Bücher mit dem Tag "selbstmordversuche"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "selbstmordversuche" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Ein Mann namens Ove (ISBN: 9783442493951)
    Fredrik Backman

    Ein Mann namens Ove

     (822)
    Aktuelle Rezension von: Hortensia13

    Es gibt nicht viel über Ove zu sagen. Er fährt Saab und kontrolliert seine Wohnhaussiedlung auf Falschparker. Denn Regeln sind dem grummeligen Ove das Wichtigste. Zuerst verliert er seine Frau und jetzt noch die Arbeit. Kein Wunder, dass das Leben nun keinen Sinn ergibt. Als er entschliesst, sich endgültig zu verabschieden, zieht gegenüber das Chaos in Form einer jungen Familie ein. Für Ove ist klar, das kann so nicht bleiben.

    Ich habe schon andere Bücher von Fredrik Backman gelesen und muss leider sagen, dass diese Geschichte etwas schwächer daherkommt als andere. Ich glaube, dass das hauptsächlich aber an der garstigen Art von Ove ist, mit der man sich nicht recht identifizieren kann. Wiederum sind einzelne Passagen im Buch regelrecht herzzerreissend und berühren tief. Mein liebstes Zitat aus dem Buch werde ich nie vergessen.

    Mein Fazit: Man muss sich auf den etwas skurrilen schwedischen Humor und der Persönlichkeit von Ove einlassen. Dann vergisst man diese Geschichte nicht mehr so schnell. 4 Sterne.

  2. Cover des Buches Du wolltest es doch (ISBN: 9783551318930)
    Louise O'Neill

    Du wolltest es doch

     (242)
    Aktuelle Rezension von: Oktodoc

    Ich muss vorneweg gleich mal anmerken, das mir hier eine Trigger-Warnung fehlt. Daher einmal ganz kurz, das Buch behandelt folgende Themen: Vergewaltigung, Depression, Mobbing, Slut Shaming, Victim Blaming.

    Das Buch ist nichts für schwache Nerven!

    Die Zusammenfassung spare ich mir mal, wie immer :)

    Der Anfang hat mir leider nicht so gut gefallen, ich bin schwer in die Geschichte reingekommen, weil es so viele Charaktere gab. Dafür habe ich das Buch aber schon vor den ersten hundert Seiten nicht mehr weglegen können.

    Ich habe hier in den Kommentaren einige negative Kommentare zur Hauptcharakterin gelesen und muss sagen, das ich den Charakter für das Buch eigentlich ganz passend finde. Ich für meinen Teil konnte ihre Art gut nachvollziehen. Die Nebencharaktere waren dann nicht mehr so wichtig. Die meisten waren ein wenig "unsympathisch" aber ich glaube, das war von der Autorin so beabsichtigt. Das Buch ist möglicherweise etwas überspitzt dargestellt, die Eltern sind eine Katastrophe, die Freunde alle egoistisch, Emma total selbstverliebt. Es ist keine 0815 Alltagsstory sondern schon wirklich ein extrem.

    Der Schreibstil war ein wenig gewöhnungsbedürftig aber auch das fand ich passend, da man ja in Emmas Kopf. Ich fand die Schreibweise daher sehr realitätsnahe.

    Das Buch hat mich sehr schockiert, ich habe mit dem Thema keine Berührungspunkte aber mir ist beim Lesen teilweise richtig schlecht geworden und ich habe mich immer gefragt "Was, wenn ich das wäre?".

    "Du wolltest es doch" ich auf jeden Fall kein Buch das man so schnell wieder vergisst. Das Thema wird eine Weile an mir hafte bleiben und regt auf jeden Fall zum nachdenken an.

    Es lohnt sich übrigens das Nachwort und das Nachwort zur deutschen Ausgabe zu lesen ;)

  3. Cover des Buches Zeit der Gespenster (ISBN: 9783492271905)
    Jodi Picoult

    Zeit der Gespenster

     (248)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    …so ging mir das bei diesem Buch. Ich habe noch nie zuvor vom Eugenik Projekt in Vermont gehört und musste erst mal googeln, ob das auch wirklich real ist bzw. war. Und eben nicht nur etwas aus der Nazi-Vergangenheit….

    Anfangs fand ich das Buch recht verwirrend und unzusammenhängend.  Ross Wakeman will unbedingt sterben, und kann es nicht – daher versucht er sich mit der Geistersuche um mit seiner verstorbenen Frau Kontakt aufnehmen zu können. Wir hören von einem Spencer, der im Pflegeheim ein Baby schreien hört, erleben Shelby, die Schwester von Ross und deren Sohn Ethan, der eine seltene Krankheit hat. Dazu kommen noch Meredith, Wissenschaftlerin mit Tochter Lucy, die Geister sehen kann. Az, der über hundert Jahre alte Indianer findet seinen Weg ins Buch genau wie Eli, der Polizist. Das war doch alles recht viel und ich konnte es auch nicht so richtig verbinden.

    Erst im zweiten Teil fügte sich alles und wurde dann auch spannend für mich; es fesselte mich dann so, dass ich den Rest in einem Zug durchgelesen habe. Das Ende hat mir auch gut gefallen.

     

  4. Cover des Buches The Bell Jar (ISBN: 9780571308408)
    Sylvia Plath

    The Bell Jar

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Though "The Bell Jar" by Sylvia Plath is very old-fashioned I can see why it´s a classic. There are some boring chapters in it but it is fascinating. The student Esther Greenwood wins an internship on a New York fashion magazine. She had always wanted to become a writer or editor. But during her trip to New York she is feeling more and more isloated and worthless. All her A´s from school don´t seem to work in the adult´s world and she is worried about her future. Also her love life isn´t perfect either. The boys she likes turn out to be jerks and she almost gets raped. Back at home she developes some disorders and is sent to a psychiatrist who gives her electro shock therapy. Then she is sent to an asylum. To end her misery Esther decides to have sex with someone she doesn´t love. Sylvia Plath ends her book with the odd conclusion that losing her virginity might solve Esther´s problems. Well, the book was published in 1963 when women believed that birth control and freedom to work in a good job would make them equal human beings in society. To this very day this has not been achieved. But Plath deals with Esther not being taken seriously as a person and her frustration. "The Bell Jar" has the longest most detailed puking scene in the history of literature I guess.
  5. Cover des Buches Ich bring mich um die Ecke (ISBN: 9783462305418)
    Erlend Loe

    Ich bring mich um die Ecke

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Gackelchen
    Wir stürzen ab. Ich liebe dich. Tu, was du willst. Papa Worum es geht: Julie's Familie stirbt bei einem Flugzeugcrash in Afrika und hinterlässt ihr eine Villa und ein Paar Millionen auf dem Konto. Ausserdem einen polnischen Fliesenleger und eine nervige Familie die sie nun unentwegt bemitleidet. Der Lebenswille ist mit den Eltern und ihrem Bruder gestorben. Doch Julie will nicht einfach irgendwie sterben, nein es soll schon originell sein! Der erste Versuch, sich erhängen während einer Schulaufführung wird unfreiwilig zur Lachnummer und auch die Vogelgrippe aufgreifen ist nicht so einfach wie gedacht. Aus Angst ihr Psychiater könnte sie wegsperren lassen, schnappt sich Julie ihren Pass und beginnt rumzureisen und einen Weg zu finden sich umzubringen. Meine Meinung: Ein weiteres Buch von meiner "Entdecke der verborgenen Schätze" Subabbauliste. Wieder ein Buch dass man locker an einem Tag gelesen hat. Es sprüht nur so vor Situationskomik, schwarzem Humor und Trauer. Eine schöne Mischung. Erlend Loe lässt Julie auf eine wundervolle Art trauern die ich hervorragend nachvollziehen konnte. Sie ist egoistisch und anstrengend und einfordernd, aber alles so liebenswert und deprimierend erklärt dass man Verständnis für alles hat und ihr wünscht, dass sie doch noch die Vogelgrippe aufgreift. "Mein einziger Vorsatz fürs neue Jahr ist, dass ich versuchen will zu sterben. Ich weiss nur noch nicht, wie ich es anstellen soll. Die üblichen Methoden wirken so vulgär. Am liebsten würde ich auch mit dem Flugzeug abstürzen. Aber Flugzeugabstürze sind zu selten. Es sei denn natürlich, man fiegt erst nach Afrika." Positiv: - Sehr ehrlich. Ich kann mir vorstellen, dass Menschen mit so einem Verlust genau so empfinden wie Julie - Herrliche Figuren Negativ: - Warum musste Julie reich sein? Konnte es kein Buch über ein Mittelschicht Mädchen sein? Ja sie hätte nicht ein Jahr lang non-stop reisen können... Aber pfff... hat mich doch gestört. - Das Ende. Warum so ein Ende? Für mich endet das Buch bei "Ende Juli". So! Das ganze letzte halbe Jahr hätte der Autor sich sparen können.
  6. Cover des Buches Ein Anfang mit Biss (ISBN: 9783442371167)
    Michelle Rowen

    Ein Anfang mit Biss

     (203)
    Aktuelle Rezension von: Sabrysbluntbooks

    Sarah Dearly wird bei einem Blinddate in den Hals gebissen und wird dadurch zum Vampir, bevor sie begreift was vor sich geht tauchen bereits Vampirjäger mit Holzpflöcken auf und jagen sie quer über die Stadt...
    und weiter bin ich und wollte ich nicht kommen…Fand das Buch zu Beginn noch witzig schnell hat es mich aber genervt. Die Schreibweise war irritierend die Protagonistin schwer von Begriff und der Verlauf langweilig... Nach bereits 130 Seiten abgebrochen….Konnte mich nicht überzeugen…

    Evtl. für die, die Humor & Fantasy in den Büchern gern haben...ich glaub für mich ist es nichts...
     

  7. Cover des Buches Lenz (ISBN: 9783746721637)
    Georg Büchner

    Lenz

     (132)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Es fühlt sich irgendwie nicht gut an, einem Klassiker so eine geringe Bewertung zu geben, aber mir hat das Buch einfach nicht wirklich gefallen. Ich bin mit dem Buch nicht warm geworden, die Geschichte hat mich nicht erreichen können, obwohl sie ja eigentlich ziemlich emotional ist. 

    15. Dezember 2023

  8. Cover des Buches By the time you read this, I'll be dead (ISBN: 9783440128176)
    Julie A Peters

    By the time you read this, I'll be dead

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Lemontiger

    Ich habe mir das Buch vor 2 Jahren mit 15 für kleines Geld gekauft. Gelesen habe ich es bisher nie da es mich dann nie genug gecatcht hat. Nun habe ich mir mal einen Ruck gegeben um meine Ungelesenen Bücher zu minimieren. Naja was soll ich sagen ich habe gerade mal 38 Seiten gelesen und dann hats mir auch gereicht. Zuerst habe ich das Buch belächelt weil es ja nur ein Jugendbuch ist und eigentlich wollte ich es erst auch gar nicht lesen. 

    Aber kommen wir zum Inhalt oder zu dem was ich bisher gelesen habe. Es geht um ein scheinbar übergewichtiges Mädchen was sich schonmal versucht hat das Leben zu nehmen und nun über eine Website die neue Motivation sucht sich erneut einem Suizidversuch unterstellen möchte. In diesen 38 Seiten wird "gut" detailliert beschrieben wie man sich effektiv umbringen kann was ich für ein Jugendbuch ziemlich heftig empfinde. Außerdem werden Erfahrungsberichte von anderen Usern der Website beschrieben wie oft sie es schon versucht haben, generell dass es solche Foren überhaupt gibt. Das fand ich schon ziemlich perfide eben weil man sich doch mit etwa 14 außeinander setzt wer man überhaupt ist und dann definitiv nicht ein solches Buch gebrauchen kann. Da müsste ich ja Angst haben dass meine Kinder danach wirklich auf die Idee kommen. Ich weiß nicht in welche Richtung dieses Buch noch geht aber ich bin froh dass ich es nicht mit 15 gelesen habe. 

    Ich finde es nahezu unverantwortlich dass dieses Buch eine Altersempfehlung von 10-14 hat. Es gibt auch keine Triggerwarnung oder so vorab, lediglich im Nachhinein eine Erklärung was Suizid überhaupt ist, wo man sich wenden kann und wie man Suizidales verhalten erkennen kann. Und ich glaube das das hätte ich auch gebraucht wenn ich das Buch ausgelesen hätte.. 

  9. Cover des Buches Gezeichnet (ISBN: 9783944751030)
    Osamu Dazai

    Gezeichnet

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Der_Buchklub

    Zur Buchbesprechung in unserem Podcast geht's hier:

    https://www.podbean.com/media/share/pb-y5cna-f87171

    Vorsicht, Spoiler!

  10. Cover des Buches Gnadenlos (ISBN: 9783811861015)
    Norman Mailer

    Gnadenlos

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  11. Cover des Buches Suicide (ISBN: 9783735757036)
    Stefan Lange

    Suicide

     (46)
    Aktuelle Rezension von: buecherjaeger

    Vorab: Es mag sein, dass meine Rezension nicht ganz objektiv ist, weil ich Stefan Lange, den Autor, persönlich kenne und ihn für ein YouTube-Video interviewt habe.

    Stefan bespricht sein Leben, seine Depression, seine Suizidversuche und die wichtigsten Eckpunkte, die zu diesen geführt haben, in diesem Buch schonungslos. Für Menschen, die mit dem Thema Suizid nichts zu tun haben und das Glück haben, nicht von Depressionen oder ähnlichen Krankheitsbildern betroffen zu sein, gibt dieses Buch einen Einblick in den Kopf eines suizidalen Menschen. Was muss passieren, damit sich jemand das Leben nehmen möchte? Wer oder was trägt dafür Verantwortung? Wie denkt eine suizidale Person über verschiedene Wege, das eigene Leben zu beenden? Wie geht sie damit um, wenn sie einen Suizidversuch wider Willen überlebt?

    Obwohl ich Stefans Geschichte bereits kannte, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es ist emotional, es ist düster – es ist authentisch.

    Einziges Manko: Man findet den einen oder anderen Rechtschreibfehler, was ich allerdings nicht zu hoch hängen würde. 

    Für fünf Sterne reicht es mir nicht ganz, aber vier gebe ich mit gutem Gewissen, und ich kann das Buch jedem Menschen, der sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte, empfehlen!

  12. Cover des Buches Führerlos (ISBN: 9783861246220)
    Wolfgang Brenner

    Führerlos

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ritja
    Hitler wird bei einem Attentat getötet. Die gesamte Führungsriege steht Kopf. Jeder versucht seine Macht zu sichern bzw. auszubauen. Der Kampf zwischen Göring und Goebbels beginnt. Zudem behauptet Eva Braun schwanger zu sein - vom Führer. Die Geschichte ist etwas verworren, zum Teil nicht nachzuvollziehen. Leider nicht so gut gelungen.
  13. Cover des Buches Ernst Büchner (ISBN: 9783458193722)
  14. Cover des Buches Die Farben des Verzeihens (ISBN: 9783741215469)
    Alexandra Mazar

    Die Farben des Verzeihens

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Neben dem etwas unklaren, doch sehr schönem Titelbild und dem interessanten Titel fällt die angenehm große Schrift und der Zeilenabstand im Text auf, was das Lesen erleichtert.

    Jedes neue Kapitel beginnt mit einem etwas unbegreiflich schwermütigem Vers verschiedener bekannte Dichter, dessen Sinn mir nicht einleuchtete und mich wegen seiner Besonderheit leider aus der Geschichte herausriss.


    Die Autorin versteht es hervorragend gut, den äußerst schwierigen Charakter der Hauptperson Eliza zu beschreiben, die alle Menschen ziemlich brutal ablehnt, doch Landschaften, vor allem Andalusien, in ihr gefühlskaltes Herz lässt. Eliza ist

    vom Hass auf ihre Großmutter zerfressen und ansonsten auf sich und ihre seltsamen Befindlichkeiten reduziert. So kann sie sich nicht in andere Menschen wie ihren Freund Sergej und ihren Bruder Conny hineinversetzen. Sie beendet die enge Beziehung zu Conny, als er sich weigert, Medikamente zu nehmen und in die Psychiatrie zu gehen. Die Großmutter beschützt Conny, doch das versteht Eliza nicht. Sie betrachtet ihren Bruder als ihren Besitz und fragt: „Wem gehört Conny? Die Oma siegte“. Deshalb verließ sie ihr zu Hause.


    Dass im Nachwort die Lektorin genannt wird, versöhnt mich ein wenig.

    Mich fesselte diese ungewöhnliche und sehr spannende Geschichte, die sehr gut und flüssig erzählt ist. Ich wünsche diesem Buch viele Leser.

  15. Cover des Buches Verfahren (ISBN: 9783709974537)
    Ludwig Laher

    Verfahren

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der Haymon Verlag schreibt "Der Roman zum Thema Asyl": Exakt recherchiert, facettenreich, berührend und erhellend. Ich stimme dieser Aussage in fast allen Punkten zu - "erhellend" ist dieser Roman aber höchstens im Sinne von aufdeckend. Indem das Buch Fakten zu Tage bringt, die der breiten Öffentlichkeit meist verborgen bleiben, mag "Verfahren" wahrlich erhellend sein - was aber die Stimmung des aufmerksamen Lesers betrifft, in keinem Fall, denn hier sieht es eher düster aus ... Jelenas Leben ist ein einziger Kampf. Die Kosovo-Serbin lernt von kleinauf, dass in dieser Welt wohl ausschließlich der Hass regiert. Schon in der Familie geht es los, denn hier tobt der Krieg zwischen Mann und Frau. Dann der im Prinzip völlig sinnlose Kampf der Volksgruppen untereinander, der ewige Kampf um Macht und Geld .... und schließlich der Kampf ums nackte Überleben. Pech, wenn das Elternhaus weit und breit das einzige serbische Haus ist und dann noch unglücklicherweise auf albanischem Grund und Boden steht. Das beleidigt und befleckt, es darf nicht sein. Zuerst kamen die Drohungen, bis der bittere Ernst zur grausigen Realität wurde. Der ewige Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt. Jahrtausende alte Männerrituale, die eine kilometerbreite Blutspur quer durch die Menschheitsgeschichte gezogen haben. Ob im Kosovo oder sonstwo. Wenn man zu viel darüber nachdenkt, wird man verrückt. "Dieses öde Gewäsch von Ehre und Rache, die Macht- und Kriegsspiele." Auch Jenena ist kurz davor, verrückt zu werden. Der Vater trank, schoss auf die Mutter, verschwand und kam wieder zurück, doch verziehen wurde ihm nie. Die Geschwister, drei und vier Jahre alt, sind im und mit dem Haus verbrannt, nachdem die Drohungen der Albaner umgesetzt wurden. Die Mutter starb an Tuberkulose und Brustkrebs. Und wenn man schon in der Hölle ist und im Leben die dunkle Karte gezogen hat, kann es eigentlich nur so weitergehen. In Jelenas Fall sogar noch schlimmer. Nach mehreren Tagen in albanischer Gefangenschaft lehrten sie ihre Peiniger das Fürchten, eine weitere Facette der männlichen Dominanz. Sie war noch Jungfrau, was ihren "Wert" erhöhte. Vom Leben und dem Schicksal wie ein Spielball behandelt und nach zwei Selbstmordversuchen ergab sich schließlich die Flucht nach Österreich. Das gelobte Land. Die Insel. Die Rettung. Der Irrtum ... Völlig unerwartet stürzt sie in die Mühlen eines unbarmherzigen Asylrechts, welches längst jeden Überblick und erst recht den konzentrierten Blick auf Einzelschicksale verloren hat. Bornierte Beamte setzen gehorsamst einen Paragraphendschungel um, sie können ja nichts dafür (tun aber auch nichts dagegen). Jelenas Antrag wird abgelehnt, begründet durch einen Berg von ebenso unverständlichen wie amtlichen Satzkonstruktionen, die jeden Zusammenhang oder gar einen Sinn im Höchstfall erahnen lassen. Ihr Leidensweg setzt sich fort. Ludwig Laher zeichnet das Bild einer bürokratischen Verstrickung, ein wahrhaft "verfahrenes Verfahren". Hierbei verschachtelt er sich im Sumpf der Gegebenheiten nicht selten selbst, was freilich an der Sache nichts ändert, aber dem einen oder anderen Leser das Verständnis nicht gerade erleichtert. Lösungsangebote gibt es nicht wirklich, denn einfache Antworten gilt es nicht zu heucheln. Ein böser Wille kann "denen da oben" prinzipiell nicht unterstellt werden, denn "nicht aus sich selbst sind sie nämlich erstanden, sondern als demokratische Widerspiegelung eines kollektiven Bewusstseinsstandes längst entsolidarisierter Individuen". Jelena und die anderen 25.000 Verfahren: Es ist eine "verfahrene" Welt, wenn sich das ungeheure Martyrium eines einzelnen Menschen derart in der Masse verliert. Dieses Buch klärt auf, erlaubt einen Blick hinter die Kulissen, ist ein ganz schwerer Brocken und bietet keine preiswerten Patentrezepte. Bis endlich Recht gesprochen wird kann es also noch eine ganze Weile dauern. Was den Betroffenen bis dahin bleibt, ist Hoffnung. Mehr gibt es nicht. © Thomas Lawall - www.querblatt.com
  16. Cover des Buches Gerettet? (ISBN: 9783472612391)
  17. Cover des Buches Die Namenlose (ISBN: 9783937435558)
    Martin Kay

    Die Namenlose

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der 7. Teil der Geschichte um Elmar und Alena. Ich brauch immer ca. 100 Seiten bis die Geschichte mich wieder fesselt - es gibt etliche verschiedene Erzählstränge in der Reihe und ich muss mich immer wieder reindenken. Jetzt werd ich die letzen 4 Bücher einfach am Stück lesen, dann geht das sicher alles viel besser :)
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