Bücher mit dem Tag "simone de beauvoir"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "simone de beauvoir" gekennzeichnet haben.

54 Bücher

  1. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783442313617)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (659)
    Aktuelle Rezension von: Carla_S

    "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" von Richard David Precht ist zweifellos ein Buch, das wichtige Fragen zur menschlichen Identität und Persönlichkeit aufwirft. Precht bietet dem Leser einen Einblick in verschiedene philosophische Ansätze und lädt dazu ein, über das eigene Selbst und dessen Entwicklung nachzudenken.

    Jedoch lässt das Buch in seiner Ausführung zu wünschen übrig. Precht neigt dazu, philosophische Konzepte oberflächlich zu behandeln, und verpasst oft die Möglichkeit, tiefergehende Diskussionen anzustoßen. Die vielen Ideen, die er präsentiert, werden oft nur gestreift, ohne dass sie in ausreichendem Maße ausgeführt werden.

    Ein weiteres Manko ist Prechts Neigung, in seinem Schreibstil von einem Thema zum nächsten zu springen, ohne klare Verbindungen zwischen den Kapiteln herzustellen. Dies kann es dem Leser erschweren, den Gedankengängen zu folgen und ein kohärentes Verständnis der behandelten Themen zu entwickeln.

    Obwohl das Buch sicherlich einige interessante Einsichten bietet, bleibt der Eindruck, dass es an Tiefe und Substanz mangelt. Es könnte von einer strafferen Struktur und einer gründlicheren Behandlung der vorgestellten Ideen profitieren.

    Insgesamt verdient "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" vielleicht eine durchschnittliche Bewertung von 3 von 5 Sternen. Es ist eine solide Einführung in das Thema, aber es fehlt an der Tiefe und dem Detailreichtum, um wirklich herausragend zu sein.

  2. Cover des Buches Das andere Geschlecht (ISBN: 9783499227851)
    Simone de Beauvoir

    Das andere Geschlecht

     (66)
    Aktuelle Rezension von: julia-elysia

    Ich habe Auszüge des Buches in meinem Studium behandelt und es nun zu großen Teilen - allerdings nicht komplett - gelesen.

    Mit seinen knapp tausend Seiten ist das Buch keine kurze und einfache Lektüre. Simone de Beauvoir erklärt ausführlich, dass man nicht als Frau geboren, sondern zu dieser gemacht wird. Hierzu hat sie das Werk in zwei Teile geteilt. Der erste Teil befasst sich mit den Fakten und Mythen und ist in die Kapitel "Schicksal", "Geschichte" und "Mythos" unterteilt. Der zweite Teil befasst sich mit den gelebten Erfahrungen der Frau und genauer mit dem Werdegang, der Situation, den Rechtfertigungen und dem Weg zur Befreiung.

    Das Buch ist nichts für zwischendurch. De Beauvoir untersucht auf biologischer, historischer, philosophischer und soziologischer Ebene, inwieweit Frauen zum anderen Geschlecht (gemacht) wurden. An einigen Stellen wiederholt die Autorin sich; oft führt sie sogar ähnliche Aussagen, die sie bereits zu Beginn getätigt hat, später noch einmal auf.

    Dennoch hat sich de Beauvoir ausführlich mit dem Thema beschäftigt und sich auch insbesondere mit den biologischen und historischen Aspekt auseinandergesetzt, um diese, so wie sie seit Jahrhunderten weitergegeben werden, zu entkräften und den Ursprung der vermeintlichen biologischen und historischen Gegebenheiten zu erläutern.

    Trotz dessen ist das Werk auch noch über 70 Jahre nach Erscheinung von erschreckender Aktualität. Viele Passagen, die ich gelesen habe, haben immer noch ihren aktuellen Wert und haben sich bis heute nicht geändert. Auch wenn das Werk kein einfaches oder kurzes ist, würde ich dieses sehr empfehlen, zumindest auch ausschnittweise.

  3. Cover des Buches Memoiren einer Tochter aus gutem Hause (ISBN: 9783644031210)
    Simone de Beauvoir

    Memoiren einer Tochter aus gutem Hause

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Ein ambivalentes Buch. Ambivalent für mich wahrscheinlich nur deshalb, weil ich eine Reihe kritischer Biographien über Simone de Beauvoir gelesen habe, die insbesondere aus psychologischer Sicht das Weltbild der Philosophin hinterfragen. Beauvoir ist äußerst intelligent, aber auch selbstbewusst. Gerade dieses Selbstbewusstsein wird in Sprache, Perspektive und Erzählstil deutlich. Doch leider bewirkt dies bei mir gerade nicht die Bewunderung für Intellektualität und Genialität, die man möglicherweise erwarten könnte. Die Autobiographie ihrer Kinderjahre eignet sich daher recht gut, um sich von der Vielschichtigkeit ihres Charakters einen groben Eindruck zu verschaffen. Sprachlich ist das Buch keine Meisterleistung, sondern eher klassischer Durchschnitt. Am Besten bleiben nach wie vor ihre Sachbücher: "Das andere Geschlecht" und "Das Alter".
  4. Cover des Buches Das Café der Existenzialisten (ISBN: 9783406814396)
    Sarah Bakewell

    Das Café der Existenzialisten

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    In “Das Café der Existenzialisten: Freiheit, Sein und Aprikosencocktails” von Sarah Bakewell wird die faszinierende Geschichte des Existenzialismus und der Phenomenologie auf lebendige Weise erzählt. Die wichtigen Aspekte dieser philosophischen Bewegung werden gut verständlich dargestellt, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Aber das eigentliche Highlight des Buches ist die Darstellung des Lebens und Denkens der Existenzialistinnen und Existenzialisten.

    Es fällt auf, dass das Buch Jean-Paul Sartre in dieser Gruppenbiografie ein wenig zu sehr in den Mittelpunkt rückt und er scheinbar über jede Kritik erhaben ist. Dieser Fokus auf Sartre kann für einige Leserinnen und Leser möglicherweise etwas überwältigend sein. Es hätte spannend sein können, mehr über andere bedeutende Existenzialisten wie Albert Camus unabhängig von Sartre zu erfahren. Simone de Beauvoir, die eine bedeutende Rolle spielte, wird zwar erwähnt und ihr Werk “Das andere Geschlecht” wird erklärt, aber oft in Beziehung zu Sartre. Hier hätte ich mir eine eigenständigere Betrachtung gewünscht.

    Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat mir die Lektüre viel Spaß gemacht und ich habe tatsächlich Neues über den Existenzialismus gelernt. Sarah Bakewell hat es geschafft, die Existenzialistinnen und Existenzialisten zum Leben zu erwecken und ihre Gedanken verständlich zu vermitteln. Am Ende des Buches stelle ich mir die Frage, wie Intellektuelle wie Sartre Sympathien für den Kommunismus hegen konnten, während sie die Gräueltaten von Stalin, Mao Tse Tung und Pol Pot ignorierten oder tolerierten. Dies regt zum Nachdenken an und zeigt, dass selbst Genies wie Sartre nicht frei von Fehlern und Blindstellen waren.

  5. Cover des Buches Ein sanfter Tod (ISBN: 9783644032811)
    Simone de Beauvoir

    Ein sanfter Tod

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62

    Ein sanfter Tod ist das Protokoll Simone de Beauvoirs zum dreißig Tage währenden Todeskampf ihrer Mutter, aber zugleich auch ein Rückblick auf ihrer beider Leben und die Analyse ihrer Konflikte, die erst angesichts des nahen Todes allmählich aufgehoben werden.

    Neben diesen ganz persönlichen Aspekten geht es aber auch um die Frage von Alter und Tod, um die Frage nach der Ehrlichkeit gegenüber dem Sterbenden in Bezug auf die Diagnose und die Grenzen der Medizin.

    Die große französische Autorin schrieb das Buch 1964 nach dem Tod ihrer Mutter, um die eigene Erschütterung zu verarbeiten. Entstanden ist ein nach wie vor aktuelles Buch, das den Verfall eines Menschen im letzten Stadium einer Krebserkrankung bis ins kleinste Detail schildert und trotzdem nie peinlich wirkt. Ein Buch, das ich schon mehrmals gelesen habe und das mich immer wieder beeindruckt und berührt.

  6. Cover des Buches Alle Menschen sind sterblich (ISBN: 9783644474031)
    Simone de Beauvoir

    Alle Menschen sind sterblich

     (70)
    Aktuelle Rezension von: JuergenVogel
    Er ist weder Highlander noch Dorian Gray - jedoch, er ist unsterblich. Fosca begegnet uns in der Gegenwart, wenngleich viele Jahrhunderte bereits seine Geschichte ausmachen. Zunächst scheint es auch so, als wolle die Autorin uns in eine zeitgenössische Geschichte führen, in der philosophisch dem Gedanken an ein einzelnes unsterbliches Wesen gefrönt wird. Bereits hier werden wir damit konfrontiert, dass diese ach so tolle Vorstellung vermutlich gar nicht so erstrebenswert ist. Dann werden wir urplötzlich in einen historischen Roman entführt, in dem der Protagonist uns zu verschiedenen Stationen seines unendlichen Lebens führt. Anfänglich ist er begeistert davon, dass er nun über all die nötige Zeit verfügt, unsere Welt in eine bessere zu verwandeln. Immer wieder jedoch scheitert er daran, dass seine Zielsetzungen nicht mit denen von uns Sterblichen vereinbar sind. Während er die einzige Konstante darstellt, vergeht und verändert sich alles um ihn herum. Was für ihn lediglich eine kleine Zeitspanne darstellt, kann für uns die Dauer unseres Lebens ausmachen. Da er anders ist, in uns völlig fremden Zeiträumen denkt und der Zukunft stets als etwas entgegensieht, das er persönlich erleben wird, findet er unter uns kein wirkliches Verständnis. Hinzu kommt, dass Fosca auch in seinen persönlichen Beziehungen immer wieder Rückschläge erleidet. Liebesbeziehungen für immer sind nicht möglich, da seine Ewigkeit sich von der unseren unterscheidet. Auch leidet er unter Verlustängsten, da er alle die überlebt, die ihm nahestehen, einschließlich seiner Kinder. Auch wenn die Autorin fortwährend auf den mit Foscas Unsterblichkeit einhergehenden Schwierigkeiten herumreitet und dieser immer wieder an die gleichen Grenzen stößt, wird es nie langweilig. Ganz im Gegenteil, ständig regen uns die Gedankenspiele an. Sie führen uns unentwegt vor Augen, wie kurz doch unsere eigene Zeit ist, im Gegensatz zur Unendlichkeit.
  7. Cover des Buches EigenSinnige Frauen (ISBN: 9783492968478)
    Dieter Wunderlich

    EigenSinnige Frauen

     (23)
    Aktuelle Rezension von: BarbaraDrucker

    Ein Mann schreibt über zehn eigensinnige Frauen Portraits, gerade diesen Ansatz finde ich höchst interessant. Immer auf der Suche nach starken Role Models las ich dieses Buch und finde gerade den Überblick über diese Frauen interessant. Manche kannte ich noch gar nicht, von anderen wusste ich viel zu wenig. Dass ein kurzer Abriss keine Biografie ersetzen kann, liegt auf der Hand, doch so kann man eine sehr gute Vorauswahl treffen, mit wem man sich näher befassen will.

    Die Stärke liegt für mich gerade im männlichen und damit nicht feministisch-tendenziösen Blick. Nüchtern, sachlich und wertfrei stellt der Autor die Frauen und die Umstände ihrer Zeit vor, Leser können ihre Schlüsse selbst ziehen. Die chronologische Anordnung finde ich erhellend, weil sie auch zeigt, wie sehr sich im Lauf der Zeit die Widerstände änderten, gegen die diese Frauen ankämpfen mussten. 

    So stürzte ich mich auf Coco Chanel, war aber enttäuscht, dass sie sich trotz ihres unbestrittenen Talents ihre Chance und ihren Erfolg erst durch verschiedene Betten erschlafen musste. Meine persönlichen Favoritinnen wurden Madame Pompadour, die ihre Reize zwar ebenso einsetzte, aber mit enorm strategischem Kalkül. Und Simone de Beauvoir, deren Lebensentwurf ich nachvollziehen und bewundern kann. Von Marie Curie war ich hingegen enttäuscht, andere Frauen ließen mich kalt. Das letzte Portrait von Ulrike Meinhof empfand ich zunächst als gewagt, aber die Umsetzung gibt dem Autor recht. Beeindruckend, wie objektiv er hier bleibt!

    Als erster Überblick interessant. Nicht unterhaltsam, sondern wissenschaftlich bzw. informativ geschrieben, ich werde mir auch die anderen Bücher aus dieser Reihe holen.

  8. Cover des Buches Eine gebrochene Frau (ISBN: 9783499114892)
  9. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783837113686)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Bommerlinda
    Ja, ich bin eine Spätzünderin, bzw. eine Spätleserin.

    Fünf Jahre steht die philosophische Reise des Herrn Prechts bereits in meinem Bücherregal, aber ehrlich gesagt, habe ich nie so richtig Lust verspürt, dieses Buch zu lesen, warum auch immer. Das hat sich nun geändert und so schlimm, wie ich es mir zeitweise ausgemalt habe, ist es dann doch nicht zu lesen.

    Der Inhalt des Buches gibt auf unterhaltsame Art und Weise Antworten auf Fragen, mit denen sich Philosophen so im Allgemeinen beschäftigen müssen. Hier besitzt Herr Precht die Fähigkeit, manch tiefgreifende Erkenntnis so prägnant auf den Punkt zu bringen, dass viele Philosophen noch etwas lernen können.
    Allerdings behandelt Precht vor allem die modernen Philosophen des 19. und 20. Jahrhundert. Wer einen wirklichen Überblick über die wichtigen Philosophen haben möchte, der kommt um andere Bücher nicht drumrum, so wird beispielsweise Sokrates, der Begründer der Philosophie, nur kurz erwähnt. 

    Übersichtlich und kompakt umfasst jedes Kapitel um die zehn Seiten. Die Sprache ist verständlich, und jedes Thema wird sehr klar dargestellt und fast immer mit einem Beispiel aus dem heutigen Alltag belegt, so dass die Gedanken Prechts sehr anschaulich vermittelt werden.
    Der Autor bietet dem Leser einiges, nämlich die drei Pfeiler der Philosophie: die Ethik die Erkenntnistheorie sowie die Metaphysik.
    So gesehen ist die philosophische Reise mit Precht zwar unterhaltend und lehrreich, meines Erachtens führt sie aber letztendlich in ein Nirgendwo.

    Wer sich allerdings nur für Zusammenhänge aktueller ethischer Fragen interessiert, für den ist dieses Buch sicherlich spannend, aufschlussreich und durchaus lesenswert.
  10. Cover des Buches 50 Klassiker - Paare (ISBN: 9783836925112)
    Barbara Sichtermann

    50 Klassiker - Paare

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Bibi1960

    "Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist."
    (S. 16)

    Halb verborgen unter vielen anderen Büchern wartete das Buch
    „50 Klassiker: Paare - Die berühmtesten Liebepaare“ im öffentlichen Bücherschrank unseres Stadtteils auf einen neuen Leser. Mehr aus Neugier als aus wirklichem Interesse nahm ich es mit.

    Bei Durchblättern entpuppte es sich aber als wahrer Schatz. In 50 Kurzessays stellt Barbara Sichtermann bekannte (Liebes)Paare vor. Beginnend mit „dem“ Paar der biblischen Geschichte, Adam und Eva, führt sie den Leser durch die Jahrhunderte und lässt ihn teilhaben an wahrer Liebe, Leidenschaft, Leiden, Sehnsucht und Trennung und das immer vor dem Hintergrund der damaligen Zeit.

    Zuerst hatte ich nur vor, die Geschichten einiger interessanten Paare zu lesen, aber dann war ich so gefangen, dass ich alle 50 Lebensgeschichten hintereinander weggelesen habe. Hier ist ein Sachbuch so spannend wie ein Roman. Zudem ist das Buch reich bebildert und wird ergänzt durch Faktenseiten und ein Glossar. Einfach nur interessant und herrlich!!

    Nun haben die „50 berühmtesten Liebespaare“ einen festen Platz in meinem Bücherregal bekommen und müssen nicht mehr im Bücherschrank ihr Dasein fristen…

  11. Cover des Buches Ich hatte 3000 Frauen (ISBN: 9783462041040)
    Harald Schmidt

    Ich hatte 3000 Frauen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Dirty Harrys Focus-Kolumnen ohne die doofe Zeitschrift, mit den bekannten Themen Geldanlage, Politik, Hochkultur und Bahnfahren.
  12. Cover des Buches In den besten Jahren (ISBN: 9783644031319)
  13. Cover des Buches 50 Klassiker - Frauen (ISBN: 9783836925174)
  14. Cover des Buches Der kleine Taschenphilosoph (ISBN: 9783423340991)
    Brigitte Hellmann

    Der kleine Taschenphilosoph

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Netter Einstieg in die Philosophie. Viele Auszüge aus bekannten Werken.
  15. Cover des Buches Die Unzertrennlichen (ISBN: 9783499005497)
    Simone de Beauvoir

    Die Unzertrennlichen

     (28)
    Aktuelle Rezension von: schokobook

    Simone de Beauvoir erzählt in diesem bis dato unveröffentlichten Werk über die Freundschaft zu Zaza. Einem Mädchen das irgendwann in ihrer Klasse kam und zu den sich hingezogen fühlte. Die Freundschaft währt und in ihrer Jugend passiert ein Schicksalsschlag, welcher irgendwie fast scheint es so für Zaza vorgesehen war. Simone hat das nie überwunden, in Frage gestellt und noch in anderen ihrer Bücher versucht zu klären. Entstanden ist hier ein kleiner Roman über die ersten Jahrzehnte des  20. Jahrhunderts und ein Sittengemälde jener Jahre in denen Frauen wenig zu sagen hatten ,militantes Katholikentum, fällt mehr als einmal. Fromm und still sein, angepasst. Erst wirkt die Mutter von Zaza auf Simone ziemlich locker und frei erst später erkennt sie, dass sie das nicht ist. Und am Ende aber wird wieder alles mit Gott erklärt, nicht aber mit eigener Schuld gerade aus diesem falschen strengen Verhalten heraus. Wieviele Frauen das so ergangen ist wie Zazar. Simone hatte, durch politische Wirbel in ihrem Elternhaus andere Voraussetzungen und musste sogar studieren um sich finanzieren zu können, während Zazar (so lange sie tat was man wollte) das Mädchen aus gutem Hause war. Ich fand den Einblick in diese Heiratspolitik wieder sehr erschreckend.

  16. Cover des Buches An den Ufern der Seine (ISBN: 9783608983814)
    Agnès Poirier

    An den Ufern der Seine

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Agnès Poirier entführt die Leser*innen an die Ufer der Seine, in die magischen Jahre von Paris 1940 bis 1950. Dies ist kein trockenes Sachbuch, das Fakten trostlos aneinanderreiht. Hier wird eine Epoche lebendig, hier wird Geschichte erlebbar. Während des Lesens singen Juliette Gréco und Édith Piaf ihre klassischen Chansons leise im Hintergrund. Ich versinke im Ohrensessel, ein heißer Tee steht auf dem Bistrotisch und weht mir seinen Vanilleduft unter die Nase. Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre sitzen mir gegenüber im Café de Flore. Fast scheint es mir als würde der Pfeifenrauch durch mein Lesezimmer ziehen.

    Die 1940er Jahre, eines der schlimmsten Jahrzehnte der Menschheitsgeschichte, totaler Krieg, totale Vernichtung und totale Kontrolle stehen dem Willen zur totalen Freiheit gegenüber. Und in einem kleinen, alten, verwinkelten Stadtteil von Paris, gegenüber von Notre Dame, einen Steinwurf von der Seine entfernt, begegnen sich einige der wichtigsten Intellektuellen und Ikonen jener Zeit. Philosophen, Schriftsteller, Musiker, Künstler aber auch Lebemänner und Dandys. Existenzialismus und Kommunismus, neue Werte in einer alten Welt, prägen die Diskussionen. Nelson Algren, Simone de Beauvoir, Samuel Beckett, Saul Bellow, Albert Camus, Jean Cocteau, Miles Davis, Janet Flanner, Alberto Giacometti, Juliette Gréco, Arthur Koestler, Jean Paulhan, Pablo Picasso, Jean-Paul Sartre Boris Vian und Richard Wright, um nur einige zu nennen, leben in den 40er Jahren auf wenige hundert Quadratmeter verteilt, am linken Seineufer, dem Rive Gauche. Wie kann es sein, dass so viele bedeutende Persönlichkeiten in Paris zusammenkommen, um die Weltgeschichte zu verändern?

    Leben am Rive Gauche

    Leider geht die Kontinuität des Rive Gauche in Poiriers Erzählung etwas unter. Bei ihr erscheint es so, als würden die 40er Jahre des letzten Jahrhunderts den Mythos des linken Seineufers, des intellektuellen Stadtteils begründen. Dabei haben in den 20er Jahren bereits eine ganze Reihe Künstler dort gelebt und gewirkt, z.B. Ernest Hemingway, Henry Miller, Anaïs Nin, Gertrude Stein, und Sylvia Beach. Und auch davor, war das Quartier geprägt durch die Sorbonne und den zahlreichen Studenten, die hier wohnten. Das traditionelle Universitätsviertel war seit jeher das intellektuelle Zentrum. Auch weil man hier, im Vergleich zum bürgerlichen rechten Seineufer, weitaus günstiger leben konnte.

    In diesem Quartier Latin konzentriert sich in den 40er Jahren ein bedeutender Teil der westlichen Intelligentzija. Die meist 20 bis 30jährigen sind gezeichnet vom Weltkrieg, von den Erfahrungen der deutschen Besatzung, der Kollaboration oder der Résistance. Drehte sich jahrelang alles ausschließlich ums Überleben und den Widerstand gegen die Faschisten, veränderte sich mit der Niederlage Nazideutschlands die ganze Welt. Die jungen Erwachsenen fanden sich zurückgeworfen auf existenzielle Fragen: wie konnte es zum Krieg kommen, was fängt man mit seinem Leben nach dem Krieg an? Was ist der Sinn des Lebens? Und wie kann man ihn verwirklichen? Geprägt durch eine grundlegende Skepsis am Kapitalismus, der sich allzu schnell mit dem Faschismus verbrüderte, kokettieren viele Intellektuelle jener Zeit mit dem Kommunismus, dem der Nimbus des Antifaschismus anhaftet.

    Erst langsam nehmen einige Wenige auch die Grausamkeiten des Stalinismus wahr und versuchen einen „dritten Weg“ in der Politik zu gehen. Ausgehend von der Philosophie des Existenzialismus, müsse es doch einen Weg jenseits von Kapitalismus und Kommunismus geben. Doch so politisch auch der Alltag war und so produktiv die Künstler und Schriftsteller waren, so wollten alle ihr junges Leben nach den Entbehrungen des Krieges, im Rahmen ihrer Möglichkeiten und manchmal auch darüber hinaus, genießen. Eine neue Freizügigkeit nicht nur im Denken brach sich Bahnen. Neue Lebensentwürfe wurde erprobt, bürgerliche Traditionen abgelehnt. Simone de Beauvoir erkämpfte sich einen Lebensstil der bis dahin nur Männern vorbehalten war. Ungebunden, frei und mit vielen wechselnden Sexualpartnern, sogar beiderlei Geschlechts. Was für viele junge Frauen Vorbild werden sollte, war für das Bürgertum vor allem eines: ein Skandal.

    Exzessiver Exitenzialismus

    Und an Skandalen war das arme Paris der 40er Jahre reich. Poirier fängt das Sittengemälde und die Rebellion gegen verkrustete Strukturen grandios ein. Die Leser*innen folgen Sartre und Beauvoir die Treppenstufen hinab in dunkle Kellergewölbe in denen bei Jazzmusik gefeiert und vor allem viel getrunken wird. Die Partner vieler Intellektuellen scheinen im munterem Reigen wechselnde Tête-à-Tête einzugehen. Exzessives Leben in allen Bereichen. Wer will es jungen Menschen verübeln im Angesicht der Grausamkeiten, die nach und nach über den Holocaust bekannt werden oder angesichts einer zunehmenden Weltuntergangsstimmung der sich konfrontierenden Atommächte USA und Russland.

    Die Produktivität gepaart mit der verzehrenden Lebensweise hat seinen Preis und Poirier schildert auch die Schattenseiten der so leuchtenden Biographien. So war die Einnahme von Amphetaminen vollkommen gewöhnlich, Drogen und Aufputschmittel verschiedenster Art, anschließend Schlaftabletten um wieder Ruhe zu finden, gehörten zum Alltag. Ebenso wie Alkohol geschwängerte Streitigkeiten, die teils jahrelange Freundschaften zu ruinieren vermochten. So explosiv wie sich die Weltgeschichte darstellte, so heftig, hitzig und obsessiv lebten die jungen Intellektuellen jener Zeit. Und Poirier schafft es mit ihrer Sprache eine geradezu hypnotische Wirkung zu entfachen, ein Mahlstrom, der hinab in die Begierden und Leidenschaften einer unterdrückten Jugend führt. Wer die Menschheit liebt, muss an ihr verzweifeln.

    Moderne Zeiten

    Dabei darf man allerdings nicht übersehen, dass mitunter Genauigkeit und Differenzierung dem lockeren Schreibstil geopfert werden. Es ist ein erzählendes Sachbuch, eher eine Reise an die vergangenen Ufer der Seine, denn eine historisch korrekte Betrachtungsweise. Wenn man sich damit anfreunden kann und über die ein oder andere spekulative Szene, die als solche allerdings leider nicht deutlich gekennzeichnet ist, die ein oder andere Stereotypisierung und die ein oder andere verklärte Perspektive hinwegsehen kann, bekommt man eine wunderbare und informative Zeitreise in eines der intellektuellsten Jahrzehnte.

    Poirier reicht mit „An den Ufern der Seine“ einem jungen und neuem Publikum die Hand, um den intellektuellen und moralischen Aufbruch einer ganzen Generation zu verstehen. Geschichte wird gemacht und wirkt in die Gegenwart. Es wurden nicht nur literarische Grundfeste erschaffen, sondern zugleich weltanschauliche Wertemaßstäbe entworfen. Der Widerstand gegen Unterdrückung und Ausbeutung, gegen Faschismus und Autoritarismus, die Intoleranz gegenüber den Intoleranten und Antidemokraten sind zeitlose Imperative. Die Erinnerung daran erscheint nötiger denn je.

    Für Bibliophile sei allerdings die Warnung ausgesprochen, dass sehr viele literarische Werke angesprochen werden, die die Liste der zu lesenden Bücher mal wieder zu verlängern vermag.

  17. Cover des Buches Simone De Beauvoir (ISBN: 9780199238729)
    Toril Moi

    Simone De Beauvoir

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Der Mythos Simone de Beauvoir hält sich – gerade unter Feministinnen – bis heute. Ebenso der Mythos der eigenwilligen, ein Leben lang haltenden Beziehung zwischen Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Unzählige Biographen und Werkinterpreten haben es bereits versucht, das intellektuelle Erbe Beauvoirs zu interpretieren und daraus die Psyche bzw. die Emotionalität der Philosophin zu extrahieren. Sie blieb – trotz eines umfangreichen Prosa- und autobiographischen Werks – seltsam unklar. Das andere Geschlecht, Beauvoirs Hauptwerk, mit dem sie relativ unfreiwillig dem Feminismus in den 1950er Jahren den Anstoß gab, habe ich vor mehr als 10 Jahren erstmals gelesen. Seither hat sich die Wahrnehmung der Frauenfrage sowie der eigenen Rolle – als Frau – in der Gesellschaft doch relativ deutlich relativiert. Probleme sind heute andere als zu Beauvoirs Zeiten. Andererseits hat diese eigene gewachsene Lebenserfahrung einiges dazu beigetragen, dass man heute auf Beauvoirs Anderes Geschlecht anders zurückblickt; man würde viele Ideen der Philosophin anders sehen, sie für sich anders gewichten. Gerade dieser Zeitpunkt ist richtig, um Toril Mois Buch zu lesen. Moi ist Professorin für Literaturwissenschaft in den USA und beschäftigt sich in ihrem Psychogramm mit Simone de Beauvoir aus zweierlei Perspektiven: einerseits mit ihrem literarischen Werk (hierbei vor allem mit Das andere Geschlecht); andererseits mit psychoanalytischen Begriffen, die in vielerlei Hinsicht interessante Ideen über die Philosophin anstoßen. So beispielsweise legt Moi nachvollziehbar und überzeugend dar, dass Beauvoir trotz ihrer Eigenständigkeit sich immer intellektuell und qualitativ unter Sartre einordnete. Dies begann bereits damit, dass sie ihren Universitätsabschluss als Zweitbeste nach Sartre machte. Philosophisch setzt sich dies fort. Auch ihre Interpretation der Rolle der Frau erweist sich als noch sehr im Patriarchat verwurzelt: zwar erkennt sie dieses als den kritikwürdigen Ausgangspunkt aller Probleme, argumentiert jedoch – für sie scheinbar unerkannt – aus ihm heraus. Sie kann sich (noch) nicht endgültig von ihrer gesellschaftlichen Einflechtung losmachen. Darüberhinaus sieht Moi ihre Einstellung gegenüber der Sexualität der Frau auch als problematisch an. Diese Einstellung erweist sich in Das andere Geschlecht auch als problematisch. Hinzu kommen schwierige psychosoziale Verflechtungen und Verknüpfungen, die insgesamt Simone de Beauvoirs Persönlichkeit in Bezug auf ihre Familie sowie ihre Beziehungen zu Sartre (und anderen Männern) weniger pathetisch erscheinen lassen. Beauvoir war eine überaus ‚unlogische‘ Persönlichkeit; was nach Außen hin als klar und kritisch erschien, war nach innen von Ängsten zerfressen, stark depressiv, narzisstisch, erfolgsorientiert. Ein Leben lang konnte und wollte sie von Sartre nicht loslassen; warum, darüber hat sie möglicherweise selbst nie reflektiert. Sie war jedoch ihr ganzes Leben lang von einer unklaren Angst vor dem (endgültigen) Alleinlassen durch Sartre gefangen. Ihr literarisches Schaffen musste sich in die depressionsfreien Phasen dazwischen einpassen. . Toril Moi schreibt zu Anfangs, wo es vorwiegend um psychoanalytische Fragen geht, sehr komplex; wer sich mit Freud’schem Vokabular nicht gut auskennt, wird seine Probleme haben. Im zweiten Teil des Buches, wo Das andere Geschlecht Gegenstand der Erörterung wird, ist die Autorin gut zu verstehen. Sie arbeitet logisch, argumentiert sympathisch, man kann ihren Überlegungen leicht folgen. Insgesamt eine gute Bereicherung der Philosophie Simone de Beauvoirs, allerdings sollte man Das andere Geschlecht bereits gelesen haben. Es wäre zum besseren Verständnis von Vorteil.
  18. Cover des Buches Alice im Niemandsland (ISBN: 9783421044112)
    Miriam Gebhardt

    Alice im Niemandsland

     (5)
    Aktuelle Rezension von: ban-aislingeach

    „Alice im Niemandsland“ wurde von der deutschen Historikerin, Autorin und Journalistin Miriam Gebhardt geschrieben und dabei handelt es sich um ein Sachbuch über den Feminismus in Deutschland. Das Buch ist 2012 im DVA Verlag erschienen und umfasst 380 Seiten.

    Als erstes machte Miriam Gebhardt eine journalistische Ausbildung. Nach dieser arbeitete sie bei verschiedenen Zeitungen wie zum Beispiel Süddeutsche Zeitung, die Zeit und verschiedene Frauenzeitschriften. Noch heute arbeitet sie als Journalistin und Publizistin und dies unter anderem für die Zeit. Ihre Promovierung als Historikerin fand 1998 im Fach Neue Geschichte bei der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster statt. Heute arbeitet sie außerplanmäßig an der Universität Konstanz als Professorin. Dabei liegen die Schwerpunkte ihrer Arbeit wie nach dem Buch zu erwarten bei der Frauenbewegung, der historischen Sozialisationsforschung und der bei der modernen deutsch-jüdischen Geschichte.

    Wegen dem Titel ging ich erst einmal davon aus, dass es nur ein Kritikbuch über Alice Schwarzer sein würde, aber ich wurde positiv überrascht. Das erste Kapitel wunderte mich zwar, aber bald hatte ich den roten Faden gefunden. Mir hat es sehr gefallen, dass in dem Buch der Feminismus in Deutschland von der Weimarer Republik bis in die heutige Zeit erzählt wurde. Außerdem erfährt man durch das Buch viel über die Frauenbewegung in Frankreich und in den USA, weil diese beiden Länder für den Feminismus in Deutschland wichtig waren. Und natürlich geht es auch um Alice Schwarzer, jene Frau, welche in Deutschland für die Frauenbewegung steht. Sogar so sehr, dass mein Chef mir sagte, dass ich doch keine Frau sein könne, wenn ich kritisch über Frau Schwarzer denke. Dank dem Buch weiß ich nun, dass ich mit meiner Kritik nicht alleine dastehe. Nur in Deutschland bestimmt eine einzige Person die Frauenbewegung und um Frau Gebhardt zu zitieren, handelt es sich bei dieser um eine „Matriarchin“, welche „ideologisch unbeweglich“ ist. Sie geht in dem Buch schwer mit Alice Schwarzer ins Gericht, aber erklärt dies durch Beispiele ganz gut. Klasse fand ich auch, dass Schwarzer Konkurrentinnen ebenfalls erwähnt wurden und zu meiner Schande muss ich gestehen das ich vor dem Buch nicht einmal ahnte, dass es auch andere Feministinnen in Deutschland gibt und von der dritten Welle, welche heutzutage versucht Alice vom Thron zu stoßen, hatte ich davor auch noch nie gehört.

    Es ist ein wunderbares Sachbuch über den Feminismus in Deutschland und es eignet sich nicht nur für Leserinnen, auch Männer die sich für das Thema interessieren, könnten damit glücklich werden. Auch jene Feministinnen, welche Alice Anhängerinnen sind, könnten damit eventuell etwas anfangen. Denn in dem Buch geht es um viel mehr als nur Alice Schwarzer.

  19. Cover des Buches Das Alter (ISBN: 9783644041318)
    Simone de Beauvoir

    Das Alter

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Auch wenn Simone de Beauvoir diesen Essay erstmals 1970 publizierte und damit die von ihr genutzten statistischen Daten und gesellschaftlichen Ausgangsbedingungen mittlerweile veränderte sind, so hat sie dennoch eine überaus lesenswerte Analyse eines Lebensabschnittes geschaffen, der gerade in aktueller Zeit mehr und mehr dämonisiert, verdrängt und negiert wird. Das Alter als Lebensphase macht Angst, löst Abwehr aus, man versucht es so weit wie möglich von sich zu schieben und hofft auf die Medizin, die Lebensdauer und -qualität (vielleicht) so lang wie möglich erträglich gestalten soll. Doch der Wunsch ist auch bei bester Medizin nicht nachzukommen: einerseits mangels Geld des Einzelnen, andererseits ist auch ein künstlich in die Länge gezogenes Leben nicht wirklich lebenswert bzw. optimistisch realisierbar, da die gesellschaftlichen Randbedingungen katastrophal sind. Arbeitslosigkeit und Altersarmut, Langeweile und das "Nichtbrauchen" einer ganzen Generation an deren Lebensende machen das Alter bzw. die Rente eines Menschen zu einem schwarzen Loch, vor dem er emotional und rational ein Leben lang zu fliehen sucht. Viele wissen nach ihrer Pensionierung nicht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen; ganz zu schweigen von den möglichen gesundheitlichen oder finanziellen Einschränkungen, die die Möglichkeiten nochmals reduzieren. Simone de Beauvoir beginnt zunächst klassisch im philosophisch-kulturgeschichtlichen, erörtert historische Sichtweisen, Sagen, Mythen und Überlieferungen. Danach - im größeren Teil ihres Buches - analysiert sie ihre Zeit: und diese ähnelt in frappierender Weise bereits die aktuellen Zustände, vom Zeitgeist angefangen, zur Altersarbeitslosigkeit und -armut bis hin zur Dämonisierung alter Menschen und der panischen Angst eines jeden, alt zu werden.
  20. Cover des Buches Souvenirs. Ich habe immer getan was ich wollte (ISBN: 9783938045893)
  21. Cover des Buches Amerika Tag und Nacht (ISBN: 9783644512016)
    Simone de Beauvoir

    Amerika Tag und Nacht

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Eltragalibros
    Gut geschrieben, nur leider etwas langatmig. Es wird auf Dauer einfach uninteressant, was Beauvoir täglich in New York und Umgebung erlebt hat.
  22. Cover des Buches Helden wie wir (ISBN: 9783104037608)
    Thomas Brussig

    Helden wie wir

     (129)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33
    Zwanzig Jahre DDR-Geschichte satirisch verpackt

    Inhalt:
    Nach dem Fall der Mauer beansprucht Klaus Uhltzscht dies als sein Verdienst. Einem Journalisten von der New York Times spricht er aufs Band, wie es dazu kam. Angefangen bei seinen Eltern, einem Stasi-Mitarbeiter und einer Hygienefanatikerin, und deren Auswirkungen auf die Entwicklung des kleinen Klaus, begleiten wir den jungen Mann und seine Triebe über etwa zwei Jahrzehnte durch Ostberlin.

    Meine Meinung:
    Sehr passend ist hier das Cover gewählt, der Ausschnitt einer Statue, in dessen Mittelpunkt das männliche Geschlechtsorgan steht. Denn genau das ist es, was Klaus Uhltzscht – wie wohl die meisten jungen Männer – vordergründig bewegt. In seinem Elternhaus ist Sex ein Tabuthema wie vieles andere auch. Dadurch ist Klaus immer derjenige, der alles als Letzter erfährt, anfangs meist im Sommerlager. Dabei hat es Klaus nicht leicht mit seiner überfürsorglichen Mutter, die überall nur Keime und sonstige Gefahren sieht. Für seinen Vater ist er einfach ein Versager. Und so lernt Klaus schnell die selbsterfüllende Prophezeiung kennen. Er ist ein Sachenverlierer, ein Flachschwimmer, ein Nichtskönner. Als Leser hat man Mitleid mit ihm, muss aber auch immer wieder schmunzeln ob der Hindernisse, die ihm das Leben schwer machen. Er ist liebenswerter Antiheld, der naiv und unbedacht durchs Leben stolpert.

    Wir bewegen uns beim Lesen zwischen satirischer Betrachtung der Gesellschaft und Politik in der DDR und dem außergewöhnlichen Sexualleben von Klaus Uhltzscht. Dieses hat aber in keiner Weise etwas mit Erotik zu tun. Es ist wunderbar in die übrige Handlung eingebettet und sehr humorvoll beschrieben. Normalerweise kann ich mich für Romane, in denen Sex welcher Art auch immer, eine so große Rolle spielt, nicht besonders begeistern. Thomas Brussig hat aber eine ganz besondere Art, mit diesem Thema umzugehen.

    Zuweilen hätte ich mir eine etwas straffere Erzählung gewünscht, aber im Großen und Ganzen gibt es an diesem unterhaltsamen Roman nicht viel auszusetzen.

    Fazit:
    Eine herrliche Satire über das Ende der DDR mit einem wahrhaft bemitleidenswerten, aber sympathischen Helden. Der Roman wurde zum 10. Jahrestag des Mauerfalls 1999 auch verfilmt.

    ★★★★☆


    Format: E-Book
    Dateigröße: 1095 KB
    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 336 Seiten (FISCHER Taschenbuch; Auflage: 16 (1. April 1998), ISBN-13: 978-3596133314, Preis: 8,95 €)
    Verlag: FISCHER E-Books; Auflage: 1 (6. September 2015)
    Sprache: Deutsch
    Preis: 8,99 €

  23. Cover des Buches "Sie schreiben wie ein Mann, Madame!" (ISBN: 9783935877015)
  24. Cover des Buches Briefe an Sartre (ISBN: 9783499223730)
    Simone de Beauvoir

    Briefe an Sartre

     (13)
    Noch keine Rezension vorhanden

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