Bücher mit dem Tag "skurrilität"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "skurrilität" gekennzeichnet haben.

55 Bücher

  1. Cover des Buches Tschick (ISBN: 9783499013218)
    Wolfgang Herrndorf

    Tschick

     (2.917)
    Aktuelle Rezension von: TobiasAsfahl

    Was machen zwei Heranwachsende in den Sommerferien wenn sie alleine sind ? 

    Richtig sie hauen ab . Das ist der Kern der Geschichte in der es drunter und drüber , querfeldein und manchmal einfach gerade aus geht .

    Eigentlich gehört auf das Buch der Warnhinweis "Bitte nicht nachmachen " - aber der wurde wohl in der Eile vergessen .

    Nicht alle Kapitel werden beim Leser gut ankommen ( ging auch mir so ) mit seinen 49 Kapiteln zählt hier wohl auch mehr die Masse anstatt die Klasse .

    Freiheitsdrang kennen wir alle - aber muss man den wirklich so ausleben ?

    Macht euch selbst ein Bild davon indem ihr mal das eine oder andere davon im nächsten Sommer lest .

  2. Cover des Buches Per Anhalter durch die Galaxis (ISBN: 9783036959542)
    Douglas Adams

    Per Anhalter durch die Galaxis

     (3.265)
    Aktuelle Rezension von: RattusExlibricus

    Kategorie: Abenteuer | Science-Fiction | Persiflage

    [4x gelesen]

    Worum dreht sich die Handlung?: Der Tag beginnt ganz normal für den circa dreißigjährigen, absoulut durchschnittlichen Arthur Dent. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse und er weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Zunächst erfährt er, dass sein Haus abgerissen werden soll - und zwar sofort. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, schleppt ihn Ford Prefect, sein seltsamster Freund, in eine Bar und eröffnet ihm, dass das alles gar nicht so schlimm ist, da es die Erde nur noch wenige Minuten lang geben wird. Und dass er ein Außerirdischer aus dem Beteigeuze-System ist. Und während Arthur noch damit beschäftigt ist, dies alles zu verdauen, wird er von Ford im letzten Moment vor der Vaporisierung gerettet und findet sich als blinder Passagier auf einem Raumschiff wieder, das von den übellaunigsten Kreaturen geflogen wird, die er sich vorstellen konnte - oder eigentlich konnte er sie sich gar nicht vorstellen, bis er ihnen tatsächlich begegnet ist. Ob das alles noch schlimmer und gefährlicher werden kann? - Natürlich! Und zu allem Überfluss ist es wahnsinnig schwierig, irgendwo eine anständige Tasse Tee aufzutreiben...

    Große Themen im Hintergrund: Sinnkrisen | unangebrachte Überheblichkeit des Einzelnen | Bedeutung | Zufall, Schicksal und unwahrscheinliche Einflusskaskaden

    Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):

    Handlung ****

    Die Handlung erinnert an eine Odyseegeschichte, auch wenn gewisse Elemente immer wieder aufgegriffen werden - teils werden relevante Bemerkungen praktisch in einem Nebensatz fallen gelassen. Sie ist sprunghaft, verrückt und immer wieder überraschend und vor allem völlig unvorhersehbar - das muss man mögen. In diesem Kontext ergibt es in meinen Augen absolut Sinn. Die Ideen sind genauso bunt, vielfältig und verrückt. Manchmal hat man fast das Gefühl, die Geschichte vergalloppiert sich bald, sie fängt sich dann aber immer noch rechtzeitig wieder ein. Mit einem nonchalanten Zwinkern wird über Seinskrisen und die großen Fragen des Lebens philosophiert und gleichzeitig werden  (scheinbar oder tatsächlich) nebensächliche Details in epischer Breite ausgetreten. Dieser besondere Mix ist nicht immer einfach zu lesen, erschafft aber eine ganz besondere Leseumgebung.

    Aufbau ****

    Die Handlung ist weitestgehend linear. Außer, es gibt Zeitsprünge, Rückwärtsschleifen oder es wird ausgiebig aus dem titelgebenden Ratgeber „Per Anhalter durch die Galaxis“ zitiert. Immer wieder sind Fußnoten eingefügt, die teils fast schon Seitenlänge errreichen. Durch diesen Patchworkartigen Stil werden notwendige Erklärungen fast schon als Teil der Handlung verpackt und die generelle Konfusität der Handlung unterstützt. Manchen könnte das alles zu wirr sein, ich finde, es funktioniert gut zusammen. Unglaublich viele Dinge sind hier direkt oder indirekt miteinander verbunden oder nehmen aufeinander Bezug (nicht stilistisch, sondern ganz direkt). Man sollte willens sein, sich Details zu merken, um in den vollen Genuss kommen zu können.

    Charakterzeichnung ***

    Die Charaktere sind nicht dazu da, besonders tief zu sein oder Wandlungen durchzumachen. Mit Klischees wird gespielt oder sie werden ganz bewusst bis zum letzten ausgereizt, was jedoch gut zum Buch passt und einem einen gewissen Anker gibt. Im Zentrum steht der planlose und überforderte Arthur Dent, noch am ehesten Identifikationsfigur, und das, obwohl er für die Handlung eher eine untergeordnete Rolle einnimmt und durch den auktorialen Erzählstil auch nicht wirklich zu Wort kommt. Trotzdem ist er es, der einen durch die Odyssee mitnimmt und einem immer das Gefühl gibt, dass da noch jemand ist, der noch verwirrter ist als man selbst. Immerhin fehlt ihm viel Hintergrundwissen, das durch den auktorialen Erzähler vermittelt wird. Das macht ihn trottelig, aber auch sehr liebenswürdig. Der Rest des Hauptpersonals setzt sich aus einem größenwahnsinnigen, unberechenbaren Hazardeur, einem lakonisch-zynischen Weltraumtramp und einer ernsthaften, hyperintelligenten Astrophysikerin zusammen, die gemeinsam von einer Gefahrensituation in die andere stolpern - muss man mehr dazu sagen?

    Sprache und Stil ****

    Der Stil ist im Grunde recht einfach, wird aber in großer Regelmäßigkeit durch abstruse Schachtelsätze ad absurdum geführt. Trotzdem habe ich das Gefühl, das Buch ist nie schwer zu verstehen. Es ist sehr direkt: Inhaltlich wird gesagt, was gemeint ist. Nur die Feinheiten stehen zwischen den Zeilen. Der Humor ist speziell, rangierend von intelligent über bissig bis hin zu absichtlich blöd. Es wird viel mit absonderlichen Metaphern, Wiederholungen mit variierendem Kontext, lakonischen Gesprächen und bissigen Bemerkungen gearbeitet. Seltsame Diskussionen und Gedankengänge werden nebenbei aufgemacht und ständig wird versucht, Grenzen der Blödsinnigkeit auszureizen. Dabei steckt trotzdem einiges dahinter.

    .Zielgruppe(n)

    Man muss sattelfest sein, was Chaos, absurde Handlungsstränge und ausufernde Einschübe angeht. Eine allzu ausgefeilte Handlung findet sich nicht, man sollte Freude an dem Chaos und der Situationskomik haben können. Natürlich sollte man auch kein Problem mit Weltraumgeschichten und physikalischen Andeutungen (also generell Science Fiction) haben, obwohl das Buch schon fast wieder eine Persiflage auf das Genre darstellt. Wer Science-Fiction gar nicht mag, könnte also auch schon fast wieder auf seine Kosten kommen. Man darf den größten Teil dieses Buches nicht allzu ernst nehmen! Wer all dies mag, wird mit einem speziellen, zwischen den Zeilen nachdenklichen und sehr originellen Buch belohnt.

    Fazit ****

    Das Buch ist sehr eigenwillig und es scheiden sich sicherlich die Geister daran. Den sehr speziellen Humor und sprunghaften Aufbau muss man mögen, aber wenn dies der Fall ist, wird man seine Freude daran finden, wie Witz, Spott, schierer Blödsinn und ernsthafte Überlegung miteinander verquickt sind und wie der arme Arthur Dent dazwischen herumstoplert und (manchmal buchstäblich) nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Das ganze Buch funktioniert nach dem Motto: Erwarte das Unerwartete (und dabei hilft der unendliche Unwahrscheinlichkeitsdrive natürlich kräftig nach)! Das Buch ist nichts für Leute, die eine lineare Geschichte lesen wollen oder einen großen Fokus auf Charakterentwicklung legen. Man sollte bereit sein, sich hereinzuwerfen und von den Ereignissen und schrägen Situationen hin und her werfen zu lassen und trotzdem einen wachen Geist beibehalten, um auf die zahlreichen Verknüpfungen aufmerksam zu werden. Nicht für jeden etwas, aber für den Inhalt überraschend kurzweilig!

     

  3. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.330)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Ich fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.

  4. Cover des Buches Das Hotel New Hampshire (ISBN: 9783257600216)
    John Irving

    Das Hotel New Hampshire

     (737)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Diese Familie ist wirklich durchgeknallt und jeder in der Familie hat seinen ganz eigenen Splin. Der Vater eröffnet ein Hotel und will damit groß raus kommen. Die Kinder finden sich nach und nach damit zurecht und mit Liebe unter Geschwistern, einem homosexuellen Sohn und einer Tochter die nicht wachsen will hat jeder sein Päckchen zu tragen. Ein Bär der auf dem Motorrad herum fährt und ein toter Hund, der die Familie irgendwie nicht verlässt. Komisch, kurios und mit viel Wärme und schwarzem Humor präsentiert uns John Irving eine irrwitzige Familiengeschichte. Die Tragik und auch die Liebe und die Hoffnung kommen nicht zu kurz und so macht es einfach irrsinnig Spaß. Nicht jeder mag John Irving, aber ich liebe seine Art.

  5. Cover des Buches Das Geheimnis von Sittaford (ISBN: 9783104021751)
    Agatha Christie

    Das Geheimnis von Sittaford

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Walli_Gabs

    „Das Geheimnis von Sittaford“ ist kein ganz typischer Agatha-Christie-Krimi. Es ermitteln weder Miss Marple noch Hercule Poirot, ein übersinnliches Phänomen gibt Rätsel auf und eine scharfsinnige junge Frau will ihren Verlobten aus dem Gefängnis retten.

    Am Anfang steht wie so oft ein Mord: Captain Trevelyan, ein geiziger, alternder Junggeselle, wird tot aufgefunden. Die erbenden Verwandten scheinen allesamt ein Motiv zu haben – und fast alle zudem ein Alibi. Und dann ist da noch der merkwürdige Umstand, dass der Captain sein Herrenhaus im abgeschiedenen Sittaford während des Winters an eine Witwe und ihre Tochter vermietet und sich für kleines Geld in der nächstgelegenen Kleinstadt einquartiert hat.
    Inspektor Narracott versucht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Parallel ziehen Emily Trefusis, Verlobte des Hauptverdächtigen, und Charles Enderby, ein ambitionierter Journalist, Erkundigungen ein. Da die Anzahl von Dorfbewohnern und Familienmitgliedern nicht ganz klein ist, lässt sich dabei nur schwer miträtseln – ich hatte permanent den Eindruck, mindestens ein Drittel der Nebenfiguren nicht wirklich auf dem Schirm zu haben.

    Als solide Krimiunterhaltung geht „Das Geheimnis von Sittaford“ schon durch, aber ganz zufrieden war ich mit dem Leseerlebnis dennoch nicht. Freundschaftliche Beziehungen schildert Christie routiniert, aber ihre Liebespaare wirken meist etwas hölzern (was natürlich auch der Zeit geschuldet sein kann – dieser Krimi ist zum Beispiel von 1931). Oft treten sie erst zum Finale in Erscheinung, hier ist die verliebte Emily jedoch Hauptfigur. Doch so oft sie auch über ihren Verlobten spricht – was sie an ihm findet, bleibt ihr Geheimnis.
    Die Auflösung war mal wieder unvorhersehbar, aber in sich logisch. Die große Anzahl von Nebenschauplätzen und falschen Fährten war mir allerdings etwas viel und ich vermisste die üblichen Ermittler. „Das Geheimnis von Sittaford“ ist kein schlechter Krimi, aber von der Queen of Crime gibt es doch viele bessere.

  6. Cover des Buches Hartmut und ich (ISBN: 9783596511600)
    Oliver Uschmann

    Hartmut und ich

     (269)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich habe die Reihenfolge nicht eingehalten, wahrscheinlich geht das als „hartmutesk“ durch.

    Habe nun also etwas nachzüglerisch das 1. Buch der Hartmut-Serie von Uschmann gelesen.

    Hartmut und der Ich-Erzähler ziehen in eine gemeinsame Wohnung in einem schiefstehenden und wahrscheinlich ziemlich baufälligen Haus mit illustren Nachbarn ein. Als erstes finden sie eine alte Fliegerbombe im Keller, die entschärft werden muss. Nach diesem Schreck richten sie sich im Haus und in ihrem Leben ein. Während der Ich-Erzähler arbeiten geht, studiert Hartmut Philosophie, was nicht ohne Auswirkungen auf die Unterhaltungen zwischen beiden bleibt. Hartmut ist auch regelmäßig auf Freiersfüße, worüber der Ich-Erzähler nur staunen und sich fragen kann, wie er das macht. Doch wenn er krank wird, benötigt Hartmut quasi Rund-um-die-Uhr-Pflege. Natürlich hat er seltsame Freunde, die in regelmäßigen Abständen in die Wohnung einfallen. Doch z.T. werden sie auch genutzt, um ‚ironisch gebrochene’ Mitstudenten von Hartmut zu schockieren. Um an Geld für den Lebensunterhalt zu kommen, startet Hartmut eine Online-Lebensberatung und hat noch andere verrückte Ideen zum Money-Maker......

    Das Buch ist eine Ansammlung von skurrilen WG-Geschichten. Die beiden Hauptakteur sind so liebenswert verschroben, dass man sich einfach ins Herz schließen muss.

    Fazit: Natürlich kann man über Uschmanns Schreibstil strittiger Meinung sein. Mir persönlich haben z.B. „Murp!“ und „ Wandelgermanen“ besser gefallen. Sie sind noch eine Spur bissiger. Aber auch das vorliegende Werk bereitete mir Lesevergnügen und einige nachdenkliche Kopfschüttler, ob es so was auch im wahren Leben geben könnte?

  7. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783499259067)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

     (435)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  8. Cover des Buches Forrest Gump (ISBN: 9783955306168)
    Winston Groom

    Forrest Gump

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Rain698
    Forrest Gump war für mich ein Muss. Der Film ist grandios und da ist es natürlich Pflicht das dazugehörige Buch zu lesen.Und ich wurde nicht enttäuscht.
    Forrest Gump war, finde ich, ein Buch, das nicht unbedingt einfach zu lesen ist. Durch die falsche Grammatik und den verschobenen Satzbau (und noch dazu durch Forrests Art die Dinge zu verstehen) ist es oft nicht leicht zu verstehen was er uns erzählen möchte. Die Geschichte an sich ist für mich super. Eine wirklich schöne Geschichte und noch besser erzählt.Forrest ist ein sehr besonderer Junge. Sein Leben verläuft dagegen sehr erfolgreich, auch wenn er oft nicht weiß wieso. Er gelangt an die verschiedensten Orte der Welt und lernt die verrücktesten Leute kennen. Jedoch ist das einzige was er immer wollte und wollen wird bei Jenny zu sein. Jenny ist Forrests Schulfreundin und trotz Höhen und Tiefen sind sie immer füreinander da und verlieren sich doch nie ganz aus den Augen.
  9. Cover des Buches Ein Fall für Johannes Cabal - Totenbeschwörer (ISBN: 9783442470341)
    Jonathan L. Howard

    Ein Fall für Johannes Cabal - Totenbeschwörer

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Die „Johannes Cabal“ – Reihe begann ich 2013. Obwohl ich den Auftakt „Seelenfänger“ mochte und bereits zwei Folgebände besaß, hielt ich mich mit dem Weiterlesen zurück, weil ich warten wollte, bis sie weiter fortgeschritten ist. Der vierte Band erschien 2014 in Englisch, also wollte ich ausharren, bis dieser übersetzt wäre. Ich wartete und wartete. Im Juli 2016 war meine Geduld am Ende. Ich fragte die Twitter-Community um Rat, ob eine Übersetzung nach zwei Jahren noch wahrscheinlich sei. Meine liebe Blogger-Kollegin Elizzy wandte sich für mich an den Autor Jonathan L. Howard, der dann auch prompt antwortete, dass er leider keinen deutschen Vertrag über den vierten und fünften Band habe. Unerhört. Er riet mir, Mundpropaganda für die Reihe zu betreiben, denn stiegen die Verkaufszahlen, würde Goldmann seinen Vertrag eventuell ausweiten. Deal. Einen Monat später nahm ich mir den zweiten Band „Totenbeschwörer“ vor und erfülle nun hiermit meinen Part, euch von dem Buch zu erzählen.

    Nekromanten haben es schwer. Von der Welt gehasst und verfolgt, kann ein Nekromant nicht einmal ohne Komplikationen ein Buch ausleihen. Gut, Johannes Cabal wollte das Buch nachts ausleihen, als die Bibliothek verlassen war. Er hatte auch nicht vor, es jemals zurückzugeben oder Ausleihgebühren zu zahlen. Aber das ist noch lange kein Grund, ihn ins Gefängnis zu werfen und zu exekutieren, oder? Während Cabal in seiner Todeszelle über diese Ungerechtigkeit nachgrübelt, erhält er überraschenden Besuch. Ein hoher Staatsmann verspricht, ihn zu begnadigen, wäre er bereit, seine Fähigkeiten einzusetzen, um den unerwartet und gänzlich unpassend verstorbenen Kaiser des Reiches vorübergehend wiederzubeleben. Cabal erkennt die Gunst der Stunde und lässt sich auf die Vereinbarung ein. Doch damit fangen seine Probleme erst an…

    Ich verstehe, warum die Verkaufszahlen der „Johannes Cabal“ – Reihe nicht ausreichten, um einen weiterführenden Vertrag zwischen Goldmann und Jonathan L. Howard zu rechtfertigen. Die Bücher um den zwielichtigen Geisterbeschwörer Cabal sind sehr speziell. Sie liegen weit abseits vom Mainstream und werden daher wohl niemals die weltweiten Bestsellerlisten stürmen. Sie verkörpern eine besondere Art von Humor und folgen einem Erzählstil, der ein wenig nostalgisch an den Film Noir der 1940er und 1950er erinnert. Jonathan L. Howard schreibt nüchtern und altmodisch, er lässt die Skurrilität seiner Geschichten für sich sprechen, statt atemlos dem nächsten Actionkick nachzujagen. Das bedeutet nicht, dass seine Bücher nicht spannend wären, doch das Erzähltempo ist wesentlich gemäßigter, als man es heutzutage aus der modernen Literatur gewohnt ist. In „Totenbeschwörer“ treten diese Eigenheiten meiner Meinung nach noch deutlicher zu Tage als in „Seelenfänger“, weil es sich bei diesem zweiten Band um einen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christies „Miss Marple“ handelt. Mich überraschte diese Herangehensweise, da ich mir den Protagonisten Johannes Cabal vor der Lektüre niemals als Detektiv hätte vorstellen können. Natürlich ist er hinsichtlich seiner Fähigkeiten geradezu prädestiniert für diese Rolle, denn er liebt es, seinen analytischen Verstand für die Lösung kniffeliger Rätsel einzusetzen, aber ich hätte nicht erwartet, dass ihn die Aufklärung eines Kriminalfalls interessiert. Dass er in die Ermittlung involviert wird, ist ein gewaltiger Zufall – dass er sich dieser annimmt, ist seinem Ehrgeiz sowie seiner Eitelkeit zuzuschreiben. Ich bezweifle, dass ich der verwinkelten Logik des Falls allein auf die Schliche gekommen wäre, obwohl die Auswahl der Verdächtigen eingeschränkt ist, was wiederum daran liegt, dass das Setting räumlich eng begrenzt ist. Der Großteil der Handlung spielt in einem Luftschiff; denkt ihr nun an das Bild eines Zeppelins, liegt ihr allerdings daneben. Die „Prinzessin Hortense“ gleicht eher einem fliegenden Flugzeugträger, was ich dank erstaunlich detaillierter Illustrationen behaupten kann. Die Funktionsweise des Prachtstücks erschloss sich mir nicht völlig, die libellenähnlichen Entomopter verstand ich besser, doch ich wusste die leichte Steampunk-Atmosphäre, die Howard durch ihren Einsatz beschwört, sehr zu schätzen. Dieses Flair passt einfach zu Cabal, dem charmanten Schurken, pardon, Nekromanten. Es ist schwer zu sagen, was genau Cabal charmant erscheinen lässt, denn sympathisch ist er nicht. Er ist Egoist und Misanthrop, andere Menschen sind ihm bestenfalls lästig. Er neigt zu drastischen, endgültigen Entscheidungen und behandelt Gewalt als ein selbstverständliches, notwendiges Mittel zum Zweck. Trotz dessen beobachte ich ihn unheimlich gern. Gerade aufgrund seiner verkümmerten sozialen Kompetenzen bereiten mir seine Interaktionen mit dem Rest der Menschheit einen Heidenspaß, weil dadurch der unnachahmliche, trockene, makabre Witz entsteht, der Howard und Cabal so eigen ist.

    „Totenbeschwörer“ ist ein Krimi, der von allem etwas hat. Er ist ein bisschen Steampunk, ein bisschen Urban Fantasy und ein bisschen politischer Thriller. Jonathan L. Howard jongliert diese wilde Mischung spielend und lässt seinen Protagonisten Johannes Cabal durch diverse Reifen springen, ohne ihm jemals die Würde zu rauben. Cabal bleibt Cabal und bestreitet die Herausforderungen des Autors authentisch auf seine eigene skurrile, grenzwertige Art und Weise. Ich mag Howards speziellen Schreibstil, obwohl er hin und wieder umständlich ist und ich liebe die Courage, mit der er dem Mainstream trotzt. Der zweite Band der „Johannes Cabal“ – Reihe ist, wie bereits der Vorgänger, altmodische Literatur und genau aus diesem Grund herrlich erfrischend. Ich hätte nicht gezögert, dieses Buch mit vier Sternen zu belohnen, wäre es für meinen Geschmack nicht etwas arg krimilastig. Ich mag nun mal keine Krimis – nicht einmal Johannes Cabal, der vermutlich faszinierendste Geisterbeschwörer der Welt, vermag das zu ändern.

  10. Cover des Buches Homer & Langley (ISBN: 9783596193639)
    E. L. Doctorow

    Homer & Langley

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Homer und Langley leben Ende der 30er Jahre in New York. Schon früh sind die Eltern gestorben und die beiden unterschiedlichen Brüder leben vom geerbten Reichtum und haben eigenes Personal. Homer erzählt uns die Geschichte und beschreibt alles auf seine ganz besondere Art, denn er ist schon früh erblindet und langsam stellt sich auch ein Gehörverlust ein. Mit Ehrgeiz und starkem Willen beginnt er Klavier zu spielen. Langley trägt tiefe seelische Wunden aus dem Ersten Weltkrieg mit sich herum und bringt eine eigene Zeitung auf den Markt. Die Liebe ist für die Beiden ein sehr wichtiges Thema, aber allzu oft ziehen die Frauen so schnell wieder aus ihrem Leben fort wie sie gekommen sind. Der Zweite Weltkrieg, der Koreakrieg und der schwindende Reichtum beschäftigt Homer und Langley. Aber dennoch bauen sie sich in ihrem voll gestopften Haus ihren eigenen Kosmos aus.
    E.L. Doctorow hat ein großartiges Buch geschrieben, dass auf Teilen einer wahren Geschichte basiert. Ausgefeilte Sprache und hervorragende und zum Teil kuriosen Charaktere.

  11. Cover des Buches Ich schlage vor, dass wir uns küssen (ISBN: 9783888976056)
    Rayk Wieland

    Ich schlage vor, dass wir uns küssen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Felice
    Schon der einleitende Satz sagt alles über das Buch: es ist so realistisch wie es die DDR war.
    Als "Wessi" kann man nur den Kopf schütteln und sagen: kann das alles wahr sein?
    Die Stasi wurde durch eine Kleinigkeit auf einen jugendlichen Ost-Berliner aufmerksam und nimmt fortan sein Leben genau unter die Lupe. Briefe, die er zu seiner Freundin nach München schreibt, werden abgefangen und sozialistisch interpretiert. Von all dem hat er keine Ahnung und ist umso erstaunter, als er zwanzig Jahre nach der Wende aufgefordert wird, aus seinen "Werken" zu lesen. Da er sich nicht erinnert, je schriftstellerisch tätig gewesen zu sein, beginnt er nachzuforschen und gerät sogar in eine "Rückführung", die ihm beim Erinnern helfen soll.
    Er berichtet von seiner Jugend, wie er die Wende erlebte und was er von dieser "Autorenlesung" hält. Nebenbei wird noch ein sozialistisches Gemälde, das im inneren Deckel abgebildet ist, analysiert.
    Amysant und aufschlussreich.
    Wie nah an der Realität angesiedelt kann ich leider nicht beurteilen.
  12. Cover des Buches Der Auserwählte (ISBN: 9783903091566)
    Hermann Knapp

    Der Auserwählte

     (9)
    Aktuelle Rezension von: deponensvogel
    Man darf sich nicht von den elegant erzählten abstrusen Begebenheiten des Prologs täuschen lassen; der folgende Roman hat weder in Erzähltechnik, Stilistik noch kryptischer Absurdität etwas mit ihm gemein. 

    Abgesehen von seinen inhaltlichen Mängeln, zu denen ich als Hauptargument noch kommen werde, ist auch die verblüffend schwache technische Qualität des Erzähl- und Schreibstils nach dem Prolog bemerkenswert. Die Bilder sind fad und farblos, die Dialoge langsam, umständlich und ohne Würze und Konflikt. Die Figuren sind keine Menschen aus Fleisch und Blut, sondern Sprachorgane für den Plot und die Botschaften des Autors, womit wir auch schon bei den inhaltlichen Problemen wären. 

    Der Roman liest sich nicht wie ein literarisches Werk oder zumindest eine spirituelle Erfahrung, sondern wie eine Predigt. Es gibt keinen Zweifel über die moralischen Aspekte der Weltverbesserung: Hier gibt es die einfachen Leute, die zwar nicht strahlende Helden sind, aber auch nicht böse, sondern eben den Umständen der kapitalistischen Wirtschaftsweise ausgeliefert (ja, hierum geht es eigentlich in dem Roman), dort sind die Kapitalisten, die Hochfinanz, die übermächtigen Konzerne und die Politiker, die von ihnen bestochen werden. Die Botschaft Gottes, die unser Protagonist verlautbaren soll, lautet: Konzerne sind böse und für beinahe alles Übel und Leid auf der Welt verantwortlich. Aber auch das Wirtschafssystem an sich, das auf Profit statt auf Gemeinwohl ausgerichtet ist, ist böse. Die Menschen (damit sind eigentlich nur die Einwohner der westlichen Industrienationen gemeint) machen sich mitschuldig, weil sie nicht gegen das perverse System aufbegehren. 

    Der Roman gibt sich große Mühe, das klarzustellen. Dabei mutieren die Konzernvertreter und Finanzjongleure zu cartoonhaften Kapitalisten-Nazis, die einer sozialdarwinistischen Ideologie anhängen, in der der Stärkere den Schwächeren bzw. der Kapitalist die weniger Produktiven zermalmen darf. Die Konzernbosse sind allesamt unhöfliche, ungebildete Ekelpakete, die Morde in Auftrag geben lassen und wilde Orgien feiern (und außerdem Kennedy auf dem Gewissen haben). Auf der anderen Seite steht symbolisch der weise Medizinmann eines urtümlichen afrikanischen Naturvolks, über dessen Weisheit und Aufgeklärtheit unser Protagonist nicht genug reflektieren kann. 

    Nachdem unser Protagonist früher im Roman Gott mit dem theologischen Problem des Bösen konfrontiert und Gott logischerweise mit dem Argument des freien Willens kontert, endet der Roman mit einer großen Reinigung der menschlichen Seelen, in denen ihnen von Gott erst recht eine der allermenschlichsten Eigenschaften genommen wird (womöglich verpasse ich hier aber auch die Bedeutung im übertragenen Sinne). Aber immerhin stellt der Roman in Aussicht, dass diese Säuberung in Zusammenhang mit der Bildung einer Weltdemokratie zu einer ›demokratischen Verwaltung der globalen Ressourcen‹ führen wird. Was könnte da schon schiefgehen? 

    Fazit: Einseitiges Schwarz-Weiß-Bild einer der komplexesten Fragestellungen (nämlich wie man die Welt tatsächhlich nachhaltig verbessern kann), das sich nicht mit Graubereichen, subtilen Beobachtungen oder moralischen Konflikten aufhält, sondern uns den Feind der Menschheit klarmacht (Kapitalismus, Konzerne) und einen einfachen Ausweg daraus zeigt: Wir müssen bloß die Gier abschütteln. 
    (Wobei fairerweise gesagt werden muss, dass Knapp mit seinen letzten Zeilen wohl ein Caveat formuliert: Die Gier lauert immer noch.)
  13. Cover des Buches Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel (ISBN: 9783462043426)
    Moritz Rinke

    Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel

     (85)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Zu Beginn der Geschichte stolperte ich noch komplett orientierungslos durch dieses mir völlig fremde, mit sprunghaftem Erzählstil beschriebene, plattdeutsche Universum. Die sehr humoristische Art des Romans konnte ich anfangs auch nicht verstehen und genießen, denn ich kapierte einfach diesen nordischen Witz überhaupt nicht, wie auch diese fremde Sprache und die ortsansässige Bevölkerung sich für mich wie ein arabisch geschriebenes Buch mit sieben Siegeln darstellten.

    Und dann passierte ein Lesewunder, wie bei einer gut geschriebenen Science Fiction oder Fantasy Story hat mich der Autor in diese fremde Welt hineingezogen und mich zu einem Teil der Worpsweder Dorfgemeinschaft gemacht. Die Figuren sind derart liebevoll entwickelt, dass es eine Freude ist, die Landschaft wird wundervoll gezeichnet, so als stünde der Leser selbst in den unendlichen Weiten des Moors, historische Tatsachen und erfundene Anekdoten aus der Künstlerkolonie wurden auch derart perfekt miteinander verwoben, dass die Trennlinie zwischen Fakten und Fiktion nahtlos verschwimmen.

    Das folgende Zitat persifliert eigentlich den ganzen Roman und auch den etwas sprunghaften Erzählstil des Autors:

       "Wie sich die Menschen im Nachhinein in die Geschichte und irgendwelche Weltenzusammenhänge hineinerzählten! Wie sie erzählten und erzählten, um den Glanz einer Zeit in ihr Leben hineinleuchten zu lassen. Eine Generation, die älter geworden dasaß und mit Tausenden von Geschichten an die Geschichte anbaute, sodass sich aus dem Dorf eine Stadt und aus der Stadt ein ganzer Moloch aus Legenden und Wahrheiten erhob."

    Die Handlung dieses Werks hat mich fast am meisten begeistert. Paul Wendland-Kück, ein Berliner Business-Versager mit dem Kopf in den Wolken und massiven Mutter-Abnabelungsproblemen muss zurück in seinen Geburtsort, die Künstlerkolonie Worpswede, da sein Elternhaus droht, im Moor zu versinken. Im Zuge der Bauarbeiten und Grabungen, um dem Familienwohnsitz endlich ein solides Fundament zu verschaffen, tauchen nicht nur sprichwörtlich sondern auch real aus dem Moorgarten mehrere bestgehütete stinkende grausliche Familiengeheimnisse auf. Meine Güte! Was für eine innovative Doppeldeutigkeit, die das Haus und die Beziehungen in der Familie überaus grandios gleichsetzt – quasi Familienaufstellung und Baustelle. Paul und sein möglicherweise Nicht-Verwandter Nullkück, der seinen Spitznamen daher bekam, da seine Kück’sche Abstammung irgendwie fraglich ist und er außerdem an einer Behinderung leidet – was für eine hundsgemeine aber irgendwie auch schräge Interpretation – kämpfen wie Don Quixote an der Vertuschung nach außen und Aufklärung nach innen, der im Stakkato aus dem Moor aufpoppenden bösen Familiengeheimnisse. Dieser Plot hat etwas von einer sehr witzig satirischen aber auch unendlich traurigen Slapstick-Komödie.

    Vor Rinkes Sprachfabulierkunst kann ich nur den Hut ziehen, sehr knackige Metaphern wunderschön beschrieben bringen uns Land, Leute und auch die Geschichte näher. In Worpswede trennt sich die Bevölkerung in zwei Gruppen von Bewohnern, „Leute mit Kühen bzw. inneren Kühen“, die das Moor und das Dorf nicht für einen Tag verlassen können, also die traditionelle Dorfbevölkerung und „Leute ohne Kühe“, denen die ortsansässigen Künstler zuzuordnen sind. Analog dazu fungieren auch die Vorhänge an den Fenstern.

    Diese mir anfangs so fremden Menschen werden folgendermaßen sehr treffend beschrieben:

       "Ja, hier in diesem flachen Land schnäuzte man grundsätzlich alles weg, was unangenehm zu beantworten war. Die Zeit, in der man hätte antworten oder Dinge ansprechen können, wurde weggeschnäuzt und zwar solange, bis das Leben längst weitergegangen war.“

    Fazit: Eine absolute Leseempfehlung von mir. Wenn man den etwas zähen Beginn und das Fremdeln überwunden hat, das quasi jeder Tourist zu Beginn seiner Reise erlebt, und es vermag, in den Roman und in Land & Leute einzutauchen, dann kommt restlose Begeisterung auf.
  14. Cover des Buches Russendisko (ISBN: 9783442477838)
    Wladimir Kaminer

    Russendisko

     (531)
    Aktuelle Rezension von: secretworldofbooks

    Wladimir Kaminer erzählt in seinem Buch "Russendisko " kurzweilige Anekdoten über die Einwanderung von Russland nach Deutschland. Schön übersichtlich in kurzen Kapitel gehalten sind sie einmal mehr und einmal weniger unterhaltsam. Interessantes habe ich auch nicht im Buch gefunden. Wer es nicht liest,verpasst nix.

  15. Cover des Buches Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen (ISBN: 9783608505092)
    Hallgrímur Helgason

    Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen

     (150)
    Aktuelle Rezension von: KruemelGizmo


    »Der isländische Sommer ist wie ein Kühlschrank, den man sechs Wochen offen lässt. Das Licht ist die ganze Zeit an und das Gefrierfach taut, aber richtig warm wird es nie.«

     

    Auftragskiller Toxic tötet um seiner Verhaftung zu entgehen einen Mann um dessen Identität zu übernehmen. Dummerweise hat er sich dafür einen amerikanischen Fernsehprediger ausgesucht, auf seinem Weg nach Island. So landet Toxic, eigentlich ein Kroate, in Island und muss die Rolle eines Predigers spielen. Einen Fernsehauftritt als Prediger bekommt er mehr schlecht als recht hin und zu allem Überfluss verliebt er sich auch noch in die Tochter seines Gastgebers. Aber das FBI ist ihm auf den Fersen und schon bald droht er aufzufliegen.

     

    Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen stammt aus der Feder von Hallgrímur Helgasons.

     

    Toxic ist ein erfolgreicher Auftragskiller, bis seine Kugel leider jemanden trifft, der dafür sorgt das Toxic auf dem Radar des FBI auftaucht. Um zu verschwinden tötet er kurzerhand jemanden um dessen Identität zu übernehmen. Bei seinem Opfer handelt es sich um einen amerikanischen Fernsehprediger auf seinem Weg nach Island um dort auch zu predigen. So muss Toxic diese Rolle übernehmen, was ihm mehr schlecht als recht gelingt. Toxic landet dadurch bei einer christlich, fundamentalistischen Predigerfamilie, und er muss sich schon sehr zusammenreißen um nicht ständig aus seiner Rolle zu fallen. Die Gespräche am Anfang fand ich wirklich unterhaltsam, aber leider schliff sich das für mich mit der Zeit so ein wenig ab.

     

    Der Klappentext und auch der Titel versprach eine unterhaltsame Lektüre, aber leider traf dieses Buch nicht meinen Humor. Streckenweise unterhaltsam fand ich es schon, und manche skurrile Szenen stachen heraus, aber wirklich „spannend oder witziger“ wie der Verlag versprach empfand ich es leider nicht. Und auch wenn mir die Spannung hier deutlich fehlte, war und blieb ich neugierig wie es mit Toxic im eisigen Island weitergeht. Zum Ende hin fand ich das irgendwie die Luft raus war und mir der Schluss dann doch zu schnell abgehandelt war, hier hätten es gerne paar Seiten mehr sein dürfen.

     

    Mein Fazit:

    Ein Buch das unterhalten kann, aber leider nicht meinem Sinn für Humor traf. Hier war ich nicht ganz die richtige Leserin.


  16. Cover des Buches Der Schlüssel (ISBN: 9783520600011)
    Máirtín Ó Cadhain

    Der Schlüssel

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Julia79

    "Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Schlüsselreich komme. Dein Wille geschehe, wie auf Erden, also auch im öffentlichen Dienst." 

    Einer enthusiastisch zu Papier gebrachten Satire bin ich nie abgeneigt, und zudem bin ich immer auf der Suche nach neuentdeckten Klassikern. So fand ich diese Persiflage des Beamtentums, in dem nicht gedacht wird, sondern stur nach Vorschrift gehandelt wird. 

    J. ist ein Papierbeauftragter im niederen öffentlichen Dienst. Seinen Job hält er für einen der wichtigsten, stimmt etwas mit Dokumenten und Ordnern nicht, ist etwas falsch beschriftet oder abgelegt, könnten die Geschicke des ganzen Landes ins Unglück gestürzt werden.

    Alles, womit er arbeitet, Akten, das Telefon, Schreibutensilien, haben für J. etwas Lebendiges und versuchen zuweilen, ihm die Arbeit zu erschweren.

    Von seinem Vorgesetzten S. wird er gemaßregelt und zur Einhaltung strengster Vorschriften verpflichtet, zu Hause drangsaliert ihn seine lieblose "Alte". Versehentlich wird nun J. in seinem fensterlosen Büro eingesperrt. Sein Vorgesetzter ist theoretisch ab 17 Uhr im Urlaub, praktisch nutzt er aber eine Sonderregelung und hat die Behörde bereits um 14 Uhr verlassen. Aufgrund dieses Umstandes ist J. für diese Dauer nicht befugt, eigenmächtig zu entscheiden, wie er nun vorgehen soll. Als er sich doch, sorgfältig abgewägt, daran macht, seinem Gefängnis zu entkommen, scheitert er. Doch als am nächsten Morgen wieder Leben in das Büro kommt, kann man ihn leider nicht einfach so befreien, denn in diesem Präzedenzfall muss erst die Zuständigkeit geklärt werden. Der Fall entwickelt sich zu einer Angelegenheit nationaler Tragweite als sogar die Kirche und die überregionale Presse sich der Sache annehmen. 

    Das Buch wird als kafkaesk bezeichnet, da ich Kafka jedoch bisher nicht gelesen habe, kann ich zu diesem Vergleich nichts sagen. In jedem Fall ist es absurd und ziemlich wirr, teilweise wahnhaft.

    Man möchte wissen, wer nun die Verantwortung übernimmt, es liest sich sehr spannend, da auch ständig jemand Neues auf der anderen Seite der Tür steht und erklärt, wie weit man mit der Entscheidungsfindung gekommen ist.

    Es ist an sich eine tragische Geschichte, in eine interessante Bürokratiesatire verpackt, durchaus gut umgesetzt und eindringlich, dennoch konnte es mich nicht ganz erreichen. Die Sprache ist mir zu derb und die Schilderung ist mir zu unruhig, es wirkt sehr gehetzt. Die Figuren sind mir zu sprunghaft und aufbrausend. Gelohnt hat es sich trotzdem, diesen irischen Klassiker kennen zu lernen. 

    Die Novelle ist nur 80 Seiten lang, im Anhang findet man hilfreiche Ergänzungen zum Inhalt und eine Zeittafel, in der das Werk auch politisch eingeordnet werden kann.

  17. Cover des Buches Die dritte Jungfrau: Kriminalroman (ISBN: 9783841201102)
    Fred Vargas

    Die dritte Jungfrau: Kriminalroman

     (181)
    Aktuelle Rezension von: roxfour
    Ich habe nun von Fred Vargas das dritte Buch gelesen und nach wie vor gilt das Motto, dass die Bücher nicht in der Reihenfolge gelesen werden müssen um mit dem Inhalt klar zu kommen. Es gab in diesem Band zwar mehrfach Verweise auf einen der drei Vorgängerbände, das hat das Leseverständnis aber nicht gestört.

    Der Brigadeleiter Adamsberg hat es mit zwei Morden zu tun, die scheinbar eher dem Drogenmilieu zugeordnet werden. Nach und nach hat er jedoch den Eindruck, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und stösst immer wieder mal auf kleine Details, die das Ganze immer verzwickter machen. Neben den Ermittlungen kämpft er noch mit der gescheiterten Beziehung zur Mutter seines Sohnes und arbeitet auch noch einen Vorfall aus seiner Kindheit auf.

    Alles in allem hat Fred Vargas einen abwechslungsreichen und ausschmückenden Schreibstil. Mir persönlich waren einige Passagen dann doch zu langatmig ausgeschmückt, sodass ich dann einzelne Abschnitte nur noch überflogen habe. Die Story  fand ich vom Spannungsverlauf her gut aufgebaut und mit den zwei Nebenschauplätzen von Adamsberg abwechslungsreich.
  18. Cover des Buches Ich bin kein Berliner (ISBN: 9783894804121)
    Wladimir Kaminer

    Ich bin kein Berliner

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Wladi berichtet uns nunmehr von seiner neuen Heimatstadt ("Rodina"), bei der er gar nicht so genau weiß, warum er mit Olga eigentlich dort klebengeblieben ist. Sein heimlicher Leitspruch "Wurst und Theater" für Berlin trifft es schon ganz gut, um die Seele der Stadt zu beschreiben, wie er sie sieht. Kaminer porträtiert ein gelassenes, weltoffenes Berlin, manche Sätze erschließen sich in ihrem Hintersinn erst beim zweiten oder dritten Mal lesen, und man möchte mit Wladimir gern mal einen Pfefferwodka auf der nächsten Grünen Woche süffeln. Daß die Auswahl der Berlintips von ihm natürlich nicht jeden begeistern kann (Wo ist das Ramones-Museum? Das Sparkassenpferd mit "Meppen" am Hintern?), liegt ja in der Natur der Sache. "Völker der Welt, schaut auf diese Stadt." hihi.
  19. Cover des Buches Pigtopia (ISBN: 9788483464328)
    Kitty Fitzgerald

    Pigtopia

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Jack Plum ist mit einem deformierten Kopf auf die Welt gekommen und wird deshalb von den übrigen Kindern nicht akzeptiert. Er lebt als Mittdreißiger mit seiner verbitterten Trinker-Mutter zusammen, die ihm alle Schuld an den Sachen gibt, die in ihrem Leben nicht funktionieren, zB auch, daß Jacks Vater sich davon gemacht hat. Im Keller seines Elternhauses betreibt er eine geheime Schweinefarm, die ihm als einziges Freude in seinem Leben bereitet. Aber es ändert sich alles, als er Holly Lock kennenlernt, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ihm unvoreingenomem gegenübertritt. Neben der Geschichte um den "verunstalteten" Jack bietet das Buch auch einen Einblick in Konflikte, in denen sich pubertierende Kinder mit ihren Eltern verwickeln (s. Holly und ihre alleinerziehende Mutter). Ein vielschichtiges Buch, das ich auf fast einem Rutsch gelesen habe.
  20. Cover des Buches Breaking Bad (ISBN: 9783862653621)
    Ensley F. Guffey

    Breaking Bad

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Episodenguide zur allgemein abgefeierten Serie "Breaking bad". Man erfährt Erklärungen zu Fragen, welche Songs werden in der Serie gespielt und welche Aussage treffen diese, welche Metaphern und Symbole werden verwendet und wie sind diese zu deuten, welche Kameraeinstellungen wurden gewählt usw. Bei der Lektüre ist bei mir das "Breaking-bad-Fieber" wieder ausgebrochen, insgesamt ist das Ganze ein gelungener Nachschlag zu der besten Fernsehserie der Welt.
  21. Cover des Buches Willkommen in Night Vale (ISBN: 9783608963281)
    Joseph Fink

    Willkommen in Night Vale

     (140)
    Aktuelle Rezension von: Schuby233

    "Willkommen in Night Vale" von Joseph Fink und Jeffrey Cranor ist ein Buch für diejenigen, die sich auf das Unerwartete einlassen können und wollen. Diese Geschichte ist definitiv nicht alltäglich und eher etwas für Fans von Sci-Fi und Mystery.

    Die Autoren entwerfen in ihrem Buch eine Welt, die in jeder Hinsicht anders ist. Geister, Engel und Aliens gehören zum Alltag der Bewohner von Night Vale, einem kleinen Städtchen irgendwo in der amerikanischen Wüste. Und obwohl diese Welt so anders ist, hat sie doch etwas Vertrautes, fast Heimeliges.

    Das Buch ist gut geschrieben, die Sprache ist fließend und die Beschreibungen sind lebendig. Aber die Art, wie die Geschichte erzählt wird, fand ich persönlich ein wenig anstrengend. Es war nicht immer leicht, der Handlung zu folgen, und manchmal musste ich Abschnitte mehrmals lesen, um wirklich zu verstehen, was vor sich ging.

    Ich muss zugeben, dass dieses Buch nicht ganz mein Genre ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass es Leser gibt, die es lieben werden. Wer auf der Suche nach etwas Einzigartigem ist und bereit ist, sich auf eine ungewöhnliche Erzählweise einzulassen, könnte hier genau das Richtige finden.

    Insgesamt gebe ich "Willkommen in Night Vale" 2 von 5 Sternen. Es ist ein interessantes Buch, das sicherlich seine Leserschaft finden wird, auch wenn es nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat.

  22. Cover des Buches Ein Traum von einem Schiff (ISBN: 9783596191130)
    Christoph Maria Herbst

    Ein Traum von einem Schiff

     (87)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Verlag mit einem bekannten Namen ein paar Euros macht. Nehmen wir einfach mal den äußerst talentierten Schauspieler Herbst, der sich ja auch als Humorist einen guten Ruf erspielt hat und lassen den ein Protokoll seiner Traumschiffreise schreiben. Es ist anzunehmen, dass man ihn nicht mit vorgehaltener Waffe zwingen musste, denn man merkt, dass ihm das wohl auch ansatzweise Spaß gemacht hat. Herbst versucht so manches Mal in Bandwurmsätzen viel von seiner Komik auf engstem Raum unterzubringen, doch leider scheitert er, denn er kann es einfach nicht, liest sich zu bemüht und konstruiert, scheitert am Anspruch, so etwas wie einen eigenen Stil zu entwickeln. Er ist eben Schauspieler, ein begnadeter Sprecher (das Hörbuch dürfte sicher interessanter sein) und hat als Komiker einen Status erreicht, den er selbst mit diesem Buch nicht demontieren kann. Da will man ihm gönnerhaft zurufen: "Schuster, bleib' bei Deinem Leisten", doch das wird er selbst herausgefunden haben. Ach ja, der Inhalt: Ein paar Gimmicks auf der Kreuzfahrt, Unwohlsein, bisschen Saufen, bisschen Leute-niedermachen, na, alles was Stromberg besser kann, aber Herbst ist ja nicht Sromberg, gibt sich aber Mühe, ein wenig wie Stromberg zu klingen und ... Ach, das Ganze ist zu belanglos, um sich darüber auszulassen, kurz vor dem Ärgerlichen, aber doch nicht ganz so schlimm und machen wir mal das, was das Beste ist: Decken wir den Mantel des Schweigens darüber.
  23. Cover des Buches Mein russisches Abenteuer (ISBN: 9783770184651)
    Jens Mühling

    Mein russisches Abenteuer

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Klappentext:

    „Weit hinter Moskau liegt das echte, das »russische« Russland

    Fast ein Jahr lang reist Jens Mühling durch Russland und porträtiert aus ganz persönlicher Perspektive eine Gesellschaft, deren Lebensgewohnheiten, Widersprüche, Absurditäten und Reize hierzulande nach wie vor wenigen vertraut sind. Auf seiner Reise erlebt er unglaubliche Begegnungen: Eine Einsiedlerin in der Taiga, die erst als Erwachsene erfahren hat, dass es jenseits der Wälder eine Welt gibt. Ein Mathematiker, der tausend Jahre der russischen Geschichte für erfunden hält. Ein Priester, der in der atomar verseuchten Sperrzone von Tschernobyl predigt. Ihre Lebensgeschichten fügen sich zu einem faszinierenden Porträt der russischen Seele.“



    Das Buch von Jens Mühling ist ein echter Bestseller mir über 25.000 verkauften Exemplaren und hier mit dieser Neuauflage dürfen wir Leser wieder abtauchen. Ich war und bin ein großer Fan russischer Literatur, russischer Reportagen (gerade von Gerd Ruge), egal ob mit politischen Hintergrund oder einfach nur der Natur wegen - Russland ist ein höchst interessantes Land. Mühling geht in diesem Buch auf äußerst viele Themen ein, die Einem nunmal beschäftigen. Die Geschichte mit der Einsiedlerin kenne ich schon sehr lange und ihre Geschichte verfolge ich seit Jahren. Mühling nimmt das alles hier nochmal auf und beschreibt das sehr gefühlvoll und spannend. Ja, auch das ist Russland. Aber das ist nur eine von ganz vielen Geschichten hier. Jens Mühling will dem Leser auf ganz ruhige und auch sachliche Weise die Vielfältigkeit Russlands näher bringen. Bei mir hat er es geschafft. Sein Buch liest sich spannend, amüsant, geheimnisvoll und auch irgendwie aufklärend. Ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne und dazu eine Leseempfehlung!

  24. Cover des Buches Schweinerei (ISBN: 9783596137183)
    Marie DARRIEUSSECQ

    Schweinerei

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eigentlich sind hier die Männer die Schweine: Die Ich-Erzählerin ist verzweifelt auf Arbeitssuche in Paris und wird von dem Generaldirektor einer Parfumkette zur Hälfte des Mindestlohns eingestellt, nachdem dieser sie beim Vorstellungsgespräch mißbraucht hat und sie das in ihrer Naivität hingenommen hat. Die Parfumfiliale, in der sie arbeitet, verfügt über einen Massagesalon im hinteren Bereich, wo Kunden beiderlei Geschlechts befriedigt werden, was auch zu den Pflichten der Parfumverkäuferinnen gehört. Nachdem die Protagonistin aufs Schlimmste mißbraucht wurde und gezüchtigt wurde, verwandelt sie sich als Reaktion auf die rücksichtslose und sexuell übersteuerte Gesellschaft zum Schwein, ohne daß sie zunächst beschreiben könnte, was ihr passiert. Das alles ist aber nur Vorbote einer Revolution in Frankreich, wodurch das Land in ein Terrorregime verwandelt wird, der Eiffelturm umfällt usw. Ein hochintelligentes Buch, dabei bitterböse. Für Houllebecq-Fans (aber auch für alle anderen) sehr zu empfehlen!

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