Bücher mit dem Tag "simulation"

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35 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit (ISBN: 9783570309933)
    Veronica Roth

    Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit

     (3.699)
    Aktuelle Rezension von: Kaci

    "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" ist der zweite Teil der spannenden Trilogie von Veronica Roth. Als Fortsetzung von "Die Bestimmung" knüpft das Buch an die Ereignisse des ersten Bandes an und führt die Leser in eine dystopische Welt, in der Menschen nach ihren Fähigkeiten in verschiedene Fraktionen aufgeteilt werden.

    Leider muss ich sagen, dass ich "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" im Vergleich zum ersten Teil als etwas schwächer empfunden habe. Das Buch hatte einige Längen, die den Erzählfluss hemmten und die Spannung abflachen ließen. Obwohl die Grundidee und das Konzept der Fraktionen weiterhin faszinierend sind, hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichte in diesem Band etwas zu sehr in Details verlor. Zum Ende hin, wurde es aber wieder super spannend!

    In "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" setzt der Aufstand ein, nachdem die Ken mit den ferngesteuerten Ferox-Soldaten zahlreiche Altruan getötet haben. Tris, die Protagonistin, hat schwere Verluste erlitten und befindet sich nun mit Tobias bei den Amite, um Schutz zu suchen. Doch auch dort sind sie nicht sicher, da der Krieg zwischen den Fraktionen gerade erst begonnen hat. Tris steht erneut vor der Aufgabe, herauszufinden, wo sie hingehört, selbst wenn das bedeutet, sich gegen die Menschen zu stellen, die sie am meisten liebt.

    Obwohl das Buch einige Schwächen aufweist, bleibt die Geschichte insgesamt fesselnd und bietet interessante Einblicke in die dystopische Welt der Fraktionen. Fans des ersten Bandes werden sicherlich weiterhin an der Entwicklung der Charaktere und der Fortsetzung der Handlung interessiert sein. Ich persönlich hoffe, dass der dritte Band das Niveau des ersten Teils wieder erreicht und die Geschichte zu einem befriedigenden Abschluss führt.


  2. Cover des Buches Die Bestimmung (ISBN: 9783570309360)
    Veronica Roth

    Die Bestimmung

     (6.515)
    Aktuelle Rezension von: Castellia

    Mochte den ersten Teil sehr gerne. Die Idee war wirklich klasse und die Einführung der Charaktere super. Ich mag es, dass Triss nicht die typische Strahlemann-Heldin ist und auch ihre Ecken und Kanten hatte. Hin und wieder war sie zwar etwas nervig, aber das ist mir immer noch lieber, als Charaktere mit reinen, weißen Westen. Außerdem hätte es auch nicht zu ihr gepasst.


  3. Cover des Buches Ready Player One (ISBN: 9783596706648)
    Ernest Cline

    Ready Player One

     (733)
    Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicis

    Zusammenfassung:

    In einer Welt, die von wirtschaftlichen und ökologischen Krisen geplagt ist, flüchten die Menschen in die OASIS - eine virtuelle Welt, die von James Donovan Halliday erfunden und programmiert wurde. In dieser Welt kann man alles tun, alles sein und alles erleben – was immer man will. 

    Als Halliday stirbt, hinterlässt er drei Schlüssel, die den Zugang zu einem Easter Egg öffnen. Derjenige, der das Easter Egg findet, erbt das Vermögen und damit auch die Kontrolle über die OASIS. Wade Watts begibt sich ebenfalls auf die Suche nach dem Easter Egg und wird bald darauf nicht nur in ein gefährliches virtuelles Abenteuer gezogen, nein, auch in der Realität muss er bald nach seinem Leben fürchten. Das mächtige Unternehmen IOI kennt keine Grenzen, um die Kontrolle über die OASIS zu erlangen.

    Meinung:

    Der Autor entführt den Leser in eine dystopische virtuelle Welt, die überaus faszinierend ist und des Lesers Sehnsüchte hervorruft. Eine virtuelle Welt – bei der man die Schule bequem von zuhause aus besuchen kann? Eine Welt, bei der man die schönsten Orte der Welt bequem von zuhause aus besuchen kann und es sich trotzdem wahnsinnig echt anfühlt? Die Vielfalt der Umgebungen, Charaktere und Möglichkeiten der OASIS sind beeindruckend und ein absoluter Traum. 

    Ernest Cline schafft hier eine Mischung aus Dystopie, Science-Fiction, Abenteuer und einem großen Hauch Nostalgie. Er versteht es die Elemente der Popkultur (bspw. Videospiele, Filme, Musik) geschickt miteinander zu verweben. Ich denke, es ist hier wichtig, zu betonen, dass die popkulturellen Referenzen in großer Fülle vorhanden sind. Wer sich damit nicht so richtig auskennt, könnte einiges möglicherweise nicht verstehen oder sich „erschlagen“ fühlen.

    Und obwohl hier die OASIS eindeutig den größten Teil der Geschichte einnimmt, so werden trotzdem gesellschaftliche reale Themen berührt – so beispielsweise die Ausbeutung der Erde, die Skrupellosigkeit von Unternehmen, die Auswirkungen einer perfekten Virtualität aber auch die Macht des Zusammenhalts.

    Die Charaktere an sich fand ich allesamt gut ausgearbeitet und überzeugend. Aufgrund der Erzählperspektive (Ich-Erzählung) bleibt man ganz nah an Wade dran und kann so seinen Schlussfolgerungen beiwohnen und seinen Gedankengängen folgen. Andere Spieler lernt man anfangs nur anhand ihrer Avatare kennen und dennoch verleiht die Beziehung, die Wade zu ihnen aufbaut, der Geschichte Tiefe und Emotionen. 

    Die Handlung ist gespickt mit Abenteuern, Rätseln und dem übergeordneten Wettlauf gegen die IOI, was die Spannung von Anfang bis Ende aufrechterhält und mich vollkommen fesseln konnte. 

    Fazit:

    Ready Player One war für mich ein mitreißender Pageturner.

  4. Cover des Buches Die drei Sonnen (ISBN: 9783453317161)
    Cixin Liu

    Die drei Sonnen

     (214)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    "Die drei Sonnen" ist der un-, bzw. außer-gewöhnlichste SF-Roman, den ich je gelesen habe - und davon gab es schon viele. Im Vordergrund steht mehr die Wissenschaft als die Fiktion, mit anschaulichen Beschreibungen z.B. des Dreikörperproblems oder der vielen weiteren überwiegend unbekannten Dimensionen. Was muss das für ein Aufwand gewesen sein, den der Autor betrieb? Überraschend ist für mich auch, dass dieser Roman in China veröffentlicht werden konnte - geht er doch nicht gerade zimperlich mit der nahen Geschichte des Landes um (Kulturrevolution). Die alles entscheidende Frage stellt sich auch uns: Wie wird/würde/wurde eine Botschaft der Menschheit von außerirdischem intelligenten Leben aufgenommen? Ein absolutes Meisterwerk des SF-Genres => 5 Sterne

  5. Cover des Buches Simulation (ISBN: 9783752660838)
    Matthias Clostermann

    Simulation

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Frechdachs

    Gleich eines vornweg Matthias Clostermanns Buchdebüt "Simulation" ist für mich ganz großes Kino, so wie es sein soll. 

    Seit Jahren arbeitet Herr Clostermann in der Film und TV-Branche und das merkt man seinem Schreibstil sehr schnell an. Man ist mittendrin satt nur dabei und die Bilder entstanden bei mir sehr schnell im Kopf - quasi Kopfkino pur vom Anfang bis zum Ende. 

    Zum Buchinhalt selbst möchte ich nicht allzu viel vorab spoilern, um nicht zu viel verraten. Nur vielleicht soviel, im Mittelpunkt der Storyline steht der Computerspieleentwickler Alex Stein, dem ein Coup gelingt und einen sehr gewieften künstlich intelligenten Algorithmus erschafft, der sich nach um nach dann selbstständig macht. Ein für mich sehr spannendes Thema, denn die VR-Welt wie auch die vielzitierte KI nimmt immer mehr zu. 

    Was macht es dann mit uns Menschen wenn wir vor unserer eigenen Realität in künstliche Welten fliehen?

    Welche Chancen und Risiken beinhalten künstlich gestaltete Räume?

    Beim Lesen wurde ich sehr schnell an Goethes Zauberlehrling von 1797 erinnert, der ja auch die gerufenen Besen dann gar nicht mehr so schnell los wird, wie er sie gerufen hat.

    Alles in allem ein sehr starkes Buchdebüt bei dem man sich dann selbst nicht sicher sein konnte, welche Szenerien in der realen Welt spielten und welche dann der virtuellen Inszenierung geschuldet waren.

    PS: Aus aktuellem Anlass! - Wenn meine Leseeindrücke Beachtung und Gefallen finden freut mich dies natürlich sehr. Meine Leseeindrücke sind aber nicht zum Abkupfern da. Das erklärt sich aber denke ich normalerweise von selbst (Stichwort "Respekt"). Bitte unterlasst deshalb zukünftig, sich mit fremden Federn (aka Rezensionen und Teilen daraus) zu schmücken!

  6. Cover des Buches Otherland. Band 1 (ISBN: 9783608949612)
    Tad Williams

    Otherland. Band 1

     (313)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Stadt der goldenen Schatten der spannende Auftakt einer intelligenten, wenn auch sehr komplizierten Geschichte. Aber für solche Bücher ist Tad Williams ja bekannt.
    Wortgewaltig und wie üblich auf vielen, vielen Seiten erzählt Williams die Geschichte einer Verschwörung mächtiger Männer (der Gralsbruderschaft), die das Simulationsnetzwerk Otherland entwickelt haben. Und dieses ist wirklich ein "anderes Land", denn seine Benutzer treten ein in eine virtuelle Welt der unbegrenzten Möglichkeiten.
    Der erste Band dient größtenteils der Vorstellung jener neun Menschen, die sich der mächtigen Gralsbruderschaft entgegenstellen werden. Unter ihnen sind Bürger Afrikas, wie die Lehrerin Renie Sulaweyo und ihr Schüler, ein Buschmann namens !Xabbu, der versucht, seine von der immer fortschrittlicher werdenden Welt bedrohte Kultur zu erhalten. Auch ein kranker Junge namens Orlando, der - ans Bett gefesselt - in der virtuellen Welt von Otherland ein muskelstrotzender Krieger ist, gehört zu diesem Personenkreis.
    Ich kann am Ende von Stadt der goldenen Schatten nur über Williams Einfallsreichtum staunen! Unendlich viele Ideen breitet er vor seinen Lesern aus und relativ einleuchtend gelingt es ihm, die Cyberwelt zu erklären. Zusätzliche Atmosphäre schafft er durch Netfeed, ein Newsticker, der jedem Kapitel voran gestellt ist und - von der Geschichte unabhängige - Nachrichten verkündet, die irgendwie auch in unsere Zeit gehören könnten. In Band eins hat Williams nur den Grundstein für eine komplexe Geschichte gelegt.

  7. Cover des Buches Die Anomalie (ISBN: 9783499006975)
    Hervé Le Tellier

    Die Anomalie

     (208)
    Aktuelle Rezension von: WDP

    Background:

    Tellier wurde für dieses Buch mit dem mit dem Prix Goncourt 2020 (für den besten Roman Er gilt als bedeutendster Literaturpreis Frankreichs). Übersetzt wurde es von dem in Paris lebenden Ehepaar, Romy und Jürgen Ritte (promovierter Germanist und Eugen-Helml-Übersetzerpreisträger).

    „Hochkomisch und teuflisch intelligent" spielt der Roman mit unseren Gewissheiten und fragt nach den Grenzen von Sprache, Literatur und Leben. Facettenreich, weltumfassend, ein literarisches Ereignis. -> Ohne Zweifel Weltliteratur: ARD "Druckfrisch" 2021-09-12 (Denis Scheck)“

    Und das Ganze in einem spannend klingenden Plot: 

    Im März 2021 fliegt eine Boeing 787 auf dem Weg von Paris nach New York und landet im Juni ein zweites Mal.

    Jetzt muss ich sagen, dass ich spannende Geschichten liebe. Dass ich andere Sichtweisen wissen (hören) will, dass ich neugierig war, wie diese „Situation“ vom Autor aufgelöst wird. Cool, dachte ich und versuchte die Gedanken an „Der letzte Countdown“ mit Douglas und Sheen beiseite zu schieben. Ein Zeitreise-Thema, das nach 40 Jahren neu aufgegriffen wird.

    Gierig griff ich nach dem Buch: Die ersten Seiten: BLAKE, der Auftragskiller. Cool. 

    Aber das war es auch schon mit dem ersten Höhepunkt. 

    Die nächsten Personen schien er zu einem anderen Zeitpunkt geschrieben u haben. Mit Blake hatte er mich abgeholt, um mich sogleich im zweiten Setting im eiskalten Park auf einer halbverwitterten Bank sitzen gelassen. Ich konzentrierte mich auf die Umgebung: Erste Sätze tauchten auf, die mich aus meiner Lethargie rissen. Was habe ich da gelesen? Absatzweise spulte ich zurück. Je mehr Seiten ich in mir reinzog, umso mehr schweiften meine Gedanken ab: Hintergrundmusik, die nur dazu da war, um einem nicht das Gefühl der Einsamkeit in einem aufkommen zu lassen. Musik, der man nicht zuhört, Musik die man kennt, und nicht mehr folgen muss. Warum saß ich auf dieser Parkbank? Wo ist der, der versprach mich abzuholen. Treibt er gar ein teuflisch intelligentes Spiel mit mir? Ich empfand diese Situation nicht als "hochkomisch", dachte ich mehrmals bei mir. Ich getraute mir nicht, die Kopfhörer abzunehmen, dem Grauton der Musik zu entfliehen, weil ich Angst hatte, dass mir sonst die Ohren abfrieren.

    ‘tschuldigung, ich bin schon wieder auf diesen Abwegen unterwegs. Zurück zum Thema:

    Ich las Sätze in dieser „Weltliteratur“, die mir zeigten, dass ich in Sachen Literatur noch vieles nachzuholen hatte: „Beispiele“:

    • Es vergeht noch ein Winter darüber, und da sagt er es ihr, es ist vier Monate her, nach einem Abendessen im Kim, diesem kleinen koreanischen Restaurant im Marais, das sie immer wieder aufsuchen, noch einmal …
    • Eines Tages, als sie sich nach dem Mittagessen auf Wiedersehen sagen, will sie die Straße überqueren, sie tut einen Schritt auf die Fahrbahn, und André reißt sie heftig am Arm zurück. Ein Lastwagen donnert an ihnen vorbei. Ihre Schulter schmerzt, aber beinahe wäre sie tatsächlich tot gewesen.

    Ich würde gerne wissen, wie der Text auf Französisch lautet. Denn ein preisgekrönter Text, von preisgekrönten Übersetzern, da muss der Fehler im wahrsten Sinne des Wortes VOR dem Buch liegen.

    Tellier muss hervorragend recherchiert haben. Egal ob die Religionen, die Fliegerei, den Ablauf des Krisenmanagements der US-Behörden, oder einfach die Psychologie des Menschen. Viele Notizen. Hut ab. Nur eine Frage am Rande: Warum hat er seine Notizen 1:1 in das Buch übernommen?

    Zeitdruck?

    Scheint so zu sein, denn teilweise musste ich seine Arbeit übernehmen und die Unzahl seiner Fremdworte nachschlagen und für mich Banausen übersetzen. Mühsam. Da hätte ich lieber gleich die Geschichte geschrieben. Flüssiger. Jedenfalls ohne Sätze, die wie ein Weihnachtsbaum aussehen, würde man sie bildlich darstellen, Ein Satz mit und unzählige Einfügungen und Beisätze. Ein Jurist schreib verständlicher.

    Und dann muss es jemanden im Verlag geben, der auf die „moderne“ Unsitte aufspringt, direkte Rede nur mit einem Bindestrich zu kennzeichnen. Ein Umstand, den ich vom Aichner kenne, der deshalb bei mir nie 5 Sterne für seine Erzählungen bekommt.

    Tellier (oder seine beiden angegrauten Übersetzer [ich darf das sagen, denn ich bin um drei Jahre älter als sie]) setzt aber noch ein Schäuflein nach: Erst wenn man den Satz zu Ende gelesen hat, merkt man, an welcher Stelle die direkte Rede endete. Selbst inmitten der Sätze verzichtet er stellenweise auf Satzzeichen: 

    • Der Leutnant Clark Kleffman sieht die wirklich mausetote Betty, seine Tochter, die immer noch weint, und er spöttelt, Na, siehst du, Sophia, deine Unke, weißt du was?, sie sieht aus wie eine alte chinesische Ravioli.
    •  Frage am Rande: „wirklich mausetot“? Was ist das Gegenteil? Unwirklich hundemunter? Und hat einer von euch schon einmal eine chinesische Ravioli gesehen. Eine alte, versteht sich. Mir fehlt seit Corona die Phantasie zu all dem Asiatischen.

    Will er mich wirklich mit solchen Sätzen auf die Grenzen der Sprache / Literatur hinweisen?

    Und dann die Geschichte selbst. Ich war von seiner Idee begeistert. Die Umsetzung - wie man bereits vermuten kann - ein Gräuel. Zuviel Protagonisten, beschrieben mit noch mehr Adjektiven. Er macht sich keine Mühe sie zu entwickeln, den Leser sie eindringlich vorzustellen, Sie immer wieder in die Geschichte einzuflechten, damit man weiß, von wem er erzählt. Wenigstens eine Namensliste wäre hilfreich gewesen.

    Oder hat er absichtlich ein „Arbeitsbuch“- geschrieben, für Schüler der 8. Schulstufe? 

    Ein Schreibratgeber könnte ihm auch dabei helfen, Situationen in seinem Buch für den Leser erlebbarer zu machen: Sie staunt. Sie weint. Er spöttelt. Sie schaut. Sie denkt. Er geht. Sagt er.

    Alles Originalzitate aus dem Roman. Das tut weh – um beim Deutsch der Familie Ritte zu bleiben. Ein Schmuckstück hab‘ ich noch: — Professor Miller, sagt der General, nicht für einen Groschen verlegen, auf dem Rollfeld wartet ein …

     

    Wie hieß es doch im Verkaufstext des Herrn Schenk: Ein weltumfassendes Ereignis. OK, zugegeben, es kommt Frankreich – USA und China vor. Ferner ein literarisches Ereignis: Nunja, Ereignis ja, aber ich google noch immer, was das Adjektiv „literarisch“ bedeutet.

     

    Fazit

    oder „Welch’ Gewissheit hat die Lektüre in mir hinterlassen?“:

     

    Bin mir noch immer nicht sicher, ob ich einen Roman oder ein Sachbuch für Verschwörungstheoretiker gelesen habe.

    Zumindest habe ich einige Kalendersprüche für meine Sprüchesammlung übernehmen können:

    • Und ich, der ich Euch sage, dass ihr träumt, bin selbst ein Traum ...
    • Der wirkliche Pessimist weiß, dass es schon zu spät ist, um noch Pessimist zu sein.
    • Es gibt etwas Wunderbares, das stets über das Wissen, die Intelligenz und selbst das Genie herausragt, und das ist das Unverständnis.

    Kein Autor schreibt das Buch des Lesers, kein Leser liest das Buch des Autors. Höchstens am Schlusspunkt stellt sich eine Gemeinsamkeit her.:
    Entschuldigung angenommen, Herr Miesel äh Tellier.

     

    Was hab ich noch gelernt: 

    • Kröten tun essen! - In welch einer Scheißwelt leben wir, Herr habilitierter Germanist?
    • Scripte erscheinen in Echtzeit auf dem Schirm. - Nona.

    Um es mit einem Lieblingswort von Tellier zu beschreiben, das er immer wieder gebrauchte:

    Ein krudes Buch.

  8. Cover des Buches Stufe Eins: Dystopischer Horror (ISBN: B00O17F1SY)
    René Junge

    Stufe Eins: Dystopischer Horror

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_Vogltanz
    Der Anfang von "Stufe Eins" fesselt den Leser sofort. Der Protagonist Mark stellt merkwürdige Veränderungen in der Welt fest, die ihn umgibt: Türen, die mal nach innen aufgingen, gehen plötzlich nach außen auf, Restaurantketten verschwinden einfach, Zimmer verfallen von einem Tag auf den anderen. Richtig unangenehm wird es jedoch, als seine Nachbarin ihn eines Tages verspeisen möchte ...

    "Stufe Eins" ist vieles, aber keine gewöhnliche Zombie-Story. René Junge weiß mit einigen innovativen Ideen aufzuwarten und hetzt den Leser durch eine actionreiche Handlung mit zahlreichen Wendungen. Leider gibt es ein paar Dinge, die das Lesevergnügen trüben: einen nicht gravierenden, aber doch auffälligen Formatierungsfehler (statt herkömmlicher Absätze gibt es Leerzeilen) sowie einige Typos. Auch die Charaktere bleiben für meinen Geschmack etwas zu farblos.

    Im Großen und Ganzen bietet "Stufe Eins" spannungsgeladene Lesestunden. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie man Zombies von einem fliegenden Sessel aus den Garaus macht, kann hier getrost zugreifen.
  9. Cover des Buches Otherland. Band 2 (ISBN: 9783608949629)
    Tad Williams

    Otherland. Band 2

     (229)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Fluss aus blauem Feuer ist die klassische Fortsetzung: Alle Personen sind bekannt, die Geschichte knüpft nahtlos an die des ersten Buches an und hört ebenso abrupt auf. Man muss also den ersten Band gelesen haben.
    Nachdem ich den ersten Band "Stadt der goldenen Schatten" geradezu verschlungen habe, war ich besonders gespannt auf die Fortsetzung. Und Tad Williams hält, was er verspricht. Dieses Buch enthält an die zehn verschiedenen Handlungsstränge und jeder einzelne ist auf seine Art spannend. Das virtuelle Netzwerk "Otherland" ist das Werk einer Vereinigung der reichsten Menschen der Welt, der so genannten "Gralsbruderschaft". Ihr Ziel ist es, unsterblich zu werden. Eine kleine Gruppe von Menschen versucht in dem Netzwerk gegen die Vereinigung zu kämpfen. Sie sind in dem virtuellen Netzwerk gefangen, wo sie von einer bizarren Welt in die nächste reisen. Da gibt es riesige Insekten, gefährliche Salatzangen und den Zauberer von Oz. Tad Williams' Phantasie scheint keine Grenzen zu kennen.
    Wer einmal mit der Otherland-Serie angefangen hat, kommt nicht mehr davon los. Das Buch ist mit seinen fast 900 Seiten zwar sehr dick, hat aber keine nennenswerten Längen.

  10. Cover des Buches Die dunkle Seite des Mondes (ISBN: 9783257057294)
    Martin Suter

    Die dunkle Seite des Mondes

     (707)
    Aktuelle Rezension von: Miles_DE

    Dafür, dass das Buch nur 315 Seiten hat, hat es sich zum Teil echt gezogen. Die langen Erklärungen über die ganzen Pilzarten usw fand ich langweilig.


     Mit dem Schreibstil wurde ich auch nicht so recht warm. Das Thema selbst fand ich jedoch interessant. Wie sich die Persönlichkeit aufgrund von solchen Drogen dauerhaft verändern kann und auch zum Ende hin, wurde es dann spannend.


    Die Charaktere waren irgendwie alle unsympathisch und großteils auch langweilig. Sie waren alle leider auch sehr oberflächlich geschrieben.

    Was Urs so alles getan hat, war schockierend.


    Das Buch hat wohlwollend gerade noch 3/5 bekommen.

  11. Cover des Buches Otherland. Band 4 (ISBN: 9783608949643)
    Tad Williams

    Otherland. Band 4

     (190)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Nach den verstrickten Handlungen der Bände 1-3 ist es kein Wunder, dass der letzte Band einen solchen Seitenumpfang hat. In spannenden Schritten kommt man nach und nach dem Geheimnis auf die Spur (sodass man auch über kurze Langeweileabschnitte hinweg sieht), bis in einem gigantischen Finale alle Lösungen geliefert werden. Hinter her ist man nur traurig, dass es nicht noch weiter geht.

  12. Cover des Buches Schweinkram (ISBN: 9783803112873)
    Alan Bennett

    Schweinkram

     (17)
    Aktuelle Rezension von: AndreasKueck

    „No sex please, we’re British!“

    …lautete der Titel einer englischen Film-Klamotte aus den 70ern und wurde so zum geflügelten Wort für die Engländer im Umgang mit der Erotik. Doch der Meister der Short-Stories beweist immer wieder aufs Neue, dass sich hinter der Fassade vom konformistischen Spießbürgertum so manche Absonderlichkeit versteckt.

    MRS. DONALDSON ERBLÜHT – Mrs. Donaldson lebt ein ruhiges, wenig ereignisreiches Leben in ihrem kleinen Stadthaus. Als Witwe hat sie ein bescheidenes doch regelmäßiges Auskommen, das sie sich mit gelegentlichen Auftritten als „SP“ (simulierter Patient) an der nahen Uni-Klinik aufbessert. Der dortige Oberarzt Dr. Ballantyne praktiziert diese Art der Ärzteausbildung, um seine Student*innen durch Rollenspiele praxisnah an die Realität heranzuführen. Auch durch die Vermietung von Zimmern an Studenten füllt sich Mrs. Donaldsons Haushaltskasse. Als das junge Paar eines Tages knapp bei Kasse ist, macht es ihr ein pikantes Angebot: Sie würden sie bei ihrem Liebesspiel zusehen lassen, wenn sie ihnen dafür im Gegenzug die fällige Miete erlassen würde. Mrs. Donaldson ist zu höflich, um diese freundliche Einladung ausschlagen zu können. Schließlich ist sie ja ein hilfsbereiter Mensch. Und wenn sie durch diesen kleinen Gefallen den jungen Menschen ermöglicht, die Schulden bei ihr zu tilgen, was spricht dann dagegen? Doch der praktizierte Voyeurismus bleibt für sie nicht ohne Folgen, denn er kurbelt ihre Lebensgeister an, setzt Phantasien frei und beeinflusst so ihr Auftreten in der Öffentlichkeit. Diese Veränderung bleibt auch Dr. Ballantyne nicht verborgen…!

    MRS. FORBES WIRD BEHÜTET – Mrs. Forbes ist empört: Ihr über alles geliebter, ach so wunderbarer Sohn Graham will heiraten. Aber warum er sich ausgerechnet diese unscheinbare Betty ausgesucht hat, bleibt ihr ein Rätsel. Schließlich könnte ihr Liebling mit seinem blendenden Aussehen und seinem bestechenden Charme nun wirklich jede haben. Aber nun gut, Betty soll es eben sein. Wahrscheinlich schlagen da die Gene ihres langweiligen Ehegatten durch. Was Mrs. Forbes nicht ahnt und sie zudem in eine tiefe Krise gestürzt hätte, ist der Umstand, dass ihr geliebter Prinz so ganz nebenbei auch noch mit div. Callboys die Kissen zerwühlt. Einer dieser Liebesdiener schreckt allerdings vor Erpressung nicht zurück und bringt Graham in arge Bedrängnis. Doch Betty mag zwar unscheinbar sein, aber sie ist nicht dumm. Sie kennt ihren egomanischen Gatten und seine Geheimnisse sehr genau, und weiß diese, für sich zu nutzen. Während ihre eigenen Bedürfnisse dank ihres zärtlichen Schwiegervaters aufs Beste befriedigt werden, nimmt Mrs. Forbes unwissentlich den Service des Lovers/ Erpressers ihres Sohnes in Anspruch…!

    Seit ich "Die souveräne Leserin" gelesen hatte, ist Alan Bennett für mich ein Garant für exzellente Erzählkunst. In seinen Geschichten offenbart er immer wieder gerne die Abgründe seiner Figuren, die diese verzweifelt zu verbergen versuchen. Doch hinter den Masken der scheinbaren Normalität verstecken sich so manche Absurditäten des Lebens.

    Insbesondere die erste „unziemliche Geschichte“ zeugt von Bennetts Brillanz und lässt sein Können als Drehbuchautor erstrahlen: Mit fein pointierten Dialogen agieren die Protagonist*innen Kammerspiel-artig und lassen so vor meinem inneren Auge eine bühnenreife Szenerie entstehen. Beinah schamhaft verfolgte ich die frivolen Taten der Hauptdarstellerin und hatte das Gefühl, dass ich selbst der Spanner wäre, der durch das Loch in der Wand dem Treiben im Nebenzimmer zusieht. Doch dank des delikaten Humors des Autors blieb mir für allzu viel Prüderie keinen Platz.

    Doch auch die zweite Geschichte amüsierte mich sehr, da sie auf ironische aber doch respektvolle Art die menschlichen (Un-)Tiefen offenlegt, moralische Defizite sichtbar macht und humorvoll das Heuchlerische der Gesellschaft demaskiert. Alle Personen spielen in dieser Geschichte eine Rolle, belügen sich gegenseitig und scheinen irgendwie trotzdem (oder gerade deswegen) mit dieser Situation zufrieden zu sein.

    Alan Bennett blickt mit Sympathie hinter die Kulissen der bürgerlichen Normalität. Er blickt direkt in die Seelen normaler Menschen, in denen so vieles nicht der Norm entspricht. Und gerade dieser Umstand macht seine Figuren so nahbar, so echt, so wahrhaftig. Denn wer von uns entspricht schon der Norm? Und was ist das überhaupt: die Norm?

    Doch als Kenner wie auch Freund kennt Bennett sich mit der menschlichen Spezies aus. Er weiß Bescheid und versteht…!

  13. Cover des Buches Demi Monde: Welt außer Kontrolle - Die Mission (ISBN: 9783442475674)
    Rod Rees

    Demi Monde: Welt außer Kontrolle - Die Mission

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Kagali

    Demi Monde ist ein Buch, dass es mehr aufgrund der vielen positiven Rezensionen in mein Bücherregal geschafft hat und weniger weil es für mich so wahnsinnig spannend klang ^^'
    Im Nachhinein muss ich sagen: Ich bereue es zwar nicht das Buch gelesen zu haben, aber so richtig gepackt hat es mich auch nicht.

    In dem Buch geht es um die Computer Simulation Demi Monde. Mit diesem Programm, welches die Abgründe der Menschheit, Krieg, Willkür und Anarchie simuliert, bildet das US Militär seine Rekruten aus. Dummerweise ist die Tochter des Präsidenten durch mysteriöse Umstände innerhalb dieser Simulation gefangen. Da die normaler Portale verschlossen sind braucht das Militär einen „Retter“ mit ganz bestimmten Charakteristika um durch ein Schlupfloch in die Demi Monde zu gelangen und die Präsidententochter zu retten. Die Wahl fällt dabei auf die 18 jährige, in Geldnöten steckende, Sängerin Ella Thomas. Nach anfänglichen Bedenken sind 5 Millionen $ Lohn Anreiz genug für Ella sich in die lebensgefährliche Demi Monde zu begeben.

    Die Demi Monde die Rod Rees hier erschafft ist einer sehr komplexe Welt. Sie ist in vier Sektoren unterteilt, diese wiederum in Bezirke. Jeder Bezirk präsentiert eine andere Stadt aus der Realität. U.a sind Berlin, London, Tokio oder Istanbul vertreten. In jedem Sektor gibt es andere Religionen, Ethnien und Kulturen. Um das Konfliktpotenzial zu erhöhen, sind sie auf kleinsten Raum zusammengepfercht.
    Es braucht Zeit sich in dieser detailreichen Welt zurecht zu finden. Der Anfang verlief daher für mich eher schleppend. Was meinen Lesefluss besonders gestört hat, sind die vielen Wortneuschöpfungen des Autor. Zum Einen sind viele neu erfundene Wörter nicht im Glossar zu finden waren, was den Sinn eines Glossars ja entgegen spricht. Zum Anderen sind diese Wortschöpfungen Anlehnungen an Begriffe der Realen Welt, die durch eine katastrophale Schreibweise „neu“ definiert werden. Heraus kommen Begriffe wie UnFunDaMentalismus, NuJu, Mann2nnaM oder RaTionalismus.
    Das ganze Buch ist knüppeldicke voll von denen und mir gingen sie gehörig auf den Keks. Nicht nur musste ich ständig im Glossar blättern, auch den Lesefluss hemmten sie bei mir und insgesamt fand ich sie einfach zu übertrieben eingesetzt.Auch der kreativste Stil wird Müll, wenn man es übertreibt.

    Wenn man darüber hinweg sehen kann bietet Demi Monde ein sehr komplexe, aber auch actiongeladene Handlung. Es ist ein Thriller der mit klugen Wendungen zu punkten weiß. Der Spannungsbogen nimmt konstant zu. Besonders der Kampf um Warschau hat mir persönlich sehr gefallen.

    Bei den Charakteren gab es welche die ich sehr mochte wie Ella oder Vanka und dann gab es wieder welche wie Trixie. Dieses arrogante, rassistische Biest hätte ich am liebsten eins heftig über die Rübe gezogen. Von allen Charakteren macht sie zwar die größte Entwicklung durch, aber angenehmer wird sie dadurch auch nicht. Gut gefallen hat mir auch die Ausarbeitung der Bösewichte. Sie verdienen wahrlich die Beschreibung abgrundtief Böse. Aber dadurch sind die immerhin ein ernst zu nehmender Gegner und sie handeln auch nicht hirnlos sondern gut durchdacht.

    Fazit:

    Meinen persönlichen Geschmack hat das Buch nicht getroffen. Aber ich denke, dass ich einfach nur die falsche Leserin war. Ich bin sicher wer über die eigentümlichen Begriffe hinweg sehen kann und ein Fan von Thriller mit komplexer Welt und Handlung ist, wird seine Freude an Demi Monde haben können


    Folge mir ;)

    Diese und andere Rezensionen (mit zusätzlichem Coververgleich Deutsch/Original) findet ihr auch auf Miss Page-Turner 

  14. Cover des Buches Remember (ISBN: 9783401506586)
    Roland Jungbluth

    Remember

     (136)
    Aktuelle Rezension von: queenmadi
    Remember stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste, sodass ich es sofort lesen musste als ich es endlich in den Fingern hatte. Ich kann nur sagen: das Warten hat sich gelohnt!

    Man beginnt zu lesen und hat erst keinerlei Informationen darüber, was passiert ist oder warum. Auch weiß man nicht, ob die Protagonisten verrückt werden oder ob tatsächlich etwas nicht stimmt. So lernt man die Charaktere nach und nach kennen ohne einschätzen zu können ob sie oder ihre Geschichte real sind. Diese Unwissenheit zieht sich durch das gesamte Buch und macht es so unglaublich spannend. Ich habe beim Lesen alle paar Seiten meine Einschätzung der Realität geändert. Natürlich führt diese Spannung dazu, dass man das Buch am liebsten auf einmal lesen würde. Auch bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten, was nicht selbstverständlich ist. Viele Autoren schaffen es nicht die Spannung so lange aufrechtzuerhalten ohne dass es übertrieben wirkt.
    Immer wieder gibt es kurze Einblicke in ein Interview, dadurch erhält man nach und nach Hinweise auf das Ende. Jedoch sind diese so subtil, dass man nicht gespoilert wird oder sich das Ende schon denken kann.
    Besonders gut fand ich das letzte Kapitel nach der Auflösung des Rätsels (die ich hier natürlich nicht verraten will). Man erfährt nochmal einige Details über die Protagonisten und es ist ein super Abschluss zu einem super Buch.

    Insgesamt war ich sehr begeistert. Ein spannendes Thema, das sehr gut umgesetzt wurde. Definitiv lesenswert!
  15. Cover des Buches Otherland- City of Golden Shadow (ISBN: 9781857236040)
    Tad Williams

    Otherland- City of Golden Shadow

     (38)
    Aktuelle Rezension von: kirjoittaessani
    Vor vielen Jahren -- vielleicht zehn oder etwas mehr -- habe ich in meiner Stammbuchhandlung zum ersten Mal einen Otherland-Band gesehen. Aus irgendeinem Grunde habe ich zwar ab und an einen Blick darauf geworfen, mich aber nie weiter dafür interessiert. Inzwischen habe ich Stadt und Buchhandlung gewechselt, aber als mein Blick Anfang 2009 auf City of Golden Shadow fiel, da habe ich zugeschlagen. Die geheimnisvolle Stadt, die auf dem Buchdeckel abgebildet ist, mag bei meiner Entscheidung eine Rolle gespielt haben. Aber wichtiger noch waren die Konnotationen, die in dem Namen Otherland mitschwangen: ich stelle mir eine Welt vor, die völlig anders ist, entrückt, eben nicht von dieser Welt. Das hat sich wieder so angefühlt wie damals, als der Protagonist eines Egan-Romans von seinen Kindheitserinnerungen an die Kähler-Mannigfaltigkeit berichtete; nur, daß ich damals sofort, nachdem ich das Zitat in einer Rezension entdeckt hatte, hin und weg war. Bei Otherland hat sich die Spannung langsam, über Jahre aufgebaut. Nun lag der erste Band also vor mir. Daß es doch recht lange -- etwa ein Jahr -- gedauert hat, bis ich die gut neunhundert Seiten durchgelesen hatte, stellt ihm kein gutes Zeugnis aus. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Ein weltweites Computernetzwerk -- man könnte es Web 3.0 nennen -- ist allgegenwärtig, und der Zugang erfolgt in der Regel in der Art der virtuellen Realität: man sitzt nicht vor dem Bildschirm, sondern taucht mit Brille und Datenhandschuhen (oder gleich durch ein Implantat) völlig ein in die Computerwelt. Der Autor präsentiert eine Reihe von Erzählsträngen, die erst im Laufe der Zeit zusammengeführt werden. Da gibt es Thargor, den sehr stereotypen schwertschwingenden Helden in einer ebenso stereotypen Fantasywelt, offensichtlich ein Rollenspiel. Dazu findet man einige undurchsichtigere Episoden, etwa über einen psychopathischen Serienmörder oder einen altägyptischen Gottkönig. Sehr beeindruckend im Sinne meiner Otherland-Erwartungen, aber auch sehr beängstigend finde ich die Handlung um Paul Jonas, die das Buch auch eröffnet: er ist Soldat in einem Schützengraben im ersten Weltkrieg, aber Kulisse und Handlung sind in ihrem Schrecken seltsam abstrahiert, der Beschuß nie endend, Jonas' Erinnerung verblaßt, sein Erleben von seltsamen Träumen geprägt. Dieser Erzählstrang blieb für mich lange unklar, aber er gehört zu den stärkeren Seiten des Romans. Die Haupthandlung ist dagegen so gewöhnlich, daß sie sich fast im eigenen Bekanntenkreis abspielen könnte: die Südafrikanerin Irene Sulaweyo (Renie) lehrt an der Universität, muß sich aber nebenbei um ihren Bruder kümmern, der noch ein Kind ist, und ihren Vater, der seit dem Tod der Mutter apathisch geworden und dem Alkohol verfallen ist. Ihre kleinen Sorgen und Nöte spitzen sich zu, als ihr Bruder plötzlich ins Koma fällt. Bei ihren Recherchen findet Renie heraus, daß es überall auf der Welt ähnliche Fälle gibt. Zusammen mit einem ihrer Studenten, dem Buschmann !Xabbu, macht sie sich daran, den Grund für die Epidemie aufzudecken. Ich bin durchaus kein Feind von Erzählungen mit Längen -- allerdings erwarte ich schon, daß diese Längen einen erzählerischen Sinn haben. Wenn City of Golden Shadow an die vierhundert Seiten Vorgeplänkel braucht, bis der Leser überhaupt weiß, worum es sich dreht -- bis sozusagen die Frage gestellt ist und die Suche nach der Antwort beginnen kann -- dann möchte ich auch, daß das Vorgeplänkel an sich und ohne den Hintergrund des Romans eine spannende Geschichte bietet. Frei nach Saint-Exupéry soll eben kein Satz gestrichen werden können. Bei einigen der Erzählstränge hat Williams das geschafft -- vor allem eben bei dem um Paul Jonas -- aber die Geschichte um Renie plätschert leider recht langweilig vor sich hin. Wenn es andererseits nur um die Vorstellung der Charaktere gegangen wäre, dann hätte man das auch wesentlich weniger raumgreifend tun können. Ab diesem Punkt, an dem also Charaktere und Kulisse an Ort und Stelle sind und die eigentliche Handlung beginnt, ist das Buch dann endlich spannend und mitreißend bis zur letzten Seite. Damit sind wir auch schon bei dem zweiten Problem, das ich mit City of Golden Shadow habe: es hat kein Ende. Damit meine ich nicht, daß etwa das Dénouement zugunsten eines Cliffhangers fehlte. Vielmehr hört das Buch einfach mitten in der Handlung -- aber mitnichten an einer herausragend spannenden Stelle -- auf. Zugegeben, Otherland gilt als ein langer Roman, der lediglich aufgrund äußerer Umstände in vier Bänden erschienen ist (Bücher mit viertausend Seiten lassen sich nunmal schlecht binden oder verkaufen). Allerdings erwarte ich trotzdem, daß die einzelnen Bände wenigstens in Grundzügen einen Abschluß bieten, zum Beispiel indem eine Teilhandlung beendet und die nächste noch nicht begonnen ist. Das klappt bei den allseits beliebten Trilogien ja auch, selbst beim Herrn der Ringe, der ursprünglich als einbändiges Werk geplant und dann vom Verlag aus wirtschaftlichen Gründen geteilt wurde. Zusammenfassend finde ich -- ohne Kenntnis der anderen Bände -- die Geschichte durchaus interessant und spannend, wegen des viel zu langen Anfangs und des fehlenden Endes mag ich aber trotzdem nur drei von fünf Sternen vergeben.
  16. Cover des Buches Otherland. Band 3 (ISBN: 9783608949636)
    Tad Williams

    Otherland. Band 3

     (199)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

     912 Seiten die es in sich haben! Stunde um Stunde Lesevergnügen, und dazu jede Menge ausgefeilter Ideen in simulierten Welten, aber auch Ausflüge in die futuristische Realität. Wer sich auf diese Reihe einlässt, der hat eine große High-Fantasy-Welt vor sich, in der man rasend schnelle Entscheidungen treffen muss, um am Leben zu bleiben und sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen hat.

  17. Cover des Buches Der Himmel über den Menschen (ISBN: 9783741273759)
    Thomas Imre

    Der Himmel über den Menschen

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Birgit51

    Der Himmel über den Menschen von Thomas Imre wurde als philosophischer SF-Roman angekündigt. Es handelt sich um eine Ich-Erzählung über Umweltschutz, künstliche Intelliganz. Die Hauptperson ist ein Astrophysiker. Der Roman ist flüssig geschrieben konnte mich aber nicht vollends überzeugen, da ich nicht komplett nachvollziehen konnte, was der Autor ausdrücken wollte. 

    Daher vergebe ich hier 3 Sterne.

  18. Cover des Buches Insignia - Die Weltenspieler (ISBN: 9783442478347)
  19. Cover des Buches Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1) (ISBN: 9783846601068)
    Valentina Fast

    Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)

     (242)
    Aktuelle Rezension von: Bookslove_sweden

    Ich habe das Buch verschlungen. Ich war nach weniger als einer Seite komplett in den Bann des Buches gezogen worden und hab mitgefiebert. Ich möchte den Schreibstil besonders gern. Die Charaktere sind toll beschrieben und haben eine tolle Entwicklung entlang des Buches. Es wurde nach kürzester Zeit eines meiner absoluten lieblings Bücher und ich würde es gerne noch Mal zum ersten Mal lesen. An alle die NA Romane mit Romantasy Thema auch so lieben wie ich, würde ich empfehlen dieses Buch schnellstens zu lesen. :)

  20. Cover des Buches The End of Mr. Y. Troposphere, englische Ausgabe (ISBN: 9781847672292)
    Scarlett Thomas

    The End of Mr. Y. Troposphere, englische Ausgabe

     (22)
    Aktuelle Rezension von: darklittledancer

    The End of Mr Y starts out in present-day England and slowly leads you into a parallel world, called the Troposphere, which frequently changes its appearance. Traveling through this strange world, you can feel these changes just like the protagonist Ariel Manto does, so don’t worry if at some point you can’t see clearly and the world around you starts to blur.

    Ariel Manto is a young scientist who is curious and very isolated. Her life is dull and in her self-destructive ways she doesn’t seem to want to change that. I wasn’t really able to connect with Ariel, but there is a character in this book who I like. He is a very powerful one who makes an appearance when he’s needed most. In a way he reminds me of a wise and loving grandfather. (I’m not talking about Professor Burlem here.)

    The End of Mr Y is a very creative book with an exciting plot. Nevertheless, it has too much non-fiction content for my taste. I’m reading fiction to relax and I don’t want to be deluged with philosophical questions. At some point I just started to skip these passages. Fortunately, they aren’t really necessary to follow the story. Another letdown is the ending which just doesn’t fit the complexity of the book. So as you can see, The End of Mr Y is a book that philosophers will love and that you should read if you’d like to enter a very odd parallel world.

  21. Cover des Buches Otherland: Fluß aus blauem Feuer (ISBN: 9783844507843)
    Tad Williams

    Otherland: Fluß aus blauem Feuer

     (16)
    Aktuelle Rezension von: PrinzessinMurks
    Während ich in Teil 1 die meiste Zeit hilflos von einem Handlungsstrang zum nächsten geschleudert wurde, begann ich in Teil 2 die Verbindungen zu sehen und das "Warum" zu erahnen. Eine gemeinsame Mission wird endlich zum roten Faden, die Protagonisten werden langsam zu lieb gewonnenen Bekannten. Wer bis hier hin kommt, der kann sich dem Sog von Otherland nicht mehr entziehen. Die Gefährten werden (mit einem ausdrücklichen Hinweis auf Elronds Rat) tolkienhaft von Sellars versammelt jedoch alsbald in alle Winde zerstreut. Wir taumeln weiter durch die virtuellen Reiche von Otherland - eines irrwitziger als das andere (Hut ab, Hr. Williams!) Und endlich werden Phänomene nicht nur berichtet sondern erklärt, wir dürfen mitgehen und werden nicht mehr mitgeschleift - die Spannung steigt. Teil 3 ist nun ein Muss. *** Zum Hörspiel im Allgemeinen: Ein Mamutprojekt des Öffentlichrechtlichen und in dessen typischem Stil gehalten. Zwei Hürden für einen Otherland-Unerfahrenen Hörer werden wohl leider viele Menschen vom Lauschen abhalten: (1) Inszenierung: Das Sounddesign ist extrem. Verwirrend und schrill. Ein wenig zu schrill - selbst für ein Cyberspaceabenteuer. Ein Tonteppich? Wohl eher ein Tonjahrmarkt. Es kreischt, schrillt, quietscht, schreit, sirrt, klickt... und fordert vom Zuhörer eine Menge Nerven nur damit er überhaut Zuhörer bleibt. (Ich habe 3 Anläufe gebraucht) (2) Die Erzählstruktur. Sie spingen. Die einzelnen Stränge schneiden sich gegenseitig das Wort ab und innerhalb der Handlungen mischt sich RL und Cyberspace, im Cyberspace mischen sich die virtuellen Ebenen. Hallo? Zum Glück wechseln mit den Perspektiven auch die Erzähler - für einen unwissenden Zuhörer, der zudem noch mit dem Tolerieren des Tonteppichs beschäftigt ist, ein mörderisches Unterfangen da den Überblick zu bekommen. Aber ich ziehe den Hut vor den Sprechern wegen ihres vollen Einsatzes beim Schreien, Leiden, Irrsinnen, Flehen, Wüten und Wundern.
  22. Cover des Buches Linkshänderland (ISBN: 9783833901171)
    Lara De Simone

    Linkshänderland

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Stellt euch vor, jeder Linkshänder hätte noch eine zweite Identität. Jeder Linkshänder könnte in eine andere Welt wechseln, eine Welt, die genauso real erscheint wie die eigentliche.

    Willkommen im Linkshänderland.

    Der Erstling von Lara De Simone dreht sich um diese virtuelle Welt, zu der nur Linkshänder Zugang haben. Wir folgen Liam, Trix und Jannik, jeder spielt eine andere Rolle in diesem Spiel. Trix,13 Jahre alt, kommt neu ins LHL und wird von Liam begleitet, der mit gerade einmal 16 Jahren ihr Mentor wird. Beide absolvieren eine Ausbildung zum Spion, um das LHL zu beschützen. Jannik hingegen steht auf der anderen Seite, der Seite der Rebellen, und schon bald kreuzen sich ihre Wege.

    Die Idee von Linkshänderland. Der Auftrag ist sehr originell und tatsächlich kann man sich beim Lesen vorstellen, dass so eine Welt wirklich existiert. Wer kennt das nicht, dass einem jemand begegnet, der mit leeren Blick vor sich hinstarrt und aussieht, als ob er in einer anderen Sphäre schweben würde? Wieso nicht in einer virtuellen Welt?

    Nach und nach erschließt sich dem Leser diese Welt und zusammen mit der unerfahrenen Trix geht man auf Erkundungstour. Dass dies erst ab Seite 100 passiert wirkt am Anfang schon verwirrend, doch wenn man sich erst einmal in die drei Perspektiven eingelesen hat, erschließt sich einem langsam diese Welt.

    Sehr gut gelungen ist der finale Konflikt, bei dem man als Leser bis zur letzten Sekunde mitfiebert und hofft, dass es sich so auflöst, wie man es sich wünscht. (Sorry wenn das vage ist – Spoiler!) Was meiner Meinung nach nicht so gut gelungen ist, sind die Charaktere. Sie ähnelten sich alle ziemlich, erst gegen Ende sind sie richtig klar voneinander zu unterscheiden. Auch größere Plotlücken lassen den Leser gelegentlich im Regen stehen. (Wenn ich schon eine Überraschungsparty groß ankündige, dann sollte ich wenigstens den Überraschungseffekt zeigen.)

    Was mich aber besonders geärgert hat, waren Flüchtigkeitsfehler. Hier man ein falscher Name, dort mal ein wirklich sehr holpriger Dialog. Das verschenkt viel von dem sonst vielversprechendem Jugendbuch. Dennoch hat mich Linkshänderland. Der Auftrag angefixt und ich bin gespannt, wie es in dem zweiten Band von Lara De Simone weitergeht.


  23. Cover des Buches 1WTC (ISBN: 9783518462744)
    Friedrich von Borries

    1WTC

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Corileinchen
    Es geht um Mikael Mikael und sein Stipendium, seine Hackerfreundin Syana und ihr Spiel, die Galeristin Jennifer und ihr gemeinsames Projekt und um Tom mit seinen Job. Auf verschiedenen Erzählebenen trägt jeder der vier Protagonisten seinen Teil zur Ge-schichte bei. Mikael versucht sein Projekt „die Freiheit der Angst“ voranzutreiben. Syana spielt ihre Spielchen mit Mikael, auf die ein oder andere Weise. Auch sie treibt ihr Projekt mit aller Kraft voran. Jennifer geht auf Mikael ein und lässt sich für sein Projekt engagieren. Sie spielt die Hauptrolle in seinem Film. „Show you’re not afraid. Go shopping.“ Dieses berühmte Zitat gibt sie vor den Überwachungskameras von New York zum besten. Tom konzentriert sich ganz auf seinen Job als Architekt im 1 WTC, dem Nachfolger des World Trade Centers. Und auf seinen Auftrag von seinem ehemaligen Vorgesetzten. Er soll das ultimative Verhörzentrum für Terroristen aus dem Nahen Osten entwerfen. Als Syana dann beschließt, ihr Spiel zu erweitern und neben dem nichtsahnenden Mikael auch seine neue Freundin Jennifer mit einbezieht, kommt die Sache ins Rollen. In der Zwischenzeit wird das von Tom perfektionierte Verhörzentrum in den Keller des 1 WTC verlegt. Im Gegensatz zu Mikael bemerkt Jennifer den Einfluss das Syanas Spiel auf ihr Leben hat und sie beginnt zu rebellieren. Jedoch läuft bei den letzten Aufnahmen für Mikaels Film im 1 WTC etwas schief und das kostet Tom und Jennifer das Leben. Das Syana ihre Finger im Spiel hatte und eigentlich für den Tod der beiden verantwortlich ist, erfährt Mikael erst, als er ihren Abschiedsbrief liest. In ihm erklärt sie ihm alles und warnt ihn auch, vor der gefährlichen Lage, in die sie ihn gebracht hat. Zurück in Deutschland nimmt er einen neuen Namen an und taucht unter. Unkonventionell, spannend und sehr kritisch wurde der Roman betitelt. Die Frage ob sich das wirklich so zu trug wurde dem Autor mehr als nur einmal gestellt. Er meint zum Schutz der Personen Namen und Beschreibungen verändert zu habe und hüllt sich in Schweigen, wenn man weiter fragt. Das Buch soll die Menschen inspirieren, sie anregen etwas zu unternehmen. Den Grat zwischen Unterhaltung und Anregung zum Nachdenken meistert von Borries souverän. Den ersten Satz in seinem Buch beschreibt der Autor selbst als „Als Kritik an unserer Weltauffassung“. "Fiktion ist beste Tarnung der Realität."
  24. Cover des Buches Das Experiment - Black Box (ISBN: 9783499230462)
    Mario Giordano

    Das Experiment - Black Box

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Nesa8486

    Nee, also echt. Allesamt unsympathische Charaktere, Story total über- und an den Haaren herbeigezogen. Das real passierte Experiment wäre schon spannend genug gewesen, mMn. Stattdessen macht der Autor einen absolut unrealistischen und schwachsinnigen Plot daraus. Mit Abstand das für mich schlechteste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe (>50). Oder das ich überhaupt gelesen habe. Schade. Das Experiment war wirklich spannend. Aber was daraus gemacht wurde - geht gar nicht.

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