Bücher mit dem Tag "seelische gewalt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "seelische gewalt" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.351)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Vergebung (ISBN: 9783453442054)
    Stieg Larsson

    Vergebung

     (2.326)
    Aktuelle Rezension von: PWD_Kater

    Stieg Larsons Triologie ist fast perfekt, sein Stil, seine Spannungshaltung, seine immer wieder wechselnde Schauplätze. Ich kann nur sagen, dass so eine Triologie nicht täglich erscheinen wird und auch erscheinen kann. Es ist wirklich zu schade, dass der Autor zu früh verstorben ist, er hätte vielen Lesern noch so viel Freude bereiten können. 

    Es dreht sich nicht nur um das Hauptgeschenen und die Gerechtigkeit, es geht in seinen Büchern um viel, viel mehr. Es gibt sehr viele Nebenhandlungen, die auf ersten Blick gar nichts mit dem Hauptgeschehen haben, doch insgesamt genau dank dieser kleineren Erzählungen, die nebenbei verlaufen, macht es nicht nur dieses, sondern auch andere seine Bänder sehr spannend und interessant. Ich habe das erste Band "Verblendung" als Geschenk erhalten und wollte auch keine anderen Bücher lesen, bis ich "Verdammnis" und "Vergebung" gelesen habe. Alleine der Umstand, dass ich sehr bald mit dem dritten Band fertig werde, bereitet mir große Kopfschmerzen. Was werde ich nur lesen, denn solche Werke sind einmalig !! Es wird schwierig sein, so ein Niveau beizubehalten. Zögert nicht, kauft einfach seine Bücher. Das ist ein spektakulärstes Eregnis, auch für die, die nicht viel oder nicht sehr gerne lesen.

  3. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  4. Cover des Buches Carrie (ISBN: 9783404180066)
    Stephen King

    Carrie

     (1.526)
    Aktuelle Rezension von: Quivi92

    Mit „Carrie“ ist Stephen King 1974 der große Durchbruchgelungen. Sein Debüt-Roman war ursprünglich als Kurzgeschichte geplant und setzt sich auf eindrucksvolle Weise mit dem Themen Mobbing auseinander.

    Obwohl ich ein riesengroßer King-Fan bin, habe ich mich mit dem Schreibstil des Buches recht schwer getan: Die Handlung wird abwechselnd in der dritten Person (aus unterschiedlichen Perspektiven), in Form von Zeugenaussagen und Auszügen aus Fachliteratur geschildert. Dies wirkte anfangs etwas verwirrend und hat dazu geführt, dass ich keinem der Charaktere wirklich nahe gekommen bin.

    Inhaltlich hat mir das Buch dennoch sehr gefallen. Ich fand es großartig und faszinierend, wie Carrie sich für die jahrelangen Hänseleien gerächt hat.

    Mein Lieblingszitat:

    (es tut mir Leid Momma aber ich kann mich nicht entschuldigen)

  5. Cover des Buches Schachnovelle (ISBN: 9783755769965)
    Stefan Zweig

    Schachnovelle

     (1.449)
    Aktuelle Rezension von: megalon22

    Eine kurzweilige Novelle, die jedoch im Gedächtnis bleibt.

    Auch wenn ich kein besonderer Schachspieler bin und mich dieses allseits bekannte Brett - und Denkspiel eigentlich kaum interessiert, konnte mich dieses Buch ungemein fesseln und hätte auch zum Schluss gerne noch weitergelesen. 

    Hier werden die Lebensgeschichten zweier herausragender Schachspieler auf ungeschönte Weise erzählt. Zwei Personen, die unterschiedlicher kaum nicht sein könnten, am Ende aber dennoch gegeneinander antreten. 

    Insbesondere die Passage, in welcher "Doc. B" in seiner Gefangenschaft zum Schachspiel kommt und sich daraus eine manische Sucht entwickelt, fand ich sehr spannend und interessant erzählt.

    Auf alle Fälle eine schöne Geschichte von S. Zweig. 

  6. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (767)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Kind 44 war jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und dann durch einen netten Zufall hab ich das Buch dann geschenkt bekommen. Nun lag es aber wieder auf meinem SUB und gammelt da vor sich hin.

    Nun hab ich mir endlich den Mut gefasst und das Buch in die Hand genommen und es hat mich wirklich aus den Socken gehauen.

    Ich dachte natürlich das es hier um harten Toback geht aber ich war nicht auf das vorbereitet.

    Allem voran die Grausamkeit des russischen Staates hat mich komplett aus den Socken gehauen. Mir war nie bewusst unter welchem Druck die Menschen gelebt haben müssen.

    Die Angst zu verhungern oder in ekelhaften Lebensverhältnissen zu leben, war fast an der Tagesordnung.

    Kein Schritt konnte gemacht werden ohne die Angst zu haben, verpfeifen zu werden.

    Wir schreiben das Jahr 1953. Wir befinden uns in Russland und jeder mit ein bisschen geschichtlichen Wissen, hat ein wenig die Vorstellung das es zur Stalins Zeiten nicht so rosig für die Bevölkerung aussah. Auch ich wusste zwar Eckpunkte aber das was das Buch so schonungslos berichtet, war leider bittere Realität. Hunger, Verlustängste und Vertrauensbrüche standen leider auf der Tagesordnung. Eine grausame Welt, die für viele Menschen leider Realität war.

    Zusammen mit dem erfolgreichen Leo Demidow stolpern wir über einen Fall, der grausam genug ist aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Ein Kind ist gestorben, aber niemand will ermitteln. Es war ein Unfall.

    Doch Leo glaub dem ganzen nicht und fängt an selbst zu ermitteln. Nur leider macht ihm das Regime immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Er wird als Verräter gejagt und geächtet.

    Damit beginnt eine knallharte Reise.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, aber leider tröpfelt die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Durch die Grausamkeit des russischen Staates, tretten die Morde fast schon in den Hintergrund. Ein stückweit denke ich das es wollt war, aber Kinder sterben auf grausame Weise und irgendwie niemanden scheint es zu interessieren. 

    Der Tod der Kinder, rückt eigentlich immer etwas in den Hintergrund. Es wird sehr deutlich das der Schwerpunkt eher woanders liegt.

    Es macht das Buch dadurch nicht schlecht aber macht einen stutzig. 

    Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, den der Plotwist hat mich wirklich umgefegt.

    Also wirklich umgefegt.

    Ich hab das Buch kurz weg legen müssen, um damit klar zu kommen.


    Kurzum: Jeder der diese Buch liest muss sich auf einiges gefasst machen.

    Es ist nicht mein Highlight und ich würde es nicht nochmal lesen, aber es hat sich sein Platz in meinem Regal auf jedenfall verdient.

  7. Cover des Buches Der dritte Zwilling (ISBN: 9783404193257)
    Ken Follett

    Der dritte Zwilling

     (896)
    Aktuelle Rezension von: la_vie

    Ken Follet hat mit "Der dritte Zwilling" eine wirklich interessante Geschichte geschrieben. Es geht darum, dass ein Mann eines Verbrechens beschuldigt wird, dass er seiner Aussage nach nicht begangen hat. Doch alle Beweise sprechen gegen ihn. Das Opfer identifiziert ihn und seine DNA wird am Tatort gefunden. Und dennoch besteht er darauf, es nicht gewesen zu sein. Die Protagonistin, eine junge Wissenschaftlerin im Bereich der Zwillingsforschung, glaubt ihm und hilft ihm dabei, das Rätsel um dieses Verbrechen zu lösen.

    Die Geschichte ist wirklich spannend und trotz des Alters noch immer erstaunlich aktuell. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist auch spannend, auch wenn ich am Ende der Geschichte wenig überrascht war. Das Ende hat sich im Grunde schon recht früh angekündigt. Trotzdem kann ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, es hat mich durchaus unterhalten.

  8. Cover des Buches Cujo (ISBN: 9783641206154)
    Stephen King

    Cujo

     (640)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Cujo wird von allen geliebt. Der Hund ist lieb, aufmerksam und würde für die Bewohner alles tun. Für die Kinder ist er Freund und Spielgefährte zugleich. Aber dann passiert etwas furchtbares. Cujo wird von einer Fledermaus gebissen und es passiert etwas mit ihm. Plötzlich fletscht er die Zähne und sein Wesen ändert sich und er greift an und beißt und dies auch tödlich. Stephen Kings Cujo war eines der ersten Bücher, das ich von ihm gelesen habe. Von der Furcht und der Spannung ging nichts verloren und die Geschichte wirkt immer noch.

  9. Cover des Buches Der goldene Handschuh (ISBN: 9783499271274)
    Heinz Strunk

    Der goldene Handschuh

     (296)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    neben der derben Sprache, mit der ich ja gerechnet hatte, kam leider keine wirklich interessante Stimmung auf. Es liest sich gut, aber die Geschichte dümpelt vor sich hin. Es passiert zu wenig. Keine Spannung. Ein Wunder, dass ich es zu Ende gelesen habe. Die Hoffnung, etwas zu verpassen, war größer, wurde aber nicht erfüllt. Daher leider enttäuschend.

  10. Cover des Buches Papillon (ISBN: 0061120669)
    Henri Charriere

    Papillon

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Pia_Kuepper

    In dem Buch beschreibt der Autor Henri seine diversen Fluchtversuche aus dem Gefängnis und wie er es letztendlich doch zu einem ehrbaren, vor allem freien Leben geschafft hat. 

    Dieses Buch gehört zu den Klassikern und sollte gelesen werden. Auch wenn es mir persönlich etwas zu mühsam war, da es sich in vielen Dingen zu sehr gezogen hat, ist es doch ein lesenswerter Tatsachenbericht. 

    Am besten ist mir sein Aufenthalt bei den Indianern und seinen zwei Frauen in Erinnerung geblieben. Ich frage mich immer noch, warum genau er wieder fortgegangen ist. Immerhin hatte er es doch sehr gut dort. Allerdings hat er sich selber auch oft diese Frage gestellt. 

    Dieses Buch ist für alle geeignet, die sich für Tatsachenberichte interessieren. Alle, die die große Liebesgeschichte erwarten, werden enttäuscht werden. 

    Nichtsdestotrotz, auch wenn es meinen Geschmack nicht zu 100% getroffen hat, bin ich froh,  einen weiteren Klassiker der Weltliteratur gelesen zu haben.

  11. Cover des Buches Café Leben (ISBN: 9783426309025)
    Jo Leevers

    Café Leben

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Nadine_Breitenstein

    In „Café Leben“ geht es um die akribische, eher kühle und wenig sentimentale Henrietta, die den Job erhalten hat, die Geschichte todkranker Menschen aufzuschreiben. In der Rosendale-Krebsambulanz wartet sie auf ihre erste Klientin. Jedoch stimmt etwas an Annies Erzählungen nicht und um herauszufinden, was das ist, muss Henrietta plötzlich selbst ihre eigene Vita erzählen und setzt damit Ungeahntes in Gang.⁣⁣

    Dieser Roman ist wirklich schön cozy, sehr emotional und sogar spannend, da er teilweise etwas von einer Kriminalgeschichte hat. Die Protagonisten sind skurril und liebenswert. Vor allem die Entwicklung der Freundschaft zwischen Annie und Henrietta fand ich toll. Das Buch ließ sich unfassbar schnell weglesen und regt - wie beabsichtigt - sehr zum Nachdenken an, was wirklich wichtig ist und was nicht. Auch für Personen, die nichts über den Tod lesen möchten, ist es gut geeignet, denn die Geschichte ist zwar traurig, aber nicht zerstörerisch. ⁣

    Ich hätte mir allerdings ein schöneres Café-Ambiente gewünscht, gerade bei dem Plot und dem Titel. Dass Henriettas Arbeitsplatz ein einsamer Tisch in einer ungemütlichen Kantine ist, war unpassend und verschenktes Potenzial. Aus der Szenerie hätte man noch so viel rausholen und dem Leser das Gefühl geben können, sich jetzt erst mal einen schönen Kaffee zu machen und ein Stück Kuchen zu essen, während man liest. Das war etwas schade, aber ansonsten hat mir der Roman sehr gut gefallen.⁣

  12. Cover des Buches Sadie (ISBN: 9783407785091)
    Courtney Summers

    Sadie

     (133)
    Aktuelle Rezension von: zeilenrauschen

    „Sadie“ war mein erster richtiger Thriller seit langem und hat mich durchaus positiv an die Zeit erinnert, als dieses Genre noch häufiger auf meinem Leseplan stand. Es ist der hohe Anteil an Polizeiarbeit, der mich mittlerweile von Thrillern und Krimis im Besonderen fernhält. Irgendwie verschwindet meine Lesemotivation, sobald ich zu sehr in den imaginären Alltag irgendwelcher Polizist*innen gezogen werde. Das war hier erfreulicherweise nicht der Fall. Ermittlungsarbeit gab es natürlich trotzdem, aber die meiste Zeit begleitet man die neunzehnjährige Sadie auf ihrer Rachemission.

    Zwischendurch gab es Interview-Episoden mit Journalisten und Beteiligten, die wie eine Podcast-Folge konzipiert wurden. Auch das hat mir überraschend gut gefallen, obwohl ich dem Interview-Stil eigentlich eher skeptisch gegenüber stehe. Ich kann mir vorstellen, dass die Podcast-Atmosphäre in einem Hörbuch noch besser zur Geltung kommt. So sind einige Zwischentöne zwangsweise verloren gegangen.

    Sadie war ein unheimlich faszinierender, vielschichtiger Charakter. Es ist fast schmerzhaft zu lesen, wie ihre Suche nach dem Mörder an ihr zehrt. Sie hat den Blick auf dieses eine Ziel gerichtet, bis jede Brücke hinter ihr in Flammen aufgeht. Trotz Kälte, Hunger und Verletzungen kämpft sie immer weiter. Sie ist der Typ Mensch, der am Ende jeder Apokalypse noch lebt. Dennoch ist ein realistischer Kampf, mit Rückschlägen und unwiderruflichen Konsequenzen. Zwischendurch wird auch ganz unkompliziert ihre bisexuelle Identität eingebunden. Die Autorin ist aber nicht nur bei Sadie, sondern auch bei allen anderen Figuren sehr talentiert darin, sie menschlich und authentisch wirken zu lassen.

    Anmerkung zum Ende: In dem Buch geht es auch um Kindesmissbrauch, was aus dem Klappentext nicht ersichtlich ist. Hätte ich durchaus aber auch gerne vorher gewusst. (Content Notes oder Ähnliches gab es nicht…)

  13. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  14. Cover des Buches Kap der Angst oder Ein Köder für die Bestie (ISBN: 9787100100250)
    John D. MacDonald

    Kap der Angst oder Ein Köder für die Bestie

     (2)
    Aktuelle Rezension von: AntonWdN

    Max Cady, nach 13 Jahren aus dem Knast entlassen, taucht bei seinem damaligen Hauptbelastungszeugen, Rechtsanwalt Sam Bowden auf und fängt an, ihm Angst zu machen. Es dauert, bis Bowden klar wird, dass Cady ein kompletter Psychopath ist, der nicht nur droht, sondern vorhat, ihn und seine gesamte Familie auszulöschen. 

    Ein Mann des Gesetzes, ein integrer Anwalt, muss erkennen, dass er und seine Familie von einem monströsen Gegner bedroht werden, dem mit polizeilichen Methoden nicht beizukommen ist. Zusammen mit seiner Frau stellt er eine Falle auf, in die Cady hineintappen soll. 

    Eine sehr spannende Geschichte, bereits zweimal verfilmt (ich mag besonders den Film von 1962 mit R. Mitchum und G. Peck). Das Ende des Romans ist anders, als man es aus den Filmen kennt, aber trotzdem gut. 

  15. Cover des Buches Pigtopia (ISBN: 9788483464328)
    Kitty Fitzgerald

    Pigtopia

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Jack Plum ist mit einem deformierten Kopf auf die Welt gekommen und wird deshalb von den übrigen Kindern nicht akzeptiert. Er lebt als Mittdreißiger mit seiner verbitterten Trinker-Mutter zusammen, die ihm alle Schuld an den Sachen gibt, die in ihrem Leben nicht funktionieren, zB auch, daß Jacks Vater sich davon gemacht hat. Im Keller seines Elternhauses betreibt er eine geheime Schweinefarm, die ihm als einziges Freude in seinem Leben bereitet. Aber es ändert sich alles, als er Holly Lock kennenlernt, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ihm unvoreingenomem gegenübertritt. Neben der Geschichte um den "verunstalteten" Jack bietet das Buch auch einen Einblick in Konflikte, in denen sich pubertierende Kinder mit ihren Eltern verwickeln (s. Holly und ihre alleinerziehende Mutter). Ein vielschichtiges Buch, das ich auf fast einem Rutsch gelesen habe.
  16. Cover des Buches Es blieb nur dieser Blick: Thriller über eine multiple Persönlichkeit (ISBN: 9781516904662)
    Marion Schreiner

    Es blieb nur dieser Blick: Thriller über eine multiple Persönlichkeit

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Son_Ja7

    Das hochkomplexe Thema der Persönlichleitsstörung einer Person, bei der es durch schwersten Missbrauch in der Kindheit zu einer Spaltung mit mehreren Multiplen kommt, bildet in diesem Thriller den Backround. Unfassbares Leid und kaum vorstellbare Probleme in den kleinsten alltäglichen Aufgaben, mit denen der schwer gestörte Kale zu kämpfen hat, werden anschaulich beschrieben. Man bekommt als Leser einen Eindruck von der Tragweite dieser psychischen Erkrankung vermittelt und kann die Wut, die in diesem Menschen herrschen muss gut nachvollziehen. Durch menschliches Versagen und unterlassene Hilfeleistung wird ein Leben zerstört, bevor es richtig begonnen hat. Als sich die junge Rachel für die Liebe zu diesem Mann entscheidet, wird in der Handlung deutlich, mit welchen unvorstellbaren Schwierigkeiten die beiden zu kämpfen haben. Doch Rachel glaubt an die Liebe und stellt sich der gewaltigen Aufgabe. Einfühlsam und sehr detailgenau entwickelt die Autorin die Szenen und lässt den Leser an den Gefühlen und den Kämpfen, die im Inneren von Kale toben, teilhaben. Einziger Wermutstropfen in der Geschichte ist, dass die sonst so aufgeweckte Rachel durch ihre Naivität, die nicht ganz nachvollziehbar ist, die Menschen um sich herum in tödliche Gefahr bringt. Alles in allem ein Lesestoff, der sich mit einem schwierigen Thema auseinandersetzt und auch schreckliche Wahrheiten nicht auslässt.

  17. Cover des Buches Der gläserne Käfig (ISBN: 9783750433489)
    Dagmar Schmidt

    Der gläserne Käfig

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „Der gläserne Käfig“ geschrieben von Dagmar Schmidt ist ein Buch, das mich wieder mal total beeindruckt hat.

     

    Klappentext:

    Emmas Ehe ist eine Katastrophe. Sie lebt in ständiger Angst vor den unvorhersehbaren Wutausbrüchen und der Aggressivität ihres Mannes Rob. Trotz der Demütigungen, denen sie und der 15-jährige Sohn Philip fast täglich ausgesetzt sind, hat sie Angst, Rob zu verlieren. Als Rob eines Tages unerwartet schwer krank wird und stirbt, scheint sie am Boden zerstört.
     Kriminalhauptkommissarin Hanna Wiedemann bekommt Emmas Tagebuch in die Hand und beginnt gemeinsam mit ihrem Kollegen Piet Wurstinger zu ermitteln, denn Emma hat ein seltsames Hobby: Sie trocknet giftige Pilze.

     

    Meinung:

    Schreibstil:

    Ich möchte mit dem anfangen, was mir am Meisten gefallen hat und das war der Schreibstil von Dagmar Schmidt. Ich habe das Buch innerhalb wenigen Stunden verschlungen und das hat auch daran gelegen, dass der Schreibstil nicht nur leicht verständlich und dennoch poetisch geschrieben wurde, sondern die Geschichte auch aus mehreren Perspektiven geschrieben wurde. Ich finde es klasse, wenn der Leser verschiedene Sichtweise der Geschehnisse bekommt, aber das halt nur, wenn es nicht langweilig ist und das ist der Autorin sehr gut gelungen.

     

    Aufbau:

    Der Aufbau der Geschichte ist auch sehr gelungen! Wir erfahren, wie grausam die Ehe ist und bekommt gleichzeitig einen interessanten und spannenden Eindruck auf die Charaktere. Wir fühlen mit, wir werden wütend und manchmal, da lachen wir auch.

     

    Fazit: Viele Emotionen sind in einer gelungenen Geschichte verpackt, was dieses Buch einzigartig macht.

  18. Cover des Buches Strafgesetzbuch (ISBN: 9783406668845)
    Thomas Fischer

    Strafgesetzbuch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der "Tröndle/ Fischer", auf jedem guten Juristenschreibtisch zu finden (übrigens auch bei Salesch und Co. hihi). Unser Repetitor war damals sehr angetan, daß der neue Bearbeiter Fischer manche alte Zöpfe abgeschnitten hat. Für Laien aber selbstverständlich unlesbar.
  19. Cover des Buches Batman I. Der Joker dreht durch (ISBN: 9783442082285)
    Craig Shaw Gardner

    Batman I. Der Joker dreht durch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Batmanroman: Batman trauert immer noch um den zweiten Robin, Jason Todd, der bei einem Anschlag des Jokers ums Leben kam, während in Gotham City zusätzliche Batmen auftauchen, bestehend aus angesehenen Bürgern der Stadt, die sich für den echten Batman halten und an Einbruchstatorten in Gotham sterben. Gleichzeitig versucht Mr. Winter, Mayoral assistant, Commissioner Gordons Büro auszuspionieren und dabei Batman auf alle mögliche Weise zu behindern. Batman wird als zweifelnder, tragischer Held gezeigt, was ihn menschlich macht und die Spannung steigert. Und es dauert für den Leser auch recht lange, bis er hinter des Jokers Plan steigt. Ein flott erzählter Krimi, bitte gern mehr davon!
  20. Cover des Buches Die Nächte mit Paul oder der Tag ist anderswo (ISBN: 9783896265685)
    Corinna Luedtke

    Die Nächte mit Paul oder der Tag ist anderswo

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Jetztkochtsie
    Ich habe das Buch soeben beendet und am Liebsten würde ich sagen, daß ich das Buch schlecht, richtig schlecht fand und es dabei bewenden lassen. Da ich aber der Meinung bin, zu so einem Urteil gehört auch eine Begründung, werde ich meine Rezension doch etwas intensiver angehen. Zunächst zur Aufmachung, die ist es nämlich wert, daß ich einen der zwei vergebenen Punkte doch noch vergeben habe. Das Buch ist hübsch, wirklich hübsch, eine nette Klappbroschur, ein Umschlag der sich gut anfühlt und in dezenten Farben angenehme gestaltet ist. Die Seiten sind griffig und lassen sich gut blättern. Dann zum Stil, den fand ich am Beginn des Buches ganz reizvoll, war aber irgendwann dann doch von den Adjektivanhäufungen und unnötigen Adjektiven ziemlich genervt. (hauchdünn geschnittenes Carpaccio, Carpaccio ist immer hauchdünn/ oder rote Tomaten / grüne Tannenzweige / etc.) Schade, weniger Adjektive und ich hätte die Art zu schreiben durchaus als ansprechend empfunden. Die Art zu schreiben ist sehr sachlich, es werden Emotionen beschrieben, aber im Leser andere Emotionen geweckt oder gar total emotionslos im Berichtsstil erzählt. Hier und da fühlte ich mich an nüchterne Sachverhaltsbeschreibungen aus Psychologielehrbüchern erinnert. Dialoge kommen weder glaubwürdig noch real rüber, sie wirken aufgesetzt und künstlich. Mein Gedanke war so häufig: "So redet doch keiner!" oder "Sowas sagt doch niemand!" etc. Und letztlich zum Inhalt, der leider für mein Gefühl so gar nicht ging. Wen haben wir da, Luisa, Fräulein Traumtänzer, Naivchen, und prüdes Lieschen trifft auf Paul, den dominanten Draufgänger, der auf sexuelle Spielchen aus ist, während Luisa hinter allem eine tiefergehende Liebe vermutet. Beide schleppen so ihre Traumata aus der Kindheit mit sich herum und man fragt sich ständig, warum die zwei sich eigentlich miteinander abgeben, wenn sie doch jeweils immer wieder enttäuscht vom anderen sind. Luisa ist nie in der Lage ihre Wünsche zu artikulieren und redet sich aus welchen Gründen auch immer ein, von Paul mißhandelt zu werden, dabei besteht sein einziges Vergehen darin, keine Gedanken lesen zu können und nicht zu merken, daß Luisa einmal einfach so Schmerzen beim Sex hat, einmal ungünstig auf einer Treppenstufe hockt und einmal die Dornen einer Rose in ihrer Rücken stechen, während er auf ihr liegt. Sie artikuliert es nicht und macht es ihm zum Vorwurf, sie so grob zu behandeln. Nein, stimmt nicht, denn sie macht es nur in ihrem Kopf zu seinem Vorwurf, mit ihm reden tut sie nämlich nur in Ausnahmefällen und da verzapft sie meist sehr seltsamen Unfug, ergeht sich in Gedichten und ihren Träumereien und absurden Ängsten. Daneben steht Luisas Vater, der seine früh verstorbene Frau vermißt und Luisas Chefin, die ihr sehr wohlgesonnen ist und der sie ständig vor den Kopf stößt, während sie so durchs Leben tänzelt, weder wirklich arbeiten muß, noch sich um sonst irgendwas Gedanken macht, außer um ihre Liebe zu Paul. Paul, dessen Lehrmeisterin in punkto Liebe sie werden will... Augen rollen Paul, der wie sollte es anders sein, eine schlimme Kindheit hatte und darunter heute noch leidet, Paul, der sexuell experimentierfreudig ist und doch keine wirkliche Erfüllung findet. Dann gibt es da noch Johanna, Luisas Freundin, die ihr weder zu hört, noch beisteht, geschweige denn sie versteht, die aber trotzdem die allerbeste Freundin ist. In diesem Buch scheint niemand wirklich arbeiten zu müssen, alle haben immer Zeit sind immer verfügbar und selbst wenn Luisa sich mal zum Blumenladen bewegt und dort arbeitet, schließt sie den Laden so früh ab, daß andere Geschäfte noch geöffnet sind. Sowas stört mich, wenn es auch immer wieder ansatzweise erklärt wird. Luisas Vater ist halt Fabrikant und kann es sich leisten, sich aus der Firma zurück zu ziehen. Paul ist selbstständig und arbeitet nur wenn er Lust hat, Luisa jobbt halt nur und Johanna, hm hab ich vergessen, hat aber auch immer Zeit. Man ist immer wieder der Meinung, wenn man Luisa durchs Leben folgt, den Fußspuren eines Kindes zu folgen, das naiver und unsicherer nicht sein könnte. Dennoch weckt das Buch weder Sympathie noch Mitgefühl für Luisa in mir, sondern im Gegenteil, ich verspürte immer mehr Abscheu und Unverständnis ihrer Person gegenüber, die letzten Seiten habe ich lediglich noch gelesen, weil ich sehen wollte, wie dieses dumme Kind ihr Leben gänzlich gegen die Wand fährt. Ob das nun passiert oder nicht, werde ich hier nicht verraten... Neben Luisas Leben finden sich immer wieder Einschübe und Gespräche über Else Lasker-Schüler, Mühsam und Hiller, die NS-Zeit und die Schwierigkeiten für Freigeister zu dieser Zeit. Die Gespräche fügen sich leider überhaupt nicht in die Geschichte über Luisa ein, sie wirken aufgesetzt und künstlich, so als habe die Autorin unbedingt etwas zu diesem Thema sagen wollen und es irgendwie mit Gewalt in diesem Buch untergebracht. Schade, dieses durchaus interessane Thema hätte vielleicht ein eigenes Buch und eine eigene Geschichte verdient? Hier geht es im Einheitsbrei total unter. Im Schlußwort wird darauf hingewiesen, daß zu dem Buch viel über die Thematik des Stockholmsyndroms recherchiert wurde. Diese Thematik fand ich in dem Buch so gar nicht umgesetzt, genauso wie mir die zerstörerische Gewalt fehlte und ich auch die Erniedrigungen nicht wirklich erkennen konnte. Ich hatte mich wirklich sehr auf die Leserunde gefreut und bin leider leider wirklich tief enttäuscht worden, weil das Buch so gar nicht hielt, was ich mir aufgrund der Rezensionen und meiner Vorfreude davon versprochen habe. Wie gesagt, mit sehr viel Wohlwollen gibts 2 von 10 Punkten, einen davon fürs Outfit, den anderen für den guten Willen.
  21. Cover des Buches Und das soll Liebe sein? (ISBN: 9783423349871)
    Bärbel Wardetzki

    Und das soll Liebe sein?

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Bücherfüllhorn-Blog

    Seelische Gewalt ist für Unbeteiligte extrem schwer zu erkennen und für Beteiligte schwer zu erklären. Es fängt harmlos an, vieles hört sich für Außenstehende oder Freunde erst mal nach normalen Beziehungs-Problemen an. Denn der Narzisst mit seiner oft paranoid-misstrauischen Haltung versteht es, sich nach außen hin perfekt und unschuldig darzustellen, während der Partner schier verzweifelt, dass ihm nicht geglaubt wird. Das Leben mit einem Narzissten fühlt sich an wie auf einem "Mienenfeld".

     

    Im ersten Teil des Buches wird erklärt, was ein Narzisst ist und welche Merkmale er haben kann. Das ist mindestens so aufschlussreich wie der zweite Teil des Buches, der dann ein Fallbeispiel beschreibt, dass aus Perspektive beider Parteien geschildert wird. Sonja R. berichtet von ihrer Beziehung zu Frank. Es dauert Jahre bis sie merkt, dass sie an einen Narzissten geraten ist und noch länger, bis es endgültig zur Trennung kommt. Sonja erzählt, und die Autorin B. Warditzki kommentiert dies aus psychologisch-psychotherapeutischer Perspektive, sowohl über Sonja als auch den Narzissten Frank. Warum Sonja bleibt, sich alles gefallen lässt. Und die Reaktionen Franks darauf, warum er sich so verhält. Die Kapitel sind kurz, die Erklärung sehr gut verständlich und augenöffnend. Erscheinen Sonjas Erfahrungen am Anfang noch sehr naiv, wird man sie bald besser verstehen. Mit jeder Seite erreicht der Narzisst mehr, was will. Bei dem ganzen hin und her zwischen den beiden kann es dem Leser irgendwann zu eintönig werden. Aber der Autorin gelingt es, die Gründe zu analysieren und verständlich zu machen, warum beide zunächst nicht voneinander lassen können.

     

    Um beim Fallbeispiel zu bleiben, bei Sonja findet –übertrieben gesagt- eine Art „Gehirnwäsche“ mit dem Lob- und Tadel-System Franks statt. Ohne es selber zu wollen oder zu bemerken, ändert sich ihr Verhalten, sie passt sich Frank total an. Das Buch erklärt anhand des Fallbeispiels die Mechanismen eines Narzissten, und auch wie das „Opfer“ darauf reagiert. Wie kann ich einen Narzissten erkennen? Um dies zu erkennen, ist ein solches Buch sehr wichtig.

     

    Der Schluss fasst alles noch mal kurz und knapp zusammen und gibt zudem Hilfestellungen und Adressen, an die sich betroffene Frauen wenden können.

     

    Das Buch lässt sich flüssig lesen. Dazu tragen kleine Kapitel und eine verständliche Sprache ohne viele Fachausdrücke bei.

     

    Alles in allem: Ein absolut wichtiges Aufklärungsbuch über narzisstische Persönlichkeiten anhand eines Fallbeispiels. Beide Parteien (Täter und Opfer wenn man so will) werden psychologisch-psychotherapeutisch interpretiert.

     

    Sterne: Ich vergebe fünf von fünf Sternen. Seelische Gewalt lässt sich für Außenstehende oder Freunde nur schwer erkennen. Dieses Buch trägt zur Aufklärung bei, die Verhaltensweisen eines Narzissten zu erkennen und aufzudecken.

    Kommt einem das Fallbeispiel Sonjas und ihre Schilderungen über ihre Liebebedürftigkeit am Anfang noch etwas „naiv“ vor, ändert sich das Geschehene subtil und die Beziehung zu Frank wird immer schwieriger. Jedem würde sich dann die Frage stellen „Warum verlässt sie ihn nicht?“ und auch darauf geht die Autorin ausführlich und verständlich ein. Sonja passt sich Frank an, aber der tägliche Gang über das „Mienenfeld“ geht nicht spurlos an ihr vorüber. Sie wird krank, und etwas muss sich ändern. Es dauert lange, bis man einen Narzissten erkennt und sich von ihm trennen kann. Das ist so. Aber mit diesem Buch kann man ein solches Verhalten schon früher entdecken und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sich selber zu schützen.

    Kleine Kapitel und Abschnitte und nicht allzu viele Fremdwörter erleichtern das flüssige Lesen des Buches. Der Erzählton ist gut verständlich. Ein wichtiges Buch, Betroffene werden sich absolut verstanden fühlen.

  22. Cover des Buches Helle Nächte am Meer (ISBN: 9783458363415)
    Sheila O’Flanagan

    Helle Nächte am Meer

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Bluesky_13

    MEINE MEINUNG

    Imogen verlässt nach einer Geschäftsreise ihren Ehemann Vince, weil sie merkt, das er sie sehr einschränkt und sie ihr eigenes Leben nicht mehr leben kann. Sie hat alles sehr akribisch geplant und keinem Menschen etwas von ihrem Vorhaben erzählt.


    Sie bleibt also in Frankreich und reist dorthin, wo sie als Kind war und wo sie sich daheim fühlte. Das alles hatte sie während der Ehe mit Vince verdrängt und doch kehrten hier so langsam die Erinnerungen zurück.

    Vince hielt sie an der kurzen Leine und sagte ihr immer wieder, das sie ohne ihn überhaupt nicht zurecht kommen würde. Er wollte Imogen nur für sich alleine haben und duldet keinen neben sich.


    Imogen blüht hier schnell auf und schließt auch Freundschaften, schnell hat sie ihr Leben im Griff und fühlt sich sehr wohl dabei.


    Man liest hier immer im Wechsel von Imogen und auch von Vince, der förmlich am Rad dreht und versucht allen weiß zu machen das Imogen psychisch krank wäre. Das ist schon fast eine toxische Beziehung.


    Die Autorin hat hier einen sehr lockeren Schreibstil, der sich schnell liest. Man ist schnell in der Geschichte drin und man fühlt mit Imogen und kann sie auch durchaus verstehen.

    Man sieht hier sehr deutlich, wie schlimm das werden kann, wenn man so abhängig von einem Mann ist, der einen so kurz hält.


    Das ganze ist hier sehr emotional und man hofft immer nur für Imogen, das sie stark bleibt, falls Vince dann doch irgendwann auftaucht.


    Das Buch führt dazu, das man sich schon den ein oder anderen Gedanken Revue passieren lässt, wie es mit dem eigenen Leben eigentlich so aussieht.

    Das ist ein sehr schönes Buch in dem man sieht, was einem das Leben schwer machen kann.


    Ich war von diesem Buch sehr begeistert und habe es wirklich verschlungen, denn ich wollte wissen, wie sich Imogen hier entwickelt.

    Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen und vergebe daher auch gerne die vollen 5 Sterne


  23. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks