Bücher mit dem Tag "sklavenaufstand"
21 Bücher
- Brandon Sanderson
Kinder des Nebels
(402)Aktuelle Rezension von: WanderdracheIn diesem Roman entsteht Magie aus Metallen, die Menschen konsumieren. Das ist auf jeden Fall originell. Hinzu kommt eine spannende Handlung und ausgestaltete Charaktere.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig und lässt Bilder entstehen. Die Dialog funktionieren ebenfalls gut. Lediglich das öftere Kichern wirkt unpassend – ich vermute, das ist der Übersetzung geschuldet und im Original steht da „to chuckle“, was aber anders konnotiert ist als das deutsche „kichern“. Da kann der Autor aber nichts dafür.
5 Sterne
Charaktere:
Die Figuren sind allesamt ausgestaltet und überzeugend. Vor allem Kelsier ist eine interessante Figur, die man so nicht andauernd findet und die im Gedächtnis bleibt. Seine Kapitel habe ich besonders gerne gelesen.
5 Sterne
Handlung und Struktur:
Die Handlung ist spannend, manchmal gibt es vielleicht kleinere Längen. Am Anfang der Kapitel stehen die Memoiren des Helds aller Zeiten, die sich nach und nach wie Puzzlesteine zusammenfügen – gut gemacht. Zudem ist das Buch in verschiedene Teile untergliedert, die noch einmal Struktur verleihen.
5 Sterne
Tiefgang:
Der Roman erzählt vom Untergang eines Reichs und vom Entstehen von Glauben und Religion. Das sind auf jeden Fall interessante Fragen. Durch die vor jedem Kapitel stehenden „historischen“ Einschübe entsteht außerdem eine weitere Ebene, die sich erst nach und nach mit der restlichen Handlung verbindet. Dabei muss man mitdenken, was ich positiv meine.
5 Sterne
Worldbuilding:
Das Setting ist ungewöhnlich und atmosphärisch. Es könnte befremdlich wirken, dass Menschen Metalle schlucken und diese „verbrennen“, während sie dabei magnetisch durch die Gegend springen. Im Roman wirkt das Ganze jedoch vollkommen natürlich.
5 Sterne
Das Buch hat mir tatsächlich sehr gut gefallen und hat es dabei sogar geschafft, von mir überall 5 Sterne zu bekommen. Sowas aber auch. Ich werde die Folgebände auf jeden Fall weiterlesen.
Gesamtwertung: 5,0 Sterne, macht gerundet 5 Sterne
- Sue Monk Kidd
Die Erfindung der Flügel
(296)Aktuelle Rezension von: PondofwordsDie Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Handful und aus der Sicht von Sarah erzählt und man begleitet deren Leben für mehrere Jahrzehnte. Ich fand es unglaublich spannend zu sehen, wie sich beide zu starken Frauen entwickeln, die trotz ihrer unterschiedlichen Situationen versuchen sich von den Zwängen ihrer Zeit zu befreien.
Was ich auch sehr toll fand war, dass Sarah nicht als die weiße Heldin dargestellt wurde die Handful rettet. Beide Frauen sind alleine stark und stehen für sich ein.
Beeindruckend fand ich auch, dass der Roman auf der Geschichte der Grimké Schwestern beruht, die die ersten Pionierinnen der Bewegung gegen die Sklaverei waren.
Alles in allem kann ich das Buch nur jedem ans Herz legen. Es ist spannend geschrieben und trotz des doch eher schweren Themas und manchen Szenen leicht zu lesen und an vielen Stellen auch unterhaltsam. Ich bin nur so über die Seiten geflogen und für mich gehört es zu meinen Jahreshighlights! 😊
- Nora Berger
Der Fluch der Zuckerinsel
(27)Aktuelle Rezension von: BelisHeimlich müssen sich Annabelle und Leon treffen, denn ihre verfeindeten Familien streiten seit langem um ein Stück Land. Nach einem tränenreichen Abschied schifft sich Leon nach Paris ein. Doch kein Lebenszeichen zeugt von seiner Ankunft dort. Schweren Herzens geht Annabelle schließlich die Ehe mit dem Sklavenhändler Ramazon ein. Doch ihre Liebe gehört dem Verschwundenen. Gibt es noch Hoffnung auf Glück?
Der Schreibstil war angenehm und konnte mich auf die zauberhafte Insel Martinique mitnehmen. Der gesellschaftliche Wandel zur Zeit Napoleons spiegelt sich im Geschehen wieder. Gute Beschreibungen der Handlungsorte bringen mich im zweiten Teil der Erzählung auch nach Paris mit seinen Licht- und Schattenseiten. Sprachlich finde ich die Erzählung authentisch. Einige historische Fakten wurden eingebracht, könnten meiner Meinung nach noch etwas ausführlicher sein. Der Erzählerstil in miteinander verflochtenen Handlungssträngen zeigt unterschiedliche Perspektiven und ermöglicht dem Leser ein Gesamtbild.
Weniger überzeugen konnte mich die Prota Annabelle. Ihr kindliches Wesen als junge Frau wurde mit für ihr Alter zu erwachsenen Entscheidungen gemischt. Ich hatte teils Schwierigkeiten dies nachzuvollziehen. Auch die Zeitsprünge in der längere Jahre andauernden Erzählung brachten den Lesefluss ins Stocken. Es wäre schön gewesen die Kapitel mit Angaben dazu zu versehen. So wurde ich den Gedanken an eine teils sehr konstruierte Handlung nicht los. Was im Allgemeinen schade für die Geschichte ist. Der Verlauf hatte Spannung, Kämpfe, Liebesgeschichten und historische Fakten zu bieten. Ich würde die Erzählung eher als Abenteuer, Roman über gesellschaftlichen Umbruch denn als Romantik bezeichnen. Dafür überwiegen die Auswirkungen des Fluches mit Ängsten, Tod und Veränderungen zu sehr.
Daher kann ich der historisch zuzuordnenden Erzählung nur 4 Sterne geben. Sie ist lesenswert, konnte mich aber nicht voll überzeugen. Dennoch werde ich gerne weitere Bücher der Autorin zur Hand nehmen.
- Isabel Allende
Die Insel unter dem Meer
(133)Aktuelle Rezension von: Barbara_NeltingDie französischen Kolonie Saint-Domingue, das heutigen Haiti, zur Zeit der Sklavenaufstände Ende des 18.Jahrhunderts, sowie New Orleans zur gleichen Zeit, schaffen die Kulisse für einen Reigen der miteinander verwobenen Lebens- und Liebensgeschichten unterschiedlicher Protagonisten. Der französische Zuckerrohrplantagenbesitzer, sein als Sklavin geborenes Hausmädchen, die mulattische freie Prostituierte, ein in sie verliebter Hauptmann, ein despotischer Aufseher, ein humanistischer weißer Arzt... Die Liste wäre schier endlos weiterzuführen! Im über 40 Jahre umfassenden Bogen ihrer Erzählung bringt uns die Autorin eine große Zahl an Menschen so nah, als seien sie unsere Nachbarn oder Familienmitglieder. Dabei gelingt Allende bis auf wenige Ausnahmen das Kunststück, einem jeden ihrer Figuren eine individuelle Persönlichkeit frei aller Klischees zu schenken. Gut und Böse, Schuld, Scham, Reue - all dies verschmilzt hier zu einem packenden, faszinierenden Gesamtbild. Natürlich gibt es, wie beim Grundthema der Sklaverei zu erwarten, Täter und Opfer. Doch nie sind letztere ohne Hoffnung und Kraft, nie erstere ohne Zweifel und Schwächen.
Ich habe das Buch trotz seiner Dicke und (auch historischen) Komplexität innerhalb weniger Abende verschlungen und vergebe gerne 5 Sterne - Superior!
- J. H. Praßl
Thorn Gandir - Aufbruch
(47)Aktuelle Rezension von: Ninja_Turtles- Erste Hälfte des achtbändigen Epos - High Fantasy
- Thorn Gandir - Teil 1
Klappentext
: Er wurde gut gewählt und gibt nichts so viel Preis, macht neugierig.
Meinung:
Das Autorenteam hat es geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Der Sprachgebrauch befindet sich auf hohem Niveau, das merkt man an den Sätzen, die auf keinen Fall in der Schachtelrubik zu finden sind.
Vier Helden machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Zepter; ob das bei so unterschiedlichen Charakteren gut gehen kann? Lest selbst. ;-)
Mir haben besonderes Bargh und Chara gefallen. Bargh bringt den gewissen Humor mit in die Geschichte und Chara - ist eben Chara.
Die Charaktere sind vielsichtig, wobei mir Thorn ein bisschen zu lieb vorkam, deswegen wird er wahrscheinlich auch so oft manipuliert.
Mit Telos bin ich noch nicht ganz warm geworden, aber er ist gut in Szene gesetzt wurden.
Der Leser fragt sich oft in dem Buch: Was ist gut, was böse - was Ordnung, was Chaos? Wer kämpft für sich selbst und was habt ihr für Motive, dass ihr so handelt?
Fazit:
Ein Reihenauftakt, der die Seiten nur dahinfliegen lassen hat. Toller Einstieg!
- Roxanne Rivington
Voodoo Girl
(25)Aktuelle Rezension von: ILKraussGleich vorweg: Ich würde mehr Sterne vergeben, gäbe es mehr. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Es ist eine packende Geschichte, großartig erzählt, in vielen Facetten bunt und eindrücklich dargestellt.
Der Sprachstil gefällt mir sehr gut, wird im Laufe des Buchs etwas salopper, aber wirklich noch okay.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist das Ineinander-Verweben der beiden Handlungsstränge. Natürlich ist der Zusammenhang anfangs nicht so klar, aber das ist ja das Spannende daran.
Man erfährt sehr viel über die Geschichte und Kultur Haitis, das ist wahnsinnig spannend. Mir war bespielsweise nicht klar, dass es indianische Ureinwohner gegeben hat, wobei das doch nur logisch ist.
Auch die Figuren sind hervorragend skizziert. Ich liebe die Hauptcharaktere, aber auch an allen Nebenfiguren. Sie sind lebensecht und liebenswert oder auch beängstigend, sehr facettenreich und lebensnah dargestellt. Bei anderen Büchern habe ich festgestellt, dass es nicht allen Autoren gelingt, die Charaktere altersgemäß darzustellen. Roxanne Rivington gelingt dies ohne Probleme. Ich habe das Gefühl, als hätte ich Zoé, Lee, Mokabi und alle anderen persönlich kennen gelernt und eine Weile mit ihnen zusammen gelebt.
Ja, es hat mich tagelang nach der letzten Seite nicht mehr losgelassen, und ich hoffe sehr, dass es bald eine Fortsetzung gibt, denn die Geschichte scheint noch nicht zu Ende erzählt.
Es ist kein reines Jugendbuch. Ich bin ganz klar weit jenseits der Jugendlichkeit und war komplett gepackt von dem Buch. Es ist eine wirklich spannende und sehr unterhaltsame Erzählung! - Suzanne Frank
Die Prophetin von Luxor
(187)Aktuelle Rezension von: EdithleserinDas erste Drittel liest sich spannend und flüssig, danach gab es auchlangatmige Durststrecken. Insgesamt sehr gute 4 Sterne für diesen Zeitreiseroman. - Alyson Noël
Riley - Im Schein der Finsternis
(137)Aktuelle Rezension von: Bücherfuchs_Zeilenmagie„Im Schein der Finsternis“ ist der zweite Band von „Riley“. In diesem geht es weiter um die Ausbildung zur Geisterjägerin und auch, wenn die Geschichte wieder nur knapp 200 Seiten hat, ist es spannend zu lesen.
„Riley“ entwickelt eine ganz eigene Story, wie schon im vorherigen Band und hat mit „Evermore“ nur noch wenig zu tun.
Seit dem letzten Band wirkt Riley reifer als und durch die Aufgabe hat sie einen Weg bekommen, der ihr eine Richtung vorgibt. Sie ist zielsicherer und weiß, was sie will.
Sie ist eine sympathische Protagonistin mit einem eigenen Kopf, die manchmal gerne durch die Wand will. Riley tut, was sie für richtig hält, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, was nicht immer gut ist. Dabei ignoriert sie gerne mal ihren Mentor Bodhi, der ihr eigentlich nur gute Ratschläge gibt, die ihr hilfreich sein sollen.
Das zeigt eigentlich, dass Riley noch immer ein Kind ist und mitten in der Pubertät ist.
Bodhi selbst kommt in diesem Teil etwas mehr hervor und man erfährt als Leser auch etwas mehr über seinen Charakter und er bekommt mehr Tiefe. Auch, wenn man über den Namen wirklich streiten kann, ist er ein sehr angenehmer Gegenpart und bildet einen guten Gegenpol zur quirligen Riley.
Auch in diesem Kurzroman treffen wir auf mehrere Geister und ihre ganz eigene, persönliche Geschichte, wie Prinz Kantan mit dem Thema Vergebung. Auch das Geistermädchen Rebecca bietet eine gute Geschichte mit viel Tiefe und Emotionen. Man kann sie nicht hassen, auch wenn sie in diesem Teil die „Böse“ sein soll.
Mit ihrer Geschichte hatte sie eher Mitleid verdient und das zeigt doch sehr gut, dass „böse“ auch oft eine Frage der Perspektive ist und dass niemand grundlos „böse“ ist.
Das Buch ist sogar besser als sein Vorgängerband und man merkt, dass die Geschichte immer mehr Fahrt aufnimmt.
- Patricia Duncker
James Miranda Barry
(14)Aktuelle Rezension von: November"James Miranda Barry" , eine faszinierende und ihr Geschlecht betreffend unergründliche Persönlichkeit des frühen 19.Jahrhunderts ist die Hauptfigur eines durchaus historisch angehauchten Romans der Schriftstellerin Patricia Duncker. Die kleine Miranda verfügt über einen großen Intellekt, doch angesichts ihrer Weiblichkeit scheint sie,in der von Männern beherrschten Welt des beginnenden 19.Jh, dazu verdammt ihre Fähigkeiten verkümmern lassen zu müssen. Ihre schöne aus Ireland stammende Mutter Mary Ann will ihrer Tochter ein besseres und unabhängiges Leben ermöglichen und so erklären sich 3 ihrer Bewunderer und Liebhaber dazu bereit dem begabten Kind ein neues Leben zu schenken.Ein General, Earl und Maler werden Gönner und Namensgeber. Fortan studiert der 10-jährige James Miranda Barry Medizin. Er bereist als Stabsarzt und Gesundheitsinspekteur die Welt, erlebt den Sklavenaufstand auf Jamaika, der ihn aufgrund seiner humanitären Ansichten weitgehend unbehelligt lässt. Fanatisches Reinlichkeitsbewusstsein, natürliche Autorität sowie äußerste Präzision und seine kalten Hände kennzeichnen diesen sehr kleinen vollendeten Gentleman, dem jedermann zu erliegen scheint. Nicht viele durchblicken seine Maskerade, doch die berühmte Shakespeare-Schauspielerin Alice Jones ist eine der Wenigen. Die beiden verbindet seit Kindertagen eine innige Beziehung. Alice Jones versucht, nachdem ihr James das Lesen beibrachte, aus eigener Kraft jemand zu werden und sich ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Trennung ist der Tribut für ihrer beider Freiheit bis sie sich nach Jahrzehnten in London wiedertreffen. Patricia Duncker schreibt bildhaft. Detailliert schildert sie die Umgebungen, beschreibt die Lebensumstände und medizinischen Aspekte authentisch. Der Roman beginnt aus der Ich-Perspektive der kindlichen Miranda, wechselt in einen auktorialen personalen Erzähler und endet in der Ich-Erzählung bzw in verschiedenen Briefen auf den Tod Dr Barrys. Trotz der Schilderungen der Notleidenden ist Dunckers Sprache voll des trockenen Humors, der eine gewisse Beschwingtheit vermittelt. Leicht irritiert haben mich die Ortswechsel des Geschehens,da der Ort selbst teils nicht klar benannt wurde. Die Autorin unterbreitet dem Leser viele aufschlussreiche historische Fakten, hat sich aber auch des Poetenrechtes bedient gewisse (Lebens)Daten für ihre Geschichte zurecht zu biegen und natürlich das Gesamtwerk mit fiktiven Ereignissen und Personen etc. zu schmücken. - Anna Seghers
Karibische Geschichten
(3)Aktuelle Rezension von: FerranteIm Gegensatz zu "Aufstand der Fischer von St. Barbara" fesselten mich die Novellen sofort wieder. Alle drei schildern das Scheitern der Sklavenaufstände in der Karibik der französischen Revolution, lassen aber den Einsatz für die Freiheit als nicht vergeblich stehen. Die streng geführten Erzählungen sind tw. durch die vielen (französischen) Namen verwirrend. Im Anhang ist ein Brief Seghers' abgedruckt, der von der Entstehung der Novellen berichtet. - Elena Santiago
Inseln im Wind
(63)Aktuelle Rezension von: YvibooksAnfangs verwirren die Personen, da kaum eine Erklärung für den Leser gemacht wird. Man steht sofort mitten in der Handlung und muss sich durchfinden. Hat der Leser alle Personen verstanden, geht es sofort auf Barbados weiter.
Die Insel und die Zeit der Sklavenhaltung wird gut beschrieben. Teils ist es schwer auszuhalten in welchen Zuständen die Schwarzen und Schuldknechte aushalten müssen. Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Verzweiflung, die sie zum Aufstand antreibt. Ich hätte mir noch mehr Einblick in die Plantagenwirtschaft oder die Vegetation bzw. Klima gewünscht.
Die handelnden Personen sind sehr gut umschrieben. Der Leser kann sie förmlich riechen und fühlt mit ihnen. Ich finde den Handlungsstrang sehr gut. Man kann gut mitgehen, es ist spannend und der Leser wird nicht enttäuscht!
Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist eine sehr intensive Zeit während man die Akteure begleitet. - Simon Scarrow
Marcus Gladiator - Aufstand in Rom
(13)Aktuelle Rezension von: merle88Inhalt:
Nach seiner Zeit in der Gladiatorenschule und als Sklave in Caesars Haushalt wird nun Marcus' Loyalität auf eine harte Probe gestellt - Handelt er als Spartakus' Sohn oder als ein Anhänger Caesars? Marcus sitzt zwischen allen Stühlen - und muss weiter um den Verbleib seiner Mutter bangen. Die Spannung reißt nicht ab und wieder muss Marcus sich gegen starke Gegner verteidigen - vielleicht zu starke Gegner?
Meinung:
Fazit:
Im dritten Teil von Marcus Geschichte verlassen wir das antike Rom und kämpfen an Marcus Seite gegen die Rebellion der Sklaven. Dabei muss Marcus sich immer wieder fragen, ob er der Sohn seines Vaters Spartakus ist oder Caesar in seinen Machenschaften unterstützt.
Für mich war dies der bisher beste Teil der Reihe. Gerade weil im zweiten Band der Reihe viel Wert auf die Machtspiele, Intrigen und Wortgefechte in Rom gelegt wurde, war ich froh, dass die Reise Marcus und Caesar von Rom wegführt. Es wird zwar immer noch integriert, allerdings stehen nun Kämpfe und strategische Überlegungen im Fokus.
In diesem Buch schafft es Simon Scarrow wieder das Leben und die Gefahren des alten Roms mit Leben zu füllen. Dank seiner genauen und intensiven Beschreibungen konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie das Leben zu dieser Zeit verlaufen ist. Natürlich bleibt es da nicht aus, dass ein gewisses Maß an Grausamkeit und Brutalität eine Rolle spielt. Für Jugendliche kann dies an manchen Stellen in der Geschichte ein wenig heftig sein, auch wenn diese Szenen der Realität wahrscheinlich ziemlich nahe kommen.
Der Spannung tut all dies jedoch keinen Abbruch und ich fieberte von Anfang bis Ende mit Marcus mit. Die Spannung wird konstant hochgehalten und auch mit seinem Ende konnte mich der Autor überzeugen.
Auf seiner Reise quer durch Italien lernt Marcus seinen Herrn Caesar noch einmal von einer anderen Seite kennen. Gerade die Darstellung von Caesar fand ich klasse. Dem Leser wird vermittelt, dass dieser ein Herrscher war der vor nicht viel zurückschreckt und nach Macht und Ruhm strebt. Ansonsten bleiben die übrigen Nebencharaktere etwas blass. Ich konnte daher leider keine Bindung zu Personen wie Lupus, Festus oder Portia aufbauen, da sie mir dafür einfach zu wenig von sich selbst preisgegeben haben. Dennoch hat mich das Wiedersehen mit Portia sehr gefreut.
Marcus innere Zerrissenheit spielt in diesem Buch eine wesentliche Rolle. Auf der einen Seite ist er stolz auf seine Dienste unter Caesar. Auf der anderen Seite will er in die Fußstapfen seines Vaters, dem berühmten Spartakus, treten. Diese Zerrissenheit wird am Ende gekonnt in eine bestimmte Richtung getrieben. Nach all den Abenteuern des jungen Marcus bekam ich richtig Lust darauf nachzulesen, ob es diesen Aufstand der Sklaverei wirklich gegeben hat. Und dies ist eine große Stärke des Autors, der es somit schafft seinen Lesern die geschichtlichen Hintergründe so zu präsentieren, dass man all dies noch einmal nachlesen möchte.Furchtbar neugierig bin ich auf den vierten Band und die Richtung in die Marcus Reise nun gehen wird. Zum Glück ist das Buch bereits erschienen.
„Aufstand in Rom“ ist für mich der bisher beste Band der Reihe. Marcus begibt sich auf eine Reise voller Abenteuer, Machtkämpfen und einer großen Portion Spannung. Das antike Rom wird durch den Autor faszinierend in Szene gesetzt und man ist sich einfach sicher, dass es sich so und nicht anders damals zugetragen haben muss. Manche Stellen könnten daher für Kinder/Jugendliche ein wenig zu brutal dargestellt sein. Ich für meinen Teil wurde begeistert mitgerissen und freue mich wahnsinnig auf den vierten Band der Reihe.
5 von 5 Hörnchen. - Tereza Vanek
Im Reich des Zuckerrohrs
(9)Aktuelle Rezension von: Hilde1945Damit hat Emily nicht gerechnet: als sie nach dem Tod ihrer Eltern nach Jamaika reist, um ihren Ehemann zu finden, trifft sie nicht nur auf ihn, sondern auch auf seine Geliebte - eine entflohene Sklavin! Für eine Londoner Dame um 1830 beweist Emily in Folge Großmut und Offenheit. Statt Nancy der REgierung zu melden und über die sexuellen Ausschweifungen ihrer ansich sehr biederen Ehemnns zu lamentieren, freundet sie sich mit Nancy an und ist erleichtert, dass sie damit von ihren ehelichen Pflichten befreit ist. Mit ebensolcher Offenheit lernt sie Jamaika in all seinen Facetten kennen und sieht sich sogleich mit einem der größten heiklen Themen der damaligen Zeit konfrontiert: den Sklaven. Sie als Europäerin lehnt die Sklaverei ab, und auch ihr Mann, ein Baptistenpfarrer, verurteilt sie. Doch Jeremiah muss sich mit der Regierung arrangieren und kann deshalb nicht offen dagegen vorgehen. Letztendlich sind es die Sklaven selbst, die sich dagegen auflehnen. Es kommt zu einem - historisch belegten - Sklavenaufstand, in den Emily unweigerlich verwickelt wird. Ihr zur Seite steht (mehr oder weniger) Christopher Hindley, der Sohn eines Plantagenbesitzers, der im stetigen Konflikt mit seinem Vater ist und sich in Emily verliebt hat....
Wer neben fundiert recherchierten historischen Tatsachen noch etwas für`s Herz braucht, dem sei dieser Roman empfohlen, denn es gibt noch eine nette, sehr befriedigende Liebesgeschichte. Das heißt: eigetlich gibt es gleich drei Liebesgeschichten. Wobei die von Emily und Christopher sicher den größten Raum einnimmt und jene zwoschen Jeremiah und Nancy den geringsten.
Darüber hinaus verlieben sich noch Mareike und der jamaikanische Musiker David - dies aber im 21. Jahrhundert, denn dieser Roman beinhaltet auch einen Teil, der in der Gegenwart spielt. Mareike will für die Uni über den Sklavenaufstand recherchieren. David kreuzt ihren Weg und unterstützt sie tatkräftig. Da flattern die Schmetterlinge, und die Sternchen leuchten heller als sonst....Doch alles ist auch hier nicht so einfach, wie es scheint. Erstens beobachtet Maike, wie Davod einer älteren Frau scheinbar schöne Augen macht. Zweitens warnt sie eine Freundin vor jamaikanischen Männern, die nicht selten eine ausländische Touristen aufreißen, ihr sexuell zur Verfügung stehen, dafür aber auch finanzielle Gegenleistung erwarten. Ist Davd etwa auch "so einer"?
Tereza Vanek, selbst Historikerin, versteht sich darauf, glaubwürdige historische Frauenpersönlichkeiten zu entwickeln, die tatkräftig die Handlung mitbestimmen, statt nur bestimmt zu werden. Auch hier hat ihre Emily daher sofort meine Sympathie gehabt. Sehr interessant waren - vom Faktengehalt her- der Gegenwartsteil und natürlich die historischen Rahmenumstände. Wieder ein sehr gelungener Roman der Autorin, aus dem man viel lernen kann und der dennoch unterhaltsam ist.
- Ernst Baltrusch
Caesar und Pompeius
(1)Aktuelle Rezension von: AdmiralWenn das Bild des Buches hier auf LB richtig angezeigt wird, müsste das eigentlich jedem was sagen. Die typische Aufmache: dunkelblaue Schrift, weiße Reihenbezeichnung, gelb-orangener Farbton des Papiereinbandes: das ist die traditionelle WBG-Publikation. Meistens ganz gut, meistens hilfreich. In diesem Fall ist das nicht anders. Diesmal hat der Berliner Altertumsforscher (Latein und Geschichte bei namhaften Forschern: Bleicken und Dahlheim) für diese Reihe eine doch recht dicke Ausgabe (knapp 200 Seiten) zum Thema "Caesar und Pompeius" (2008²) verfasst. Ich glaube ich habe bereits über ein Buch von Baltrusch was geschrieben. Es müsste seine Promotionsarbeit "Regimen morum" gewesen sein. Er ist also keinesfalls ein Unbekannter. Bewährt hat er sich bereits im Thema der Antike (ein Blick auf seine Wikipedia-Seite zeigt noch eine weitere WBG-Publikation und 2 für die Beck'sche Reihe).
Um ehrlich mit euch zu sein, habe ich das Buch nicht in seiner Gesamtheit gelesen. Das habe ich bereits in der Vergangenheit. Diesmal wollte ich nur mein Grundwissen zu Pompeius etwas auffrischen. Die Caesar-betreffenden Teile habe ich übersprungen oder überflogen. Was Pompeius betrifft sind die Kapitel zur Einleitung in das Thema der Späten Röm. Republik und der Krisen (1-16), zur aristokratischen Reaktion auf Sulla und zur Person Pompeius' selbst (17-38) und die Darstellung der epochenübergreifenden Rezeption der Person des Pompeius (178-183). Natürlich ist er auch noch weiterhin und immer mal wieder vereinzelt als Thema angeschnitten.
Obligatorisch ist für die grundlegenden Werke natürlich die Einleitung (die jeder Interessierte an dieser Materie gewiss schon gefühlte 100mal gelesen hat) zur römischen Verfassung und zur Krise der Republik. Hier ist sie recht themenorientiert und auch dementsprechend pointiert erklärt. Ein Fokus liegt verständlicherweise auf Sulla, der mit seiner Restauration und Handlungsweise ein fatales Exempel für die Nachwelt (= u.a. Caesar und Sulla) darstellte.
Was Pompeius selbst angeht wird er plausibel als Phänomen seiner Zeit aufgezeigt, in der er durch das Standesethos und durch das Vorbild Sullas dazu verleitet ist, seinen Weg zu gehen. Nur entspricht der Weg nicht mehr dem alten traditionellen Weg der römischen Aristokraten, sondern vielmehr einem Potentaten oder einem Prinzipatsvorläufer. Denn Pompeius agiert meist an den alten Handlungsorientierungspunkten (mores maiorum) vorbei und entbindet sich selbst immer weiter dem nobilitärem Konsens- und Gleichheitsgefüge: die imperia extraordinaria, also die auferordentlichen Befehlsgewalten nehmen speziell mit ihm die Überhand ein. Denn eben dieses aristokratische Konsens- und Gleichheitsgefüge kann mit den Problemen eines Weltreiches (großangelegte Aufstände, dauerhafte Piratenschwierigkeiten, langandauernde Abfallerscheinungen zB) nicht entsprechend umgehen. So etabliert sich Pompeius (unbewusst, aber willig ?) immer mehr als außerhalb der Ordnungs stehendes Machtpotenzial.
Dem allgemeinen Programm der "Geschichte Kompakt" Serie gemäß hält sich das Niveau auf einer eher narrativen und unkomplizierten Ebene auf. Mit Quellen wird natürlich gearbeitet, aber oft zur Untermauerung der eigenen Erzählung, weniger zur Forschungseinführung wie mir scheint. Forschungskontroversen sind nicht überwiegend vorhanden (abgesehen natürlich von solchen klassischen Fragen wie der Personenbewertung oder der Einschätzung von 44 als Mord oder Befreiung). Dafür hilft dann das umfassende Literaturverzeichnis ganz gut aus. Dennoch erfüllt das Buch -so wie es soll udn so wie ich es gewohnt bin- den Anspruch der lockeren und leichten Themeneinführung. Genau dafür schätze ich diese Reihe auch so. Ernst Baltrusch hat hier eine gute Arbeit vorgelegt.
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