Bücher mit dem Tag "sozialer abstieg"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sozialer abstieg" gekennzeichnet haben.

31 Bücher

  1. Cover des Buches Ein plötzlicher Todesfall (ISBN: 9783548285283)
    Joanne K. Rowling

    Ein plötzlicher Todesfall

     (774)
    Aktuelle Rezension von: fayreads

    In der Kleinstadt Pagford stirbt Barry Fairbrother. Die AnwohnerInnen sind erschüttert über seinen plötzlichen Tod, doch mit dem Todestag wird der Abgrund der Stadt deutlich. Fairbrother war ein bedeutendes Gemeinderat-Mitglied und nun ist ein Platz frei, den viele wollen, aber nur einer bekommen kann. 


    Diese Streitereien bekommen auch die Kinder der Kleinstadt-PolitikerInnen mit und auch sie haben einige Schwierigkeiten in ihrem Leben. Doch sie können nicht tatenlos zugucken und hacken die Homepage des Gemeinderats und offenbaren nach und nach immer mehr Geheimnisse.

    Fazit: 


    Durch die Autorin hatte ich gewisse Ansprüche und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs hatte ich eine andere Geschichte erwartet, doch der Kleinstadt-Krieg, den ich bekommen habe, habe ich auch gerne gelesen. 

    Leider waren es mir zu viele Figuren, da ich die ersten 200 Seiten damit verbracht habe, mich zu fragen, welche Sicht ich gerade lese und wer das noch einmal war. 

    Außerdem waren mir die Jugendlichen etwas zu gewollt wild geschrieben. Sie dachten eigentlich immer nur an Sex oder wie sie ihre Eltern ruinieren können und das war mir etwas zu viel. Bei den Jugendlichen hätte ich auch gerne mehr über Gaia gelesen, die mir etwas zu kurz kam, obwohl sie eigentlich ein interessanter Charakter war. 

    Das Ende war extrem deprimierend. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung auf ein Happy-End, doch dann wurde ich enttäuscht. Ich hätte mir eindeutig ein anderes Ende gewünscht und wenigstens ein paar Figuren ein schönes Leben gewünscht. 

  2. Cover des Buches Vom Winde verweht (ISBN: 5051890268310)
    Margaret Mitchell

    Vom Winde verweht

     (756)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Hier wird die Geschichte der temperamentvollen Scarlett OHara erzählt. Rhett Butler  kämpft um das Herz der eigenwilligen Südstaatenschönheit. Doch bevor sie sich mit ihm einlässt muss sie erst schwere Enttäuschungen einstecken. Sie bricht die Herzen von vielen Herren und sie hat ihren ganz eigenen Plan und will ihrem Vater alles recht machen, aber auch ihrem Kopf und Herz folgen. Es ist ein Klassiker der Weltliteratur und Margaret Mitchell hat hier die Geschichte der Südstaaten großartig niedergeschrieben und eingebettet, in eine der größten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte .

  3. Cover des Buches Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ISBN: 9783551359414)
    Christiane F.

    Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

     (2.303)
    Aktuelle Rezension von: chaoswoelfin

    "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" habe ich dieses Jahr noch einmal gelesen, nachdem ich es in meiner eigenen Jugend (schätzungsweise 14-15 Jahre alt) schon einmal gelesen hatte.

    Sicherlich ist das Buch nicht für jedermann; ich finde es aber gerade in Hinblick auf meinen Beruf (Sozialarbeiter) sehr wichtig und interessant.
    Die Sprache ist sehr rau, das Mädchen Christiane sicherlich kein Protagonist den man "gerne hat" - aber gerade wegen der schonungslosen Offenheit so wichtig!

    Ich finde fast, jeder Jugendliche sollte das Buch gelesen haben!

  4. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (767)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Kind 44 war jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und dann durch einen netten Zufall hab ich das Buch dann geschenkt bekommen. Nun lag es aber wieder auf meinem SUB und gammelt da vor sich hin.

    Nun hab ich mir endlich den Mut gefasst und das Buch in die Hand genommen und es hat mich wirklich aus den Socken gehauen.

    Ich dachte natürlich das es hier um harten Toback geht aber ich war nicht auf das vorbereitet.

    Allem voran die Grausamkeit des russischen Staates hat mich komplett aus den Socken gehauen. Mir war nie bewusst unter welchem Druck die Menschen gelebt haben müssen.

    Die Angst zu verhungern oder in ekelhaften Lebensverhältnissen zu leben, war fast an der Tagesordnung.

    Kein Schritt konnte gemacht werden ohne die Angst zu haben, verpfeifen zu werden.

    Wir schreiben das Jahr 1953. Wir befinden uns in Russland und jeder mit ein bisschen geschichtlichen Wissen, hat ein wenig die Vorstellung das es zur Stalins Zeiten nicht so rosig für die Bevölkerung aussah. Auch ich wusste zwar Eckpunkte aber das was das Buch so schonungslos berichtet, war leider bittere Realität. Hunger, Verlustängste und Vertrauensbrüche standen leider auf der Tagesordnung. Eine grausame Welt, die für viele Menschen leider Realität war.

    Zusammen mit dem erfolgreichen Leo Demidow stolpern wir über einen Fall, der grausam genug ist aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Ein Kind ist gestorben, aber niemand will ermitteln. Es war ein Unfall.

    Doch Leo glaub dem ganzen nicht und fängt an selbst zu ermitteln. Nur leider macht ihm das Regime immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Er wird als Verräter gejagt und geächtet.

    Damit beginnt eine knallharte Reise.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, aber leider tröpfelt die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Durch die Grausamkeit des russischen Staates, tretten die Morde fast schon in den Hintergrund. Ein stückweit denke ich das es wollt war, aber Kinder sterben auf grausame Weise und irgendwie niemanden scheint es zu interessieren. 

    Der Tod der Kinder, rückt eigentlich immer etwas in den Hintergrund. Es wird sehr deutlich das der Schwerpunkt eher woanders liegt.

    Es macht das Buch dadurch nicht schlecht aber macht einen stutzig. 

    Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, den der Plotwist hat mich wirklich umgefegt.

    Also wirklich umgefegt.

    Ich hab das Buch kurz weg legen müssen, um damit klar zu kommen.


    Kurzum: Jeder der diese Buch liest muss sich auf einiges gefasst machen.

    Es ist nicht mein Highlight und ich würde es nicht nochmal lesen, aber es hat sich sein Platz in meinem Regal auf jedenfall verdient.

  5. Cover des Buches Kleiner Mann – was nun? (ISBN: 9783311220015)
    Hans Fallada

    Kleiner Mann – was nun?

     (238)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    Hans Falladas 1932 erschienenen Roman „Kleiner Mann - was nun?“ ist nicht nur mit seinem Titel bis in die heutige Zeit bekannt und aktuell. Der ganze Roman - die ersten gemeinsamen Jahre von Johannes Pinneberg und seiner Frau Emma „Lämmchen“ erzählt eine Geschichte von zeitloser Bedeutung. Die Pinnebergs kommen aus der schlesischen Provinz, wo sie in der kärglichen Engstirnigkeit der Kleinstadt zueinander finden und in ein Leben starten, das lauter Widrigkeiten aufhäuft, die gelichwohl niemals übertrieben, sondern vielmehr im Gegenteil als zeittypisch erscheinen. Die Hilflosigkeit Pinnbergs gegenüber seinen Chefs und später gegenüber dem Staat - ja: dem Teil des Staates, der für die Fürsorge zuständig wäre - ist schreiend ungerecht. Die Realitätsnähe dieser Ungerechtigkeiten, die plastischen Auswüchse der Hilflosigkeit, der sorgsam bewahrten Anständigkeit und der bis zum Schluss aufrecht erhaltene Wille, alles richtig zum machen, sind glaubwürdig, rührend und immer wieder auch gallenbitter komisch. Fallada hat ein Gespür für plötzlichen Witz - und muss ihn auch haben, weil sonst die Geschichte des fortwährenden Misserfolgs der liebenden Eheleute Pinneberg und Lämmchen mit ihrem „Murkel“ kaum erträglich wäre.

    Pinnebergs Courage hält bis fast zur letzten Seite, doch dann ist die Sohle erreicht: „Ordnung und Sauberkeit: Es war einmal. Arbeit und sicheres Brot: Es war einmal. Vorwärtskommen und Hoffnung: Es war einmal. Armut ist nicht nur Elend, Armut ist auch strafwürdig, Armut ist Makel (…).“ (S. 546) Spätestens hier ist man froh über die sozialen Leistungen, die in Deutschland seit Kriegsende, insbesondere durch die deutsche Sozialdemokratie, erreicht wurden. 

    Ich war über die Frische des Textes, über die Farbkraft des Zeitdokumentes erstaunt, das mit unverstelltem Erzählfluss die Vergangenheit heraufbeschwört und dabei das Zeitlose transportiert. Ich freue mich auf die nächsten Romane von Fallada, die hier schon auf mich warten.

  6. Cover des Buches Der Gott der kleinen Dinge (ISBN: 9783596521685)
    Arundhati Roy

    Der Gott der kleinen Dinge

     (299)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Zusammenfassung vermittelt, dass es um eine verbotene Liebesgeschichte geht. Das kommt schon auch vor, ist aber so gering, dass es eigentlich nicht auf den Buchrücken gehört.Arundhati Roy führt bereits im ersten Kapitel unerträglich viele Personen ein und springt dann fröhlich von Zeiten, Orten und Personen hin und her. Das ist nicht toll sondern nervig. Die zahlreichen Metaphern wirken oft aufgesetzt und zu gewollt. Die Geschichte der Zwillinge hat gute Ansätze, aber leider verläuft sich die Geschichte dann immer wieder. Das furchtbar tragische Ereginis schwebt über allem und wird immer wieder angedeutet. Als es dann soweit ist, verpufft das ganze sehr schnell. Weil das Buch seit Jahren gekauft wird, zahlreiche Fans und Preise bekommen hat, waren meine Erwartungen sehr groß. Leider ist dieses Buch nichts für mich. Literatur ist auch immer Geschmackssache, Gott sei Dank.

  7. Cover des Buches Fegefeuer der Eitelkeiten (ISBN: 9783499236747)
    Tom Wolfe

    Fegefeuer der Eitelkeiten

     (111)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Heutzutage strotzen Bestseller im üblichen Skandinavien-Format mit blutrünstigen Perversionen wie zerstückelten Frauenleichen schon auf der ersten Seite, um die Lesermassen einzufangen. Das ist im Grunde nicht wirklich Literatur, sondern Schund, auf differenzierte Figurenausgestaltung wird meist verzichtet.

    Tom Wolfe würde heutzutage mit seinem vor 35 Jahren erschienen Thriller im Jahre 2023 wahrscheinlich keinen Verlag mehr finden, weil er sich im ersten Kapitel nicht mit Morden abgibt, sondern lediglich zwei Belanglosigkeiten schildert: Die missratene Publikumspräsentation eins Politikers und die Probleme eines Millionärs mit seinem Dackel, dem Telefon und seiner Gattin. Und zu allen Unglück sind die ersten 40 Seiten seines sich über 80 Seiten erstreckenden Romans überwiegend als innerere Dialoge verfasst.

    Dass man die ersten 40 Seiten dennoch wie im Rausch liest und einfach nicht mehr aufhören kann, dass dies ein absoluter Page-Turner ist, liegt an seiner irrwitzigen Humor, den aus dem Alltag nachvollziehbaren inneren Probleme der Protagonisten und seiner unaufdringlichen und um so prägnanteren Figurengestaltung. 

    Tom Wolfe gelingt es sogar, Sexszenen erotisch prickelnd zu verfassen, ohne auch nur einen einzigen Nippel, Pimmel oder sonstwas zu erwähnen. Er wagt es hierbei sogar, sich der griechischen Mythologie zu bedienen, die in diesem Detail wohl nur den wenigsten Lesern geläufig sein dürfte: "Priapus", jener Lust und Samen verspritzende Nebengott mit dem Riesenphallus in wenigen Passagen quasi nebensächlich zu erwähnen, das genügt ihm - und genügt dem Leser, um sich fiebernd auf diesen großartigen Sex-and-Crime-Thriller einzulassen.

  8. Cover des Buches Die zwei Leben der Florence Grace (ISBN: 9783548291857)
    Tracy Rees

    Die zwei Leben der Florence Grace

     (110)
    Aktuelle Rezension von: AmberStClair

    Klappentext:

    Der emotionsgeladene neue Roman der Bestsellerautorin von "Amy Snow"

    Die Waise Florrie Buckley wächst wild und glücklich bei ihrer Großmutter in den weiten Mooren von Cornwall auf. Kurz vor dem Tod offenbart die alte Frau das Geheimnis ihrer wahren Herkunft: Florrie ist Teil der reichen Grace-Familie. Mit dem Umzug zu ihrer unbekannten Familie nach London, verändert sich ihr ganzes Leben.
    Fortan ist sie für alle nur noch Florence Grace. Doch in der großen Stadt bei der fremden Familie fühlt sie sich nicht willkommen. Als ihr vermeintlicher Cousin Turlington auf der Bildfläche erscheint, findet sie in ihm endlich einen Freund. Über die Jahre entwickeln sich zwischen den beiden leidenschaftliche Gefühle. Aber der charismatische Turlington hat dunkle Geheimnisse.


    Meine Meinung:

    Gefühlvoll und mit viel Liebe wird hier die Geschichte von Florie Buckle erzählt. Als sie nach London zu der Familie ihrer verstorbenen Mutter muß, wird sie sie zu Florence Grace. Man durchlebt jeden Abschnitt ihres Leben, das Höhen und Tiefen hat. Ihre erste große Liebe und den Schmerz das sie nicht in Erfüllung gehen kann. Am Ende jedoch findet sie ihr Glück und ihre Liebe zu ihrer Heimat in Cornwall geben ihr halt.

    Ein wunderbares Buch mit viel Herzenswärme geschrieben. Jeden Abschnitt durchlebte man mit und man konnte sich alles klar vorstellen. Die Autorin hat in einem guten Erzähler Stil diese Geschichte nieder geschrieben. Die ganzen Emotionen der einzelnen Personen gut beschrieben. Die malerische Landschaft Cornwalls sehr gut wiedergegeben. Man fühlte und man litt mit.

    Ein fesselnde Geschichte und ein gut durchdachtes Ende!

    Ich habe jede Seite mit Begeisterung gelesen.

  9. Cover des Buches Und was machen Sie beruflich? (ISBN: 9783257235067)
    Rolf Dobelli

    Und was machen Sie beruflich?

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Meine Meinung

    Ich hab das Buch mit einer hohen Erwartung begonnen, da der Klappentext und der Titel recht interessant und lustig klang. Auch die Zitate des Klappentextes versprachen ein kurzweiliges Lesevergnügen; „Unterhaltung auf hohem Niveau […]“, um eines davon zu nennen. Leider aber erwies sich dieses Buch als langatmige Handlung ohne roten Faden. Das Buch war bespickt mit belanglosen und derartig „nicht sinnvollen“ Szenen und Beschreibungen, die das Werk derartig uninteressant machten, dass ich gezwungen war, es fertig zu lesen. Stark aufgefallen sind mir Szenen, die unverständlich durch – meist wirtschaftliche – Synonyme erklärt wurden, was zur Folge hatte, dass ich kaum etwas verstanden habe. Man konnte dem Geschehen nur schwer folgen, und somit verlor sich auch die Leselust komplett, da man keinen roten Faden und keine fixe Handlung finden konnte. Auch war meiner Meinung nach der Klappentext etwas irrführend, da (um nur ein Bespiel zu nennen) dieses vermeintliche Kündigungsgespräch auf einen Absatz abgetan war und da nicht mehr viel hinterherkam. Das Buch war schlichtweg enttäuschend und leider keine „Unterhaltung auf hohem Niveau“!

     

    Fazit

     

    Leider keine Empfehlung. Langatmig, zu komplizierte Erklärungen, kein roter Faden, verwirrend. Eine große Enttäuschung. Bin anderes von Diogenes gewohnt.

  10. Cover des Buches Die Glücklichen (ISBN: 9783442717101)
    Kristine Bilkau

    Die Glücklichen

     (122)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Die Cellistin Isabell und der Journalist Georg haben eine Familie gegründet. Sie teilen sich die Arbeit mit dem kleinen Matti, um beide ihrer Profession nachgehen zu können. Doch Isabell ist zerrissen zwischen der Liebe zum Söhnchen und der Verzweiflung, weil so viel zu tun ist.

    „Sie ist dünnhäutig geworden, es ist, als hätte ihre Wahrnehmung einen Filter verloren. Auch daran musste sie sich gewöhnen. Hört sie irgendwo ein Baby schreien, hebt sie den Kopf und spitzt die Ohren wie ein Tier, das Witterung aufnimmt, als könnte jeder Kinderlaut mit ihr zu tun haben.“ (Seite 59)

    Zunehmend überfordert beginnt Isabells Hand so zu zittern, dass sie nicht mehr spielen kann. Gleichzeitig wird Georgs Redakteursstelle gestrichen, was ihn zu folgender Aussage führt:

    „Ich frage mich, wie lange es hier so weitergehen kann. Ich fühle mich wie unter Wasser. Ich tauche, halte die Luft an, eine Weile wird es noch gehen, aber ich weiß, lange halte ich das nicht mehr durch.“ (Seite 195)

    Während der erste Teil des Buches noch von Freuden (vor allem am kleinen Sohn) erzählt, wird im zweiten Teil Isabells Resignation an der Gesamtsituation deutlich, die sich fast bis zur Depression steigert. Georg versucht an allen Enden und Ecken zu sparen, würde am liebsten aufs Land ziehen. Eine Vorstellung, die für Isabell völlig unmöglich ist. Die Eheleute sind nahe daran, sich zu verlieren.

    War ich anfangs noch begeistert vom bildlichen Schreibstil, der das Geschehen wie einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen ließ, zog mich der zweite Teil immer tiefer mit hinein in das emotionale Elend. Kristine Bilkau beschreibt Kleinigkeiten auf eine Weise, die mich tief im Inneren trifft. Als würde das Unglück mir selbst widerfahren. Dabei ist mir längst - im Gegensatz zu den Protagonisten - bewusst, dass Leben Veränderung bedeutet. Die jungen Leute brauchen lange, um selbst zu erkennen, dass vieles möglich ist, wenn sie sich nicht dagegen wehren.

    Fazit: Auch wenn dieses Buch sich niemals bei meinen Lieblingsbüchern einreiht, muss ich der Autorin für ihre präsente Beobachtungsgabe meine Hochachtung aussprechen. Ja, sie beschreibt das Leben, wie es nun mal ist: Mit schönen und nicht so schönen Seiten.

  11. Cover des Buches Ein Winter mit Baudelaire (ISBN: 9783492273435)
    Harold Cobert

    Ein Winter mit Baudelaire

     (96)
    Aktuelle Rezension von: VanessaM79

    Harold Cobert erzählt die Geschichte von einem Mann, der aufgrund von verschiedenen Schicksalen auf der Straße landet. Er erzählt mit sehr viel Feingefühl, ohne Übertreibung, trotzdem gnadenlos ehrlich. Das Buch ist bedrückend, weil man die Situation kennt - es kann jeden jederzeit erwischen. Bedrückend auch, weil man sich in der Rolle der "Wegschauer" wiederfindet.

    Die Einleitung seines Buches trifft es auf den Punkt: " Für sie, damit man sie nicht mehr ansieht ohne sie zu sehen".

    Ein Buch, das zeigt, was viele vergessen haben - nämlich , dass "Penner", "Bettler" und "Obdachlose" auch Menschen sind, die einmal ein anderes Leben hatten.

    Ein Buch, das man in der heutigen Zeit, wo sich jeder am nächsten ist gut gebrauchen kann. Hoffentlich wird es viel gelesen.

  12. Cover des Buches Nora oder Ein Puppenheim (ISBN: 9783872911797)
    Henrik Ibsen

    Nora oder Ein Puppenheim

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    "Nora oder Ein Puppenheim" ist ein Theaterstück in drei Akten von Henrik Ibsen. 

    Dieses Werk beschreibt die Probleme der damaligen Gesellschaft: Man ist glücklich, wenn man die Tochter versorgen kann. Man ist glücklich, wenn man verheiratet ist. Selbst Nora glaubt das auch bis sie bestecht wird ihre Geheimnisse ins Licht zu bringen. Nora fühlt sich in ihr Leben gefangen. Zuerst ihr Vater und jetzt ihr Ehemann Helmer behandeln sie wie ein Kind und nehmen Nora nicht ernst, obwohl sie bereits eine erwachsene Frau ist. Aber die alte Freundin von Nora, Frau Christine Linde, erkennt ihr Problem schnell und steht als wahre Freundin zur Hilfe bereit.

    Noras Geschichte lässt sich sehr schnell und einfach lesen. Ihre Geschichte war interessant zu lesen und ich bin gespannt, wie es auf einer Bühne aufgeführt wird. Am Ende werden die Leserinnen und Leser sehr überrascht, weil eine unerwartete Handlung zum Vorschein kommt. Die Entscheidungen von Nora kann ich gut nachvollziehen und ihre Entwicklung hat mich positiv überrascht. Für damalige Verhäktnisse hat Nora alles auf dem Spiel gesetzt und auch viel verloren, aber das wichtigste hat sie gewonnen: ihr wahres ich!

    Ein sehr gutes Buch, wo man auch einen richtig guten Eiinblick in die Gesellschaft der damaligen Zeit bekommt und wo man erfährt, wie die Stellung der Frau im 19 Jahrhundert so war. Dieser Klassiker verdient eindeutig 5 von 5 Sterne!


  13. Cover des Buches Weil wir glücklich waren (ISBN: 9783404160495)
    Laura Moriarty

    Weil wir glücklich waren

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Clari
    Zerbrochenes Familienglück.... Der Dachdecker lag in Mutters Bett, als unerwartet der Vater nach Hause kommt. Er versteht die Welt nicht mehr! Nach dreißig Ehejahren ist die Trennung der Eltern damit unausweichlich. Sie leben in Kansas City, und der Verkauf des gemeinsamen Hauses lässt nicht lange auf sich warten. Fazit: die Ehe war schon lange nicht mehr gut und hat die beiden Protagonisten weit voneinander entfernt. Veronica, die jüngere Tochter, studiert und schlägt sich mit dem Lernen und ihren Freunden herum. Die Krise ihrer Eltern nagt unbewusst an ihrem Dasein. Besonders ihre Mutter hat ihr Gleichgewicht verloren und nervt mit ihren Ratschlägen und diversen Anrufen. Zu beiden Eltern hat Veronica Kontakt und sieht sich immer wieder mit der Sorge ihres Vaters konfrontiert, dass sie ihr Leben nicht geregelt bekommen könnte. Er ist ein erfolgreicher aber cholerischer Anwalt, der allerdings den einzigen Halt bietet, wenn Veronica einmal gar nicht mehr weiter weiß. Ihr Weg an der Uni und mit ihren Freunden ist mit vielerlei Schwierigkeiten behaftet. Elise, die ältere und verständige Schwester, lebt in Kalifornien als viel beschäftigte Anwältin weit vom Schuss und setzt der Schwester ebenso zu wie die Eltern. Wie findet man aus dieser Krise heraus? In einem eindringlichen Plädoyer führt Laura Moriarty durch diesen Roman, der den Verlust aller Sicherheit und des Zusammenhalts in der Familie zum Thema hat. Von Glück darf man nicht sprechen, wenn die Mutter schließlich mit ihrem geliebten Hund Bowzer sogar ihre Bleibe verliert und bei der Tochter im Studentenwohnheim unterschlüpft. Traurig ist der Zerfall und der soziale Abstieg, in dem Veronica als Hauptzeugin auftritt. Vielleicht ein wenig zu weitschweifig gilt der Tenor des Romans der Ungleichheit von Mann und Frau, wenn es um die berufliche Fortentwicklung geht. Auch deshalb drängt der Vater seine Tochter Elise, nach der Geburt eines Kindes ihren Beruf nicht aufzugeben. Gekonnt aber wird das amerikanische Mittelschichtmilieu geschildert, in dem der soziale Aufstieg gleich nahe dem Abstieg liegt. Laura Moriarty mag nicht zu den ganz großen amerikanischen Autorinnen gehören, doch zeigt sie ein respektables Erzähltalent. Sie lebt mit ihrer Tochter in Kansas.
  14. Cover des Buches Junkgirl (ISBN: 9783407743855)
    Anna Kuschnarowa

    Junkgirl

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Hagicht

    Sex, Drugs & Rock'n Roll davon kann man hier nicht reden, obwohl es erst danach aussieht. Wie das halt so ist wenn man die rosarote Brille aufhat, alles so wunderschön. Aber der Alptraum der hier dann zur Realität wird ist so unglaublich Brutal das es dich noch lange nach dem lesen verfolgen wird. Auch mega packend geschrieben. Wahnsinn!!!

  15. Cover des Buches Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert (ISBN: B081K1M6JT)
  16. Cover des Buches Die Schulter des Riesen (ISBN: 9783744893435)
    Raffael Rauhenberg

    Die Schulter des Riesen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: dicketilla
    Gregor Bach, Silberschmied,34 Jahre.

    Eine einzige Unbeherrschtheit gab den Auslöser, der nichts mehr mit seinem unbeschwerten, sorglosen Leben gemein hatte. Doch wenig später musste er dieses Vorgehen teuer bezahlen - und jetzt durchlebte er das Leben derjenigen, die er doch einst so verachtete.

    "Sein altes Leben... Damals hatte er für seinen Wohlstand gearbeitet, nun arbeitete er an seiner Armut." (S.139)

    Es ist schon verstörend, wie schnell ein Mensch in eine ausweglose Situation, teilweise unverschuldet, gelangen kann. Wie das Labyrinth der behördlichen Unbegreiflichkeiten, ein Entkommen unmöglich machen. Sicher hat Gregor in manchen Momenten falsch gehandelt, aber wie sollte man ihm einen Vorwurf machen, in dieser surrealen Welt.
    Der Leser begibt sich mit ihm auf den Weg nach einem warmen Schlafplatz, landet in der Gruft, die ihren Namen zurecht trägt. Bettelt um einige Münzen, um sich sein Schließfach und einen Bissen leisten zu können. Sieht die verachtenden Blicke, die Scham, wie er sich vor seinen Kindern verbirgt.
    Aber dennoch verlor Gregor nicht seinen Blick für das Böse, den Dealern, die den Verfall von Menschen in Kauf nahmen, die Perversen, die sich an Jugendlichen, Kindern vergingen.
    So sieht er ein Ziel, dem jungen Ricky beizustehen, ihm einen Ausweg zu zeigen.

    Die Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt in Deutschland, wird als eine Geschichte der Gegenwart geschildert.Und diese Gegenwart lauert bereits vor unseren Türen, ist in unseren Städten präsent. Mich hat diese Geschichte sehr erschüttert, ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, in der die Kluften mehr und mehr auseinander driften.
    Raffael Rauhenberg baut seine Gesellschaftskritik geschickt in die Handlung ein. Seine Wortwahl präzise, mit einer Genauigkeit, die Bilder entstehen läßt, die man eigentlich nicht sehen mag, Gerüche denen man entfliehen möchte. Menschen formt, die selbst in ihrer abgrundtiefen Verachtung, dennoch ein wichtiger Teil der Handlung werden. Selbst in dieser Trostlosigkeit etwas wie Sorge, Freundschaft erblühen läßt. Er fordert den Leser auf sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, hinzusehen, was da so schief läuft. Eine Hand, die sich uns entgegenstreckt, oftmals keine andere Wahl hat, geschweige bekommt.
    Die Aroganz derer, die sich  im Schoße des Wohlstands befinden, sich dessen ganzen Ausmasses des Elends nicht bewusst sind, ihre Verachtung nach außen tragen.

    Ich kann dieses Buch nur jedem Leser empfehlen, sich dem Umstand seines eigenen Lebens bewusst zu sein. In einer Welt, in der Konsum immer mehr im Vordergrund zu stehen scheint, Altersarmut droht, Mieten unerschwinglich werden, man sich nie um seiner Sicherheit sicher sein kann, seine Werte zu überdenken, Menschlichkeit zu bewahren, auch denen gegenüber, die schon ganz unten angekommen zu scheinen.

    Es ist nur ein Buch, ein Buch mit einer Geschichte, aber die dennoch weiß den Leser zu erreichen, ihn nie in solch eine Situation gelangen läßt. Im wahren Leben ein Netzt gespannt wird, dass uns davor bewahren möge.

  17. Cover des Buches Der Trinker (ISBN: 9783752999402)
    Hans Fallada

    Der Trinker

     (72)
    Aktuelle Rezension von: KaterinaFrancesca

    Erwin Sommer hat eigentlich alles: eine Villa am Stadtrand, eine liebende Ehefrau und ein eigenes Geschäft. Doch der Schein trügt. Seit dem Ausscheiden seiner Frau aus dem Unternehmen entgleiten Sommer die Geschäfte, was er vor ihr zu verbergen versucht. Und in einem unbedachten Moment erliegt er der Versuchung des Alkohols. Immer tiefer lässt ihn Königin Alkohol sinken, sodass sein ganzes Leben vor dem Abgrund steht. 

    Selten hat ein Roman so starke Gefühle beim Lesen ausgelöst. Erwins Abwärtsspirale in die Sucht ist ungemein überzeugend und erschütternd. Aus dem so stillen und scheinbar ausgeglichenen Mann wird ein eifersüchtiger, paranoider Neider, der stets die Schuld bei anderen sucht, vornehmlich bei seiner Frau. Charakterlich macht er eine Drehung um 180 Grad und ist für den mental gesunden Leser kaum zu ertragen. An manchen Stellen habe ich Sommer regelrecht für seinen Egoismus gehasst und verachtet und hatte Mitleid mit allen Angehörigen von Alkoholabhängigen, die das durchmachen müssen. Je mehr Sommer der Königin Alkohol verfällt, desto labiler und unberechenbarer wird er. Er verschleudert das Familiensilber, während seine Frau mit Geschick versucht, die Firma zu retten. Das allerdings schmeckt Sommer überhaupt nicht. Dass seine Frau tüchtig ist, kann er überhaupt nicht leiden, besonders weil er weiß, dass sie tüchtiger als er ist. Kurzum sie besitzt Geschäftssinn, er jedoch nicht. Auf fatale Weise wird ihm sein (natürlich nicht bewusster) Chauvinismus zum Verhängnis, da sein ganzes Selbstbild darauf baut, dass er der Chef der Firma ist und sich um die Geschäfte zu kümmern hat. Anstatt einfach die Hilfe seiner Frau bei der Rettung der Firma anzunehmen, spielt er die beleidigte Leberwurst und trinkt sich bis zur Besinnungslosigkeit. Immer auf der Jagd nach dem nächsten Schnaps, versucht er, die Fassade aufrecht zu erhalten. Im Suff gelangt er an zahlreiche Halunken und Scharlatane, die ihn ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, und ein Schankmädchen bezirzt ihn so, dass er sie zur Königin Alkohol krönt. Es endet wie es enden muss ...

  18. Cover des Buches Wald (ISBN: 9783499267871)
    Doris Knecht

    Wald

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Schimmer

    Die Protagonistin beschreibt sehr ungeschönt und pragmatisch ihre neue Lebenssituation: durch äußere Umstände und die eigene Unachtsamkeit ist die erforderliche Modedesignerin ins totale soziale Abseits geraten. Das ist die Ausgangssituation, erst nach und nach erfährt man schweinchenweise die Ursachen und Etappen des Abstiegs, auch manches aus ihrem Leben davor.

    Sehr nachdenklich versucht Marian, ihre damaligen Beziehungen, Lebensumstände, Möglichkeiten und die jetzigen zu analysieren. Ohne  sicher zu sein, die absolute Wahrheit zu wissen. Keine Romantik und kein Selbstmitleid kommen auf,  sondern sehr ehrlich und ungeschönt wird geschildert, wie sie sich in den neuen Umständen einrichtet.

    Ein wertvolles Buch in meinen Augen, das Mut macht, wenn es anders läuft als erwünscht und erwartet.

  19. Cover des Buches Von einem Tag auf den anderen (ISBN: 9783442450749)
    Robert Mawson

    Von einem Tag auf den anderen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Anjaxxx
    Nachdem ich das Buch schon 2 mal abgebrochen habe, habe ich es nun im Rahmen einer Challenge gewagt zuende zu lesen. Ich fand es einfach nur langweilig und auch diesmal hat es mir keinen Spaß gemacht weiterzulesen, aber wenigstens habe ich es nun zu Ende gebracht. Die ganze Handlung in dem Buch kann man irgendwie nicht nachvollziehen da alles irgendwie aus dem nichts heraus geschieht. Man konnte nichts vorhersehen oder nachvollziehen und das ganze hatte meiner Meining nach auch nichts mit Spannung zu tun. Auch die ziemlich oberflächige schreibweise hat mich nicht angesprochen. Ist zwar eine tragische Geschichte die hier erzählt wurde, trotzdem ist der Autor auf nichts so wirklich eingegangen und das lesen hat sich hingezogen wie schlechter Leim. Bin froh das ichs fertig habe und kann hier leider keine Leseempfehlung geben.
  20. Cover des Buches Der arme Spielmann (ISBN: B002TVOACC)
    Franz Grillparzer

    Der arme Spielmann

     (2)
    Aktuelle Rezension von: parden

    EINE ERZÄHLUNG AUS DEM JAHRE 1848...

    Als Sohn eines hohen und einflussreichen Staatsbeamten versagt Jakob, weich, träumerisch und nach innen gewandt, vor den Anforderungen der Wirklichkeit. Er wird vom ehrgeizigen und jähzornigen Vater von der Schule genommen und muss als kleiner Schreiber in einem Büro arbeiten. Aber auch hier entzieht er sich der lauten und rohen Umwelt; nur sein Geigenspiel und Barbara, die Tochter eines Kuchenbäckers, die er schüchtern liebt, sind ihm Zuflucht und Lebensinhalt. Barbara ist von seiner Liebenswürdigkeit und seinem Charakter angezogen, verachtet ihn aber wegen seiner Lebensuntüchtigkeit. Als er sich nach dem Tod seines Vaters um seine Erbschaft betrügen lässt, heiratet Barbara einen Metzger aus der Nachbarschaft. Von nun an zieht der arme Spielmann geigend durch Wien. 

    Die knapp zweistündige Hörspielfassung (1 Stunde und 58 Minuten) der Erzählung aus dem Jahre 1848 wird vorgetragen von Schauspielern des Wiener Burgtheaters, die nicht weiter namentlich benannt werden. Eine leise, unaufdringliche Fassung, die in gemessenem Tempo erzählt wird, passend zum altertümlichen Schreibstil, der der genannten Entstehungszeit geschuldet ist.

    Zu Beginn hatte ich etwas Mühe mich einzufinden, so dass ich die Anfangssequenz mehrfach gehört habe, bis ich dem jungen Erzähler folgen konnte, der sich auf ein Volksfest begibt, wo er dem alten Spielmann erstmals begegnet. Eine interessante Figur, dieser Spielmann, der seine Violine mit großer Leidenschaft führt, dies jedoch bar jeden Talents. Dabei keine Witzfigur, denn immerhin kann er Noten lesen - er muss also einst eine gute Ausbildung erfahren haben. Doch wer ist dieser Spielmann? Die Neugierde des Erzählers ist geweckt...

    Der  Erzähler zahlt dem Spielmann seinen Obulus und kommt mit diesem ins Gespräch. Er beschließt, ihn in seinem kärglichen Zimmerchen zu besuchen und herauszufinden, wie der Bettelmusiker zu dem wurde, der er heute ist. Und tatsächlich zeigt sich der alte Mann zugänglich und erzählt seine Lebensgeschichte.

    Liebenswürdig aber lebensuntüchtig - so ließe sich der Charakter des Spielmanns wohl am ehesten auf den Punkt bringen. Vom strengen Vater drangsaliert, versagt Jakob in dessen Augen schon als Kind und wird schließlich von allen Studien entbunden, um ohne Lohn als Schreiber in einer Kanzlei zu arbeiten. Im Hause wird er nach dem Auszug seiner Brüder ignoriert und schließlich gar des Hauses verwiesen.

    Die einzige Freude des Jakob ist seine Geige, der er sich mehr und mehr widmet ohne dass jedoch sein Talent dadurch zunähme. Vor allem ein Lied hat es ihm angetan, eine alte Weise, die eine Nachbarstochter immer wieder auf ihren Botengängen zum Besten gibt. Um dieses Lied zu erlernen, begibt sich Jakob zu der Bäckerstochter - und verliebt sich unglücklich in sie. Sie weiß seine behutsame Art zu schätzen, erkennt aber auch seine Lebensuntüchtigkeit.

    Durch seine Naivität und Gutgläubigkeit verliert Jakob schließlich gar das Erbe seines Vaters, wodurch er sich keine Hoffnung mehr machen kann auf die Erfüllung seiner Liebe. Doch er verzagt nicht und verdient fortan seinen Lebensunterhalt als Bettelmusiker, gibt sich mit dem zufrieden, was der liebe Gott für ihn vorgesehen hat und findet seine Erfüllung in der Musik. Ein Verlierer des Lebens, der dennoch seinen Gewinn in eben diesem sieht.

    Eine leise Erzählung über einen stillen, genügsamen, bescheidenen Helden von beinahe kindlicher Herzensgüte. Eine schöne Entdeckung...


    © Parden

  21. Cover des Buches Scherbenparadies (ISBN: 9783401511207)
    Inge Löhnig

    Scherbenparadies

     (115)
    Aktuelle Rezension von: mariBella23

    Von allen Arena Thrillern die ich bis jetzt gelesen habe, gehört "Scherbenparadies" zu meinen Favoriten. Die Protagonistin Sandra ist so unglaublich stark und tapfer, selten habe ich über einen fiktiven Buchcharakter gelesen, der so viel einsteckt und dennoch nicht aufgibt, was an einigen Stellen leider sehr verständlich wäre. Es ist unglaublich traurig zu lesen, wie eine ganze Klasse sich am Mobbing einer unschuldigen Person beteiligt, leider setzt sich die beste Freundin von Sandra auch nicht wirklich genug für sie ein. Auch das Lehrpersonal scheint überwiegend blind für dieses Mobbing zu sein. Ich hatte während des Lesens durchgehend Mitleid mit Sandra, sie tat mir einfach unglaublich leid, mit alldem womit sie alleingelassen wird. In einem anderen Setting hätte ich diese Lehrer Schüler Beziehung wahrscheinlich auch nicht toleriert, doch hier scheint es für Sandra die entscheidende Stütze zu sein. Ich verrate nicht wer hinter alldem Mobbing steckt, aber ich wäre nicht von alleine darauf gekommen, weshalb die Spannung hier auch fünf Sterne verdient.



  22. Cover des Buches Möbelhaus (ISBN: 9783426304044)
  23. Cover des Buches Mobbing: Roman (ISBN: 9783492963077)
    Annette Pehnt

    Mobbing: Roman

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Wenn das Schlimmste passiert ist, muss man sich endlich nicht mehr davor fürchten. Joachim hat seine fristlose Kündigung erhalten. Seit Wochen schon hatte er den Verdacht und nun ist es soweit. Mit seiner Frau sitzt er am Esstisch und ist ratlos. Wie soll es nun weitergehen und was soll er den Töchtern erzählen? Dieses Ereignis ist ein weiterer Bruch in der Ehe der Beiden und die Situation wird nur noch verschärfter. Wo ist das Glück hin und warum gibt es jetzt so viele Verdächtigungen und Misstrauen?  Ein bewegendes Buch von einem ganz normalen und leider alltäglichem Schicksal. Knapp, klar und  eindringlich von Annette Pehnt erzählt.

  24. Cover des Buches Rottenegg (ISBN: 9783499254475)
    Markus Kavka

    Rottenegg

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Aoibheann

    Gregor Herzl ist Moderator bei einem Berliner Musiksender. Er erhält seine Kündigung und ertappt seine Freundin in Flagranti mit einem anderen Mann. Nach einigen Besäufnissen und einem fast gelungenen versehentlichen Selbstmord nimmt er sich eine Auszeit. Er zieht sich eine Weile zu seinen Eltern ins oberbayerische Land zurück. Doch ganz so beschaulich ist es auch hier nicht unbedingt, Gregor scheint das Chaos regelrecht anzuziehen.

    Markus Kavka ist vielen sicherlich noch als Moderator auf MTV bekannt, oder aus anderen verschiedenen TV-Formaten, meist in Verbindung mit Musik.

    Seinen Roman „Rottenegg“ fand ich nett und unterhaltsam, aber nichts was mich aus den Socken gerissen hätte.

    Charmant fand ich die vielen eingeflochtenen Sznen in einem Mix aus Bayrisch und Hochdeutsch. Einiges konnte ich mir bildlich vorstellen, eine herrliche Sache. Die Hauptfigur selbst blieb für mich eigentlich die ganze Zeit eher farblos, oft überzogen von sich eingenommen und selbstverliebt. Das Ende konnte mich nicht überzeugen, und es passt für mich auch nicht so recht zum Rest des Buches.

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