Bücher mit dem Tag "sherwood"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sherwood" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Die Schwestern von Sherwood (ISBN: 9783453358331)
    Claire Winter

    Die Schwestern von Sherwood

     (180)
    Aktuelle Rezension von: Mia80

    „Die Schwestern von Sherwood“ ist unterteilt in zwei Erzählebenen.
    Ein Handlungsstrang spielt Ende des 19. Jahrhunderts und erfüllt alle Voraussetzungen, um ein richtig schöner Schmöker zu sein, in den man sich perfekt vertiefen kann.
    Die Schwestern Cathleen und Amalia haben eine sehr enge und vertraute Beziehung. Als als Amalia aufgrund einer Erkrankung taub wird, ändert sich daran nichts. Als sich beide jedoch in den selben Mann verlieben, nimmt eine Verkettung von tragischen Ereignissen ihren Lauf.

    Claire Winter kreiert eine tolle, düstere Atmosphäre. Alte Herrenhäuser, Dauerregen und eine Moorlandschaft, die faszinierend und gefährlich gleichermaßen ist.
    Was die Charaktere anbelangt, sind die beiden Schwestern ein Lichtblick zwischen einer Vielzahl an Personen, die überwiegend berechnend und aus monetären Beweggründen agieren. Am meisten erschreckt hat mich allerdings die Art und Weise, wie damals mit tauben Menschen umgegangen wurde.

    Das Liebesdreieck empfand ich ich als sehr tragisch, auch wenn ich die Emotionen der Protagonisten nicht so gefühlt habe. Einerseits sprechen Edward und Amalia von der großen Liebe, gleichzeitig haben sie so viele Geheimnisse vor einander, dass jeder eigentlich nur in ein Phantom verliebt sein kann und nicht in die echte Person.

    Wegen mir hätte die Geschichte gerne exklusiv 1881 spielen können. Parallel gibt es nämlich noch eine zweite Erzählebene, in der Melinda 1948 ein geheimnisvolles Päckchen erhält und sich auf Spurensuche begibt.
    Die Handlung wird also einerseits 1881 vorwärts erzählt und 1948 rückwärts. Dadurch wird schon frühzeitig sehr viel preisgegeben. Bevor ich in der Hälfte des Romans war, war mir eigentlich schon klar, wie die weitere Entwicklung aussehen wird. Dadurch hat mir etwas die Spannung gefehlt.

    Mein abschließender Kritikpunkt hat nichts mit dem Inhalt zu tun. Ich finde, dieses Buch ist extrem papierverschwenderisch gedruckt. Es gibt sehr viele Leerseiten. Bestimmt könnte man vom Umfang 50 Seiten abziehen, wenn man den Text einfach fortlaufend gedruckt hätte.

  2. Cover des Buches Der Barde (ISBN: 9783426503706)
    Angus Donald

    Der Barde

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Alan Dales Leben ändert sich schlagartig, als er eines Tages beim Stehlen einer Pastete erwischt wird- zunächst einmal fällt er Sir Ralph Murdac, Verwalter von Nottingham Castle, negativ auf, der ihn für den Diebstahl sogleich zur Rechenschaft ziehen will.

    Doch Alan gelingt die Flucht zurück nach Hause. Geistesgegenwärtig bringt ihn seine Mutter nur kurze Zeit später zum Herrn der Wälder, dem Kopf der Gesetzlosen aus dem Sherwood Forest, Robin Hood. Unter Robins Fittiche lernt der junge Dieb Alan ein Krieger zu werden. Doch auch seine musikalische Ader wird berücksichtig. Alan zur Seite gestellt wird der französische, ebenfalls geächtete Barde Bernard, der ihm die Kunst des Singens und Komponierens näher bringen und Alans Fähigkeiten verfeinern soll.

    Obwohl Alan unter Robins Getreuen viele neue Freundschaften schließt, gibt es auch Neider und Feinde, wie Guy. Das zwingt Alan nicht nur dazu schnell erwachsen zu werden, sondern auch mit List und Tücke zu agieren, wenn er überleben will.

    Eines Tages offenbart ihm Robin einen Plan- Alan soll als Bernards Begleiter an den Hof von Königin Eleonore gehen um zu spionieren. Dabei gerät er in Lebensgefahr, denn dort trifft er erneut auf Guy und Sir Murdac...

    "Der Barde" ist der erste Teil einer abenteuerlichen Saga über eine der wohl beliebtesten Sagengestalten überhaupt- Robin Hood!

    Der Roman wird aus Sicht eines jungen Diebes geschildert, der unter Robin Hoods Aufsicht vom Kind zum Mann und unerschrockenen Kämpfer reift. Was ich besonders bemerkenswert fand, war, dass der Autor nicht den Fehler begeht, Robin Hood nur als schillernden Helden darzustellen, sondern im Gegenteil einen Menschen mit Stärken und Schwächen zu beschreiben, der nicht nur gut ist und sich für die Armen einsetzt, sondern durchaus auch grausame Züge an sich hat, wenn sie seinem Zweck dienlich sind. So wirkt Angus Donalds "Robin Hood" viel authentischer und glaubwürdiger, als in vielen anderen Erzählungen.

    Allerdings ist nicht Robin die Hauptfigur des Romans sondern Alan Dale. Alan ist ein gewitzter, allerdings zunächst noch recht ängstlicher Junge und sein Reifeprozess gestaltet sich dementsprechend langsam aber plausibel. Durch die gewählte "Ich-Form" bekommt man einen guten Einblick in seine Gefühlswelt und auch seine innere Zerrissenheit in Bezug auf Robin. Zum einen verehrt Alan Robin wie einen Helden, zum anderen stoßen einige von Robins grausamen Taten, Alan auch wieder ab.

    Der Schreibstil von Angus Donald ist sehr mitreißend uns packend, allerdings nichts für ganz zarte Gemüter, denn Kampfszenen werden recht bildlich und ungeschönt dargestellt.
    Zeitlich hat der Autor den Roman zum Ende der Regierungszeit von König Henry II. angelegt, bevor Richard Löwenherz König wurde.

    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch anzubringen- ich fand, obwohl die Erzählung Alans spannend geschildert ist, dass der Roman durchaus noch einige Dialoge mehr vertragen hätte und auch die Nebenakteure wie Tuc oder John ein wenig mehr Aufmerksamkeit von Seiten des Autors verdient hätten.
    Auch ist die Romanfigur Sir Murdac ein wenig konturenlos; fast prototypisch böse geraten.

    Ansonsten ist der Roman wunderbar und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

  3. Cover des Buches Kevin von Locksley. Kevins Schwur (ISBN: 9783404143924)
    Wolfgang Hohlbein

    Kevin von Locksley. Kevins Schwur

     (13)
    Aktuelle Rezension von: JuliaO
    Das Cover lässt leider zu wünschen übrig, aber der Inhalt war sehr gut ;) Bitte über das Cover hinwegsehen und trotzdem Lesen! 1: Kevins Reise 2: Kevins Schwur
  4. Cover des Buches Das Blut des Löwen (ISBN: 9783426521465)
    Mac P. Lorne

    Das Blut des Löwen

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Eliza08

    Historische Fakten verknüpft mit einer Abenteuergeschichte. Robin Hood wird durch diesen Roman wieder lebendig. In der Handlung geht es um Robin Hood, der zusammen mit Marian in der Gascogne lebt um seinen „Ziehsohn“ Fulke, den illegitimen Sohn von König Richard, vor dem grausamen König Johann ohne Land zu schützen versucht. Doch bald droht Gefahr für Fulke. Somit zieht Robin mit Fulke nach Spanien zu den Mauren. Dort kommt es zu Konflikten. Fulke sowie Robins Heimat sind in Gefahr. Wird es Robin mit seinen Verbündeten schaffen seine alte Heimat zu schützen und gegen König John bestehen?

    Von Robin Hood haben viele Lesenden bereits einmal gehört. Allerdings nicht so facettenreich wie dieser Charakter hier dargestellt wurde. Obwohl er ein starker Kämpfer mit Schwert und Bogen ist beweist er doch viel mehr als nur Kampfeskunst. Er beweist politisches Geschick, ist barmherziger Freund der Armen und Schwachen sowie überzeugt mit einer besonderen Weitsicht gewisse Prozesse vorauszuahnen. Ich war von seinem facettenreichen Charakter sehr begeistert. Auch seine Frau Marian ist sehr vielfältig. Als Frau ist sie ihrer Zeit voraus und ist mehr als die Frau von Robin, sondern beweist mehr als nur einmal, dass sie ihren eigenen Kopf hat und vor Gefahren fast genauso wenig zurückschreckt wie ihr Gatte. Neben Fulke, den Gefährten von Robin wie Little John oder Bruder Tack abgesehen sorgen die zahlreichen Nebendarsteller für Abwechslung und unterschiedliche Charaktertiefen in der Handlung. Die Erzählung umspannt ungefähr 14 Jahre und ist trotz mancher Zeitsprünge gut und verständlich lesbar. Gehoben und mit einer mittelalterlichen Sprachfärbung versehen ist der der Schreibstil des Autors angenehm. Aufgrund vieler kleinen Teilhöhepunkten ist diese Erzählung bis zum Schluss sehr spannend und sorgt für Kurzweile. Dem Autor war es wichtig die historischen Fakten so darzustellen, wie sie niedergeschrieben sind. Dies ist ihm sehr gut gelungen. Trotzdem wirkt diese Geschichte sehr lebendig und ich als Leser hatte eine helle Freude mit diesem Roman. Ein Personenverzeichnis, eine Zeittafel, ein Glossar sowie eine Bibliographie sind die zusätzlichen Infos, die der Autor bzw. Verlag den Lesenden zur Information zur Verfügung stellt. Das Fazit ist sehr positiv. Wer einen lebendigen und vielseitigen Robin Hood erleben möchte und das in einem historisch sehr gut recherchierten Kontext wird in diesem Roman viele Wünsche erfüllt bekommen.

  5. Cover des Buches Die Schatten von Sherwood (ISBN: 9783492962377)
    Tilman Röhrig

    Die Schatten von Sherwood

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Inhalt: Die Bewohner Nottinghams leiden unter der Herrschaft König Johanns. Sie sind arm und hungern. John Little ist Jäger und ernährt damit sein Dorf. Doch jedes wilde Tier ist Eigentum des Königs. Als Bestrafung dafür, löscht der Sheriff von Nottingham das ganze Dorf aus. John Little wird Augenzeuge davon. Er flieht mit der einzigen Überlebenden, der kleinen Marian. Schutz suchen sie im Sherwood Forest. Doch dort werden sie ebenfalls aufgelauert: Vom Räuber Robin Hood. Meinung: Vor Jahren las ich den Jugendbuchroman "Robin Hood" von Tilman Röhrig, welchen ich großartig fand. Als mir dann dieses Buch in die Hände fiel, war mir klar, dass ich es lesen musste. Wieder ein erneutes Robin Hood Buch, wird sich mancher denken. Doch auch wenn Eckpfeiler der Geschichte immer die selben sind, so interpretiert Röhrig die Geschichte doch auf eine neue, interessante Art und Weise. Zu anfangs war es für mich schwer, richtig in die Geschichte einzusteigen. Das liegt vor allem am Stil, den Röhrig verwendet: Abgehackt erscheinen die Sätze, die direkte Rede gestaltet er der Mundsprache nahe. Das mag zwar zum Geschehen passen und das ganze realistischer wirken lassen, aber es hemmt zu beginn sehr den Lesefluss. Marian ist am Anfang der Geschichte ein kleines Mädchen, das von John Little, der später zu Little John wird, großgezogen wird. König Richard, auch Richard Löwenherz genannt, der sein Reich verließ um auf die Kreuzzüge zu gehen und somit seinem Bruder Johann Platz für die Herrschaft brachte, wird nicht als der strahlende König dargestellt, wie es sonst so oft der Fall ist. Doch am gelungensten ist die Darstellung von Robin Hood. Im Klappentext des Buches steht der Satz "Der Räuber Robin Hood greift sie auf, doch ist er nicht der schillernde Held, für den er gehalten wird". Zu anfangs war ich enorm skeptisch - Robin Hood sollte vielleicht böse sein? Mein Kindheitsbild von meinem geliebten Helden wagte etwas zu wanken. Doch im Nachhinein verstehe ich die Darstellung und finde sie überaus gelungen. Tilman Röhrig zeigt Robin Hood bis auf jedes kleinste Detail - Er beleuchtet nicht nur seine guten, sondern auch seine schlechten Seiten. Es gelingt ihm, die Legende dieses Helden zu vermenschlichen, wodurch die Geschichte realistischer wirkt. Und das faszinierende ist, dass man Robin, trotz seiner schlechten Seiten, einfach lieben muss. Fazit: Der strahlende Held Robin Hood wird vermenschlicht - Tilman Röhrig schafft es, den Mythos neu zu beleben.
  6. Cover des Buches Der Kreuzfahrer (ISBN: 9783426503713)
    Angus Donald

    Der Kreuzfahrer

     (3)
    Aktuelle Rezension von: MichaelSterzik
    Der Kreuzfahrer (Angus Donald) 1190. Um eine alte Schuld abzutragen, wird der berühmte Outlaw Robin Hood von Richard Löwenherz verpflichtet, beim Dritten Kreuzzug mitzuziehen. Doch schon auf dem Weg nach Osten holt ihn die Vergangenheit blutig ein: Ein Verräter in den eigenen Reihen will Robin töten, bevor sein Fuß die Schlachtfelder des Heiligen Landes betritt …(Verlagsinfo) Kritik Wir alle kennen die sagenhafte und legendäre Figur Robin Hood aus Comics, Büchern und diversen Verfilmungen. Der Rächer und Gesetzlose der für die armen Menschen rund um Nottingham geraubt und gestohlen hat, um die armen und unterdrückten Menschen in dieser Grafschaft zu unterstützen. Genauso gut kennen wir die Ausgang dieser Geschichte: Richard auch genannt Löwenherz kehrt von Kreuzzügen im Heiligen Land heim und rettet England vor seinem Bruder König oder Prinz Johann ohne Land! Nebenbei erkennt Richard die Treue von Robin und per Amnestie erhält der nun ehemalige Vogelfreie seinen Grafentitel, seine Privilegien und seine Ländereien wieder. Analysieren wir den Charakter Robins, so wird dieser als selbstlos, edel, heldenhaft, stark und schön gezeichnet. Ebenso tummeln sich an seiner Seite seine treuen Freunde z.B. Little John, Will Scarlett, Bruder Tuck und seine herzallerliebste Dame die holde Lady Marian. Damit ist eigentlich schon alles im groben Erzählt. Die Protagonisten sind gesetzt, die Grundidee bewegt den Spannungsbogen aus einem Baukasten und das Ende ist uns sowieso ebenso bekannt. In „Der Barde“ von Angus Donald erzählt der Autor die schon unlängst bekannte Geschichte um Robin von Locksely, auch genannt Robin Hood aus der Perspektive des treuen Alan Dale, ein Kampfgefährte und Freund Robins. Im zweiten vorliegenden Band „Der Kreuzfahrer“ erzählt Angus Donald wie die Lebensgeschichte Robin Hoods einen Schritt weitergeht. Was Angus Donald wunderbar in den beiden Bänden gelingt ist, dass Robin Hood alles andere als der edle und selbstlose Held ist, wie er bislang immer dargestellt wurde. Angus Donalds Robin Hood ist kalt und unberechenbar, er tötet wenn er muss auch unschuldige um sein Ziel zu erreichen. All sein tun dient nur einem Zweck: Er opfert sich auf für seinen König, sein Versprechen und seine Freunde. Loyalität ist für ihn der Grundbegriff für Ehre und Treue. Ist man keiner seiner Gefährten und Freunde, so schwebt man ständig in Lebensgefahr, sollte man sich nicht seinem Willen oder seinen Vorstellungen beugen. Robin sieht seine Person und sein Umfeld aber mit dem klaren Blick eines kompromisslosen Realisten. Er glaubt an sich und weder interessieren ihn aufkeimende Rebellionen gegen die Juden im eigenen Land, noch folgt er König Richards Kreuzzug blind in Heilige Land aus einer fanatischen Ideologie. Er folgt ihm, weil er es ihm schuldig ist, nicht mehr oder weniger selbstlos sind also seine Motive. „Der Kreuzfahrer“ von Angus Donald ist ein historischer Rom mit einer gewissen Durchschlagskraft und überzeugt durch eindringliche und manchmal sehr brutalen Szenen. Ritterlichkeit und Moral findet man hier nur sehr wenig und auch Richard Löwenherz wird hier so realistisch geschildert, wie es die Geschichtsbücher hergeben. Er metzelt tausende von Menschen wieder um seinen Willen durchsetzen zu wollen, und ob da nun wehrlose Frauen und Kinder wahllos mit dem Schwert geköpft werden, interessiert ihn wenig. Zwar entwickelt sich der Spannungsbogen rasant mit der Geschichte, doch erst ca. in der Mitte geht es auf ins Heilige Land. Vorher muss sich Robin Geld in York leihen und wird Zeuge der Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung. Zwischendurch entgeht er immer diversen Mordanschlägen, diese werden allerdings aufgelöst und versprechen am Ende eine ziemlich gute eingebaute Überraschung. Der Roman wird nur aus der Perspektive Alan Dales erzählt, dass hat den Vorteil einer gewissen Objektivität und lässt den Leser genauso mitfiebern, wie Dale selbst. Ein großer Nachteil allerdings, dass man die Motivation eines Robin Hoods oder Richard Löwenherz überhaupt nur schwerlich folgen und somit nicht nachvollziehen kann. Auch die blutigen Kämpfe werden nicht heroisiert oder beschönigt, hier wird gemetzelt, gemeuchelt und verstümmelt und würde sicherlich einen FSK 18 Eischätzung bekommen, würde man es verfilmen wollen. Das Tempo und die Spannung sind hoch, und gerne folgte man Alan und Robin in die verschiedenen Abenteuer. Es wird so denke ich, auch nicht bei dem zweiten Band bleiben, denn die Lebensgeschichte des Robin Hoods endet nicht, denn man weiß, dass Alan Dale Robin überlebt und somit die Geschichte mindestens einen weiteren Band weiter erzählt werden muss. Fazit „Der Kreuzfahrer“ von Angus Donald ist unerbittlich spannend, abwechslungsreich und überzeugt durch eine realistische Darstellung von Kämpfen, Sterben und Leben zur Zeit der Kreuzzüge. Tempo – Spannung – Dramatik – mehr muss nicht gesagt werden. Ich freue mich schon auf den nächsten wohl abschließenden Band und erwarte einen dramatischen Abschluss um den legendären Freiheitshelden. Anmerkung; Lesen Sie bitte erst „Der Barde“ sonst bleiben ihnen einige Personen und deren Handlungen und Entscheidungen nicht nachvollziehbar genug. Michael Sterzik
  7. Cover des Buches Herrin der Wälder (ISBN: 9783955306779)
    Jennifer Roberson

    Herrin der Wälder

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Kopf-Kino
    »Gib mir einen Helden«, bat er seine Muse. [...] »Gib mir einen Mann und eine Frau, um die sich Legenden ranken können, und gib mir das Talent, diese Legenden zu ewigem Leben zu erwecken.«

    England, 12. Jahrhundert: Robert von Locksley kehrt unerwartet nach langer Gefangenschaft und vom Kreuzzug heim. Schwer lasten die Erinnerungen auf seinen Schultern, schwerer noch die letzte Botschaft vom getöteten Sir Hugh, die er dessen Tochter Lady Marian ausrichten muss: Marian soll nun als Waise und Mündel des Königs, Richard Löwenherz, den Sheriff von Nottingham ehelichen. Der rechtmäßige König jedoch befindet sich in Gefangenschaft und sein raffgieriger Bruder, Prinz John, greift bereits nach der Krone. Inmitten dieser Tumulte hat Marian jedoch eine ganz andere Vorstellung von ihrem Leben...

    Mit 'Herrin der Wälder' verdichtet Jennifer Roberson die bekannte Robin-Hood-Legende in einem neuen Gewand und erzählt Robins Vorgeschichte, unter welchen Umständen er den Heldenstatus und den Namen 'Robin Hood' erlangte. All dies wird vordergründig aus einer ungewohnten und somit innovativen Perspektive geschildert: aus der Sicht einer Frau. Lady Marian.

    Meine Buchbesprechung bezieht sich auf die bereits vergriffene Taschenbuchausgabe aus dem Hause Blanvalet mit dem ISBN 3-442-35809-4, die lediglich gebraucht erworben werden kann.

    Die Autorin hat sich gewiss keiner leichten Aufgabe gestellt: Vielen sind die Erzählungen rund um Robin Hood, seinen Mannen und Lady Marian bekannt, obgleich keine überlieferte Geschichte existiert, sondern sich lediglich Balladen um jene Legende ranken, die sich inhaltlich sehr unterscheiden. Somit zieht sich vermutlich jeder Interessierte seine individuelle Vorliebe aus der Legende heraus: die einen lieben die Abenteuer, die anderen fasziniert die Liebesgeschichte. Jedem potenziellen Leser gerecht zu werden, ist demnach sehr schwierig. Die Autorin wiederum legte ihr Hauptaugenmerk auf die handelnden Personen und deren Umstände.

    Roberson gewährt einen guten Einblick in die damalige Zeit und gibt in verzerrten Rückblenden bzw. Erinnerungsfetzen ebenfalls ein Gefühl für die Kreuzzüge wider. Zusätzlich dazu erhält der Leser dank den gewählten Perspektiven die verschiedenen Standesschichten und deren Lebensumständen repräsentativ dargestellt, zumal sich das Buch in der ersten Hälfte überwiegend dem Leben der Leute, Robins Heimkehr und der politischen Situation Englands unter Prinz John widmet. Interessant finde ich, wie es Roberson plausibel und glaubhaft innerhalb der Geschichte schaffte, dass ein Adliger eine Bande aus Geächteten gründet – eine Vermischung der sozialen Klassen, die es so nicht gegeben hätte, macht die Autorin greifbar.

    Leider kommen die sagenumwobenen Abenteuer von Robin Hood und seinen Mannen zu kurz: Ein, zwei Überfälle und das war's. Dies ist vermutlich der Hauptbetonung auf Marian zu verschulden. Insgeheim hatte ich mir jedoch wesentlich mehr erhofft.

    Robin bekommt dank den Auswirkungen des Kreuzzugs und der darauf folgenden Gefangenschaft bei den Saraszenen eine interessante Vielschichtigkeit und spannende Psyche, deren Verlauf ich gerne folgte, da Robin dadurch Schattenseiten aufweist.

    Marian entwickelt sich zunehmend zu einer starken und handlungsfähigen Frau, obgleich sie von den Erwartungen und daraus resultierenden Verantwortungen, die damals üblicherweise an eine mittelalterlichen Frau gestellt wurden, sehr geprägt ist. Demnach wirkt sie recht authentisch und wird im historischen Kontext als weibliche Figur real dargestellt.

    Die Motive der Antagonisten für ihre Bösartigkeit werden teilweise verständlich gemacht, sodass sie zwar ihre Rolle erfüllen, aber nicht alles transparent machen. Prinz John wird – zum Glück – keinesfalls als dumm oder Narr, sondern gerissen und intrigant dargestellt, was mir gut gefiel.

    Einige, tendenziell nebensächliche Figuren, wie Will Scarlet, werden gut durchleuchtet, zumal der Leser beispielsweise erfährt, wie er zu seinem Namen kam. Andere wiederum bleiben eher blass, schablonenhaft und werden auf nur wenige Attribute reduziert; so wird beispielsweise Bruder Tuck für meinen Geschmack ein paar Mal zu häufig lediglich als „fett“ bezeichnet.

    Bei dem beinahe inflationären Gebrauch der erwähnten „hochgehobenen Augenbrauen“ rollte ich im Laufe der Geschichte zunehmend mit den Augen. Auf der anderen Seite erfreute ich mich an altertümlichen Wörtern, wie beispielsweise „ihm deucht“ - da jauchzte mein literarisches Herz. Grundsätzlich war ich vom Schreibstil überwiegend positiv überrascht, da sich die Sprache der jeweiligen Zeit anpasst. Abgesehen davon ist das Buch sehr leicht und flüssig geschrieben. In kleinen, eingestreuten Passagen blitzt sogar Humor hervor, was mich zum Schmunzeln brachte.

    Weniger gefielen mir die inhaltlichen Wiederholungen, die ab und an vorkamen. Die Handlung war - aus meiner Sicht – keinesfalls dermaßen verwirrend, als dass sie von Nöten wären, um dem einfachen Verlauf folgen zu können.

    Die Liebesgeschichte wird einfühlsam beschrieben und schlittert meiner Meinung nach am Kitsch vorbei - ganz knapp, aber immerhin. An manchen Stellen wirkt der Erzählstil - trotz der Auseinandersetzung mit den Gefühlswelten der Figuren – an manchen Stellen ein wenig zu nüchtern und bremst dadurch die Spannung, was aber selten vorkommt.

    Zusammenfassend kann ich den Roman trotz Abstriche jedem empfehlen, der Robin Hood und seine (Vor-)Geschichte mit Hauptbetonung auf Marian lesen möchte. Ich vergebe 3 Sterne und war froh, das Buch zur reinen Unterhaltung gelesen zu haben. Kein Muss, aber in Ordnung für zwischendurch.

    Der Roman stellt übrigens den ersten Teil einer Dilogie dar, kann jedoch für sich alleine stehen.

    PS: Eine weitaus blutigere Adaption der Legende stellt Angus Donalds 'Der Barde' dar, siehe unten in der Verlinkung.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks