Bücher mit dem Tag "selbstversorger"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "selbstversorger" gekennzeichnet haben.

47 Bücher

  1. Cover des Buches Walden (ISBN: 9783752886306)
    Henry David Thoreau

    Walden

     (133)
    Aktuelle Rezension von: gerda_badischl

    Mein Lese-Erlebnis:

    „Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohl überlegt leben. Intensiv leben wollte ich, das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles auszurotten, was nicht lebend war. Damit ich nicht in der Todesstunde inne würde, dass ich gar nicht gelebt hatte.“  

    Der Film "Club der Toten Dichter" von 1989 hat mich damals tief beeindruckt - und natürlich habe ich recherchiert, woher die Gedichtzitate kommen. Seit damals stand "Walden" auf meiner Bücher-Wunschliste. 

    Ich weiß nicht mehr, wie ich zu meinem Buch gekommen bin. Ein Schnäppchen vom Flohmarkt vielleicht. Eine Liebhaberausgabe mit goldenem Seitenumbruch, aber klein und handlich. Auf Englisch. Letzteres ist der Grund, warum das Buch dann lange auf dem Stapel der ungelesen Bücher dahinvegetieren musste.

    Vor cirka 10 Jahren durfte "Walden" dann zum ersten Mal mit auf Urlaub fahren. Urlaub in der Natur, passenderweise. Immer wieder. Und in jedem Urlaub erarbeitete ich mir ein paar Seiten oder Kapitel. Obwohl es mir von Seite zu Seite besser gefiel - schneller ging es einfach nicht. 

    Und jetzt bin ich leider fertig.

    Es war harte Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Obwohl eigentlich ein simples Tagebuch - ist das eines von den Büchern, die die Welt verzaubern können. Diese Langsamkeit, dieser Blick fürs Detail, diese Freiheit der Gedanken! ... das ist nicht unser Alltags-Denken, das hier angesprochen wird, sondern man muss mit dem Autor die Schwingungsebene wechseln, wenn man wirklich verstehen will. 

    Und nein - esoterisch ist das eigentlich nicht - aber schwer mit Alltagsbegriffen zu erklären. Vorher Meditieren hilft aber definitiv beim Leseverständnis :-) 

    Eins ist fix: Im Urlaub darf "Walden" auch in Zukunft nicht fehlen. Ich habe bereits wieder von vorne begonnen.


    Hier ein paar Textzitate - zufällig aufgeschlagen:

    Kapitel "Where I Lived and What I Lived For": "... The morning, which is the most memorable season of the day, is the awakening hour. Then there is least somnolence in us; and for an hour, at least, some part of us awakes which slumbers all the rest of the day and night. Little is to be expected of that day, if it can be called a day, to which we are not awakened by our Genius but by the mechanical nudgings of some servitor, are not awakened by our own newly acquired force and aspirations from within, accompanied by the undulations of celestial music, instead of factory bells, and a fragrance filling the air - to a higher life than we fell asleep from;"

    Kapitel "The Ponds": "Yet perchance the first who came to this well have left some trace of their footsteps. I have been surprised to detect encircling the pond, even where a thick wood has just been cut down on the shore, a narrow shelflike path in the steep hillside, alternately rising and falling, approaching and receding from the water's edge, as old probably as the race of man here, worn by the feet of aboriginal hunters, and still from time to time unwittingly trodden by the present occupants of the land. This is particularly distinct to one standing on the middle of the pond in winter, just after a light snow has fallen, appearing as a clear undulationg white line, unobscured by weeds and twigs, and very obvious a quarter of a mile off in many places where in summer ist is hardly distinguishable close at hand. The snow reprints it, as it were, in clear white type alto-relievo. The ornamented grounds of villas which will one day be built here may still preserve some trace of this...."

    Kapitel "Spring": "... Ah! I have penetrated to those meadows on the morning of many a first spring day, jumping from hummock to hummock, from willow root to willow root, when the wild river valley and the woods were bathed in so pure and bright a light as would have waked the dead, if they had been slumbering in their graves, as some suppose. There needs no stronger proof of immortality. All things must live in such a light. O Death, where was thy sting? O Grave, where was thy victory, then?




  2. Cover des Buches Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3) (ISBN: 9783546100793)
    Marlen Haushofer

    Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3)

     (904)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Wand" von Marlen Haushofer ist eine ruhige Geschichte, in der die Welt der Protagonistin im wahrsten Sinne des Wortes stillsteht. In dieser Überlebenssituation, in der sie sich befindet, treten Empfindungen und Bedürfnisse an die Oberfläche, die im Alltagstrott meistens untergehen.

    Als großer Naturfreund war das Setting sehr angenehm für mich. Auch die philosophischen Ansätze haben mir sehr gut gefallen, zwei Textstellen fand ich besonders berührend. Jedoch hat mir die Erzählstruktur überhaupt nicht gefallen. Die Handlungen der Protagonistin haben sich sehr häufig wiederholt und das war für mich auf Dauer sehr langweilig. Außerdem hat mich die Erzählerin teilweise mehrmals gespoilert, dadurch kam erst recht kein Spannungsbogen zustande. Das Ende hat mich auch ziemlich enttäuscht. 

    Zusammenfassend kann ich sagen: Im Rahmen der eigenen Selbstreflexion kann einem das Buch kostbare Impulse schenken. Als naturverbundener Mensch ist es außerdem schön, in dieses Setting einzutauchen. Jedoch wurde es alles andere als spannend geschrieben. Das Buch regt sehr stark zu Eigeninterpretation an, da viele Fragen bis zuletzt unbeantwortet bleiben. 


  3. Cover des Buches Mein Herz ruft deinen Namen (ISBN: 9783492304993)
    Susanna Tamaro

    Mein Herz ruft deinen Namen

     (55)
    Aktuelle Rezension von: j125
    Inhalt:
    Bei einem Unfall verliert Matteo seine Frau und seinen kleinen Sohn und damit jeglichen Halt in seinem Leben. Erst als er nach vielen Jahren in eine einsame Berghütte zieht, beginnt er wieder über sein Leben nachzudenken und die Vergangenheit aufzuarbeiten.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch habe ich gelesen, weil es das Lieblingsbuch einer geschätzten Bloggerkollegin ist. Sie hat mich immer wieder neugierig auf die Geschichte gemacht, auch wenn ich zugegeben skeptisch war, weil auf der Rückseite von Spiritualität die Rede ist.

    Ich war zunächst positiv überrascht davon, wie gut sich das Buch lesen lässt. Nicht das ich eine schwierige Lektüre erwartet hatte, aber ich habe nicht damit gerechnet so flüssig der Handlung folgen zu können. Aufgrund der Thematik und der beworbenen „Weisheit, Spiritualität und Liebe“ bin ich davon ausgegangen, dass man das Buch gar nicht weglesen kann, sondern es abschnittsweise lesen muss. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall, da der leichte Schreibstil einen im Nu durch das Buch führt.

    Inhaltlich hatte ich hier und da Schwierigkeiten. Matteo ist relativ unsympathisch, vor allem weil er – wenn überhaupt – sehr spät über seine Handlungen reflektiert. Nachdem er eine bestimmte Sache in der Vergangenheit macht, geht es mehrere Kapitel lang um völlig andere Dinge, ohne dass man überhaupt auf die Sache zurückkommt. Und als das passiert, wird das überhaupt nicht kritisch hinterfragt. Dafür braucht es dann wieder mehrere Kapitel. Bis er versucht seine Fehler wieder gut zu machen, war er mir dann aber schon richtig unsympathisch, weil er so lang nichts tut und sein Handeln für völlig normal hält.

    Auch was den Unfall angeht, bin ich nicht so zufrieden. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber die Unfallursache ist nicht so richtig geklärt. Matteo kam mir vor wie Wickie (die Zeichentrickfigur), weil er urplötzlich mit dem Finger schnipst (im übertragenen Sinn) und die Ursache kennt. Das finde ich weit hergeholt und ich hätte da lieber die Ursache nicht gekannt.

    Ich glaube, ich habe letztlich inhaltlich einfach was anderes erwartet. Matteo lebt zwar in den Bergen, trifft dort auch auf Menschen, aber von diesen Begegnungen wird oft nur in wenigen Sätzen berichtet. Ich hatte erwartet, dass der Fokus darauf liegt. Stattdessen ist ein Großteil der Handlung Rückblenden auf Matteos vorheriges Leben: Seine Kindheit, seine Eltern, seine Frau (die ich übrigens auch sehr herrisch fand) und die Zeit nach dem Unfall.

    Fazit:
    Ich tue mich schwer, das Buch (jemandem) zu empfehlen, möchte aber auch nicht davon abraten. Wer gern tiefgründige Bücher liest, Bücher mit vielen Gedanken und eher sekundärer Handlung, der kann sicher Freude mit diesem Buch haben.

  4. Cover des Buches In die Wildnis (ISBN: 9783492957779)
    Jon Krakauer

    In die Wildnis

     (394)
    Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidel

    Krakauer untersucht die Persönlichkeit, das Umfeld, die Gedankenwelt Chris McCandless' in seinem Reportageroman "In die Wildnis".

    Ist Chris ein Spinner, der sich ohne ausreichende Nahrung, Ausrüstung, Kartenmaterial und Erfahrung allein in die alaskanische Wildnis wagt? Oder sollte er für seinen Versuch, mit so wenig wie möglich allein in der Natur zu überleben, bewundert werden? Diesen Fragen geht Krakauer in etlichen Geschichten, Zitaten und Interviews nach.

    Die Thematik setzt unzählige Gedanken in Gang, weshalb ich das Buch empfehle, denn die Auseinandersetzung damit, ob Risikobereitschaft Anerkennung oder Kopfschütteln verdient, ist interessant und individuell.

    Persönlich tendiere ich dazu, zu verurteilen, dass jemand sein Leben unvorbereitet und naiv riskiert - und verliert. Chris McCandless verhungert während seines Alaskaabenteuers. Das ist für mich leichtfertig und steht in Kontrast zu seiner Intelligenz und seinem netten Wesen. Aber jeder möge sich sein eigenes Urteil bilden.


  5. Cover des Buches Bruno Chef de police (ISBN: 9783257261219)
    Martin Walker

    Bruno Chef de police

     (269)
    Aktuelle Rezension von: FranGoldsmith

    Bruno Chef de Police von Saint-Denis versucht einen vermeintlich rassistischen Mord in seinem geliebten Dorf aufzuklären. Im Vordergrund steht aber mehr das Leben des gutgelaunten und sympathischen Junggesellen, der vor allem den Genuss der einheimischen Produkte wie Käse und Wein der französischen Provinz in allen Einzelheiten erklärt aber auch von der Frauenwelt nicht gänzlich abgeneigt ist. 

    Das Buch ist wirklich gut geschrieben, die französischen Wörter haben für mich den Lesefluss nicht gestört sondern mich eher angespornt mein Französisch wieder aufzufrischen. Die Charaktere sind sympathisch und Das Buch war sehr kurzweilig. Was mich aber dazu zwingt meiner Bewertung 2 Sterne abzuziehen ist der Schluss. Die Auflösung des Falles an sich war gut, nur was danach passiert war für mich nicht befriedigend. Es macht auf mich den Eindruck, dass der Autor selbst nicht recht wüsste, wie er die politische Misere am geschicktesten auflösen soll und hat dann einfach gefühlt Garnichts getan. Ich habe das Buch dann etwas enttäuscht ins Regal gestellt. Aber gleich den zweiten Teil rausgeholt, da mir der Schreibstil und Bruno als Chef de Police von Saint-Denis doch sympathisch waren. Vielleicht ist das Ende von Teil zwei dann etwas gelungener.  

  6. Cover des Buches Urban Farming (ISBN: 9783706626873)
    Laura Setzer

    Urban Farming

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Klappentext:

    „Du möchtest deine NACHHALTIGE ZUKUNFT lieber selbst in die Hand nehmen, als das Fortschreiten der Klimakrise von der Couch aus zu verfolgen? In dir schlummert der Wunsch, deinem Garten, Balkon oder gleich der ganzen Stadt eine ordentliche Portion Grünfläche und Gemüse zu verpassen - und am besten gleich noch andere mit ins Boot zu holen? Das haben sich die Autorinnen Laura Setzer und Juliane Ranck auch gedacht und das PROJEKT "GEMÜSEHELDINNEN" ins Leben gerufen. IHR ZIEL: URBAN FARMING, ALSO ANBAU VON OBST UND GEMÜSE, MITTEN IN FRANKFURT, quasi vor ihrer Haustür. Damit haben sie eine Bewegung ins Rollen gebracht, der sich immer mehr Begeisterte angeschlossen haben. Und gemeinsam haben sie so eine KLEINE WILDNIS MITTEN IN DER GROßEN STADT geschaffen. In der sie ganz NACH DEN PRINZIPIEN DER PERMAKULTUR ANBAUEN, SÄEN, PFLANZEN - und sich und ihre Mitmenschen mit Selbstangebautem versorgen. Genial, oder? Lass dich von den Autorinnen inspirieren - wer weiß, vielleicht verwandelst auch du bald deine Stadt (oder einfach nur deinen Balkon) in ein gemüsiges Schlaraffenland?…“


    Eine Anleitung für das Anbauen und Ernten von Obst und Gemüse erhält man hier nicht aber dafür wie man Urban Farming für sich selbst lebt, den Gedanken an andere weiter gibt und so etwas für unsere Erde und auch für uns tut. Wenn man so will, ist das nicht so ganz das Thema welches der Leser aus dem Klappentext oder dem Buchtitel erwartet. Da wäre definitiv eine andere Überschrift sinniger gewesen. Hier geht es um eine Projektvorstellung der beiden Autorinnen, die es in der Frankfurter City geschafft haben, ein kleines Stück Gartenglück zu schaffen. Mittlerweile ziehen sie ein paar Anhänger hinter sich her und es werden mehr. Dieser Grundgedanke der Beiden wird hier versucht sehr ausführlich und detailliert zu erläutern. Ich muss ehrlich gestehen das es alles eher wie eine Art Projektvorstellung, oder um es herbe auszudrücken, wie eine billige Kaffeefahrt für Heizdecken daher kommt. Es soll eine Art Bewegung entstehen. Nutzt man dafür nicht heutzutage andere Medien? Ich kann die negativen Stimme zu diesem Buch nur unterschreiben. Ist dafür ein Buch nötig? Niemand interessiert sich für die gemeinsamen Utlaube o.ä. der Anhänger. Essbare Städte wie Andernach und Co. schaffen dies auch ohne viel Aufhebens, weil sie einfach so besonders sind. Die beiden Autorinnen schaffen hiermit eine Art Selbstbeweihräucherung und das muss nun wirklich nicht sein. Wer hier einen Ratgeber zum Thema Permakultur und Co. erwartet ist völlig falsch. Dafür sollte andere, bessere Literatur genutzt werden. 2 von 5 Sterne

  7. Cover des Buches Drop City (ISBN: 9783423146760)
    T. C. Boyle

    Drop City

     (224)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Hippies in Alaska, ein paradoxer Gedanke. Es gelang T.C. Boyle stets gut einem diese zwei verschiedenen Lebensstile näher zu bringen und Verständnis für beide alternativen Lebensarten zu erzeugen. Über  die Hälfte des Buches wird in 2 Handlungssträngen (immer im Wechsel) erzählt. Auf der einen Seite ist da die Hippie Kommune welche im Drogenrausch in den Tag  hinein lebt und auf der andern Seite ein Trapper im tiefen Alaska der versucht eine Frau zu finden und sein Leben zu meistern.
    Die einzelnen Charaktere werden einem im ersten drittel des Buches gut näher gebracht. Der ständige Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen (bis die zwei -Welten- aufeinander treffen) erzeugt eine große Spannung.
    Als die Kommune im Sommer in Alaska ankommt und sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Einsiedlers niederlässt, hat sie nicht mehr viel Zeit um sich auf den harten Winter vorzubereiten. Hier wird dem Leser das wahre harte leben in Alaska nähere gebracht.
    Zwischenmenschliche Konflikte unter den Hippies aber auch unter den Alaskanern bestimmen das letzte drittel des Buches.

  8. Cover des Buches Die Kunst, frei zu sein (ISBN: 9783453630048)
    Tom Hodgkinson

    Die Kunst, frei zu sein

     (11)
    Aktuelle Rezension von: bicyclist
    Provokant in seinen Thesen aber wie immer bei Hodgkinson will er damit den Leser zum Nachdenken anregen. Natürlich ist nicht für jeden alles umsetzbar aber es lohnt sich, mit den teilweise radikalen Ideen von Hodgkinson zu spielen, um seinen eigenen Alltag neu zu definieren und vielleicht ein paar Mal häufiger den eigenen Weg zu gehen.
  9. Cover des Buches Der Mann ohne Geld (ISBN: 9783442172443)
    Mark Boyle

    Der Mann ohne Geld

     (17)
    Aktuelle Rezension von: SagMal
    "Das Geld arbeitet nicht mehr für uns. Wir arbeiten für das Geld. Das Geld hat die Macht über die Welt ergriffen. Wir als Gesellschaft verehren ein Gut, das an sich keinen Eigenwert besitzt, zu Lasten alles anderen." (S. 16)

    Ist ein Leben ohne Geld in unserer hochindustrialisierten Welt möglich? –  Der studierte Wirtschaftswissenschaftler Mark Boyle ist dieser Fragestellung im Jahr 2008 für 365 Tage im Rahmen eines Selbstexperiments nachgegangen und hat seine Erfahrungen anschließend in dem Buch „Der Mann ohne Geld“ niedergeschrieben.

    Geldlos leben
    Mark Boyles Experiment findet im englischen Bristol statt und startet mit einem „Essen-umsonst-Freeconomy-Fest“, bei dem ein „kostenloses, komplettes Drei-Gänge-Menü ausschließlich aus Abfällen und gesammelten Lebensmitteln für so viele Leute wie möglich“ zubereitet wird. Zuvor erklärt der ehemalige Geschäftsmann, warum er sich überhaupt für dieses Experiment entschieden hat, was hinter dem Begriff sowie der Bedeutung von Geld heute eigentlich steckt und wie er sich auf das Projekt vorbereitet hat.

    Danach kann der oder die Leser/in erleben, wie Mark sich ein ganzes Jahr lang komplett ohne Geld durchschlägt und wie er seinen Alltag bestreitet. Darunter fällt unter anderem wie er geldlos durch den harten Winter kommt, dabei Weihnachten komplett ohne Geld verlebt, wie ihn der Frühling beflügelt und der Sommer erst recht, wie er sich mit einem unwillkommenen Gast auseinandersetzt und sein Experiment mit einem noch größeren Umsonst-Festival beendet. Wichtige Lektionen aus einem Jahr ohne Geld dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen und die Auseinandersetzung mit der Folgefrage: „Was kommt nach dem Experiment?“

    Hopp oder top? 
    Das kommt darauf an ...
    Den Ansatz des Buches finde ich wahnsinnig spannend, mutig und respektabel. Er schließt dabei wichtige Themen wie Klimaschutz, Lebensmittel- sowie Ressourcenverschwendung mit ein und hinterfragt für mich den kritischen Punkt des „unendlichen Wachstums“ sowie des Prinzips „Höher, schneller, weiter“. Besonders spannend fand ich außerdem den ersten Aspekt des Buches zum Thema Geld und was aus Boyles Sicht dahintersteckt. Aufschlussreich und spannend zu lesen war zudem sein Tramp-Trip nach Irland über Weihnachten zu den Eltern und was er dort alles erlebte. 

    An anderen Stellen ließ mich das Buch jedoch etwas irritiert zurück und warf mehr Fragen auf, als beantwortet wurden. Beispielsweise fragte ich mich währenddessen, wie er sich wohl sein Pflanzenwissen angeeignet hat oder wie das Ganze eigentlich in Sachen Krankenversicherung im Notfall aussieht. Außerdem haben mich persönlich die vielen aufgeführten Gespräche mit Journalisten etwas genervt. Klar muss man trommeln und die Medien involvieren, wenn man etwas bekannt machen möchte, aber das war mir irgendwann zu viel des Guten und ich hätte mir stattdessen eine ausführlichere Beschreibung der geldlosen Alltagsbewältigung gewünscht, die streckenweise etwas vage blieb. 

    Ich persönlich hatte zwischendrin auch mehrmals das Gefühl, dass der Autor von einem starken Leistungsmotiv getrieben wird. Als müsse er irgendjemandem was beweisen und auf Biegen und Brechen zeigen, dass geldloses Leben möglich ist (z. B. Stichpunkt Umsonst-Festival). Das fand ich etwas schade. 

    Fazit
    Das Buch regt dazu an, das eigene (Konsum-)Verhalten zu hinterfragen, den Fokus wieder mehr auf die Gemeinschaft zu legen, die Nähe sowie Verbundenheit zur Natur zu intensivieren und diese vor allem wieder mehr wertzuschätzen. Wer auf eine Anleitung hofft, um geldlos zu leben, wird hier aber sicherlich enttäuscht sein.


  10. Cover des Buches Homefarming (ISBN: 9783833877834)
    Judith Rakers

    Homefarming

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Ein besonderer Talkgast bei "3nach9" hat  Judith Rakers Interesse für den eigenen Garten geweckt.  Wolf-Dieter Storl war als Gast geladen und zur Vorbereitung musste Frau Rakers ein Buch von ihm durcharbeiten.   Das Buch und die Begegnung mit Herrn Storl hat ihr Interesse geweckt. Sie hat  angefangen  im kleinen Rahmen zu gärtnern und durch die Anfangserfolge motiviert, auch mit der Haltung von Hühner begonnen. 

    Mit diesem Buch möchte sie Lust aufs Gärtnern machen und die Angst vor Scheitern nehmen.  Sie bezeichnet sich als ehemaligen 'Vollhonk' in der Küche und ist mittlerweile stolz, dass sie schmackhafte Gerichte, die auch in einem kleinen Rezeptteil am Ende des Buches präsentiert werden, auf den Tisch bringt. 

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert.     Ein Pflanz- und Gartenteil mit einem abschließenden Interview mit Wolf-Dieter Storl.   Erfahrene Gärtner finden da nicht wirklich was Neues.   Für Anfänger sind nette Ideen dabei.

    Im zweiten Teil geht es um Hühner.   Judith Rakers hat eine Leidenschaft für Hühner entwickelt, die man auf jeder Seite spürt.   Im abschließenden Interview mit dem Hühnerzüchter Bernd Eggers  erfährt man ein bisschen was über die Welt der Rassegeflügel.   Seine "Dresdner"-Hühner werden sehr sympathisch vorgestellt und ich kann mir vorstellen, dass er vermehrt Anfragen bekommt.

    Auf den letzten 50 Seiten geht es um Lagerung, Haltbarmachung und kleinen Rezeptideen.  Auch hier gibt es ein abschließendes Interview.  Dafür besuchte Frau Rakers  das Benediktiner-Kloster in Beuron.

    Das Buch ist wunderschön gestaltet und zeigt, dass Homefarming/Selbstversorgung   auch sehr modern und chic sein kann.   

  11. Cover des Buches Baba Dunjas letzte Liebe (ISBN: 9783462054729)
    Alina Bronsky

    Baba Dunjas letzte Liebe

     (314)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus

    Und ich denke, dass Marja nie hätte hierherkommen sollen. Es ist nicht die Strahlung. Es ist die Ruhe, die ihr zusetzt. Marja gehört in die Stadt, wo sie sich jeden Tag beim Bäcker zanken kann. Da hier niemand Lust hat, sich mit ihr zu streiten, spürt sie sich nicht mehr, quillt auf und geht dabei ein.


    Baba Dunja lebt in dem fiktiven Dorf Tschernowo, an der Grenze zwischen Weißrussland und der Ukraine. Aus einer einzigen Randbemerkung der alten Frau, die man suchen muss wie eine Stecknadel im Heuhaufen, schließe ich, dass Tschernowo nicht auf der ukrainischen, sondern auf der weißrussischen Seite der Grenze liegen muss. 

    Viele Jahre nach der Evakuierung auf Grund des Reaktorunfalls von Tschernobyl hat sich Baba Dunja entschieden, zurückzukehren, dorthin, wo sie ihre Wurzeln hat, auch wenn dies bedeutet, dass ihre Tochter sie nicht mehr besuchen wird. Ein paar weitere Versprengte findet man in dem halbverlassenen Dorf wieder: den alten Sidorow, die verrückte Marja, Petrow, der nur noch Haut und Knochen ist und vor diversen Lebensmitteln Angst hat, und die etwas zugeknöpften Gavrilows. Der Weg in die nächste Stadt ist mühsam für die alte Frau, muss aber hin und wieder zurückgelegt werden, wenn man wichtige Dinge braucht, die der eigene Garten nicht hergibt, oder um die Post abzuholen und Briefe aufzugeben. Eines Tages befindet sich zwischen den Briefen der Tochter aus Deutschland ein Brief ihrer Enkelin, die sie nur von einem Foto kennt. Allerdings ist er in einer fremden Sprache abgefasst ...

    Baba Dunja ist eine Heldin! Eine, wie ich sie nicht mehr seit „Zwei alte Frauen“ von Velma Wallis gelesen habe. Alina Bronsky zollt dem Alter den Respekt und die Würde, die ihm nie gewährt werden, obwohl sie ihm doch zustehen. Wo sonst liest man eine über Neunzigjährige als Ich-Erzählerin? Vielleicht in einem Rückblenden-Roman. Aber Baba Dunja lebt und erzählt in der Gegenwart. Sarkastisch und gnadenlos, und trotzdem irgendwie warmherzig, dass man sie einfach nur liebhat.

    Manchmal musste ich laut loslachen über ihren herrlichen trockenen, manchmal etwas makaberen Realismus. Für Baba Dunja sind auch die Toten real, manchmal führt sie mit ihnen Gespräche, ohne dabei aber jemals das Leben aus dem Auge zu verlieren. Das ist stark, ganz stark, wie die alte rüstige Frau ihren Alltag und ihre Gedanken in dem verstrahlten Dorf beschreibt. Mit großer Menschenkenntnis und Wertschätzung denkt sich die Autorin in ihre Protagonistin hinein.

    Ein unglaubliches Buch. Es stand zurecht 2015 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Ich kann es Euch nur wärmstens empfehlen.

  12. Cover des Buches Wanja und die wilden Hunde (ISBN: 9783442174140)
    Maike Maja Nowak

    Wanja und die wilden Hunde

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Das Buch wurde mir von einer Freundin empfohlen, weil es um Hunde geht und einen artgerechten Umgang mit ihnen. Doch meine Neugier wurde vor allen Dingen geweckt, weil die Geschichte in Russland spielt und tatsächlich passiert ist.

    Heute ist Maike Maja Nowak eine berühmte Hundeflüsterin, aber alles fing mit Wanja an, einem wilden Hund, der sich ihr auf einer Reise in ein abgelegenes, russisches Dorf anschloss. Zwar liebte die Liedermacherin und Sängerin Hunde, doch sicher dachte sie damals noch nicht daran, einmal Hundetrainerin zu werden.

    Wanja folgten weitere Hunde und so bekam Maja die Chance, ihr Verhalten zu beobachten. Die Hunde konnten sich frei bewegen, kommen und gehen, wann sie wollten, jagen und sich ihre Schlafplätze selbst aussuchen. Sie blieben wirklich freiwillig und allein das hat mich fasziniert.

    In der Stille und Ursprünglichkeit des russischen Dorfes, wo ausschließlich über Sechzigjährige leben, findet Maja zu sich selbst. Sie deckt eigene Konditionierungen auf und setzt sich mit ihren Verlustängsten auseinander. Als in einem Jahr plötzlich ein Abschied dem anderen folgt, bricht ihre Welt zusammen. Sie kehrt nach Deutschland zurück und versucht einfach nur noch zu überleben, bis wieder ein Hund in ihr Leben tritt und den Weg zur Hundetrainerin ebnet. Ein ganz besonderes und berührendes Buch! 

    Am Ende sind noch einige Seiten mit Tipps speziell für Hundehalter angefügt.
  13. Cover des Buches Das Pesttuch (ISBN: 9783442773640)
    Geraldine Brooks

    Das Pesttuch

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Snowbird

    Geraldine Brooks greift in ihren Romanen gerne auf reale historische Ereignisse zurück. „Das Pesttuch“ hat den Ausbruch der Seuche in dem englischen Dorf Eyam in Derbyshire vom Frühjahr 1665 bis in den Herbst 1666 zum Thema. In der Bewältigung dieser Katastrophe übernimmt der ortsansässige Pfarrer Michael Mompellion die Führung und motiviert die Dorfbewohner zu Entscheidungen, deren Bedeutung sie erst später begreifen. Obgleich er der Protagonist des Geschehens ist, wird die Handlung aus der Perspektive seiner Haushaltshilfe Anna Frith erzählt, einer jungen Witwe aus dem Dorf, die für sich und ihre beiden kleinen Jungen sorgen muss. Eine geschickte Wahl, denn Anna kommt aus einfachen, ärmlichen Verhältnissen und ist mit den Sorgen und Problemen der Dorfbewohner bestens vertraut. Zugleich hat sie durch ihre Stellung beim Pfarrer und auch im Herrenhaus des Landadels Einblick in deren Leben und Denken und kann gut einschätzen, wie die Herrschaften ticken. Anna Frith ist eine sehr interessante Figur, sympathisch, zugewandt, immer auf der Suche  nach Lösungen. Zwar hat sie als Kind keine Bildung erfahren, verfügt aber über eine außerordentlich schnelle Auffassungsgabe und erweist sich als äußerst intelligent, wodurch ihr eine bestimmte Rolle im Dorfgeschehen zuwächst. Ich fühlte ich mich der Figur der Anna sehr nah, durch sie hatte ich eine genaue Vorstellung von dem Ort und den Menschen, mit denen sie lebte, denen sie half und die sie tröstete so gut sie es vermochte. Mit Anna hat die Autorin den Charaker einer jungen Frau geschaffen, die mit ihren Aufgaben wuchs und zudem über sich hinaus. Da wir im ausgehenden Mittelalter sind, spielt auch Aberglaube im Geschehen eine Rolle sowie der Glaube an eine Strafe Gottes, für die Schuldige ausgemacht werden müssen, und Hexenwahn. Natürlich haben die Menschen Angst, umso mehr, weil sie nicht verstehen, was geschieht. Mit eigener Pandemie-Erfahrung ist das gut nachzuvollziehen.

    Das handlungsbestimmende Pestgeschehen wird gerahmt von einem kurzen Zeitraum nach der Epidemie, wobei sich am Ende ein unerwarteter und verstörender Twist vollzieht, der in ein grandioses Finale mündet. 

    Geraldine Brooks ist eine australische Journalistin und Schriftstellerin, die, bevor sie sich dem Schreiben von Romanen widmete, viel als Korrespondentin im Nahen Osten und in Afrika unterwegs war. 2005 wurde sie mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. „Das Pesttuch“ ist ein mitreißender Roman, den ich euch gerne empfehle. Aus dem Englischen übersetzt von Eva L. Wahser.

  14. Cover des Buches Anni und Alois - Arm sind wir nicht (ISBN: 9783453604698)
    Julia Seidl

    Anni und Alois - Arm sind wir nicht

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Pixibuch

    Von diesem Buch war ich total begeistert und fasziniert, denn hier konnte man wirklich erleben, wie glücklich und zufrieden Menschen sein können, die sich nicht am Konsum beteiligen sondern nur das wirklich Notwenige zum Leben haben und nicht mehr. Anni und Alois sind seit über 50 Jahren verheiratet und kennen eigentlich nur die Arbeit. Zwar war Anni als junges Mädchen in der Stadt in Stellung, aber als sie dann in Alosi Hof eingeheiratet hat, ist sie Selbstversorgerin. Sie baut ihr ganzes Gemüse an und macht alles für den Winter haltbar, so dass sie fast nichts dazukaufen muß. Sie züchtet Hühner und Gänse. Zwar verkauft sie auch etwas, aber zum großten Teil verwendet sie alles für sich selbst. Alois ist handwerklich begabt und zimmert und bastel alles. Das Ehepaar bekommt auch sehr viel geschenkt, Anni sammelt viel und so reicht die kleine Rente für die Beiden. Es wird nur ein Zimmer geheizt, Bad und Toilette gibt es nicht, einziger Luxus ein alter Fernseher, auf dem Serien geschaut werden. Das Paar hat vier erwachsene Söhne, die aber alle woanders beheimatet sind. Anni versteht es vorzüglich, Obstbäume zu veredlen und sie hat über 100 Apfelsorten. Die Winter sind hart und kalt im Bayerischen Wald, aber Alois und Anni sind deran gewöhnt. Die Beiden leben mit den Jahreszeiten und sind mit sich und dem Leben sehr zufrieden. Das Buch ist mit wunderbaren Fotos versehen, so dass man sich das Leben der Sigls gut vorstellen kann. Es wurden auch schon Sendungen im Bayerischen Fernsehen darüber ausgestrahlt. Das Bauernhaus wurde noch Alois Großvater errichet und es ist ihm bewußt, dass nach seinem Tod alles abgerissen wird. Eigentlich sind die beiden Leute wieder modern, denn heute versuchen sich einige Aussteiger an der einfachen Lebensart,

  15. Cover des Buches Die geheimnisvolle Insel - Illustrierte Ausgabe (ISBN: 9788026808305)
    Jules Verne

    Die geheimnisvolle Insel - Illustrierte Ausgabe

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    Was für eine unglaublich fantastische Geschichte! Jules Verne war ein absoluter Meister der Fantasy! Ich habe schon das Buch gelesen, mehrere Verfilmungen gesehen und nun das Hörbuch gehört, toll gelesen von Reinhard Kuhnert, es wurde niemals langweilig! Top!

  16. Cover des Buches Der Selbstversorger: Mein Gartenwissen (ISBN: 9783833858949)
    Wolf-Dieter Storl

    Der Selbstversorger: Mein Gartenwissen

     (50)
    Aktuelle Rezension von: LeseJulia

    Der  Buchtitel lässt einiges erhoffen. Zu großen Teilen wurden meine Erwartungen erfüllt. Er beschreibt sehr einfach seine über Jahre angeeigneten Kenntnisse, springt dabei aber manchmal zwischen mehreren Themen hin und her.

    Beschreibungen verschiedener Kräuter und deren Wirkungen beim Menschen machten mich neugierig, findet man aber leider doppelt und manchmal an Stellen, wo der Zusammenhang zum vorherigen Kapitel fehlt. Auch seine Ausflüge zum Esoterischen waren für mich nicht interessantz und werden in der Praxis meinerseits nicht angewandt.

    Die Kapitel zum Kompostieren und zu Fruchtfolgen im Garten waren wiederum genau das, was ich hier finden wollte. Er beschreibt es ausführlich und für Jedermann verständlich. Ebenfalls sehr hilfreich sind die die "Beziehungen" der Pflanzen, die man fördern oder eher verhindern sollte. Solche für mich neuen Kenntnisse werden in meinen garten Anwendung finden.

    Die Zeichnungen sind vielleicht schön im Buch anzusehen, helfen aber bei der Bestimmung der Kräuter und Pflanzen in der Natur nicht weiter. Ohne weitere Literatur mit Fotos kommt man hier leider nicht aus.

    Alles in allem ganz ich das Buch empfehlen. Wenn man auch mit dem Bilder etwas anfangen möchte, ist ein Ebook nicht sehr hilfreich.

     

  17. Cover des Buches Die Hügel der Toskana (ISBN: 9783492964333)
    Ferenc Máté

    Die Hügel der Toskana

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Ben78
    Ich bin ein großer Liebhaber der Toskana, das kam mir beim Genuss dieses Buch wohl extrem zu Gute. Vom Plot und der Erzählung her würde ich behaupten, hätte sich das Ganze in Niedersachsen zugetragen (nichts gegen Niedersachsen), ich hätte das Buch wohl nach 10 Seiten beiseite gelegt. So war es natürlich ein Genuss auf der Terrasse des Ferienhauses in der Toskana zu sitzen, den herrlichen Wein zu genießen -welcher dem Buch fraglos auch einen Stern mehr eingebracht hat- und sich zwischen den Zeilen zu verlieren. Direkt am nächsten Tag muss man sich praktisch ins Auto setzen und sich vor Ort 1-2 Flaschen Brunello kaufen. Natürlich nur ratsam, wenn man ohnehin gerade in der Toskana verweilt. Fazit: Wenn man sich unter toskanischer Sonne mal wieder dem Gedanken ans Auswandern hingibt, eine herrliche Urlaubslektüre. Nüchtern betrachtet allenfalls Mittelmaß.
  18. Cover des Buches Das Haus der gefrorenen Träume (ISBN: 9783596032075)
    Seré Prince Halverson

    Das Haus der gefrorenen Träume

     (18)
    Aktuelle Rezension von: isasbuchwelt

    "Das Haus der gefrorenen Träume" von Seré Prince Halverson ist ein fesselnder Roman, der den Leser in eine Welt voller Geheimnisse, Verluste und der Liebe entführt. Mit ihrer einfühlsamen Erzählweise und lebendigen Beschreibungen schafft es Halverson, eine Atmosphäre zu kreieren, die den Leser von Anfang bis Ende mit sich nimmt.
    Die Geschichte dreht sich um die zwei Hauptfiguren, Kache und Nadia. Kache hat nach dem Tod seiner Familie seine Heimat den Rücken gekehrt. Zwanzig Jahre später kommt er zurück. Nadias Vergangenheit führt dazu, dass sie sich zehn Jahre von der Welt abschottet. Die Wege der Beiden kreuzen sich und verändert die Leben von Kache und Nadia.
    Halverson gelingt es, die emotionale Reise von Kache und Nadia darzustellen. Ihre Charakterentwicklungen sind glaubwürdig und berührend. Man fühlt mit ihnen, wenn sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und gleichzeitig versuchen, einen neuen Weg in der Gegenwart zu finden. Die Autorin beschreibt die malerische Schönheit Alaskas auf eine Weise, die den Leser mitten in die Landschaft versetzt und eine fast magische Aura um das Haus und seine Umgebung schafft.
    Die Nebencharaktere in "Das Haus der gefrorenen Träume" sind ebenfalls gut ausgearbeitet. Jeder von ihnen trägt zur Handlung bei und verleiht der Geschichte eine zusätzliche Tiefe.
    Insgesamt ist "Das Haus der gefrorenen Träume" von Seré Prince Halverson ein packender Roman, der mit seiner tiefgründigen Handlung und den eindrucksvollen Charakteren den Leser in seinen Bann zieht. Die Mischung aus Geheimnissen, Verlust, Liebe und Kunst macht dieses Buch zu einer richtig schönen Wohlfühl-Lektüre.
    [allerdings denke ich, würde ich das Buch mit einer Triggerwarnung (sexuelle Gewalt, Gewalt, Blut) versehen. Es ist nicht dauerhaft präsent, aber es ist schon da.]

  19. Cover des Buches Eine Insel nur für uns (ISBN: 9783959100588)
    Adrian Hoffmann

    Eine Insel nur für uns

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Nina und Adrian haben die Nase voll von ihrem Leben in Deutschland. Das junge Ehepaar wandert aus auf eine recht einsame Insel des Königreichs Tonga im Südpazifik. Ein wahr gewordener Traum scheint perfekt - ein Leben im Paradies ist möglich, wenn man nur Willen und den Mut dazu hat. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt!


    Die Geschichte von Nina und Adrian Hoffmann klingt auf den ersten Blick unheimlich beneidenswert und gigantisch. Wer träumt denn nicht davon? Einmal ausbrechen und seinen Traum leben! 

    Der Erzählstil der beiden wirkt einer Biografie gleich bzw. einem Tagesplan. Wir dürfen gerade auf den ersten Seiten komplett mitfiebern wie alles abläuft vom kündigen der Jobs bis hin zum packen der Kartons. Aber ab da an, wirkt die Story stumpf und spröde und irgendwann auch einfach unglaubwürdig. 

    Zum einen muss man nicht nur Mut haben, alles so in seinem Leben zu canceln, man brauch auch Geld bzw. keine Verpflichtung, sprich keine Haustiere (die beiden nehmen ihren Hund mit, aber sooooo einfach ist das weiß Gott nicht!), Haus und Hof, Kinder etc.. Das ist bei manchen Menschen nicht so leicht. Von nichts bezahlt sich weder Flug noch das normale Leben. Nichtmal der Tot ist umsonst! Was mich aber am meisten stört, wenn man mal hinter die Geschichte blickt und dabei mal ein wenig googelt.....oioioioi....da haut es einem fast die Füße weg aber gut, das muss jeder für sich lesen, hier geht es um das Buch. Für meine Begriffe war das Ganze zu viel Träumerei und ganz ehrlich, was haben sich die beiden vorgestellt? In der Hängematte faulenzen und Cocktails schlürfen? War doch klar dass das nicht klappt.


    Alles in allem ein Buch über zu viel Träumerei und ein Zeichen, das man sich nicht darin verlieren sollte. Mittlerweile sind die beiden getrennt...das sagt schon alles.

  20. Cover des Buches Unterwegs nach Cold Mountain (ISBN: 9783453875227)
    Charles Frazier

    Unterwegs nach Cold Mountain

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein außergewöhnlicher Western, der viel über das Leben der damaligen Menschen und wie hart es war aussagt. Ein Deserteur der Nordataatenarmee im amerikanischen Bürgerkrieg ist unterwegs zu seiner Freundin und trifft unterwegs so einige zwielichtige Gesellen. Seine Freundin muß währenddessen nach dem überraschenden Tod ihres Vaters die Selbständigkeit lernen. Für den interessierten Leser kommen auch sehr viele historische Fakten rüber.
  21. Cover des Buches Nächster Halt Schweden (ISBN: 9783752811926)
    Nadine Haertl

    Nächster Halt Schweden

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3

    Nadine Haertl beschreibt, wie sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern versucht, naturnah als Selbstversorger zu leben. Sie erzählt, wie sie erst innerhalb von Nordfriesland umgezogen sind, aber die Natur um sie herum immer weiter zurück gedrängt wurde. Die Straßen kamen näher, der Lärm, die Abgase, dazu die vielen Windräder in nächster Nähe.

    Auswandern nach Schweden? Oder doch lieber in den Süden? Oder in Deutschland bleiben? Es beginnt eine emotionale Berg- und Talfahrt.

    Ich hab diesen Erfahrungsbericht gern gelesen. Die Autorin und ihren Mann kannte ich schon von ihrem Youtube-Kanal "Die Selbstversorger Familie". Die Videos sind eine schöne Ergänzung zum Buch.

  22. Cover des Buches Vom Licht (ISBN: 9783944035772)
    Anselm Neft

    Vom Licht

     (8)
    Aktuelle Rezension von: jutscha
    Der 21jährige Adam befindet sich allein in der Dachkammer eines abgelegenen Hofes im österreichischen Alpenvorland und schreibt sich seine Gedanken von der Seele. Er wurde als Junge zusammen mit Manda von Norea und Valentin adoptiert. Unterrichtet wurden sie überwiegend zu Hause von ihren Adoptiveltern. Dabei ging es aber weniger um die üblichen Unterrichtsfächer, sondern um fundamentale Fragen der Existenz, der Religion, der Sexualität und des Sinn des Lebens. Durch seine Notizen versucht Adam zu verstehen, was passiert ist und wie er sein zukünftiges Leben weiterführen kann.

    Der Schreibstil ist wirklich gewöhnungsbedürftig, da unglaublich komplex. Vor allem die Gedanken Adams, der alles von mehreren Seiten beleuchtet, die Gedanken kreisen lässt und nach einiger Zeit wieder am Anfangspunkt ankommt, waren für mich zunächst anstrengend zu lesen. Aber da habe ich mich relativ schnell dran gewöhnt, vor allem, weil sich ein gewisses Muster erkennen lässt. Der Protagonist geht immer gleich an die Dinge heran, die er nicht versteht. Dabei beleuchtet er seinen ersten Eindruck, wiegt das Für und Wider ab, umkreist das ganze mit Worten, um irgendwann wieder bei seinem ersten Gedanken zu landen, den er damit bestätigt fühlt. Ich habe zunächst krampfhaft versucht, die Gedanken nachzuvollziehen, wodurch ich immer wieder unterbrechen musste, um nachzudenken. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, locker drüber zu lesen, wodurch ich es irgendwie besser verstanden habe. Vielleicht gewöhnt man sich aber auch im Laufe des Buches an die komplexen Gedankenmuster.

    Das ist definitiv kein Buch zum Abschalten. Der Leser braucht Ruhe und Geduld mit sich selbst und Adams Geschichte, darf nicht zart besaitet und muss bereit sein, über den Sinn des Lebens und fundamentalistische Gedanken nachzudenken. Komplexe Gedankengänge ziehen sich durch die gesamte Geschichte und sind nicht immer einfach zu verstehen.

    Anselm Nefts literarische Wortgewalt sucht sicher seinesgleichen. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, in einem anderen Roman mal solche Gedanken nachempfunden zu haben. Die Geschichte braucht Zeit, Geduld und den Willen, sich auf ein außergewöhnliches literarisches Werk einzulassen und ist sicher nichts für Jedermann. Wer sich jedoch durcharbeitet, wird mit einer Fülle von Ansichten belohnt, die zum Nachdenken anregen. Als Bewertung gebe ich volle 5 von 5 Sternen.
  23. Cover des Buches Wald (ISBN: 9783499267871)
    Doris Knecht

    Wald

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Schimmer

    Die Protagonistin beschreibt sehr ungeschönt und pragmatisch ihre neue Lebenssituation: durch äußere Umstände und die eigene Unachtsamkeit ist die erforderliche Modedesignerin ins totale soziale Abseits geraten. Das ist die Ausgangssituation, erst nach und nach erfährt man schweinchenweise die Ursachen und Etappen des Abstiegs, auch manches aus ihrem Leben davor.

    Sehr nachdenklich versucht Marian, ihre damaligen Beziehungen, Lebensumstände, Möglichkeiten und die jetzigen zu analysieren. Ohne  sicher zu sein, die absolute Wahrheit zu wissen. Keine Romantik und kein Selbstmitleid kommen auf,  sondern sehr ehrlich und ungeschönt wird geschildert, wie sie sich in den neuen Umständen einrichtet.

    Ein wertvolles Buch in meinen Augen, das Mut macht, wenn es anders läuft als erwünscht und erwartet.

  24. Cover des Buches Daumenlutscher (ISBN: 9783462029901)
    Walter Kirn

    Daumenlutscher

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Dem 14-jährigen Justin soll das Daumenlutschen abgewöhnt werden, dabei ist er noch der normalste in seiner Familie, bestehend aus dem harten, schießwütigen Vater, der wunderschönen Mutter und der nervenden Sportskanone von Bruder. Ein amüsanter Blick auf eine dysfunktionale Familie und auf das Amerika der Reagan-Ära.

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