Bücher mit dem Tag "sozialgeschichte"
77 Bücher
- Juli Zeh
Unterleuten
(665)Aktuelle Rezension von: YvesGoratStommel„Unterleuten“ war nicht der erste und sicherlich auch nicht der letzte von mir gelesene Roman von Julia Zeh. Auch diesmal werden die Motivationen und Historien einer Reihe von Personen in einer gefühlt normalen Alltagsumgebung miteinander verwoben. Nachbarn gegen Nachbarn, Generation Boomer gegen Generation Millennials, Ost gegen West, Stillstand gegen Progressivität, Umweltschutz gegen Landwirtschaft/Industrie. Streitpunkte gibt es genug. Zwar scheint mir der „Weiterentwicklungspfad“ des ein oder anderen Protagonisten leicht überzogen, aber bekanntermaßen „überrascht“ die Menschheit einen dann doch immer wieder.
- Eva Menasse
Vienna
(60)Aktuelle Rezension von: YvetteHKurzrezension:
Das Buch war eine Empfehlung, die mich leider nicht fesseln konnte. Die Protagonisten bleiben gesichts- und namenlos und die Aneinanderreihung der Anekdoten ist oft zäh und waren mir zu sprunghaft.
Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und konnte mich nicht fesseln.
Deshalb vergebe ich 3 Sterne.
- Peter Ackroyd
London - Die Biographie
(16)Aktuelle Rezension von: just_like_a_library„London. Die Biographie“ von Peter Ackroyd ist ein wirklich außerordentlich gut recherchiertes sowie informatives Buch über London.
In dem Buch wird wunderbar gezeigt, wie London sich im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt hat. Es gibt abwechslungsreiche Kapitel und sehr viele Anekdoten. Der Autor hat hierbei bestimmte Themen herausgesucht, auf die er sich konzentriert. Er geht nicht immer chronologisch vor, sondern behandelt bestimmte Bereiche oder Themen durch die Zeitgeschichte. So erfährt man beispielsweise etwas über die Sprache, Flüsse, Brände, den Smog und die Underground. Ich habe sehr viele neue und interessante Dinge über London erfahren.
Diese Biographie über London ist wirklich hervorragend recherchiert. Gefallen haben mir auch die zahlreichen Illustrationen im Buch sowie die Karten von London. Im Anhang findet man zudem eine Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen.
Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen, an manchen Stellen war es mir persönlich jedoch etwas zu abschweifend sowie langatmig geschrieben. Außerdem habe ich einige Zeit gebraucht, bis ich das Buch komplett durchgelesen habe.
„London. Die Biographie“ von Peter Ackroyd ist ein spannendes und mit seinen fast 800 Seiten ein wirklich umfangreiches Buch. Leseempfehlung für alle, die gerne mehr über London wissen möchten.
Bewertung: 4/5 ⭐️
- Bernd Brunner
Nach Amerika
(4)Aktuelle Rezension von: JuliusturmGute schilderung der Umstände weshalb Menschen ausgewandert sind und Ihr neues Glück gesucht haben,manchmak erfolgreich,manchmal nicht erfolgreich, aber immer in der Absicht die Hände nicht in den Schoß zu legen sondern das Abenteuer USA Neuanfang zu starten,Bremerhaven dann mit dem Schiff über den Ozean in ein neues Land mit 1000 Möglichkeiten und hier mit Optimismus sein Glück zu suchen und eine Neue Heimat zu finden.
- Neil MacGregor
Shakespeares ruhelose Welt
(11)Aktuelle Rezension von: JaninezachariaeIch hab diesem Hörbuch sehr gerne gelauscht, denn es wurde angenehm vorgetragen und spannend erzählt.
Ich konnte mich in diese Zeit verlieren und hab William Shakespeare noch etwas besser kennengelernt, wenn dies überhaupt möglich war. Als Fan dieses Engländer war es schon fast Pflicht mehr über seine Welt, sein Leben und alles drumherum zu erfahren.
Über die Tudors, Irland, England und natürlich seine eigene Familie.
Ich möchte nun wirklich nicht allzu viel verraten, denn wer sich für William Shakespeare interessiert, der sollte es lesen oder hören. Ich, für meinen Teil, hab es mehr als genossen und werde ich auch noch öfters hören - oder lesen, wenn ich das Buch bekomme. Diese sprachliche Erzählweise hat mir wirklich vergnügliche Stunden beschert, denn ich war fasziniert von dieser Zeit.
Zudem finde ich die kleinen musikalischen Einlagen sehr auflockernd, wenn ein etwas schwieriges Thema dran war und man Luft holen muss.
Shakespeares ruhelose Welt ist ein wundervolles Hörvergnügen und sehr spannend für all jene, die sich für England interessieren und mehr erfahren möchten, als das, was nur in den Geschichtsbüchern steht.
Gelesen von Thomas Loibl, Stefan Wilkening, Helmut Stange, Christian Baumann, Laura Maire, Eva Gosciejewicz, Heiko Ruprecht, Friedrich Schloffer - Lyndal Roper
Der Mensch Martin Luther
(3)Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-PapeDie Persönlichkeit nachzeichnend
Aufbrausend war er. Stur. Gesellig. Dominant in der Geselligkeit. Vielleicht auch feige, als er den Bauernaufständen seine Unterstützung versagte. Die Zunge oft schneller als das Denken, in späteren Jahren und Widerspruch kaum zulassend. Verschwenderisch, so dass Katharina von Bora, seine Frau und Mutter seiner Kinder, das Geld zusammenhalten musste.
Genial war er in seinem grübelnden, getriebenen Nachdenken über Gott und den Menschen und seiner Fähigkeit, die Essenz seines Denkens verständlich auf den Punkt zu bringen.
Nicht nur die Reformation hat er ausgelöst, sondern auch eine kulturelle Wende sondergleichen durch seine kongeniale Bibelübersetzung, mit der er (ungewollt) einer der Wegbereiter des Humanismus werden sollte.
Mutig war er, der sich auf dem Reichstag und Bedrohung für sein Leben vor Kaiser und Kirche stellte mit seinem Satz: „Hier bin ich, Gott helfe mir, ich kann nicht anders“.
Vom gelehrigen Schüler in Mansfeld zum Mönch und Professor, vom Gelehrten zum Aufrührer gegen „die Hure Babylon“, den Papst und die römische Kurie, Einer, der sich nicht trennen wollte von seinem Glauben und seiner Kirche, diese aber auch aus tiefer Erkenntnis heraus nicht so belassen konnte, wie sie war. Und damit eine neue Konfession auf den Weg brachte. Mit all den Folgen langer und harter Religionskriege im Nachgang seines Schaffens.
„Mit seinem Verständnis von Buße traf Luther unausgesprochen das Herz der Papstkirche und ihr gesamtes ökonomisches und soziales Gefüge“. Und beim Geld hört jede Freundschaft auf, wie der Volksmund sagt und wie es bei Luther unnachgiebig zutraf.
Aber auch einer, der bodenständig verwurzelt war, wie Roper als Teil der Prägung dieser Person herausarbeitet, der sich in einem geographisch kleinen, begrenzten Umfeld Zeit seines Lebens bewegt. Eisleben, Geburts- und Sterbeort, Mansfeld, Erfurt, Wittenberg, alles in einem 100 Km Umkreis und in gleicher sozialer Atmosphäre.
Was aber hat es auf sich mit dem „inneren Wesen“? Warum hatte seine Frau ihn immer als „Herr Doctor“ und zudem in der dritten Person anzusprechen? Wieso beharrte Luther als doch theologisch „moderner“ Gelehrter auf dem Alten Testament als Quelle der Klärung der Beziehung der Geschlechter mit stark patriarchalischer Ausrichtung?
Weil er eben nicht „modern“ im heutigen Sinne des Wortes war,
Und daneben dennoch auch ein Sozialrevolutionär.
„Luthers Botschaft erreichte Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und veränderte ihr Leben für immer“.
Dürer in der Kunst, der die „Freiheit“ als Kern seines Verständnisses von Luther betrachtete, wie jene Bauern in den Bauernkriegen sich ebenfalls auf Luthers „Freiheit“ beriefen. Wie für manche Mönche das Wichtigste der „angriff auf das Mönchsleben“ war, mit Folgen für die Haltung dem eigenen Orden gegenüber.
Oder Argula von Grumbach, die durch Luther intensiv inspiriert eine ganz eigenständige, öffentliche Wirksamkeit betrieb und gegen die damals übliche Stellung der Frau gegenüber alle Erwartungen durchbrach.
Beispiele, die Roper anführt, um die Wirkung Luthers zu beleuchten und, im Kontrast hierzu, das damit einhergehende „falsche“ Verständnis Luthers zu beleuchten.
Dennoch aber bleibt zu konstatieren, dass Luther eben nicht „modern“ in erster Linie dachte, sondern „Bibeltreu“ sich verstand. Nicht „Frei“ im absoluten Sinne sah er den Menschen, sondern immer nur „Frei mit Gott“. Immer war der Glaube, Gott selbst, Dreh. Und Angelpunkt, aber auch Rückbindung und Halt für den Menschen. Einer, der immer ein „gesundes Misstrauen in die Hure Vernunft“ in sich trug und daher schlecht als Gallionsfigur moderner, individueller Freiheit oder des Humanismus selbst taugt.
Kompromisse oder feine Differenzierungen waren seine Sache nicht. Die Fähigkeit, den Kern einer Sache zu erfassen und einfach und verständlich formulieren zu können ging einher mit der festen Überzeugung, dass dies „objektive Wahrheit“ dann sei. So war der Mensch Luther ganz sicher kein einfacher, umgänglicher Zeitgenosse. Und dennoch mit einer Kraft und Charisma ausgestattet, dass die Welt veränderte. Ohne dass dies sein ausgesprochenes Ziel gewesen wäre.
Eine empathische Biographie, in welcher die vielschichtige und doch eindeutige Person Luthers und seine Rezeption sorgfältig dargestellt werden. Und die auf die starken Unterschiede zwischen Person und „Sicht von außen“ verweist. - Henning Mankell
Daisy Sisters
(110)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderZualler erst, ich bin kein Henning Manekell Fan, aber probiere immer wieder ein Buch von ihm zu lesen. Nun also das >neue< in deutsch, Daisy Sisters. Mir gefällt schon nicht wie das Buch anfängt. Hier ist sie und ich fang jetzt einfach so an und die Schwestern nennen sich die Daisy Sisters so wie im Film usw. Ich mag es nicht, wenn man persönlich angesprochen wird, dnen ich möchte eine GEschichte erleben. Ok, dann also weiter. Anfangs dachte ich wieder einmal das könnte was werden, aber dann bricht über den Hauptfiguren soviel zusammen, das man meinen könnte, alles auf der Welt ist schrecklich. Wie die Figuren leiden und sich oft auch ihren Depressionen hin geben ist fast nicht zum aushalten. Henning Mankell hat bei all meinen Leseversuchen aber eins geschafft, er hat mich durch Personenbeschreibungen und auch zum Teil durch tolle Sätze und seine spezielle Sprache doch etwas begeistert. In diesem Fall aber bleibt das eher blass und schwach. vielleicht liegt es ja daran, dass dieses Buch bereits 1982 in Schweden heraus kam und Herr Mankell erst später zu seiner >Form< gefunden hat.
- Olwen Hufton
Frauenleben
(3)Aktuelle Rezension von: SokratesDieses Buch ist eines der Besten, die ich je zu diesem Thema gelesen habe. Der Autorin gelingt es, ansprechend und mit ausdrucksvoller Sprache das Leben von Frauen zwischen den Jahren 1500-1800 darzustellen. Sie geht dabei auf alle Bereiche des persönlichen Lebens ein: Kindheit, Erziehung, Verlöbnis, Eheschließung, Witwenschaft, Erwerbsleben, Adel oder auch solche tolerierten Grenzbereiche wie Prostitution oder Kräuterfrauen, die immer nah am Vorwurf der Hexerei standen. Der Stil des Buches entspricht einer wissenschaftlichen Publikation, die Themenbreite ebenso. Allerdings belegt die Autorin nicht jede Idee, nicht jeden Gedanken, der anderswo herkam, mit Fußnoten, weshalb der Text in Gänze nicht völlig aufgebläht erscheint. Für sehr gelungen halte ich das unglaublich umfangreiche und nach Themenkomplexen gegliederte Literaturverzeichnis, aus dem man sich eine Reihe weiterer Literatur zum Thema suchen kann. Fazit: Eine sehr, sehr interessante, spannende und sprachlich wie stilistisch überzeugende Arbeit, unglaublich umfangreich und thematisch breit gefächert. Ein Standardwerk! - Manfred Hermanns
Heinrich Weber
(2)Aktuelle Rezension von: manfred_hermanns/Users/manfredhermanns/Desktop/11WWS55KAHL.SL500AA300_.jpg - Ernst Bruckmüller
Sozialgeschichte Österreichs
(1)Aktuelle Rezension von: Werner SchrittesserSehr gute Grundlage für die Studienberechtigungsprüfung Geschichte 2 - Rolf Sprandel
Verfassung und Gesellschaft im Mittelalter
(2)Aktuelle Rezension von: SokratesGegenstand dieser nicht mehr sehr neuen Publikation ist ein Thema, dass aktuell in Studienliteratur lediglich am Rande ausführlicher behandelt wird: das frühe Mittelalter und seine gesellschaftliche / verfassungsrechtliche Organisation. In sehr systematischer Art und Weise behandelt Sprandel Themen wie Lehenswesen, Familie, Grundherrschaft und Gefolgschaft einer noch sehr genossenschaftlich organisierten Gesellschaft, die sich erst zu individualisieren beginnt. Mit der Ausbildung der zentralistischen Königsherrschaft unter den Karolingern etabliert sich auch ein enges – später vererbliches – Lehenswesen, das Würdenträger und Herrscher an den König/Kaiser dauerhaft binden soll. Gleiches geschieht mit kirchlichen Würdenträgern und ihrem beherrschten Grundbesitz oder territorialen Machtpersonen. Mit anwachsender Bedeutung der Städte durch Handel, Kultur und Selbstverständnis ab dem Hochmittelalter etabliert sich ein Machtgefüge, das mehr und mehr durch Rechtsquellen und verbindliche Absprachen zwischen Reich und Territorien geregelt wird. Die ersten verfassungsähnlichen Rechtsgebilde entstehen, ein Verständnis für „Staatlichkeit“ formt sich aus. – Sprandel schreibt eng an den Quellen, verständlich auch für den Studenten. Trotz seines Alters ist es m.E. für diesen Themenbereich noch heute lesenswerte Lektüre, begleitend zur Vorlesung und zum besseren Verständnis für eine Epoche, die überhaupt nicht „finster“ war. - Karl Hugo Breuer
Beitr�ge zur Geschichte katholischer Jugendsozialarbeit
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Waltraud Legros
Was die Wörter erzählen
(4)Aktuelle Rezension von: SchelmuffskyDas Buch ist spannender zu lesen als so mancher Krimi und sehr erhellend. Wie beeinflusst die Sprache unser Handeln und Denken? Kann man auf Basis einzelner Wortetymologien Rückschlüsse ziehen auf die Mentalität der Deutschen? Waltraut Legros erzählt die Geschichte einzelner Wörter und erschließt dabei en passent mehr weitläufige Zusammenhänge als so manche philosphische Arbeit.