Bücher mit dem Tag "senegal"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "senegal" gekennzeichnet haben.

33 Bücher

  1. Cover des Buches Schöne Bescherung für Helene (ISBN: 9783839219034)
    Ilona Mayer-Zach

    Schöne Bescherung für Helene

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Archimedes

    „Schöne Bescherung für Helene“ von Ilona Mayer-Zach, ein Taschenbuch auf 243 Seiten.

    Helene, verheiratet-Ehemann jedoch auf einem anderen Kontinent zu Hause, Mutter, 2 Kinder gehen jeder ihre eigenen Wege. Gut, dass Helene anderweitige Beschäftigungen findet. Sie renoviert die geerbte Wohnung in Graz, ihre eigentliche Heimat. Wien hat auch seine Vorzüge, aber Graz hat so seinen ganz eigenen Charme. Ihre Freundin Theresa hat auch geerbt und zwar eine stattliche Villa in einer sehr noblen Gegend. Helene, die auf Bitten ihrer Freundin mit zur Beerdigung, ihrer verstorbenen Oma, kommt lernt auch gleich noch die restliche Familie von Theresa kennen- die es in sich hat! Kurzerhand machen die Beiden einen Abstecher zur geerbten Immobilie. Sie ahnen dabei aber nicht, was sie da erwarten wird. Die kommenden Geschehnisse wirft einige Fragen auf und ihre Freundschaft wird auch dadurch belastet. Wer in der Familie hat eine Leiche im Keller oder besser in der Garage? Was hat Helenes Nachbar, Emil Kisch, eigentlich mit Theresas Familie zu tun?

    Fazit:

    Flüssiger Schreibstil, nette Story, sympathische Charaktere. Vielleicht nicht gerade die passende Lektüre zur sommerlichen Hitze, da es in Graz gerade schneit und Weihnachten vor der Tür steht, aber dafür kann die Autorin nun wirklich nichts. Trotz der Wetterverhältnisse hat mir das Lesen des Krimis großes Vergnügen bereitet. Es wird bestimmt nicht der erste und letzte Krimi sein, den ich von der talentierten Schreiberin lesen werde.

    Verdiente 5 Sterne.

  2. Cover des Buches Das Floß der Medusa (ISBN: 9783442717194)
    Franzobel

    Das Floß der Medusa

     (92)
    Aktuelle Rezension von: frenx1

    Mit seinem Buch „Das Floß der Medusa“ gelingt es dem österreichischen Schriftsteller Franzobel, die Frage nach Wert und Beständigkeit der Zivilisation mit einem historischen Stoff zu kombinieren. Sein Sujet ist der Untergang der Medusa, ein Schiff, das 1816 auf dem Weg nach Afrika war und auf eine Sandbank lief.

    Historisch ist an Franzobels Buch vieles – gerade auch die Tatsache, dass rund 150 Passagiere auf einem Floß ausgesetzt wurden, da es nicht genügend Rettungsboote gab. Und auch, dass nur 15 von ihnen noch lebten, als das Floß entdeckt wurde.

    Dennoch: ein historischer Roman ist „Das Floß der Medusa“ nicht und er will es auch gar nicht sein. Zunächst einmal rollt Franzobel die Geschichte um Menschlichkeit, Zivilisation und Führungsversagen von hinten auf. Er beginnt damit, die Leben der Überlebenden zu schildern. Erst nach und nach kommt er auf die Katastrophe des Untergangs der Medusa zu sprechen. Schließlich erzählt Franzobel nicht nur nicht in chronologischer Reihenfolge, er setzt markante erzählerische Kontrapunkte, um dem bombastisch-grausigen Historiengemälde zu entgehen.

    Was am Anfang des Romans noch als störend empfunden wird, ist der Sprung in die Perspektive der Gegenwart. Die historische Annährung entgleitet dem Lesenden, der vielmehr in den Zuschauerraum eines Theaters katapultiert wird. Sympathie und Empathie werden so nicht dem Leser abverlangt, sondern vielmehr das genaue Beobachten und Hinterfragen. Immer wieder baut Franzobel á la Brecht Unterbrechungen ein, indem die Perspektive der Gegenwart eingenommen wird, sodass man sich im historischen Stoff nicht verlieren kann.

    Beim Betrachten und Beobachten von Schiffbruch, Rettung und dem Umgang mit der Schuld wird dem Leser recht viel abverlangt. Grausamkeiten wie auch der Kannibalismus auf dem Floß sind allzu detailreich dargestellt. Unweigerlich muss man zu dem Schluss kommen, dass der Mensch von Natur aus „böse“ ist, dass Thomas Hobbes hier zu uns spricht. Menschlichkeit lässt sich eben nicht mehr leben, wenn Menschen um ihr Überleben kämpfen. Doch verwundert es dennoch, wie schnell Menschlichkeit und Zivilisation auf dem Floß über Bord geworfen werden.

    Zudem gelingt es Franzobel, mit nur wenigen Handstreichen seine Figuren so zu skizzieren, dass sie als Karikatur ihrer selbst auftreten: Der entscheidungsschwache oder besser: unfähige Kapitän, der sich von einem Betrüger übers Ohr hauen lässt. Die Opfer, die schließlich nicht einmal mit einer Abfindung des Staates rechnen dürfen – geschweige denn Anerkennung. Desillusioniert wird das verklärte Afrika genauso wie auch die Seefahrts-Idylle. Und nicht zuletzt der Glaube daran, dass Zivilisation nicht immer wieder neu erkämpft werden muss.

    Mag der Roman an manchen Stellen zu ausufernd und zu grausam erzählen: „Das Floß der Medusa“ ist gerade in seiner Vielschichtigkeit ein grandioses Buch.

  3. Cover des Buches Starkstrom (ISBN: 9783894255763)
    Jan Zweyer

    Starkstrom

     (5)
    Aktuelle Rezension von: marionbrunner

    Um den Flüchtlingsstrom einzudämmen hat sich Zentraleuropa hinter einem Zaun verschanzt. Der soll es Flüchtenden unmöglich machen, in die „gelobten Länder“ einzureisen. Denn Europa will diese Flüchtlinge nicht. Die Menschen warten geballt in Transitzentren auf ihr Schicksal. Die, die offiziell einreisen und einen Asylantrag stellen dürfen, werden durch ein Lotterieverfahren ausgewählt.

    Die Firma, die den Zaun unterhält und bewacht (von der Regierung beauftragt) soll es schaffen, den Zaun noch undurchdringlicher zu machen, denn immer noch versuchen Flüchtlinge auf illegalem Weg einzureisen. Die einfachste und günstigste Lösung scheint ein Bluff: Es wird behauptet, dass der Zaun nun unter Starkstrom stehe. Als es dann aber genau dadurch ein Todesopfer gibt, wird die Regierung natürlich erheblichem Druck und Erklärungsnöten ausgesetzt.

    Unterdessen begeben sich 2 junge Männer aus dem Senegal auf ihre Reise/Flucht nach Europa. Sie haben den Schritt gewagt und sich für teures Geld in die Hände einer Schlepperbande begeben …

    ***

    Ganz klar, ein Thema, das neugierig macht, kann es doch aktueller gar nicht sein. Genau aus diesem Grund habe ich das Buch ausgewählt. Der Flüchtlingsstrom hält nicht an, immer mehr Menschen fliehen nach Europa. Ob aus Kriegsgebieten oder wie oben erwähnt aus Afrika, wo die Dürre die Menschen nach und nach dahinsiechen lässt.

    Alle haben wir in den Medien von Schlepperbanden gehört und Bilder von Flüchtlingen gesehen, die neben zerborstenen Booten im Mittelmeer treiben und mit Glück lebend geborgen werden.

    Der Roman „Starkstrom“ spielt in der Zukunft, jedoch nur einige Jahre. Der Autor Jan Zweyer beschreibt hier schon „unsere Welt“, in der wir hier und jetzt leben.

    Und auch wenn mir der Roman zu großen Teilen gefallen hat, so hat er mich nicht zu 100 % überzeugt. Die Passagen, die im Senegal spielen, in denen der Leser die beiden Flüchtlinge begleitet, die auf die Schlepper hoffen, die haben mir sehr gut gefallen. Auch die Hintergründe und Verwicklungen waren interessant, erschreckend und leider auch sehr überzeugend.

    Dennoch, sobald die Handlung sich in der Politik und dem Großkonzern abspielte, haben mich die Charaktere nicht wirklich überzeugt und ich kam teilweise mit den Namen bis zuletzt oft durcheinander. Die Figuren erschienen alle so gleich und durchsichtig, ich kann es gar nicht genau erklären. Dann waren wiederum Personen miteinander verbunden, wo ich dann schon dachte: dieser Zufall ist etwas an den Haaren herbeigezogen.

    Unterm Strich war der Roman auf der einen Seite sicher gut recherchiert und auch erschreckend real. Auf der anderen Seite war er etwas wirr und machte auf mich den Eindruck, als wollte der Autor einem bekannten deutschen Politthriller- Autor nacheifern. Das ist ihm aber leider nicht gelungen.

    Fazit: Ich bin ein wenig zweigeteilt, aber lest selbst und macht euch euer eigenes Bild. Für mich hat der Roman leider nicht ganz meine Erwartungen erfüllt.

    © Buchwelten 2018

  4. Cover des Buches So soll er sterben (ISBN: 9783442464401)
    Ian Rankin

    So soll er sterben

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der 15. Band der Edinburgher Krimireihe von Ian Rankin ist im Original 2004 unter dem Titel „Fleshmarket Close“ erschienen. John Rebus und Siobhan Clarke sind aufgrund der Auflösung des CID-Büros St. Leonard’s an den Gayfield Square versetzt worden, wo sie noch nicht so richtig eingebunden sind und deshalb freischaffend arbeiten. Rebus ermittelt mit den Kollegen vom Torphichen Place zum Tod eines Asylbewerbers, Siobhan sucht nach einer vermissten jungen Frau und nebenbei werden im Lagerraum eines Pubs in der Altstadt zwei Skelette gefunden. Rankin wäre jedoch nicht Rankin, wenn die Fälle nicht irgendwie zusammenhängen würden.

    Das gesellschaftliche Grundthema des Romans ist die Flüchtlings- und Asylproblematik und die damit einhergehende, rassistische Ausländerfeindlichkeit. Die ausländerfeindlichen Sprüche und Vorurteile unterscheiden sich in nichts von denen, wie sie in Deutschland zu hören waren und sind. „Die Hälfte von denen ist noch nicht mal bereit, unsere Sprache zu lernen. Kassieren bloß Geld vom Staat und das war’s.“ (Goldmann Manhattan gebunden, 1. Aufl. 2005, S. 78) „Schottland den Schotten“ (ebd., S.79). Und auch die Selbstwahrnehmung ähnelt der in Deutschland: „„Ich war der Meinung“, sagt er, „dass Großbritannien mehr Flüchtlinge aufnimmt als irgendein anderes Land““ (ebd., S. 341)

    Die Empathie des Autors für die miserable Situation der Asylbewerber ist dem Buch anzumerken und doch beleuchtet er die Problematik nicht nur aus dieser Sicht, sondern versucht, möglichst viele Aspekte anzusprechen und auch das Dilemma der Polizei, dass bei aller Empathie eine illegale Einreise eine illegale Einreise ist, wird nicht ausgespart.

    Ein Roman in gewohnter Rankin Qualität, wobei ich mir gewünscht hätte, dass Rankin am Ende noch ein paar Seiten spendiert hätte, um den ein oder anderen Faden, das ein oder andere Schicksal detaillierter zu Ende zu erzählen. Da kann man sich zwar einiges vorstellen, hängt dabei aber ein wenig in der Luft. Vier Sterne.

  5. Cover des Buches Dreissig Tage (ISBN: 9783701716975)
    Annelies Verbeke

    Dreissig Tage

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Lawall
    Madeleine Claeys hat klare Vorstellungen. Ihr Bruder ist gestorben. Einst wurde sie von ihrer Mutter beschuldigt, für dessen Zustand verantwortlich zu sein. Sein ehemaliges Zimmer muss jetzt renoviert werden. Jenes "eingefrorene Kinderzimmer aus einem anderen Zeitalter, strahlend vor wöchentlich gereinigter Nichtbenutzung". Alles muss verändert werden, von den Fußleisten bis zu den Fensterrahmen.

    Den Auftrag dazu erhält Alphonse, ein senegalesischer Musiker. Mit seiner Brüsseler Freundin Kat ist er in ein kleines Dorf im flämischen Flachland gezogen, um sich dort eine Existenz aufzubauen. Er renoviert mit Sorgfalt alte Häuser und wie von selbst ergibt sich eine weitere, jedoch unbezahlte, Dienstleistung, die sich aus seiner besonderen Fähigkeit ergibt. Alphonse ist es gegeben, besonders gut zuhören zu können.

    Diese Gabe nutzen seine Kunden für ihre jeweiligen "Herzensergüsse" oft und gerne, zumal er sogar im einen oder anderen Fall spontane Lösungen anzubieten hat oder diese zumindest anregt. So auch für Madeleine Claeys. Hinter den Fußleisten entdeckt er alte Briefe, deren Inhalt ihn zunächst nicht besonders interessiert. Jedenfalls bis die Hausbesitzerin wünscht, er solle sie lesen ...

    "Dreißig Tage" wird auf keiner der üblichen Bestsellerlisten erscheinen. Dazu ist der Roman viel zu gut, die Themen aber zu unpopulär. Schon schlimm genug, wenn die Hauptpersonen, in völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Strukturen aufgewachsen, massive private Probleme entwickeln. Annelies Verbeke deckt zudem zwischenmenschliche Tragödien in weit größerem Umfang auf. Man erkennt sie meist nicht, denn alltägliches Einerlei und die unumgängliche Schönfärberei übermalen das Elend, selbst in unmittelbarer Nachbarschaft. Zu allem Überfluss gesellt sich dann noch handfeste Flüchtlingsproblematik.

    Schade, wenn man sich davon abschrecken lässt, denn allein der sprachliche Reichtum des Buches reicht für eine Sammlung Loblieder. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Fast auf jeder Seite möchte man den Rückwärtsgang einlegen, um die Beschreibung von Land und Leuten nochmals zu verinnerlichen. Leider erzeugen die Andeutungen des Klappentextes sowie der geschickt kaschierte Spannungsbogen der Autorin selbst einen gewissen Erwartungsdruck. Um zu erfahren, wie sich das entwickelt und wie es ausgeht, möchte man das Lesetempo beschleunigen. Davon ist aber dringend abzuraten. Man könnte hochkarätige musikalische Verweise abenteuerlicher Bandbreite (Dizzy Gillespie, Alpha Blondy, Seydina Insa Wade, Liszt ...) übersehen, ebenso  berauschende Landschaftsbeschreibungen und andere Nebensächlichkeiten wie das Hüpfen der Vögel (!) und überhaupt all die wunderbaren, teilweise radikal schrägen, Charaktere der ganz hervorragend besetzten Nebenrollen.

    Der Autorin scheint nichts zu entgehen. Was allzu leicht übersehen wird, kann hier nachgelesen werden. Alphonse wundert sich, "dass die meisten Menschen in der Mehrzahl über hypothetische Kinder reden, als träten diese grundsätzlich als Gruppe in Erscheinung". Die Ambivalenz einer Nachbarin gibt ihm noch weitaus größere Rätsel auf: "Manchmal denke ich, die Natur macht, dass ich mich in Menschen verliebe, um zu verhindern, dass ich sie ermorde."

    Mit ebenso bizarrem wie pechschwarzem Humor geizt Annelies Verbeke ebenfalls nicht, wobei der Hund, dessen Aussehen "an einen Hardrocker aus den späten Siebzigerjahren" erinnert, eine Kuh, die denken kann, oder das "fanatische Verfertigen von Blumentopfhaltern aus Makramee" noch die harmlosen Varianten darstellen.

    Phantasiebeladene Beschreibungen körperlicher Nähe und Sexualität spotten jeder Belanglosigkeit und stehen wiederum im krassen Widerspruch zu  abgründigem gesellschaftlichem Spießertum, welches eigene Probleme nach außen stülpt und Erlösung in der Projektion auf andere sucht. Und wehe, sie konzentriert sich auf einen, der irgendwie immer und trotz alledem nur das Gute in seinen Mitmenschen sehen möchte. Alphonse, der "Magnet für alle Gestörten": Die Hauptthematik. Unsichtbare Abgründe, jetzt lesbar.

    Im Rausch der Worte glaubt man sich fern des Gewöhnlichen und befindet sich doch mitten darin. Ein literarisches Fest, wenn auch mit dunklem Ausgang. Ein unerschütterlicher Optimist geht seinen Weg, auch wenn sich alles und jeder gegen ihn wendet. Einer der das Leben liebt, findet selbst dann noch Worte des Ausgleichs. Großartig!
  6. Cover des Buches Reise in die Nacht (ISBN: 9783641023874)
    Gianrico Carofiglio

    Reise in die Nacht

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman ist der Auftakt einer Reihe um den Anwalt Guido Guerrieri in Bari und ist 2002 im Original erschienen. Der als Strafverteidiger tätige Avvocato Guido Guerrrieri ist soeben von seiner Frau Sara verlassen worden, was ihn in eine veritable Lebenskrise stürzt. In dieser Situation übernimmt er auch noch einen aussichtslos erscheinenden Fall: der Senegalese Abdou Thiam wird angeklagt, einen neunjährigen Jungen entführt und getötet zu haben.

    Der Avvocato erzählt in der Ich-Form und er erzählt neben dem eigentlichen Fall viele Anekdoten aus seinem Berufs- und Liebesleben. Das wirkt jedoch leider oftmals wie eine Aufzählung und verbindet sich mit der Hauptgeschichte nicht zu einem harmonischen Ganzen. Das bessert sich jedoch nach ungefähr der Hälfte des Buchs und die Geschichte wird dann fokussierter und stringenter erzählt, auch wenn auch da wieder eine Verflossene auftaucht, deren Bedeutung sich nicht so richtig erschließt.

    Rechtsanwalt Guido Guerrieri ist eine sympathische Figur mit Fehlern und Selbstzweifeln, kein strahlender Held, dem alles gelingt.

    Juristische Fachtermini wie z.B. der Unterschied zwischen einem Schnellverfahren und einem normalen Schwurgerichtsverfahren werden laienverständlich erklärt. Beeindruckend beschrieben ist auch das Schlussplädoyer des Strafverteidigers. Überhaupt ist dem Roman anzumerken, dass der Autor sich mit dem Rechtswesen in der Praxis auskennt. Drei Sterne.

  7. Cover des Buches Die geheimste Erinnerung der Menschen (ISBN: 9783328110323)
    Mohamed Mbougar Sarr

    Die geheimste Erinnerung der Menschen

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Galena-Pergamoon

    Der senegalesische Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr gewann 2021 mit seinem Roman die geheimste Erinnerung der Menschen den renommierten Prix Goncourt. Der Roman ist ein komplexes Werk, das sich mit Themen wie dem Schreiben, der Erinnerung und der Macht der Literatur auseinandersetzt.

    in einem verdichteten, poetischen Stil, der reich an Symbolen und Metaphern ist, erzählt die geheimste Erinnerung der Menschen die Geschichte von Diégane Latyr Faye. Der ist ein junger, senegalesischer Schriftsteller, der in Paris lebt. Diégane ist fasziniert von einem Roman, der 1938 von einem gewissen T.C. Elimane veröffentlicht wurde. Elimane war ein senegalesischer Schriftsteller, der in Frankreich lebte und in den 1930er Jahren verschwand. Diégane beschließt, Elimanes Spuren zu folgen und herauszufinden, was aus ihm geworden ist. Er reist nach Frankreich, Senegal und Brasilien, um mehr über Elimanes Leben und Werk zu erfahren.

    Die wichtigsten Figuren des Romans sind der junge Schriftsteller Diégane Latyr Faye, der aus Senegal stammt und später in Paris lebt, als dessen Hauptfigur. Weitere Schriftsteller, die darin eine Rolle spielen, sind T.C. Elimane, der in den 1930er Jahren verschwand, und Fatou Diome, die Diégane in Paris in den 1990er Jahren kennenlernt.

    Die geheimste Erinnerung der Menschen stellt eine Reflexion über das Schreiben dar und eine Auseinandersetzung mit der Macht der Literatur. Der Roman untersucht die Macht der Literatur, Menschen zu verändern und zu inspirieren. Sarr zeigt, wie Literatur neue Perspektiven eröffnen und Menschen zu neuen Welten führen kann. Der Roman thematisiert auch die Bedeutung der Erinnerung für die Identität von Menschen. Sarr zeigt, wie Erinnerung konstruiert und manipuliert werden kann.

  8. Cover des Buches The Travel Episodes (ISBN: 9783492405928)
    Johannes Klaus

    The Travel Episodes

     (14)
    Aktuelle Rezension von: WanderingBookworm

    Ironischerweise bekam ich dieses Buch geschenkt, als eine Reise für mich endete. Meine erste große Reise, die in mir das unauslöschliche Fernweh ausgelöst hat. Als ich Anfang 2020 mit gebrochenem Weltenbummler-Herzen von Corona wieder nach Hause geschickt wurde, habe ich dieses Buch bekommen. Auf der ersten Seite steht "Willkommen zurück", und ich begann, meine Reise zumindest auf dem Papier fortzusetzen. Es wurde zum ersten Buch, in dem ich besonders schöne Sätze farbig markierte. Sätze, die von Fernweh, Begegnungen, Abenteuern und manchmal auch von Heimweh erzählten. Ich habe es sehr genossen, durch die verschiedenen Geschichten hinweg mit den verschiedensten Menschen zu reisen. Jeder Autor und jede Autorin hatte eine ganz eigene Sicht auf die Dinge, hat neue Perspektiven aufgezeigt und auf Dinge hingewiesen, die ich mir für zukünftige Reisen merken werde, um ebenso offen für das Unbekannte zu werden, wie diese Menschen.

    Ich kann das Buch nur empfehlen. Es bietet Inspiration für Reisende, ein kleines Fenster für die, die Reisen wollen, aber nicht können, und einen Schubs für die, die sich nicht trauen. Auch nach drei Jahren nach wie vor einer meiner Lieblinge im Regal.

  9. Cover des Buches Die Nacht des Baobab (ISBN: 9783293207554)
    Ken Bugul

    Die Nacht des Baobab

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Sarange

    Kurzer Leseeindruck: Einige spannende Themen und Gedanken rund um traditionelle senegalesische Wertesysteme, Rassismus und (Neo-)Kolonialismus wurden aufgegriffen, aber nicht vertieft. Ich kann nachvollziehen, warum die Autorin zu der völlig entwurzelten Frau wurde, um deren Kindheit, Jugend und junge Erwachsenenzeit es hier geht. Aber die Erzählweise war mir einfach zu sprunghaft und verworren, und das wurde gegen Ende des Buches immer schlimmer. Trotzdem ärgere ich mich nicht darüber, dass ich das Buch gelesen habe, denn es setzt ganz interessante Kontrapunkte zur Ideologie der Négritude, die man heute auch durchaus kritisch sehen kann. Ken Bugul hat das schon sehr früh durchschaut.

  10. Cover des Buches Fremdland (ISBN: 9783442488049)
    Philipp Reinartz

    Fremdland

     (22)
    Aktuelle Rezension von: camilla1303
    Der Kriminalroman „Fremdland“ von Philipp Reinartz ist 2018 im Goldmann Verlag erschienen.

    Jerusalem „Jay“ Schmitt von der Neunten Mordkommission für besondere Fälle wird zu einer Mordermittlung in einer Seniorenresidenz gerufen. Neben der Leiche, die in ihrem Zimmer ermordet wurde, findet sich eine rätselhafte Botschaft. Zeitgleich ermittelt er in einem Fall aus der Vergangenheit und sein eigener Vater scheint ein Verdächtiger zu sein. Fremdenhass und Polizeigewalt werden authentisch thematisiert.

    „Fremdland“ ist der zweite Band der Reihe rund um den Ermittler Jerusalem „Jay“ Schmitt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Immer wieder eingebaute Rückblenden erschließen sich den LeserInnen nur nach und nach und haben mich, auf Grund der fehlenden Zeitangabe, beim Lesen mehr als einmal verwirrt. Immer wieder wird man beim Lesen auf die falsche Spur geführt, bis sich am Ende alle losen Enden zusammenfügen und man sprachlos zurückbleibt.

    „Fremdland“ ist meiner Meinung nach ein intellektueller Krimi mit authentischem Schreibstil, der beim Lesen die ganze Aufmerksamkeit der Lesenden fordert.
  11. Cover des Buches Drei starke Frauen (ISBN: 9783518467015)
    Marie NDiaye

    Drei starke Frauen

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Ginevra
    Norah ist 38, arbeitet als Anwältin in Paris. Sie hat eine kleine Patchworkfamilie – und ist unglücklich, weil ihr Partner ihr unzuverlässig erscheint.
    Als ihr Vater sie drängt, in den Senegal zurückzukommen, um ihm bei einer wichtigen Angelegenheit zu helfen, fliegt sie sofort los – und gerät in einen Strudel der Erinnerungen. Aus dem reichen, protzigen Hotelbesitzer ist ein abgehalfterter Egozentriker geworden. Der Vater hatte vor vielen Jahren Norahs Mutter verlassen und den damals 5-jährigen Bruder Sony entführt, der nun – 30 Jahre später – in Schwierigkeiten steckt…

    Rudy Descas ist 43 und jobt als einfacher Arbeiter in der französischen Provinz – dabei war er im Senegal ein angesehener Gymnasiallehrer gewesen. Sein Vater war Geschäftspartner von Norahs Vater, gemeinsam hatten sie ein Feriendorf gegründet. Nach einem „Vorfall“ musste Rudy das Land verlassen und kehret zurück nach Frankreich, mit seiner geheimnisvollen Frau Fanta „im Schlepptau“. Als Rudys Chef der schönen Fanta nachstellt, dreht Rudy durch…

    Und dann ist da noch die junge Khady, die einfach nicht schwanger wird, die als junge Witwe von ihrer Familie verstossen wird und sich durch ein unerbittliches Land durchschlägt. Ihr Ziel: die Flucht aus dem Senegal nach Frankreich, zu ihrer reichen Cousine Fanta…

    Marie NDiaye wurde 1967 in Frankreich geboren. Ihr Vater, ein Senegalese, verließ die Familie früh und kehrte in seine Heimat zurück. NDiaye beschloss schon als Jugendliche, Schriftsellerin zu werden, und setzte sich in ihren Romanen mit der Problematik von Migration und Rückkehr auseinander. Nach einigen Wohnortwechseln lebt sie derzeit mit ihrer Familie in Berlin.
    Für den Roman „Trois Femmes Puissantes“ erhielt sie 2006 den renommierten Prix Goncourt.

    Mit einem eindringlichen, hypnotisierenden Erzählstil und eindrucksvollen Bildern verknüpft sie die afrikanische Erzähltradition mit der modernen. Ich konnte mich dem eigenartigen Bann dieses Buches kaum entziehen und musste viel über die Schicksale der beschriebenen Personen nachdenken.
    Alle drei Episoden dieses Buches sind inhaltlich miteinander verknüpft, und zeigen verschiedene Varianten des Themas Migration: erfolgreiche Anpassung, gescheiterte Anpassung, Flucht. 

    Die Wirklichkeit ist in allen drei Fällen ziemlich deprimierend, besonders die letzte Geschichte ging mir sehr ans Herz. Norah, die schon als Kind nach Frankreich kam, schafft es durch ihre Schulbildung, sich zu verwirklichen und hat sich in die moderne französische Gesellschaft integriert, dennoch lasten die Schatten der Vergangenheit schwer auf ihr und verhindern beinahe ihr Glück. 
    Fanta, die als Erwachsene nach Frankreich kommt,  bleibt im Hintergrund, passt sich an, scheint mit dem bescheidenen Wohlstand zufrieden zu sein, während ihr Mann damit hadert. 
    Und Khady bleibt nur die Flucht – aus einem armen Land, dessen Strukturen längst zerfallen sind.

    Fazit: ein absolut lesenswertes, poetisches und gesellschaftskritisches Buch – 5 von 5 Sternen!
  12. Cover des Buches Das Guantanamo-Tagebuch unzensiert (ISBN: 9783608503586)
    Mohamedou Ould Slahi

    Das Guantanamo-Tagebuch unzensiert

     (13)
    Aktuelle Rezension von: eumel8

    Gelesen habe ich das Buch, nachdem ich den Film und die Reportage geschaut haben. Der Film beschreibt die Geschehnisse aus der Sicht der Rechtsanwältin Nancy Hollander, die ihren Mandaten aus dem Hochsicherheitsgefängnis Guantanamo  herausbekommen will. Der Fokus liegt auf der Arbeit des amerikanischen Rechtssystems und wie es gebeugt wird - so sehr, dass sogar der Chefankläger der Regierung seine Arbeit verweigert. 

    Das Buch ist ein dickes und handelt von der Verschleppung und Inhaftierung Mohamedou Ould Slahi, quasi eine Autobioographie. Der erste Teil besteht aus den Vorbemerkungen des Verlegers und Erklärung der Begleitumstände, wie es zur Veröffentlichung kam. Der zweite Teil sind dann die Guantanamo Tagebücher von Mohamedou Ould Slahi, teilweise aus den Erinnerungen zitiert, da Originale immer noch unter Verschluss. Der dritte Teil sind die Erklärungen der Fussnoten. Wer es also eilig hat, liest nur den Mittelteil. 

    Mohamedou Ould Slahi wird 2001 in seinem Heimatland Mauretantien verhaftet, da er angeblich an den Attentaten zum 11.September beteiligt ist. Allein diese Verhaftung und Verhör durch amerikanische FBI-Beamten war nach dortigem Gesetz schon rechtswidrig. Deswegen wird er weiter nach Jordanien verschleppt und wochenlang verhört und festgehalten. Der Grund ist immer derselbe: Beteilligung an 9/11. Über verschiedene Black Sites landet er schliesslich in Guantanamo. Das ist amerikanisches Hoheitsgebiet. Aber es gelten keine amerikanischen Gesetze. Es ist ein rechtsfreier Raum, indem es nur um Informationsbeschaffung geht. Dazu werden die Gefangenen 24 Stunden am Tag gequält und gefoltert, im Schichtbetrieb durch verschiedene Teams. Sowohl im Film als auch im Buch wird das nur ansatzweise beschrieben. Isolationshaft ohne Tageslicht über Wochen, das berühmte Waterboarding, inszenierte Entführungen, Schläge, laute Musik, Stroboslop-Licht, Schlafentzug ... 14 Jahre hat Mohamedou Ould Slahi das mitgemacht. Eine Zeit unermesslicher Qualen und Leid, angeordnet und unterzeichnet direkt von Donald Rumsfeld. Von den 800 Gefangenen war er zeitweise die Nummer 1, der Top-Terrorist der al-kaida. Aber er ist unschuldig. Er war weder an der Planung noch  an der Durchführung der Attentate beteiligt. Welche Informationen will man preisgeben, wenn man keine hat? Zum Schluss hat er alles zugegeben, was die Befrager von ihm wollten. Aber die Amerikaner mussten einsehen, dass das nicht stimmte und sie ihn zu unrecht festhielten. EIn Freispruch nach 6 Jahren nützt ihm nichts, da die Regierung Obama Berufung einlegt und er so weitere 7 Jahre im Gefängnis verbringt. Alles geschieht unter dem Deckmantel der Terroristenbekämpfung - sowohl unter der Regierung Bush als auch seinem Nachfolger und Friedensnobelpreisträger Obama. Absolut erschütternd und schockierend, was in Guantanamo . Auch deutsche Ermittlungsbeamte waren vor Ort und auch chinesische Beamte haben dort inhaftierte Uiguren verhört. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es sowas heutzutage noch gibt. Man denkt immer die Nazizeit war die schlimmste, aber auch die jungere Geschichte lehrt uns eines besseren.

  13. Cover des Buches Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson (ISBN: 9783351039615)
    David Diop

    Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson

     (6)
    Aktuelle Rezension von: esmerabelle

    Viel hat Aglaia von ihrem Vater Michel Adanson nicht gehabt. Naturforscher war er, hat einen Teil seines Lebens im Senegal verbracht, und dann mit seinem ehrgeizigen Projekt, eigenhändig eine Enzyklopädie über die Flora und Fauna Afrikas zu verfassen. Für Frau und Kind war wenig Raum und Vater und Tochter kamen sich erst kurz vor seinem Tod ein wenig näher. Jetzt ist Michel gestorben und hat Aglaia sein Hab und Gut hinterlassen. Darunter auch eine für sie aufgeschriebene Geschichte von seinem Aufenthalt im Senegal. Wie er Maram, die junge Heilerin, kennen und lieben lernte, und wie sein Heimatland Frankreich die Kolonien in Afrika unterdrückt und ausbeutet hat.

    Ich weiß nicht, ob jeder Leser dieses Gefühl kennt, aber manchmal treffe ich auf Bücher, die sich, ohne ersichtlichen Grund, in Relation zu mir wie einander abstoßende Magnetpole verhalten. „Reise ohne Wiederkehr“ von David Diop war ein solches Buch. Trotzdem ich stilistisch nichts auszusetzen hatte, war es mir kaum möglich, mich auf das Geschriebene zu konzentrieren, kam ich in die Geschichte einfach nicht rein. Vielleicht lag es daran, dass der Roman das Flair einer Abenteuergeschichte à la Joseph Conrad ausstrahlt, ein Genre, das mich allgemein nicht sehr anspricht. Vielleicht aber auch daran, dass wenig Atmosphäre und Tiefe in der Zeichnung des Protagonisten entstand. Die Distanz zu der Haupt- und allen anderen Figuren war so groß, dass sie und ihr Schicksal mir fast schon gleichgültig waren. Vielleicht habe ich auch einfach nicht verstanden, warum sich Diop eine reale Person für eine fiktive Geschichte ausgesucht hat (jedenfalls unterstelle ich ihr, fiktiv zu sein).

    Schreiben kann Diop, daran möchte ich gar keinen Zweifel aufkommen lassen. Herausgestochen ist er für mich aber auch hier nicht. Neugierig macht mich allerdings die Frage, ob sein Roman „Nachts ist unser Blut schwarz“, der unter anderem mit dem Prix Goncourt und dem International Booker Prize ausgezeichnet wurde, anders ist. Ob ich da das Leseerlebnis finden würde, was ich hier vermisst habe. Vielleicht werde ich es herausfinden, aber bis dahin kann ich nur eine sehr verhaltene Leseempfehlung geben.

  14. Cover des Buches Redemption in Indigo (ISBN: 9781780873084)
  15. Cover des Buches Weiße Wolken (ISBN: 9783462004977)
    Yandé Seck

    Weiße Wolken

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Nil

    Autorinnen aus dem Rhein-Main Gebiet und dann noch Debütantin, dass muss gelesen werden und wie erwartet: ein gutes Buch! Denn neben den beiden Schwestern, Dieo und Zazie sind Frankfurt und Offenbach ein weiterer Star des Romans. Yandé Seck erwähnt viele Orte, viele Verhaltensmuster, die uns Frankfurter nur zu bekannt sind. Eine Hommage an das bunte kulturell vielfältige Doppelpack der Städte.

    Dieo, die ältere der beiden Schwester ist mit Simon verheiratet. Sehr klassische Rollenverhältnisse, denn Simon arbeitet Tag und Nacht in einem StartUp. Dieo kümmert sich um Kinder und Haushalt. Sie ist Mutter und reflektiert die gesellschaftlichen Anforderungen an ihresgleichen und erträgt die Last kaum noch.

    Ihre kleine Schwester hat soeben ihren Masterabschluss in die Tasche gesteckt und arbeitet sich auch ab, aber an anderen Baustellen, denn die Schwestern sind farbig und der alltägliche Rassismus und Sexismus der Zazie entgegenschlägt ist unerträglich. Ihr Freund Max fokussiert sich auf Zazie und ihr Wohl.

    Yandé Seck kombiniert aktuelle Themen mit runden Charakteren, die so auch im echten Leben existent sein könnten mit Tiefe, Ecken und Kanten. Ich habe es gern gelesen, auch weil die Emotionen wunderbar ausgearbeitet sind. Die Nuancierung zwischen Verzweiflung, hoffnungsvollen Momenten auch positive und humorvolle Szenen sind gut gesetzt.

    Nur das Cover finde ich leider etwas zu unscheinbar für die gute Geschichte zwischen den Buchdeckeln.

    Für alle im Rhein-Main-Gebiet: Auf jeden Fall lesen! Für alle anderen: auch! Und danach nach Frankfurt & Offenbach kommen!

  16. Cover des Buches Ihr werdet noch merken, wie schnell wir sind (ISBN: 9783462306668)
    Dave Eggers

    Ihr werdet noch merken, wie schnell wir sind

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Selten hat mich ein Buch so berührt. Eine höchst seltsame Geschichte über einen jungen Mann, der über Umwege an Geld gekommen ist und dies so schnell wie möglich loswerden möchte. Die Geschichte ist jedoch nur die Rahmenhandlungen für die Einblicke in die Gedanken eines jungen verletzten Mannes, die manchmal absurd komisch, ein anderes mal tief tragisch sind, getragen von einer fast poetischen Sprache.
  17. Cover des Buches Le baobab fou (ISBN: 9782708708037)
  18. Cover des Buches Leben für die Demokratie (ISBN: 9783455010299)
    Karamba Diaby

    Leben für die Demokratie

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17
    Die Lebensgeschichte Herrn Diabys in literarischer Form besticht durch viele nachdenkliche Momente und manche Episoden, die zum Schmunzeln an- oder zum Kopfschütteln erregen. Dem (Ost-)Leser bietet sich hohes Identifikationspotenzial: ein Studium in der DDR, die Wende mit ihren gravierenden Auswirkungen auf den eigenen Lebensweg und dann das Zurechtkommen und –finden in der „neuen“ Bundesrepublik. Der Autor webt hier Persönliches und Politisches auf unterhaltsame Weise zusammen. In Zeiten wachsender Anhängerschaft für rechtspopulistische Positionen ein Buch, das Mut macht und von Mut erzählt.
  19. Cover des Buches Botschaft und Anruf (ISBN: 9783779500735)
  20. Cover des Buches Eine Leiche für Helene (ISBN: 9783839218143)
    Ilona Mayer-Zach

    Eine Leiche für Helene

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Helene Kaiser feiert ihren 50er gemeinsam mit ihrer besten Freundin Karin in einem luxuriösen Spa-Hotel in Graz. Eigentlich hatte sich sich ihren runden Geburtstag anders vorgestellt.  Doch ihr Mann muss auf einer Baustelle im Senegal nach dem Rechten sehen und die Kinder haben bereits ihr eigenes Leben.
    Allerdings wird es für Helene und Karin nicht langweilig, stolpert doch Helene des Nachts über die Leiche von Corinna, einer in Graz gefürchtete Society-Reporterin. Noch bevor sie die Polizei alarmieren kann, ist die Tote verschwunden. 

    Soviel Wein hatte Helene doch auch wieder nicht getrunken, dass sie Gespenster sieht, oder?

    Um nicht blöd dazustehen, beginnen Helene und Karin Nachforschungen auf eigene Faust anzustellen. Bei ihren Ermittlungen treffen die beiden eine Menge Leute, die von Corinna in den persönlichen und finanziellen Abgrund gestoßen wurden und daher als Täter in Frage kommen.

    Wird das sympathische Duo den oder die Mörder ausfindig machen?

    Dieser Krimi führt uns in die steirische Landeshauptstadt. Wie erkunden die Altstadt, die nähere Umgebung. Wir dürfen an einer Ballonfahrt teilnehmen und Arnold Schwarzeneggers Heimatort Thal besuchen. Der Humor kommt auch nicht zu kurz. Für das (fiktive) leibliche Wohl sorgt die Aufzählung einiger steirischer Schmankerl.

    Der Krimi  hat mir gut gefallen, daher vergebe 4 Sterne.
  21. Cover des Buches Nachts ist unser Blut schwarz (ISBN: 9783746639369)
    David Diop

    Nachts ist unser Blut schwarz

     (24)
    Aktuelle Rezension von: GAIA

    Im vorliegenden Roman des franko-senegalesischen Autors David Diop begleiten wird den „Senegalschützen“ Alfa Ndiaye in seine Gedankenwelt. Diese ist durch seinen Einsatz für Frankreich an der deutsch-französischen Front während des Ersten Weltkriegs mächtig durcheinandergebracht, da er nicht nur seinen besten Freund neben sich hat elendig sterben sehen, sondern auch weil er sich nicht verzeihen kann, dessen dreimal vorgebrachte Bitte, ihn von seinen Qualen aktiv zu erlösen, nicht nachgekommen zu sein. Alfa driftet immer mehr in den Wahnsinn ab und wir werden Teil seiner Gedankenwelt.

    Diop spricht in seinem kurzen, fast novellenartigen Roman ein häufig übersehenes bzw. vertuschtes Thema der französischen Geschichte an. Laut seinem Nachwort zum Buch kämpften 180 000 sogenannte „Senegalschützen“ für Frankreich im Ersten Weltkrieg. Ein Schicksal erfindet nun Diop und erzählt dieses punktuell nach. Man sollte bei diesem Buch aber kein allzu exemplarisches Beispiel oder gar einen stark faktendurchzogenen Text erwarten. Es handelt sich vielmehr um das Psychogramm eines traumatisierten Soldaten.

    Alfa wird nach dem sich stundenlang hinziehenden Tod (inkl. heraushängender Innereien, also nichts für schwache Nerven!) seines „Seelenfreundes“ zunehmend zu dem, wie die Offiziere der Armee die Schwarzafrikaner in diesem Krieg zu Abschreckungszwecken darstellen wollten: einem Wilden. Wild durch Wut und Schuldgefühle, da er denkt seinen Freund an verschiedenen Stellen ihres Lebens verraten zu haben und damit für dessen Tod verantwortlich zu sein, entgleitet er in den Wahnsinn. Der sog. „kurzzeitige Wahnsinn“ sei sogar von den Vorgesetzten erwünscht, denn: „Der kurzzeitige Wahnsinn lässt die Wahrheit der Kugeln vergessen. Der kurzzeitige Wahnsinn ist der Bruder des Kriegermuts.“ So geht Alfa immer schrecklicher beim Umbringen der Gegner vor, doch das ist wiederum nicht erwünscht durch dir Obrigkeit, so sagt der Hauptmann zu ihm: „Du musst sie einfach nur töten, nicht verstümmeln. Im zivilisierten Krieg ist das verboten. Verstanden? Morgen fährst du.“ Während Alfas Fronturlaub in einer Rehabilitationsanstalt, auf den er von seinem Hauptmann geschickt wird, lernen wir nun etwas mehr über seine Vergangenheit im Senegal und die Freundschaft zu Mademba Diop, seinem Seelenfreund, kennen.

    Sprachlich ist der Roman anspruchsvoll. Und zwar dahingehend, dass man mit den ständigen Wiederholungen in den Gedanken Alfas zurechtkommen muss. Mich hat dieses Repetitive immer stärker in den Kopf des Erzählers gezogen. Es hat also genau seinen Zweck erfüllt, ist aber sicherlich nicht jedermenschs Sache.

    Insgesamt hätte ich gern einen ausführlicheren Roman gelesen. Die mitunter nur kurz eingeworfenen Umstände von Alfas Leben zuhause, dessen Weg in die Armee und dessen Position innerhalb einer Armee voller Französisch sprechenden Weißen, die Alfa sowohl rein sprachlich als auch vom Wesen her nicht versteht, hätte ich gern ausgebaut gesehen. So endet das Buch nach nur kurzer Lektüre mit einem afrikanischen Märchen, das einzuordnen an dieser Stelle schwerfällt. Ich empfehle nichtsdestotrotz die Lektüre dieses Romans, besonders aufgrund der historischen Brisanz und des überzeugenden Psychogramms dieses Soldaten.

    3,5/5 Sterne

  22. Cover des Buches Die faszinierende Naturwelt Afrikas (ISBN: 9783867260732)
    Giovanni G. Bellani

    Die faszinierende Naturwelt Afrikas

     (3)
    Aktuelle Rezension von: BeautyBooks
    Zwischen Mittelmeer und Kap der Guten Hoffnung erstrecken sich großartige Landschaften: Gebirgsregionen, Wüsten und Halbwüsten, Savannen und Regelnwälder bedecken die gewaltige afrikanische Landmasse. In diesen wilden Naturregionen mit ihren riesigen Naturparks tummelt sich eine Tierwelt, zu der einige der seltensten Arten der Erde gehören.. Auf den farbgelwatigen, großformatigen Aufnahmen zeigt sich Afrika in all seiner Schönheit, von den Löwen- und Elefantenherden in der Masai Mara, über die bis zu 2000 Jahre alten Zypressen im Tassili-n-Ajjer Nationalpark und den rosa Falmingos im Nakurusee bis hin zu den unberührten Tropenwäldern im Odzala-Reservat in der Republik Kongo.. Ein traumhaftes Buch, dass ich zu Weihnachten von meinem besten Freund geschenkt bekommen hab.. Für jeden Afrika Liebhaber auf jeden Fall ein MUSS =) ..
  23. Cover des Buches Nennen wir sie Eugenie (ISBN: 9783959492461)
    Maria Braig

    Nennen wir sie Eugenie

     (13)
    Aktuelle Rezension von: testethar

    In dieser  fiktive Geschichte begleiten wir Eugenie auf ihrer Reise von Senegal nach Deutschland. Sie musste ihr Land verlassen, da sie eine Frau liebt und dies in Senegal nicht akzeptiert ist. Das Buch gibt sehr gut die Schwierigkeiten wieder, die einem Asylsuchenden aus der lgbtqia+ Community begegnen. Das deutsche Asylrecht war mit vorher nicht so bekannt. 

    Die Geschichte konzentriert sich hier mehr auf die Fakten, als die tiefer gehende Charakterentwicklung. Das Buch hätte meiner Meinung nach ruhig länger sein können. Dennoch erfüllt es den Zweck und klärt einem sehr gut auf. 

    Eine bewegende Geschichte mit einem eher einfachen Schreibstil. 

  24. Cover des Buches Die Piroge (ISBN: 9783887473068)

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