Bücher mit dem Tag "soziales"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "soziales" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches The Circle (ISBN: 9780241146507)
    Dave Eggers

    The Circle

     (286)
    Aktuelle Rezension von: nymphe--

    Bereits jetzt ist der Trend groß möglichst viel aus seinem Leben zu teilen. Influencer*innen verdienen damit ihr Geld zum Teil jeden Schritt ihres Lebens mit der Kamera zu dokumentieren. Instagram-Follower sind ein wichtiges Einstellungskriterium in vielen Branchen geworden. Tausende Daten von uns werden gesammelt, aber wir möchten auch um jeden Preis gesehen werden.

    Dieses Phänomen und andere thematisiert The Circle. Der Circle ist ein großes digitales Unternehmen, das unter anderem sämtliche Online-Funktionen in sich vereint. Mae bekommt die Chance beim Circle zu arbeiten und gerät schon bald in dessen Strudel.

    Prinzipiell fand ich das Buch sehr gut. Es hat geschafft, dass sogar ich bei bestimmten radikalen Maßnahmen des Circles zweimal überlegt habe, ob das gerade wirklich so schlimm wäre. Das zeigt, wie einfach es ist, da komplett den Überblick zu verlieren. Ein großes Argument, was bei mir echt gezogen hat, war das Thema Sicherheit. Wenn überall Kameras installiert und alle transparent wären, könnte man viel besser juristische Beweise für Straftaten sammeln oder z.B. Korruption bei Politiker*innen aufdecken. Anonymität im Netz wurde abgeschafft wurde. Shitstorms und Stalking wären damit deutlich reduziert. Jedoch zeigt der Roman auch, dass diese ideale Vorstellung von absoluter Gerechtigkeit und Chancengleichheit nicht möglich ist. Wenn Menschen immer gefilmt werden, würden sie nicht authentischer, sondern würden sich mehr verstellen. Wenn man niemand ein Geheimnis anvertrauen kann, wird man verschlossener. Partizipation, die nur daraus besteht Tweets und Kommentare zu verteilen, ist keine echte Partizipation. Wenn man mit jedem auf der Welt vernetzt ist und jeder von dir erwartet, dass du mit jedem partizipierst, wirst du einfach nur reizüberflutet. Diesen Strom kann man physisch gar nicht aufnehmen.

    Ich würde auf jeden Fall behaupten, dass jeder das Recht auf Privatsphäre und Geheimnisse hat. Jedoch musste ich zustimmen, dass Geheimnisse meistens auch aus Scham entstehen. Wenn mehr Leute ihre Erfahrungen teilen, lernt man, dass es noch mehr Menschen da draußen gibt, die ähnlich empfinden und dass Sachen nicht abnormal ist. 

    Wo ist da die Grenze? Was hilft der Gesellschaft tatsächlich und was nicht?

    Der Roman lässt einen die Grenzen zum Teil nicht mehr klar erkennen, was auch an der Protagonisten liegt. Mae selbst wird in den Strudel hineingezogen, obwohl sie vorher eher ein privaterer und stillerer Mensch war. Dennoch hat der Circle ihr viel gebracht. Eine sehr gute Krankenversicherung für ihren kranken Vater z.B. oder Anerkennung, die ihr in ihrem vorherigen Job gefehlt hat. Das macht sie süchtig und Schuldgefühle plagen sie, so dass sie am Ende wie besessen wirkt. Ich fand die Entscheidung, die Welt so durchs Maes Augen kennenzulernen, sehr gut, weil einem so das Drastische und Gefährliche am Circle nochmal viel deutlicher wird, als hätte man einen Charakter, der von Anfang an zweifelt. Daher mochte ich auch das Ende und fand es sehr passend als Abschluss für die Geschichte.

    Wichtig anzumerken finde ich trotzdem, dass das Konzept des Circles nicht in seiner Gänze schlecht ist. Die gute Krankenversicherung z.B. ist ein Punkt, den ich sehr unterstütze. So wie Wertschätzung und Gemeinschaft. Digitale Tools können auch sehr nützlich sein. Allein schon, wenn man überlegt, wie viel wir heute auch schon nutzen: Online-Banking, Google Maps, Anträge Online beantragen zu können etc. Dabei kommt es nur darauf an, wer Zugriff auf die Daten hat und da liegt meiner Meinung nach auch das Problem des Circles. Jeder hat Zugriff auf Kameras, Vital-Werte etc. Bei Instagram können wir immer noch entscheiden, was wir posten. Bei Sicherheitskameras in Supermärkten sind wir auch beruhigter, weil wir wissen, dass die Aufnahmen sich nicht einfach jeder anschauen kann. 

    Gestört am Buch haben mich aber gewisse Szenen, die ich einfach unnötig fand. Zum Beispiel diese ganzen weirden Sex-Szenen zwischen Mae und Kaleden oder Mae und Francis. Auch fand ich das Buch jetzt nicht so revolutionär, wie es immer beschrieben wird und teilweise hat es sich ein bisschen gezogen. Trotzdem lohnt es sich zu lesen. 

  2. Cover des Buches Nie wieder New York: 2 Jahre New York City von Wolfgang Ga(e)bler (ISBN: B01KY78S1Q)
    Wolfgang Gabler

    Nie wieder New York: 2 Jahre New York City von Wolfgang Ga(e)bler

     (9)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Der Titel ist leicht irreführend, denn ich bin ein Fan von New York und habe das Buch sehr gerne gelesen.
    Allerdings wollte ich auch schon vor der Lektüre des Buches nicht unbedingt im Big Apple wohnen.
    Wolfgang Gaebler erzählt, meistens, mit einem zwinkernden Auge von der alltäglichen Begebenheiten, die ein Neu-Bewohner der schillerndsten Stadt der Welt so zu ertragen hat.
    Besonders in der ersten Hälfte des Buches musste ich oft laut lachen und habe ganz Kapitel komplett meinem Mann vorlesen müssen. Wir hatten viel Spaß damit.

    Viele Situationen und Begebenheiten konnten wir sehr gut nachvollziehen.
    Entweder als Eltern oder als Besucher New Yorks.
    Besonders beeindruckend sind die Fotos, da hat der Autor echt ein beeindruckendes Talent.
    Wunderschöne Aufnahmen. Tolle Perspektiven. Das ist auf jeden Fall ein Teil der auch New-York-Fans beeindrucken wird.
    Das Buch ist in unterschiedlich lange Kapital aufgeteilt.
    Auch schön, um hin- und wieder reinzulesen oder nur die tollen Fotos zu betrachten.

    Leider wurden die Themengebiete in der 2. Hälfte etwas spezieller.
    Dadurch wird der Lesegenuss geringfügig "eingeschränkt".
    Ich musste leider nicht mehr ganz so häufig lachen und brauchte auch meinem Mann nichts mehr vorlesen.
    Aber Themen über den ominösen Umlaut im Nachnamen Gaebler, der von den US-Behörden einfach gekürzt wurde, sind für uns einfach viel interessanter, da wir auch einen Umlaut im Nachnamen haben. Und schon bei unseren Urlauben wurde aus einem "ü" im Nachnamen kurzerhand ein "ue".
    Das finden wir natürlich viel spannender, als Tennisplatzbuchungen im Morgengrauen in Manhattan.
    Auch eine faszinierende Story, aber eben anders.

    Daher gebe ich nur 4 Sterne, da der Autor es nicht geschafft hat, den "Spannungsbogen" gleichmässig hoch zu halten.
    Trotzdem würde ich jederzeit einen Nachfolger lesen, der dann in Miami spilet. Auch diese Stadt haben wir schon besucht und interessieren uns sehr dafür.
    Und allein auf Wolfgang Gaeblers tolle Fotos würde ich mich sehr freuen.
    Auch kann man so mehr über die USA erfahren, denn auch, oder gerade, dort gibt es die verrücktesten Gesetze und Verbote.
    Und das finde ich sehr interessant.
    Also gerne weiter so...
  3. Cover des Buches Hundert Tage (ISBN: 9783835323261)
    Lukas Bärfuss

    Hundert Tage

     (46)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    "100 Tage" von Lukas Bärfuss ist ein packendes und erschütterndes Buch. Es basiert auf den wahren Ereignissen des Völkermordes in Ruanda und gibt dem Leser*in einen tiefen und ungefilterten Einblick in die damaligen Geschehnisse. Was das Buch besonders lesenswert macht, ist die Art und Weise, wie Bärfuss die Figuren zum Leben erweckt. David Hohl und die anderen Charaktere werden in ihrer aufkommenden Verzweiflung so gut beschrieben, dass der Leser*in fast das Gefühl hat, mit ihnen durch die sandigen Straßen von Kigali zu gehen.

    Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie schnell eine Gesellschaft in Chaos und Gewalt versinken kann. Man kann sich beim Lesen gut in die Angst der Bevölkerung einfühlen und verstehen, wie es erst zu den Gewalttaten kommen konnte. 

    Insgesamt ist "100 Tage" ein sehr lesenswertes Buch, das den Leser*in tief berührt, ihm einen Einblick in die Schrecken des Völkerbordes in Ruanda gibt und den Leser*in zum Nachdenken über Schuld und Gerechtigkeit bringt.


    R.E.

  4. Cover des Buches Unter uns die Nacht (ISBN: 9783596702626)
    Becky Chambers

    Unter uns die Nacht

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    Wenn man nie die Erde gesehen hat, was bedeutet es dann, Mensch zu sein? Wie lebt es sich in einer Gesellschaft, die alles hat, was sie braucht, aber nicht mehr in der Lage ist, etwas Neues zu schaffen? Und wie kann man seinen Platz in einer Welt finden, die sich in einem ständigen Wandel befindet? Diese Fragen stellt Becky Chambers in ihrem dritten Roman aus dem Wayfarer-Universum. Er spielt auf einem Siedlerschiff der exodanischen Flotte. In „Unter uns die Nacht“ wird das Leben von fünf grundverschiedenen Menschen begleitet.

    Ich fand den Einstieg in das Buch diesmal nicht ganz so einfach, weil die Perspektive zwischen gleich fünf Personen wechselt und man erst ordnen muss, wer jetzt wer ist. Am Anfang habe ich sogar zwei Figuren – Eyas und Isabel – verwechselt, obwohl sie sich nicht mal ähnlich sind.

    Das Buch ist flüssig, lebendig und einfühlsam geschrieben. Die Autorin zeichnet ein vielschichtiges Bild der Figuren und ihrer Lebenswelten, indem sie zwischen verschiedenen Perspektiven wechselt. Es gelingt ihr, sowohl die alltäglichen Herausforderungen als auch die großen Fragen der Menschheit zu beleuchten, ohne belehrend zu wirken. Die Sprache ist humorvoll, aber auch warmherzig und mitreißend.

    Die Handlung spielt auf der Asteria, einem Kolonieschiff der exodanischen Flotte, die aus mehreren Schiffen besteht, die von der zerstörten Erde geflohen sind. Die Flotte umkreist ständig einen Stern. Sie besteht aus einer fast utopischen Gesellschaft, die auf den Prinzipien Harmonie, Nachhaltigkeit und Vielfalt basiert. So spannend wie seine Vorgänger fand ich die Geschichte in diesem Buch allerdings nicht. Mir hat ein erkennbarer roter Faden gefehlt, an dem man sich hätte orientieren können. Im Grunde genommen besteht das Buch nur aus Einblicken in das Leben an Bord eines Siederschiffes der exodanischen Flotte. Und so hätte es wirklich ewig weitergehen können, wenn Becky Chambers sich nicht irgendwann doch noch für ein einigermaßen rundes Ende entschieden hätte.

    Abgesehen von einigen kleinen Höhepunkten hält sich die Spannung leider in Grenzen. Die Geschichte plätschert förmlich vor sich hin, da sie sich hauptsächlich mit dem Alltag beschäftigt und es keine Bedrohung für die Menschenflotte zu geben scheint, was überhaupt keinen Sinn macht, denn die Menschen sind noch nicht allzu lange im Weltall unterwegs.

    Was mir auch gefehlt hat, waren die verschiedenen Aliens, die in den anderen Teilen viel präsenter sind. Die exodanische Flotte ist von Menschen, also stehen sie im Mittelpunkt. Bis auf eine Harmagianerin spielt also nichts eine Rolle, was nicht menschlich ist.

    Wie es für die Werke aus dem Wayfarer-Universum typisch ist, befasst sich auch dieser Roman mit einer Reihe von tiefgründigen Themen, die zum Nachdenken anregen sollen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Identität, Zugehörigkeit, Gesellschaft und Gemeinschaft. Die Figuren müssen sich fragen, wer sie sind und wohin sie gehören in einer Welt, die sich ständig verändert und in der sie keine feste Heimat haben (da die Erde nicht mehr bewohnbar ist). In diesem Zusammenhang müssen sie sich mit sich selbst und ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, aber auch mit gesellschaftlichen Interessen, die bei den Exodanern sehr präsent sind.

    Aber auch hier sind die Figuren sehr lebendig und vielschichtig. Sie haben alle ihre eigenen Persönlichkeiten, Stärken, Schwächen, Träume und Ängste, was sie authentisch und glaubwürdig macht. Allerdings haben sie mich bei weitem nicht so in ihren Bann gezogen wie die Wayfarer-Crew im ersten Teil.

    „Unter uns die Nacht“ ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt, aber im Vergleich zu den ersten beiden Bänden viele Schwächen aufweist. Es gibt keine stringente Handlung, der man folgen kann, und keine große Spannung. Insgesamt finde ich den Roman zwar lesenswert, aber er ist bei weitem kein Highlight und ich hoffe, dass der vierte Teil wieder etwas besser wird.

  5. Cover des Buches Supergau im Sozial- und Gesundheitswesen (ISBN: 9783839121559)
    David Trachea

    Supergau im Sozial- und Gesundheitswesen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Der Leser
    Wer sich einen kleinen Eindruck vom Sozial- und Gesundheitswesen verschaffen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Ebenso Personen , die einen sich mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen oder einer Berufsgenossenschaft auseinandersetzen müssen. Jetzt oder in absehbarer Zeit. Es wird beschrieben auf was man bei Gutachtersituationen achten muss, und wie diese vorgehen. Neben diesen Abschnitten, werden in Kurzform auch amüsante Anekdoten aus allen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens erzählt.
  6. Cover des Buches Ein Winter mit Baudelaire (ISBN: 9783492273435)
    Harold Cobert

    Ein Winter mit Baudelaire

     (96)
    Aktuelle Rezension von: VanessaM79

    Harold Cobert erzählt die Geschichte von einem Mann, der aufgrund von verschiedenen Schicksalen auf der Straße landet. Er erzählt mit sehr viel Feingefühl, ohne Übertreibung, trotzdem gnadenlos ehrlich. Das Buch ist bedrückend, weil man die Situation kennt - es kann jeden jederzeit erwischen. Bedrückend auch, weil man sich in der Rolle der "Wegschauer" wiederfindet.

    Die Einleitung seines Buches trifft es auf den Punkt: " Für sie, damit man sie nicht mehr ansieht ohne sie zu sehen".

    Ein Buch, das zeigt, was viele vergessen haben - nämlich , dass "Penner", "Bettler" und "Obdachlose" auch Menschen sind, die einmal ein anderes Leben hatten.

    Ein Buch, das man in der heutigen Zeit, wo sich jeder am nächsten ist gut gebrauchen kann. Hoffentlich wird es viel gelesen.

  7. Cover des Buches Der Aufmacher (ISBN: 9783462044874)
    Günter Wallraff

    Der Aufmacher

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    Günter Wallraff, der Mann mit vielen Identitäten, die er sich zur Aufklärung von Missständen aneignet. In seinem Buch „Der Aufmacher“ geht er als Hans Esser in die hannoveraner Bild-Redaktion. Schon im Aussehen von seiner Rolle angewidert, muss er den karrieregeilen Redakteur überzeugend bis zum Ende durchspielen, um nicht enttarnt zu werden. Dabei deckt er Methoden der Bild auf, die sich bis heute kaum geändert haben. Diese Reportage aus der wallraff’schen Feder gibt tiefe Einblicke in die Arbeitsweisen der Bild-Redaktion. Aufmerksamheischend werden Meldungen schon vor Kennung der Fakten zurecht drapiert, um feststehende Klischees und Stereotypen ganz nach Bild-Weltbild weiter zu betonieren, und in dieser Manier stellt Wallraff nicht nur fest, unter welchem Druck sich die freien Redakteure ständig und zu jeder Zeit befinden, sondern dass die Art und Weise Umstände zu bewerten, nach einiger Zeit in sein Privatleben eindringt.
    Ich kann nur jedem empfehlen diesen gleichermaßen Klassiker und heute noch brandaktuelles Buch zu lesen!

  8. Cover des Buches Fräulein Hallo und der Bauernkaiser (ISBN: 9783104010793)
    Liao Yiwu

    Fräulein Hallo und der Bauernkaiser

     (11)
    Aktuelle Rezension von: samara
    Ich habe nie zu den Leuten gehört, die sich in besonderem Maße für Asien oder China interessiert haben. Umso skeptischer war ich, als mir eine Freundin ebendieses Buch empfahl und ganz begeistert war. Als ich das Buch dann im letzten Jahr in einem Mängelexemplarladen entdeckte, konnte ich doch nicht daran vorbei gehen. Es ist kein Buch, das man mal eben schnell durchlesen kann, es werden viele geschichtliche Ereignisse und ganze Familienhistorien erzählt, wobei es mir die chinesischen Namen nicht gerade leicht gemacht haben. Trotz allem blickt man auch ohne großes Hintergrundwissen, dank vieler Anmerkungen und einem einwandfreien Erzählstil, durch. Einige Interviews haben mich wirklich schockiert, andere gewundert oder gar berührt - auf jeden Fall ein must-read für jeden, der mit Büchern dieser Art etwas anfangen kann.
  9. Cover des Buches Beauty Queens (ISBN: 9780439895989)
    Libba Bray

    Beauty Queens

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Linfantastic

    Nach einem Flugzeugabsturz müssen die zwölf überlebenden Kandidatinnen eines Schönheitswettbewerbs auf einer scheinbar verlassenen Insel klarkommen. Dabei erfüllen die meisten Kandidatinnen auf den ersten Blick jedes Klischee, was man sich ausdenken kann. Von Kapitel zu Kapitel erfährt man mehr über die Mädchen und darüber, warum sie wirklich an dem Schönheitswettbewerb teilnehmen und lernen, mehr über sich und darüber, dass es mehr gibt als nur das Aussehen und die perfekten leeren Antworten auf die Fragen der Jury. Für mich ist es das zweite Buch der Autorin. Das Genre ist jedoch vollkommen anders und das merkt man auch. Es ist voller Satire und nimmt damit das Bild der typischen Frau hops. Grundsätzlich etwas, was ich gerne lese und die Idee dahinter finde ich immer noch sehr gut. Wirklich eingefangen hat mich das Buch allerdings nicht. Die Story hat mich nicht wirklich richtig gepackt und die Charaktere kommen in meinen Augen in dem Szenario nicht wirklich richtig zur Geltung. Ich muss auch tatsächlich zugeben, dass es eines der wenigen Bücher ist, die ich irgendwann abgebrochen habe, weil mich zu wenig interessiert hat, wie es weitergeht. Ich habe mich dennoch für zwei Lippenstifte entschieden, weil ich dennoch viele gute Momente mit dem Buch hatte, auch wenn diese am Ende für mich nicht ausreichend waren.

  10. Cover des Buches Kuckuckskind (ISBN: 9783257600346)
    Ingrid Noll

    Kuckuckskind

     (129)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Aus einem scheinbaren Familienidyll und aus gewohnten Bahnen gerissen, ist Anja am Boden. Das idyllische Haus auf dem Land ist für sie nur noch ein Rattenloch wo sie sich verkriecht. Ihr Ehemann hatte einen Seitensprung. Dann wird eine Kollegin ihres Mannes schwanger und Anja hat einen Verdacht und stachelt den Eheman der Kolelgin an, einen Vaterschaftstest zu machen. Was dann aber alles passiert und was Anja los tritt, das wird richtig Böse! Ingrid Noll kann einfach Geschichten erzählen und aufbauen und mit ihrem gewohnt schwarzen Humor und ihrem enormen Biss, fasziniert sie mit dem Buch Kuckuckskind eben wieder aufs Neue. Echt Super!

  11. Cover des Buches Das Löwenmädchen (ISBN: 9783596180899)
    Erik Fosnes Hansen

    Das Löwenmädchen

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Lesezeichenfee
    Inhalt vom Buch abgeschrieben:
    „Das Löwenmädchen“ erzählt eine fremde und doch wundersam nachvollziehbare Kindheitsgeschichte. Erik Fosnes Hansen verführt seine Leser, so als spiele alle Literatur in der Zeit von „Es war einmal“.

    Fees Meinung:
    Also ich hab eine Rezension gelesen bei Amazon und da steht, als Hörbuch musste die Rezentin zum ersten Mal ein Hörbuch abbrechen, wegen den ständigen Wiederholungen. Sie meinte, als Leser wäre es vielleicht nicht so schlimm, weil man es überlesen könnte.

    Als Leser muss man aber oft die ganze Geschichte lesen, und wenn da wie bei der ersten Geschichte Marktgeschrei auf 3 Seiten ungefähr 9 mal liest: „Trrreten sie näher!“, dann denkt man sich auch: Hilfe wo war der Lektor? Ist das um das Buch vollzubekommen? Oder hier darf jeder Autor sein, der meint, er hätte was zu sagen?

    Bei Seite 130 hab ich das ganze schon mit Humor gesehen:
    „Weihnachtsbaumfeier in Fredheim…. Weihnachtsbaumfeier…Weihnachtsbaum…Weihnachtsbaumfeier in Fredheim…Weihnachtsbaumfeier…Weihnachtsbaum… Weihnachtsbaumfeiern.. Weihnachtszeit…Baum… Baum… Baum…“ Und das auf einer dreiviertel Seite.

    Das Buch ist nett, teilweise kitschig, aber mit 13 lebt dann Eva ihre Sexualität aus. Wobei ich das, samt ihren Eroberungen irgendwie nicht glaubhaft finde. Also das gefällt mir gar nicht. Hanna ist am ganzen Körper behaart, deshalb kommt sie irgendwie in so eine „Freak Show“. Teilweise ist man als Leser direkt im Geschehen, teilweise kann man Abstand halten.

    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
    Ich mag das Buch nicht wirklich und echt, ich hatte Mühe das zu Lesen, wobei ich einiges quergelesen hatte, denn das war mir dann doch zu viel. Es ist mehr eine „Außenseitergeschichte“, wer daran und an ständigen Wiederholungen interessiert ist, der sollte dieses Buch lesen. Wer aber meinen Lesegeschmack hat, sollte sich nicht wirklich mit diesem Buch abgeben. Ich mag das Buch nicht und ich habe mich eher durchgequält, weil mir irgendjemand sagte, das sei ein toller skandinavischer Autor. Doch er ist in New York geboren und lebt in Oslo. 
  12. Cover des Buches Alles über Heather (ISBN: 9783499291463)
    Matthew Weiner

    Alles über Heather

     (79)
    Aktuelle Rezension von: flower2

    Inhalt:

    Karen und Mark Breakstone erzählen ihre Geschichte, wie sie sich kennen lernten und heiraten. Heather, deren Tochter ist anfangs ihr kleiner Engel, besonders Mamakind. Sobald die Pubertät beginnt, verändert sie sich und wendet sich von ihrer Mutter ab. Die Familie lebt in Manhattan und haben ein sorgenfreies Leben.

    Parallel zu der Geschichte erzählt Weiner noch von anderen Charakter Bobby Klasky, Kind von einer drogensüchtigen Prostituierten und bekommt das gegenteil einer richtigen Erziehung. Er landet früh ins Gefängnis und denkt immer gefährlicher.

    Irgendwann treffen sich die beiden und die Katastrophe beginnt.

    Meine Meinung:

    Anfangs dachte ich, zu perfekte Familie. Und was hat Bobby damit zu tun?

    Aber im Klartext.

    Mark und Karen hatten anfangs schwierigkeiten in der Vergangenheit und lernen sich immer kennen. Ebenso kann man heraus lesen, was deren Gedanken heraus lesen und Hobbies sind.

    Als Karen sich finanziell keine Sorgen machen muss, da Mark sehr gut verdient, zieht sie ihre Tochter groß und grenzt alle anderen aus. Ein typisches Mutter-Tochter-Beziehung. Sobald die Pubertät beginnt, stoßt Heather ihre Mutter weg. Ihr Vater bemerkt, die komischen Blicken des Bauarbeiters an seiner Tochter, der an ihrer Straße arbeitet. Mark wird paranoid und bildet sich sexuelle Misshandlung ein, dass seiner Tochter was zustößen könnte, bei dem Bauarbeiter Bobby. Somit wird das Ehepaar auf die Probe gestellt und am Ende, als die Wahrheit ans Licht kommt, lieben sich die beiden wieder wie früher.

    Bobby ist das komplette gegenteil von Heather. Er wachst bei seiner Mutter auf, die ständig auf Drogen ist und High. Hat immer komische und gefährliche Liebhaber. Seine Klassenkameraden haben angst vor ihm, da er gefährlich ist und gut lügen kann, dass er arm ist, was auch stimmt. und vom jedem helfen lässt, bzw in die Lüge reinfallen lässt. Als Bobby älter wird, sieht er die Frauen als willig an und das sie alle auf ihn zufliegen, bzw gehorchen. Er wird angeklagt auf versuchte vergewaltigung, und landet ins Gefängnis. Überdenkt sein Handeln, dass er das Mädchen hätte umbrigen sollen, um seine Spuren verwischen. Bei der Bewährungsarbeiten, bei Heathers Haus, sieht er das kleine Mädchen und hat keine schöne Gedanken an sie.


    Es ist eine typische Familienverhältnis, jeder mit seinen Gedanken und was es auch in der Realität zu tun hat, besonders mit der Psyche.

  13. Cover des Buches Früchte meiner Arbeit: Ein Tatsachenroman: 1 (ISBN: 9781480053878)
    Udo Schüller

    Früchte meiner Arbeit: Ein Tatsachenroman: 1

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Nobbi
    An berechtigter Gesellschaftskritik nicht zu überbieten. Sehr gut recherchiert und alles in allem berührt das Buch und läßt keine Fragen offen. Ich finde, es hat das Zeug zu einem Zeitdokument. Wer Udo Schüllers Faust IV, der Tragödie letzter Teil schon gelesen hat, der wird hierbei genauso auf seine Kosten kommen. Ich bin total begeistert.
  14. Cover des Buches Schwarzbuch Markenfirmen (ISBN: 9783548376189)
    Klaus Werner-Lobo

    Schwarzbuch Markenfirmen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Becciboo

    Inhalt : Große Konzerne verfolgen vor allem ein Ziel: maximalen Profit. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, ethische Grundsätze und Umweltschutz fallen diesem Ziel oft zum Opfer. Daran hat sich seit 2001, als die erste Ausgabe des "Schwarzbuch Markenfirmen" erschien, wenig geändert. Finanz- und Wirtschaftskrisen und die fortschreitende Globalisierung haben die Welt seither stark verändert. Die Autoren nehmen nicht nur neue Global Player (Facebook, Google, Apple) unter die Lupe, sondern auch Banken und altbekannte Klassiker (etwa Coca-Cola). Auch der Macht, die jede und jeder einzelne von uns hat, widmen sich die Autoren, denn die Möglichkeiten, wie wir uns einbringen können, haben sich in den vergangenen Jahren ebenso verändert.

    Dieses Buch zeigt einem die Folgen der Globalisierung, die sonst verschwiegen werden. Es zeigt, wie Großkonzerne mit ihren Arbeitnehmern und der Umwelt umgehen und es ist nach dem Lesen dieses Buch ein Leichtes sich auszumalen, wie lange das noch gut-gehen kann. 
    Besonders gefällt mir, dass Alternativen aufgezeigt werden, auch wenn die manchmal natürlich leider sehr beschränkt sind. Aber so wird hoffentlich auch den Menschen, die sich einreden dass man ja eh nichts ändern kann bewusst, dass sich erst was ändert, wenn man selbst etwas ändert. 
    Das Buch macht einen wütend und traurig zugleich und lässt einen sehr aufgewühlt & mit Unverständnis zurück, was die Jagd nach möglichst großem Profit aus einem Menschen machen kann. Es ist schwer vorstellbar, dass Menschen nicht mehr als Menschen gesehen werden & auch die Erde vollkommen ausgebeutet wird, auch wenn es die einzige ist die wir haben & ihre Ressourcen begrenzt sind. 
    Ich hoffe dieses Buch nehmen sich viele zu Herzen und fangen an etwas zu ändern, denn es wird höchste Zeit.

  15. Cover des Buches 16 Kurz(e)geschichten mitten aus dem Leben (ISBN: 9783946732259)
    Hubert Michelis

    16 Kurz(e)geschichten mitten aus dem Leben

     (11)
    Aktuelle Rezension von: teandbooks
    Meiner Meinung nach, war das Buch interessant und mal etwas anderes. Wie der Titel schon sagt, besteht das Buch aus 16 Kurzgeschichten, die mitten aus dem Leben gegriffen sind. Ich denke, ich muss nicht dazusagen, dass man manche Geschichten mehr und manche weniger gemocht hat bzw. sie einem zugesagt haben. Bei 16 Geschichten ist es schwer, den Geschmack eines jeden einzelnen Lesers zu treffen. Dennoch ist es gelungen. Ich gebe dem Buch 3 Sterne, da es die Mitte ist und solche Bücher, die keine durchgehende Handlung haben, bewerte ich eigentlich nicht. 
    Ich würde es jedem empfehlen, der nichts anstrengendes will und eher kürzere Geschichten. 
  16. Cover des Buches Die 50er Jahre (ISBN: 9783831902330)
  17. Cover des Buches Paradiesische Aussichten (ISBN: 9783551581549)
    Faiza Guène

    Paradiesische Aussichten

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Caroline
    Ein kurzweiliges und frisch-fröhliches Buch! Es ist sehr flüssig zu lesen und in unterhaltsamer Sprache geschrieben. Man bekommt die Probleme der Perspektivlosigkeit und der Armut und sozialen Not mit, aber es wird deutlich, dass es dafür Lösungen und Wege aus den Problemen gibt. Sehr aufmunternd!
  18. Cover des Buches Wahnsinn mit Methode (ISBN: 9783360019561)
  19. Cover des Buches Der Tag, an dem die Männer verschwanden (ISBN: 9783548608945)
    James Canón

    Der Tag, an dem die Männer verschwanden

     (15)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Mariquita ist ein typisches Südamerikanisches Dorf in einem Land was in einem typischen sinnlosen Bürgerkrieg aufgerieben wird. Die Bewohner möchten eigentlich nur überleben, aber werden entweder zu Rebellensöldner oder in Regierungstruppen gepresst. Nachdem Guerillas das Dorf heimsuchen und alle männlichen Bewohner ab 12 Jahren mitschleppen, sind die Frauen auf sich alleine gestellt. Erzählt wird, wie sich das Leben vom Patriachat zu einer blühenden ungewöhnlichen weiblichen Utopie wandelt, in der alles etwas anders ist. Mit Humor, Warmherzigkeit und vielen skurrilen Einfällen erzählt uns James Canon in Kurzgeschichten ähnlichen Kapiteln die Wandlung zum Matriachat. Zwischen die Kapitel schiebt er 1-2 seitige Beschreibung des unsinnigen Krieges. Alles ist in einer etwas komischen Art beschrieben, der Brutalität und Grausamkeit wird dadurch der Ernst und den Personen dadurch auch die Tiefe genommen, mir scheint es, als würde der Autor auch seine Personen nicht mehr ganz Ernst nehmen. Vieles wird durch die gefühlvolle Beschreibung wieder aufgefangen, das Buch schwankt dennoch von kritischer sozialkritischer Utopie zu reinem Slapstick. Dennoch ein netter Roman mit einem rührigen Ende. Von mir 6 von 10 Punkten
  20. Cover des Buches Eine Brise Leben (ISBN: 9783746074597)
    Wolfgang Bartsch

    Eine Brise Leben

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Cleo15

    „Eine Brise Leben“ ist ein Buch, was im Regal nicht unbedingt auffällt. Trotzdem sollte man es zur Hand nehmen und sich mit Zeit und Ruhe den Geschichten widmen.

    In dem kleinen Büchlein sind fünf Geschichten versammelt, die sehr unterschiedlich sind und doch im Grundsatz etwas gemeinsam haben. Sie sollen zum Nachdenken anregen, Menschen über ihr eigenes Leben reflektieren lassen und vielleicht Erkenntnisse liefern, die das Miteinander verbessern.

    Besonders gut gefiel mir die Geschichte über einen Beamten, der sich überall auskennt, jeden Paragraphen weiß und versteht, doch nie in der Hierarchie aufgestiegen ist. Sein Wissen nutzt er, um das Leben seiner Mitmenschen zu verbessern. Er ist ein guter Mensch, doch trotzdem allein. Über die Geschichte habe ich viel nachgedacht und umso mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr beschriebene Widrigkeiten fallen einem auf.

    Der Schreibstil von Herrn Bartsch hat mir gut gefallen. Alle Geschichten ließen sich flüssig lesen und waren einprägsam.

    Fazit:

    Ich vergebe vier Sterne an „Eine Brise Leben“ von Wolfgang Bartsch und kann das Buch damit auf jeden Fall weiterempfehlen.

  21. Cover des Buches Zentralfriedhofs-Führer (ISBN: 9783940921482)
    Jürgen Heimlich

    Zentralfriedhofs-Führer

     (2)
    Aktuelle Rezension von: BTOYA
    In Wien war ich schon lange nicht mehr und der Zentralfriedhof wäre wahrscheinlich auch zukünftig keines meiner Ziele gewesen. Allerdings haben wir bei mir im Viertel auch einen Friedhof (viel kleiner, letzte Grabstätte von ~ 1920) der von Joggern, Hundebesitzern, Lesern und Spaziergängern fast parkähnlich genutzt wird. Mit stillem Amüsement habe ich hier oft die heute teilweise skurril klingenden Berufs-/Titelbezeichnungen auf den Grabsteinen belächelt. Aus diesem Grund hat mich das "... individuell entdecken" im Titel des »Zentralfriedhofs-Führer« neugierig gemacht. Der Autor Jürgen Heimlich hat es mir dann per ebook auch möglich gemacht seinen Führer zu lesen. Lieben Dank nochmals an dieser Stelle. Für mich ist es ein sehr sympathisches Büchlein. Man hat das Gefühl sich auf einem Spaziergang zu befinden, mit dem Autor an seiner Seite und dieser weist an vielen Stellen - in geradezu liebevoller Weise - auf seine selbstentdeckten (kleinen) Besonderheiten des Zentralfriedhofs hin. Untermalt werden die Routen jeweils mit ansprechenden - in keinster Weise bedrückend wirkenden - Fotos. So hat man auch ohne "vor Ort" zu sein eine gewisse Vorstellung in welcher Umgebung man sich gerade befindet. Meiner Meinung nach ist der »Zentralfriedhofs-Führer« eine schöne Zusatzlektüre sowohl für Touristen die sich (wahrscheinlich bewaffnet mit einem offiziellen Plan, vielleicht auch 'schlaugemacht' aus aufwendigen Spezial-Führern o.ä.) auf den Weg machen um "etwas gesehen zu haben" als auch für Wiener die sich darauf einlassen "noch etwas mehr" zu sehen. Warum ein Sternchen Abzug? Als ortsfremde Besucherin bräuchte ich persönlich mit Sicherheit einen zusätzlichen Übersichtsplan :).
  22. Cover des Buches Die Reformlüge (ISBN: 9783426778401)
    Albrecht Müller

    Die Reformlüge

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Einleitung Der Untertitel verrät eigentlich bereits alles. Albrecht Müller versucht hier die systematische Meinungsmache rundum Reformen zu entlarven, indem einige mediale und Politikeraussagen aufgreift und erklärt, beziehungsweise entkräftet. Zusammenfassung Tatsächlich ist sein Buch zweigeteilt. Zunächst schafft er die Wissensgrundlage für die Leser. Und stellt einige eigene Thesen auf. Seiner Meinung nach ist beispielsweise die derzeitge Politik so ausgerichtet, dass sie nicht dazu im stande ist ( sein soll ?) aus der Krise herauszukommen, sondern passt sich der Krise an. Was gut erkennbar ist, am Abbau langrafrisitig sehr sinnvoller Sozialsysteme, die über Krisen eigentlich hinweg helfen sollen, Abbau des Rentensystems, immer größere Einsparung und vor allem die NICHT-Unterstützung der Wirtschaft durch Kunjunkturprogramme. Seiner Meinung nach ist auch diese stände Reformierung beabsichtigt, die jegliche Kontinuität, Sicherheit und Vertrauen in das politische System untergräbt. Und zwar von kleinen Wirtschaftskreisen, die dadurch massiv profitieren. Beispielsweise private Versicherungen durch die Zerstörung (des Vertrauens) des öffentlichen Umlageverfahrens. Dann erst kommt der Hauptteil des Buches. Hier greift er sich 40 Aussagen (+ Variationen) aus Politik, Wirtschaft oder der medialen Landschafft und nimmt sie genauer unter die Lupe. Beispielsweise Aussagen wie "Wir leben über unsere Verhältnisse." entkräftet er durch Tatsachen wie die hohe Sparquote der Deutschen, die im internationale Vergleich ganz oben mitspielt. Fazit Ein sehr empfehlenswerte und sehr interessantes Buch ! Besonders kritisch und augenöffnend. Aber von Albrecht Müller bin ich auch nicht weniger gewohnt (sie seine Bücher Meinungsmache, Machtwahn, etc). Auch sind seine Aussagen (nicht immer, aber) oft gut nachgewiesen, durch Quellen, Tabellen, Grafiken und dergleichen. Was mir allerdings ein wenig fehlt ist die nähere Erklärung seiner ständig postulierten "Unterauslastung der deutschen Wirtschaft". Was natürlich so ist (siehe die hohe Arbeitslosigkeit und die massive Unterschätzung des Binnenmarktes) ! Aber näher erläutert und begründet hätte ich es dennoch. Aber auch von diesem Buch Müllers kann ich getrost sagen: sehr lesenswert. Mich jedenfalls hat es wieder mal etwas weiter gebracht.
  23. Cover des Buches Freitag und ich ohne Robinson (ISBN: 9783754154045)
    Beate Kraus

    Freitag und ich ohne Robinson

     (4)
    Aktuelle Rezension von: SteffenBeitz

    Ich liebe gute Lyrik, weil sie der Sprache und dem Verfasser das Beste abringt, vorausgesetzt sie oder er ist um Wahrhaftigkeit bemüht. Beate Kraus beherrscht das. "Freitag und ich ohne Robinson" sind tatsächlich Gedichte über alles. Sie entführen auf verschlungene Pfade, deuten nur leise an und sagen doch alles, treffen den Ton, bringen es auf den Punkt. Und das mit sprachlicher Schönheit. Die Verse berühren mich, schlagen Saiten in mir an, hallen nach. Für mich große Kunst.

  24. Cover des Buches Hinaus ins Leben (ISBN: 9783781702615)
    Helen D. Boylston

    Hinaus ins Leben

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Endlich erfüllt sich Susannes größter Wunsch: sie tritt ihre Ausbildung zur Krankenschwester an. Dabei kann sie so schnell nichts verschrecken, wenn auch ihre Lehrerin Schwester Cameron sehr streng ist. Von den Lernschwestern wird viel verlangt, doch Susanne stürzt sich voller Freude in die Arbeit. In Kit van Dyke und Connie Halliday hat sie schnell gute Freundinnen gefunden. Doch der Anspruch ist hoch. Hat Susanne sich wirklich den richtigen Beruf ausgewählt?

    Der erste Band um Susanne Bardens Lebensweg. Man begleitet sie durch die Höhen und Tiefen ihrer Lehrzeit. Es geht hier nicht um eine fröhliche, unkomplizierte Ausbildung. Die Autorin macht deutlich wie hart der Beruf der Krankenschwester ist, wie viel zu lernen, wie sorgfältig zu arbeiten ist. Ausgeblendet wird aber die tragische Seite des Berufs: der Tod. Das ist das einzige Manko dieser sonst so realistisch gezeichneten Berufsromane. Dass die Autorin selbst ausgebildete Krankenschwester war, merkt man an der großen Sachkenntnis mit der das Buch geschrieben ist.

    Interessanterweise lässt sich die Reihe sogar zeitlich einordnen. Die Autorin schrieb zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Buch taucht ein zweiundneunzigjähriger Patient auf, der als zwölfjähriger die Schlacht von Balaklava im Krimkrieg erlebt hat und Florence Nightingale persönlich traf. So muss die Geschichte in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts spielen. Dementsprechend wird auch der Beruf der Krankenschwester geschildert, der natürlich noch ohne Hightech auskommen musste. Doch dies stört den Lesefluss überhaupt nicht.

    Immer wieder begleite ich Susanne Barden auf ihrem Lebensweg und nie wird mir etwas zu altmodisch oder zu kitschig. Sympathische Charaktere, originelle Ideen und ein angenehmer Schreibstil fesseln mich jedes Mal aufs Neue. Eine klare Empfehlung für alle Leser von Mädchenromanen, Entwicklungsromanen, Berufsromanen und alle Liebhaber schöner, leicht nostalgischer, Geschichten.

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