Bücher mit dem Tag "shakespeare and company"
7 Bücher
- Stefan Bollmann
Frauen und Bücher
(82)Aktuelle Rezension von: UlenfluchtFrauen lesen etwas anderes als Männer. Pi mal Daumen kann dem jeder zustimmen, der mal eine Buchhandlung besucht hat. Dass Frauen aber auch anders lesen, ist jedoch der Mehrheit nicht klar gewesen. An dieser Stelle setzt das Buch an. Es ist eine Kulturgeschichte des weiblichen Lesens und dabei nicht nur leicht zu lesen, sondern anschaulich, erhellend und äußerst vergnüglich.
Der Autor führt den Leser/die Leserin (es ist zu hoffen, dass dieses Buch auch Männer lesen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, Frauen zu verstehen) durch fast 300 Jahre Geschichte und greift dabei die großen Errungenschaften und Werke heraus, die seines Erachtens weibliches Lesen geprägt haben. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht bestehen. Wir erfahren vom Aufstieg des Romans, der vermeintlichen weiblichsten aller Textarten, und bekommen den Weg von der Leserin (18. Jhr) zur Schriftstellerin (Jane Austen) und schließlich zur Literatin (Susan Sonntag) und Verlegerin (Sylvia Beach) vor Augen geführt.
Die große Stärke des Buchs ist es, die Geschichten der Akteurinnen selber sprechen zu lassen. Durch deren Leben scheint die Bedeutung des Lesens durch und ermöglicht Identifikation. Gleichzeitig wird das Neue herausgestellt und mit großer Eloquenz seitens des Autors eingeordnet. Einige, wenige Schwachstellen zeigen sich dort, wo eben jene Geschichten ein wenig lang sind, wie jene Klopstocks, und dort, wo sie nur angedeutet sind, wie die von Marilyn Monroe. Hier wünscht man sich mehr Augenmaß.
Dieses Buch ist trotzdem ein unverzichtbares Muss für Leser, Leserinnen, Kulturinteressierte, Historiker, Literaturwissenschaftler, Leseratten… also für alle.
- Kerri Maher
Die Buchhändlerin von Paris
(84)Aktuelle Rezension von: riraraffi„Paris war einfach die Stadt” S.1
Sylvia Bleach geht als junge Amerikanerin 1919 nach Paris. Ihre Liebe zur französischen Literatur führt sie in eine kleine Buchhandlung. Dort entdeckt sie nicht nur Bücher, die sie begeistern, auch die Besitzerin Adrienne hat es ihr angetan. Sie freunden sich an, Adrienne ist jedoch bereits mit Suzanne liiert. So schmiedet Sylvia eigene Pläne: Eine Buchhandlung in New York, fern von der unerfüllten Sehnsucht. Doch wie das Leben so spielt, kommt alles anders und sie wird nicht nur einer Pariser Buchhändlerin, sondern auch Freundin, Lebensgefährtin, Unterstützerin, Verlegerin und letztlich auch ein wichtiger literarischer Standpunkt der Pariser Literatur. Wie das alles kam und was James Joyce damit zu tun hat, erfährt man in dem Roman. Denn dieser erzählt eine wahre Geschichte.
Am Anfang ahnt man nicht, wie viel man lernen und mitnehmen wird. Die Gespräche, der Briefwechsel und die Beschreibungen wirken so authentisch, da müssen Fakten hinterstecken. Spätestens im Nachwort erfährt man von der detaillierten Recherche Kerri Mahers, die die Geschichte der echten Sylvia Beach in einen Roman eingebettet hat. Selbst als fiktive Figur, ist Sylvia Beach eine beeindruckende Frau, zu erfahren, dass sie tatsächlich gelebt und wahrhaftig James Joyces Roman Ulysses verlegt hat, ließ die Bewunderung ins Unermessliche steigen. Der Roman bietet der Frau, die die Fäden gezogen hat, die Bühne, die sie verdient hat. Man erfährt zusätzlich einiges über das damalige Leben in Paris und die Literaturszene, für Bücherliebende also ein Muss. Unabhängig vom Inhalt, fliegt man dank des angenehmen Schreibstils durch die Seiten und man möchte am Ende eigentlich nur noch mehr erfahren - dafür sollte man definitiv das Nachwort lesen!
- Ursula von Kardorff
Adieu Paris
(1)Aktuelle Rezension von: SokratesDas Buch ist interessant für denjenigen, der über das künstlerisch-kulturelle Leben in Paris des 20. Jh. etwas erfahren will. Die Autorin war in den 70er Jahren in Paris unterwegs, dokumentierte die Bauentwicklung, das Entstehen neuer und Verschwinden alter Bausubstanz. Diese Bebachtungen sind eingebettet in biographische Erzählungen: so werden Picasso, Hemingway, James Joyce, Gertrude Stein und viele andere französische Künstler und Schriftsteller vorgestellt. Als Begleitung für einen Paris-Urlaub eine recht gute Lektüre. - Noel Riley Fitch
Sylvia Beach
(3)Aktuelle Rezension von: misswinniepoohEine wunderbare geschriebene Biographie über die Schwierigkeiten als Frau in den 20er Jahren ein Geschäft zu führen, und über die Liebe zur Literatur. Die Liebe zur Literatur spürt man in jedem Satz. Nur zu empfehlen. - Andrea Weiss
Paris war eine Frau
(15)Aktuelle Rezension von: Pearls_of_SakuraUnsere weiblichen Vorfahren machen Mut.
Künstlerinnen auf steinigen Wegen im Paris der letzten zwei Jahrhunderte.
Kämpferinnen für ihre eigenwilligen Ziele - stets auf die Moral ihrer Zeit pfeifend.
Kurzbiographien über faszinierende Frauen. Da denke ich an Fernando Pessoa: Portugiesischer Dichter )
" Wir sehen es an all diesen Hochbegabten, an sich selbst und der Welt verbrannten Frauen, die nur das wollten, was Männer seit Jahrtausenden tun: schöpferisch sein, kreativ sein, bei sich selbst sein, tun und lassen können, was Spaß macht und nicht erlaubt ist. "
Sehr lesenswert !
- Djuna Barnes
Paris, Joyce, Paris
(7)Aktuelle Rezension von: MilagroEin wenig anstrengend war es schon...es handelt sich um drei kurze Abhandlungen, eher Reportagen der Djuna Barnes. Die Sprache ist anspruchsvoll, der Stil hervorragend, gleichzeitig aber auch langatmig. Barnes Reportagen stammen aus einer anderen Zeit, die erste beschreibt eine Rückkehr nach Paris und ein Zusammentreffen mit Joyce. Die zweite Reportage - 1922 in der Vanity Fair veröffentlicht - beschreibt mehrere Treffen mit Joyce in Paris, kurz nach der Veröffentlichung seines Buches Ulysses. Die dritte Reportage beinhaltet einen Rückblick, vielleicht ein wenig romantisch verklärt, auf das Paris vergangener Tage. Keine dieser Reportagen hat mich fesseln können, möglicherweise ist der Blick der damaligen Zeit auf ein da bereits vergangenes Paris auch zu entfernt. Der kleine Band enthält allerdings eine wunderbare Auswahl mehrerer schwarz-weiß Fotos aus der Zeit und die vermochten gleichwohl zu fesseln. Zu empfehlen lediglich für Freunde der 1920iger. - Jeremy Mercer
Books, Baguettes and Bedbugs
(3)Aktuelle Rezension von: pamNEin Buch ueber das Leben in einem der bekanntesten Buchlaeden der Welt.Der Autor ist unzufrieden mit seinem Leben und seinem Job in Kanada. Als er sein Leben bedroht fuehlt zieht er spontan nach Paris. Nachdem das Leben knapp wird, zieht er in den Buchladen Shakespeare and Company. Umgeben von den verschiedensten Charakteren und Kunden erlebt er vieles, das sein Leben bereichert.
Das Buch ist eine Autobiografie und dadurch aus der Sicht des Autors verfasst. Zu Beginn fand ich das Buch etwas schleppend und es hat mich nicht gepackt trotz des fliessenden Schreibstils. Mit jedem Kapitel fand ich das Buch jedoch immer interessanter und hatte immer mehr Spass am Lesen.Die Lebenssituation im Buchladen und die Charaktere sind etwas eigen und nicht fuer jeden etwas. Die Charaktere haben meist kein festes Einkommen, wenig Privatsphäre aber viele Träume. Was die Träume angeht, Spontanität und sein Leben zu Leben, ist das Buch richtig inspirierend und die Geschichten der verschiedenen Charaktere sind ein Ansporn die eigenen Traeume zu verwirklichen. Mit der Lebenssituation der Charaktere konnte ich nichts anfangen und dadurch war das Lesen an manchen Stellen nicht ganz so interessant. Im grossen und ganzen jedoch eine interessante Story mit interessanten Charakteren. Ich denke auch ein kleines Must-read fuer alle Buchliebhaber.