Bücher mit dem Tag "sioux"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sioux" gekennzeichnet haben.

41 Bücher

  1. Cover des Buches Die Geschichte des Sitting Bull. (ISBN: 9783938305959)
    Erik Lorenz

    Die Geschichte des Sitting Bull.

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ellaa_

    Meine Meinung:
    •Achtung! Enthält Spuren von Spoilern!• Dieses Buch steckt voller Details, die mit Liebe und viel Mühe ausgearbeitet wurden- das merkt man mit jeder Seite. Wir begleiten den Häuptling Sitting Bull auf seinen Weg als kleinen Jungen- bis hin zum erwachsenen Mann und als Beschützer seines Volkes. Ich kann schonmal sagen: Hin- und wieder hat man definitiv einen Kloß im Hals! Eine tragische, bewegende Geschichte.

    Cover: Das Cover des Buches hat mir sofort gefallen. :)
    Wir sehen zunächst das stolze Gesicht eines Mannes- hohe Wangenknochen, sein alterndes Gesicht voller Ernst und Anmut, welches uns entgegenblickt. Rechts kann man einen Adler erkennen, weiter links einen Soldaten mit blauer Uniform auf braunem Pferd. Alles Dinge die uns in diesem Buch begleiten werden.
    Unten ist ein Tal abgebildet- sehr grün, mit einem Fluss und umgeben von Fels und Gestein.
    Das Ganze wirkt wie gemalt- was es defintiv auch wurde. Ein super schönes Cover, welches zum Stöbern einlädt. Noch ein absolutes Pluspünktchen, sind die unzähligen, teils atemberaubenden Illustrationen! Egal ob es kleine Abbildungen von z.b. Friedenspfeifen sind oder abstrakte, riesige Bilder zu Schlachten. Hier kommt garantiert jeder auf seine Kosten. :)

    Schreibstil: Der Schreibstil war insgesamt gut verständlich und hat mir daher ganz gut gefallen. Wie für eine Biographie typisch, (auch wenn sie geschichtenhaft aufgezogen wurde) ist alles sehr sachlich geschrieben worden.
    Hier gibt es wenig Emotionen, aber ich mochte das distanzierte erzählen dennoch gerne. Es ist unparteiisch, obwohl man trotzdem die tiefe Bewunderung des Autors herauslesen kann. Kein Wunder bei so einem herausragenden Häuptling, der soviel für sein Volk geleistet hat.

    Idee: Die Idee des Buches hat mir sehr Gut gefallen.
    Das Buch lässt sich in eine Einführung, einen Hauptteil und ein Nachwort gliedern.
    Die Einführung fande ich wirklich sehr schön. Wir lernen einen Jungen und seinen Großvater kennen, der ihm, jetzt wo er alt genug ist, seine Stammesgeschichte erzählen möchte. Er soll die Traditionen lernen und die Geschichte des größten aller Häuptlinge erfahren: Des Sitting Bull.
    Anhand von bemalten Stücken, die noch von Sitting Bull selbst gemalt wurden, erzählt der Großvater also seine Geschichte.
    Und wir gelangen direkt in den Hauptteil.
    Sitting Bull hat sich bereits als Kind und Jugendlicher einen Namen gemacht- er antwortet besonnen, entscheidet klug und kann schon erhebliche Erfolge in einzelnen Aufgaben erzielen. Schon mit jungen Jahren darf er an der wichtigen Büffeljagd teilnehmen, wo er auch sogleich einen tödlichen Schuss erzielen kann.
    Nicht so wie andere, nimmt er nicht den nächstbesten Büffel- welches eine Kuh mit Kalb gewesen wäre, sondern entscheidet sich um. Eine weise und hochachtungsvolle Entscheidung, wie man es auch in der weiteren Geschichte von ihm gewohnt ist. Sein Volk wird nämlich unmittelbar bedroht: Blauröcke (Soldaten) und somit auch "Weißgesichter" töten die für sie lebensnotwendigen Büffel, stehlen ihr Land und es kommt immermehr zu Übergriffen.
    Jeder einzige Ureinwohner muss sich Angst um seine Zukunft machen. Eine nie dagewesene Bedrohung kommt direkt auf sie zu.. und wir begleiten Sitting Bull auf diesem Umschwung und lebensveränderten Werdegang.
    Insgesamt ist die Geschichte herrlich erzählt worden- die einzelnen Etappen werden künstlerisch untermalt und gut herübergebracht. Ab und an hat mir jedoch die Tiefe und Emotion etwas gefehlt. Ich habe mir eine Story gewünscht, in der man noch das Lagerfeuer knistern hört und sich tief in alles hineinfühlen kann, dass war jedoch nur teilweise der Fall. Schade- denn das Buch hat wie schon erwähnt, locker leichte Romanzüge an sich.


    Kapitel: In diesem Buch steigerte sich die Spannung von Kapitel zu Kapitel. Obwohl man weiß, wie die Geschichte letzten Endes ausgehen wird, fiebert und leidet man doch mit den "native americans" mit. Die kleinen Lichtblicke und die große Hoffnung hat mich zutiefst berühren können. Es ist glaube ich kein Geheimnis, dass ich großen Respekt vor diesen Leuten habe. Ihre Verbundenheit mit der Natur, ist für mich ein Vorbild. Ihre Art zu Leben ein Rätsel, aber auch unheimlich spannend.
    Das Ende zeigt auf, dass doch zum Schluss einiges von ihrer Kultur verloren gegangen ist- nicht, weil sie dass so wollten, sondern weil sie mehr oder weniger dazu gezwungen wurden. Jedoch sind sie dabei, dass wissen darum wieder weiterzugeben.. und das ist auch gut so. Wie schade wäre es, wenn nichts von ihren Traditionen übrig bleiben würde.

    Charaktere: In diesem Buch lernen wir völlig verschiedene und unzählige Charaktere kennen.
    Der wichtigste Charakter ist die Hauptfigur Sitting Bull.
    Sitting Bull ist ein unheimlich faszinierender Mann. Vom Springenden Dachs (Kindername), erarbeitet er sich schnell den Namen Sitting Bull (soviel wie: Der Bulle der sitzend über die Herde wacht). In seinem Leben gibt es auf und ab's an denen wir teilhaben dürfen. Wir lernen z.B. das es völlig normal ist, dass die Ureinwohner gleich mehrere Frauen hatten und alle unter einem Zelt wohnten. Auch Sitting Bulls Frauen und Kinder werden kurz angeschnitten.
    Eine sehr wichtige Person in seinem Leben ist z.B. Sein Vater: Jumping Bull. Allgemein kann man sagen, dass sein Vater und einige seiner männlichen Verwandten ihm sehr wichtig waren. Mit ihnen beratschlagt er sich und tauscht sich aus. Bekommt wichtige Tipps und Anmerkungen. Auch sein Adoptivbruder ist sein ein und alles.
    Die Frauen spielen bei ihm keine zentrale Rolle, wie es mir scheint.

    Mein Fazit: Ich vergebe herzliche 4 Sterne. Dieses Buch ist ein Werk, welches das Leben des großen Häuptlings Sitting Bull beleuchtet und herrliche Einblicke in das Leben der Ureinwohner Amerikas bietet.
    Wir dürfen Traditionen, Sitten und Bräuche miterleben und sind sogar in der Lage Vergleiche zu früher und heute anzustellen. Eine eher traurige Bilanz die definitiv nicht kalt lässt.
    Kommt auch ihr auf die Reise Sitting Bulls mit?

  2. Cover des Buches Der scharlachrote Pfad (ISBN: 9783948878184)
    Kerstin Groeper

    Der scharlachrote Pfad

     (29)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Wild ging es zu, als diverse Indianerstämme noch Kriege gegeneinander führten, Frauen und Kinder raubten und an ein freies Leben glaubten. Doch zum Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich alles. Die Indianer mussten ihre Lebensweise umstellen und wurden den von Weißen aus ihren Jagdgebieten vertrieben. 

    Neun Jahre lang begleitet die Autorin eine fiktive Familie und beschreibt deren Leben ebenso, wie die Stammesbräuche. Als Leser erfährt man, wie Familien auseinander gerissen und neu zusammengestellt werden. Man sieht die Kinder aufwachsen und das Streben der Jungen danach, Krieger zu werden. Auch wenn die Autorin in ihrem Nachwort schreibt, dass die sich weniger für die Kriegsführung und die Kämpfe interessiert, kommt sie nicht umhin, auch diese zu beschreiben. Besser gefallen haben mir allerdings die Szenen, die das Alltagsleben der Indianer zum Inhalt haben.

    Ebenso wie die Jahreszeiten wiederholen sich viele Verhaltensweisen und Erlebnisse der Indianer in der ersten Hälfte des Romans. Beinahe hätte ich die Lust am Weiterlesen verloren. Dabei hatte ich vor Jahren schon „Im fahlen Licht des Mondes“ von Kerstin Groeper gelesen, das mir sehr gut gefallen hatte. Beim „scharlachroten Pfad“ (ihrem ersten Roman) gelang es der Autorin erst etwa ab der Hälfte, mich in gewohnter Weise einzufangen. Da kannte ich die Personen und verfolgte atemlos mit, wie die Weißen mit Amerikas Ureinwohnern umgingen, so dass sie über die Grenze nach Kanada flüchten mussten, um ihr Leben zu retten.

    Sieben Bücher über das Leben von Indianern hat Kerstin Groeper inzwischen veröffentlicht. Die Idee dafür entstand bereits in den 80er Jahren, als sie in Kanada lebte und die Reservation „Wood Mountain“ in Saskatchewan besuchte und die Geschichte einer Lakota-Gruppe erfuhr. 

    Obwohl mich der Anfang des Buches teilweise langweilte und maximal drei Sterne wert war, fand ich den zweiten Teil so spannend, dass insgesamt doch eine vier-Sterne-Wertung zustande kam. 

  3. Cover des Buches Sturmgeflüster (ISBN: 9783941485365)
    Alexandra Walczyk

    Sturmgeflüster

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ilintschi
    Die Geschichte wird auf eine einzigartige Art und durch viele verschiedene Perspektiven erzählt.
  4. Cover des Buches Lockruf der Gefahr (ISBN: 9783453361041)
    Nora Roberts

    Lockruf der Gefahr

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Mondlichtworte

    Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite von den Socken gehauen! 

    Lil und Coop sind einfach ein Traumpaar! Man lernt sie bereits in ihrer Kindheit kennen, als der Stadtjunge seine Großeltern besucht. Das hat mir total gefallen, da sie so nicht nur eine gemeinsame Vergangenheit haben, sondern der Leser sie auch miterleben darf. 

    Die Geschichte um dieses Paar, ihre Familien und Freunde ist voller Romantik und Spannung pur! Denn das glückliche Widersehen wird von der Vergangenheit und einem Psychopathen überschattet!

     

    Der Schreibstil ist sehr angenehm, man erfährt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und bekommt so einen Einblick in die Gefühle und Gedanken der unterschiedlichen Personen. 

    Cooper ist ein Mann, der unheimlich viel in seinem Leben durchstehen musste, aber bereit ist für seine Liebe alles zu geben! Er war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn er hier und da sehr stur ist. Das macht ihn aus und auch so liebenswürdig. 

    Lilian ist ehrgeizig, weiß genau was sie will und sträubt sich gegen das, was sie nicht will. Nur bei Coop kommt sie mit ihrem Wissen oft an ihre Grenzen. Doch vor allem setzt sie sich für die Wildnis und die Tiere ein. Das ist ihre Lebensaufgabe.

    Vor allem gegen Ende legt Nora Roberts an Spannung nochmal mächtig zu. Bis zur letzten Seite habe ich gezittert und vor Freude geweint. Eine ganz großartige Geschichte!

     

    Der Schutz der Wildnis ist in diesem Buch ein großes Anliegen, daher spielt es viel in der Natur, was für mich ein großer Pluspunkt war. Ich habe die Berge und Wälder beim Lesen vor mir gesehen, saß mit Lil und Coop am Fluss und habe nach Beenden des Buches ein bisschen Fernweh.

     

    Absolute Leseempfehlung!

  5. Cover des Buches Verlorene Welten: Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700-1910 (ISBN: 9783608949148)
    Aram Mattioli

    Verlorene Welten: Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700-1910

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    In diesem Sachbuch wird die Geschichte Nordamerikas von 1700 bis 1900 erzählt. Die Besiedlung ging einher mit der Vernichtung der First People! Millionen fielen ihm zum Opfer, durch Gewalt, Hunger und Vertreibung. Als die USA 1776 gegründet wurde verschärfte sich der Genozid durch US-Präsidenten wie den Rassisten und Sklavenhalter George Washington und Thomas Jefferson noch einmal mehr. Das Leiden der Menschen über jahrhundertelange Verfolgung ist einfach nur grausam! Ein schauriges Buch aber sehr informativ.

  6. Cover des Buches Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses (ISBN: 9783866478367)
    Dee Brown

    Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    In diesem Buch wird mit viel Liebe und Sorgfalt und ohne Verschönerungen die Vertreibung der Indianer aus ihrem eigenen Land beschrieben. Grausame und sinnlose Schlachten und immer wieder Verträge die die Indianer gutgläubig unterschreiben, aber im Endeffekt damit ihr eigenes Todesurteil unterschreiben. Ein sehr ehrlicher, schockierender und bewegender Bericht.

  7. Cover des Buches Roter Vogel erzählt (ISBN: 9783938305706)
    Zitkala-Sa

    Roter Vogel erzählt

     (3)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd
    „Roter Vogel“ heißt auf Lakota Zitkala-Ša. Zitkala-Ša wure im Jahr 1876 geboren. In diesem Jahr wurde durch die vereinten Stämme der „Sieben Ratsfeuer“ – Dakota – und der Cheyenne unter Führung von Tȟašúŋke Witkó, Tȟatȟáŋka Íyotake[1] und Matohinshdar, besser bekannt als Grazy Horse, Sitting Bull und Gall, die Schlacht am Little Bighorn gewonnen und das 7th. Kavallerieregiment unter Lt. Col. Custer geschlagen.[2]

    Doch ist ihr Geburtsjahr wohl weniger ausschlaggebend für ihren späteren schriftstellerischen, politischen und musikalischen Einsatz für die Rechte und die Kultur der Indianer.[3]

    Ellen Simmons, so ihr Taufnahme, besuchte eine Boarding School, eine Internatsschule und lernte dort wohl hervorragend Englisch. Dies bewies sie 1896 auf einem Rede-Wettbewerb mit dem Vortrag „Seite an Seite“.[4] Dieser ist in Roter Vogel erzählt abgedruckt und wird hier noch näher behandelt werden.

    Später unterrichtete sie zwei Jahre an der Carlisle Indian Industrial Border School.[5]

     Diese Schule war eine der ersten und ihr Gründer Richard Pratt hatte den Standpunkt, dass „man den Indianer in den Kindern töten muss, um Amerikaner aus ihnen zu machen.“[6]

    Mit  Zitkala-Ša ist dies überhaupt nicht gelungen, diese Art von „Lehr- und Lernziel“ veranlasste die talentierte Halbindianerin die Schule wieder zu verlassen.

    Im ersten Teil von des Buches gibt es einen Abschnitt der mit „Schultage eines Indianermädchens“ überschrieben ist. Darin erzählt sie, die ja unbedingt auf die Schule wollte, in das „Land der Roten Äpfel“, wie ihr die Haare geschnitten werden sollten:

    „Auf Händen und Füßen kroch ich unter das Bett und kauerte mich in den dunklen Winkel.

    Ich spähte aus meinem Versteck hervor, vor Furcht bebend, wenn ich in der Nähe Schritte vernahm. Obgleich im Saal laute Stimmen meinen Namen riefen… öffnete ich nicht den Mund, um zu antworten. Die Schritte wurden immer schneller und die Stimmen aufgeregter. Die Geräusche kamen immer näher. Frauen und Mädchen kamen in das Zimmer. Ich hielt den Atem an und beobachtete, wie sie Schranktüren öffneten und hinter große Koffer spähten. Jemand zog die Vorhänge auf, und plötzlich war der Raum von Licht durchflutet… Ich erinnere mich daran, wie ich darunter hervorgezogen wurde, obgleich ich mich mit Tritten zur Wehr setzte und wild kratzte. Gegen meinen Willen wurde ich die Treppen hinabgetragen und fest an einen Stuhl gebunden.

    Ich schrie laut, warf die ganze Zeit meinen Kopf hin und her, bis ich die kalten Klingen der Schere an meinem Hals spürte und das Geräusch hörte, mit dem sie einen meiner dicken Zöpfe abfraßen. Ich war außer mir. Seit ich von meiner Mutter weggeführt worden war, hatte ich die schlimmsten Demütigungen erdulden müssen. Leute hatten mich angestarrt. Ich wurde in die Luft geworfen wie eine Holzpuppe. Und jetzt wurde mir mein langes Haar abgeschnitten wie bei einem Feigling! In meiner Seelennot wimmerte ich nach meiner Mutter, aber niemand kam, um mich zu trösten. Nicht eine einzige Seele sprach ruhig mit mir, wie meine Mutter dies zu tun pflegte. Von nun an war ich nur noch eines von vielen kleinen Tieren, die von einem Hirten getrieben wurden.“[7]

    In der US-amerikanischen Miniserie „Into the West“ wird im fünften Teil gezeigt, wie eine Gruppe Indianerkinder in die Schule des Capt. Pratt kommt. Es ist, als ob der Regisseur Zitkala-Ša´s Beschreibungen gelesen hätte. Und auch die Darstellungen der Liselotte Welskopf-Henrich von den Schulbedingen achtzig Jahre später zeigen Parallelen auf. Das Verbot „indianisch“ zu sprechen war auch zu dieser Zeit, als Zitkala-Ša bereits mehr als zwanzig Jahre vorher starb, immer noch präsent.

    Die Autorin erzählt auch von ihrem ersten Tag als Lehrerin an der genannten Indianerschule und ihrer Begegnung mit Richard Pratt.

    „Ich sah vor mir die eindrucksvolle Gestalt eines stattlichen grauhaarigen Mannes. In seiner Linken hielt er einen leichten Strohhut, und die rechte Hand streckte er mir zur Begrüßung entgegen. Er lächelte mich freundlich an. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich eingeschüchtert von seiner bemerkenswerten Größe und seinen starken. quadratischen Schultern, die sich, wie es mir schien, knapp oberhalb meinen Kopfes befanden. Mir war klar, dass es sich um den Schulleiter handeln musste…

    ‚Aha! Sie sind also das kleine Indianermädchen, das für so viel Aufregung bei den College-Rednern gesorgt hat!‘ sagte er mehr zu sich selbst als an mich gerichtet- Ich glaubte, einen leichten Unterton von Enttäuschung in seiner Stimme wahrzunehmen.“[8]

    Wer sich für die Indianerliteratur nicht nur der Professorin Welskopf-Henrich interessiert, findet in Zitkala-Ša eine Augenzeugin der besonderen Art, denn trotz der oben angedeuteten Erziehungsmethoden passieren mit ihr zwei Dinge: Zum einen wird sie wirklich Amerikanerin. Sie behält ihre Identität als Lakota, als die sie aufgewachsen und hält die Vereinigten Staaten für das fortschrittlichste, freiheitlichste und demokratischste Land der Welt. Genau wie die vielen irischen, polnischen, russischen, spanischen, italienischen Amerikaner auch. Sie sieht die vielen Unlänglichkeiten, die in extremer Rassendiskriminierung ihren Höhepunkt finden und kämpft als Lehrerin, Musikerin und Politikerin in der   Society of American Indians und gründet später die National Council of American Indians gemeinsam mit ihrem Ehemann. Gegen die Politik des Bureau of Indian Affairs kämpft sie an ohne ihren amerikanischen und indianischen Standpunkt zu verlassen.

    Wie weit die junge Indianerin hierbei bereits mit ungefähr zwanzig Jahren war, zeigt der Vortrag „Seite an Seite“, mit dem sie den zweiten Preis in einem Wettbewerb gewann.

    Diesen Vortrag beginnt sie mit „Das Universum ist das Ergebnis der Evolution.“ Die Eroberung Britanniens durch die Sachsen und die Magna Carta Libertatum führt sie weiter zu den Eingeborenen Amerikas und die Ankunft einer „bleicheren Rasse“.

    Sie ergreift Partei für „ihr Volk“ mit „Einer Nation im langsamen Lauf von Jahrhunderten das Leben zu nehmen, ist wohl kein geringeres Verbrechen, als sie in einem Augenblick mit einem tödlichen Schlag zu zerschmettern."

    Am Ende des 19. Jahrhunderts zeugt der Vortrag von großem Wissen und großer Reife, wenn sie trotzdem ausführt:

    „Amerika begann seine Laufbahn von Freiheit und Wohlstand mit der Erklärung, dass ‚alle Menschen frei und gleich geboren sind‘. Sein Wohlstand ist in dem Maße gewachsen, wie es seinen Bürgern das Geburtsrecht auf Freiheit und Gleichheit bewahrt hat. Abgesehen von der Forderung nach allgemeiner Menschlichkeit, könnt ihr als konsequente Amerikaner es denn einem amerikanischen Volk verwehren, dass es die gleichen Chancen wie ihr selbst hat bei seinem Kampf darum, sich aus Unwissenheit und Erniedrigung zu erheben? Der Anspruch auf Brüderschaft. Auf Liebe und späte Gerechtigkeit, die einer benachbarten Rasse zustehen, kann doch von eurem Herzen und eurem Bewusstsein nicht völlig unverstanden bleiben.“[9]

     

    * * * 

    Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil ist mit Indianische Erzählungen überschrieben. Hier erzählt Zitkala-Ša auch von ihrer Kindheit und Jugend. Im zweiten Teil geht es um Mythen, Märchen und Legenden.[10] Der dritte Teil beinhaltet Vorträge und Essays, er spiegelt die politische Tätigkeit der Autorin wieder. Mehrere Bücher wurden hier in der Auflage des Palisander-Verlages verwendet. Bereits im Jahr 1901 brachte Zitkala-Ša das Buch „Old Indian Legends“ heraus. Dieses wurde von Hinook-Mahiwi-Kilinaka (Angel de Cora 1871 – 1919), einer Winnebago-Indianerin illustriert. Von ihr finden sich in der hier vorgestellten Ausgabe ebenfalls Zeichnungen (2. Teil) wieder, außerdem wurden zwei Erzählungen und eine autobiografische Skizze im Anhang mit aufgenommen.[11]

    In dieser erzählt sie, dass sie im Jahr 1906 vom Kommissar für Indianerangelegenheiten auf Talentsuche u.a. in die Carlisle Indian School gesendet wurde. „Es besteht kein Zweifel daran, dass junge Indianer ein Talent für bildliche Darstellung besitzen, und das künstlerische Verständnis der Indianer verdient es sehr wohl, anerkannt zu werden.“[12]

    Zitkala-Ša selbst hat im Jahr 1913 „The Sun Dance Opera“ aufgeführt, eine Oper, an der Ute-Indianer beteiligt waren. Unter Leitung eines hundertjährigen Indianers führten sie Lieder und Tänze auf, die allerdings nicht in der Partitur standen.[13]

    Hier schließt sich ein Kreis. Zitkala-Ša, Angel de Cora und die Romanfigur Queenie Tashina King aus der Pentalogie Das Blut des Adlers von Liselotte Welskopf-Henrich: ebenfalls eine an einer indianischen Kunstschule ausgebildete Indianerin, die ihre „Vorbilder“ in den beiden bewundernswerten Indianerinnen „findet“, welche in einer Zeit, da Bürger- und Indianerkrieg noch sehr lebendige Erinnerungen waren, bereits hörbar für die Rechte und die Kultur der Indianer eintraten.

     

    Dem Palisander-Verlag ist ein weiteres Mal zu danken für die Auflage eines großartigen Werkes von und über die nordamerikanischen Ur-Amerikaner.

    © KaratekaDD

    (ausführlich unter Litterae-Artesque)

     

    [1] „Deutsche“, bekanntere Schreibweise: Tashunka-Witko, Tatanka-Yotanka

    [2] Oft wird von einer Armee des Generals (Brigadier) Custer geschrieben. Erstens war Custer im Bürgerkrieg Brevet-General, was bedeutete, dass dies ein Rang im Kriege war. Er hatte aber nur den Rang eines Lieutenant Colonel inne und führte 1876 die 7th. Cavallry.

    [3] Ein weiterer indianischer Schriftsteller, John Okute Sica (geb. 1890) beschreibt den letzten siegreichen Kampf der Indianer in „Das Wunder vom Little Bighorn“

    [4] Vgl. Vorwort von Dr. Frank Elstner in: Zitkala-Ša: Roter Vogel erzählt, Chemnitz 2015, Seite 7ff

    [5] Diese Schule wurde unter anderem durch die Miniserie „Into the West“ bekannt. Die Lehrerfiguren Wheeler weisen in ihren Ansichten durchaus Ähnlichkeiten mit  Zitkala-Ša auf. https://www.youtube.com/watch?v=ZdCxTF3o9qs&list=PLHzafdpoftzMX6XTEEOwuVp60Cx4VY0pA&index=5

    [6] Zitat aus „Into the West“

    [7] Zitkala-Ša: Roter Vogel erzählt, Chemnitz 2015, Seite 42/43

    [8] Vgl. Ebenda, Seite 60/61

    [9] Vgl. Ebenda, Seite 327 ff

    [10] Hierzu wird ein weiterer Beitrag im Blog folgen.

    [11] Vgl. Vorwort Elstner in:  Zitkala-Ša, Roter Vogel erzählt, Seite 7 ff

    [12] Siehe Angel de Cora, Eine autobiografische Skizze in: Zitkala-Ša, Roter Vogel erzählt, Seite 396

    [13] Vgl. Elstner, Die Sonnentanzoper in: Zitkala-Ša , Roter Vogel erzählt, Seite 10

  8. Cover des Buches Einzig dir gehört mein Herz (ISBN: 9783548262857)
    Petra Last

    Einzig dir gehört mein Herz

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Lauraaaa92
    Emely die Verlobte von Charls wurde von Indianern entführt. Ihr Verlobter beauftragte Rafe (ein Halbblut) seine Verlobte zurückzu bringen. Emely und Rafe mussten in einer Höhle überwintern und verliebten sich ineinnander... Wenn da blos nicht Emelys Verlobter Charls wäre... Ich finde Petra Last hat die Gefühle zwischen Rafe und Emely gut dargestellt. Man kann dieses Buch nur weiterempfehlen.
  9. Cover des Buches Wintercount - Dämmerung über dem Land der Sioux (ISBN: 9783941485440)
    Dallas Chief Eagle

    Wintercount - Dämmerung über dem Land der Sioux

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Gelinde

    Wintercount: Dämmerung über dem Land der Sioux

     

    Cover:

    Ein schönes Bild (dramatisch, romantisch, traurig, sehnsüchtig)

     

    Inhalt und meine Meinung:

    Eine dramatische Geschichte über einen jungen Lakota Krieger und seine weiße Frau. Es wird aus der Sicht der betroffenen geschrieben.  

    Eine kleine Rahmenhandlung, sonst viel Kriegshandlung und Kriegsstrategien. Und natürlich das Blutvergießen am Little Big Horn.

    Und so erleben wir mit, wie ein ganzes Volk dem Verderben preisgegeben wird.

    Ein Volk das vorher so lange im Gleichklang mit der Natur gelebt hat und nun zum Untergang verdammt ist.  Ein Volk das der Gier und dem Expansionszwang der „Weißen“ nichts entgegensetzen konnte.

    Sehr beschämend zu lesen was die „weiße“ Bevölkerung hier angerichtet hat. 

    Sehr traurig.

     

    Der Autor: Dallas Chief Eagle konnte als junger Mann noch mit den Menschen sprechen, die das freie Leben auf der Prärie noch gelebt haben.

     

    Mein Fazit:

    Ein eindringliches Buch, ein Zeugnis der Vergangenheit. 

     

  10. Cover des Buches Auf den zweiten Blick: Roman (ISBN: 9783492959827)
    Jodi Picoult

    Auf den zweiten Blick: Roman

     (175)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    Dieses Drama von Jodi Picoult hat mir ausgesprochen gut gefallen.   Ich werde keine Inhaltswiedergabe betreiben, da der Roman dadurch sehr viel an der Spannung verliert. Ich sage nur was zu meinen Empfindungen während des Lesens.

    Zwei wichtige Themen kennzeichnen den Roman "Auf den zweiten Blick": häusliche Gewalt und Diskriminierung der indigenen Völkern Amerikas.


    Sicherlich ist dieser Roman von Picoult kein literarischer Preisträger, allerdings eine gute Unterhaltung, die mir einige spannende Tage des Lesens geschenkt hat. Es ist sehr emotional und nachdenklich stimmend.

    In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner.

    (Bundesministerium für Familien...)

    Ganz besonders hat mir gut gefallen, dass die Autorin sehr gut die handelnden Charaktere gezeichnet hat. Die hat das Thema ganz sicher recherchiert, denn sie hatte sehr gute psychologischen Profile von Tätern und Opfern der häuslichen Gewalt erstellen können. Die Beweggründe, mögliche Reaktionen, Ursprünge dieser Reaktionen und Folgen solches Handels. Ich fand es sehr spannend, die Entwicklungen der Protagonisten zu beobachten. Und obwohl ich die Mechanismen solcher Beziehungen kenne, konnte ich mich nicht loslösen von dem Ärger, der unweigerlich aufsteigt als Reaktion auf bestimmte Handlungen. Sehr schwer zu verdauen, was die Autorin in diesem Familiendrama erzählt.  

    Von mir gibt es für diesen Roman 5 Sterne und eine Empfehlung an die Liebhaber von Familiendramen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass nicht jeder Leser den Protagonisten mit Verständnis begegnen kann, denn das ist in der Tat sehr schwierig. 

  11. Cover des Buches Die Grastänzer (ISBN: 9783442306305)
    Susan Power

    Die Grastänzer

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Giuse
    Aus verschiedenen Perspektiven erzählt Susan Power aus 150 Jahren ihrer Familiengeschichte. Die einzelnen Geschichten bilden ein lose zusammengefügtes Gesamtbild.

    Fasziniert haben mich die Dichte an Informationen über Philosophie, Mythen, Rituale, Lebensweisheit, soziale Lebensumstände, Chancen und Gefahren dieser Art von Leben. 

    Beeindruckt wurde ich durch den dem Buch innewohnenden Versuch, einem unerbittlichen Schicksal mit Gelassenheit zu begegnen, diese in Weisheit zu wandeln und sie in Erkenntnis und spirituelle Verbundenheit zu tradieren. Es handelt von zerstörten Hoffnungen, welche der Zeit ausgesetzt, wie ein Grashalm auf der Weide oder ein Tropfen Wasser in der prallen Sonne. Ein Buch der Trauer und der innerlichen Arbeit an dieser Trauer, aufgehoben in kleinen Geschichten des Alltags im Indianer Reservat, davor und danach.

    Es war mein erstes Buch 'indianischer Literatur', Castaneda nicht mitgezählt und ein Türöffner für Weiteres. Es ist ein literarisches Werk, verklausuliert, keine Eso-Bibel, eher eine Brücke zu anderen Gestaden.


     
  12. Cover des Buches Deadlands - Ghostwalkers (ISBN: 9783959620000)
    Jonathan Maberry

    Deadlands - Ghostwalkers

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Elohym78
    Nach dem alles zerstörenden Erdbeben 1868 ist so gut wie nichts mehr von Kalifornien übrig. Das Land liegt nicht nur in Schutt und Asche, sondern es wurde regelrecht entzwei gerissen. Tiefe Spalten ohne erkennbaren Grund, zerteilen das Land, aus dem merkwürdige Kreaturen empor kommen. Von alldem hat der Auftragskiller Grey Torrance zwar gehört, aber es mit eignen Augen zu sehen und am eigenen Leib zu erleben, sind völlig verschiedene Dinge. Durch einen Zufall verschlägt es ihn nach Paradise Falls. Es scheint, dass nur Grey zusammen mit seinem neuen Freund, dem Sioux Thomas Schaut-Weg, die Bevölkerung vor habgierigen Großgrundbesitzern, Geistern, Untoten und den schier unendlichen Möglichkeiten von Geisterstein retten können...
    Besonders gereizt hat mich an Jonathan Maberrys Buch die Mischung aus romantischer Wild West Cowboy Atmosphäre und Untoten. Horror trifft auf den Pistolenschuss-Romantik. Und ich muss gestehen, enttäuscht hat mich der Autor nicht!
    Auf der einen Seite ist der knallharte Auftragskiller Grey Torrance. Doch noch nur auf den ersten Blick wirkt er so hart, denn tief in seinem Inneren wird er von den Geistern seiner Vergangenheit gejagt. Umso mehr erschreckt es ihn, dass seine Geister plötzlich Gestalt anzunehmen scheinen und ihn als Untote verfolgen. Durch das zerstörende Erdbeben entließ das Land nicht nur Kreaturen der Hölle, sondern auch Geistersteine. Von den einen als Heilsbringer verehrt, die die Moderne voranbringen und eine technische Zukunft ohne Grenzen verspricht, werden sie von den anderen als Waffe verehrt. Gerade diesen Gegensatz von ich spannend und ließ mich gerne von Maberry in diese gegensätzliche Welt ziehen.
    Vor meinen Augen ließ der Autor ein zerstörtes Land entstehen, dass unter Hitze, Dürre und Armut leidet. Doch nicht nur dass, denn die Natur ist aus den Angeln gerissen und jagt mit zerstörerischen Unwettern über das gepeinigte Land. Ätzender Regen, schreiende Winde und Tiere, die nie an die Oberfläche gelangen hätten dürfen, um nur ein paar Dinge zu nennen. Dazu kommen die Schrecken, welche die Menschheit Dank gnadenloser Gier heraufbeschwor. Spannend geschrieben, keine Frage, aber auf mich wirkte alles zusammen genommen überladen. Egal an welcher Ecke ich mit den Helden der Geschichte auftauchte, ein nie geahntes Grauen war garantiert schon dort. Was anfangs spannend und fesselnd war, kippe leider zu nervig. Zumindest in meinen Augen. Ich wurde den Schrecken bald müde, denen sich meine Helden stellen mussten.
    Im Mittelpunkt der Geschehnisse ist der Auftragskiller Grey Torrance. Als gefragter Killer, gibt es kaum einen zweiten, der so präzise töten kann wie er: Ein Schuss, ein Treffer. Und dieses Können ist auch dringend erforderlich, als er in Paradise Falls eintrifft, denn die zerstörte Stadt benötigt dringend einen Revolverhelden. Schien Grey anfangs kalt und unnahbar, wurde er schnell zu meinem Helden mit dem weichen Kern. Es scheint fast, dass er unabsichtlich in die Rolle des Killers gedrängt wurde, durch persönliche Verluste und Schläge des Schicksals. Ich beobachtete ihn gerne und folgte den Wendungen, die er nahm.
    An Greys Seite, der Sioux Thomas Schaut-Weg. Auch er widerwillig in die Rolle des Helden gedrückt, wollte er eigentlich Forscher sein und damit der Welt helfen.
    Beide zusammen geben ein interessantes Paar ab, denen ich gerne folgte und ihre Abenteuer beobachtete.
    Mein Fazit
    Ein spannender Helden-Horror-Cowboy-Roman, der hier und da überfrachtet wirkte. Trotzdem lesenswert.
  13. Cover des Buches Der Schatz im Silbersee (Taschenbuch) (ISBN: 9783780211361)
    Karl May

    Der Schatz im Silbersee (Taschenbuch)

     (100)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Als ich "Der Schatz im Silbersee" im öffentlichen Bücheregal gefunden habe, war ich mehr als nur begeistert. Als Kind war dieser Film mein absoluter Lieblings-Western. Da dachte ich mir direkt, "geil, dann kann das Buch ja nur besser werden." Ja, leider falsch gedacht. Dieses Buch hat mir den letzten Nerv geraubt und die Geschichte wollte einfach nicht enden. Fast 80% des Buches besteht aus der Reise zum Silbersee und die Jagd nach dem roten Colonel. 20% ist das die Ankunft am Silbersee, um dann zu erfahren "haha den Schatz gibt es nicht mehr." Vielen Dank für nichts, Karl May. 

    Das ist fast noch schlimmer, als wenn man dort ankommt und einen verrotteten Zettel findet mit der Aufschrift, "Der wahre Schatz ist die Freundschaft." Nein, ich will einen richtigen Schatz. Gib mir Blingbling und Gold und Diamanten. Gut beschweren darf ich mich jetzt nicht, im Film ist es auch nicht anders. 

    Die Geschichte ist ganz nett aber wie gesagt sehr langwierig. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit muss ich sagen: Der Film war besser.

    Die Nebencharaktere waren auch ganz nett aber ich glaube würde ein oder zwei Charaktere weniger auftauchen, wäre es auch vielleicht sogar besser.

    Karl May hatte natürlich nicht das Fachwissen was wir jetzt haben, aber sein generelles Wissen über Indianer ist unglaublich groß. Und viele Western hat er im Gefängnis geschrieben, in dem er saß wegen Steuerhinterziehung. Toll Typ auf jedenfall. 

    Was mich jedoch schockiert hat, war der Umgang mit Frauen. Auf der einen Seite haben wir eine junge Frau die durch den wilden Westen in einer Sänfte getragen wird und auf der anderen haben wir weibliche Indianer, die als unwürdig und schlecht da stehen. Erst wenn der gemarterte sich als unwürdig erweist von einem großen Krieger getötet zu werden, dürfen die Frauen ihm zu Leibe rücken. Es gibt einen doch sehr ungefilterten Eindruck welcher Stand die Frau zu der Zeit hatte. 

    Schockierend aber ich denke keine großer Überraschung.


    Mein Fazit: Nein. Der Film ist Kult. Das Buch ist eher langweilig. Sorry Karl May, mein Bruder, aber das Buch war jetzt wirklich nicht so toll.

  14. Cover des Buches Tausend Monde (ISBN: 9783958297753)
    Sebastian Barry

    Tausend Monde

     (10)
    Aktuelle Rezension von: nonostar

    "Tausend Monde" knüpft an das Buch "Tage ohne Ende" an, in dem wir die beiden Unionssoldaten Thomas McNulty und John Cole kennen lernen. Die beiden werden ein Paar und adoptieren irgendwann ein Lakota-Mädchen. Dieses Mädchen, genannt Winona, erzählt nun ihre Geschichte. Ein geschichte von der ersten Liebe und Freundschaft, vielleicht von einer Vergewaltigung und einem Mord. Aber auch eine Geschichte davon, wie es ist als lakota-Mädchen aufzuwachsen, die Familie zu verlieren und wieder eine neue zu finden und davon, wie es ist, als Außenseiter und in ständiger Gefahr zu leben.

    "Tage ohne Ende" habe ich nach ca. der Hälfte abgebrochen. Ich kam mit dem abgehackten Schreibstil und der verwirrenden Handlung und Sprache nicht wirklich zurecht und auch die beiden schwulen Männer konnten nicht zu mir durchdringen. Dementsprechend niedrig waren meine Erwartungen an "Tausend Monde" und zu Beginn hatte ich auch ein eher schlechtes Gefühl. Doch dann hat sich Winona in mein Herz geschrieben/erzählt. Sie erzählt auf sehr einfühlsame Weise, wie sich das Leben für sie gestaltet, was sie fühlt und erlebt. Und auch ihre beiden Ersatzväter sowie die anderen Bewohner der Farm haben sich mir dadurch in einem ganz neuen Bild gezeigt. Plötzlich hatten sie Kontur und wurden mit Leben gefüllt, was ich in "Tage ohne Ende" so schmerzlich vermisst hatte.

    Winona ist nicht unbedingt die zuverlässigste Erzählerin, sie springt manchmal in der Zeit zurück, ein ander Mal greift sie voraus und vieles was geschehen ist, erinnert sie nicht mehr richtig. Dennoch hat mich das nie gestört. es offenbart Winonas Innerstes, das sich eben nicht so zuverlässig chronologisch darstellt. Winona selbst ist eine sehr faszinierende junge Frau. Sie ist intelligent, mutig und versucht ihren Weg zu gehen, egal welche Steine auf dem Weg liegen. Und davon gab es so einige in ihren erst 17 Jahren. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen, sie steht zu sich selbst und entwickelt sich zu einer starken Frau.

    Mit "Tausend Monde" hat Sebastian Barry ein sehr ergreifendes und einfühlsames Buch über ein kleines Mädchen geschrieben, das zu einer mutigen jungen Frau heranwächst, die ihren Weg unbeirrbar verfolgt.

  15. Cover des Buches Lakota Woman (ISBN: 9780802145420)
    Mary Crow Dog

    Lakota Woman

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Keeweekat
    In „Lakota Woman“ erzählt Mary Crow Dog von ihrer schweren Kindheit im Reservat, von den andauernden Anfeindungen der Weissen und wie sie von einem rebellischen Teenager zu einer mutigen jungen Frau wurde, die siebzig Tage lang gemeinsam mit anderen Indianern den „Wounded Knee“ besetzte und für die Rechte der Native Americans kämpfte, wie sie in dieser Zeit ihren Sohn zur Welt brachte und später den bekannten Medizinmann Leonard Crow Dog heiratete, der wegen „Hochverrats“ jahrelang von einem Staatsgefängnis ins nächste geschleppt und trotzdem nicht klein gekriegt wurde. Meine Meinung: Mary Crow Dog erzählt ihre Geschichte ganz ohne Pathos und dabei so berührend, dass man nur so durch die Seiten fliegt, obgleich nicht immer chronologisch berichtet wird, sondern wie in einer wirklich erhählten Geschichte zwischen einzelnen Ereignissen hin- und hergesprungen wird. So entsteht das Gefühl, als würde man mit Mary vor irgendeinem alten Trailer sitzen und sie einem ihre Lebensgeschichte erzählen. Man erfährt von den Lebensverhältnissen der Indianer, angefangen Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, als Marys Großeltern noch Jung waren. Von den katholischen Schulen, in denen die indianischen Kinder von den Schwestern und Brüdern misshandelt wurden. Von Drogen und Alkohl, die im Reservat zwar nichts zu suchen, ihren Weg über Weiße, denen die Gesetze egal sind, aber immer wieder hinein gefunden und ganze Familien gespalten haben. Von unglaublicher Armut und Hass auf beiden Seiten, sowohl von Weißen als auch Indianern. Nichts zuletzt über die blutige Demonstration am „Wounded Knee“ erfährt man einiges, das ganz sicher so niergends in „weißen“ Geschichtsbüchern zu lesen ist. Und schließlich über die Widerstandsbewegungen von Indianern und Sympathiesanten in den Siebziger- und Achzigerjahren, durch die sich einiges, aber noch nicht alles geändernt hat. Fazit:Unbedingt empfehlenswert für alle, die sich für das Leben der Indianer im zwanzigsten Jahrhundert interessieren und dafür, wie sie wurden, was sie heute sind.
  16. Cover des Buches Die Stimmen der Steine (ISBN: 9783426660089)
  17. Cover des Buches Die Macht des Zweifels / Auf den zweiten Blick (ISBN: 9783492259651)
    Jodi Picoult

    Die Macht des Zweifels / Auf den zweiten Blick

     (11)
    Aktuelle Rezension von: achterbahnmaedchen
    bei "die macht des zweifels" ist meiner meinung nach eins der besten bücher von jodi picoult.es vereint thriller,krimi und roman in einem.so fesselnd.so lesernah.so verständlich.so flüssig geschrieben.ich mag es.auch wenn die geschichte an sich sehr heftig ist. :/ bei "auf den zweiten blick" muss ich sagen,dass auch dieses buch ein bisschen gesellschaftskritisch ist,da es um die liebe zwischen zwei menschen geht,wovon einer den anderen misshandelt.auch hier wieder - nichts für schwache herzen,aber sehr lebensnah geschrieben.jodi picoult beschreibt die loslösung und den ständigen kampf der protagonistin sehr deutlich und verständlich.ein gutes buch!
  18. Cover des Buches Der mit dem Wolf tanzt (ISBN: 9783795112158)
    Michael Blake

    Der mit dem Wolf tanzt

     (67)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Der erfolgreiche Film in Buchform. Autor Michael Blake entführt einen in den Wilden Westen. Dass man dabei immer Kevin Costner vor Augen hat, mag für manche von Vorteil sein. Mich persönlich hat es eher gestört. Aber das mag auch daran liegen, dass der Film nahezu perfekt ist.

    Meine Empfehlung: Erst das Buch, dann der Film. Bringt mehr Spass.

  19. Cover des Buches Hobble-Frank (ISBN: 9783780205773)
  20. Cover des Buches Susanna (ISBN: 9783423148917)
    Alex Capus

    Susanna

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Susanna ist eine moderne junge Frau und ist eine gute Malerin. Mit ihrer Mutter ist sie von Basel nach New York gezogen um hier neu anzufangen. Es passiert gerade so viel in der Welt und Maschinen sind auf dem Vormarsch, die Glühbirnen von Edison erstrahlen alles im neuen Glanz und dazwischen eben Susanna. Sie will mehr vom Leben und sie will Liebe die lebt und nicht arrangiert wird. Alte Zöpfe sollen abgeschnitten werden und neue Wege sollen jetzt beschritten werden. Ist nicht immer einfach, aber Susanna will es unbedingt.
    Alex Capus kann gut schreiben, das wissen wir. ABER hier hat er mich nicht völlig überzeugt. Zu oft verliert er sich in Beschreibungen und es wird zu zäh, zu lang, aber immer wieder strahlt eben doch seine große Erzählkunst durch. Susanna ist eine tolle und interessante Figur und da hätte man so viel mehr, so viel Großes heraus holen können. Schade.....

  21. Cover des Buches Der Sohn des Bärenjägers (ISBN: 9783847286165)
    Karl-May-Stiftung

    Der Sohn des Bärenjägers

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Als Martin Baumann vom Indianer Wohkadeh erfährt, dass sein Vater von den Sioux-Ogalalla gefangen genommen wurde, bricht er sofort mit dem Hobble-Frank, dem schwarzen Diener Bob, dem Langen Davy und dem Dicken-Jemmy auf, um ihn zu befreien. Doch der Weg ist gefährlich, denn auch die Upsarokas befinden sich auf dem Kriegspfad.

    Ein spannender Abenteuerroman von Karl May, in dem der Leser zum ersten Mal Hobble-Frank begegnet. Dieser Band bildet zusammen mit „Der Geist des Llano Estacado“ die Vorgeschichte zur Trilogie „Old Surehand“. Alle wichtigen Szenen und Helden werden hier vorbereitet und doch ist es ein in sich abgeschlossenes Abenteuer. Selbstverständlich sind auch Winnetou und Old Shatterhand dabei und die Geschichte gipfelt in einer spektakulären Befreiungsaktion. Der christliche Unterton, den May in den Winnetou-Romanen hat, fehlt hier völlig. Das Abenteuer konzentriert sich um die jugendlichen Protagonisten Martin und Wohkadeh, die ihren Mut und ihre Tapferkeit unter Beweis stellen. Witzig sind die Wortgefechte zwischen dem ehemaligen Gymnasiasten Jemmy (eine Klasse absolviert) und dem konfusen Autodidakten Hobble-Frank. Kleine Anekdote am Rand: wie viele heutige Leser können das gelehrte Wirrwarr noch entschlüsseln? Angenehm ist, dass auch dieses Element wohldosiert eingesetzt wird und nicht nervt. Das richtige Maß hat May dabei nicht immer gefunden, doch in diesem Roman stimmt es. Es amüsiert, lockert die Abenteuerepisoden und geschichtlichen wie geographischen Exkurse auf.

    Die Besonderheit der Weltbild-Ausgabe ist, dass sie sich am Zeitschriftenerstdruck von 1887 orientiert und auf die späteren Kürzungen und Bearbeitungen verzichtet. Ein kurzes Vorwort gibt Einblick in die Inspiration, Arbeitsweise und Werkgeschichte Mays. Das ist nicht nur für Literaturwissenschaftler interessant. Der dritte Pluspunkt der Ausgabe sind die reichhaltigen Illustrationen. Großformatige Schwarzweißzeichnungen aus der tschechischen Ausgabe, die ca. Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen ist.

    Fazit: ein exzellenter Abenteuerroman in einer unübertroffenen Ausgabe. Wer eine noch bessere Version sucht, kann nur noch zur historisch-kritischen Werkausgabe greifen. Das hier ist die einmalige Chance Karl May im Original kennenzulernen.

  22. Cover des Buches Schreib es auf die Haut des Büffels (ISBN: 9783275007943)
  23. Cover des Buches Abenteuer (ISBN: 9783473515554)
    Hanna Bautze

    Abenteuer

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Jugendbuch mit tollen Abenteuergeschichten so populärer Autoren wie Edgar Allan Poe, Sir Arthur Conan Doyle und Ray Bradbury. Am bekanntesten ist wohl "Die Perle" von Jack London.
  24. Cover des Buches Deadwood (ISBN: 9783596195794)
    Pete Dexter

    Deadwood

     (34)
    Aktuelle Rezension von: JohnnyZombie

    In „Deadwood“ werden die Ereignisse erzählt, die sich so hätten zutragen können zwischen bekannten Persönlichkeiten des Wilden Westens wie Wild Bill Hickok, Charlie Utter und Calamity Jane.

    Das ist gleichzeitig eine Stärke und eine Schwäche des Buchs. Zwar heißt es, dass das Leben die schönsten Geschichten schreibt, aber leider bilden diese Geschichten keinen Spannungsbogen wie bei rein fiktiven, was die beschriebenen Ereignisse relativ zusammenhang- und belanglos erscheinen lässt.

    Und obwohl die Figuren bekannt sind, haben sie keine sonderlich bemerkenswerten Leben geführt. Klar gab es Intrigen und Schießereien, aber weil die Charaktere weder richtig sympathisch noch unsympathisch genug, um interessant zu sein, sind, hat mich das relativ kalt gelassen.

    Das Setting hingegen ist perfekt getroffen worden. Hier gibt es keine romantischen Verklärungen des „Wilden Westens“, er wird mit all seinen Seiten dargestellt. Dadurch kommt eine eindrucksvolle Stimmung auf, die mich trotzdem in den Bann ziehen konnte.

    Am Ende nimmt die Handlung jedoch Fahrt auf und ich konnte auch mit den Protagonist:innen warm werden. Auch die Vielzahl von Charakteren hat dazu geführt, dass sich ihre Schicksale doch noch auf spannende Arten und Weisen verflochten und ein halbwegs stimmiges Gesamtbild abgegeben haben.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks