Bücher mit dem Tag "semiotik"

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21 Bücher

  1. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.606)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Der Name der Rose ist sicher DER Klassiker, wenn es um Krimis geht, zudem wenn es um Mittelalter-Krimis geht. Und eines muss man ihm lassen: Er übertrifft den neuen, dämlichen Imitationsversuch "Die schwarze Rose" von Dirk Schümer. Verglichen mit diesem Irrsinn ist Der Name der Rose sogar noch zu empfehlen. Aber nur unter dieser Voraussetzung!

    Nun, als Liebhaber historischer Romane, insbesondere im Bereich Spätmittelalter und Renaissance, wollte ich dieses Buch dann doch mal gelesen haben. Zumal man Klassiker einfach liest, wenn sie ins Genre passen - ob sie nun gut sind oder schlecht.

    Der Name der Rose jedenfalls ist langweilig. Unsäglich langweilig. Die Kriminalhandlung ist letztlich äußerst dünn - da der Täter recht früh schon "verdächtig" auftritt. Das "fundierte Geschichtsbild" kann ich so nicht bestätigen: Kürbisse? Paprikasoße? Im 14. Jahrhundert? Außerdem werden Klischees bedient: Folter von Mönchen durch einen eintreffenden Inquisitor? In einer Klostergemeinschaft wären solche Fälle wesentlich interner geklärt worden, kein Abt im Spätmittelalter hätte einen wildfremden Inquisitor in seinen Angelegenheiten herumschnüffeln lassen - hier wird mal wieder das Bild der übermächtigen Kirche mit ihrem unaufhaltbaren Terrororgan Inquisition präsentiert. Etwas komplizierter lief es in der Realität doch. Das Verhalten des Inquisitors ist leider eher das eines früh-neuzeitlichen Hexenjägers - was ein Unterschied ist.

    Überaus fragwürdig finde ich die am Ende gezeigte Moral der Geschichte: Denn das Verstecken und Vergiften des verbotenen Buches über das Lachen wird als Vorlage für die These genommen, kein Buch dürfe verboten und versteckt werden. Ziemlich sportlich. Es gibt eine Masse Bücher, die zu Recht verboten sind. Aber Eco sagt: Kein Buch darf verboten werden. Kein Buch? Auch nicht "Mein Kampf", "Volk ohne Raum" etc.? Von der Seite aus betrachtet verteilt sich die Ansicht auf die ganze Romanhandlung völlig anders: Wäre das versteckte Buch nicht ein Buch über das Lachen, sondern z.B. eines von faschistischem, anarchistischem oder satanistischem Inhalt, so würde sein "Hüter" als Bösewicht nicht mehr funktionieren - sondern würde zum Sympathieträger.

    Wollte nun Eco, dass wir so zwiegespalten zurück bleiben, weil er als Philosoph und Agnostiker selbst ein so zwiegespaltener Mensch war? Oder hat er die Aussagen seines Mönchsdetektivs William von Baskerville ernst gemeint?

    Eco war ein kluger Mann, aber auch ein seltsamer Vogel. Eines war er (wie ich nach der Lektüre zweier Bücher von ihm behaupten kann) nicht: Ein guter Autor.

    2 Sterne.

  2. Cover des Buches Die Liebeshandlung (ISBN: 9783499258503)
    Jeffrey Eugenides

    Die Liebeshandlung

     (111)
    Aktuelle Rezension von: ScheckTina

    Madeleine studiert englische Literatur im Hauptfach. Sie ist schön und intelligent und kann sich von männlichen Angeboten kaum retten. Nur mit der Liebe ist es trotzdem nicht so einfach. Trotz der Vorbilder in ihren Romane ist es schwierig jemanden fürs Leben zu finden. Vielleicht auch gerade deswegen. Sie hat einen besten Freund Mitchell. Er ist der einzige der es bei ihr nicht versucht hat zu landen und ist immer zur Stelle, wenn sie ein mal wieder alleine ist. Doch dann lernt sie Leonard kennen. Er ist schön, charmant, witzig, aufmerksam. Hat eigentlich alles was man sich wünschen kann. Und doch wenn man genau hinschaut stimmt mit ihm was nicht. Doch dann kommt die Wahrheit ans Licht und Madeleine muss sich für oder gegen Leonard entscheiden.

    Das Buch ist ziemlich deprimierend. In der Geschichte geht es um manisch depressive Krankheit und das Buch zieht sich hin. Ich habe noch nie so lange für ein Buch gebraucht und war kurz davon es abzubrechen. Es ist wahnsinnig schwierig über eine Depression zu lesen, da hat man echt das Gefühl selber Depressionen zu haben. Auch sonst war das Buch schwierig. Madeleine studiert Englisch im Hauptfach. Da werden Romane unteranderem von Jane Austen auseinander genommen und analysiert. Was das lesen zusätzlich erschwert. Leider war es nichts für mich und das Buch eine ziemliche Enttäuschung.

  3. Cover des Buches Zeichen (ISBN: 9783518108956)
    Umberto Eco

    Zeichen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: nina11

    Viele Informationen, die langweilig verpackt werden und in endlos langen, komplexen Sätzen das Interesse des Lesers verlieren. Sicher nichts für den "Alltagsleser". Ich konnte einige Abschnitte kaum lesen, weil sie endlos lang schienen. Es ist auch von Vorteil, wenn man Italienisch, Latein und Englisch spricht bzw. versteht - ansonsten kann man vermutlich gar nicht folgen (zumindest ein paar Absätze setzen dies voraus).

  4. Cover des Buches Die Suche nach der vollkommenen Sprache (ISBN: 9783423308298)
  5. Cover des Buches Einführung in die Semiotik (ISBN: 9783825201050)
    Umberto Eco

    Einführung in die Semiotik

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Worauf beruht unsere Kommunikation? Was sind die semiotischen Zeichen, die unsere Kultur zu dem gemacht haben, was sie ist? Eco, der Pionier auf diesem Gebiet, hat in diesem Band die Lehre der Semiotik ausführlich dargelegt. Das Semiotische Dreieck mit der Kritik, der es ausgesetzt ist, wird präsentiert und bekannte Namen wie Saussure mit ihren Leistungen eingearbeitet.

    Das Buch bietet eine umfassende Einführung in die Lehre der Semiotik. Interessant, aber sehr anspruchsvoll geschrieben, wird die Semiotik von allen Seiten betrachtet. Kritik und Vorteile, Grenzen und neue Forschungsgebiete, Grundlagenwissen und Ausblicke auf weitere Forschungsmöglichkeiten – all das bietet dieses Buch.

    Mein einziger Kritikpunkt, der allerdings den fünften Stern gekostet hat: das Buch ist hoch kompliziert geschrieben! Selbst, wenn Fachwörter nachgeschlagen und definiert sind, müssen ganze Abschnitte wieder und wieder gelesen werden, um endlich einen Zugang zu den Informationen zu finden. Ein Fachbuch darf anspruchsvoll sein und es darf selbstverständlich mit Fachtermini großzügig umgehen, aber ein Minimum an Verständlichkeit sollte gegeben sein. Vielleicht finden andere leichter Zugang zu dem Werk, aber mir ist die Arbeit mit ihm nicht leicht gefallen. Dass ganze Abschnitte auf Französisch zitiert sind (ohne Übersetzung), macht das Buch nicht leichter. Von englischen Sprachkenntnissen kann heutzutage im Fachbuchbereich ausgegangen werden, aber bei Französisch muss ich passen. Dafür reichen meine Kenntnisse aus Schulzeiten einfach nicht mehr.

    Fazit: eine gelungene Einführung in eine komplexe Wissenschaft, aber man muss die Bereitschaft mitbringen, sich intensiv einzuarbeiten. Ein Fachwörterbuch sollte in Reichweite sein.

  6. Cover des Buches Kant und das Schnabeltier (ISBN: 9783423340113)
  7. Cover des Buches Die siebte Sprachfunktion (ISBN: 9783499272219)
    Laurent Binet

    Die siebte Sprachfunktion

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Achtung: könnte einen Spoiler enthalten

    Roland Barthes, gefeierter Linguist (Semiotiker), wird überfahren. Der scheinbare Unfall ruft schnell die Polizei aufs Parkett. Kommissar Bayard wird mit dem Fall betraut und holt sich Simon Herzog, Doktorand, selber Linguist und beschäftigt mit der Bedeutung von Zeichen, zur Hilfe. Dieser dient ihm als Landkarte, um sich im Dschungel der intellektuellen Elite der poststrukturalistischen 80er in Frankreich zu Recht zu finden. Es stellt sich heraus: Roland Barthes muss im Besitz einer Schrift seines Lehrers, Roman Jakobson, gewesen sein, welche Auskunft über eine siebte Sprachfunktion gibt. Eine Theorie des performativen Gebrauchs von Sprache. Der Heilige Gral für Linguisten. Und für jeden, der Reden zu gewinnen hat. Denn mit ihr sei es möglich, jede Diskussion für sich zu entscheiden und damit die Massen zu gewinnen. Natürlich haben alle möglichen Parteien ein Interesse daran, sich diese Schrift anzueignen. Die Recherchen des ungleichen Paares (konservativer Polizist und linker Doktorand), den Verbleib der Schrift ausfindig zu machen, führt sie vom intellektuellen Moloch in Paris über Bologna (ein Besuch bei Umberto Eco), nach Ithaca in den USA (Besuch eines Podiums, bei dem analytische Philosophie und Kontinentalphilosophie aufeinandertreffen), nach Venedig zum großen Finale. Zudem geraten sie in die Hände einer Gesellschaft, dem „Logos-Club“, eine Art Geheimbund für Rhetoren, bei dem Verlieren die Finger abgehackt werden. Natürlich ist ein jeder potentieller Interessent. Jeder will diese siebte Sprachfunktion. Es gibt eine Liebesgeschichte. Es gibt Action. Es gibt Drama. Es gibt ein Happy End. Was fehlt?

    Im Verlauf des Romans werden unheimlich viele Handlungstüren aufgemacht. Teilweise seicht, sich anbahnend, teilweise abrupt aufgestoßen. Zwar gelingt es dadurch die Paranoia der Zeit, in der sich das Absterben der kommunistischen Idee immer mehr anzudeuten scheint, das verblassen der 68er-Ideale deutlich wird, einzufangen und somit das Lebensgefühl darzustellen, allerdings stellen sich diese ganzen Türen, die Verwirrung stiften im Nachhinein häufig als völlig irrelevant und unsinnig heraus. Doch das ist nicht das Problem mit diesem Roman / Krimi.

    Das eigentliche Problem mit diesem Buch ist, dass die ganze Zeit über einer Idee nachgejagt wird. Was an sich nicht schlimm und durch die wilden Pop-Elemente abgegolten wäre (der Mythos der Pop-Philosophen, die sich mit LSD wegdröhnen und wilde Orgien feiern, Judith (als Judith Butler), die Lesbe, befriedigt Bayard mit einem Dildo anal, während er eine andere Frau penertiert) Aber da diese Idee ein Konstrukt, ein Phantasma ist, und dies im Buch auch bleibt, um den Konflikt von fiktivem Gehalt und Fakten aufrechtzuerhalten, ist die Tatsache, dass sich das Konstrukt, die siebte Sprachfunktion als leere Idee herausstellt, eine Enttäuschung. Der erwartete Höhepunkt, auf den in 450 Seiten zugesteuert wird, verkommt dadurch zur bloßen Formel der Demaskierung. Es war nur ein Bild. Die ganze Story ist nur ein gewaltiger Irrtum. Eben so wie die Auffassung, dass es diese Sprachfunktion tatsächlich gäbe, Genial. Auf der Metaebene. Aber zugleich unendlich enttäuschend. Ja. Vorherbestimmt zu enttäuschen auf der unterhaltenden Ebene. Ganz im Sinne der Poststrukturalisten: die Widersprüche der Kategorien (Fiktion und Realität) werden aufgezeigt, sie kommen ins Wanken und reißen die gesamte Kategorie gleich mit sich. Alles ist nur noch abhängig von subjektiver Anschauung. Das ist alternativlos. Aber konsequent. Der Roman ist zum Scheitern verurteilt und muss notwendigerweise als gescheitert enden. Das ist seine Genialität.

    Moment. Das ist alternativlos? So wäre es ausgegangen. Wäre da nicht das eigentliche Ende. Die letzten 50 oder 60 Seiten schaffen es, die Verve, den intellektuellen Witz der 450 Seiten des Zusteuerns auf diese Enttäuschung in die Jauchegrube zu werfen. Schöne scheiße. Tatsächlich gelang die originale Version der Sprachfunktion in die Hände von Mitterrand. Damit war ihm der Präsidentenplatz sicher. Er brilliert im TV-Duell gegen Giscard d’Estaing. Alles zu Nichte. Auch die Auflösung des mäandernden Autors, der immer wieder, am Ende fast gar nicht mehr, zu Wort kommen kann, das letzte Zucken, das die scheinbare Dichotomie von Fiktion und Roman poststrukturalistisch aufbrechen könnte, verkommt zum schwachen Twist in einem noch schwächeren Ende. Ein viel zu triviales Ende. Es offenbart: die karikierte Welt der Intellektuellen um Derrida, Searle, Lévi-Strauss, Althusser, Kristeva, Sartre, Foucault und und und, die ganzen genialen Anspielungen und die Hoffnungen der Semiotik, die sich im „Logos-Club“ manifestiert, sind allesamt nichts weiter als intellektuelle Selbstbefriedigung. Das alles verkommt durch dieses Ende zu einem rein fiktiven Krimi… Der nicht einmal so konsequent ist, in sich konsistent zu sein… Sicher. Er ist gut. Aber nicht das, was er vorgibt zu sein.
  8. Cover des Buches Einführung in die germanistische Linguistik (ISBN: 9783891292402)
  9. Cover des Buches Kunst und Schönheit im Mittelalter (ISBN: 9783423301282)
    Umberto Eco

    Kunst und Schönheit im Mittelalter

     (8)
    Aktuelle Rezension von: LilianA
    Für Profis ist Eco immer wieder für kleine Reibereien gut, als Laie darf man sich über die Einblicke, die er teilen möchte freuen, (da Eco bekannterweise schreiben kann.) So gelingt es den Autoren auch in dem Band "Kunst und Schönheit im Mittelalter" den Nährboden einer ästhetischen Empfindsamkeit offenzulegen, die vor dieser Epoche anders besetzt war. Unter Aufzählung vieler lateinischen Quellen, die nicht chronologisch sondern thematisch zitiert werden, erläutert Eco den Weg zu einem kollektiven Bewusstsein von "Schönheit" und weiter "Kunst".
    Dabei gelingt es ihm die Umdeutung von Bezügen zu skizzieren, die letztlich eine "neue Geisteshaltung" begründen. Ich habe es gerne gelesen (sogar im Urlaub), da ich selbst auch schon einmal länger zu spätmittelalterlichen Emblematik von Comenius gearbeitet hatte, konnte ich gut anknüpfen. Man sollte schon ein eigenes Interesse mit der ausführlichen Lektüre verbinden. Die Kerngedanken hätte man sicher auch etwas geraffter darstellen können.
  10. Cover des Buches The Marriage Plot (ISBN: B009CSI3U0)
    Jeffrey Eugenides

    The Marriage Plot

     (21)
    Aktuelle Rezension von: TinaGer
    Ein Campus-Roman und eine viktorianische Liebesgeschichte. Eugenides siedelt seine Liebeshandlungen in den frühen 80'er Jahren an. Die Elite Universität ist - wen wundert es - Brown. Biographisch ist sicherlich so einiges zu nennen. Die Dreiecksgeschichte entfaltet sich ganz im Sinne der literarischen Theorie und erreicht doch immer wieder Realismus. Eugenides mag die Protagonistin mehr als Angelpunkt, denn als lebendige Figur angelegt haben. Neben dem Tennisspiel und der Ordnungsliebe ist ihm zu jungen Frauen nicht viel eingefallen. Seine beiden buhlenden Konkurrenten machen die mangelnde Tiefe allerdings leicht wett - sie sind ein Leseschmaus.

    Mich haben die kleinen Ecken und Macken nicht im Geringsten gestört. Ich bin fast atemlos durch den Text geflogen. Was für ein herrlicher Zeitvertreib! Für alle Fans von Campus-Romanen ein Lesetipp. 
  11. Cover des Buches Phänomen und Logik der Zeichen (ISBN: 9783518280256)
  12. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783844523867)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Shannon

    Dieses Buch und ich haben eine lange Geschichte, die vor mittlerweile rund 3 Jahrzehnten begonnen hat. Damals hatte ich mir eingebildet, den Roman auf alle Fälle lesen zu müssen (ich war viel zu jung dafür) und scheiterte meisterhaft an den lateinischen Passagen (die tatsächlich auch aus heutiger Sicht dem Leser manches abverlangen können). Da ich eine sehr gewissenhafte Leserin war (was ich heute auch noch bin, aber scheinbar nicht mehr in demselben Ausmaß) kam es für mich nicht in Frage, das Buch ohne – gefühlt hunderten – lateinischen Seiten zu lesen. Also blieb es so wie es war – ungelesen.

    Zu meinem Unglück veröffentliche Umberto Eco just ein Jahrzehnt später, als ich den zweiten Anlauf nehmen wollte, eine sehr populäre Kolumne in einer Zeitschrift, die ihn ehrerbietig als „letzten Universalgelehrten Europas“ präsentierte – was ich derart unsympathisch fand, dass ich den Roman aus Antipathie schon wieder nicht lesen konnte.

    Ein Jahrzehnt später kamen Bücher wie „Der Name der Rose“ allein wegen der Überforderung zwischen Kind, Haushalt und Job nicht in Frage. Eindeutig mein Pech – nicht Ecos. Außerdem war der Zorn über die anmaßende Titulierung von 10 Jahren davor noch nicht ganz verraucht, wie ich sehr zu meiner Schande gestehen muss.

    Aber letzten Advent – da war es endlich soweit. Das Buch, Eco und ich waren bereit für den finalen Showdown. Was bin ich froh, dass ich es endlich hinter mir hab! Es war ein Genuss!

    Die Handlung dürfte ja hinlänglich bekannt sein – es geht um den Novizen Adson und seinen Meister, William von Baskerville, die in einem abgelegenen Kloster in den Bergen Italiens Morde an Mönchen aufklären müssen. Die Atmosphäre in der Abtei reicht von gespenstisch bis verrucht und nicht mal der Abt selbst erscheint in einem besseren Licht. Zwischen extensiven theologischen Abhandlungen, Verdächtigungen untereinander, Hickhack zwischen verschiedenen Orden, einer sagenumwobenen Bibliothek, deren Zutritt Normalsterblichen aus unerfindlichen Gründen verwehrt bleibt, wahren Künstlern in der Buchgestaltung, Missbrauch von Machtpositionen, einer wackligen historischen Situation rund um das Papstamt, entführt Eco in das 14. Jahrhundert – gnadenlos und erzählerisch wunderbar durchdacht und gewirkt. Sein Sinn für Humor wird schon allein dadurch ersichtlich, dass der ach so geniale Meister Baskerville mehr als einmal seinen eigenen Trugschlüssen erliegt.

    Lässt sich der Leser auf diesen Roman ein, wird er entführt in eine Welt, deren Regeln und Nuancen meisterhaft eingefangen und geschildert werden. Hier liegt eines jener Bücher vor, die ich allein deshalb genial finde, weil ich mir in hundert Jahren nicht vorstellen könnte, gleiches zu schreiben oder auch nur imaginieren zu können.

    Natürlich möchte ich den Film nicht unerwähnt lassen, dessen Bilder mich während der gesamten Lektüre nicht losgelassen haben. Slater und Connery als Protagonisten waren für mich so gegenwärtig, dass ich sie nie richtig abschütteln konnte. Dennoch deckt der Film nur einen relativ kleinen Teil des gesamten Werkes ab und tatsächlich endet im Buch einiges anders als im Film.

    Empfehlen möchte ich auch den Zusatzband zum Buch von Eco, in dem er die Entstehungsgeschichte des Buches erklärt – klein aber fein. Hier hab ich eine eigene Rezension verfasst.

    So. Nun bin ich mit Eco versöhnt und bereit für seine weiteren Bücher. Mal sehen, wie lange das nun dauert…

  13. Cover des Buches Handbuch der Semiotik (ISBN: 9783476012265)
  14. Cover des Buches Textwissenschaft und Textanalyse (ISBN: 9783494020303)
  15. Cover des Buches Das Reich der Zeichen (ISBN: 9783518110775)
    Roland Barthes

    Das Reich der Zeichen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Eltragalibros
    Roland Barthes Buch ist keine Lektüre für sich, sondern eine Wissenschaft. Allerdings ist es durchaus ein Buch für den Alltag, aus dem man lernen kann. Ich weiß nun die Zeichen der Welt besser zu deuten – auch wenn man viele Informationen nicht lange behält – habe viel über den Haiku und wieder einen anderen Blickwinkel der japanischen Kultur erfahren. Allerdings ziehen sich die 150 Seiten an manchen Stellen.
  16. Cover des Buches Semiotische Schriften (ISBN: 9783518065884)
  17. Cover des Buches Das offene Kunstwerk (ISBN: 9783518073551)
    Umberto Eco

    Das offene Kunstwerk

     (1)
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  18. Cover des Buches Der Sprung (ISBN: 9783406797828)
  19. Cover des Buches Semiotik und Philosophie der Sprache (ISBN: 9783770523115)
  20. Cover des Buches Die Sprache der Mode (ISBN: 9783518113189)
  21. Cover des Buches Mythen des Alltags (ISBN: 9783518463383)
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