Bücher mit dem Tag "sittenbild"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sittenbild" gekennzeichnet haben.

28 Bücher

  1. Cover des Buches Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783845854403)
    Oscar Wilde

    Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray

     (1.984)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    Die Ausgabe von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ aus dem Jahr 2012 (Anaconda Verlag) zeigt eindrucksvoll den Hedonismus und die Dekadenz der viktorianischen Gesellschaft. Besonders interessant ist die Rolle des Romans als Beweismittel in Wildes Gerichtsverfahren wegen „grober Unzucht mit Männern“. Viele sehen Joris-Karl Huysmans' Werk "Gegen den Strich" als inspirierend für Wilde und sein Dorian Gray an. Persönlich sehe ich Parallelen zum Werk "Teleny", dessen Autorenschaft Wilde zu Lebzeiten bestritten hat. Dieser Klassiker erkundet subtil die Thematik der Homosexualität sowie die dunklen Seiten menschlicher Obsessionen und moralischer Verwerfungen.

  2. Cover des Buches Buddenbrooks (ISBN: 9783596521487)
    Thomas Mann

    Buddenbrooks

     (2.397)
    Aktuelle Rezension von: mj303

    Ich kannte das Buch noch aus Schulzeiten, leider konnte es mich dieses mal nicht so begeistern.

    Es war teilweise sehr schwer es konzentriert zu lesen - 3 Sterne

  3. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: AspenBella

    Der grosse Gatsby war meine Wahl für eine meiner Abschlussprüfungen. Ich ging mit der Erwartung, mich mit einem langweiligen Klassiker auseinandersetzen zu müssen, an das Buch heran. Und, mein Gott, bin ich überrascht worden! Sobald sich die anfängliche Verwirrung über den Schreibstil, die gehobene Sprache und die vielen Schachtelsätze gelegt hat, wollte ich das Buch doch glatt nicht mehr weglegen. Es war unheimlich faszinierend über die schillernden Persönlichkeiten des goldenen Zeitalters zu lesen. Die Art des Erzählstils hatte eine gewisse, packende Tiefgründigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Und das Ende kann ich nur mit einem Wort beschreiben...bittersüss.

    PS: Ich bin überzeugt, Nick und Gatsby haben sich insgeheim, ohne es wirklich zu wissen, geliebt.

  4. Cover des Buches American Gods (ISBN: 9783847905875)
    Neil Gaiman

    American Gods

     (382)
    Aktuelle Rezension von: Silja_C_Hoppe

    🖋️ In "American Gods" folgen wir Shadow, der verfrüht aus dem Gefängnis entlassen wurde, weil seine Frau bei einem Autounfall starb. Direkt auf dem Heimweg bekommt er ein Jobangebot, das in seiner Merkwürdigkeit nur von dem Mann übertroffen wird, der es ihm anbietet. Daraus entwickelt sich eine abgefahrene Abenteuergeschichte, die es in sich hat.

    💬 Ich habe tatsächlich die Serie vor dem Buch geguckt. Aber nur eine Staffel, danach habe ich das Projekt aus den Augen verloren. Durch einen Tiktokfilter wurde es mir wieder vorgeschlagen. Ich habe direkt den Directors Cut gelesen, also Neil Gaimans ungekürzte Fassung.

    ♥️ Vor allem mochte ich American Gods für die ulkigen Szenen zwischen den Kapiteln. Die haben mich teilweise sogar zu Tränen gerührt. Mir kommt es so vor, als hätte Neil Gaiman wirklich eingängig recherchiert. Ich liebe den Schreibstil und die vielen Charaktere und die ganzen ulkigen Ideen, die darin stecken.

    🙇‍♂️ Ach, die Auflösung war mir irgendwie zu platt. Ich hätte mir mehr erhofft, wenn ich auch glaube, dass darin nicht die wahre Stärke von "American Gods" liegt. Und ich glaube, dass die Kürzungen vielleicht doch ganz sinnvoll wahren. Hier und da war es mir etwas zu lang. Wer kennt das nicht. :D

    ⭐ 5 Sterne für mich, da meine Kritikpunkte keinen ganzen Punkt Abzug rechtfertigen. 

  5. Cover des Buches Gustave Flaubert, Madame Bovary (ISBN: 9783730612842)
    Gustave Flaubert

    Gustave Flaubert, Madame Bovary

     (614)
    Aktuelle Rezension von: BloomingLilly

    Gustave Flauberts "Madame Bovary" ist zweifellos ein Klassiker der Weltliteratur, jedoch konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Trotz seines literarischen Rufs fand ich die Lektüre enttäuschend und langatmig.

    Ein Hauptgrund für meine Unzufriedenheit liegt in der Charakterentwicklung, insbesondere in Bezug auf die Protagonistin Emma Bovary. Obwohl sie als tragische Figur präsentiert wird, konnte ich keine wirkliche emotionale Verbindung zu ihr aufbauen. Ihre Handlungen und Entscheidungen erschienen mir oft unverständlich und inkonsequent, was es schwer machte, sich in sie hineinzuversetzen.

    Die Handlung des Buches erscheint ebenfalls zäh und langwierig. Flaubert neigt dazu, sich in ausführlichen Beschreibungen von Alltagsszenen zu verlieren, was den Lesefluss erheblich beeinträchtigt. Darüber hinaus fehlt es dem Buch an spannenden Höhepunkten oder Wendungen, die das Interesse des Lesers aufrechterhalten könnten.

    Insgesamt ist "Madame Bovary" von Gustave Flaubert für mich persönlich eine enttäuschende Lektüre. Obwohl es zweifellos seinen Platz in der Literaturgeschichte hat, konnte es mich als modernen Leser nicht überzeugen. Die langatmige Handlung, die schwer zugänglichen Charaktere und die veraltete Darstellung der Gesellschaft machen es zu einer wenig ansprechenden Lektüre.

  6. Cover des Buches In einer kleinen Stadt (Needful Things) (ISBN: 9783453433991)
    Stephen King

    In einer kleinen Stadt (Needful Things)

     (623)
    Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff

    🌆

    𝘚𝘪𝘦 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘩𝘪𝘦𝘳


    EINE KLEINSTADT GERÄT AUSSER KONTROLLE

    Leland Gaunt, ein mysteriöser Fremder, eröffnet in Castle Rock einen Laden mit dem Namen »Needful Things«, in dem jeder das bekommen kann, wovon er schon lange träumt. Doch alles hat seinen Preis - und Gaunt bestimmt ihn, denn er kennt die verborgenen Sehnsüchte und Schwächen jedes Einzelnen.

    Der Albtraum beginnt...


    💭

    Mal wieder ein richtig starker King.

    Ich fand es toll gleich auf den ersten Seiten von King begrüßt zu werden. 

    Seite um Seite wird der Horror immer weiter in so scheinbar banale Alltagssituationen  verpackt.

    Hier hatte ich dezent „Brennen muss Salem“ Vibes. Wahnsinnig toll. 


    Außerdem regt es doch zum nachdenken an. 

    Was hätte mir Leland Gaunt verkauft? Was hätte ich bezahlt? Welchen Gefallen hätte ich Mr. Gaunt tun sollen? Und hätte ich das wirklich getan, für etwas, das ich ganz wirklich, unbedingt haben möchte?


    Ein King, den ich in Verbindung mit „Stark“ empfehle. Tolle King Kombi in Castle Rock.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

  7. Cover des Buches Radetzkymarsch (ISBN: 9783843059572)
    Joseph Roth

    Radetzkymarsch

     (130)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Die Gesellschaft befindet sich im Umbruch. Dies wird anhand des Aufstieges und des Niedergangs der Familie von Trotta über mehrere Generationen dargestellt. Die Geschicke der Familie sind durch einen Zufall im Leben des Großvaters auf alle Zeiten mit dem Kaiser Österreich-Ungarns verbunden. Der Fokus liegt dabei ganz und gar auf dem männlichen Teil der Familie, was den tatsächlichen damaligen Verhältnissen entsprechen dürfte. Denn es geht um Themen wie Ehre, Pflichterfüllung, Standeskodex, die schon im Kindes- und Jugendalter maßgebend sind. Im familiären Bereich trägt dies dazu bei, dass das Verhältnis zwischen den Generationen formell und unpersönlich ist und die Schranken oftmals nicht überwunden werden können.

    Sowohl für das Kaiserreich als auch für die Familie von Trotte nimmt die Handlung einen schicksalhaften Verlauf. Dabei empfand ich das Buch allerdings nicht niederschmetternd, was ich dem Schreibstil Joseph Roths zurechne. Aus diesem Grund wird dies nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich von dem Autor gelesen habe.

     

  8. Cover des Buches Agnes Grey (ISBN: 9783192329593)
    Anne Brontë

    Agnes Grey

     (121)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Klassiker sind oft schwer zu lesen und phasenweise langatmig? Nicht dieser hier-denn Anne Brontë hat‘s drauf, genauso wie ihre beiden Schwestern. 


    Agnes, jüngere Tochter eines Pfarrers, wird verwöhnt und verhätschelt und braucht keinen Finger krumm machen. Trotzdem entschließt sie sich, nachdem der Vater hoch verschuldet und krank danieder liegt, als Gouvernante bei Lords und Ladies zu verdingen. Glück hat sie dabei keins, denn die Familien sind, wie man heute sagen würde, dysfunktional. Deutlich ausgedrückt: Die Blagen sind verwöhnte, und zum großen Teil grausame, A….lochkinder.

    In einem der Haushalte begegnet sie das erste Mal einem Menschen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Ob diese Liebe erwidert wird, müsst ihr selber lesen.


    Anne Brontë schreibt einen tagebuchähnlichen Roman, in dem sie gut die damalige soziale Situation einer nicht ganz so reichen jungen Dame widerspiegelt. Bescheidenheit und Sittsamkeit nach außen zu zeigen, ist oberste Priorität, wie es allerdings hinter der Fassade aussieht, unterscheidet sich nicht unbedingt von unserer Gegenwart.

    Agnes ist ein zwiespältiges Geschöpf. Einerseits ist sie innerlich aufbrausend und regt sich zurecht über Missstände im sozialen Miteinander auf, andererseits nimmt sie die Verhaltensweisen ihres Gegenübers als gottgegebene Hierarchie hin. Sie nimmt Bosheit war, beteiligt sich nicht daran, aber duldet diese. Ihre Versuche, Einhalt zu gebieten, sind halbherzig.

    Eine gewisse Lethargie macht sich in ihrem Handeln bemerkbar. Ebenso Unentschlossenheit. Rosalie hingegen ist zwar unsympathisch, aber wenigstens ist hier was los. Eigentlich bin ich ihr ganz gerne gefolgt, auch wenn ich sie manchmal am liebsten in den Bach geschubst hätte.

    Es ist nicht, so dass Agnes mir unsympathisch war, aber manchmal hab ich sie nicht wirklich verstanden

    Der Roman ist leicht zu lesen, und mit Spannung habe ich verfolgt, ob Mister Weston Agnes Gefühle erwidert. Allerdings fand ich die Liebesgeschichte etwas banal . Mehr Leidenschaft hätte mir besser gefallen


    Insgesamt hat es mir aber Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen, durch den ich wie durch ein Fensterchen in das Leben einer Frau hineinschauen durfte. Er ist nix überragend besonderes, kann aber eine gute Einstiegslektüre sein für alle, die sich an Klassiker nicht heranwagen.

  9. Cover des Buches Bel-Ami (ISBN: 9783328110736)
    Guy de Maupassant

    Bel-Ami

     (79)
    Aktuelle Rezension von: divergent

    --- Der Inhalt ---

    Als abgehalfterter Veteran aus dem Algerien-Krieg kehrt der ungebildete Georges Duroy 1890 völlig mittellos nach Paris zurück. Zum Glück trifft er dort auf seinen alten Mitstreiter Charles Forestier, der mittlerweile als Verleger nicht nur zu Geld, sondern auch zu politischem Einfluss gekommen ist. Er führt ihn auch in seine Familie ein, in der Forestiers attraktive Frau Madeleine sogleich Duroys politisches Potential erkennt. Doch Georges Duroy ist kein Autor, seine Stärke besteht in der Kunst der Verführung. Auf seinem Weg zu Reichtum und Macht, nimmt er keinerlei Rücksicht – auch nicht vor den Frauen seiner Freunde.


    --- Meinung ---

    Ich habe das Buch vor Jahren mit großer Begeisterung gelesen. DIe Geschichte ist recht interessant und ich war auch gespannt, was man noch so für Geschichten mit "Bel Ami" erlebt. Das er ja wirklich mit jeder Frau, die auch nur erwähnt wird im Bett landet ist für mich nicht so verwunderlich, da er ein Charmeur ist, wie er nur im Buche steht.

    Guy de Maupassant hat mit "Bel Ami" einen Klassiker der französischen Literatur geschaffen! Mehr Menschen sollten dieses Buch lesen!

  10. Cover des Buches Die Geschichte der Wapshots (ISBN: 9783453405776)
    John Cheever

    Die Geschichte der Wapshots

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Dieses Buch war ein erfreulicher Zufallfund. Versprochen wird die Geschichte einer amerikanischen Familie, was eigentlich auch stimmt, aber die Geschichte ist letztlich gar nicht relevant. Die Wapshots sind eine recht wenig bemerkenswerte Familie. Der Vater ein wenig skurril, die Großtante ausgesprochen skurril, eigentlich schon exzentrisch, aber ansonsten sind keine Persönlichkeiten unter ihnen, über die man ein Buch schreiben würde. Sie tun auch nichts Außergewöhnliches, sind nicht in historische Entwicklungen verstrickt, durchleben keine dramatischen Liebesqualen, sondern leben einfach nur ihr recht durchschnittliches Leben.

    Was also macht dieses Buch dann so ungemein lesenswert? Er ist Cheevers herrlich trockener Stil. Lakonisch erzählt er seine Geschichte, kommt fast ohne Dialoge aus. So wie man es liest, würde es einem vielleicht auch ein Bekannter bei einem Drink erzählen. Der Humor des Autors blitzt immer wieder durch, sei es in herrlichen Formulierungen, in den liebevoll ausgearbeiteten exzentrischen Charakteren oder skurrilen kleinen Episoden, mit denen er das Geschehen anreichert. Hier und da wurde es mir ein wenig zu skurril, aber das ist Geschmackssache und im Allgemeinen fand ich die Einfälle einfach herrlich. Man merkt dies sofort auf den ersten Seiten, wenn Cheevers eine unaufgeregte Beschreibung des im Niedergange begriffenen Ostküstenstädtchens St. Botolphs und seiner Bewohner gibt. Manche von den dort Beschriebenen kommen nie wieder vor, die meisten nur noch mal in einer Seitenbemerkung und trotzdem sind sie so lebensnah und farbig beschrieben, daß der Leser ganz begeistert ist. Das Episodenhafte ist eine weitere Ungewöhnlichkeit des Romans. Die Wapshotsöhne Moses und Coverly sind die einzigen, die uns die ganze Zeit begleiten, ihr Vater Leander kommt immer wieder vor, während die Mutter zu Anfang sehr präsent ist und dann immer weiter zurücktritt. Andere Charaktere und Vorgänge werden uns mit der o.g. farbigen Detailfreude beschrieben und verschwinden dann sang- und klanglos, wenn ihre Episode beendet ist. Dies würde nicht jedem Autor gelingen, aber Cheevers schafft es hervorragend, daß man sich einfach treiben läßt und sich auch irgendwann gar nicht mehr fragt, wo es denn nun eigentlich hingehen soll. Hier ist die Reise das Ziel und der Leseprozeß ist ein wenig wie eine Ostereiersuche - man weiß nicht, wo das nächste Osternest genau steckt und was enthalten ist, aber man weiß, es wird einem munden.

    Ich habe mich sehr gerne auf diese Reise begeben und mich von Cheevers und seinem wundervollen Schreibstil führen lassen. Die Belohnung war ein erfreuliches Lesevergnügen der etwas ungewöhnlicheren Art.
  11. Cover des Buches Die Magie der kleinen Dinge (ISBN: 9783734103070)
    Jessie Burton

    Die Magie der kleinen Dinge

     (149)
    Aktuelle Rezension von: Cha

    Klappentext:

    Die junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur ihr Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt – und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade der Brandts tiefe Abgründe verbergen – sowie dunkle Geheimnisse, die sie alle in ihren Sog ziehen werden …

     

    Meinung:

    Von diesem Buch hatte ich mir eine gemütliche, mysteriöse Geschichte erwartet, die spannend und auch ein wenig magisch ist.

    Das war jedoch überhaupt nicht, was ich bekommen habe. Das Puppenhaus, auf dem für mich laut Klappentext die Geschichte aufbaut, wurde kaum erwähnt und hatte nicht wirklich Teil an der Handlung. Dafür ging es umso mehr um irgendwelche Enthüllungen und Geheimnisse, die irgendwie sehr mittelalterlich behandelt und zu sehr aufgebauscht wurden und mir hat einfach der Umgang mit den angesprochenen Themen überhaupt nicht gefallen. 

    Vor allem gegen Ende wurde immer mehr aus dem Hut gezaubert und möglichst viel Drama, das mochte ich nicht. 

  12. Cover des Buches Das Kindermädchen (ISBN: 9783442475452)
    Elisabeth Herrmann

    Das Kindermädchen

     (172)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Der Roman "Das Kindermädchen" erschien bereits 2005 und ist bis heute ein sehr guter Kriminalroman.

    Joachim Vernau ist Anwalt in einer angesehenen Kanzlei in Berlin und mit der Tochter des Hauses liiert. Die nächsten beiden Schritte auf der Karriereleiter sind zum Greifen nach, Heirat mit Sigrun (von) Zernikow und Partner in der elterlichen Kanzlei.

    Da taucht eine alte Frau, eine Ukrainerin, auf und möchte eine Bestätigung über geleistete Zwangsarbeit als Kindermädchen während des 2. Weltkrieges in eben dieser Familie. Und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf.

    Bis dato war mir bekannt, dass Zwangsarbeiter*innen in Fabriken und in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Das auch blutjunge Mädchen zur Arbeit in Familien - z.B. als Kindermädchen - gepresst wurden, war mir nicht bekannt. Gut, dass auch dieses dunkle Kapitel thematisiert wird. 

    Elisabeth Herrmann hat einen spannenden, gut recherchierten Roman abgeliefert. Die Personen sind gut getroffen und glaubwürdig. Dabei gelingt es ihr immer wieder lustige Passagen einzubinden. Vernau's Verhältnis zu seiner Mutter und ihrer Haushälterin haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. 

    Fazit:

    Sehr guter, lesenswerter Krimi, der nicht einen Tag gealtert ist. Dabei erfährt man noch einiges neues über die Zeit des 2. Weltkriegs und vor allem über die letzten, chaotischen Monate des "1000-jährigen Reiches".

  13. Cover des Buches Westend (ISBN: 9783499000157)
    Martin Mosebach

    Westend

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74
    Dieser 1992 erstmals erschienene Roman ist schlicht ein großartiges Stück deutscher Literatur in Tradition von Manns "Buddenbrooks". Über drei Generationen hinweg verfolgt Martin Mosebach das Leben zweier Familien im Frankfurter Westend in der Nachkriegszeit.
    Alfred Labonté wächst nach dem Tod seiner Mutter und dem Verschwinden seines Vaters bei seinen Großtanten auf. Die Familie zehrt noch vom Ansehen seines Urgroßvaters, der einen allseits bekannten Kolonialwarenladen führte.
    Lily Has dagegen ist die Tochter eines Kunstsammlers und gezwungenermaßen Nutznießers des Familienvermögens, welches seine Mutter in einer Haus- und Grundstücksverwaltung festlegen liess.
    Zwei Familien, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten: die Schwestern Labonté, die Wert legen auf Anstand, Manieren und Traditionen, die einen Haushalt führen, in dem nahezu alle Handlungen vorherbestimmt sind und immer noch den Regeln ihres Vaters folgen, stehen im Grunde für das Leben vor dem Krieg. Lilys Vater Eduard dagegen stammt zwar auch aus einer traditionsreichen Familie, wurde aber von seiner Mutter von den Geschäften ferngehalten und hat nun einen Vorstandsposten in der "Verwaltung", deren wahre Leitung jedoch in den Händen seines Vetters Fred Olenschläger nebst Sekretärin liegt. In dem Versuch, sich freizuschwimmen, beginnt Eduard moderne Kunst zu sammeln und wendet sich überhaupt von allen Familientraditionen ab.
    Diese Zusammenfassung ist allerdings nur grob und wird der Vielschichtigkeit des Romans keineswegs gerecht. Denn Mosebach erzählt nicht nur eine Familiengeschichte, nein, er betrachtet aus dem Kleinen das Große, schafft ein Panorama der deutschen Nachkriegszeit aus den Menschenschicksalen, den Veränderungen im Viertel, in der Stadt, in der Welt. Die Zeiten ändern sich, ein Menschenschlag stirbt aus, ein anderer entsteht, Häuser werden abgerissen, eine neue Architektur wird umgesetzt, Beton ist nun á la mode.
    Als Kind hatte ich ein Bilderbuch über einen Bauernhof im Wandel der Zeiten. Und ein wenig habe ich mich daran erinnert gefühlt bei der Lektüre. Jede Seite zeigte eine weitere Modernisierung. Die Nachkriegszeit brachte ähnlich rasante Änderungen und nicht alle Menschen konnten ebenso rasant umdenken.
    Martin Mosebachs Charakterzeichnungen sind grandios: vom Hausmeister mit obligatorischem Schäferhund über den nur äußerlich weltmännischen Architekten bis zur Geliebten Has' mit dem goldenen Haarkranz, alle sind einerseits Individuen mit persönlichen Neigungen und andererseits Stellvertreter ihrer Art.
    Hinzu kommen die elegante Sprache, der feine Humor und die Tatsache, dass der Roman trotz seiner fast 900 Seiten keine Sekunde langatmig ist, sondern durchgängig auf seinem hohen Niveau bleibt, mit einem Erzählfluss, wie man ihn nur ganz selten noch erleben darf. Ein sprachliches und erzählerisches Meisterwerk mit einer beeindruckenden stofflichen Dichte!
    Wer sich für dieses Kapitel deutscher Geschichte interessiert, abseits von Petticoat und Italiensehnsucht, dafür detailgenau und tiefgehend, der zumindest einen Blick werfen in dieses Buch, dass mir durchgehende Lesefreude bereitet hat.
  14. Cover des Buches Neue Kultur der Vernunft: Impulse für ehrliche Politik, sachgerechte Meinungsbildung und eine hohe Ethik des Zusammenlebens (ISBN: 9783847672760)
  15. Cover des Buches Ich kaufe New York (ISBN: 9783453002364)
    Frank Yerby

    Ich kaufe New York

     (5)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Würde (ISBN: 9783442743926)
    Andrew Brown

    Würde

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Angel10
    Der Roman spielt in Kapstadt, Südafrika.
    Richard Calloway, Anwalt, befindet sich in ener persönlichen Krise. Sein Job, seine Familie, die Dinnerpartys seiner Frau langweilen ihn.
    Sein Klient Svritsky, ein Russe, überfährt einen farbigen Jungen und begeht Fahrerflucht. Richard bekommt ihn gegen Kaution frei, obwohl es Zeugen für den Unfall gibt, die die Polizei aber noch nicht gefunden hat.
    Svritsky empfiehlt ihm zur Entspannung eine Massage. Da lernt er Abayomi kennen, eine junge Frau, die mit ihrem Mann Ifasen und ihrem kleinen Sohn aus Nigeria vor politischer Verfolgung geflohen ist und in Kapsatadt ums nackte Überleben kämpft.  Ifasen, ausgebildeter Lehrer, verkauft Plastikmobiles und Abayoumi, auch gebildet, verdient ihr Geld mit erotischen Massagen.

    Der Leser erfährt einiges über den Bürgerkrieg und die bittere Armut in Nigeria, ebenso kommen Korruption und das organisierte Verbrechen in Südafrika zur Sprache

    Ifasen wird eines Tages grundlos, angeblich wegen Drogenbesitztes, verhaftet. Die unmenschlichen Bedingungen in südafrikanischen Gefängnissen werden geschildert.

    Richard, verliebt in Abayoumi, hilft Ifasen aus dem Gefängnis zu bekommen. Er weiß allerdings nicht, dass es ihr Mann ist.

    Auf den letzten Seiten kommt es zu einer Katastrophe und der Leser erfährt, wer hinter allem steckt.

    Meiner Meinung nach ist "Würde" ein sehr eindringliches Buch, was sicher nicht den Massengeschmack trifft.
    Einen Stern Abzug gibt es für die ausschweifende Beschreibung der Midlife crises, was beinahe dazu geführt hätte, das Buch ungelesen zur Seite zu legen.
  17. Cover des Buches De spectaculis /Über die Spiele (ISBN: 9783150084779)
    Tertullian

    De spectaculis /Über die Spiele

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Die Gottesanbeterin (ISBN: 9783492031004)
    Manfred Seiler

    Die Gottesanbeterin

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Josefine Mutzenbacher und ihre 365 Liebhaber (ISBN: 9783836110396)
    Josefine Mutzenbacher

    Josefine Mutzenbacher und ihre 365 Liebhaber

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Bastelfee
    Auch in diesem Buch gibt es genügend Passagen, die ein gewisses Maß an Lust erzeugen und auch die kesse Redensweise von Josephine Mutzenbacher lässt einen das ein oder andere Mal schmunzeln. Für all diejenigen, die ihre Freude an dem Vorgänger hatten, und mehr von dem Leben der Mutzenbacher erfahren möchten, kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.
  20. Cover des Buches The Shadow Line (ISBN: 0965746860)
  21. Cover des Buches Moskauer Schönheit (ISBN: 9783833303920)
    Viktor Jerofejew

    Moskauer Schönheit

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Irina ist eine laszive, russische Schönheit vom Lande. Sie erzählt in diesem Buch ihre Geschichte, wie sie sich durch alle Betten der russischen Oberschicht schläft. Dabei, so erzählt sie uns, ist sie immerzu bescheiden und genügsam, im anderen Moment erklärt sie, wie wichtig ihr doch Kleider sind, dass sie arme Männer nicht ausstehen kann und schwärmt von der Schweizer Uhr, die ihr der Botschafter eines südamerikanischen Landes einst schenkte, nachdem sie mit ihm auf dessen Schreibtisch… Nach vielen solcher Abenteuer lernt sie Wladimir kennen, eine Größe der Kultur (näheres wird nicht gesagt, der Leser rätselt, ob er nun Schriftsteller oder Musiker ist). Wladimir, der von Ira liebevoll Leonardik genannt wird, ist um einiges Älter, verheiratet und immer auf seinen guten Ruf bedacht. Was auch gerechtfertigt ist, wenn man bedenkt, dass Irina bei einem Auftritt des englischen Philharmonieorchesters mit Apfelsinen nach dem Dirigenten wirft. Wer das Buch als ernsthafte Lektüre lesen möchte, der ist fehl am Platz. Denn schon nach ein paar Seiten wird ihm dieses naive, nur auf Schönheit bedachte Flittchen auf den Geist gehen. Liest man es jedoch als Komödie, so kann man viele humorvolle Passagen in dem Buch finden. Allerdings gibt es leider auch sehr viele Wiederholungen, Irina möchte anscheinend auf diese „Gedanken“ besonders hinweisen. Bleibt zu sagen: Wer es nicht liest, hat nichts verpasst und wer es liest, sollte den nötigen Humor und Durchhaltevermögen mitbringen. Am ehesten kann man dieses Buch noch als Satire auf die russische Gesellschaft kurz vor der Wende ansehen.
  22. Cover des Buches Briefe der Ninon de Lenclos (ISBN: 9783458328735)
    Ninon de Lenclos

    Briefe der Ninon de Lenclos

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Der Hirschpark (ISBN: 9783548207803)
    Norman Mailer

    Der Hirschpark

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Mailer rechnet gnadenlos mit Hollywood und seinem Starsystem ab, und allzuviel hat sich seit den 50er Jahren nicht verändert. Gleich zu Beginn heißt es, es sei das Schwerste, zwei gleichrangige Menschen zu finden, die einfach nur miteinander befreundet sein wollten, weil alle bedeutenden Menschen permanent mit einer Wolke von Speichelleckern umgeben seine. Mailer berichtet aus dem Hollywood-Ferienort Desert d`Or in der kalifornischen Wüste, in der sich die Filmprominenz zum Urlaub vom Filmdreh einfindet. Jeder ist dreimal geschieden, wenn irgendwo eine Kamera auftaucht, verändert sich jeder total, und die Besäufnisse finden rund um die Uhr statt. Und was man vom McCarthy-Ausschuß zu halten hat, bekommt man gleich zu Anfang mit. Ein tolles Buch, es wäre mal wieder Zeit für eine Neuauflage.
  24. Cover des Buches Stiefels Stein (ISBN: 9783842511200)

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