Bücher mit dem Tag "selbstbetrachtung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "selbstbetrachtung" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Das Leben und das Schreiben (ISBN: 9783453435742)
    Stephen King

    Das Leben und das Schreiben

     (381)
    Aktuelle Rezension von: Lou_Sandberg

    "Die Angst ist immer am größten, bevor man anfängt. Danach kann es nur besser werden."

    "Das Leben und das Schreiben" ist das erste Buch von Stephen King, das ich gelesen habe und wohl auch lesen werde, denn Horror ist wirklich nicht mein Genre, weil es mir nur unnötig schlaflose Nächte bereitet.... Trotzdem hat mich dieses autobiografische Buch interessiert, besonders, weil King darin unter anderem erzählt, wie er nach seinem schweren Unfall durch das Schreiben zurück zum Leben fand. 

    Im Nachhinein hätte ich das Buch gerne im Original, also auf Englisch, gelesen, denn sein umgangssprachlicher Ton mutet in der deutschen Übersetzung mitunter etwas gewollt und daher befremdlich an. Das ist jedoch aus meiner Sicht das einzige Manko, insgesamt mochte ich das Buch sehr gerne. Sein Werdegang liest sich spannend wie ein Roman und ich hatte nach der Lektüre das Gefühl, den Menschen hinter den Bestsellern kennengelernt zu haben.

    Seine Tipps zum Schreiben sind reell, denn für ihn ist Schreiben ein Handwerk, das sich jede Person auf ihre eigene Weise aneignen sollte. King beschreibt seine individuellen Erfahrungen und erklärt, warum und wie sein Schreiben für ihn selbst am besten funktioniert. Dabei betont er immer wieder, das für andere Personen und ihr Schreiben eben auch andere Regeln gelten. 

    Ich empfand die Lektüre als bereichernd und habe mich und meinen eigenen Schreibprozess tatsächlich in vielen seiner Aussagen wiedererkannt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

    Wer auf allgemeingültige Weisheiten oder auf einen Leitfaden hofft, der auseinanderdröselt, wie man erfolgreich Bestseller produziert, wird enttäuscht und sollte sich lieber einen der zahlreichen Ratgeber mit konkreten Anwendungstipps besorgen.

  2. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  3. Cover des Buches Weiter weg (ISBN: 9783499259517)
    Jonathan Franzen

    Weiter weg

     (15)
    Aktuelle Rezension von: dominona

    Essays sind immer ungewöhnlich und hier spricht ein Schriftsteller über seinen besten Freund, sein größtes Hobby, Unarten von Menschen und über die Bücher anderer Schriftsteller. Leider komme ich mit seinem Stil in den Essays nicht gut klar, aber er hat eine merkwürdige, fast psychiatrische Nähe zu den Dingen, über die er schreibt und das war mir manchmal zu viel.  

  4. Cover des Buches Gedichte (ISBN: 9783499236754)
  5. Cover des Buches In einer unmöblierten Nacht (ISBN: 9783709934203)
    Markus Ramseier

    In einer unmöblierten Nacht

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Lawall
    Vieles an diesem Buch ist außergewöhnlich. Was genau man erwarten soll, bleibt selbst nach dem Studium des Klappentextes unklar und diffus. Das ist gut so, denn nur so bleibt man unbefangen und offen für Überraschungen. Und die gibt es fast auf jeder Seite.

    Klar, hier geht es um eine Beziehungsgeschichte. Victor, der Kunstsammler, und Yana, die ukrainische Übersetzerin, sind ein ungleiches Paar. Wohlbehütet und ohne die geringsten materiellen Sorgen aufgewachsen, lebt Victor vor einem völlig anderen Hintergrund als Yana, der es nicht einmal vergönnt war zu erfahren, was Zuneigung oder gar Liebe der Eltern bedeutet. Es fehlte ihr alles, "was über die notwendige materielle Versorgung hinausging".

    Überraschungen finden sich, wenn man so will, nicht unbedingt in der Geschichte selbst, eher darin, wie sie erzählt wird. Fernab der bestsellerverseuchten Buchszene, fälschlicherweise auch "Literatur" genannt, weiß Markus Ramseier sich dezent gewählt und doch allgemeinverständlich auszudrücken. 

    Wie man liest, soll er ein Augenmerk auf jene Dinge legen, die "zwischen den Zeilen liegen", was bis zu einem gewissen Punkt auch richtig sein mag.  Dies würde allerdings bedeuten, dass er das Wesentliche gar nicht aufschreibt, sondern seinen Leserinnen und Lesern ein "Etwas" zur freien Interpretation überlässt. Aber genau das tut er nicht. Zwischen den Zeilen gibt es gar nichts, und zwar deshalb, weil er uns einfach alles erzählt! Ein Suchspiel der freien Auslegungen bleibt einem also erspart.

    Gute Beispiele hierfür sind vielleicht der Alltag einer Übersetzerin, den man sich so nicht unbedingt vorstellt. Als "städtische Teilzeit-Angestellte" bemerkt sie die Enge ihrer Möglichkeiten während ihrer Tätigkeiten in der Psychiatrie, im Gericht oder im Gefängnis. Ihre Arbeit bedeutet "in festen Sprachgleisen von A nach B reisen". Abweichungen sind nicht erwünscht, und eine Identifikation mit "den armen Seelen" schon gar nicht.

    Oder jener Pfarrer, der zu später Stunde und zu gegebenem Anlass etwas aus sich herausgeht und zwar bis an "die Ränder seines Lateins". Auch die gnadenlosen Selbstbetrachtungen Yanas, wie sie aus allem nicht wirklich schlau wird, wie sie an sich selbst zweifelt und wie sie "sich selbst abhanden kam", sind es wert, immer wieder gelesen zu werden.            

    Zum Ende hin mehren sich die Katastrophen. Wie mag das enden? Und vor allen Dingen: Was ist nur mit Victor los? Doch hier muss der Rezensent passen, denn ein gewisser Marterpfahl ist allgegenwärtig. Die wild darum herum tanzende Menge ebenso, welche dann wieder die Jammerlieder vom "Spoileralarm" oder ähnlichen neudeutschen Entgleisungen singt. Deshalb jetzt schnell ein Fazit: 

    Sensible Begleitung zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. So überzeugend, so echt, so real - jedenfalls bis zu jenem Punkt, als man als Leser wach wird und enttäuscht realisiert, dass es die beiden ja gar nicht gibt. Doch wenn man das Buch - höchst ungern - weglegt, ergibt sich die Frage, ob das wirklich so ist? 

    Leben die beiden nicht in unmittelbarer Nachbarschaft ... oder doch nicht etwa in den eigenen Reihen? Wie man es auch sehen mag: Das Buch ist wunderbar.
     
  6. Cover des Buches 100 Jahre Leben (ISBN: 9783455503753)
    Kerstin Schweighöfer

    100 Jahre Leben

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Mariel

    Tolles Buch. Habe viel gelernt und mitgenommen und es mit Begeisterung gelesen.

  7. Cover des Buches Pessoa-Kalender (ISBN: 9783250110002)
    Fernando Pessoa

    Pessoa-Kalender

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    2003 ist lange vorbei, Pessoa bleibt für immer! Wundervolle Bilder, Orte, Grafiken, Erinnerungen an Lissabon, alles im harmonischen Verbund mit Zitaten, Gedichten, Auszügen aus Werken, Pessoa überall. Dieser Kalender überdauert seine Zeit ohne Probleme.
  8. Cover des Buches Die positive Kraft des Zweifelns (ISBN: 9783430202701)
    Emanuel Koch

    Die positive Kraft des Zweifelns

     (2)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Wer kennt nicht die Zweifel, die einen im Job und im Alltag manchmal begegnen und sich so schnell nicht abwimmeln lassen? Mit Emanuel Koch betrachten wir diese Zweifel allerdings nicht als unser Feindbild, sondern lernen, sie als positiven Anreiz zu sehen.

     

    Wer in der heutigen Arbeitswelt nichts mehr in Frage stellt, kommt einem Computer oder einem Roboter gleich. Die besten und erfolgreichsten Ideen unserer Vergangenheit beruhen auf Zweifel und auf Widerstand.

     

    Während wir uns schon im zarten Kindesalter mit allerlei Zweifeln auferlegen, fällt uns es mit zunehmendem Alter natürlich nicht leichter, die Zweifel in eine positive Kraft umzukehren.

     

    Mit seinen zehn großen Zweifeln macht Emanuel Koch dem Leser schnell klar, wo das eigentliche Problem liegt und gibt auch Lösungsmöglichkeiten mit an die Hand.

     

    Besonders beeindruckt, beziehungsweise habe ich mich selbst in dem Kapitel „Sicherheit geben, Unsicherheit zulassen“ wiedergefunden. Gekonnt den eigenen Zweifel überwinden und bestehende Zweifel in einem Projektteam gekonnt offen zu formulieren, war stets ein heikles Thema. Diese Art der Offenbarung sucht man vergebens in Marketing und in Businessführungsratgebern.

     

    Mit Leichtigkeit gelingt es Emanuel Koch, sich selbst einmal etwas genauer zu betrachten. Fündig wird man leicht. Erschreckend einfach erkennt man sich in den alten vorgegebenen Handlungsmustern, die jetzt allerdings schonungslos offen auf dem Tisch liegen.

     

    Dieser Ratgeber macht deutlich, dass man aus Zweifeln schlichtweg und ergreifend lernen kann. Wer sich selbst und andere hinterfragt, schafft neue Ansatzpunkte und regt die Kreativität an.

     

    Diese „Unsicherheit als Erfolgsfaktor“ grenzt uns Menschen vor allem in der immer schneller wachsenden Entwicklung in Künstlicher Intelligenz und der Leistungsfähigkeit von Computern ab. Was wäre also ein Mensch ohne Zweifel?

  9. Cover des Buches Suche nach dem wahren Leben (ISBN: 9783787318087)
  10. Cover des Buches Das Stephen King Buch (ISBN: 9783453033160)
    Stephen King

    Das Stephen King Buch

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Buch, das den Anspruch erhebt, ein wenig Licht in das Dunkel um einen der erfolgreichsten Schriftsteller der Welt zu werfen. Wie kam es zu diesem phänomenalen Erfolg? Warum wählte King gerade dieses literarische Genre? Ist er privat auch a bisserl schräg? King äußert sich zu all diesen Fragen umfänglich, er erklärt, warum ein kleines bißchen Horror auch für ganz junge Menschen zur Persönlichkeitsbildung gut sein kann, und eine Handvoll Kurzgeschichten zum Beleg der Qualität der Werke Kings sind auch enthalten. Bleibt das Bild eines bodenständigen, sehr sympathischen Familienmenschens!
  11. Cover des Buches Die schwimmende Oper (ISBN: 9783833301216)
    John Barth

    Die schwimmende Oper

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der ganz normale Wahnsinn ... Todd Andrews wacht eines Morgens auf, mit dem festen Entschluss, sich an diesem Tag das Leben zu nehmen. Er ist jung, klug und gutaussehend, als Anwalt erfolgreich, hat gute Freunde und seit Jahren eine Beziehung zu Jane ... wie konnte es also zu diesem Entschluss gekommen sein? John Barth lässt in seinem Debüt-Roman von 1957 mit vielen Rückblenden eine Lebensgeschichte entstehen, die dem Leser nach und nach die Gründe offenbart. Das Buch liest sich leicht und flüssig, besticht durch viel Witz, ohne an Niveau zu verlieren. Der Ich-Erzähler Andrews bindet den Leser in seine Gedanken ein, erklärt sie ihm in direkter Anrede, so dass das schöne Gefühl entsteht, DIE SCHWIMMENDE OPER sei ein persönlicher, langer Brief. Obwohl der Roman bereits über fünfzig Jahre auf dem Buckel hat, haftet ihm nicht dieser typische Retro-Mief an. Der moderne Ton, die Tatsache, dass in der Geschichte mehr auf die Taten und Gedanken der Protagonisten eingegangen wird, statt auf den Lifestyle der Zeit, in der sie spielt, und nicht zuletzt die sehr gute Übersetzung von Matthias Müller, machen DIE SCHWIMMENDE OPER zu einem Roman, der es bequem mit jüngeren Werken der Amerikanischen Literatur aufnehmen und auch in vielen Jahrzehnten noch gelesen werden kann. Absolut lesenswert!
  12. Cover des Buches Wir sind ja nicht so (ISBN: 9783442541133)
    Philip Reichardt

    Wir sind ja nicht so

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Tagebucheintragungen einer Woche im September 1998, kurz vor der Bundestagswahl, von ganz unterschiedlichen jungen Personen aus ihrem Umfeld, alles natürlich sehr subjektiv geschrieben, mit Edelfedern wie Benjamin von Stuckrad-Barre (dem beim letzten Spice-Girl-Konzert im Londoner Wembley Stadium die Tränen kamen) und Benjamin Lebert, deren Beiträge "literarisch" auch am gehaltvollsten waren. Man erkennt als erstes mit Entzücken, dass Aufschieberitis und Prokrastination nicht einen alleine befallen haben, ein gewisser Stumpfsinn und eine Grundtraurigkeit scheint unserer Generation zu Grunde zu liegen. Kleine Dinge bestimmen das Gelingen oder Nichtgelingen eines ganzen Tages, Nichtspassieren grassiert anscheinend überall. Alles deutlich interessanter als das Vorgängerbuch, das ich niemandem ans Herz legen mag.

  13. Cover des Buches Hausaufgaben (ISBN: 9783257603699)
    Jakob Arjouni

    Hausaufgaben

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Sein Leben war toll, hat er empfunden, er hat sich immer als fortschrittlichen Lehrer angesehen und sehr verständnisvoll. Aber dann fällt alles zusammen, so wie bei einem Kartenhaus. Um sich zu retten und seine Haut und seinen Ruf, muss er Geschichten erzählen von sich, seinem Privatleben und seinem Denken. Jakob Arjounis Hausaufgaben finde ich immer wieder klasse und ungeheuer spannend. Er schreibt mit einer ganz besonderen Gabe und so menschlich und mit vielen spannenden Wendungen.

  14. Cover des Buches Alberto Caeiro - Dichtungen, Ricardo Reis - Oden (ISBN: B002FOMKRK)
    Fernando Pessoa

    Alberto Caeiro - Dichtungen, Ricardo Reis - Oden

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Zweisprachige Ausgabe der Dichtungen des Alberto Caeiro, eines der drei Hauptheteronyme des bedeutenden portugiesischen Dichters Fernando Pessoa (1888 - 1935) sowie Ricardo Reis, dem Odendichter unter den Heteronymen. Alberto Caeiros Dichtungen sind geprägt durch seine ungewöhnliche Betrachtungsweise der Dinge. Er selbst beschreibt dies im ersten Teil "Der Hüter der Herden" so: Auf die eine oder andere Weise, wie es gelingt oder nicht gelingt, schreibe ich meine Verse. Manchmal glückt mir zu sagen, was ich denke, ein andermal sag' ich es schlecht und verworren, so schreibe ich absichtslos meine Verse, als ob das Schreiben nicht aus Gebärden bestünde, als ob das Schreiben mir zustieße wie das Sonnenlicht auf mich fällt. Ich versuche zu sagen, was ich fühle, ohne an das Gefühl zu denken. Ich suche die Worte an die Idee anzuschmiegen und keinen Korridor vom Gedanken zum Wort zu benötigen. Nicht immer gelingt es mir, das zu fühlen, was ich eigentlich fühlen müßte. Mein Denken durchschwimmt den Strom nur langsam, von dem Anzug behindert, den die Menschen ihm angezogen. Ich versuche, was ich gelernt habe, abzulegen, suche die Art der Erinnerns, die man mir beigebracht, zu vergessen und den Farbstoff, mit dem man mir meine Sinne bemalte, abzuschaben, meine wahren Gefühle auszupacken, mich auszuwickeln und ganz ich zu sein, nicht Alberto Caeiro, sondern ein Menschentier, das die Natur hervorgebracht hat. Und so schreibe ich, da ich nur die Natur fühlen will, nicht einmal wie ein Mensch, sondern wie einer, der die Natur fühlt, und weiter nichts. Und so schreibe ich einmal gut, einmal schlecht, bald treffe ich, was ich sagen will, bald verfehle ich's falle hier hin und stehe dort wieder auf, und schreite gleichwohl weiter auf meinem Wege wie ein beharrlicher Blinder. Auch so bin ich nicht zu verachten. Ich bin der Entdecker der Natur. Ich bin der Argonaute der echten Empfindungen, ich bringe dem Weltall ein neues Weltall, weil ich dem Weltall das Weltall selber bringe. Dies fühle ich und dies schreibe ich völlig bewußt und vergesse dabei nicht, dass es fünf Uhr in der Frühe ist und die Sonne, die ihr Haupt noch nicht über die Mauer des Horizontes erhoben hat, dennoch die Fingerspitzen zeigt und den Gipfel der niedrigsten Berge an der Mauer des Horizontes anfaßt." Wo Caeiro durch seine moderne Dichtung zu begeistern weiß, mahnt Ricardo Reis eher vor dieser modernen Kunst. Seine Oden spiegeln dagegen den Klassizismus wider. Reis ermuntert den Leser in seine Oden zur Selbstverwirklichung und verweist auf die Vergänglichkeit. Meine Wertung mit fünf Sternen spricht für sich. Pessoa forever!
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