Bücher mit dem Tag "sexualverhalten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sexualverhalten" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Untenrum frei (ISBN: 9783499014635)
    Margarete Stokowski

    Untenrum frei

     (256)
    Aktuelle Rezension von: full-bookshelves

    Meinung: Das Buch besteht aus wissenschaftlichen Informationen (am Ende gibt es seitenweise Quellenangaben) und persönlichen Erfahrungen der Autorin zu Feminismus und Patriarchat – wie ich finde eine sehr gelungene Mischung. Besonders interessant fand ich die Geschichte des Feminismus, denn bisher hatte ich nicht wirklich eine Ahnung, wie es früher war bzw "begonnen" hat.
    Die Autorin schreibt auf eine sehr klare Art, packend, interessant, direkt, wütend und mit Humor. Obwohl es ein ernstes Thema ist, bin ich durch die Seiten geflogen wie bei einem Roman. Die Fußnoten haben mich immer besonders gefreut, in ihnen steckte oft der meiste Humor und die spannendsten Fakten.
    Das Buch beginnt mit der Kindheit der Autorin und ihren damals sehr fixen Vorstellungen wie eine Frau zu sein hat, geprägt durch die Gesellschaft und später vor allem durch Zeitschriften wie die Bravo. Und geht bis ins Erwachsenenleben, in dem sie sich erstmal so gar nicht als Feministin sieht, bis sie erkennt, dass Gleichberechtigung wohl nicht von alleine kommen wird.
    Rollenbilder, die uns schon als Kinder beigebracht werden, beeinflusste Berufswahl, geschlechtliche Ungerechtigkeiten, Gewalterfahrungen, Sex, Liebe, mangelnder Aufklärungsunterricht – das sind nur ein paar der Themen, die Margarete Stokowski hier anspricht.

    Fazit: Ich kann das Buch jeder Person empfehlen, es ist absolut bereichernd! Es macht wütend und lässt verzweifeln aber es regt auch zum Denken und zum Mut haben an.

  2. Cover des Buches Das andere Geschlecht (ISBN: 9783499227851)
    Simone de Beauvoir

    Das andere Geschlecht

     (66)
    Aktuelle Rezension von: julia-elysia

    Ich habe Auszüge des Buches in meinem Studium behandelt und es nun zu großen Teilen - allerdings nicht komplett - gelesen.

    Mit seinen knapp tausend Seiten ist das Buch keine kurze und einfache Lektüre. Simone de Beauvoir erklärt ausführlich, dass man nicht als Frau geboren, sondern zu dieser gemacht wird. Hierzu hat sie das Werk in zwei Teile geteilt. Der erste Teil befasst sich mit den Fakten und Mythen und ist in die Kapitel "Schicksal", "Geschichte" und "Mythos" unterteilt. Der zweite Teil befasst sich mit den gelebten Erfahrungen der Frau und genauer mit dem Werdegang, der Situation, den Rechtfertigungen und dem Weg zur Befreiung.

    Das Buch ist nichts für zwischendurch. De Beauvoir untersucht auf biologischer, historischer, philosophischer und soziologischer Ebene, inwieweit Frauen zum anderen Geschlecht (gemacht) wurden. An einigen Stellen wiederholt die Autorin sich; oft führt sie sogar ähnliche Aussagen, die sie bereits zu Beginn getätigt hat, später noch einmal auf.

    Dennoch hat sich de Beauvoir ausführlich mit dem Thema beschäftigt und sich auch insbesondere mit den biologischen und historischen Aspekt auseinandergesetzt, um diese, so wie sie seit Jahrhunderten weitergegeben werden, zu entkräften und den Ursprung der vermeintlichen biologischen und historischen Gegebenheiten zu erläutern.

    Trotz dessen ist das Werk auch noch über 70 Jahre nach Erscheinung von erschreckender Aktualität. Viele Passagen, die ich gelesen habe, haben immer noch ihren aktuellen Wert und haben sich bis heute nicht geändert. Auch wenn das Werk kein einfaches oder kurzes ist, würde ich dieses sehr empfehlen, zumindest auch ausschnittweise.

  3. Cover des Buches Dr. Sex (ISBN: 9783446243880)
    T. C. Boyle

    Dr. Sex

     (153)
    Aktuelle Rezension von: GreenTea
    Sex sells, daran hat sich auch in unserer heutigen, aufgeklärt wirkenden Zeit nichts geändert. Welche Revolution und welches Aufsehen Dr. Alfred Kinsey mit seinen Forschungen über das sexuelle Verhalten von Mann und Frau im prüden Amerika der vierziger und fünfziger Jahre ausgelöst haben mag, das kann man sich heute wohl kaum mehr vorstellen. Boyles Erzählung ist frei erfunden, dennoch basiert sie auf einer wahren Begebenheit.


    T. C. Boyle erzählt in "Dr. Sex" (der amerikanische Titel lautet "The Inner Circle") von Professor Alfred Kinsey, genannt Prok, einem Zoologen, der sich der Erforschung des sexuellen Verhaltens des Menschen verschrieben hat. Die Geschichte wird im Rückblick von John Milk, Proks Mitarbeiter der ersten Stunde und engem Vertrauten, erzählt und entwickelt einen Sog, dem man sich nur mehr schwer entziehen kann. 

    Zum Inhalt: Professor Kinsey, erfahrener Zoologe, und seine wenigen Mitarbeiter, die er den Inneren Kreis (seiner Vertrauten) nennt, reisen durch ganz Amerika auf der Jagd nach empirischen Daten zum Sexualverhalten der Amerikaner. Durch persönliche, schematisch ablaufende Interviews mit den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen will Prok größtmögliche Empirie erreichen, um Forschungsbände zum Sexualverhalten des Menschen zu veröffentlichen - ein bisher einzigartiges Unterfangen! Was im Stillen beginnt und sich relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit abspielt, erregt mit dem Fortgang der Erzählung immer weiter das öffentliche Interesse und auch einige Empörung. 
    Kinseys verbissener Arbeitseifer, seine für die Zeit untypische sexuell liberale Einstellung, seine Überzeugungskraft und patriarchalische Art bieten viel Konfliktpotenzial in der Erzählung. Denn Proks Einstellung, alles vom Privatleben bis hin zur eigenen Gefühlswelt der Arbeit und dem Forschungsprojekt unterzuordnen sowie eine "unprüde" Einstellung zur eigenen Sexualität, verlangt er auch von seinen Mitarbeitern. Nicht zuletzt Iris, John Milks Frau, leidet sehr unter diesem Umstand und die Familienidylle wird mehr als einmal hart auf die Probe gestellt. Die Erzählung spitzt sich immer weiter zu und der Leser ahnt schon nach kurzer Zeit, dass sie nicht gut ausgehen kann ...

    Fazit: Eine sehr kluge Erzählung, die der Frage nachgeht, ob wir Menschen wirklich nur rein triebgesteuerte Lebewesen sind oder ob wir uns nicht doch durch mehr auszeichnen: durch unsere Gefühle und Empfindungen, wie Liebe, Eifersucht und Schmerz! Kann man Sex und Liebe voneinander trennen? Wie weit kann und darf man gehen? 
    Boyle versteht es sehr gut, einzigartige Figuren zu erschaffen, die er mit viel Liebe zum Detail, geschmackvoll und sehr scharfsinnig zeichnet. Ich habe "Dr. Sex" sehr gern gelesen, denn die Erzählung nimmt schnell Fahrt auf und bleibt bis zum Schluss spannend! Leseempfehlung!        
  4. Cover des Buches Die Tote im Götakanal: Ein Kommissar-Beck-Roman (ISBN: 9783499244414)
    Maj Sjöwall

    Die Tote im Götakanal: Ein Kommissar-Beck-Roman

     (87)
    Aktuelle Rezension von: UlrikesBuecherschrank

    In Borenshult(Östergötland)wird eine tote Frau gefunden die nackt im Schleusenbecken lag.Niemand in den angrenzenden Städten oder Bezirken vermisste sie.Martin Beck ist erster Kriminalassisten bei der Stadtpolizei und bearbeitet den Fall.

    Der Schreibstil ist dichter,meiner Meinung nach etwas schwermütig aber zügig zu lesen.Die Protagonisten passen hervorragend in diesen Krimi hinein.Der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

    Fazit:Die Handlung spielt sich in Schweden Mitte der sechziger Jahre ab.Die Atmosphäre kam mir beim lesen dichter vor.Das lag auch daran dass manche Sätze kurz gehalten sind und die Dialoge nur aus wenigen Wörtern besteht oder auskommt.Die Zeitsprünge fallen mitunter größer aus und so kann es sein dass bis zu drei solcher Sprünge in einem Kapitel stattfinden.Die Ermittlungen gestalten sich schwieriger aber kurz vor der ersten Hälfte nimmt die Story dann an Fahrt auf.Für mich wurde der Krimi dann auch kurzweiliger zu lesen.Für mich persönlich war es eine kleine Zeitreise zurück wo es noch kein Internet oder Handy gab-nur das klassische Telefon und man schrieb sich noch richtige Briefe, auch bei der Polizei.Ich war positiv überrascht auch deshalb weil es mehrere Verhörprotokolle gibt und ich mir selbst ein "Bild" von den Zeugen machen konnte.Ich muss gestehen dass ich zu Beginn etwas skeptisch war aber Kapitel für Kapitel,es sind 30 an der Zahl,wurde mir die Story sympathischer gerade auch nach der Hälfte des Buches.Im letzten Drittel wurde es für mich richtig spannend,aufregend und fesselnd-da ging es fast Schlag auf Schlag.Dieser typische Schwedenkrimi war für mich unterhaltsam und kurzweilig zu lesen.Es ist das erste Band einer Reihe und ist in sich abgeschlossen.Das Buch ist ein Lesehighlight und vergebe daher gerne 5 Sterne.


  5. Cover des Buches Das Affenhaus (ISBN: 9783499256196)
    Sara Gruen

    Das Affenhaus

     (171)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Die junge Forscherin Isabel Duncan beschäftigt sich mit Menschenaffen. Die zutraulichen und hochintelligenten Bonobos kommunizieren mit ASL. Ihre großartige Gabe für Sprache macht es Isabel und ihrem Team leicht, von ihnen zu lernen.

    Die Forschungsergebnisse sind fantastisch, bis eines Nachmittags vor dem Labor eine Bombe explodiert. Isabel wird dabei schwer verletzt. Für die Tat stehen zahlreiche Tierschutzorganisationen Pate. Doch die Ermittlungen laufen vorerst ins Leere.

    Nach der Explosion ist die Bonobo Gruppe ins Freie geflohen. Isabel kann nur vom Krankenbett aus zusehen, wie die Suche nach den Affen beginnt.

    Für die Journalisten beginnt ein Spießroutenlauf. Ausgerechnet John, der am Tag vor der Explosion ein Exklusiv-Interview mit den Affen führen durfte, wird entlassen. Doch so leicht gibt er nicht auf, denn auch ihm liegen die Affen am Herzen.

    Mit einem Knaller startet urplötzlich eine neue Bezahlshow im Fernen. Der schwerreiche und skrupellose Pornokönig Faulks bringt das „Affenhaus“ ins Fernsehen. Isabel kann das nur schwer verkraften, ihre Schützlinge dort anzusehen.

    Sie trifft auf Celia, ihre ehemalige Assistentin und gemeinsam treten die beiden gegen Faulks an. Doch der kämpft mit harten Bandagen um sein Imperium.

    Politisch wie auch emotional geht es hoch her. Bei John stehen familiäre Veränderungen bevor und Isabel muss mehr als eine bittere Wahrheit verkraften. Beide gehen gestärkt aus diesen hervor und die nächste Runde zur Befreiung der Bonobos kann beginnen.

     

    Sara Gruen lässt einen zweifeln. Wie weit muss und kann Forschung gehen? Anfänglich betrachtet man die Situation skeptisch, bis der Kommerz auch hier Einzug hält. Der Schutz solcher Tiere steht im Vordergrund, auch wenn sich diese Sprachforschung für uns Menschen als wahrer Segen zeigt.

    Gruen beleuchtet auch diverse Tierschutzorganisationen. Hier zu erkennen, ob militant oder nicht, ist nur schwer zu unterscheiden. Wie weit darf man hier gehen, um Tiere zu retten?

    Das Affenhaus hat mich schwer beeindruckt und einen genaueren Blick auf diese Forschung und ihr Engagement zum Schutz dieser Tiere ist sehr zu empfehlen.

  6. Cover des Buches Befreiung zur Lust (ISBN: 9783570012949)
    Nancy Friday

    Befreiung zur Lust

     (9)
    Aktuelle Rezension von: VOWI
    „Befreiung zur Lust“ von Nancy Friday kann man nicht auf Anhieb in ein Genre einordnen. Hier kommt es darauf an, wie man es liest - dazu später mehr. Einerseits kommt das Buch als Sachbuch daher, das einen psychologischen Einblick in das menschliche Sexualverhalten einer gehemmten Gesellschaft geben möchte. Es spezialisiert sich hierbei ganz auf Gedanken, Wünsche und besonders Masturbationsphantasien von Frauen und ist auch direkt an die Frau als Zielgruppe gerichtet. In gewissem Maße soll die Leserin aufgeklärt und von gängigen Vorurteilen und Hemmungen befreit werden, indem „normale“ Leserinnen wie sie selbst ihre eigenen sexuellen Phantasien und Erlebnisse beschreiben. Andererseits handelt es sich auch um ein erotisches Buch. Denn die Beispielphantasien sind durchaus plastisch und detailgetreu beschrieben. Um den Inhalt des Buches einordnen zu können, muß man wissen, dass es aus dem Jahr 1993 stammt und in den USA geschrieben wurde. Grundlage des Buches ist eine Aufforderung in einem ähnlichen Buch Nancy Fridays aus dem Jahr 1973, die eigenen Masturbationsphantasien aufzuschreiben und ihr zuzusenden. Beide Bücher bestehen hauptsächlich aus diesen Zuschriften von Amerikanerinnen zwischen 16 und 70 Jahren (meistens jedoch zwischen 20 und 40). Das Buch beginnt zunächst mit einer 70-seitigen Einführung, die im Grunde beschreibt, wie sich die Phantasien seit ihrem ersten Buch dieser Art bis zu diesem Buch (also von 1973 bis 1993) verändert haben. Sie beschreibt, wie gehemmt Frauen damals waren und dass sie heute sehr viel freier zu ihrer Sexualität stehen und in dieser Hinsicht Selbstbewusstsein entwickelt haben. Dabei wird immer wieder ausführlich und teils sehr langatmig darauf hingewiesen, wie wichtig die Rolle der Eltern als Vorbilder und die der Mutter als Bezugsperson ist. Nach der Einleitung ist das Buch in verschiedene Abschnitte gegliedert, die sich an den Inhalten der Phantasien orientieren, d.h. lesbische Phantasien, Dominations- und Unterwerfungsphantasien, verbotene Phantasien usw. Jeder dieser Abschnitte wird von der Autorin eingeleitet und anschließend mit einigen Leserzuschriften beschlossen. Auch diese Einleitungen sind unheimlich langweilig geschrieben und enthalten eigentlich keinen Wissensgewinn. Auch handelt es sich bei der Autorin um keine Psychologin, wie man annehmen könnte, sondern um eine Journalistin, so dass also bestenfalls pseudowissenschaftliche Aussagen zu erwarten sind. Meiner Meinung nach ist man also besser damit beraten, diese kurz zu überfliegen und sich dann den Zuschriften zu widmen. Diese Zuschriften geben dem Buch dann aber doch eine außergewöhnliche Note. Eingeleitet mit kurzen Angaben zu Ausbildung, Alter, Herkunft und Angaben zu den frühesten Begegnungen mit der eigenen Sexualität der Schreibenden folgt eine Beschreibung der eigenen MasturbationsPhantasien, die teils ergänzt werden mit den Gedanken und Wünschen der schreibenden Frauen. Wer für den Abend oder zu anderen Gelegenheiten eine Sammlung kurzer erotischer Texte sucht, ist hier also genau richtig. Grob in die angesprochenen Abschnitte gegliedert, bietet das Buch die ganze Bandbreite sexueller Neigungen. Ob sanft oder hart, vulgär oder blümerant, ob gehemmt oder leidenschaftlich, homo- oder heterosexuell, ob oral, anal, oder „normal“ - es ist alles enthalten bis hin zu „verbotenen“ Phantasien mit Hunden oder den eigenen pupertierenden Kindern. Und wenn die eine oder andere Phantasie zu seicht, zu langweilig, oder zu hart und abstoßend daherkommt, blättert man einfach eine Seite weiter und liest die nächste. Und so ganz nebenbei kann man seine voyeuristische Ader bei dem Gedanken bedienen, dass diese Texte nicht ausgedacht, sondern aus der Feder existierender Menschen stammt. Als Mann - und vielleicht auch als Frau - erwischt man sich dann das eine oder andere Mal bei dem Gedanken „Aha - es gibt doch Frauen, die das erregend finde!?“ Es gibt also, wie schon erwähnt mehrere Arten, das Buch zu lesen. Das Vorhaben, von der ersten bis zur letzten Seite zu lesen - als Sachbuch also, kann ich allerdings aus eigener Erfahrung nicht empfehlen. Wie wäre es stattdessen mit der Idee, einfach eine Seite aufzuschlagen und sich überraschen zu lassen, welche Phantasie sich in dem ausgewählten Text verbirgt? Fazit: Ein Buch, dass zwar hauptsächlich an Frauen gerichtet ist und im Grunde ein Aufklärungsbuch und nur ein kleines bißchen ein erotisches Buch sein will, was allerdings als kleine erotische Lektüre für zwischendurch sehr viel Freude bereiten kann - für Männer genauso, wie für Frauen. Übersieht man die pseudoanalytischen Aussagen der Autorin, hat man eine wunderbare Anthologie erotischer Phantasien vor sich. Da kann man nur sagen: Viel Spaß beim Lesen!
  7. Cover des Buches Juliette oder die Vorteile des Lasters (ISBN: 9783548268613)
    Marquis de Sade

    Juliette oder die Vorteile des Lasters

     (33)
    Aktuelle Rezension von: GilbertvonLuck
    20 Jahre war ich alt, als ich das Buch in die Hand bekam.
    Ich traute meinen Augen nicht. Auf Seite 17 war ich zum ersten Mal erregt.
    Danach war ich erschüttert über mich selbst. Ein halbes Jahr voller Selbstzweifel benötigte ich, um zu akzeptieren, dass Grausamkeit im Menschen ebenso vorhanden ist wie Liebe und dass Fantasien und reales Handeln zweierlei sind.

    Werter Leser: Lass' alle Hoffnung fahren!
    "Juliette oder die Vorteile des Lasters" ist nicht herkömmlich deviant, paraphil  oder "pervers" - dieser Roman ist grenzenlos in seinen ausschweifenden Inhalten. Er passt nicht ins herkömmliche "BDSM"-Klischee, sein Inhalt macht vor nichts Halt und kennt KEINE Tabus. Die geschilderten Ausschweifungen enden mit Vorliebe in Lustmorden, die Juliette mit überschwappender Begeisterung begeht!
    Auch Eltern und Kinder werden nicht geschont - wobei ich nie begriff, warum die Darstellung des Mordes an einem Menschen schlimmer sein sollte als die an einem anderen. Schließlich gibt es bezüglich des Lebensrechtes eines Menschen keine Wertigkeit, wonach etwa eine 80-jährige Dame weniger wert wäre als eine 8-jährige.

    De Sade öffnet einem die Augen für die irren, düsteren, blutrünstigen Seiten des eigenen Selbst.
    Im besten Falle kann man danach besser mit ihnen umgehen als die Saubermänner, die durchdrehen und Verbrechen begehen, wenn sie nur die Gelegenheit dazu erhalten oder eine passende `moralische´ Begründung finden. So sind es z.B. gewiss nicht Leser oder gar Anhänger de Sades gewesen, die Massaker wie das von My Lai in Vietnam angerichtet haben. Das waren blitzsaubere Jungs, die sich vielleicht schon über ein Nacktbild auf einer Illustriertentitelseite empört hätten.
    Im schlechtesten Falle mag man nach dem Lesen Probleme haben, sich selbst im Spiegel anzusehen.

    Im Laufe vieler Jahre habe ich einige Freunde und viele Freundinnen mit diesem Buch konfrontiert. Eine Einzige hat sich davor verschlossen, verbarg sich offenbar vor den möglichen Abgründen ihrer eigenen Seele. Alle anderen haben mir nach dem Lesen mit bleichem Gesicht gegenüber gesessen, erschüttert von sich selbst, aber gestehend:
    "Es war geil."

    Liest man andere Rezensionen über "Juliette", erscheinen diese oft  zeitgeistgerecht sehr moralisierend.
    Ich glaube diesen Rezensenten nicht.
    Eigenartigerweise wird dieser von der Kritik fast einhellig zerissene Roman immer wieder neu aufgelegt. Würde der Roman nur mit Abscheu erfüllen, ließe er sich kaum verkaufen. Ich unterstelle, dass er der heimliche Favorit in manchen Schlafzimmern ist.
     
    So seid Ihr!

    So sind wir Menschen.

    So bin gewiss auch ich.

    Ein Irrsinn ist, dass dieses Buch jeder 12-Jährige erstehen und lesen kann, ein Pornoheftchen aber nicht. De Sade ist eben Literat, nicht Pornograph ...
    Das lässt m.E. gewisse Jugendschutzbestimmungen lächerlich erscheinen.

    Alle, die ich kenne, wussten nach der Lektüre besser über sich Bescheid. Wer seine dunkelsten Seiten kennt, kann besser mit ihnen umgehen und sie kontrollieren.
    Keiner lief Gefahr, Verbrechen zu begehen - eher war er gewappnet für den Fall der Fälle.
    Alle konnten sie das Buch für das nutzen, wofür der 12-Jährige besagtes Heftchen nicht nutzen darf.
    Eine einzige Frau unterlag der im Buche fast nebenbei transportierten Philosophie der Befürwortung des Bösen an sich. Auch sie wird nun weder Kinder noch Eltern lustmorden, doch rechtfertigt sie sich damit ihren rücksichtslosen Egoismus und ihre Neigung zur Bosheit gegenüber anderen.

    Das ist vielleicht das einzig Gefährliche an diesem Buch:
    Nicht die Darstellung der perversen Sexualität, sondern die Vermittlung einer Philosophie, nach der es für einen selbst immer das Beste ist, so böse und niederträchtig wie möglich zu sein.

    Manchmal graut es mich davor, wie sehr die Realitäten unserer Welt
    de Sades Philosophie Recht zu geben scheinen.
  8. Cover des Buches Kinsey (ISBN: 9783453600171)
    Bill Condon

    Kinsey

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch zu der Filmbiographie um den viel zu unbekannten Sexualrevolutionär Kinsey: Ob man ihn wirklich als "zweiten Darwin" bezeichnen kann, sei dahingestellt, auf jeden Fall hat Professor K. das Leben aller Menschen verändert, indem er den Schleier gelüftet hat, der von Moralpredigern auf die Sexualität gelegt wurde. Endlich erkannte man, daß es nicht "nur" hetero- oder " nur" homosexuelle Menschen gab, sondern daß die menschliche Sexualität so vielgestaltig war wie die Menschen selbst und daß eine Kriminalisierung von bestimmten Handlungsweisen als verboten oder krankhaft nichts an deren Natürlichkeit änderte. Das Buch bietet hingegen nur einen kurzen Einblick auf eine vielschichtige Persönlichkeit, ansonsten sind nur Urteile Dritter vorhanden.
  9. Cover des Buches Pervers, oder? (ISBN: 9783456846729)
    Brigitte Vetter

    Pervers, oder?

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Ein gut ausgearbeitetes Fachbuch zum Thema "Sexuelle Präfernzstörungen". Autorin Brigitte Vetter stellt die häufigsten Störungen vor, analysiert sie und stellt Behandlungsmethoden und Ursachen vor. Dabei verurteilt sie die Betroffenen nicht, sondern schreibt informativ und neutral über die verschiedenen Krankheiten. Jeder Störfall ist in einem eigenen Kapitel vorgestellt und wird überaus klar dargestellt. Der Verlag Hans Huber hat mit diesem Werk ein leicht verständliches und qualitativ hochwertiges Buch zu einem sehr heiklen Thema auf den Markt gebracht. Brigitte Vetter ist eine erfahrene Psychotherapeuting und weiss, worüber sie schreibt. Das Buch ist auch für Laien verständlich, sodass sich nicht nur Therapeuten in diesem Fachbuch informieren können, sondern auch Betroffene und Angehörige. Auch Leute, die etwas mehr über die angeblich Perversen wissen möchten, sollen zu diesem sehr empfehlenswerten Buch greifen.
  10. Cover des Buches Eros (ISBN: 9783596311903)
    Elise Title

    Eros

     (25)
    Aktuelle Rezension von: trinity315
    Dr. Caroline Hoffmann ist Psychiaterin und ihre Patienten sind Menschen, die ein krankhaftes Sexualverhalten aufweisen. Als plötzlich Männer ermordet an öffentlichen Orten aufgefunden werden, mit einer Metallkette erdrosselt und nackt, geriet sofort Caroline in das Visier der Polizei. Nur weil sie zufällig in der Nähe des ersten Tatortes war und das zweite Opfer ihr Liebhaber Dr. Martin Bassett war, ist sie für die Polizei die Hauptverdächtige. Sie allerdings glaubt, dass zwei ihrer Patienten dahinter stecken. Das eine ist Meg Spaulding, eine Nymphomanien die fremde Männer an öffentlichen Orten verführt, und der andere, Steve Kramer, ist ein Voyeur, der anderen gerne beim Geschlechtsverkehr zuschaut. Neben den ständigen Verhören der Polizei und einer nervigen Reporterin, wird Caroline auch noch von Steve um $ 50.000 erpresst, damit er sich ins Ausland absetzen kann. Doch wer steckt hinter all den Männermorden? Sind es wirklich Meg und Steve oder ist es doch eine ganz andere Person? „Eros“ ist mein erster Roman von Elise Titel. Am Anfang war ich etwas unschlüssig ob ich das Buch wirklich lesen soll. Der Klappentext hat mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen, aber ich muss im Nachhinein sagen, dass es sich wirklich gelohnt hat dieses Buch zu lesen. Elise Titel schreibt in einem flüssigen und einfachen Schreibstil der sich gut lesen lässt. Das Buch besitzt auch eine wirklich spürbare Spannung, die einen Das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Kann ich nur empfehlen. Wirklich richtig gut.
  11. Cover des Buches ULLY ARNDT PLAYBOY CARTOONS (ISBN: 9783935229661)
    Ully Arndt

    ULLY ARNDT PLAYBOY CARTOONS

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Cartoons aus dem Playboy, interessiert sich da wirklich niemand dafür? Kurzweilig und manchmal schön altmodisch.
  12. Cover des Buches Stadt der Finsternis - Duell der Schatten (ISBN: 9783802587474)
    Ilona Andrews

    Stadt der Finsternis - Duell der Schatten

     (186)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy87

    Kate ermittelt in einem Fall bei dem ein Gestaltwandler bestialisch zerstückelt wurde und schnell findet sie einen Zusammenhang zu einer Kampfarena heraus. Undercover versucht sie mehr herauszufinden, aber ihre Gegner sind stärker als gedacht. 

    Mich hat auch der dritte Teil wieder gut unterhalten und ich mag was sich da langsam zwischen Kate und Curran anbahnt. Außerdem finde ich es schön, dass Kate in jedem Band neue Freunde findet und sie nicht mehr alleine dasteht.

    Die Story fand ich manchmal verwirrend, da die Geschichte ein sehr schnelles Tempo hat und ich außerdem das Gefühl hatte, dass mir Vorwissen fehlt. Aber aufs gesamte gesehen war es eine schlüssige Geschichte. 

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