschung, sonst wäre es trotz all der Spannung doch irgendwann langweilig geworden.
    Trotz der Vorhersehbarkeit konnte mich der Roman dann doch ganz gut unterhalten. Das Tempo ist hoch, auch durch viele kurze Kapitel, die zum Teil nur drei Seiten lang sind und auch schon mal mit Cliffhangern enden, die Handlung ist einfach gestrickt, das Personal eingeschränkt, so dass man kaum in Gefahr gerät, den Überblick zu verlieren. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und wollte immer wissen, welches Problem sich wohl als nächstes ergeben würde, denn dass es welche geben würde war zu erwarten.
    Auch sprachlich ist der Roman nicht herausfordernd, sondern doch eher einfach gehalten, was dem Lesefluss zugute kommt. Gelegentlich gibt es einzelne spanische Wörter, die man aber nicht verstehen muss oder die aus dem Zusammenhang selbsterklärend sind.
    Wie schon erwähnt ist kein Nachwort enthalten, eine Karte dient aber dazu, dem Leser einen groben Überblick über die Seereise zu bieten.

    Fazit
    Als Abenteuer- und reiner Unterhaltungsroman ist Gold - Pirate Latitudes gut lesbar und recht nett, jedoch sollte man in historischer und logischer Hinsicht keinerlei Ansprüche stellen, um das Buch genießen zu können. Sicher nicht der beste Roman von Crichton, weshalb ich nachvollziehen kann, warum er zu Lebzeiten des Autors nicht verlegt wurde.
  2. Cover des Buches Leuchtfeuer (ISBN: 9783795117689)
    Bella Bathurst

    Leuchtfeuer

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Klappentext Jahrhundertelang waren die Küsten Schottlands eine tödliche Gefahr für alle Seefahrer, deren einzige Chance in ihren Fähigkeiten, einer gehörigen Portion Glück und einem kleinen Küstenfeuer lagen, das bei Regen verlöschte... bis 1786 der Ingenieur Robert Stevenson mit dem Bau des ersten Leuchtturms begann. Doch er und seine Nachfahren mussten nicht nur gegen schlechtes Wetter kämpfen, bis Generationen später neunundsiebzig Leuchttürme, sichere Häfen, Brücken und Schienen die Küsten Schottlands und die Seefahrt sicherer gemacht hatten. «Leuchtfeuer» verbindet auf fesselnde Weise Technik- und Seefahrts-Geschichte mit einer Familiensaga vor dem Hintergrund der faszinierenden Leuchttürme, die bis heute an der schottischen Küste zu bewundern sind. Meine Meinung Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte der Familie Stevenson - die Vorfahren des Schriftstellers Robert Louis Stevenson - ist hier sehr gut in die Geschichte um die Entstehung der Leuchttürme eingebettet. Man erfährt, wie schwierig es für die Ingenieure damals war, der See zu trotzen, um einen Leuchtturm zu bauen. Aber auch vorgängig die Überzeugungsarbeit, die zu leisten war, damit es überhaupt so weit kam. Man erfährt, dass es Leuchttürme - eher Leuchtfeuer - eigentlich schon sehr lange gibt, aber sie waren nur in kleiner Zahl vorhanden und nicht sehr effizient. Leuchtturmbauer hatten es auch schwer, weil die Strandräuber und -plünderer um Einnahmen fürchteten. Aber auch, weil viele davon ausgingen, Schiffbruch sei gottgegeben, damit müsse man leben. Die Regierung war weit weg und hatte kaum eine Ahnung, was draussen bei den Arbeitern wirklich los war. Die Beschreibung der Personen ist wunderschön herausgearbeitet, allen voran der Patriarch und Chef der Familie. Man erfährt zudem sehr viel über das Leben der Leuchtturmwärter, die - auch wenn sie zu zweit oder zu dritt im Turm waren - einen sehr einsamen Beruf ausübten. Ein Buch, dass ich gerne mehrmals lese. Es ist immer wieder von neuem faszinierend zu erfahren, wie es war, als die ersten Leuchtfeuer gebaut wurden. Was heute so selbstverständlich ist, war damals harte Arbeit und nur dank Forscher- und Abenteuergeist zu bewältigen.
  3. Cover des Buches Der Korsar und das Mädchen (ISBN: 9783957341884)
    Elisabeth Büchle

    Der Korsar und das Mädchen

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Märchens_Bücherwelt

    Während des 2.Unabhängigkeitskrieges zwischen England und den USA um 1814 begleitet die selbstbewusste, etwas wilde Catherine ihre Schwester Emily samt künftigen Ehemann in ihre neue Heimat nach England, um dort selbst auf ihren zukünftigen Gatten zu treffen. Doch auf dem Weg dorthin geraten sie zwischen die Kriegsfronten und landen auf dem Kriegsschiff Silver Eagle, das unter der Leitung des attraktiven Lieutenant Lennart Montiniere steht.
    Da sie gemeinsam mit ihrem Sklavenfreund First wie ein Junge aufgewachsen ist, gibt sie sich auf dem Schiff als der junge Cato aus.

    Nicht ahnend, dass jemand ganz andere Pläne mit ihr hat und der Last, den Herausforderungen an Bord, den aufkommenden Gefühlen für den Korsaren und ihrer inkognito Rolle gerecht zu werden, wird es zu einer Abenteuerreise, die sie an ihre Grenzen bringt.

    Ein spannender Einblick nicht nur in historische Geschichte, sondern auch wie das Leben auf einem Segelschiff samt der verschiedenen Charaktere der Mannschaft, Gefahren, den Wetterlaunen und Begegnung mit feindlichen Schiffen verläuft.

    Bildhaft umschrieben, mit einer guten Prise Humor und viel Spannung wird man auf eine unvergessliche Reise mitgenommen, bei der man die Crew besser kennenlernt, zusehen kann, wie gerade auch die Frauen an ihren Aufgaben wachsen.

    Besonders Catherine mit ihrer mutigen, unerschrockenen Art, bereit für das Leben ihrer Schwester zu kämpfen, egal was sie dafür durchmachen muss, hat mich sehr begeistert.

    Auch wenn sich die Ereignisse am Ende überschlagen und für mich etwas sehr kurios waren, hat mir der Roman insgesamt sehr gefallen.

    Mit viel Wortwitz, Abwechslung, Spannung, gut platzierten christlichen Elementen und
    Personen, die mit ihrer ganz eigenen Art den Roman lebendig wirken lassen zeigt die Autorin, dass man sich nie verbiegen und in eine Schablone pressen lassen sollte, sondern für das kämpft, was man liebt und wofür man steht.

  4. Cover des Buches Amistad. (ISBN: 9783453141476)
  5. Cover des Buches Längengrad (ISBN: 9783492405300)
    Dava Sobel

    Längengrad

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Rodrik-Andersen
    Dieser wissenschaftlich angehauchte Roman beschäftigt sich mit dem Längengrad-Problem – und wie es einem genialen, schottischen Handwerker gelang, eine Lösung zu finden.

    In der heutigen Zeit fällt es schwer, sich vorzustellen, wie es ohne GPS gewesen sein muss, die aktuelle Position auf der Erde zu ermitteln. In Wirklichkeit hatte die Schifffahrt mit diesem Problem jahrhundertelang zu kämpfen, wie die Autorin eindrucksvoll zu schildern weiß. Während jeder erfahrene Seemann die geografische Breite problemlos ermitteln kann, erwies sich die Bestimmung des Längengrades als schwierig, weil es eben keine zuverlässige Methode gab – mit der Konsequenz, dass es immer wieder zu Schiffsunglücken kam. Auf den Ozeanen verließ man sich beim Navigieren also gezwungenermaßen auf sein Glück. Kein Wunder also, dass das britische Parlament Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem „Longitude Act“ eine fürstliche Belohnung für denjenigen ausschrieb, der eine praktikable Lösung entwickelte.

    Hier betritt nun John Harrison das Parkett, der Protagonist des Buches sozusagen. Der Schotte aus einfachen Verhältnissen widmete diesem Projekt sein Leben. Die Autorin geht dabei nicht nur auf seinen Werdegang ein, sondern schildert auch, welches handwerkliche Genie und welcher Erfindergeist in ihm schlummerten. Aufgrund der hohen Ansprüche, die er an sich selbst stellte, entwickelte er über mehrere Jahrzehnte hinweg vier Uhren, die alle für sich genommen ein Meisterwerk darstellen.

    Die (Nach-)Erzählung nimmt an Fahrt auf, als parallel zur fortschreitenden Entwicklung eines zuverlässigen Chronometers ein weiterer Lösungsansatz ins Spiel kommt. Plötzlich fand sich der Uhrmacher nämlich in einem Wettstreit wieder. Sein Kontrahent: Nevil Maskelyne, der die Methode der Monddistanzen vorantrieb, also einen astronomischen Ansatz verfolgte. Die Schilderung dieses Wettlaufs las sich ungemein spannend. Genauso wie John Harrisons Kampf um Anerkennung für seine Erfindungen und den Erhalt des ausgeschriebenen Preisgeldes.

    Einziger Kritikpunkt meinerseits: Die Vielzahl an Namen, die in manchen Kapiteln genannt werden, aber meistens eine Randnotiz bleiben und daher schnell wieder in Vergessenheit geraten. Eine Beschränkung auf die wichtigsten Personen hätte an diesen Stellen gutgetan.

    Fazit: Die Autorin nimmt uns mit auf eine Zeitreise, die sich mit einer der größten Herausforderungen der Seefahrtsgeschichte auseinandersetzt. Dabei schafft sie es, dem schottischen Uhrmacher John Harrison und seinen bahnbrechenden Uhren H-1 bis H-4 ein Denkmal zu setzen. Eine Lektüre, die aufschlussreich, kurzweilig und mit einer Prise Humor gespickt ist. Alles in allem eine unterhaltsame Wissensvermittlung par excellence.

    Diese Rezension ist auch auf meiner Webseite erschienen: https://www.rodrikandersen.de/zum-buch-laengengrad/

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