Bücher mit dem Tag "siebenbürgen"
39 Bücher
- Bram Stoker
Dracula
(1.070)Aktuelle Rezension von: Nik_SanderDas war das Buch, das mich in meiner Jugend zum Horrorgenre geführt hat. Es ist nicht bloß eine Gruselgeschichte. Es ist eine Erzählung von Verrat, ewigem Streben nach mehr und der Unerreichbarkeit der Perfektion. Alles ist vergänglich und wenn der Mensch glücklich sein will, muss er lernen, es zu akzeptieren.
- Robert Scheer
Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück
(42)Aktuelle Rezension von: pardenEIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...
Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.
"Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)
Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.
Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.
Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.
Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.
"Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)
Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.
Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.
Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.
Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.
© Parden - Gisa Klönne
Die Wahrscheinlichkeit des Glücks
(39)Aktuelle Rezension von: fraeulein_lovingbooksInhaltDie Astrophysikerin Frieda Telling glaubt nicht an Schicksal, sie verlässt sich lieber auf ihre Berechnungen. Doch als ihre Tochter Aline am Tag ihrer Verlobung vor ein Auto läuft und ins Koma fällt, wird ihr geordnetes Leben aus den Angeln gehoben. Offenbar hat das Geschenk von Friedas Mutter Aline völlig verstört: ein zerrissenes rotes Halstuch. Kann ein Stück Stoff so viel Macht haben? Gab es eine geheime Liebe im Leben von Friedas Mutter? Um Aline zu retten, muss Frieda über all ihre Schatten springen. Und sich dem Thema Liebe noch einmal ganz neu stellen.
Meine Meinung
(Quelle: Klappentext)Die Geschichte fing in meinen Augen sehr vielversprechend an: Frieda begegnet nach langer Zeit des Nicht-Sehens ihrer Tochter (Aline) wieder. Diese hat sie zu einer Aufführung, in der sie mitspielt eingeladen und möchte ihr im gleichen Zug den neuen Mann (Jan) an ihrer Seite zeigen. Die beiden haben sich vor kurzem verlobt. Frieda ist über diese Entwicklung nicht sonderlich begeistert und man merkt schnell, das das Verhältnis zwischen der Mutter und der Tochter lange sehr unterkühlt war.
Am Abend des Wiedersehens wird Aline in einen Unfall verwickelt – lange ist es nicht klar, ob sie überleben wird. Jan und Frieda bleiban an ihrer Seite. Auch die Eltern von Jan bieten mentale Unterstützung. Zusätzlich kommt der Mann von Frieda aus den Staaten nach Deutschland und auch der Vater von Aline findet den Weg zu seiner Tochter.
Bis dahin konnte mich die Story wirklich überzeugen, auch wenn mich die Kapitel aus Sicht des Schriftstellers (Arno) sehr irritiert und genervt haben. Es war in meinen Augen wirklich nicht interessant, wie er seinen Tagesablauf bestreitet.
Nachdem Aline ein paar Tage im Koma lag und Frieda herausfindet, das sie aufgrund von einem zerschnittenen Kopftuch vor ein Auto lief, ging es für mich beim Lesen bergab.
Das Buch liest sich ab hier wie eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, die stellenweise vor Kitsch und unrealistischen Begebenheiten, die im wahren Leben nie so ablaufen würden, trotzte. Für mich war das kein Lesevergnügen.Mit den Charakteren wurde ich leider überhaupt nicht warm – für mich blieben sie alle sehr oberflächlich und uninteressant. Keiner der Hauptprotagonisten hatte die richtige Tiefe um eine Beziehung zu ihm aufzubauen – die Handlungen wirkten in sich nicht stimmig und langweilten mich sehr. Ich hätte das Buch sehr gerne abgebrochen, aber da es eine Rezensionsexemplar ist, habe ich nicht aufgegeben und mich durch die Kapitel gequält. Im Nachheinein hätte ich besser abbrechen sollen.
Auch wenn das Kriegstrauma ein (für mich) interessantes Thema ist, ließ es mich hier kalt. Die Beschreibung erinnerte mich an eine Geschichtsunterrichtseinheit in der Schule und nicht an eine spannende Erzählung.
Auch die Liebesgeschichten rund um Frieda, Graham, Paul und Arno wirkte zu übertrieben und war einfach nur ermüdent. Wie auch der Schreibstil, die gesamte Lesezeit war ein Kampf gegen die Langeweile.Leider kann ich keine Lese- oder Kaufempfehlung aussprechen, weil mir die Geschichte überhaupt nicht zugesagt hat.
Schönstes Zitat„Man darf sich nicht täuschen lassen von dem, was man erwartet.“
(Vater von Frieda, S. 242)Sterne
- Liliana Le Hingrat
Das dunkle Herz der Welt
(65)Aktuelle Rezension von: DANTEVladislav Barasab Draco, Sohn des Walachischen Fürsten, wächst an König Sigismunds Hof auf Endlich steht die lang ersehnte Zeremonie zur Aufnahme in den berüchtigten Drachenorden bevor. Auch sein langjähriger Freund und Kampfgefährte Janos Hunyadi reist zu den Feierlichkeiten an. Doch rund Sigismunds Hof werden unzählige Intrigen gesponnen und Vladislav und Janos werden schnell zum Spielball der Mächtigen. Die Freundschaft bekommt erste Risse als Vladislav obwohl er verheiratet ist ein Verhältnis zu Clara, an die Janos schon sein Herz verloren hat unterhält.
Bald nach der Zeremonie werden sowohl Vladislav als auch Janos von Sigismund beauftragt in dem Kampf gegen die Osmanen zu ziehen. Wird die Freundschaft der beiden wird auf eine harte Probe gestellt, wird sie den Intrigen standhalten können...?
In diesem Roman lernt man den berüchtigten Walachen, sonst immer bekannt als blutrünstiger Vampir, einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen.
Die Geschichte ist somit einer solchen Anschaulichkeit erzählt, dass man sich schnell mitten im Geschehen wieder findet und an Vladislav´s und Janos´s Seite durch die Lande reitet. Gespannt verfolgt man die Geschichte der beiden Freunde und merkt gar nicht wie schnell man durch die fast 800 Seiten saust.
Ein wirklich toller und auch lehrreicher Roman den jeder der historische Romane mag lesen sollte. Auch das Hörbuch mit Stephan Benson als Erzähler kann ich uneingeschränkt empfehlen. - Herta Müller
Atemschaukel
(274)Aktuelle Rezension von: claidaIn dem Roman "Atemschaukel" von Herta Müller wird intensiv, mitreißend und zerstörend echt über die Deportation in ein russisches Arbeitslager berichtet.
Die Person die man durch den Roman und die 5 Jahre im Lager begleitet ist der 17-Jährige Leopold Auberg. Man erfährt über sein Leben vorher, wie es sich im Lager langsam verändert und das Leben danach. Geprägt hat ihn der Satz der Großmutter "Ich weiß du kommst wieder", geglaubt hat es keiner bis er plötzlich wieder vor der Tür stand. Genau wie viele andere, aber nicht alle. Der Schrecken, die Arbeit, der Hunger alles wird aufgegriffen und detailliert erzählt. Vor allem alles was sich im und ums Lager abgespielt hat.
Nachdem ich in den, zugegebener Weise sprachlich nicht ganz einfachen, Roman reingekommen bin, hat mich die Geschichte mitgerissen und nachhaltig beeindruckt. Man merkt in jedem Satz, dass der Roman auf Erzählungen des Oskar Pastior beruht. Er wurde damals deportiert und eigentlich wollte die Autorin mit ihm gemeinsam dieses Buch schreiben. Leider verstarb er vorher plötzlich, doch die Notizen der vielen Gespräche hat sie in diese Geschichte umgewandelt.
Die Emotionen die das Buch bei mir ausgelöst hat sind nicht in Worte zu fassen. Einfach erschreckend wie Menschen behandelt wurden und es auf dieser Welt immer noch werden. Ein paar Jahre zerstören ein ganzes Leben bzw. eine ganze Familie. Die Kapitel, welche alle Namen und bestimmte Themen haben, greifen ineinander und erzählen diese berührende Geschichte, die ich sicher nie ganz vergessen werde.
Fazit: Das wichtige totgeschwiegene Thema, russisches Arbeitslager, wird durch die Erzählung sichtbar gemacht! So wichtig und doch so zerstörend!
- Kerstin Hornung
Ein Lied aus Tränen
(17)Aktuelle Rezension von: schafswolkeDorothea und Eric sind ein Traumpaar. Gefunden haben sie sich durch die klassische Musik, denn Eric war Dorotheas Klavierlehrer. Nur ihr gemeinsamer Kinderwunsch ist bisher unerfüllt geblieben und nach mehreren Fehlgeburten beschließt Dorothea auf Kinder zu verzichten. Obwohl Dorothea eine sehr begabte Klavierspielerin ist kann sie sich nicht mehr wie früher an der Musik erfreuen, sehr zum Kummer ihres Mannes. Als Dorothea dann auch wieder den Kontakt zu alten Freunden aus ihrer Heimat Rumänien aufnimmt, ist Eric davon gar nicht begeistert. Er merkt zwar das es Dorothea gut tut, aber er selbst erträgt es nicht, dass Dorothea auch ohne ihn glückich sein kann.
Dabei soll doch Dorothea doch nur eins: nämlich nur mit Eric allein glücklich sein!
Mich hat "Ein Lied aus Tränen" sehr an das "Phantom der Oper" erinnert und das war laut der Autorin auch kein Zufall. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich musste mich erstmal an die verschiedenen Erzählperspektiven gewöhnen, aber das ging dann doch schneller als zuerst gedacht. Die Figuren sind emotional gut ausgearbeitet und man kann sie sich gut vorstellen.
Von mir gibt es 4 Sterne für eine spannende Geschichte um Liebe und Besessenheit. - Kai Meyer
Die Alchimistin
(393)Aktuelle Rezension von: n8eulchenDie Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts. Aura Institoris, Tochter eines Alchimisten, wächst in einem düsteren Schloss am Meer auf. Auf dem Weg nach Zürich, wo sie ein Mädcheninternat besuchen soll, verliebt sie sich in den Mörder ihres verhassten Vaters und gerät mit ihm in einen Krieg zwischen Templern und Unsterblichen, der über Jahrhunderte voller Hass brodelt.
Meine Meinung:
- düstere Atmosphäre
- durchweg fesselnd und spannend
- teils grausame Szenen
- detailreiche Landschafts- und Charakterbeschreibungen
- gerade die detaillierten Beschreibungen in Verbindung mit dem leicht und schnell zu lesenden Schreibstil gefiel mir sehr.
- leider blieben die Charaktere bezüglich ihrer Gedanken und Emotionen etwas farblos
- die eigentliche Geschichte beginnt erst ab ca der Hälfte und ab da nahm leider auch die Spannung etwas ab, da das vorangegangene Rätseln von Antworten abgelöst wurde.
Top oder Flop?
- für mich persönlich eher Top
Empfehlung?
- Für Freunde von Genremix, historischen Romanen (Templer), Krimis/Thriller mit Fantasy/Mysterytouch - Wolfgang Hohlbein
Am Abgrund
(371)Aktuelle Rezension von: TanteGhostDer Protagonist ist von Anfang an interessant und weiß nicht einmal selber, was er genau ist. Er gerät unfreiwillig in ein Abenteuer.
Inhalt: Andrej will in das Dorf seiner Kindheit zurück kehren. Er möchte seinen Sohn wiedersehen und die Trauer um seine Frau verarbeiten. Doch im Dorf angekommen sieht er nur noch eine menschenleere Siedlung und im großen Wehrturm findet er die Leichen all jener, die er eben noch vermisst hat.
Einzig ein Junge, ein Familienmitglied, aber eben nicht sein Sohn, hat überlebt und kann ihm erzählen, was passiert ist.
Frederic und Andrej machen sich an die Verfolgung der Entführer und der Dorfbewohner, welche sie mitgenommen haben. Dabei stoßen sie auf ihre Widersacher und Andrej seine Weichheit sorgt später dafür, dass unschuldige Gasthausbesucher in einem höllischen Flammenmeer umkommen müssen.
In Constanta angekommen, scheinen Frederic und Andrej so ziemlich an ihrem Ziel zu sein. Doch sie haben sich mit ziemlich zwielichtigen Leuten eingelassen, die Andrej jetzt in die Pfanne hauen.
Andrej gerät in Gefangenschaft und in den Strudel von Machenschaften mächtiger Leute. Und er lernt etwas wichtiges über sich und seine Familie.
Fazit: Oh man, schon wieder eine Reihe. Ich kann aber auch machen, was ich will. Jedes, aber auch jedes Buch, was mich in irgendeiner Form anmacht, was ich gern lesen wollen würde, ist Teil einer Reihe. - So auch hier. Einziger Vorteil: In diesem Fall handelt es sich um den ersten Band eben dieser Reihe. Und eins ist mal klar, wenn mich der Band hier überzeugt, dann werde ich mir wohl auch die folgenden noch irgendwie holen müssen. Da führt wohl kein Weg daran vorbei *seufz - Kann nicht mal jemand das Erschaffen von immer und immer wieder neuen Reihen einfach verbieten…. das wäre doch mal was. - Alles klar, es werden wohl die die nächsten 9 Folgebände auch noch werden.
Der Start in die Reihe war spannend und authentisch. Hohlbein hat hier kein langes Vorgeplänkel gemacht und ist gleich voll in die Handlung eingestiegen. Gleich zu Anfang bin ich auf den Protagonisten neugierig geworden. Dass er nicht ganz “normal” ist, war mir von Anfang an klar und dass er so auffällig wenig über sich selber wusste, hat die Handlung nur noch zusätzlich aufgepeppt.
Alles an der Handlung war so beschrieben, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkam oder die Handlung gestoppt hätte. Ich hatte die ganze Zeit diesen Andrej vor meinem geistigen Auge, wie er mit seinen langen schwarzen Haaren den Schwarm aller Frauen verkörpert, gleichzeitig aber auch irgendwie naiv und unwissend durch die Welt tappt. - Ich bin wirklich klasse unterhalten worden und bereue die Lektüre in keiner Weise.
Wie schon einmal gesagt, müssen hier unbedingt die Folgebände ran. Mich interessiert einfach, wie es mit diesem seltsamen jungen Mann weiter geht. Was er noch über sich lernt, wie sich sein Körper noch weiter verändert und was mit Frederic, sein kleiner Verwandter, noch wird.
Ich kann dieses Buch wirklich ruhigen Gewissens empfehlen. Es ist zwar schon etwas älter, wenn man nach dem Erscheinungsdatum geht, aber der Leser wird gut unterhalten. Es hat Spannung, es hat Drama und es hat Mystik. Wolfgang Hohlbein hat hier ein Werk abgeliefert, was durchaus mit zu seinen besten gezählt werden kann.
Aber Vorsicht, es handelt sich hier um den Auftakt zu einer Reihe. Ihr lauft Gefahr, da in eine wirklich spannende und umfangreiche Geschichte hinein zu geraten.
- Iris Wolff
Die Unschärfe der Welt
(142)Aktuelle Rezension von: Catastrophia"[...] es war nichts Verwerfliches an der Sehnsucht, zu den Orten zurückzugehen, die einen geprägt hatten. Nicht, um einmal gefasste Überzeugungen zu bestätigen, sondern um abzugleichen, wo man unterdessen ein anderer geworden war." (S. 179)
Es fällt mir schwer, zu glauben, dass dieser Roman gerade mal 216 Seiten hat. Und so wunderschön das Cover ist, so lesenswert ist der Inhalt.
In "Die Unschärfe der Welt" zeichnet Iris Wolff das Bild einer Familie, die über mehrere Generationen im Banat lebt - einer Region in Südosteuropa, die sich heute über mehrere Länder (Rumänien, Serbien, Ungarn) erstreckt.
Einzelne Episoden werden herausgegriffen, scheinen zunächst zusammenhanglos, sind aber am Ende eng verwoben und spielen dabei nicht nur im Banat, sondern beispielsweise auch in der DDR. Die Sprache ist nicht nur poetisch unglaublich dicht und reichhaltig. Scheinbar mühelos werden auch die gesellschaftliche Umbruchstimmung und politischen Entwicklungen der Jahrzehnte thematisiert und zeichnen ein Bild von starkem Zusammenhalt bei gleichzeitiger Zerstreuung, das Bild einer Familie aus Bluts- und Wahlverwandten. Der Fokus liegt sowohl auf den dörflichen Dynamiken, die auf das Leben der Familie im Banat selbst einwirken, als auch auf den unterschiedlichen politischen Einflüssen, die auf die unterschiedlichen Glieder der Familie an ihren jeweiligen Orten, an die es sie treibt, einwirken.
Dass die Handlung sehr durchkomponiert ist, wirkt deshalb auch nicht künstlich, sondern verdeutlicht, dass es nicht nur um eine konkrete Familie geht, sondern generell um Fragen des Verlusts, der Trauer, des Loslassens und Widerfindens. Und darum, wie sich diese emotional intensiven Situationen sprachlich einfangen lassen.
Eher zufällig hat mich dieser Roman, den ich seit seinem Erscheinen schon lesen wollte, dann auch noch genau zur richtigen Zeit erwischt. Viele Zitate habe ich mir angestrichen, weil sie Worte finden für Gedanken, die ich selbst nicht so treffend hätte formulieren können.
Nicht nur die Handlung oder der Plot sind wichtig, sondern vor allem auch das Innenleben der Figuren angesichts einschneidender weltpolitischer Umbrüche. Eine für mich neue, großartige Autorin, deren Auszeichnung mit diversen Preisen ich gut nachvollziehen kann. Große Leseempfehlung!
- Ulrike Schweikert
Die Erben der Nacht - Dracas
(150)Aktuelle Rezension von: TamariasSpiegelInhalt - ACHTUNG - SPOILER (Wer nicht zu viel wissen will, stoppt bitte spätestens nach dem ersten Absatz)
Im vierten Jahr der Akademie der Vampire reisen die "Erben der Nacht" nach Wien zum Clan der Dracas, wo sie jedoch statt deren Expertise, der hohen Kunst des Gedankenlesens, zunächst einmal Walzer Tanzen und Fechten lernen. Während sich die anderen Erben sichtlich weiter entwickelt haben - nicht zuletzt Luciano, der inzwischen zu einem ansehnlichen jungen Mann herangewachsen ist -, fällt Ivys nach wie vor kindliche Erscheinung mehr und mehr auf und droht, ihr Geheimnis zu entlarven. Gleichzeitig spürt sie eine weitere, noch gewichtigere Bedrohung auf sich zukommen: Dracula, Stammvater aller Vampire, hat es nach wie vor auf sie abgesehen. Während ihr Schutz gegen ihn schwindet, kommt er immer näher - und schafft es schließlich, sie in seine Heimat Transsilvanien zu entführen.
Gleichzeitig stellt Franz Leopold die Freundschaft von Luciano und Alisa auf eine harte Probe. Dabei schienen sich die Wogen zwischen ihm und Alisa zu Beginn des Akademiejahres zunehmend geglättet zu haben. Tatsächlich hatten sie sich mehr und mehr angenähert (u. a. führt er sie zum Walzer Tanzen aus). Als Luciano sich jedoch in eine junge Adelige verliebt, die seine Zuneigung erwidert, ohne zu wissen, dass er ein Vampir ist, fühlt sich Leo in seiner Eitelkeit verletzt. Aus einem Impuls heraus nutzt er seine Geisteskräfte, küsst sie und versucht ihr einzureden, dass er doch die bessere Wahl für sie sei. Dabei kommt es zu einem Unfall, sie verletzt sich und Leo kann dem Geruch ihres Blutes nicht widerstehen. Er beißt sie. Im letzten Moment gelingt es ihm, von ihr abzulassen, bevor es für das Mädchen zu spät ist. Im Gegenteil zu Luciano, der nicht mehr in der Lage ist, sich zu beherrschen, als er die Geschwächte besucht und von den frischen Bissspuren gegen seinen Willen unwiderstehlich angezogen wird. Letztlich bleibt ihm nur noch die Wahl, sie sterben zu lassen oder zu wandeln. Als Alisa von Franz Leopolds Rolle in diesem Drama erfährt, stürzt sie sich mit dem Degen auf ihn - und landet unter seinen leidenschaftlichen Lippen.
Auch Latona weilt als Mündel von Bram Stoker gerade in Wien, der sich dort mit dem berühmten Vampirjäger Van Helsing trifft sowie dem Wissenschaftler Ármin Vámbéry. Als Bram von Ivys Entführung erfährt, lässt er alles stehen und liegen, um sie aus den Fängen Draculas zu befreien, begleitet von den beiden anderen Herren. Auch Ivys Freunde Alisa, Leo und Luciano zögern nicht, Ivy zur Rettung zu eilen, obwohl sie keine Ahnung haben, wie sie gegen den größten aller Vampirfürsten bestehen sollen. Zu allem Übel sind neben Dracula auch noch weitere blutrünstige Vampire hinter ihnen her - der Clan der Upiry, der die Erben bereits in Irland verfolgt hat.
In Transsilvanien kommt es zu einem Showdown, bei dem sich eine unwahrscheinliche Allianz bildet - und den Freunden das Erlernte aus den vorherigen Akademiejahren definitiv zu Gute kommt.
Fazit:
Mir hat dieser Band der "Erben der Nacht" bislang am besten gefallen. Er bietet eine schöne Mischung aus Spannung, unerwarteten Wendungen (dass Leo Lucianos Angebetete Clarissa beißt, hätte ich nie erwartet - und hätte ihm am liebsten die ganze Zeit das Buch über den Schädel gezogen ;)), einer schönen, plastischen Szenerie und ENDLICH, ENDLICH, ENDLICH auch einer richtigen Portion Romantik. Zwischen den richtigen Personen, wohlgemerkt. Auf eine bestimmte Paarbildung habe ich schon seit vier Bänden gewartet :).
Schön finde ich auch, dass von Band zu Band die Handlungsstränge immer mehr zusammenfließen und auch in den vorherigen Bänden aufgeworfene Fragezeichen in den Folgebänden (zumindest teilweise) geklärt werden. Während mich die vielen Perspektiven und ständigen Wechsel zu Parallel-Handlungssträngen in früheren Bänden eher gestört haben, nimmt das im vorliegenden Teil immer mehr ab, da man jetzt weiß, wozu sie gut sind, mit den Charakteren warm geworden ist und begreift, dass alles irgendwie zusammengehört.
Für meinen Geschmack manchmal zu genau sind allerdings nach wie vor die Beschreibungen historischer Details. Diese sind natürlich oft auch interessant und für die Handlung durchaus relevant, doch in abgespeckter Form hätten sie mir noch besser gefallen. Wobei diese natürlich auch einen schönen Hauch der Authentizität liefern und einen bei jedem Band ein bisschen hinzulernen lassen. Die Charaktere, deren Handlungsweisen und Geschichte finde ich persönlich allerdings noch viel, viel interessanter.
- Miklós Bánffy
Die Schrift in Flammen
(7)Aktuelle Rezension von: MinooZusammenfassend geht es in dem ersten Band der Siebenbürger-Trilogie von Miklos Banffy vor allem um Ungarns Geschichte, die damalige Politik und Gesellschaft, Intrigen und natürlich die Liebe.
Besonders genossen habe ich den ausschweifenden, eindringlichen Schreibstil. „Die Schrift in Flammen“ ist kein einfaches Werk und lässt sich nicht mühelos lesen. Doch selten lohnt sich die Mühe so sehr wie bei diesem Buch. Banffys Schreibstil ist wunderschön. Wie er die Menschen, die Natur, die Bälle und die Liebe beschreibt ist teilweise urkomisch, teilweise melancholisch und immer voller Leben. Natürlich muss man Gefallen, an seitenlangen (Natur-)Beschreibungen finden. Leser, die einen eher knappen Schreibstil bevorzugen, dürften sich hier langweilen und wenig Freude an dem Buch finden. Banffy selbst gehörte zum ungarischen Adel, was sicherlich zu der Authentizität der Geschichte und der Melancholie, mit welcher der Untergangs der Aristokratie beschrieben wurde, beitrug. Mit Ungarns Geschichte und Politik befasst sich der Autor sehr genau. Interesse an ebendieser sollte der Leser auf jeden Fall mitbringen. Als Laie fiel es mir schwer, den politischen Geschehnissen zu folgen, sodass ich während dem Lesen, Nachhilfe im Bereich der ungarischen Geschichte nahm. Alles konnte ich dennoch nicht ganz nachvollziehen, weshalb ich vor Band 2 auf jeden Fall noch einiges nachlesen möchte.
Das Buch ist in sechs ungefähr gleichgroße Kapitel unterteilt. Die Leben der Protagonisten Balint und Laszlo sind sehr unterschiedlich. Während Balint ein sehr geordnetes und zielstrebiges Leben führt, ist Laszlo der Träumer, der etwas planlos durchs Leben schreitet und sich letzten Endes durch seine Spielsucht in den Ruin treibt.
Gleich zu Beginn des Buches, wurden die Personen auf einem Ball vorgestellt. Mein erster Gedanke war, dass ich mir die Namen und deren Gesichter und Geschichten bestimmt nicht merken kann, das sicherlich aber auch nicht muss. Weit gefehlt. Trotz der ungewohnten Namen, konnte ich mir diese sehr gut einprägen. Dies war auch notwendig, da die Personen vom Anfang alle wieder vorkommen. Es ist nun mal ein geschlossener Kreis, in welchem sich die großen Familien des Landes bewegen.
"Beim Anblick seiner Stupsnase, des runden Gesichts und des mächtigen Schnurrbarts hätte man meinen können, er sei ein alter Kater, der irgendwo eine Wurst gestohlen hat." (S. 338)
Die Charaktere zeichnete Banffy sehr detailreich und authentisch, sodass ich bei manchen Ekel empfand und mich auf andere freute. Manche verachtete ich zutiefst, anderen hätte ich gerne in ihrem Leid beigestanden. Besonders angetan war ich von dem groben und doch liebenswerten Nebencharakter Zakatas, dessen Bemerkungen ich immer mit einem Grinsen las.
"Ihr Rindviecher! Ein Gast kommt an, und mir sagt niemand etwas! Ich werde euch alle so durchprügeln, dass ihr bis zu eurem letzten Tag Krüppel bleibt! Wo bist du, mein Vögelein?" Breit fuchtelnd kam er zwischen den Fliederbüschen zum Vorschein, während er sich immer wieder brüllend zurückwandte: "Ihr Esel, ihr Schweine", um dann erneut lächelnd Balint zuzurufen: "Lieb, dass du gekommen bist, du machst mir wirklich große Freude!" (S. 558/559)
Auch das Leben der Charaktere empfand ich als sehr spannend und authentisch. Der glamouröse Lebensstil der sich in Bällen und Pferderennen widerspiegelt, aber auch unterschiedliche Besuche, der Druck der Gesellschaft, die Lästereien und Intrigen habe ich unglaublich gerne gelesen. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz und in kaum einem Werk zuvor, habe ich so authentische und mitreißende Liebesgeschichten gelesen, wie in "Die Schrift in Flammen". Sowohl Balints Liebe zu Adrienne, als auch Laszlos Liebe zu Klara hat sich mich zutiefst berührt und mitgerissen. Die Beschreibung, wie sich die Männer nach diesen Frauen sehnen ist unvergleichbar.
"So wortlos verblieben sie noch lange; der Mann starrte an die Decke, die Frau, das Kinn in die Hand gestützt, wandte den Blick nicht vom Gesicht des Freundes. Lage Zeit verharrten sie in der unendlichen Stille ihres nach Liebe riechenden Heims, wo doch jeder Winkel von ihren vielen wilden Umarmungen wusste." (S. 659)
Fazit: Die Mühe, die man beim Lesen aufbringen muss wird tausendfach belohnt. Dennoch sollte man Interesse an der ungarischen Geschichte sowie eine Vorliebe für den ausschweifenden Schreibstil mitbringen, um Banffys Meisterwerk wirklich genießen zu können. - Dana von Suffrin
Otto
(108)Aktuelle Rezension von: buecherhaiiMir hat das Cover damals zugesagt, der Titel besteht ja nur aus dem Namen Otto. Otto lernt man in diesem Buch gut kennen, er ist eigenartig, besitzergreifend und seltsam.
Seltsam fand ich generell das ganze Buch, der Schreibstil war okay, die Charakter waren okay. Aber irgendwie war alles recht seltsam.
Der Klappentext - finde ich - passt irgendwie so gar nicht zu dem Buch. Also ja es ist schon der Inhalt, nur man stellt sich dadurch zu leicht etwas unter diesem Buch vor. Und zwar etwas was es nicht ist. Ich kann das Schwer Erklären, aber es war ein Enttäuschendes Erlebnis gewesen.
Kommen wir nochmal auf Otto zurück. Otto ist jemand der oft von vorne Anfangen musste oder wollte. Er hat mir den Eindruck gemacht das ihn irgendwie nichts zufrieden stellen konnte. Auch seine eigenen Töchter irgendwie nicht. Aber wie ich schon meinte, das gesamte Buch ist irgendwie total seltsam..
- Lioba Werrelmann
Tod in Siebenbürgen
(91)Aktuelle Rezension von: Karmann67Paul Schwarztmüller ist gebürtiger Rumäne, hat aber seine Heimat lange nicht mehr besucht. Als nun seine Tante gestorben ist und er seine Erbschaft antreten soll, macht sich der Invetigativjournalist wohl oder übel auf den Weg in seine Vergangenheit.
Er hat geplant, den Bauernhof, den er vererbt bekommt, schnellstmöglich zu verkaufen, doch leider kommt es auch dieses Mal wieder anders als erhofft.
Sein ehemaliger Freund aus Kindertagen Sorin wird wegen Mordes verhaftet und bittet Paul, seine Unschuld aufzuklären. Doch die Mitmenschen aus dem Dorf scheinen ihm nicht immer wohlgesonnen und legen ihm sehr viele Steine in den Weg.
Der Charakter Paul Schwartzmüller ist mir wirklich sehr sympathisch und sehr gelungen. Er ist so ein richtiger Gut-Mensch und man bibbert mit ihm mit und würde ihn an mancher Stelle gerne auf die richtige Spur bringen.
Auch das ganze Drum-Herum fand ich sehr gelungen und sehr interessant. Ich konnte tolle Eindrücke aus dem Rumänischen Leben mitnehmen und ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen.
- Miklós Bánffy
Verschwundene Schätze
(4)Aktuelle Rezension von: MinooIn dem ersten Band der Trilogie betrachtet Miklos Banffy die ungarische Oberschicht. Die Gesellschaft an sich mit all ihren Intrigen, Bedürfnissen, Sehnsüchten und Charaktereigenschaften wurde sehr detailliert und ausführlich beschrieben. Erzählt wurde die Geschichte der beiden Grafen Balint und Laszlo (in etwa zu gleichen Teilen), deren Entwicklung und deren große Gefühle für zwei Frauen. Auch politische Einblicke gab es bereits. Die Stimmung des ersten Bandes war unbeschwerter. Es gab humorvolle Stellen, welche in diesem zweiten Band deutlich seltener vorkommen. Dass die Stimmung in den beschriebenen Jahren in Siebenbürgen eher düster und vorahnungsvoll ist, spiegelt sich in der Atmosphäre des Buches wider. Die politische Lage spitzt sich zu, der erste Weltkrieg steht bevor.
Im zweiten Band der Trilogie steht die Politik im Vordergrund. Alle Leser, die nicht oder nur wenig mit der Geschichte Siebenbürgens vertraut sind, sollten sich spätestens vor dem Lesen des zweiten Bandes noch ein paar Grundkenntnisse zulegen. Genauestens beschreibt Banffy die Politik der Ungarn zur damaligen Zeit. Ein gewisses Interesse ist also absolut notwendig. Die Hauptthemen des ersten Bandes geraten etwas in den Hintergrund. Zwar wird Balints Liebe zu Addy nach wie vor thematisiert, doch Laszlo kommt in diesem zweiten Band - zu meinem Bedauern! - kaum noch vor, war er doch in "Die Schrift in Flammen" mein Liebling. Die Geschichte geht voran. Genauer thematisiert wird in diesem Buch auch die Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau.
Der Schreibstil des Autors ist nach wie vor ein wahrer Genuss und erinnert stark an Tolsois Schreibe, mit welchem er auch des Öfteren verglichen wurde.
"Im prasselnden Regen erreichten sie manche Tropfen, sie rollten ihr über das Gesicht hinab und bedeckten die Brillengläser. Doch nicht dies allein behinderte ihre Sicht. Ihre Tränen sammelten sich auch auf der Innenseite der gewölbten Gläser. Allmählich durchdrangen sie - es waren so viele - den fest anliegenden Rand der Brille und flossen ihr die Wangen hinab. Die Natur und die ihre Augen wetteiferten miteinander, so beweinten sie ihre Trauer." (S. 107)
Fazit: Keine Frage, dass es sich bei Banffys Werk um Weltliteratur handelt. Stilistisch sicher schafft er Atmosphären und schillernde Bilder im Kopf des Lesers wie kaum ein anderer. Sehr zu empfehlen, ein Interesse an der (ungarischen) Politik ist aber Grundvoraussetzung. - Jules Verne
Das Karpatenschloss
(21)Aktuelle Rezension von: AnnesiaEs freut einen immer selbst, wenn man aus der Fülle von Büchern etwas so gigantisches herauszieht. Das Werk von Jules Verne war nicht nur unheimlich und spannend, sondern auch angenehm zu lesen und toll geschrieben.
Von einem kleinen Dorf in den Karpathen aus, kann man ein altes Schloss sehen. Eines Tages entdeckt ein Schäfer Rauch aus dem Schloss aufsteigen und bald machen sich zwei Dorfbewohner auf, um herauszufinden was dort vor sich geht. Doch nicht nur der Weg dorthin ist gefährlich.
Ich bin im Allgemeinen ein Fan von spannender und mysteriöser Literatur und von daher freut ees mich besonders, ein so gutes Buch gefunden zu haben und ich kann es nur weiterempfehlen! - Wolfgang Hohlbein
Der Vampyr
(279)Aktuelle Rezension von: breathingfailureIn diesem Teil des Buches geht es weiter mit Andrejs und Abu Uns Geschichte. Sie finden sich in Draculs Reich wieder und kämpfen gegen den Pfähler.
Ich mag die Dynamik zwischen Andrej und Abu Dun, aber Andrej beginnt mir richtig auf den Keks zu gehen, da er immer und immer wieder seinem Unterbewusstsein nicht vertraut. Jedes Mal ist er derjenige, der seine Freunde und Mitmenschen, meiner Meinung nach, in unnötig gefährliche Situationen bringt. Er würde auch jedes Mal sterben, wären da nicht seine Mitmenschen. Die Naivität die er an den Tag legt, ist schrecklich.
- Daria Charon
Die Maske der Leidenschaft
(29)Aktuelle Rezension von: steffib2412Zur Story:
Siebenbürgen, Ende des 17. Jahrhunderts: Ein Pakt verpflichtet das Städtchen Allershausen, den Herren der Wolfensburg alle 25 Jahre eine junge Frau zu übergeben. Doch dieses Mal verlangen die Wolfsmänner drei Frauen. Die Ratsherren schicken ihnen drei Dirnen. Als der Betrug auffliegt, fordern die Wolfsmänner wutentbrannt ihr Recht. Um ihre jüngere Schwester Samara zu schützen, geht Viola Brugger mit ihnen. Auf der Wolfensburg angekommen, wird sie in einen Strudel aus Hass, Leidenschaft und Begierde gerissen, in dessen Mittelpunkt der geheimnisvolle Mann mit der Maske steht, Kyrian Lupanescu, der Weiße Wolf ...(By Daria Charon)
Mein Fazit:
Mit "Die Maske der Leidenschaft" ist Daria Charon ein schöner historischer Liebesroman gelungen, welcher mich sehr begeistern konnte...
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und ich fand schnell in die Geschichte um Viola und Kyrian hinein.
Die beiden konnten mich auch als Protagonisten überzeugen.
Weiterhin besticht das Buch mit vielen prickelnden sowie spannenden Momenten, welche von der Autorin bis zum Ende aufrecht gehalten werden
Ich gebe dem Buch sehr gerne 5 Sterne und wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen.... - Sigrid Katharina Eismann
Das Paprika-Raumschiff
(2)Aktuelle Rezension von: KulturkorrespondenzWo landet ein „Paprikaraumschiff“? Gewiss, ostwärts, wo zum Frühstück Paprika und „Paradeis“ serviert werden. In einer Region, in der man weiß, dass ein „Bizikel“ ein Fahrrad ist, eine „pungă“ eine Tüte und ein „bácsi“ ein ungarischer Onkel. Wenn eine Mutter mit ihrer Tochter in Richtung „Innere“ fährt, weiß hier jeder: Fahren die beiden nur eine Haltestelle mit der „Dschanga“ (Straßenbahn) und gehen ins „Dispensar“, ist die Tochter krank; bei mehreren Stationen ist die „Schul“ in der „Inneren Stadt“ das Ziel. In dieser Gegend liebt ein Mensch einen anderen, auch wenn er ihn eine „Sekatur“ nennt. Mit Eismanns Debüt-Roman tummeln wir uns, geografisch gesehen, in der Hauptstadt des Banats: in Temeswar/Timișoara und Umgebung. Doch verläuft die Reise eher in der Zeit. Sprunghaft geht’s aus der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder retour. Mal suchen wir die rebellischen Hotzen im Schwarzwald zur Zeit Maria Theresias auf; mal befinden wir uns mitten in der Kindheit der Ich-Erzählerin. Und wenn wir uns gerade in diese versenkt haben, wird’s ungemütlich: Es schlägt die Stunde der poetischen Zeit, in der Beobachtungen in Emotionen umschlagen; den einen oder anderen Satz müssen wir zwei-, dreimal lesen, um ihn zu enträtseln. Die aus Temeswar stammende Autorin ist nämlich auch Lyrikerin. „Die Erinnerung an meinen Ota ist ein ausgeleierter Pullover mit großen Löchern.“ Der Ota (mütterlicherseits) ist ein Temeswarer „Tausendsassa“. Hat er Hunger, muss man „die Speis verriegeln“. Wenn die „zerbrechliche Nee- Oma“ (väterlicherseits) Zeugin seiner Verwandlung in einen „Wolf aus dem Siebenbürger Märchenbuch“ wird, bleibt ihr der Atem weg. Doch in Ceaușescus Rumänien „dampfen“ immer seltener „Köpfe und Küche“. Wehe, wenn der Kopf dampft und man sagt etwas Falsches! Wehe, wenn man sich zu spät in der Schlange anstellt und mit leeren Tüten nach Hause geht! Wenn es mal zu Weihnachten Orangen gibt, glaubt man gerne ans Wunder vollbringende Christkind. Doch Oma hat Schlimmeres erlebt: Als 44-Jährige wurde sie aus ihrem „Obstgartendorf in die südrumänische Steppe deportiert und unter freiem Himmel ausgespuckt“. Wer in einem „Erdloch“ überlebt hat, lässt sich von Sachbearbeitern, die fragen: „Wo haben Sie denn so gut Deutsch gelernt?“, nicht einschüchtern. Von Ahnungslosen, die nicht wissen, dass es in Südosteuropa deutsche Schulen und Bühnen gibt, dass sich Menschen, die von dort nach „Taitschland“ kommen, über ihren Flüchtlingsausweis wundern: „Sind wir wieder Flüchtlinge?“ Eismanns banatschwäbische Familiengeschichte präsentiert sich als eine üppige Erinnerungstafel. Mit Vișinată, Paprikasch, Sarmale – doch vor allem mit viel Humor.
Veröffentlicht im Magazin Kulturkorrespondenz östliches Europa
(Juli / August 2021), geschrieben von Ingeborg Szöllösi
- Edmund Hartsch
Maffay - Auf dem Weg zu mir
(3)Aktuelle Rezension von: winni123Eine beeindruckende Biografie-eine beachtliche Karriere, die immer noch anhält.
Wie bei allen großen Musikern egal welcher Generation sie angehören oder welchem Genre sie zugehörig sind, es bleibt nicht viel Zeit und Muse ausserhalb deines Lebenstraumes. Nur so wird man wohl zu einer Legende.
Ich glaube es war eine "Höllenarbeit" alles zu recherchieren und zusammen zu tragen. Es dauerte meines Wissens über 2 Jahre das Buch so zu gestalten, dass auch PM zufrieden war. Er outete sich auch da als Perfektionist.
Sehr viele Fotos und persönliche Statments runden diese Biografie ab. Ein gelungenes Werk. Lesenswert auch für die(z.B. mich) die kein ausgespochener Fan dieses Künstlers sind. - Angela Waidmann
Liebesspuk an Halloween
(8)Aktuelle Rezension von: DasBuchmonsterLaura Fiore und ihre Freundinnen machen zum ersten Mal Gläserrücken, sie sind total aufgeregt und der Geist, der zu ihnen spricht heißt Prinzessin Felicitas und prophezeit Laura, dass sie sich in einen Vampir verlieben wird. Was für ein Schock für Laura! Seit dem Gläserrücken hat sie nur noch Alpträume von bösen, hässlichen Vampiren. Ausgerechnet jetzt zieht auch noch Vladimir in den Ort, er ist echt süß und im nu verliebt sich Laura in ihn, doch dann merkt sie, dass er viele Parallelen zu einem Vampir hat . . . Ob ihre Liebe eine Chance hat? Meinung: Das Buch ist flüssig und witzig geschrieben, ideal für 12 Jährige. Meine Schwester liebt die Reihe von Chaos, Küsse, Katastrophen und ich kann es sehr gut verstehen, damals hätte ich diese Bücher auch sehr gerne gelesen. Wissenswertes wird in dem Buch auch vermittelt, was ich echt klasse finde: es wird von rumänischen Diktatoren erzählt und Dinge erklärt, die noch nicht mal ich wusste ;-) Selbstverständlich sind Handlung und Sprache nicht sonderlich komplex, aber das habe ich bereits erwartet. Ich persönlich bin aus der Nummer schon raus gewachsen, es war aber dennoch mal entspannend dieses Buch zu lesen. Ich vergebe 4 Monster für dieses Buch. - Maya Freiberger
Am Himmel drei Sterne
(37)Aktuelle Rezension von: engineerwifePuh, das war keine leichte Lektüre, zumal sie auf wahren Tatsachen beruht. Es geht hier um die beiden Schwestern Selma und Irma, die in den frühen Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts beide noch zu Hause bei ihren Eltern in Siebenbürgen leben. Sie gehören als Siebenbürger Sachsen zur deutschen Minderheit in Rumänien. Als Rumänien – ursprünglich Deutschland gegenüber treu - schließlich die Fronten wechselt und die rote Armee das Land besetzt, werden den Rumäniendeutschen ihre bürgerlichen Rechte aberkannt und viele der arbeitsfähigen Männer und Frauen werden zur „Wiederaufbauarbeit“ in sowjetische Lager gesteckt. Auch die beiden Schwestern ereilt dieses grausame Schicksal, obwohl Irma – geschwächt durch jahrelange Krankheit – mitnichten in einem arbeitsfähigen Zustand ist. Doch von russischer Seite wird keine Rücksicht darauf genommen und so beginnt für die jungen Frauen eine grausame Odyssee, für die einem fast die Worte fehlen …
Die Schilderung des Lagers spiegelt die entsetzlichen Zustände und die grausamen Behandlungen auf realste Weise wider. Immer wieder wird mir beim Lesen schmerzhaft bewusst, was manche Menschen zu Lebzeiten ertragen müssen und dennoch ihren Kampfgeist und Lebenswillen nicht verlieren. Der Spruch „Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“ wird dem Erlebten nicht einmal annähernd gerecht. Der Schreibstil ist sehr stimmig, aber irgendwie konnte mich das Buch dennoch emotional nicht ganz erreichen, wofür ich ein klitzekleines Sternchen abziehe. Eine Leseempfehlung möchte ich trotzdem aussprechen, denn das Buch befasst sich mit einem Thema, das Aufmerksamkeit verdient und sicher nicht nur bei mir eine Wissensliste schließen konnte. Eine weitere wichtige Geschichte von vielen gegen das Vergessen und für den Kampf gegen Krieg und Unterdrückung. Dieses Buch verdient eine breite Leserschaft!