Bücher mit dem Tag "sonnentanz"

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5 Bücher

  1. Cover des Buches Die Geschichte des Sitting Bull. (ISBN: 9783938305959)
    Erik Lorenz

    Die Geschichte des Sitting Bull.

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ellaa_

    Meine Meinung:
    •Achtung! Enthält Spuren von Spoilern!• Dieses Buch steckt voller Details, die mit Liebe und viel Mühe ausgearbeitet wurden- das merkt man mit jeder Seite. Wir begleiten den Häuptling Sitting Bull auf seinen Weg als kleinen Jungen- bis hin zum erwachsenen Mann und als Beschützer seines Volkes. Ich kann schonmal sagen: Hin- und wieder hat man definitiv einen Kloß im Hals! Eine tragische, bewegende Geschichte.

    Cover: Das Cover des Buches hat mir sofort gefallen. :)
    Wir sehen zunächst das stolze Gesicht eines Mannes- hohe Wangenknochen, sein alterndes Gesicht voller Ernst und Anmut, welches uns entgegenblickt. Rechts kann man einen Adler erkennen, weiter links einen Soldaten mit blauer Uniform auf braunem Pferd. Alles Dinge die uns in diesem Buch begleiten werden.
    Unten ist ein Tal abgebildet- sehr grün, mit einem Fluss und umgeben von Fels und Gestein.
    Das Ganze wirkt wie gemalt- was es defintiv auch wurde. Ein super schönes Cover, welches zum Stöbern einlädt. Noch ein absolutes Pluspünktchen, sind die unzähligen, teils atemberaubenden Illustrationen! Egal ob es kleine Abbildungen von z.b. Friedenspfeifen sind oder abstrakte, riesige Bilder zu Schlachten. Hier kommt garantiert jeder auf seine Kosten. :)

    Schreibstil: Der Schreibstil war insgesamt gut verständlich und hat mir daher ganz gut gefallen. Wie für eine Biographie typisch, (auch wenn sie geschichtenhaft aufgezogen wurde) ist alles sehr sachlich geschrieben worden.
    Hier gibt es wenig Emotionen, aber ich mochte das distanzierte erzählen dennoch gerne. Es ist unparteiisch, obwohl man trotzdem die tiefe Bewunderung des Autors herauslesen kann. Kein Wunder bei so einem herausragenden Häuptling, der soviel für sein Volk geleistet hat.

    Idee: Die Idee des Buches hat mir sehr Gut gefallen.
    Das Buch lässt sich in eine Einführung, einen Hauptteil und ein Nachwort gliedern.
    Die Einführung fande ich wirklich sehr schön. Wir lernen einen Jungen und seinen Großvater kennen, der ihm, jetzt wo er alt genug ist, seine Stammesgeschichte erzählen möchte. Er soll die Traditionen lernen und die Geschichte des größten aller Häuptlinge erfahren: Des Sitting Bull.
    Anhand von bemalten Stücken, die noch von Sitting Bull selbst gemalt wurden, erzählt der Großvater also seine Geschichte.
    Und wir gelangen direkt in den Hauptteil.
    Sitting Bull hat sich bereits als Kind und Jugendlicher einen Namen gemacht- er antwortet besonnen, entscheidet klug und kann schon erhebliche Erfolge in einzelnen Aufgaben erzielen. Schon mit jungen Jahren darf er an der wichtigen Büffeljagd teilnehmen, wo er auch sogleich einen tödlichen Schuss erzielen kann.
    Nicht so wie andere, nimmt er nicht den nächstbesten Büffel- welches eine Kuh mit Kalb gewesen wäre, sondern entscheidet sich um. Eine weise und hochachtungsvolle Entscheidung, wie man es auch in der weiteren Geschichte von ihm gewohnt ist. Sein Volk wird nämlich unmittelbar bedroht: Blauröcke (Soldaten) und somit auch "Weißgesichter" töten die für sie lebensnotwendigen Büffel, stehlen ihr Land und es kommt immermehr zu Übergriffen.
    Jeder einzige Ureinwohner muss sich Angst um seine Zukunft machen. Eine nie dagewesene Bedrohung kommt direkt auf sie zu.. und wir begleiten Sitting Bull auf diesem Umschwung und lebensveränderten Werdegang.
    Insgesamt ist die Geschichte herrlich erzählt worden- die einzelnen Etappen werden künstlerisch untermalt und gut herübergebracht. Ab und an hat mir jedoch die Tiefe und Emotion etwas gefehlt. Ich habe mir eine Story gewünscht, in der man noch das Lagerfeuer knistern hört und sich tief in alles hineinfühlen kann, dass war jedoch nur teilweise der Fall. Schade- denn das Buch hat wie schon erwähnt, locker leichte Romanzüge an sich.


    Kapitel: In diesem Buch steigerte sich die Spannung von Kapitel zu Kapitel. Obwohl man weiß, wie die Geschichte letzten Endes ausgehen wird, fiebert und leidet man doch mit den "native americans" mit. Die kleinen Lichtblicke und die große Hoffnung hat mich zutiefst berühren können. Es ist glaube ich kein Geheimnis, dass ich großen Respekt vor diesen Leuten habe. Ihre Verbundenheit mit der Natur, ist für mich ein Vorbild. Ihre Art zu Leben ein Rätsel, aber auch unheimlich spannend.
    Das Ende zeigt auf, dass doch zum Schluss einiges von ihrer Kultur verloren gegangen ist- nicht, weil sie dass so wollten, sondern weil sie mehr oder weniger dazu gezwungen wurden. Jedoch sind sie dabei, dass wissen darum wieder weiterzugeben.. und das ist auch gut so. Wie schade wäre es, wenn nichts von ihren Traditionen übrig bleiben würde.

    Charaktere: In diesem Buch lernen wir völlig verschiedene und unzählige Charaktere kennen.
    Der wichtigste Charakter ist die Hauptfigur Sitting Bull.
    Sitting Bull ist ein unheimlich faszinierender Mann. Vom Springenden Dachs (Kindername), erarbeitet er sich schnell den Namen Sitting Bull (soviel wie: Der Bulle der sitzend über die Herde wacht). In seinem Leben gibt es auf und ab's an denen wir teilhaben dürfen. Wir lernen z.B. das es völlig normal ist, dass die Ureinwohner gleich mehrere Frauen hatten und alle unter einem Zelt wohnten. Auch Sitting Bulls Frauen und Kinder werden kurz angeschnitten.
    Eine sehr wichtige Person in seinem Leben ist z.B. Sein Vater: Jumping Bull. Allgemein kann man sagen, dass sein Vater und einige seiner männlichen Verwandten ihm sehr wichtig waren. Mit ihnen beratschlagt er sich und tauscht sich aus. Bekommt wichtige Tipps und Anmerkungen. Auch sein Adoptivbruder ist sein ein und alles.
    Die Frauen spielen bei ihm keine zentrale Rolle, wie es mir scheint.

    Mein Fazit: Ich vergebe herzliche 4 Sterne. Dieses Buch ist ein Werk, welches das Leben des großen Häuptlings Sitting Bull beleuchtet und herrliche Einblicke in das Leben der Ureinwohner Amerikas bietet.
    Wir dürfen Traditionen, Sitten und Bräuche miterleben und sind sogar in der Lage Vergleiche zu früher und heute anzustellen. Eine eher traurige Bilanz die definitiv nicht kalt lässt.
    Kommt auch ihr auf die Reise Sitting Bulls mit?

  2. Cover des Buches Flammenmond (ISBN: B010IK95YI)
    Rebekka Pax

    Flammenmond

     (74)
    Aktuelle Rezension von: KatrinPoerner

    Vielleicht bin ich zu sehr von den aktuellen Vampirromanen beeinflusst, in denen es zwar oft brutal zugeht, aber die Vampire trotz allem eine menschliche Seite haben, die bei einigen von ihnen oft erst wieder entdeckt werden muss..

    Und so muss ich leider zugeben, dass ich mich von Seite zu Seite durch das Buch gequält habe. Die Vampire waren mir manchmal einfach zu blutrünstig – nicht falsch verstehen, ich habe schon viele brutale Bücher gelesen und normalerweise auch keine Probleme damit – hier jedoch habe ich über einige Seiten hinweg geblättert, da mir die Gewalt doch recht sinnlos, eklig und übertrieben vorkam.. von den ganzen Demütigungen möchte ich gar nicht erst anfangen.

    Keiner der Protagonisten hat es geschafft, mich für sich einzunehmen, wenn ich einen auswählen müsste, wäre es vermutlich Brandon, da mich seine indianische Abstammung interessiert hat und der Leser über das ganze Buch hinweg seine Geschichte mitverfolgt und evtl. am Ende auch nachvollziehen kann wie Brandon zu Brandon geworden ist.

    Aus der „Liebesbeziehung“ zwischen Amber und Julius wurde ich einfach nicht schlau, da ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, was diese beiden aneinander bindet.. (diese Rituale mal außenvorgenommen). Julius belügt, foltert und verletzt Amber, seine angebliche große Liebe.. Amber dagegen ist auch ncht viel besser, da sie oft nicht gerade liebevoll zu Julius ist – zudem regt sie sich ja selbst auch über die Behandlung von Julius auf.. (manchmal auch über Dinge die ich nicht nachvollziehen kann - ich sage hier nur Menschenblut.. was hat sie bitte gedacht, wie sich Vampire ernähren??) und zudem trägt sie die ganze Zeit diese unterschwellige Wut mit sich herum – Konsequenzen daraus zieht sie jedoch nicht.. die angebliche Liebe der beiden habe ich dem ganzen nicht abgekauft..

    Mit Amber bin ich über das ganze Buch hinweg nicht warm geworden.. – sie war mir einfach nicht sympathisch und ich hätte sie persönlich auch nicht als Freundin gewollt.. Nicht nur einmal hätte ich sie gerne an eine Wand geklatscht um zu sehen ob sie danach etwas weniger naiv gewesen wäre.


    Die 2 Sterne kommen zustande, da ich durchaus nachvollziehen kann, dass die Reihe ihre Fans hat, was vermutlich vor allem an dem Schreibstil von Rebekka Pax liegt – denn der hat mir wirklich gut gefallen, da sie ein Talent hat alles realistisch und bildgewaltig zu schildern ohne überzogen zu wirken. Klar hätte ich etwas weniger Szenen/Perspektivenwechseln begrüßt, da ich mich von Kapitel zu Kapitel wieder auf andere Personen einstellen musste, aber das war ok.

    Den dritten Band der Reihe werde ich nicht lesen.

  3. Cover des Buches Mein Weg zum Sonnentanz (ISBN: 9783596319114)
  4. Cover des Buches Die Söhne der Großen Bärin (4) (ISBN: 9783359022916)
    Liselotte Welskopf-Henrich

    Die Söhne der Großen Bärin (4)

     (2)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd

    Der ►Eulenspiegelverlag hat die sechs Bände wohlwollend als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt. Links ist das Cover der schönen Hardcoverausgabe zu sehen. Schön ist auch, dass auf dem Buchdeckel der Gesamttitel genannt wird, denn um die BÄRENSÖHNE handelt es sich ja.

    Nacht ist es in der Prärie. Ein Mann, etwas über vierzig Sommer hat er gesehen, pflegt seinen knapp zwanzig Jahre alten Sohn. Der sollte eigentlich in einem Tipi auf den Decken liegen, Büffelbrühe trinken und zum Beispiel von Sitopanaki, die ihn liebt, gepflegt werden. Doch auch die Zeit bei den Siksikau scheint vorüber. Stein mit Hörnern ist durch den Sonnentanz gegangen. Es ist erst wenige Stunden her, da er sich mit letzter Kraft in der Sternennacht vom Riemen befreite. Der Geheimnismann hatte ihm geraten, das Opfer nicht zu bringen. Denn in den Strahlen der Sonne gefangen sterben die Lügner. Ist der junge Krieger ein Dakota? Ist er ein Siksikau? Harka Steinhart Nachtauge, nun als Krieger Stein mit Hörnern, antwortete nicht. So schnitt der Geheimnismann tiefer in die Brust des Indianers und er war nicht gewillt, den Riemen vom Pfahl zu lösen, als es schien, dass der Krieger sich in seiner Erschöpfung nicht mehr selbst befreien konnte…

    Mattotaupa sitzt bei ihm. Der Vater ist zu den Zelten der Siksikau geritten, obwohl er dort seinen Todfeind traf, den obersten Kriegshäuptling bei den Dakota, Tashunka-witko.

    Wenige Worte wechselt er mit seinem Sohn, dem ausgezeichneten Krieger, der ihm vorwirft, dem Verbrecher Red Jim nicht nur zu folgen sondern auch mit ihm und anderen Brandy zu trinken.

    Nun ist die schöne Zeit im Zeltdorf der Siksikau für Stein mit Hörnern vorbei. Wieder sind sie ausgestoßen. Der Vater pflegt seinen fiebernden Sohn.

    Tage später. Vater und Sohn trennen sich. Der ehemalige Häuptling reitet zum Blockhaus am Fluss Niobrara. Den Sohn treibt es in die Schwarzen Berge, dort will er Goldsucher finden und töten.

    Bald muss Mattotaupa sehen, dass sein "Bruder" Jim doch Gold sucht. Er sieht plötzlich auch, dass er das Geheimnis seiner Väter zumindest teilweise verraten hat…

    Mattotaupa muss sterben.

    Und Stein mit Hörnern?        Heimkehr zu den Dakota…

    * * *

    Als der Eisenbahnbau, die Union Pacific, zu Beginn des vierten Bandes der Bärensöhne, beendet ist verlässt Harka die weißen Männer. Er kehrt zu den Siksikau und zu seinem Blutsbruder Stark wie ein Hirsch zurück. Er kommt, für einen Burschen recht ungewöhnlich, mit einer Kette aus Bärenkrallen und Bärenzähnen zurück. Mit "Kugel und Messer" rettete er ein kleines Mädchen aus dem Stamme der ABSORAKA vor dem Grizzly, der sie verfolgte.

    Eine unbeschwerte Zeit liegt vor ihm. Elch- und Büffeljagd, die drei Tage fasten und träumen auf dem Weg zum Krieger, der unglaublich starke Falbhengst, den die beiden jungen Krieger Donner vom Berge und Stein mit Hörnern fangen und zähmen.[1]

    Beide sollen durch den Sonnentanz. Dieser soll mit anderen Stämmen gefeiert werden. Auch Dakota und Assiniboine kommen zu diesem Kultfest. Aber noch sind die Stämme einander feind. Stein mit Hörnern trägt den Wampungürtel des Seminolenhäuptlings OSCEOLA. Die Botschaft darauf kann er aber noch nicht weiter geben, sie wird nicht verstanden. Und so kommt es zu der Handlung des Geheimnismannes der Schwarzfüße.

    Der Sonnentanz ist ein Kulttanz, der in den Stämmen verschiedenartig veranstaltet wird. Im Fall der beiden Blutsbrüder sollen beide gemeinsam einen Tag lang in die Sonne schauen. Der Geheimnismann macht in die linke und rechte Brust je zwei Längsschnitte und schiebt ein Holzstückchen oder Knochen durch die Schnitte. Daran werden Riemen befestigt, die an einem Pfahl angebracht sind. Die Tänzer folgen dem Lauf der Sonne. Im Sonnenuntergang beginnen sie zu tanzen und werfen sich zurück bis das Fleisch reißt. Schafft dies einmal ein Tänzer nicht, dann darf der Geheimnismann den Riemen am Pfahl lösen und der Tänzer wird hinter einem Pferd her geschleift. Hilfsbereite Knaben springen ihm auf den Rücken, damit er von der Tortour befreit wird. So beschreibt dies Liselotte Welskopf-Henrich in ihrem Roman. Bei Wikipedia steht, dass diese Zeremonie bis zu vier Tagen dauern konnte, ohne Essen und Trinken aber mit Pausen (?). dies würde ich in das Reich der Legende verweisen wollen. Vermutlich geht es um die Visionen, vielleicht trifft es der Begriff Halluzinationen besser, welche den Tänzern z.B. Antworten auf Lebensfragen geben[2]. Das wird so ähnlich sein, wie das dreitägige vollständige Fasten, die Träume bescheren den zukünftigen Kriegern ihre Krieger- oder Männernamen. Stein mit Hörnen, der von einer Muschel, die er besitzt träumt und die im Traum zu Stein wird und Büffelhörner aufweist.

    In der schon mehrfach erwähnten US-Miniserie INTO THE WEST geht DER DEN DIE BÜFFEL LIEBEN durch den Sonnentanz[3]. Die Darstellung entspricht ziemlich genau der Schilderung in den BÄRENSÖHNEN.

    * * *

    Der Bau der Eisenbahnen ist ein Bild für den nun endgültigen Anfang vom Ende der freilebenden Prärie Indianern. Über den hatte ich schon einmal geschrieben in DIE HÖHLE IN DEN SCHWARZEN BERGEN. Mit den Eisenbahnen und dem professionellen Abbau von Bodenschätzen ist es mit manchen Jobs für die einfachen weißen Männer und ausgestoßene Indianer vorbei. In INTO THE WEST kommt die Szene vor, in der Jabob jr. WHEELER seinen Job als Kurierreiter verliert, da neben den Bahntrassen eine andere Erfindung verläuft. Die Telegrafie. So wie Menschen, Baumaterial und Bodenschätze durch die sich immer mehr verzweigenden Bahnen von Ost nach West und überhaupt in alle Himmelsrichtungen transportiert werden können, kommen Telegramme noch viel schneller am Ziele an. Verzweifelte Männer, aber auch Berufsverbrecher wie der goldsuchende Red Fox, stören den Zugverkehr und rauben zuweilen die Fahrgäste aus. Mattotaupa, ebenso allein, schließt sich solchen Gangs an, so sagt er es zumindest zu seinem Sohn. Er will gegen das "Feuerroß" kämpfen. 

    Stein mit Hörnern aber teilt den in den Schwarzen Bergen lebenden Dakota-Gruppen mit, dass er keine Indianer, sonder Goldsucher jagen will. Sie lassen ihn dies tun. Doch der rote Jim geht ihm wieder nicht in die Falle. 

    * * * 

    Den Bau eines Teilabschnittes des Union Pacific behandelt Liselotte Welskopf-Henrich in Band 3 der BÄRENSÖHNE. wie lief das ab im Land der unbegrenzten Möglichkeiten (und damals waren sie wahrlich unbegrenzt.

    In Nebraska hatte das Unternehmen die Strecke begonnen und führte sie nach Westen. Zwölf Millionen Acres[4] Land kostenlos erhalten und dazu 27 Millionen US-Dollar in Bundesanleihen. Zwanzigtausend Arbeiter[5], Kriegsveteranen und irische Einwanderer verlegten täglich acht Kilometer Schienen und starben zu Hunderten an Hitze; Kälte und durch angreifende Indianer, insbesondere, wenn diese merkten, dass die noch vorhandenen Büffelherden bzw. die Jagdgründe der Stämme immer mehr dezimiert wurden.

    Der Eisenbahnbau war vor allem auf Profit ausgelegt. Es wurden extra die Streckenführungen verlängert um Subventionen von den nun tangierten Städten zu erhalten. Die Central Pacific bezahlte 79 Millionen Dollar und damit 36 Millionen zuviel an eine ihr selbst gehörende Baufirma. Urkapitalismus. Bei solchen "profitablen" Möglichkeiten wurde natürlich auf die Belange der indigenen Bevölkerung überhaupt nicht abgestellt.

    Im Jahre 1969 wurden die Strecken zusammengeführt.[6] Dies ist in etwa die Zeit, in die uns die Autorin im dritten Band führt. 

    * * * 

    HEIMKEHR ZU DEN DAKOTA heißt der Band und trägt damit das Ende des Buches, aber nicht der Geschichte, schon im Titel mit sich. Stein mit Hörnern wendet sich der eigenen Stammesgruppe wieder zu. Er hat seinen Vater sterben sehen und weiß nun auch, dass Mattotaupa teile seines eigenen Goldgeheimnisses preisgegeben haben muss. Im Angesicht des Todes muss der ehemalige Häuptling diese seine Schuld begreifen.

    Wie wird der Sohn eines Verräters aufgenommen werden?

    Hat er doch seinen Bruder vor vielen Jahren getötet und die Krieger mit einer Kriegspfeife im Kampf in die Irre geführt, als sie unter Führung Tashunka - witkos die Bahnstation angreifen wollten.[7] Die gefallenen Krieger hatte er dann selbst mit vom Kampffeld getragen; die Weißen sollten seine ehemaligen Gefährten nicht skalpieren können.

    Da der nächste Band DER JUNGE HÄUPTLING heißt, braucht hier nicht erwähnt zu werden, wie die Geschichte ausgeht…

    * * *

    Den größten Teil des Bandes habe ich allerdings gehört. Das Hörbuch ist inzwischen dank des führenden Buchgesichtes auch in meinen Besitz gelangt. Wie so oft, sind die Texte gekürzt und im Fall des hier besprochenen Bandes viel das sogar deswegen auf, weil der Text wegen starker Kürzung sogar geändert wurde. Leider. Aber das Hören verkürzt Autofahrten. Das ist schon mal gut. Gesprochen werden die Bücher von einem Jesko DÖRING. Dieser hat viele Hörbücher unterschiedlichster Themen gelesen.  Er ist Puppenspieler, Sänger und mehr.

    * * *

    Ein kleines PS: Vielleicht im Jahre 1972 hat der kleine KaratekaDD, der noch lange nicht KaratekaDD war, das dicke Buch TOP UND HARRY gelesen. Es war in Holzau, einem dorf im Erzgebirge. Es war Winter und seine Familie im Urlaub. Zwei Dinge sind mir in Erinnerung geblieben. Vaters schwerer Schistiefel im Gesicht, als wir mit dem Schlitten umkippten. Und die Szene, in der Red Fox dem großen Mattotaupa das Messer in das Herz sticht. Tränen in beiden Fällen. 

    PPS: Die bebilderte Rezension gibt es hier:

    http://litterae-artesque.blogspot.de/2014/02/lwh-heimkehr-zu-den-dakota.html

    * * *

    © KaratekaDD


     

    [1] siehe auch: http://litterae-artesque.blogspot.de/2013/05/fur-liselotte-welskopf-henrich.html , hier wird ein wenig über die Mustangs erzählt und eine Geschichte erzählt über die Harka in den Stunden des Fastens zurück denkt.

    [2] vgl. wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnentanz

    [3] Eine weitere Art, bei der der Sonnentänzer an den Riemen in der Brust aufgehängt wird, kann man in DER MANN DEN SIE PFERD NANNTEN (Teil 2) sehen. Allerdings ist der Film, im Gegensatz zum ersten Teil nicht unbedingt zu empfehlen.

    [4] Ein Acre = 4047 m2

    [5] Bei der Central Pacific waren es dreitausend Iren und zehntausend Chinesen, die für zwei Dollar pro Tag vier Jahre lang arbeiteten.

    [6] vgl. Zinn, Howard: Eine Geschichte des Amerikanischen Volkes, Nikol Verlag, Hamburg 2013, Seite 249

    [7] zu Beginn des Bandes "Heimkehr zu den Dakota"

  5. Cover des Buches Sundance (ISBN: 9783548743318)
    Angelika Hansen

    Sundance

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Maggi

    „Sundance“ war für mich leider eine ziemliche Enttäuschung!

    Der Sonnentanz der Prärievölker, vor allem der Sioux sollte erklärt, beschrieben, für mich als weiße Leserin verständlich gemacht werden, so meine großen Erwartungen. Leider bleibt das Buch unbefriedigend in jeglicher Hinsicht und fragmentarisch, was den Inhalt angeht!

    Es entsteht ein bruchstückhaftes, lückenhaftes Gesamtbild, was den Leser eher verwirrt als aufgeklärt zurück lässt.

    So stört es beispielsweise, dass bei keinem der interviewten Sonnentänzer eine Angabe darüber gemacht wird, bei welchem Stamm oder in welcher Gegend die Sonnentänze getanzt werden. Da es aber zwischen den Stämmen Unterschiede gibt, sowohl was die Ausführung des Tanzes, als auch die Feinheiten in der Bedeutung angeht, ist das einfach eine gravierende Informationslücke. Mir ist schleierhaft, wie man als bemühte Autorin einen so offensichtlichen Fehler machen kann, noch unverständlicher, dass das Lektorat dort keine Nachbesserung verlangte. Auch wird KEIN einziger Indianer als Tänzer interviewt, sondern nur Weiße, die in einem völlig anderen Kulturkreis aufgewachsen sind. Einzig glaubwürdig kommt hierbei eine (weiße)Frau rüber, die mit einem Native American verheiratet ist und seit 20 Jahren in einem Reservat lebt, die anderen „Tänzer“ - ich vermag kaum das Wort für sie zu benutzen, es wirkt so falsch - wirken wie typische Esoterik-Touristen auf der Suche nach persönlicher Erleuchtung, die sich nicht oder nur äußerst unzureichend mit der Kultur der Prärievölker auseinandergesetzt haben, geschweige denn sich die Mühe machten, ein wahres Gefühl für deren Religion zu bekommen. Dies alles verstärkt leider sehr den ohnehin vorhandenen „Wannabee“-Charakter, der das ganze Buch durchzieht. Es ist kein Buch, dass aufklären will, sondern offensichtlich eines der zahllosen Esoterikbücher für westliche Suchende. Von einem Sachbuch könnte dieses Machwerk kaum weiter entfernt sein, es wird aber so verkauft und beworben.


    Es bleibt also alles in allem eine rein weiße Sicht auf indianische Spiritualität, daher ist der Untertitel des Buches sehr irreführend. Von authentischen Berichten, wie auf der Rückseite des Buches versprochen, kann hier also nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Authentizität oder historische, soziologische oder religiöse Fakten sucht man hier vergebens. Ein müdes Sternchen, mehr kann ich hier nicht vergeben.

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