BĂŒcher mit dem Tag "seregil"

Hier findest du alle BĂŒcher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "seregil" gekennzeichnet haben.

8 BĂŒcher

  1. Cover des Buches The White Road (ISBN: 9780553590098)
    Lynn Flewelling

    The White Road

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Koriko
    Story:
    Die beiden Nightrunner Alec und Seregil haben mit Hilfe ihrer Freunde Micum und Thero das feindliche Plenimar verlassen können und erholen sich bei einem befreundeten Clan in AurĂ«nen. Allerdings stehen die Dinge nicht zum Besten, haben sie doch das weiße Kind Sebrahn, das der Alchemist Yakhobin aus Alecs Blut erschaffen hat, bei sich. Dass Sebrahn nicht nur ĂŒber gewaltige HeilkrĂ€fte verfĂŒgt, sondern auch mit seinem Gesang töten und Tote zum Leben erwecken kann, lĂ€sst die zwei nicht zur Ruhe kommen. Da seine Aura die eines Drachens ist, suchen sie schließlich Rat bei einem der Ă€ltesten Drachen AurĂ«nens, der sie unvermittelt zu dem Ursprung des Kindes zurĂŒckschickt, um die Quelle der Rhekaros zu vernichten - BĂŒcher, die sich im Besitz des toten Alchemisten befinden. Somit beschließen die beiden Freunde zusammen mit Micum Carvish in das verhasste Land der dunklen Hexerei zurĂŒckzukehren.

    Zeitgleich haben die im Norden lebenden HĂązadriĂ«lfaie von der Erschaffung eines weißen Kindes erfahren und senden den Faie Rieser und seine Gruppe Ebrados aus, um Sebrahn und dessen Ursprung Alec zu töten. Begleitet werden sie von dem Hexer Turmay, der die Faie den Weg weist, und der seine eigenen Ziele verfolgt.

    Als sie Seregil und seine Freunde schließlich ausfindig machen und der Kampf mit einem Unentschieden endet, beschließt Rieser die Gruppe nach Plenimar zu begleiten, um die BĂŒcher und das weiße Kind in den Norden nehmen zu können. Im Gegenzug garantieren sie Alecs Leben zu verschonen. Wiederwillig nimmt Seregil die Bedingung an, auch wenn Alec Sebrahn nicht aufgeben will. Zu viert kehren sie nach Plenimar zurĂŒck, ohne zu wissen, dass noch eine weitere Partei auf der Jagd nach dem Rhekaro, den BĂŒchern und dem Blut der HĂązadriĂ«lfaie ist.

    Meinung:
    Mit dem fĂŒnften Band der populĂ€ren "Nightrunner"-Serie setzt Lynn Flewelling dort an, wo der VorgĂ€nger endete und fĂŒhrt die Geschichte um den Rhekaro Sebrahns und die Abenteuer in Plenimar fort. Dieses Mal steht endlich wieder das typische Nightrunning (Kampf, Einbruch, Spionieren) und die komplexe Hintergrundgeschichte im Zentrum des Geschehens, was dafĂŒr sorgt, dass sich "White Road" wesentlich angenehmer und schneller lesen lĂ€sst, als der vierte Band des Reihe. WĂ€hrend sich "Shadows Return" fast ausschließlich um die Gefangenschaft und die Experimente des Alchemisten drehte, was auf lĂ€ngere Sicht ein wenig ermĂŒdend war, ist nun endlich wieder mehr Action vorhanden. Zudem gibt es ein schönes Intrigenspiel im Hintergrund und einen Gegner, der nicht mit dunkler Magie und Kampfkunst auftrumpft, sondern seine StĂ€rke in der Politik und dem Spinnen von Intrigen hat. Das macht "White Road" mehrdimensional und komplex, was der Handlung und der Spannung zugutekommt

    Positiv ist auch, dass der Leser endlich mehr ĂŒber die HĂązadriĂ«lfaie, deren BeweggrĂŒnde und die HintergrĂŒnde von Alecs Familie erfĂ€hrt. So wird viel ĂŒber den "weißen Weg" ("White Road") offenbart, warum sich die HĂązadriĂ«lfaie in den Norden zurĂŒckgezogen haben und was es mit den Rhekaros eigentlich auf sich hat.
    Neben der spannenden Handlung, trumpft "White Road" mit einer Vielzahl alter Bekannter, aber auch neuer Figuren auf. Seregil und Alec treten als eingespieltes Team auf, beide MÀnner sind gleichberechtigte Partner geworden. Alec ist lÀngst nicht mehr der Lehrling des Faie Seregil, sondern steht mit beiden Beinen im Leben, was sich deutlich innerhalb der Dialoge zwischen ihm und seinem Lehrmeister niederschlÀgt. Beide Figuren sind gereift und wirken wesentlich erwachsener. Nach wie vor sind die beiden ein Paar, ohne dass ihre Beziehung in irgendeiner Art und Weise die Geschichte negativ hemmt oder beeinflusst. Die homoerotische Komponente wird, bis auf einige Kussszenen kaum angeschnitten, der Schwerpunkt des Buches liegt deutlich auf der Geschichte, den Abenteuern und den KÀmpfen.

    Mit Rieser ist Lynn Flewelling ein interessanter Charakter gelungen, der der eingespielten Gruppe um Seregil einen neuen Anstrich verleiht und die Geschichte in eine neue Richtung treibt, da man ihn nur schwer einschĂ€tzen kann. Auch das Einbinden des alten Nightrunners Micum Carvish ist angenehm und passend, hat man ihn doch in den vorherigen BĂ€nden ein wenig vermisst. DafĂŒr kommt der Magier Thero ein wenig zu kurz, da er lediglich am Rande vorkommt, um der Gruppe auf ihrer Mission zu helfen.

    Neben den Helden fĂ€llt dieses Mal auch der Antagonist positiv hervor, handelt es sich bei ihm doch endlich um einen wĂŒrdigen, sehr mĂ€chtigen Gegner. Ulan Ă­ Sathil, Khirnari (AnfĂŒhrer) des AurĂ«nfaieclans VirĂ©sse tauchte bereits in Band 3 und 4 auf und war bereits dort aufgrund seiner Handlungen nur bedingt ein Freund der Gruppe. Dieses Mal tritt er deutlich als Gegner hervor, der alles unternimmt, um seinen Clan zu beschĂŒtzen, auch wenn dies Intrigen und einige unschöne ZwischenfĂ€lle bedeutet. Das macht ihn zu einem tollen Antagonisten, der nicht böse ist, weil es einen bösen Gegner geben muss, sondern der seine GrĂŒnde hat und der im Wohl seiner Leute handelt.

    Stilistisch ist "White Road" solide Fantasykost, die man nur schwer aus der Hand legen kann. Lynn Flewelling hat einen schönen, lebendigen Stil und eine sehr komplexe Hintergrundwelt, die von vielen unterschiedlichen Rassen bevölkert ist. Mit den Retha'noi und den Drachen treten zwei neue Rassen auf den Plan, die durchaus interessant sind und die gut zur Rahmenhandlung passen. Neben den detaillierten Beschreibungen sind auch die Kampfszenen und die Nightrunning-Passagen gelungen. Es macht Spaß Alec und Seregil bei der Arbeit zu beobachten, man fiebert bei ihren EinbrĂŒchen in Yhakobins Villa mit und verfolgt die Abenteuer in Plenimar mit Spannung. Zudem hat Lynn Flewelling endlich zu ihrem Wortwitz zurĂŒck gefunden. Gerade in den Dialogen gibt es immer wieder einige lustige Szenen, die das Buch ein wenig auflockern und die man im vierten Band bei den Figuren vermisst hat. Es ist schön, dass die Autorin wieder zu ihren StĂ€rken zurĂŒck gefunden hat.

    Es ist schade, dass von der "Nightrunner"-Serie lediglich die ersten drei Romane in Deutschland (unter dem Titel "Schattengilde") erschienen sind. So muss der interessierte Leser leider zu den englischsprachigen OriginalbĂ€nden greifen. Diese sind glĂŒcklicherweise gut verstĂ€ndlich, so dass dem LesevergnĂŒgen nichts im Wege steht.

    Fazit:
    Alles in allem ist der 5. Band der „Nightrunner“-Reihe ein Muss fĂŒr Fans der Autorin und fĂŒr Fantasyfans, die komplexe, gut durchdachte Abenteuergeschichten mögen. Lynn Flewelling ĂŒberzeugt mit Wortwitz, tollen Beschreibungen, interessanten Charakteren und einer gut durchdachten Rahmenhandlung, die nicht nur Fragen beantwortet, sondern Lust auf mehr macht. Wer in „Shadows Return“ das typische Nightrunning und eine spannende Handlung vermisst hat, wird in “White Road” voll auf seine Kosten kommen. Lediglich den 4. Band sollte man im Vorfeld gelesen haben, um alle ZusammenhĂ€nge verstehen zu können.
  2. Cover des Buches Shards of Time (ISBN: 9780345522313)
    Lynn Flewelling

    Shards of Time

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Elyssa
    Geistergeschichte gefĂ€llig? Dann seid ihr hier richtig. In diesem siebten Band geht es nach Kouros, einer Insel, auf der vor Jahrhunderten mal ein Orakel ansĂ€ssig war. Jetzt steht dort bloß noch eine Ruine. Doch bei den Wiederaufbauarbeiten kommt es zu seltsamen VorfĂ€llen. Menschen verschwinden. Und schließlich wird der Regent der Insel zusammen mit seiner Frau in einem verschlossenen, bewachten Raum ermordet. Der einzige Augenzeuge, eine zur Hilfe eilende Wache, verliert den Verstand und faselt bloß noch unverstĂ€ndliches Zeugs.

    Klia bekommt den Auftrag, den ermordeten Regenten zu ersetzen und die VorfĂ€lle aufzuklĂ€ren, unterstĂŒtzt von Thero und ihren drei Undercover-Spionen.

    Dieses Buch hat wieder mal alles, was mein Fantasy-Herz höher schlagen lĂ€sst. Die Story ist gut durchdacht und spannend erzĂ€hlt, mit genau der richtigen Mischung aus Dramatik, Action und Humor. Außerdem werden einige FĂ€den aus den VorgĂ€ngerbĂ€nden wieder aufgenommen und mit in die Handlung eingebracht. Die BezĂŒge zum ersten Teil runden die Gesamtgeschichte wunderbar ab.

    Ganz besonders lebt diese Reihe jedoch von ihren Figuren. Allen voran wĂ€ren da natĂŒrlich Seregil und Alec, die in der Öffentlichkeit als charmante aber harmlose Dandys durchgehen, wĂ€hrend sie im Geheimen als Spione tĂ€tig sind. Sie gehören aber zum GlĂŒck nicht zu der untadeligen, seriösen und damit strunzlangweiligen Sorte, oder zu diesen 007-Alleskönnern. Man könnte eher sagen, dass sie in manchen Dingen ihren eigenen Moralvorstellungen folgen - aber irgendwer muss schließlich gewisse Jobs erledigen. --> die Katze von Rhiminee *g*.

    Und auch Thero bekommt in diesem Buch jede Menge Entfaltungsspielraum. So muss der sonst so zurĂŒckhaltende Mann jetzt lernen, mit seinem Magier-Azubi umzugehen. Und der Kleine ist einfach zu niedlich.


    Und damit ist diese Reihe beendet. Aber wer weiß? Das hat Flewelling damals nach dem dritten Teil auch schon mal gesagt. ;-)

  3. Cover des Buches Der Gott der Dunkelheit (ISBN: 9783404203536)
    Lynn Flewelling

    Der Gott der Dunkelheit

     (44)
    Aktuelle Rezension von: MissWatson76

    Ich hatte erst kĂŒrzlich mit dem zweiten Teil der Schattengilde angefangen und mich darĂŒber gefreut Alec und Seregil wiederzusehen. Es ist schön, wenn man „alten“ Freunden wieder begegnet und sich einfach in eine gewohnte Schreibweise und gewohnte Manieren einfinden kann.

    Ich wollte auch abends eigentlich nur noch ein oder zwei Kapitel weiterlesen und dann nach und nach in der Woche und am Wochenende den Freunden und Spionen bei ihren Abenteuern weiterbegegnen. Aber dann kam es natĂŒrlich wieder anders als ich dachte und ich habe fast die ganze Nacht gelesen, einfach, weil ich nicht anders konnte.

    Das Buch und die Abenteuer, die Lynn Flewelling uns hier bietet, sind einfach so spannend und so gefĂŒhlserregend, dass ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis ich endlich ausatmen konnte.

    Der erste Teil der Schattengilde, in denen wir Alec und Seregil kennengelernt haben und ihnen schon auf sehr spannenden Abenteuern gefolgt sind, war ein guter Anfang. Aber jetzt der zweite Teil war schon fast Königsklasse. Und auch, wenn Alec immer noch einiges lernen muss, ist es offensichtlich, dass Seregil ihn als gleichwertigen Partner betrachtet und nicht mehr nur als Lehrjungen. Und das schon allein deswegen, weil er die GefĂŒhle bemerkt die er fĂŒr seinen Freund empfindet. Alec geht es nach und nach genauso, auch wenn es ihm etwas spĂ€ter klar wird als Seregil. Aber beide sind immer fĂŒreinander da und unterstĂŒtzen sich, egal ob es um KĂ€mpfe oder die Verarbeitung von persönlichen Schwierigkeiten geht.

    Aber dafĂŒr, dass das Buch ja schon vor ĂŒber zwanzig Jahren geschrieben wurde, ist es schön zu sehen, wie normal und einfach mit diesen GefĂŒhlen umgegangen wird. Es spielt hier ĂŒberhaupt keine Rolle, dass es ein Mann ist. Nein es ist ein Mensch, in den man sich verliebt.

    Abgesehen davon, ist das Buch natĂŒrlich wieder voll von Abenteuern, von gefĂ€hrlichen Situationen, von Spaß und dann auch von unbegreiflicher DĂŒsternis, denen die Freunde begegnen. Der zweite Teil ist auch sehr viel dĂŒsterer als der erste Teil und noch intensiver. Außerdem finde ich es schön, dass wir auch weiter die Erfahrungen von Nysander, Thero, Micum und Beka mitmachen können, denn jede fĂŒr sich fĂŒhrt am Ende zum Ziel.

    Ich habe inzwischen auch gesehen, dass es auf englisch noch weitere BĂŒcher von Lynn Flewelling ĂŒber Seregil und Alec gibt und finde es schade, dass diese nicht mehr ĂŒbersetzt wurden. Das ist aber wieder so typisch deutsch, dass man es einfach nicht verstehen kann. Vielleicht kommt mal jemand in den Verlag, der ein bisschen mit dem Herzen schaut und nicht nur mit dem geschĂ€ftlichen Auge.

    Aber ich bin froh, dass ich noch einen dritten Teil vor mir habe und kann es kaum erwarten, diesen zu lesen. Aber vielleicht lese ich den zweiten Teil auch einfach nochmal langsamer und mit Genuss und freue mich noch etwas auf den dritten Teil. Immerhin hat die kalte Jahreszeit hat ja noch nicht mal so richtig angefangen 😊

  4. Cover des Buches Casket of Souls (ISBN: 9780345522306)
    Lynn Flewelling

    Casket of Souls

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Koriko

    Story
    WĂ€hrend der Krieg zwischen Skala und Plenimar auf seinen Höhepunkt und damit ein Ende zusteuert, halten die sommerliche Hitze und die vielen Ausgaben des Königshauses zugunsten ihres Heeres und der Krieger die Hauptstadt RhĂ­minee in Atem. ZusĂ€tzlich betritt eine neue Schauspieltruppe aus Mycena die BĂŒhne – der gutaussehende Atre feiert mit seinen Leuten einen Erfolg nach dem anderen, bis auch niedere Adelige auf das Talent der Gruppe aufmerksam werden. Seregil und Alec, die unterdessen offiziell in die Stadt „zurĂŒckgekehrt“ sind, beschließen Atre und seine Freunde zu protegieren und helfen den Schauspielern ein besseres Domizil fĂŒr ihre AuffĂŒhrungen zu finden. ZusĂ€tzlich verschaffen sie dem Schauspieler Zugang zu den AdelshĂ€usern, in denen sich seit einiger Zeit unterschiedliche Lager bilden – eines, das Königin Phoria und ihre Nichte Elani unterstĂŒtzt; das andere, das Prinzessin Klia auf dem Thron sehen will.

    ZufĂ€llig stolpern Seregil und Alec ĂŒber die beiden unterschiedlichen Gruppierungen und beginnen in Theros Auftrag nachzuforschen, um alle Mitwissenden zu entlarven. Immerhin steht nicht nur der Kopf ihrer Freundin Klia auf dem Spiel, sondern auch Elanis Leben, mit dem sie sich im Laufe des Sommers anfreunden.

    Doch nicht nur die Intrigen gegen das Königshaus gestalten sich zunehmend als problematisch – eine unbekannte Seuche breitet sich in den Ă€rmeren Gebieten der Stadt aus, bei der vorwiegend Kinder zusammenbrechen und mit offenen Augen ins Leere starren, bis sie sterben. ZunĂ€chst unternehmen Seregil und Alec nichts, um dieser seltsamen Krankheit auf den Grund zu gehen, bis schließlich enge Freunde von ihnen von der seltsamen Krankheit betroffen sind und sie von dem Drysier Valerius beauftragt werden, mehr ĂŒber deren Ursprung in Erfahrung zu bringen. Dabei stoßen sie nicht nur auf seltsame Fremde, die „Raven’s Folk“ genannt werden, sondern entdecken eine erschreckende Wahrheit, die das Leben vieler Bewohner RhĂ­minees kosten könnte 


    Eigene Meinung
    Mit „Casket of Souls“ geht die beliebte „Nightrunner“-Serie von Lynn Flewelling in die sechste Runde und kehrt gleichzeitig zu ihren Wurzeln zurĂŒck. Der Band enthĂ€lt die Elemente, fĂŒr die die Reihe letztendlich bekannt geworden ist: Spionage, Intrigen, EinbrĂŒche und Verfolgungen, sprich das ĂŒbliche „Nightrunning“. Der Roman kann durchweg fĂŒr sich allein stehen und auch ohne das Wissen der vorherigen BĂŒcher gelesen werden, auch wenn kleine Randbemerkungen und kurze Hinweise nur dann nachvollziehbar sind, wenn man die anderen BĂŒcher der Reihe kennt.

    Die Geschichte ist durchweg interessant, komplex und gut durchdacht. Lynn Flewelling baut vor dem Hintergrund der großen Endschlacht zwischen Plenimar und Skala ein gewaltiges Netz aus Intrigen auf, das nicht nur Seregil und Alec vor RĂ€tsel stellt. Auch der Leser braucht etwas, um sich in die beiden Lager hineinzudenken und herauszufinden, wer auf wessen Seite arbeitet. Dabei sind die BeweggrĂŒnde beider Parteien klar nachvollziehbar und man erhĂ€lt einen tiefen Einblick in den skalanischen Königshof und die Adeligen RhĂ­minees.

    Der zweite Handlungsbogen um den „Schlafenden Tod“ ist zu Beginn des Buches weniger relevant und wird erst zum Ende hin immer wichtiger. Hier verknĂŒpft Lynn Flewelling die Intrigen des Adels mit der Seuche der Armen und fĂŒhrt gleichzeitig neue Gesichter ein, die der Geschichte einen frischen Anstrich verleihen und Seregil und Alec auf Trapp halten. Dadurch enthĂ€lt der 6. Band wesentlich mehr „Nightrunning“-Elemente, als alle anderen BĂ€nde davor. Die beiden Protagonisten steigen noch hĂ€ufiger in HĂ€user ein, spionieren auf BĂ€llen, EmpfĂ€ngen und privaten Feiern, Verkleiden sich und stellen Nachforschungen an. DafĂŒr kommt es seltener zu Action und KĂ€mpfen, doch die kurzen Einblendungen der KĂ€mpfe zwischen Klias Heer und dem gegnerischen Plenimar sorgen dafĂŒr, dass auch Fans von Kriegsszenen und großen Schlachten nicht zu kurz kommen. Positiv sei an dieser Stelle angemerkt, dass zum Ende des Buches der große Krieg, der bereits im zweiten Band begann und sich ĂŒber mehrere BĂŒcher erstreckte, endlich ein Ende findet.

    Neben der spannenden Handlung punktet Lynn Flewelling einmal mehr mit ihren komplexen und lebendigen Charakteren. Seregil und Alec stehen dabei natĂŒrlich im Zentrum des Geschehens. Sie sind in ihrem Charakter gefestigt und treten endgĂŒltig als gleichberechtigte Partner auf. Auch ihre Beziehung zueinander wird nicht mehr im Verborgenen gelebt, sondern offen und selbstbewusst nach außen getragen, was in den Adelskreisen fĂŒr regen GesprĂ€chsstoff sorgt. Dennoch ist es angenehm, wie selbstverstĂ€ndlich Lynn Flewelling mit homoerotischen Charakteren umgeht, ohne die Geschichte durch unnötige Szenen negativ zu beeinflussen. Wie bei den vorherigen BĂŒchern liegt der Schwerpunkt nicht auf der Beziehung zwischen Seregil und Alec, sondern rein auf der Geschichte, so dass die „Nightrunner“-Serie auch fĂŒr Fantasy-Leser interessant sein dĂŒrfte, die mit homoerotischen Figuren nichts anfangen können.

    Neben Alec und Seregil gibt Lynn Flewelling nahezu allen bekannten und beliebten Nebencharakteren der Romanreihe einen kleineren oder grĂ¶ĂŸeren Auftritt. Der Magier Thero tritt als wichtige Figur in Erscheinung, ebenso der Drysier Valerius, der in den letzten beiden BĂ€nden gar nicht auftauchte. Seregils alter Freund Micum ist ebenfalls mit von der Partie und auch Klia und Beka kommen nicht zu kurz. Lynn Flewelling gelingt es jeder Figur eine kleine Rolle zuzusprechen, so dass Fans der „Nightrunner“-Reihe in „Casket of Souls“ den ein oder anderen Lieblingscharakter wiedersehen.

    Zudem werden Nebenfiguren, die in der vorherigen BĂ€nden nur teilweise beleuchtet oder lediglich namentlich erwĂ€hnt wurden, mehr Platz eingerĂ€umt, und es tauchen mit Atre und seiner Schauspielgruppe neue, interessante Charaktere auf, die „Casket of Souls“ in eine neue Richtung treiben. Erstmals konzentriert sich Lynn Flewelling nicht rein auf Seregil und Alec, was durchaus positiv zu bewerten ist, da der Leser mehr von den vielen schillernden Persönlichkeiten erfĂ€hrt, die in RhĂ­minee und der fantastischen Welt der „Nightrunner“ leben. Letztere ist sehr gut durchdacht und in sich logisch. Lynn Flewelling hat eine sehr lebendige, bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Welt erschaffen, in die der Leser gerne eintaucht.

    Stilistisch ist Lynn Flewelling in Topform – sie hat eine sehr lebendige, detailverliebte Sprache, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Es mangelt weder an Spannung, noch an Action und auch die lustigen Szenen und die spritzigen Wortwechsel zwischen den Figuren sind endlich wieder zu finden. WĂ€hrend der „Shadows Returns“ und „White Road“ wesentlich dĂŒsterer und ernster war, findet der Leser in „Casket of Souls“ all das wieder, was die ersten BĂ€nde ausgemacht hat: Humor, Nightrunning und das typische „Mantel – und Degen-Feeling“.

    Da die BĂŒcher leider nicht in Deutsch erhĂ€ltlich sind, bleibt dem interessierten Fan nur der Griff zu den englischen OriginalbĂ€nden, die jedoch leicht verstĂ€ndlich sind und sich mit gutem Schulenglisch problemfrei lesen lassen.

    Fazit
    „Casket of Souls“ ist einer der besten BĂ€nde der „Nightrunner“-Serie von Lynn Flewelling und bietet alles, was das Fantasy-Herz begehrt: Intrigen, Spionage, EinbrĂŒche, Schlachten und jede Menge RĂ€tsel und Mysterien. In Kombination mit den liebenswerten Charakteren, der schönen Hintergrundwelt und dem spritzigen, humorvollen Schreibstil der Autorin, ist „Casket of Souls“ ein Muss fĂŒr alle, die die „Nightrunner“-Serie mögen. Wer kein Problem mit homosexuellen Figuren hat und Low Fantasy nicht abgeneigt ist, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren und der Serie eine Chance geben. Insbesondere jetzt, wo Lynn Flewelling angekĂŒndigt hat, dass der am 01. April 2014 erscheinende, siebte Band „Shards of Time“ das Finale der „Nightrunner“ bildet.

    Sehr zu empfehlen.

  5. Cover des Buches Glimpses (ISBN: 9781453624913)
  6. Cover des Buches Unter dem VerrÀtermond (ISBN: 9783404204151)
    Lynn Flewelling

    Unter dem VerrÀtermond

     (37)
    Aktuelle Rezension von: MissWatson76
    Das hier ist die dritte Geschichte von Lynn Flewelling aus der Reihe der Schattengilde und um die beiden Helden Seregil und Alec, die auf deutsch erschienen ist. Sehr schade muss ich sagen, denn ich hÀtte sehr gerne noch mehr gelesen von den Abenteuern der beiden.

    In diesem Band sind Seregil und Alec inzwischen gleichberechtigte Partner und sie verstecken auch ihre Liebe nicht mehr. Sie kennen sich inzwischen sehr gut und sind in wichtigen Momente und in Gefahren immer fĂŒreinander da.

    Es geht hier um die Geschichte ihrer beider Vergangenheit, Seregil, der damals aus seinem Heimatland geflohen ist oder doch vertrieben wurde und Alec, der mehr ĂŒber seine Herkunft erfahren möchte.
    Außerdem sehen wir uns lieb gewonnene Personen wieder, die Beka, Klia, Thero und andere, die wichtig sind fĂŒr die Geschichte und das Geschehen.
    Es ist genau die richtige Mischung, von Spannung, Abenteuer, Romantik und Spaß. Das sind BĂŒcher, die wirklich Spaß machen und man jedes Wort einfach aufsaugt und am liebsten gleich nochmal lesen möchte.
    Und das was wir in den ersten beiden BĂ€nden kennengelernt haben und lieb gewonnen habe, ist auch hier wieder zu finden und sowohl der Schreibstil als auch die Geschichte sind weiterhin sehr ĂŒberzeugend.

    Ich hoffe, dass irgendjemand im Verlag nochmal einen guten Griff hat und die BĂŒcher neu auflegt oder die nĂ€chsten ĂŒbersetzen wird. Es wĂ€re zu wĂŒnschen.



  7. Cover des Buches Luck in the Shadows (ISBN: B00486U8JK)
    Lynn Flewelling

    Luck in the Shadows

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Amethyststurm
    (Rezension hier veröffentlicht)

    Ich brauchte, nach vielen Jahren der Fantasy-Abstinenz, ein bisschen Eingewöhnungszeit was die literarische Welt betrifft: Rassen, politische Konflikte, Geographie, Magie, Gesellschaft


    
und wurde ĂŒberrascht! Nun, nicht gerade von den politischen Konflikten – drohende Kriege zwischen verfeindeten Staaten sind nichts Außergewöhnliches, auch nicht Intrigen um die Thronfolge, und auch nicht unbedingt das GefĂ€lle von Arm und Reich. Aber die Gesellschaft hat mich in ihren Bann gezogen: Ein Staat, der von einer Krieger-Königon regiert wird. Eine Monarchie, die auf MatrilinearitĂ€t beruht (d.h. Erblegitimation von Mutter an die Tochter!). Frauen, die wie selbstverstĂ€ndlich hohe RĂ€nge innerhalb von MilitĂ€r und BĂŒrgertum (z.B. Handwerk) bekleiden. NormalitĂ€t von Homo- und BisexualitĂ€t.

    Und die sich sehr langsam entwickelnde Liebe zwischen den Protagonisten Alec und Seregil, deren Form und AusprÀgung sich im Laufe der Handlung (momentan bin ich mitten im 2. Band der Reihe) durch die Abenteuer und die Charakterentwicklung stetig verÀndert.

    Was ich mich an dieser Stelle allerdings frage: Warum begeistert mich das so? Luck in the Shadows ist fast zwanzig Jahre alt, und dennoch kommt mir der Gesellschaftsentwurf so progressiv und vorbildlich vor – modern eben! Sollte 2015 nicht eigentlich was Feminismus und LGBT-Rechte angeht weitergekommen sein? Es ist schade, dass ich so denken muss. Wie sind “neue” Fantasy-BĂŒcher? Denn wenn ich an die Fantasy-BĂŒcher denke, deren Cover ich im Buchhandel ĂŒberfliege, denke ich an ein klischeebeladenes Einerlei voller Schlachten, Magie und Sexismus (ob das so stimmt, weiß ich nicht, aber die Assoziation bleibt!).

    Ein ganz anderer persönlicher Pluspunkt fĂŒr mich: All die Anspielungen an Sherlock Holmes! Referenzen an z.B. ein Skandal in Böhmen gibt dem Plot eine zusĂ€tzliche Ebene. Aus Spionen und Dieben und Einbrechern fĂŒr eine höhere Sachen werden dadurch auch Detektive – und das VerhĂ€ltnis der Protagonisten zueinander erhĂ€lt zusĂ€tzlich die Spannung derBeziehung von Holmes und Watson.

    Ich bin sehr gespannt, wie die Reihe weitergeht, und ob sie meine Begeisterung oben halten kann.

    Lynn Flewelling: Luck in the Shadows (1996)
    Bechdel-Test: bestanden
    Russo-Test: bestanden


  8. Cover des Buches Das Licht in den Schatten (ISBN: 9783404203277)
    Lynn Flewelling

    Das Licht in den Schatten

     (51)
    Aktuelle Rezension von: MissWatson76
    Es ist schon manchmal seltsam, dass man BĂŒcher ja wenn man auf das Erscheinungsdatum schaut, lĂ€ngst kennen mĂŒsste. Aber um so schön, dass man solche kleinen SchĂ€tze auch noch sehr viel spĂ€ter findet und dann nicht auf noch Jahre auf eine Fortsetzung warten muss, sondern diese zum GlĂŒck schon hat. 

    Eigentlich etwas drĂŒber gestolpert habe ich mir dann schnell alle drei Teile der Saga der Schattengilde besorgt und bin froh, dass ich nun noch zwei Teile vor mir habe. 

    Vom Cover her bin ich etwas unschlĂŒssig, ob mir Zeichnungen der Erstausgaben besser gefallen oder die spĂ€teren. Aber sie passen auf jeden Fall sehr gut in die damalige Zeit. 

    Es geht hier um die abenteuerliche Geschichte des Spions und Diebes Seregil und seines jungen SchĂŒlers Alec. Alec befindet sich in Schwierigkeiten und Seregil hat nun mal ein gutes Herz, wenigstens meistens. Und so finden die beiden zueinander und die Abenteuer beginnen. 
    Was man hier findet, ist ein Buch voll Abenteuer, Fantasy, ungewöhnlichen und fantasievollen Figuren und dennoch ist es nicht zu vollgepackt, sondern kehrt immer wieder zurĂŒck zum roten Faden und den beiden Freunden, die ich sofort kennen und lieben lernte. Und bei den Abenteuern und der Spannung habe ich das Buch so schnell gelesen, dass ich fast schon wieder traurig bin, dass es vorbei ist. Die Entwicklung zwischen Seregil und Alec und ihre sich entwickelnde Freundschaft oder vielleicht auch mehr, hat mir sehr gut gefallen. Es ist schön, wie hier Abenteuer, Spaß, Spannung und GefĂŒhl sehr gut miteinander verbunden sind. Das gefĂ€llt mir sehr gut. Der Schreibstil ist einfach, aber sehr bildlich und mitreißend. 

    Das Buch hat mich von der ersten Seite gefesselt und ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil zu lesen. Klar schon etwas Ă€lter, aber hat keinen Tag an Spannung verloren, im Gegenteil sehr gerne mehr davon. 





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