Bücher mit dem Tag "soziale konflikte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "soziale konflikte" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches On Beauty (ISBN: 0143037749)
    Zadie Smith

    On Beauty

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Cosmogirl
    Tolle Sprache
  2. Cover des Buches Der weiße Tiger (ISBN: 9783406715099)
    Aravind Adiga

    Der weiße Tiger

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Erzählt wird die Geschichte von Balram, der in einer der untersten Kasten des Landes aufwächst. Obwohl er gut in der Schule ist, wird er nach ein paar Jahren von der Schule genommen und muss arbeiten gehen, weil die Familie Geld braucht. Mit Intelligenz und Hartnäckigkeit schafft er es Fahrer des reichsten Mannes im Ort zu werden. Mit dessen Sohn verschlägt es ihn irgendwann nach Dehli und Balram entdeckt eine für ihn völlig neue Welt. Drogen, Alkohol, Sex… aber vor allem erkennt er, dass er als Diener niemals eine Chance haben wird ein besseres und unabhängiges Leben zu führen und so beginnt er Pläne zu schmieden…

    Aravind Adiga erzählt hier einen Roman in Briefform. Den Adressaten finde ich fragwürdig, aber nun gut. Sein Schreibstil ließ sich flüssig lesen und konnte mich fesseln. Mit Witz, Charme und durchaus unmoralisch schildert er mit diesem Roman ein vermutlich recht realistisches Bild Indiens und verschafft dem Leser tiefe Einblicke in die Kultur und Denkweise des nach wie vor am Kastensystem festhaltenden Systems. Ich habe mit viel Interesse den durchaus unmoralischen Aufstieg dieses armen Jungens verfolgt und konnte mich trotz der Art und Weise mit der er seinen Aufstieg schafft für ihn freuen. Diese indische Version des amerikanischen Traums kann ich absolut empfehlen! 

  3. Cover des Buches Wer Lügen sät (ISBN: 9783442487639)
    Robert Wilson

    Wer Lügen sät

     (8)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer
    Sabrina Melo, die Tochter des skrupellosen brasilianischen Multimillionärs Iago Melo, wird in São Paulo entführt. Dieser engagiert den Spezialermittler Charles Boxer, spielt aber sein eigenes gefährliches Spiel. „Sie kommen nicht in meine Position, wenn Sie nicht einen geschärften Kern aus Stahl haben, Mr Boxer.“ Die Charakterisierung dieses Ego-Monsters lässt einen automatisch an andere Egozentriker denken. „Er hat getan, was 'er' tun wollte. Ja, nur 'er' weiss, wie man es macht. Es hat meine Mutter wahnsinnig gemacht, und dann hat es 'mich' wahnsinnig gemacht. Deswegen musste ich von ihm weg. Und wegen seiner Wutausbrüche.“

    „Wer Lügen sät“ ist der nunmehr vierte Band um den Entführungsspezialisten Charles Boxer, einem der ungewöhnlichsten und überzeugendsten Krimihelden der letzten Jahre. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Robert Wilsons Protagonisten es so an sich haben, gescheite Sachen über die Welt, das Leben und die menschliche Existenz von sich zu geben.

    „Bald wird es überall in der entwickelten Welt so sein“, sagte Melo, hob die Hand und wischte über das Glas. „Die Menschen glauben es nicht, aber es wird so kommen. Die Superreichen werden von Gebäude zu Gebäude fliegen, um die immer zahlreicher werdenden wütenden, verarmten Massen zu meiden.“

    „Ich habe neulich den Artikel eines amerikanischen Journalisten gelesen, der einen Vorschlag gemacht hat, wie man die Ungleichheit beenden könnte“, sagte er nach einer Weile und überraschte Boxer mit dem abrupten Themenwechsel. „Er wollte alle private Security verbieten lassen. Die Idee war, dass die Reichen dann nicht mehr geschützt sein würden. Entweder sie würden ihren Reichtum verschenken, oder er würde ihnen von den weniger Glücklichen gewaltsam genommen werden.“

    „Wer Lügen sät“ erzählt nicht nur eine Geschichte, sondern mehrere. Neben Sabrina Melo wird auch der Architekt Julião Gonçalves, der in einer von Iago Melos Baufirmen angestellt gewesen war, entführt. Zudem ist vor vielen Jahren die Schwester von Eiriol Lewis in London verschwunden, die Boxer ausfindig machen soll. Und auch Charles Boxers familiäre Verhältnisse, insbesondere das rätselhafte Verschwinden seines Vaters, kommen, wie schon in Robert Wilsons früheren Charles Boxer-Büchern, ausgiebig zur Sprache. Dass „Wer Lügen sät“ trotz der verschiedenen ineinander verwickelten Erzählstränge spannend bleibt, ist eine Meisterleistung.

    „Wer Lügen sät“ spielt in London und São Paulo, in ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Erzählt mit feinem psychologischen Gespür und einem ausgeprägten Sensorium für soziale und weltpolitische Konflikte, lehrt uns der Autor mehr über die Welt als viele gescheite Sachbücher.

    Robert Wilson verschafft dem Leser auch einen guten Einblick in die gesellschaftlichen Verhältnisse Brasiliens, wo Korruption, Zerstörung der Natur, Gangs, die sich blutig bekämpfen, die ungeheuere Diskrepanz zwischen dem Leben in den Favelas und den Villenvierteln „normal“ ist. Auch die Zeit der Militärdiktatur kommt zur Sprache. Doch vor allem wird gezeigt, wie sich soziale Konflikte nicht nur verschärfen, sondern in brutale Gewalt ausarten.

    Darüber hinaus ist „Wer Lügen sät“ auch die Geschichte von Boxers schmerzhafter Selbstfindung, bei der, wie das bei wirklichen Selbstfindungen so ist, fast alle Gewissheiten auf der Strecke bleiben.

    Robert Wilson, vertraut mit den Tiefen der menschlichen Seele, zeigt mit „Wer Lügen sät“ einmal mehr, dass wer etwas von der Welt verstehen will, am besten Krimis liest: Die Krimis von Robert Wilson.
  4. Cover des Buches Therapiestation (ISBN: 9783596184187)
    Kenzaburô Ôe

    Therapiestation

     (8)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Der Planet Erde wird aufgegeben, die Schwachen werden zurückgelassen und es sollte eine neue Erde gegschaffen werden - so der Plan, aber nach 10 Jahren kommen die Raumschiffe zurück und die Passagiere sind nicht einen Tag gealtert. Dann wird offenbar, dass in sogenannten Therapiestationen neue Menschen generiert wurden, die nun eine neue Generation Mensch erschaffen sollen...Liebe bleibt da auf der Strecke.
    Ich muss ehrlich sagen, diese Art der Literatur liegt mir nicht besonders. Ich mag zwar die Idee, aber das war auch schon alles. Es ist unpersönlich, schon fast unnahbar geschrieben. Eindeutig nicht mein Fall.
  5. Cover des Buches Norden und Süden (ISBN: 9783738654462)
    Elizabeth Gaskell

    Norden und Süden

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Pachi10

    Ich kenne und liebe die BBC Serie mit Richard Armitage und dachte, dass es Zeit wäre endlich einmal das Buch zu lesen.

    Margaret, eine Pfarrerstochter, verlässt mit Vater, Mutter und Dienerin den Gemeindebezirk Ihres Vaters im Süden Englands um in den Norden von England, in eine Industriestadt zu ziehen. Grund dafür ist der Vater, der in einer Glaubenskrise seinen Beruf als Landpfarrer nicht mehr ausüben kann oder möchte.

    Der Unterschied ist wie Tag und Nacht. Der grüne, ruhige Süden gegen den rauchigen, geschäftigen Norden. Anfangs weiss Margaret nichts mit sich anzufangen, bis sie Einheimische aus dem Arbeitermilieu kennenlernt, Freunde findet und immer mehr zu der Einsicht kommt, wie anders das Leben sein kann, doch nur weil es anders ist, muss es nicht unbedingt schlecht sein. Besonders ein Schüler Ihres Vaters, John Thornton, ein Fabrikant, wird von ihr Anfangs sehr abschätzig behandelt. Wie könnte sich ein Händler/Fabrikant als Gentleman erweisen? Doch weit gefehlt und Margaret muss erkennen, dass schnell gefassten Vorurteile, völlig zu Unrecht bestehen.

    Elizabeth Gaskell mag zwar Liebesgeschichten geschrieben haben, doch sie hat nie ihre Augen vor den sozialen Missständen und der industriellen Revolution verschlossen und geht in ihren Romanen auch hart zu Gericht mit der sogenannten High Society Londons, der noblen Gesellschaft, den Ladys und Gentlemen. Ich mag diesen Roman ganz besonders, auch wenn die Fernsehserie sich doch etwas unterscheidet vom Buch und der Roman nicht ganz so leidenschaftlich ist. So fand ich die Geschichte trotzdem wunderschön und man kann sich den Umbruch, der damals durch das Land ging, wirklich vorstellen. Die Armut, die Ausbeutung der Arbeiter und die Unbedarftheit eines jungen Mädchens aus gutem Hause dass die Realität eine ganz andere und das Leben wirklich hart sein kann

  6. Cover des Buches América (ISBN: 9783423148092)
    T. C. Boyle

    América

     (254)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Diese Buch weilte zu lange auf meinem SUB. Es hat mich nicht losgelassen, ich wurde in die Geschichte hineingezogen wie ein Blatt in einem Strudel. Kein Entrinnen. Zum Glück.


    Zur Story:

    Delany M., stinkreich, wohnt mit seiner Frau Kyra (erfolgreiche Maklerin) in Arroyo Blanco Estates, in einer Wohnanlage unweit von L.A. Eine hohe Mauer schützt das 'Idyll' nicht nur vor Coyoten, nein auch die  illegalen Einwanderer sollen brav draussen bleiben.


    Delany arbeitet zu Hause, schreibt Kolumnen über Natur und Ökologie für Zeitschriften.

    Eines Tages läuft ihm ein Illegaler Einwanderer vor seinen wachsgepflegten Acuro Vigor GS, es kommt zum Crash.

    Delany speisst ihn mit 20 Dollar ab.. Schwer verletzt schafft es Candido (so heisst der unglückliche) zurück in den Canyon, zu seiner schwangeren Frau America. Der Canyon ist ihr gemeinsamer Zufluchtsort. Nun ist es America die sich aufmacht auf die Suche nach Arbeit, nach ein par Dollar, Candido schafft es nicht nach dem Unfall den Canyon hochzusteigen.


    Was die beiden Mexicaner nun erleben, wie sie ausgenützt werden, welchen Hass sie täglich spüren, beschreibt Boyle sehr eindrücklich.

    Überleben ist alles. 

    Auf der anderen Seite Delany und Kira - purer Gegensatz. Ein Leben im Überfluss.


    Immer wechselnd einmal aus der Sicht der Einwanderer, dann wieder aus der Sicht der reichen Weissen Familie um Delany spitzt sich der Plott zu einer Tragödie, einem Inferno, und das alles in einer grossartigen Sprache erzählt bei der man auch immer wieder schmunzeln muss, selbst im grössten Disaster - so einmalig sind die einzelnen Situationen beschrieben.

  7. Cover des Buches Tod und Nachtigallen (ISBN: 9783423142281)
    Eugene McCabe

    Tod und Nachtigallen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Shannon
    Eugene McCabe steht für großes irisches Drama - und das liefert er hier im historischen Kontext beeindruckend ab.
    Zur Zeit Parnells lebt Beth mit ihrem Vater auf einem Landsitz im Norden der Insel - County Fermanagh. Der Hass zwischen Katholiken und Protestanten geschürt durch die katastrophale Kartoffelhungersnot ein paar Jahrzehnte zuvor schwelt stark in der dort lebenden Bevölkerung. Beth selbst steht schwer unter dem Eindruck der Misshandlung ihrer Mutter durch ihren vermeintlichen Vater Bill Winters. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Beths Mutter zur Zeit der Heirat mit ihm schwanger war und Beth somit "untergejubelt" hat. Bill reagierte mit Trunksucht und Gewalt. Die Mutter starb bei einem dramatischen Unfall ein paar Jahre zuvor.
    Nun ist Beth 23 und just an diesem Geburtstag will sie das verhasste Zuhause verlassen - mit Hilfe von Liam Ward, ihrem Liebhaber, von dem sie schwanger ist. Der Plan ist, Bills Gold zu stehlen und gemeinsam ein neues Leben abseits der Heimat zu beginnen.
    McCabes Buch schwankt zwischen zermürbenden Emotionen und traumhaft schönen Landschaftsbeschreibungen. Nichts gilt als sicher, keiner ist nur gut oder böse. Dies ist sicherlich eine Stärke des Werks. Nicht mal die Protagonistin schafft es ins Herzen des Lesers - und alles steuert dem vernichtenden Ende zu. Mit Leichtigkeit wird man ins Irland des ausgehenden 19. Jahrhunderts entführt mit all seiner Wut und Rohheit, dem Hass gegen die Besatzer und dem Willen eine bleibende Ordnung in die Dinge zu bringen. Ein großartiger Blick fürs historische Detail und den Zeitgeist aber auch für die Lebensumstände der damaligen Bevölkerung begleitet den Leser auf seiner Reise. Die Ambivalenz der Figuren verstört und begeistert zugleich. McCabe ist hier Großartiges gelungen. Eindeutige Leseempfehlung.
  8. Cover des Buches Die Geschichte des Neuzeitmagiers: Der gestohlene Schatz (ISBN: B07K33SSZ9)
    Marlene von Hagen

    Die Geschichte des Neuzeitmagiers: Der gestohlene Schatz

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Meine_Magische_Buchwelt
    Der junge Magier Samuel tritt vor den Ältestenrat, um zur Verteidigung des Landes an die Grenze im Norden geschickt zu werden. Bevor ihm dies gestattet wird, muss er sich dem Gefolge der berühmten Magierin Leyna anschließen und sie in den Süden des Landes begleiten. Auf ihrer gemeinsamen Reise erkennt er, dass es noch etwas anderes im Leben gibt, als den Krieg: Er verliebt sich. Aber er kann diese Frau nicht haben, denn sie ist einem anderen versprochen. Als er von vermehrten Angriffen an der Grenze hört, muss Samuel sich entscheiden, ob er Leyna weiterhin folgt. Sein Herz allein kennt die Antwort.

    Meine Meinung:

    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich soweit ganz gut lesen. Erzählt wird die Geschichte dabei aus mehreren Perspektiven, so dass man einen guten Überblick behält und die einzelnen Charaktere etwas besser kennenlernen kann. 

    Die Charaktere haben mir im großen und ganzen eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn ich in diesem Band noch keine richtige Nähe zu ihnen aufbauen konnte. 

    Die Grundidee an sich fand ich wirklich interessant und auch die Umsetzung und der Weltenaufbau ist der Autorin insgesamt gelungen, doch fehlte es mir hier irgendwie an Spannung. Die Handlung verlief oftmals etwas zäh, so dass ich das Buch häufig zur Seite gelegt habe und nur langsam voran gekommen bin. Die Geschichte endet schließlich mit einem Cliffhanger, doch bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde. 

    Fazit:

    Ich lese die Bücher von Marlene von Hagen immer sehr gerne und auch diese Grundidee fand ich wieder durchaus interessant, nur konnte ich der Geschichte an sich leider nur sehr wenig abgewinnen. Irgendwie hat sie meinen Geschmack nicht so ganz getroffen. Von mir gibt es daher leider nur knappe 3 Sterne. 

  9. Cover des Buches Die deformierte Gesellschaft (ISBN: 9783548364407)
    Meinhard Miegel

    Die deformierte Gesellschaft

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Fernab vom täglichen Polit-Theater analysiert Meinhard Miegel scharfsinnig die gegenwärtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage Deutschlands. Dabei tritt offen zu Tage, dass die Deutschen sich einen Wohlfahrtsstaat leisten, der schon seit Jahrzehnten nicht mehr finanzierbar ist. Fernab von jeder ökonomischen Realität werden in Deutschland Diskussionen geführt, die aufgrund des angestrebten gesellschaftlichen Konsens meist im Sande verlaufen. Deutschland ist zu einer "Puppenstubengesellschaft" mutiert, in der zwar gern und ausdauernd diskutiert ,aber kaum noch tiefgreifende Reformen angegangen werden. Wie nötig dies wäre, zeigt Miegel am Beispiel der demografischen Entwicklung, welche unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren nachhaltig verändern wird. Zu hoffen ist, dass Miegels Kritik auf offene Ohren stösst und dass endlich wieder Reformen in unserem Land angepackt werden.Reformen von oben nach unten und nicht wie derzeit praktiziert von unten nach oben zu Lasten der Kleinen ( Hartz IV , Gesundheitsreform etc. ).
  10. Cover des Buches Paris Trout (ISBN: 9783596185818)
    Pete Dexter

    Paris Trout

     (9)
    Aktuelle Rezension von: KruemelGizmo
    Buchrückseitentext:
    Das Südstaatennest Cotton Point, Georgia zu Beginn der fünfziger Jahre. Die Brüchigkeit der Kleinstadtidylle wird offenkundig,  als der weiße Ladenbesitzer Paris Trout ein schwarzes Mädchen brutal erschießt. Trouts Weigerung, sein Unrecht einzusehen, entlarvt ihn als skrupellosen Unmenschen. Jedoch wagt keiner der Anwohner, sich ihm in den Weg zu stellen. Als Anwalt Harry Seagraves versucht, Trout zur Verantwortung zu ziehen, kommt es zur Katastrophe. 

    Paris Trout, ein weißer Ladenbesitzer der auch Geld verleiht, erschießt bei dem Versuch Geld einzutreiben ein 14-jähriges schwarzes Mädchen. Trout glaubt sich im Recht und ist der festen Überzeugung das ihn niemand verurteilen wird, sein Anwalt Harry Seagraves sieht die Sache nicht ganz so optimistisch. Und tatsächlich verliert Trout den Prozess und wird verurteilt. Während der Vorbereitung zum Prozess und Währenddessen wird immer klarer das mit Trout etwas nicht stimmt. Er entwickelt eine Paranoia gegenüber seinen Mitmenschen und gegenüber dem Staat und misshandelt seine Frau. Die Einwohner von Cotton Point tun nichts, teilweise aus Ignoranz und verstecktem Rassismus und teilweise aus Angst vor ihm. Keiner will sehen wie sich die Lage immer weiter zuspitzt und auf eine Katastrophe zusteuert. 

    Zum Buchrückseitentext ist zu sagen das nicht Harry Seagraves ihn zur Verantwortung zieht, sondern er ist sein Anwalt und versucht den Prozess, zwar widerwillig, zu gewinnen. 

    Das Buch glänzt vor allem durch die Charkteren der verschiedenen Protagonisten, denen in den einzelnen Kapiteln ihr Leben um und mit den Ereignissen viel Raum gegeben wird. Vorallem die Ermordung des Mädchens und die Misshandlungen an der Ehefrau werden ungeschönt, klar und für mich aus einer kalten Distanziertheit beschrieben. Eines der Themen ist natürlich auch der Rassismus, der hier oft nur unterschwellig zu Tage kommt, dafür aber nicht weniger verwerflich ist und vielleicht auch deswegen gefährlicher ist. 
    Zwischendurch war ich allerdings immer wieder ein wenig irritiert, da ich das Gefühl hatte das Buch wird nicht linear erzählt und fragte mich wieviel Zeit den verstrichen ist, oder liegen die Ereignisse sogar davor? Vor allem zum Schluss kam dues sehr zum tragen und störte mich doch dann richtig. 

    Zum Schreibstil ist zu sagen, das er flüssig zu lesen ist und einen durch die Seiten fliegen lässt. Alles in allem ein gutes Buch mit Ecken und Kanten das von mir 4 Sterne bekommt.
  11. Cover des Buches Deutsches Reich 2014 (ISBN: 9783938719329)
    Heiger Ostertag

    Deutsches Reich 2014

     (2)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Der fiktive Roman lässt sich gut lesen. Im Buch wird nicht nur beschrieben wie sich das Deutsche Reich entwickelt hätte, sondern auch andere Länder, wie die USA, Russland, Großbritannien und auch das Osmanische Reich. 

    Es ist schon recht glaubhaft und möglich.

  12. Cover des Buches Der Psalmenstreit (ISBN: 9783492960373)
    Maarten 't Hart

    Der Psalmenstreit

     (17)
    Aktuelle Rezension von: smutcop
    Holländer streiten sich 1776 über die Art und Weise, wie in der Kirche die Psalmen gesungen werden sollen. Das Buch handelt vor dem Hintergrund des Lebens des Holländischen Reeders Roemer und ich denke wenn sich das Werk mehr mit ihm und weniger mit den Psalmen beschäftigt hätte, wäre es viel interessanter geworden. Der absurde Streit läßt das Buch zur Groteske/ Komödie mutieren, der ich nicht viel abgewinnen konnte.
  13. Cover des Buches In Almas Augen (ISBN: 9783453437913)
    Daniel Woodrell

    In Almas Augen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Das Buch sollte nicht als Krimi vermarktet werden, denn das weckt falsche Erwartungen, wie man auch manchen Rezensionen entnehmen kann. Der Brand mit den vielen Todesopfern ist Aufhänger, ist der Punkt, am dem letztlich alles zusammenläuft, aber letztlich ist er Hintergrund. Es geht nicht darum, wer nun für diesen Brand verantwortlich ist. "In Almas Augen" schildert eine kleine trostlose Stadt aus den Augen verschiedener Bewohner, begleitet diese episodenhaft durch ihr Leben. Und dies geschieht auf elegante, mitreißende Weise. Die verschiedenen Blickwinkel erlauben es dem Leser, sich nach und nach ein umfassendes Bild zu machen, Lücken werden gefüllt, Fragen werden beantwortet, Zusammenhänge erschließen sich. In schöner, nie übertreibender, nie plakativer Sprache wird die Stadt mit ihren Leuten zum Leben erweckt, man spürt die Atmosphäre, oft auch die Hoffnungslosigkeit. Die bittere Armut von Alma, ihre Hingabe für ihre Familie, ihre Schicksalsschläge...man spürt es beim Lesen, man fühlt mit. Weniger Schriftsteller können mit so wenigen Worten so überzeugend eine literarische Welt erschaffen. Die Charaktere haben alle echte Persönlichkeit, sind nicht austauschbar, sind nicht einfach nur "gut" oder "böse", sondern wie im wirklichen Leben eine Mischung von beidem. Sie sind echt.

    Wer das Buch als Krimi liest, oder wissen möchte, was nun bei dem Brand geschah, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Wer eine kleine Reise in diese trostlose Stadt unternehmen und das zwischenmenschliche Geflecht seiner Bewohner erforschen möchte, der wird das Buch genießen.
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