Bücher mit dem Tag "somalia"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "somalia" gekennzeichnet haben.

84 Bücher

  1. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  2. Cover des Buches Wüstenblume (ISBN: 9783426789858)
    Waris Dirie

    Wüstenblume

     (1.570)
    Aktuelle Rezension von: NalasBuchBlog

    Kennt ihr schon die Lebensgeschichte von Waris Dirie?

    Begonnen hat ihr Leben in Somalia, wo sie als Nomade mit ihrer Familie lebte. Anschließend floh sie in den Norden und von dort aus ging es weiter nach London und New York. Heute arbeitet sie als Botschafterin, wo sie sich gegen die Genitalverstümmelung einsetzt.

     

    In diesem Buch beschreibt sie ihre Geschichte, welches geprägt ist von Hürden und Tiefen sowie glücklichen Momenten. Einige Stellen haben mich zum Lachen gebracht und mir ein gewisses Wohlfühlgefühl beschwert. Manches ließ mich wiederum so an der Menschlichkeit zweifeln, dass mir beim Lesen regelrecht schlecht wurde und ich kurzzeitig unterbrechen musste.

     

    Der Anfang ist ein wenig holprig, da die Erzählungen nicht in chronologischer Reihenfolge ablaufen. Doch schnell wird dem Leser klar, dass es hier vielmehr um den Inhalt dieser Seiten geht und manche Beschreibungen zu einem anderen Zeitpunkt nicht gepasst hätten, weil hier ein bestimmtes Vorwissen fehlte.

    Bei manchen Themen hätte ich mir mehr Einblicke gewünscht, um zu erfahren, wie sie mit der Situation fertig geworden ist, welche Gedanken ihr durch den Kopf gingen und wie sie mit einigem zeitlichen Abstand auf dieses Ereignis zurückblickt. Manchmal erscheint Waris aber auch als naive und leicht reizbare Persönlichkeit. Wodurch die Stärke, die in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben wird, etwas an Wirkung verliert.

     

    Wer sich also mehr mit einer für uns (zumeist) fremde Kultur beschäftigen mag, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Gerade weil die Kapitel recht kurz sind und der Schreibstil einfach gehalten ist, kann man das Buch wunderbar zwischendurch lesen.

  3. Cover des Buches Am Freitag sehen wir uns wieder (ISBN: 9783779505693)
    Karin Koch

    Am Freitag sehen wir uns wieder

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Fantasticfox

    Das Cover ist nett und der Klappentext sehr oberflächlich.

    Im Normalfall hätte ich wahrscheinlich gegen das Buch entschieden, aber da mich das Thema Flucht sehr interessiert, habe ich mich glücklicherweise doch für das Buch entschieden.

    Der Schreibstil ist einfach wunderbar. Es lässt sich angenehm und flüssig lesen und ist so fesselnd, dass ich das Buch gar nicht weglegen konnte.

    Außerdem ist so viel Emotion und Tiefe, aber auch Spannung in dem Buch enthalten, was die Lesestunden zu einem wahren Vergnügen gemacht haben.

    Gleichzeitig regt das Buch auch unglaublich zum Nachdenken an und beschäftigt einen auch noch lange, nachdem man das Buch zum letzten Mal geschlossen hat.

  4. Cover des Buches Mein Herz ist ein wilder Tiger (ISBN: 9783426304624)
    Tanja Weber

    Mein Herz ist ein wilder Tiger

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Monika58097
    Elly wird 1916 in einen Zirkus hinein geboren, doch ihre Eltern, Hochseilartisten auf dem Rennrad, sterben bei einer waghalsigen Zirkusnummer. Liebevoll zieht die Zirkusdirektorin das kleine Mädchen groß und lässt sie zur Schlangenfrau ausbilden.

    Elly lernt den Tigerdompteur Hans kennen und verliebt sich in ihn. Die beiden beschließen zu heiraten, doch es ist keine gute Zeit einen jüdischen Mann zu ehelichen. Inzwischen schreiben wir das Jahr 1936. Die Nazis sind an die Macht gekommen. Das junge Paar beschließt, Deutschland zu verlassen und wagt mit vielen anderen Zirkusleuten die Überfahrt nach Südamerika.

    Statt Glanz und Gloria müssen sie jedoch erleben, dass die Überfahrt vielen Tieren das Leben gekostet hat und man in Südamerika nicht gerade auf den eher kleinen Zirkus gewartet hat. 

    Viele Jahrzehnte später, Elly ist inzwischen über 100 und lebt in einem Heim, lernt sie den Pfleger John Mbete näher kennen, der aus seiner Heimat Somalia geflohen ist, um in Deutschland ein besseres Leben zu beginnen. 

    "Mein Herz ist ein wilder Tiger" - ich habe das Buch bei den Delia-Tagen in Iserlohn im Literaturhotel liegen sehen und schon war es um mich geschehen. Ein Roman über einen  Zirkus? Muss ich haben! Am Abend der Delia-Preisverleihung im Parkhotel in Iserlohn, habe ich das Buch direkt gekauft.

    Tanja Weber war übrigens eine von fünf Nominierten. Den Preis hat sie leider nicht gewonnen, aber eine begeisterte Leserin. Ich durfte Tanja Weber an dem Abend kennenlernen - eine äußerst natürliche und sympathische Frau! Doch nun zurück zum Buch.

    Ellys Geschichte ist faszinierend. Der Autorin gelingt es hervorragend, dem Leser das Zirkus-Feeling zu vermitteln. Die Gemeinschaft der Zirkusleute, das tägliche Überleben. Und schließlich im Heim das nähere Kennenlernen ihres Pflegers John, der wie Elly, aus der Heimat flüchten musste.

    Zwei völlig unterschiedliche Geschichten, die dennoch viele Parallelen aufweisen. Elly, die den traumatisierten John dazu bringt, ihr seine Geschichte von Tod und Verfolgung zu erzählen. John, der nachts immer wieder von Albträumen heimgesucht wird, der schreiend aufwacht, er, der junge Mann, der sich mit zwei anderen Flüchtlingen eine kleine Wohnung teilt. Jeder hat seine eigene Geschichte. Jeder muss damit fertig werden. 

    "Mein Herz ist ein wilder Tiger" - eine spannende und authentische Geschichte, mitreißend und atmosphärisch! Tanja Weber setzt sich einfühlsam mit dem Thema Tod und Verfolgung auseinander. Voller Wärme erzählt sie die Geschichte zweier unterschiedlicher Menschen, die doch so viel gemeinsam haben. Eine Geschichte, die man unbedingt lesen sollte!
  5. Cover des Buches Wer den Wind sät (ISBN: 9783406817984)
    Michael Lüders

    Wer den Wind sät

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Marlen_Zeisl

    Michael Lüders beschreibt sehr verständlich, woraus die anhaltenden Konflikte im nahen Osten resultieren. Man bekommt einen sehr guten Überblick über die globalen Zusammenhänge sowie die Vielzahl der agierenden und involvierten Gruppen. Es ist erschreckend wie viel Einfluss die westliche Welt auf die Geschehnisse nimmt.

  6. Cover des Buches Bodyguard - Das Lösegeld (ISBN: 9783570402764)
    Chris Bradford

    Bodyguard - Das Lösegeld

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Lilly_Buecherwurm
    Wie kam ich zu dem Buch?
    Da ich den Ersten Band der Reihe bereits gesehen habe wollte ich natürlich wissen wie es weitergeht und habe mir den Zweiten Bandgekauft.

    Wie finde ich Cover und Titel?
    Die Cover der Bodyguard Bücher ähneln sich immer stark und zeigen den Protagonisten Conner. Das Cover spricht mich persönlich sehr an und passt genauso wie der Titel gut zu dem Buch.

    Worum geht es?
    Jedes Buch der Reihe beschreibt eine Mission des Bodyguardes Connor. In diesem Band bekommt der 14 jährige Connor seinen zweiten Auftrag bei der Organisation Buddyguard, einer Organisation die Jugendliche als Bodyguards einsetzt um besseren Schutz ihrer Klienten zu gewährleisten. Denn wer erwartet schon das ein Kind ein Bodyguard ist? Diesmal muss Connor zusammen mit seiner Kollegin Ling die Zwillingstöchter eines australischen Medienmoguls auf einer Kreuzfahrt zu den Seychellen beschützen. Niemand erwartet das die Jacht von Kidnappern entführt wird und die gesamte Besatzung als Geisel genommen wird. Nachdem kurz vorher Ling als Bodyguard ausfällt liegt es nun an Connor seine Klienten zu retten.

    Kann man das Buch auch lesen wenn man den ersten band nicht kennt?
    Die Hauptstory bezieht sich nicht auf den vorherigen Band und ist somit nicht von diesem abhängig. Jedoch wird auch eine Geschichte rund um einen gewissen Mr. Grey über alle Bücher hinweg erzählt, welche sich dann trotzdem auf den vorherigen Band bezieht. Diese Anspielungen kann man zwar weitestgehend nachvollziehen, aber trotzdem ist es empfehlenswert den anderen Band davor zu lesen.

    Wie ist der Schreibstil und das Buch lektoriert?
    Der Schreibstil bleibt durchgehend flüssig und das Buch ist gut lektoriert.

    Gesamteindruck/Fazit
    Dem Autor ist eine gelungene Fortsetzung gelungen, die sehr flüssig geschrieben ist, gut Spannung aufbaut und auf einer interessanten Grundidee basiert. Für diesen spannenden Action-thriller  vergebe ich fünf Sterne.
  7. Cover des Buches Schmerzenskinder (ISBN: 9783426787717)
    Waris Dirie

    Schmerzenskinder

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Buchperlentaucher

    Waris Dirie, die erfolgreiche Autorin einiger Büber über das Leben in Afrika ,  musste selber einer dieser schrecklichen Eingriffe über sich ergehen lassen. Die Genitalverstümmelung in der Kindheit, welche das Leben von Millionen von Frauen schwer beeinträchtigt. Eindrücklich zeigt Waris Dirie auf, dass selbst in Europa unzählige Menschen darunter leiden. 

  8. Cover des Buches Die Todesliste (ISBN: 9783442748464)
    Frederick Forsyth

    Die Todesliste

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Eigentlich ist diese Rezension eine Abbruch-Rezension, denn ich habe leider nur 86 von den 320 Seiten gelesen. Ich habe mir trotzdem eine Meinung über das Buch gebildet und nehme mir das Recht raus, diese Meinung in eine Rezension zu verpacken.
    Ich habe das Buch gekauft, weil ich den Klappentext unheimlich spannend fand. Das Thema ist leider aktuell und ich mag es Hintergründe zu erfahren. Wenn das Alles dann noch in eine schöne Geschichte gepackt wird, kann man mich schon einfangen.
    Auf den ersten Seiten hatte ich schon das Gefühl, dass extrem ausgeholt wird, um zur Hauptgeschichte zu kommen. Irgendwie war das alles schon eine Aneinanderreihung von Fakten, die ich tatsächlich schon mal gehört hatte. Fakten, die wirklich passiert sind. Es werden Namen genannt, die es gibt, aber auch Namen, die sicherlich Fiktion waren. Ich muss hier auch ehrlich gestehen, dass meine Neugierde hier nicht geweckt wurde um weitere Nachforschungen anzustellen.

    Als dann langsam die Hauptgeschichte im “heute” anfing, hatte ich gehofft, dass endlich eine richtige Geschichte losgeht. Mit Charakteren, die was erleben. Es kann ja gerne Fiktion sein, die auf Tatsachen beruht, aber irgendwie war das nichts. Es folgten immer noch eine Aneinanderreihung von Fakten. Es wird zwischen Charakteren hin und her gesprungen, aber keine Grundgeschichte aufgebaut.

    Ich muss auch leider dem Schreibstil des Autors eine große “Schuld” zuschieben. Für einen Thriller ist der Schreibstil sehr monoton und stellenweise recht überheblich / abgehoben. Ich hatte das Gefühl einen Aufsatz eines Professors zu lesen und kein Buch, das mich unterhalten möchte. Es war ermüdend und ohne jegliche Spannung. Das Buch hat mich auf dem ersten Drittel nicht fesseln können.
    Ich weiß, es ist hart ausgedrückt. Ich breche ungerne Bücher ab und überfliege eher die Seiten, damit ich nichts verpasse. Aber da im ersten Drittel immer noch keine richtige Geschichte aufgebaut wurde, gehe ich nicht davon aus, dass es überhaupt noch passieren könnte.

    Wer gerne Fakten liest und wem das ganze Thema interessiert, dem möchte ich das Buch ans Herz legen.
    Wer allerdings Tatsachen in eine spannende Geschichte verpackt haben möchte, der sollte dieses Buch eher meiden.

    Das Cover: Das Cover passt total gut zum Titel. Mich hat es sofort angesprochen.

    Fazit: Das Buch war leider ein absoluter Flop für mich. Der Klappentext verspricht so viel und hält es nicht. Der Schreibstil des Autors konnte mich gar nicht packen und die Geschichte ist auch eher auch Aneinanderreihung von Fakten, als eine Geschichte.

  9. Cover des Buches Wüstenblume, 1 Blu-ray (ISBN: 4010232054036)
    Waris Dirie

    Wüstenblume, 1 Blu-ray

     (23)
    Aktuelle Rezension von: michella propella
    at first i thought: yeah, this'll be another one of these "from rags to riches" autobiographies and: i already know some stuff about her anyways. i was doubtful. but the longer i kept reading the more intriguing the book actually got. there was in fact A LOT i did NOT KNOW about her, about life in somalia - including family traditions, the life in the desert, customs and beliefs - and even about the funny, crazy and scary turns her life took, about female circumcision and about finding your path in life. its simple language captivated me and kept me reading - i did not want to put the book and devoured it. all in all it is an easy read with a powerful and honest message.
  10. Cover des Buches Black Mamba Boy (ISBN: 9783423145350)
    Nadifa Mohamed

    Black Mamba Boy

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Aqua__
    Das Leben ist erbarmunglos. So denke ich zumindestens, nachdem ich dieses Buch gelesen habe. Der kleine Jama ist gerade einmal 11 Jahren alt.
    Über hunderte von Kilometern, will er sich auf den Weg in den Sudan machen, in einer Zeit in der sein Volk versklavt wird. In den 30er Jahren, in der das Buch spielt, haben die weißen die Kolonialherrschaft an sich gerissen und unterdrücken die Einheimischen in Afrika.
    Auf seinem Weg erlebt er so manches Abenteuer. Jama bekommt hilfe, aber ebenso stellen sich ihm Andere in den Weg.
    Das besondere ist, das Nadafi Mohammed hier die Geschichte ihres Vaters erzählt und uns dadurch in eine ander Welt eintauchen lässt.
  11. Cover des Buches Wüstenblume (ISBN: 9783898308557)
    Waris Dirie

    Wüstenblume

     (207)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich finde dieses Buch sollte jeder gelesen haben. Es geht sehr an die eigene Substanz. In einem konnte ich es nicht lesen,ich musste immer mal wieder Pausen einlegen, um das Geschehene sacken zu lassen.  Es hat mich sehr zum Nachdenken bewegt. 
    Was muss eine Frau an Schmerzen alles ertragen? 



  12. Cover des Buches Der Garten der verlorenen Seelen (ISBN: 9783423145169)
    Nadifa Mohamed

    Der Garten der verlorenen Seelen

     (39)
    Aktuelle Rezension von: renateliestgerne

    Die Ausgangslage ist sehr traurig, ein Land mitten im Krieg, in dem alle leiden. Wir begegnen drei sehr unterschiedlichen Frauen, deren Schicksal durch einen Zufall gleichzeitig eine starke Wende erfährt. Wie sie danach ihr Leben meistern, durchaus nicht nur positive Seiten zeigen, das schildert das Buch meisterhaft. Vor allem die beiden Frauen sind durchaus nicht nur positive Charaktere, aber man leidet und hofft mit ihnen mit. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und für jeden empfehlenswert ist, der sich auf eine außergewöhnliche Geschichte einlassen kann.

  13. Cover des Buches Wenn Sterne verstreut sind (ISBN: 9783985850501)
    Victoria Jamieson

    Wenn Sterne verstreut sind

     (10)
    Aktuelle Rezension von: kinderbuchundbastelei

    Eine sehr beeindruckende und berührende Graphic Novel, die ich euch unbedingt von Herzen empfehlen möchte!  

    Der afrikanische Kontinent ist auch die Heimat von Millionen von Vertriebenen, darunter unzählige Kinder. Eines von ihnen, Omar Mohamed, ein Geflüchteter aus Somalia, erzählt in diesem Buch von seiner bewegenden Kindheit zusammen mit seinem behinderten Bruder Hassan im kenianischen Flüchtlingslager Dadaab. Zusammen haben sie dort 15 Jahre ihres Lebens verbracht! Beim Überfall auf ihr Dorf wurde ihr Vater vor Omars Augen ermordet, von der Mutter wurden die Kinder in den nachfolgenden Wirren getrennt und schafften es, sich zusammen mit anderen Flüchtenden in Kenia in Sicherheit zu bringen. Nun denkt man, solche Zeltstädte inmitten der Wüste, wo Geflüchtete Zuflucht finden, seien eine vorübergehende Notunterkunft. Die erschreckende Wahrheit jedoch ist, dass Menschen dort Jahrzehnte zubringen, traumatisiert, hoffnungslos, in enormer Armut. Kinder kippen vor Hunger in der Schule von ihren Stühlen. Ein Schicksal, das Millionen von Menschen teilen. 

    In diesem Buch lässt uns Omar als Ich-Erzähler an seiner Erfahrung teilhaben, an seinen Erlebnissen, seinen Gefühlen, seiner Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, aber auch seinem Mut und seiner Zielstrebigkeit. Wir erhalten als Leser*innen dadurch ein authentisches Bild seines Schicksals. Seines, das seines geliebten Bruders und seiner Mitmenschen in Dadaab.

    Heute leben die Brüder in den USA, wo sich Omar nun anderen notleidenden Flüchtlingen, besonders Kindern, widmet. Dazu hat er auch eine eigene Hilfsorganisation gegründet: www.refugeestrong.org

    Autorin und Illustratorin Victoria Jamieson fühlte den Wunsch, die Lebensgeschichte eines Geflüchteten in einer Graphic Novel zu erzählen. Als sie Omar durch seine Arbeit beim Church World Service kennen lernte, entstand das gemeinsame Buchprojekt >>Wenn Sterne verstreut sind.<<

    Ein wirklich besonderes Buch, das in keiner Schulbibliothek fehlen sollte!

  14. Cover des Buches Schöne Khadija (ISBN: 9783414822963)
    Gillian Cross

    Schöne Khadija

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  15. Cover des Buches Schmutzige Kriege (ISBN: 9783423348522)
    Jeremy Scahill

    Schmutzige Kriege

     (1)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick

    Dieses Buch des angesehenen Journalisten und Reportes Jeremy Scahill. der schon mit „Blackwater“ (ebenfalls bei Kunstmann) lange verdeckt gebliebene Tatsachen enthüllte, wird das Bild, das man hierzulande von der amerikanischen Politik zum einen und von Barack Obama im Besonderen hatte, verändern. Die gegenwärtige Debatte um den  Abhörskandal  der NSA und anderer Geheimdienste der USA hat den Rest des Glanzes, den vor allem die deutsche Bevölkerung Barack Obama schon vor seiner Wahl fast einem Messias gleich verliehen hat. zerstört.

     

    Der, der angetreten ist, dem Weltfrieden neue Impulse zu geben, der, noch heute unverständlich, schon gleich zu Beginn seiner ersten Amtszeit der Friedensnobelpreis erhielt, ist einer der kriegerischsten Präsidenten geworden, den die Geschichte der USA kennt.

     

    Scahill zeigt in seinem erschütternden Buch, wie nach dem zweifellos für die USA traumatischen Schock der Anschläge vom 11.9. 2001 in der Folgezeit und in den letzten Jahren immer intensiver sich ein  neues Paradigma amerikanischer Kriegsführung etabliert hat: Gekämpft wird überall, von Spezialkräften, die offiziell gar nicht existieren, aber weltweit tausende Einsätze im Monat durchführen, die nie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen.  Angeblich um den Terror auszumerzen bzw. das Land und den Westen vor ihm zu schützen, lassen diese mörderischen Aktionen und die neuen „schmutzigen Kriege“ den Terror weiter wachsen und sich ausbreiten.

     

    Amerika, das lange für die Werte des Westens stand, zerstört so seine eigenen demokratischen Grundlagen und deren Ruf in den Teilen der Welt, die schon immer eine andere Form der Organisation ihrer Gesellschaft für praktikabler hielten. Etwa die islamische Welt und die asiatischen Länder.

     

    Es kann mir im Übrigen keiner mehr erzählen, Obama wüsste von all dem nichts. Die Mutation eines angeblichen Friedensengels mit einer die Massen begeisternden Botschaft in einen Kriegsherrn, der seine Freunde belauscht und belügt, ist schon erschütternd.

  16. Cover des Buches Bevor mir der Tod die Augen schließt (ISBN: 9783548285368)
    Karen Vad Bruun

    Bevor mir der Tod die Augen schließt

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Weltverbesserer
    Schade, dieser Krimi konnte mich nicht überzeugen.
    Mehrere Faktoren spielten dabei eine Rolle.

    1) Die Handlung: Leider wird im Klappentext das Hauptthema des Krimis gar nicht erwähnt. Neben der Handlung in Dänemark, geht es auch um Waffenlieferungen nach Afrika und die dortigen Bürgerkriege.
    Eigentlich ein sehr interessantes Thema, doch allerdings wird es in diesem Krimi sehr theoretisch behandelt, so dass ich mich an diesen Stellen immer wieder gelangweilt habe.
    2) Spannung: Die ersten 50 Seiten waren sehr spannend, danach nimmt der Spannungsbogen allerdings rapide ab. Teilweise laufen 4 Handlungsstränge nebeneinander ab und plätschern vor sich hin.
    3) Die Charaktere: Sie waren für mich nie ganz greifbar, ihre Beweggründe bleiben oft nur oberflächlich, auch die Beziehung der Charaktere untereinander wird immer nur grob umrissen. Gerade dann wenn es interessant zu werden scheint, beginnt ein neues Kapitel.

    Ein Aspekt, der vielleicht den negativen Effekt verstärkt hat, den ich aber nicht bewerten möchte ist, dass es sich bei diesem Krimi um den zweiten Teil einer Reihe handelt und ich den ersten Teil nicht gelesen habe.
  17. Cover des Buches Ein hoher Preis (ISBN: 9783833307515)
    Nick McDonell

    Ein hoher Preis

     (6)
    Aktuelle Rezension von: goldfisch
    Teak, ein junger Agent der CIA fährt in ein somalisches Dorf um dem dort lebenden Rebellenführer Hatashil eine "Lieferung" zu bringen.Unter anderem ist ein Handy dabei.Kaum ist es angestellt,wird das Dorf angegriffen und die dort lebenden Menschen getötet.Teak überlebt und fragt sich wer das Massaker angerichtet hat.Nicht nur er fragt sich, wer dieser Hatashil wirklich war.Susan Lowell hat ein Buch über den Rebellenführer verfasst und hat nun für dieses Werk den Pulitzerpreis bekommen.Doch auch sie stellt sich nun die Frage, wer diesen Angriff zu verantworten hat.Schnell wird in den Medien bekanntgegeben,dass Hatashil selber den Angriff in Auftrag gegeben hatt hat. Susan und Teak müssen um ihr Leben fürchten,als sie versuchen die Wahrheit zu erkunden.Gleichzeitig werden auf dem Unicampus in Harvard neue Agenten "herangezogen". Dieser Roman ist spannend und zeigt wie skrupellos Regierungen in Afrika agieren oder von anderen Staaten manipuliert werden.
  18. Cover des Buches Maps (ISBN: 9783866155169)
    Nuruddin Farah

    Maps

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Nele
    "Maps" von Nuruddin Farah empfinde ich als ein Buch, welches ich einfach nicht verstanden habe. Der Zutritt wurde mir durch Sprache und Schrift einfach verweigert. Kurz gesagt geht es in dem Buch um die Beziehung Askars zu seiner Ziehmutter Misra. Die Äthiopierin Misra findet den Somali Askar kurz nach seiner Geburt neben seiner toten Mutter. Misra nimmt ihn auf und wird nun seine "Mutter". Es entsteht eine wechselseitige zwanghafte Beziehung in der keiner von beiden ohne den anderen kann. Mit 9 Jahren wird Askar zu seinem Onkel Hilaal nach Mogadischu geschickt, denn in Kalaffo wo er vorher lebte herrscht Bürgerkrieg. Nun muss er erfahren, was es heißt von seiner "besseren Hälfte" getrennt zu leben. ... Das Buch ist beherrscht von den Wörtern Tod und Blut. Die wirre Beziehung zwischen Askar und Misra (in dem einen Moment liebt er sie - im anderen möchte er sie töten) erschloss sich mir überhaupt gar nicht. Des weiteren war es von Kapitel zu Kapitel ein anderer Erzählstil (Ich-Form, Du-Form, Er-Form), welches das Buch aber doch irgendwie spannend gemacht hat. Gerade in den Du-Kapiteln wollte man doch immer wissen: wer redet da? Doch so richtig wusste ich das am Ende auch nicht ... 2 Sterne vergebe ich dennoch, denn die Auseinandersetzung mit dem Flüchtlingsdasein und dem Zwiespalt zwischen den Somali und dem Land Äthiopien kam doch ganz gut heraus. Da es ein Thema ist, mit dem ich mich persönlich noch nie befasst habe unterlasse ich aber jegliches weiterführendes Kommentar. Zugutehalten muss ich dem Buch auch, dass ich die 360 ziemlich klein bedruckten Seiten doch sehr schnell durchhatte. Zwischendurch wollte ich es allerdings immer wieder aus der Hand legen. Bereuen tue ich nicht, dass ich doch weitergelesen habe. Dennoch bin ich der Meinung, dass dies einfach kein Buch für mich war.
  19. Cover des Buches Weißer Tod (Ein Annika-Bengtzon-Krimi 9) (ISBN: 9783548290126)
    Liza Marklund

    Weißer Tod (Ein Annika-Bengtzon-Krimi 9)

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Pantoffeltier

    Die Journalistin Annika Bengtzon beschäftigt sich gerade mit einer Reihe von Morden an Frauen, als sie eine erschreckende Nachricht erreicht: ihr Mann Thomas wurde an der somalischen Grenze entführt. Die Geiselnehmer prangern die Flüchtlingspolitik der EU an und fordern 40 Millionen Dollar Lösegeld. Eine Summe, die Annika unmöglich aufbringen kann. Verzweifelt versucht sie, ihren Mann zu retten. Unterstützt wird sie von Staatssekretär Halensius, einem alten Bekannten, der eine verstörende Anziehungskraft auf Annika ausübt.


    Auch in diesem Thrilleruniversum gilt wohl, dass ein skandinavischer Protagonist nur dann etwas taugt, wenn er ordentlich durchtraumatisiert ist. Annika ist in nach acht anderen Bänden schon ordentlich durch die Mangel gedreht worden. Entführung, Missbrauch, untreuer Ehemann, Brandstiftung... Und es soll noch schlimmer kommen. Diesmal geht es ihrem Mann Thomas an den Kragen. Einen Teil des Romans erlebt der Leser aus seiner Sicht. Und das ist nichts für schwache Nerven, die Entführer gehen brutal mit ihren Geiseln um. Diese Technik, die Marklund oft anwendet, geht mir diesmal nicht so ganz bei. Irgendwie konnte ich den hier beschriebenen Thomas nicht so recht mit der Person verbinden, als die er sonst immer dargestellt wurde. Seine Verherrlichung von Annika (er denkt auffällig selten an die Kinder), mit der er sonst meistens nur streitet, kam mir komisch vor. Überhaupt wirken die Nebenhandlungen um Annikas natürlich zerrüttete Familie, ihre falsche Freundin Anne und den Ärger in der Redaktion eher störend (das Abendblatt ist zu einem Boulevardblatt verkommen und setzt auf Sensationsgier statt sorgfälige Recherche). Der Mordfall geht völlig unter und wird am Ende eher lieblos gelöst. Man wünscht sich, die Autorin hätte sich auf eine Handlung konzentriert. Und langsam bekomme ich wirklich Mitleid mit Annika. So viel Unglück für eine Person ist wirklich schwer vorstellbar. Leider macht es Annika auch als Person ziemlich bitter und unleidig. Teilweise ist es schon sehr bedrückend zu lesen.

    Mir war das Buch etwas zu sehr zwischen Somalia und Schweden. Es gibt viele interessante Informationen über Frontex, gescheiterte Entwicklungshilfe, Vorurteile gegenüber Afrikanern/Muslimen, Gewalt gegen Frauen, Macht der Medien, Vorgehen bei einem Entführungsfall etc., die sich aber nicht recht zu einem Gesamtbild fügen. Die Autorin hat sichtlich aufwändig recherchiert, konnte sich aber nicht so recht entscheiden, Annika kein typisches Gewalt-gegen-Frauen-Szenario zu bieten. Insgesamt nicht schlecht, aber die Vorkommnisse hätten Stoff für zwei ordentliche Bücher geliefert. So bleibt es leider unausgegoren. 

  20. Cover des Buches Somalia Rain (Kurzgeschichte, Liebe) (Die 'booksnacks' Kurzgeschichten Reihe) (ISBN: 9783960872665)
    Nadine Stenglein

    Somalia Rain (Kurzgeschichte, Liebe) (Die 'booksnacks' Kurzgeschichten Reihe)

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Laudia89

    Liebe aus dunkler Vergangenheit Sarah ist Journalistin und wird seit ihrer Kindheit in regelmäßigen Abständen von beunruhigenden, sich wiederholenden Träume verfolgt. Bei einer Rückführung erfährt sie, dass der junge Mann, der ihr in diesen Träumen das Leben rettet, ihre große Liebe aus einem früheren Leben in Somalia war. Wie es das Schicksal will, führt sie ihr nächster Job in dieses Land, in dem sie auch nach Spuren ihrer Vergangenheit aus jenem Leben suchen will. Wird sie fündig werden ? (Klappentext)


    Ich muss sagen mit hat das Cover gut gefallen und auch der Klappentext, aber die Umsetzung der Geschichte fand ich leider nicht überzeugend. Der ANfang war sehr gut, aber danach hat die Geschichte nachgelassen. Was ich sehr Schade fand. Die Charakter fand ich persönlich auch nicht sehr überzeugend.

  21. Cover des Buches Ich klage an (ISBN: 9783492263931)
    Ayaan Hirsi Ali

    Ich klage an

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Das Bild schockte die Welt: Der tote Filmregisseur Theo van Gogh, dem sein Mörder einen Drohbrief an die Brust geheftet hatte. Adressiert an Ayaan Hirsi Ali – eigentlich hätte sie sterben sollen. 


    Ich finde es wirklich grade sehr schwer, dieses Buch zu beurteilen, da ich vieles einfach nicht objektiv wahrnehmen konnte, sondern persönlich betroffen bin. Auf Blockade zu gehen oder auch mal den Kopf zu schütteln und zu denken "Nö stimmt nicht" war unvermeidbar.


    Das Buch spricht viele wichtigte Themen an, mit denen Frauen aus islamisch geprägten Ländern zu kämpfen haben. Ich sage hierbei bewusst "islamisch geprägte Länder" und nicht Muslime, denn ich finde, dass das einfach eine Grenze bzw. eine Differenz ist, die gezogen werden muss und auch etwas, was noch heute für sehr viele Missverständnisse sorgt.

    Was für viele dieses Buch authentisch macht, ist vermutlich, dass die Autorin selber einst Muslima war und somit aus persönlichen Erfahrungen spricht. Mir hat das alles hingegen nur Zahnschmerzen verursacht, weil Erfahrungen einfach etwas Subjektives sind.


    Ich möchte mich gar nicht um Kopf und Kragen reden oder hier zig "Ja aber..." einfügen. Nur war es für mich ein Fakt, dass die Themen im Buch sich sehr oft widerholt haben und oberflächlich gehalte wurden. Eine tiefergehende Erklärungen hab ich vergeblich gesucht und auch die wenigen Beispiele, die man benannt bzw. aufgeführt hat, wurden nur kurz angeschnitten ohne jegliche Schilderung bezüglich der Vorgeschichte oder Ähnlichem. Damit will ich nicht sagen, dass das Leid, was diese Frauen durchmachen in irgendeiner Form gerechtfertigt ist. Aber ich fand es schwierig, durch die Erzählweise auch nur irgendwie Verständnis oder Ähnliches aufzubringen.


    Man hat einfach den Eindruck, als ob sich das Buch im Kreis dreht. Ständig irgendwelche Aussagen, die dann darin resultieren, dass ein Sündenbock gesucht wird und dieser ist in diesem Falle der Islam.

    Ich hätte mir gerne gewünscht, dass die ganzen Aussagen, Vorwürfe und Behauptungen die aufgezählt werden, konkreter belegt oder begründet werden. So wie es jetzt dargestellt wurde, hatte ich dann doch nur das Gefühl zurückbehalten können, als hätte man jede schlechte Eigenschaft, die in irgendeiner Form über den Islam bekannt ist, in einen Topf geworfen. Zudem hat mir eine Gegenüberstellung zum Positiven gefehlt. Ein kurzer á la "Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt auch andere, gute Situationen" war für mich jetzt einfach nur hingeklatscht um den Schein zu waren.


    Flüssig geschrieben war es nicht, die Kapitel kamen mir doch sehr zusammengewürfelt vor und deshalb habe ich auch nie richtig in einen Lesefluss kommen können.

    Insgesamt kann ich also nur sagen, dass zwar einige wichtige Themen angesprochen werden, aber weder ordentlich drauf eingegangen wird noch konkrete Grenzen zwischen der eigentlichen Religion und persönlichen Einstellungen gezogen werden.

  22. Cover des Buches Die Ungesichter (ISBN: 9783869068374)
  23. Cover des Buches Das Leben ist ein wildes Tier (ISBN: 9783404608379)
    Carsten Stormer

    Das Leben ist ein wildes Tier

     (7)
    Aktuelle Rezension von: SelmaNentwig

    Der junge Carsten Stormer will nicht fürs Rumsitzen bezahlt werden. Er bezeichnet seine Zeit im Büro als Dunkelkammer seines Lebens. Indirekt zollt er damit auch denen Respekt, die jeden Tag fleißig einer „vernünftigen“ Arbeit nachgehen. Auch das sind in gewisser Weise Helden! Ihm bleibt das verwehrt. Die Routine des Alltags füllt die Zeit schon lange nicht mehr aus. Selbst ein intensives Partyleben bietet kaum Ersatz für Abenteuer. Es zieht ihn hinaus in die Welt. Irgendwas (aus dem Privileg der Muße geboren) treibt ihn an. Neugier und die Lust auf Herausforderung bekommt eine riskante Eigendynamik. Er träumt davon in den Krieg zu ziehen. Nein, er will nicht mit Sturmgewehren schießen, sondern mit seiner Kamera. Fotos. Jedoch keinesfalls als Paparazzi. Er sucht Grenzerfahrungen. Sucht die Gefahr und die Gefahr wird zur Sucht. Das Adrenalin. Echte Feuerproben. Was er findet ist schwer zu dosieren. Eine Überdosis von allem. Kaum Platz für Ironie. Keine Stellen zum Lachen. Pure Realität. Orte, die in Reiseprospekten nicht vorkommen. Sperrgebiete.
    Ich zähle beileibe nicht zu den Menschen, die allen Bergsteigern wild applaudieren, nur weil sie um jeden Preis irgendwo hochjagen müssen. Sie tragen manchmal nicht nur das Risiko für sich selbst, sondern bringen zuweilen auch andere in Gefahr. Leichtsinn und Mut sind zwei Paar Schuhe. Doch ein Krieg ist kein Berg. Reporter wie Stormer sind wichtig. Seine Worte allein werden keine Gerechtigkeit bringen. Ihm geht es darum den Opfern des Krieges ein Gesicht und eine Stimme zu verleihen. Es geht um die Wahrheit, bei all den Lügen da draußen. Mit wachen, klugen Augen berichtet er in seinem Buch von berührenden Schicksalen, die in der pauschalen Fülle der Nachrichten untergehen. Dabei fällt es ihm zunehmend schwer journalistisch neutral zu bleiben, bei so viel Leid. Irgendwo hatte ich gelesen: Nicht nur das Leben ist ein wildes Tier, sondern auch der Mensch. Stormer wird Zeuge.
    Jedes Foto könnte sein letztes sein. Es gibt keine Auftraggeber. Dennoch zieht es ihn immer wieder in die Krisengebiete dieser Welt. Ohne kugelsichere Weste. Die Verlockung ist groß. Warum? Damit die Welt Notiz nimmt. Damit er Spuren hinterlässt. Vielleicht. Aber, machen wir uns nichts vor: Menschen wir Stormer sieht man selten im eigenen Schrebergarten Zwetschgendatschi essen und Sonnenblumen pflücken. Die Eingliederung in das normale Leben fällt schwer. Er braucht eine andere Umlaufbahn. Bleibt ihm zu wünschen, dass er als Journalist niemals resigniert und auch sein privates Glück findet. Ich empfehle dieses Buch, weil es nicht umständlich versucht mir die Welt zu erklären. Es hat meine Wahrnehmung verändert. Danke dafür. 

  24. Cover des Buches Die Mitleidsindustrie (ISBN: 9783451064340)
    Linda Polman

    Die Mitleidsindustrie

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Wahrscheinlich wird so mancher zunächst gutgläubige Leser dieses aufschlussreichen Buches seine Spendenpraxis im Anschluss überprüfen. Und er wird nach dem Lesen des Textes die in den Konflikten dieser Welt agierenden Kräfte, zu denen auch eine riesige Zahl verschiedener selbsternannter Hilfsorganisationen gehört, mit anderen Augen betrachten als vielleicht vorher. Denn in diesem Buch bekommt man in drastischer Form mitgeteilt, dass Spendengelder nur in sehr bescheidenem Maße bei den Hilfsbedürftigen ankommen und stattdessen die das Elend auslösenden Kriege mitfinanzieren, Korruption und Misswirtschaft fördern, Selbsthilfe verhindern und die vorgeblichen Helfer miternähren.

    Nun könnte man hoffen, dass die Autorin stark übertreibt oder gar böswillig verleumden will. Aber diese Hoffnung ist gegenstandslos, denn hier schreibt sich jemand das selbst Erlebte mit einer gehörigen Portion aus tiefem Frust geborenen Sarkasmus von der Seele. Das kann man nicht vortäuschen. Und darüber hinaus leuchten die von Frau Polman beschriebenen Vorgänge leider in ihrer bösen Logik mehr ein als die heile Welt, die man zwar schöner finden würde, die aber nun mal nicht das normale menschliche Verhalten widerspiegelt.

    Allerdings gilt eine wesentliche Einschränkung: Die Autorin bezieht sich vor allem auf so genannte humanitäre Katastrophen, die aus gewaltsamen Konflikten resultieren, also aus aller Art von Kriegen, "ethnischen Säuberungen" oder "Umsiedlungen". Bei Naturkatastrophen werden die oft selbsternannten Helfer zwar nicht zum Spielball oder Ernährer von Konfliktparteien, doch auch hier versickert ein wesentlicher Teil der Hilfsgelder in dubiosen Kanälen.

    Im Grunde beschreibt uns die Autorin an zahlreichen Beispielen immer wieder die zwei prinzipiellen Probleme der so genannten humanitären Hilfe: (1) die faktische Einbeziehung einer angeblich neutralen Hilfe in einen laufenden kriegerischen Konflikt und (2) die Kapitalisierung dieser Hilfe mit all ihren absonderlichen Folgen.

    Mit dem ersten Problem wurden schon Florence Nightingale und Henri Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, im 19. Jahrhundert konfrontiert. Während die berühmte britische Krankenschwester jede einen Konflikt verlängernde humanitäre Hilfe ablehnte, weil sie nur zu noch mehr Opfern führen würde, sprach sich Dunant kategorisch für jeden Einsatz aus, der Leben rettet, unabhängig davon, welche Folgen dies hat. Inzwischen hat sich dieses Dilemma noch wesentlich verschärft, denn in afrikanischen Milizenkriegen ist es inzwischen üblich geworden, dass man humanitäre Hilfe nur zulässt, wenn dafür von den jeweiligen Organisationen auf vielfältige Weise bezahlt wird. Die Helfer sind also auch noch direkt an der Finanzierung des Konflikts beteiligt, deren Opfern sie helfen wollen. Eine völlig absurde Situation, die jedoch mittlerweile von den Kriegstreibern schon so geplant wird. Wenn sie sich auf etwas verlassen können, dann sind es die herbeieilenden humanitären Helfer und deren massenmedialer Vorausteams.

    Und als ob dies nicht bereits genug wäre, schlägt dann auch noch die Kapitalisierung der Hilfe zu. Inzwischen gibt es so viele verschiedene nichtstaatliche und teilweise auch obskure, aber betriebswirtschaftlich aufgebaute und miteinander scharf konkurrierende Hilfsorganisationen, dass ethische Gesichtspunkte der Hilfeleistungen eigentlich völlig aus dem Gesichtsfeld verschwunden sind. Wenn eine Organisation es moralisch nicht mehr für tragbar hält, sich Mördern unterzuordnen, dann tritt an ihre Stelle eben eine andere. Schließlich muss man seine Daseinsberechtigung nachweisen.

    Der Autorin gelingt es, diese strukturellen und moralischen Probleme der Hilfsorganisationen sehr eindringlich an verschiedenen Beispielen vorzuführen. Ihr Buch ist hervorragend geschrieben, aber es überträgt auch den Frust der Autorin auf den Leser. Denn obwohl sie am Ende ihres Werkes versucht, uns Auswege aufzuzeigen, so zeigen sich diese bei näherem Betrachten als wenig fruchtbar. Natürlich kann man fragen, was mit Spendengeldern passiert ist. Aber letztlich wird das kaum ein Kleinspender tun. Und selbst wenn er es nicht lassen kann, so wird er den Antworten vertrauen müssen, die ihm gegeben werden.

    Das grundsätzliche Dilemma humanitärer Hilfe in kriegerischen Konflikten ist nicht lösbar, sonst wäre es keins. Und eine strukturierte und zentral organisierte und an den tatsächlichen Notwendigkeiten orientierte Hilfe, die auch die Konkurrenzsituation unter den Helfenden mindern würde, scheitert an einer fehlenden allgemein anerkannten politischen Autorität. Denn wenn es eine solche Kraft geben würde, gäbe es wohl auch die ursächlichen Konflikte nicht.

    Fazit.
    Ein sehr gut geschriebenes Buch, das seinen Lesern die Augen für die tatsächlichen Zustände hinter den Kulissen von Hilfsorganisationen öffnet, aber sie auch frustriert und ratlos zurück lässt, weil es keine Lösungen präsentieren kann. Doch dafür kann die Autorin wohl am wenigsten.

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