Bücher mit dem Tag "sozialgeschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sozialgeschichte" gekennzeichnet haben.

97 Bücher

  1. Cover des Buches Unterleuten (ISBN: 9783442719761)
    Juli Zeh

    Unterleuten

     (547)
    Aktuelle Rezension von: milasun

    ""Weißt du was?" Jule schlief schon halb, sie hatte die Augen geschlossen, ihre Stimme war zu einem Flüstern geworden. Gerhard beugte sich über sie, um zu verstehen, was sie sagte. "Was, mein Schatz?" "Am besten, du bringst das Tier einfach um."" 

    In dem idyllischen Dörfchen Unterleuten in der brandenburgischen Provinz soll ein Windpark errichtet werden und plötzlich brechen alte Konflikte wieder aus. Niemand kann mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden und "obwohl niemand etwas Böses will, geschieht Schreckliches".

    Ein Gesellschaftsroman, der sich spanned wie ein Krimi liest. Hat mir überraschend gut gefallen!

  2. Cover des Buches Vienna (ISBN: 9783462306606)
    Eva Menasse

    Vienna

     (59)
    Aktuelle Rezension von: YvetteH

    Kurzrezension:

    Das Buch war eine Empfehlung, die mich leider nicht fesseln konnte. Die Protagonisten bleiben gesichts- und namenlos und die Aneinanderreihung der Anekdoten ist oft zäh und waren mir zu sprunghaft.

    Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und konnte mich nicht fesseln.

    Deshalb vergebe ich 3 Sterne.

  3. Cover des Buches Der Osten ist ein Gefühl (ISBN: 9783423349673)
    Anja Goerz

    Der Osten ist ein Gefühl

     (12)
    Aktuelle Rezension von: VeraHoehne

    Autor:
    Anja Goerz wurde am 22.04.1968 in Niebüll/Nordfriesland – in unmittelbarer Nähe zur wunderschönen Nordsee-Insel Sylt – geboren. Ihr künstlerisches Können bewies sie schon früh, indem sie eine Ausbildung zur Fotografin absolvierte. Aber anstatt hinter ein Objektiv zog es sie 1989 dann doch mehr hinter ein Mikrofon: Sie begann ein Hörfunk-Praktikum bei Radio Schleswig-Holstein in Kiel (R.S.H.), wo sie zur Redakteurin und Moderatorin ausgebildet wurde. Es folgten diverse Moderationsjobs bei verschiedene Radio-Sendern im Norden Deutschlands sowie 1998 eine leitende Position in der Abteilung Radio-Promotion und -Marketing bei SAT 1. Die Liebe zum Hörfunk blieb immer bestehen, so dass sie 2004 zurück zum Radio wechselte. Neben mehreren Sendungen im Radio Eins des RBB moderiert sie seit Januar 2014 auch beim Nordwestradio von Radio Bremen. Neben ihrer Tätigkeit als Hörfunkjournalistin ist sie eine erfolgreiche Autorin von Frauen-Romanen (“Herz auf Sendung”, “Mein Leben in 80B”) und eBooks (“Der Ball ist rosa”, ein Roman der sich zeitkritisch mit Homosexualität unter Profi-Fußballern auseinandersetzt – sowie “Liebe, Latex, Landlust”). Mit “Der Osten ist ein Gefühl – Über die Mauer im Kopf” legte sie ihr erstes Sachbuch vor.

    Handlung:
    Auch nach 25 Jahren deutsch-deutscher Einheit gibt es im Kopf vieler Menschen  noch immer eine Mauer. Anja Goerz, die im Rahmen ihrer Rundfunkarbeit oft damit konfrontiert wurde, hat die diverse Personen und Persönlichkeiten ostdeutscher Herkunft für dieses Buch befragt, was ihrer Meinung nach typisch ostdeutsch ist, welche Erinnerungen sie an die Zeit vor der Wende nicht missen möchten und warum die deutsche Einheit mancherorts immer noch nicht “angekommen” ist. Hier kommen sowohl Prominente zu Wort, aber auch ansonsten ein großer Querschnitt an Personen aus unterschiedlichsten Berufsschichten und verschiedensten Generationen.

    Fazit:
    Das Cover mit einer alten schwarz-weißen Familienfotografie von einem Ostsee-Urlaub, finde ich nicht so wahnsinnig gelungen – hier hätte ich mir irgendwie eher eine Collage mit typisch ostdeutschen Dingen vorstellen können (positiv wie negativ), aber das ist reine Geschmackssache.
    Das Buch hat zwar Taschenbuchformat, ist allerdings, um dem Preis von 14,90€ gerecht zu werden, sehr hochwertig aufgemacht: Doppel-Umschlag, Bebilderungen, hochwertiges Papier und eine sehr angenehme Gestaltung und ein harmonisches Zusammenspiel von Schrift-/Druckbild, Texten, Kapitellänge und Foto-Illustration, wodurch das Buch sehr angenehm und kurzweilig zu lesen ist.
    Da die Berichte in sich abgeschlossen sind, eignet sich das Buch ideal, um es zwischendurch bzw. nebenher neben einem weiteren Buch zu lesen.
    Ich habe ja schon öfter berichtet, dass ich sehr gerne Biographien und Erfahrungsberichte lese. Dadurch, dass dieses Buch gleich mehrere solche von ganz unterschiedlichen Personen in sich vereint, ist es umso interessanter.
    Anja Goerz hat mit viel Sachverstand und hohem Einfühlungsvermögen berühmte und nicht berühmte Persönlichkeiten mit ostdeutschem Background über ihre Vergangenheit, ihre Erinnerungen und ihr Leben vor und nach der Wendezeit befragt und teilweise überraschende und auch emotionale Statements erhalten. Leser, die keinen Bezug zur ehemaligen DDR haben, können hier noch viel über das Leben dort damals erfahren und können nach der Lektüre vielleicht auch das ein oder andere, was sie nur vom Hörensagen kennen, viel besser verstehen und einordnen.
    Einige Aussagen kann ich durchaus sehr gut nachvollziehen: Ich habe selbst DDR-Bezug, weil mein Vater aus Templin/Uckermark stammte, ich lange Zeit Brieffreundschaften dorthin hatte und 1988 und 1989 mehrfach bei Freunden und Verwandten dort zu Besuch sein durfte und dadurch auch viel über das Leben dort und die Sorgen und Nöte der Bevölkerung erfahren habe. Ich bin aber ehrlich gesagt sehr froh, dass ich genau zu jenem Zeitpunkt in der DDR sein durfte, wo ich schon die nötige geistige Reife hatte, um dort mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und für manche Dinge auch das entsprechende Verständnis aufbringen konnte.
    Ich weiß noch, dass mich damals sehr beeindruckt hat, dass dort ein enormes Zusammengehörigkeitsgefühl herrschte, wie ich es aus meiner westdeutschen Heimat überhaupt nicht kannte. Ebenso war ich äußerst beeindruckt davon, dass die Menschen (vor Allem, diejenigen, die nicht ausgereist sind und für bessere Lebensumstände auf die Straße demonstrieren gegangen sind)  immer versucht haben, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Ein weiterer Punkt, der in diesem Buch thematisiert wird, ist die Namensproblematik, denn den Generationen, die vor und nach der Wendezeit geboren wurden, erkennt man oft an ihre amerikanisch klingenden Namen, Namen aus Ländern, deren Besuch seinerzeit unmöglich war – sogenannte Sehnsuchtsnamen.
    Was ich immer sehr gut fand, ist, dass es im Osten Deutschlands immer vollkommen normal war, dass Mütter relativ kurze Zeit nach der Geburt wieder ihrem Beruf nachgegangen sind, weil die für die Betreuung der Kinder gesorgt war. Hier werden Mütter heute noch gerne als Rabenmütter bezeichnet, wenn sie Wunsch äußern, schnellstmöglich in ihren Beruf zurückzukehren, um den Anschluss nicht zu verlieren. Ich muss sagen, dass es den ostdeutschen Kindern, die ich kennengelernt habe, nicht geschadet hat, dass beide Elternteile berufstätig waren und die Kinder so früher selbstständig wurden. Es scheint immer noch ein bundesdeutsches Phänomen zu sein, dass es Frauen gibt, für die ein Kind oft der bewusste Ausstieg aus dem Arbeitsleben für die mindestens nächsten 18 Jahre oder gar den Rest ihres Lebens bedeutet.
    Dieses Buch hat mich auch an die Diskussionen erinnert, die ich selbst mit meinem Mann sehr häufig hatte – gerade in der letzten Zeit zum 25. Jahrestag der Maueröffnung: Ab wann ist es noch Ostalgie oder Erinnerungen an ein Vorleben in einer Zeit, die es so nie wieder geben wird und ab wann ist es Verherrlichung eines Unrechtsstaates?!
    Für mich war dieses Buch ganz toll zu lesen und ich empfehle es vor Allem Personen, die bisher nicht so viel über die ehem. DDR wissen, damit sie überhaupt mal ein Bild vom Leben dort damals bekommen und zwar direkt von Personen, die diese Leben dort selbst geführt haben.
    Wofür ich niemals Verständnis haben werde, ist jedoch die Ausländerfeindlichkeit, die im ehem. Osten Deutschlands noch so häufig vertreten ist – und zwar sehr häufig in der Generation der Anfang bis Mieter 80er Jahre Geborenen, die bei der Wende oft noch keine 10 Jahre alt waren! Mich hat die Aussage einer Bekannten seinerzeit sehr geschockt, dass sie in Berlin Stadtteile wie Kreuzberg aufgrund der hohen Ausländerdichte meidet, sich aber in Stadtteilen, in denen häufig Rechtsradikale demonstrieren, sehr sicher fühlt. Sowas finde ich unglaublich traurig.
    Die Einzige kleine Kritik die ich an diesem Buch habe, ist, dass vielleicht auch Westdeutsche (z. B. solche, die bis heute noch nicht in Ostdeutschland waren und immer noch den Begriff “Dunkeldeutschland” benutzen) auch mal zu ihrer persönlichen “Mauer im Kopf” hätten befragt werden sollen. Das ist nämlich ein Punkt, der mich genauso schockiert, dass Menschen über etwas urteilen, was sie gar nicht kennen. Die wissen meiner Meinung nach nicht, was ihnen alles entgeht.

    Von mir gibt es hierfür 5 von 5 Punkten und eine glatte Leseempfehlung :-)


  4. Cover des Buches London - Die Biographie (ISBN: 9783570554883)
    Peter Ackroyd

    London - Die Biographie

     (16)
    Aktuelle Rezension von: just_like_a_library

    „London. Die Biographie“ von Peter Ackroyd ist ein wirklich außerordentlich gut recherchiertes sowie informatives Buch über London.

    In dem Buch wird wunderbar gezeigt, wie London sich im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt hat. Es gibt abwechslungsreiche Kapitel und sehr viele Anekdoten. Der Autor hat hierbei bestimmte Themen herausgesucht, auf die er sich konzentriert. Er geht nicht immer chronologisch vor, sondern behandelt bestimmte Bereiche oder Themen durch die Zeitgeschichte. So erfährt man beispielsweise etwas über die Sprache, Flüsse, Brände, den Smog und die Underground. Ich habe sehr viele neue und interessante Dinge über London erfahren.

    Diese Biographie über London ist wirklich hervorragend recherchiert. Gefallen haben mir auch die zahlreichen Illustrationen im Buch sowie die Karten von London. Im Anhang findet man zudem eine Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen.

    Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen, an manchen Stellen war es mir persönlich jedoch etwas zu abschweifend sowie langatmig geschrieben. Außerdem habe ich einige Zeit gebraucht, bis ich das Buch komplett durchgelesen habe.

    „London. Die Biographie“ von Peter Ackroyd ist ein spannendes und mit seinen fast 800 Seiten ein wirklich umfangreiches Buch. Leseempfehlung für alle, die gerne mehr über London wissen möchten.

    Bewertung: 4/5 ⭐️

  5. Cover des Buches Shakespeares ruhelose Welt (ISBN: 9783406652875)
    Neil MacGregor

    Shakespeares ruhelose Welt

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Janinezachariae
    Ich hab diesem Hörbuch sehr gerne gelauscht, denn es wurde angenehm vorgetragen und spannend erzählt. 
    Ich konnte mich in diese Zeit verlieren und hab William Shakespeare noch etwas besser kennengelernt, wenn dies überhaupt möglich war. Als Fan dieses Engländer war es schon fast Pflicht mehr über seine Welt, sein Leben und alles drumherum zu erfahren. 
    Über die Tudors, Irland, England und natürlich seine eigene Familie. 
    Ich möchte nun wirklich nicht allzu viel verraten, denn wer sich für William Shakespeare interessiert, der sollte es lesen oder hören. Ich, für meinen Teil, hab es mehr als genossen und werde ich auch noch öfters hören - oder lesen, wenn ich das Buch bekomme. Diese sprachliche Erzählweise hat mir wirklich vergnügliche Stunden beschert, denn ich war fasziniert von dieser Zeit. 
    Zudem finde ich die kleinen musikalischen Einlagen sehr auflockernd, wenn ein etwas schwieriges Thema dran war und man Luft holen muss. 


    Shakespeares ruhelose Welt ist ein wundervolles Hörvergnügen und sehr spannend für all jene, die sich für England interessieren und mehr erfahren möchten, als das, was nur in den Geschichtsbüchern steht. 


    Gelesen von Thomas Loibl, Stefan Wilkening, Helmut Stange, Christian Baumann, Laura Maire, Eva Gosciejewicz, Heiko Ruprecht, Friedrich Schloffer
  6. Cover des Buches Daisy Sisters (ISBN: 9783423212885)
    Henning Mankell

    Daisy Sisters

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Eigentlich ist der Titel von Henning Mankells „Daisy Sisters“ nur ein anderes Wort für: jede Frau hat eine beste Freundin. Mindestens. Der Roman soll sich über drei Frauengenerationen in Schweden bewegen; in der Erzählung jedoch geht es nur am Rande von der vorhergehenden und der nachfolgenden zweier Generationen aus der Arbeiterklasse. Wichtige Themen spricht Mankell an, dessen Bedeutung nichts an Aktualität verloren haben, wenn wir uns nicht nur in Deutschland, oder auch Schweden, dem Ort des Geschehens, umschauen. Es betrifft nicht nur Frauen untereinander sondern das Verhältnis derer in einer Gesellschaft und wo Männer sich inzwischen auf verlorenem Posten sehen. Sie wehren sich wie üblich durch bloßes Machtgehabe, wie in Polen und auch anderswo sichtbar. Vergewaltigung, das bewusste Kleinhalten von Frauen, die sich nicht trauen auszubrechen, Machtmissbrauch durch sexualisiertes Verhalten, schlechte Rahmenbedingungen und vieles mehr werden hier beschrieben.

    Die Väter von Elna und Vivi gehören verschiedenen Parteien an, im Zweiten Weltkrieg wirken sich beide Zugehörigkeiten fatal aus. Die beiden jungen Frauen führen lange Zeit eine Brieffreundschaft, bis sie sich endlich einmal treffen können. Eigentlich sollen sie nur einem Verwandten von Elna bei der Heuernte helfen, doch vorher wollen die beiden an die Grenze zu Norwegen, den Krieg erleben. Nach einer heftigen Nacht mit zwei Grenzsoldaten muss Elna Wochen später damit zurechtkommen, dass sie schwanger ist. Dass es bei Elna eine Vergewaltigung war, kann sie sich selbst gegenüber nur schwer eingestehen. Abbrüche sind verboten aber möglich, doch misslingt ihr dies, Eivor wird geboren. Die Umstände des versuchten Schwangerschaftsabbruches, wie die Eltern und das gesamte Umfeld reagieren ist bezeichnend für die damalige Zeit. Eigentlich will Elna etwas anderes aus ihrem Leben machen, sie ist klug, doch aus ihren Träumen wird nichts. Sie heiratet und bietet ihrer Tochter, die absolut nichts über ihren leiblichen Vater weiß, zumindest gute Randbedingungen, um es besser zu machen.

    Jahre später erleben wir, wie es auch Eivor nicht gelingen mag, das sogenannte bessere Leben zu erwischen. Der alkoholkranke Nachbar, von Mankell liebevoll gezeichnet, nimmt einen Ausreißer auf, in den Eivor sich verliebt und furchtbares dadurch erleidet. Das zeichnet sie fürs Leben. Sie will in einem größeren Ort endlich durch harte Arbeit ihre Träume verwirklichen und landet doch nur, wie ihre Mutter, viel zu früh schwanger in einer Ehe. Nach dem ersten Kind will sie partout wieder arbeiten, doch ihr Mann sorgt dafür, dass sie wieder schwanger wird. Die Ehe zerbricht nach wenigen Jahren, sie muss und will für sich selbst und ihre Kinder sorgen. Die Freundschaft zu einer Arbeitskollegin aus ihrem ersten Job lässt sie an den nächsten Ort ziehen, wo sie wieder auf bessere Zeiten hofft. Das ist am Anfang auch so, doch dann trifft sie eine fatale Entscheidung. Sie landet in einer Fabrik, bei der Frauen eher selten anzutreffen sind. Hier begegnet sie derart niederträchtigen und sexualisierten Bedingungen, wie ich sie persönlich noch, zwar abgeschwächt, in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts während meiner Banklehre erlebt habe. Männern gegenüber ist sie nun extrem vorsichtig eingestellt, doch die erste Liebe holt sie ein. Wieder erlebt sie furchtbares, wird erneut schwanger und entscheidet sich letztendlich für das Kind.

    Die schweren Bedingungen, die Mutter wie auch die Tochter erleben, werden von Mankell zwar gut beschrieben, doch die Gefühle der Frauen kann auch er nicht wirklich wiedergeben. Dass auch die Tochter von Eivor früh schwanger wird, ist für die Mutter wie ein Schlag ins Gesicht. Die Sprachlosigkeit, die Ängste, die die jeweilige Mutter gegenüber ihrer Tochter wie ein versagen klingen, dieses festhalten, nicht ausbrechen können aus dem Rahmen, das ist einfach nur furchtbar zu lesen. Nicht sichtbare Ketten, die von keinem der Frauen, auch den Freundinnen, durchbrochen werden können, stimmen einen traurig. Die Daisy Sisters erhalten zumindest ihre Freundschaft so wie Eivor auch die ihre. Dass das Leben kein Ponyhof ist, wird hier eindrucksvoll bewiesen.

  7. Cover des Buches Nach Amerika (ISBN: 9783406711497)
    Bernd Brunner

    Nach Amerika

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Juliusturm

    Gute schilderung der Umstände weshalb Menschen ausgewandert sind und Ihr neues Glück gesucht haben,manchmak erfolgreich,manchmal nicht erfolgreich, aber immer in der Absicht die Hände nicht in den Schoß zu legen sondern das Abenteuer USA Neuanfang zu starten,Bremerhaven dann mit dem Schiff über den Ozean in ein neues Land mit 1000 Möglichkeiten und hier mit Optimismus sein Glück zu suchen und eine Neue Heimat zu finden.

  8. Cover des Buches Der Mensch Martin Luther (ISBN: 9783596179305)
    Lyndal Roper

    Der Mensch Martin Luther

     (3)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Die Persönlichkeit nachzeichnend

    Aufbrausend war er. Stur. Gesellig. Dominant in der Geselligkeit. Vielleicht auch feige, als er den Bauernaufständen seine Unterstützung versagte. Die Zunge oft schneller als das Denken, in späteren Jahren und Widerspruch kaum zulassend. Verschwenderisch, so dass Katharina von Bora, seine Frau und Mutter seiner Kinder, das Geld zusammenhalten musste.

    Genial war er in seinem grübelnden, getriebenen Nachdenken über Gott und den Menschen und seiner Fähigkeit, die Essenz seines Denkens verständlich auf den Punkt zu bringen.
    Nicht nur die Reformation hat er ausgelöst, sondern auch eine kulturelle Wende sondergleichen durch seine kongeniale Bibelübersetzung, mit der er (ungewollt) einer der Wegbereiter des Humanismus werden sollte.

    Mutig war er, der sich auf dem Reichstag und Bedrohung für sein Leben vor Kaiser und Kirche stellte mit seinem Satz: „Hier bin ich, Gott helfe mir, ich kann nicht anders“.

    Vom gelehrigen Schüler in Mansfeld zum Mönch und Professor, vom Gelehrten zum Aufrührer gegen „die Hure Babylon“, den Papst und die römische Kurie, Einer, der sich nicht trennen wollte von seinem Glauben und seiner Kirche, diese aber auch aus tiefer Erkenntnis heraus nicht so belassen konnte, wie sie war. Und damit eine neue Konfession auf den Weg brachte. Mit all den Folgen langer und harter Religionskriege im Nachgang seines Schaffens.

    „Mit seinem Verständnis von Buße traf Luther unausgesprochen das Herz der Papstkirche und ihr gesamtes ökonomisches und soziales Gefüge“. Und beim Geld hört jede Freundschaft auf, wie der Volksmund sagt und wie es bei Luther unnachgiebig zutraf.

    Aber auch einer, der bodenständig verwurzelt war, wie Roper als Teil der Prägung dieser Person herausarbeitet, der sich in einem geographisch kleinen, begrenzten Umfeld Zeit seines Lebens bewegt. Eisleben, Geburts- und Sterbeort, Mansfeld, Erfurt, Wittenberg, alles in einem 100 Km Umkreis und in gleicher sozialer Atmosphäre.

    Was aber hat es auf sich mit dem „inneren Wesen“? Warum hatte seine Frau ihn immer als „Herr Doctor“ und zudem in der dritten Person anzusprechen? Wieso beharrte Luther als doch theologisch „moderner“ Gelehrter auf dem Alten Testament als Quelle der Klärung der Beziehung der Geschlechter mit stark patriarchalischer Ausrichtung?

    Weil er eben nicht „modern“ im heutigen Sinne des Wortes war,

    Und daneben dennoch auch ein Sozialrevolutionär.

    „Luthers Botschaft erreichte Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und veränderte ihr Leben für immer“.

    Dürer in der Kunst, der die „Freiheit“ als Kern seines Verständnisses von Luther betrachtete, wie jene Bauern in den Bauernkriegen sich ebenfalls auf Luthers „Freiheit“ beriefen. Wie für manche Mönche das Wichtigste der „angriff auf das Mönchsleben“ war, mit Folgen für die Haltung dem eigenen Orden gegenüber.
    Oder Argula von Grumbach, die durch Luther intensiv inspiriert eine ganz eigenständige, öffentliche Wirksamkeit betrieb und gegen die damals übliche Stellung der Frau gegenüber alle Erwartungen durchbrach.

    Beispiele, die Roper anführt, um die Wirkung Luthers zu beleuchten und, im Kontrast hierzu, das damit einhergehende „falsche“ Verständnis Luthers zu beleuchten.

    Dennoch aber bleibt zu konstatieren, dass Luther eben nicht „modern“ in erster Linie dachte, sondern „Bibeltreu“ sich verstand. Nicht „Frei“ im absoluten Sinne sah er den Menschen, sondern immer nur „Frei mit Gott“. Immer war der Glaube, Gott selbst, Dreh. Und Angelpunkt, aber auch Rückbindung und Halt für den Menschen. Einer, der immer ein „gesundes Misstrauen in die Hure Vernunft“ in sich trug und daher schlecht als Gallionsfigur moderner, individueller Freiheit oder des Humanismus selbst taugt.

    Kompromisse oder feine Differenzierungen waren seine Sache nicht. Die Fähigkeit, den Kern einer Sache zu erfassen und einfach und verständlich formulieren zu können ging einher mit der festen Überzeugung, dass dies „objektive Wahrheit“ dann sei. So war der Mensch Luther ganz sicher kein einfacher, umgänglicher Zeitgenosse. Und dennoch mit einer Kraft und Charisma ausgestattet, dass die Welt veränderte. Ohne dass dies sein ausgesprochenes Ziel gewesen wäre.

    Eine empathische Biographie, in welcher die vielschichtige und doch eindeutige Person Luthers und seine Rezeption sorgfältig dargestellt werden. Und die auf die starken Unterschiede zwischen Person und „Sicht von außen“ verweist.
  9. Cover des Buches Montaillou (ISBN: 9783548341149)
    Emmanuel LeRoy Ladurie

    Montaillou

     (5)
    Noch keine Rezension vorhanden
  10. Cover des Buches Deutsche Geschichte (ISBN: 9783865399281)
  11. Cover des Buches Frauen und Macht (ISBN: 9783596523283)
    Mary Beard

    Frauen und Macht

     (44)
    Aktuelle Rezension von: GAIA

    Das Buch „Frauen & Macht“ von Mary Beard wird an verschiedensten Stellen als „Manifest“ bezeichnet, im Klappentext als „ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen.“ Leider kann ich heute, einen Tag nach dem internationalen Frauentag, dem Buch diese Zuschreibungen nicht attestieren.

    Das Problem, warum die Stimmen von Frauen durch die Menschheitsgeschichte, von der Antike bis hinein in die Gegenwart, so schwer zu finden sind, ist Thema dieser Veröffentlichung. Wie vielen Leser:innen bekannt sein sollte, gibt es – so auch laut Beard – „in der westlichen Geschichte eine radikale – reale, kulturelle und imaginäre – Separierung der Frauen von der Macht.“ So weit, so schlimm. Beard rekapituliert nun in ihrem schmalen Büchlein, welches nur 90 Seiten inhaltlich relevanten Text beinhaltet und mit vielen Abbildungen bestückt ist, recht kurz angebunden, wie Frauen in ihrer Redefreiheit und Machtausübung bisher eingeschränkt wurden. Leider nennt sie zwar viele Beispiele, geht diesbezüglich jedoch seltenst in die Tiefe, sodass die Ausmaße der historisch untermauerten Paradigmen nicht wirklich zur Geltung kommen. Auch liest sich der Text (eventuelle auch aufgrund einer holprigen Übersetzung?) nicht flüssig. Hier scheint mir auch das Layout der Seiten eine Rolle zu spielen. Durch das kleine Format des Buches, die Schriftgröße usw. schaffen es im Schnitt nur acht Wörter auf eine Zeile. Schachtelsätze lassen sich so nur stockend lesen. Auch werden die dargelegten Gedanken auf fast jeder zweiten Seite von Abbildungen unterbrochen, die nicht in den Text eingefügt sind, sondern – unabhängig von deren Maße – immer eine ganze Seite blockieren. Mitunter passen infolgedessen die Abbildungen inklusive ausführlichen Abbildungsbeschreibungen entweder noch nicht oder nicht mehr zum Gelesenen. Das alles fördert den Lesefluss nicht gerade, sodass der nötige Schwung für ein mitreißendes Manifest verlorengeht und die Aussage hinter dem Text verpufft.

    Im Nachwort der Autorin erfährt man dann erst, dass es sich bei diesem Buch um zwei verschriftlichte Vorträge der Autorin handelt, welche das erste und zweite (und damit schon letzte) Kapitel des Buches ergeben haben. Sie habe „der Versuchung widerstanden, drastische Veränderungen vorzunehmen, neue Themen einzuführen oder einige der Ideen, die hier nur angedeutet werden, ausführlicher darzulegen.“ Meines Erachtens hätten genau diese Ergänzungen dem Text durchaus sehr gut getan. Auch machen somit die vielen Abbildungen im Kontext von Vorträgen sehr viel mehr Sinn, da sie sicherlich während der Präsentation im Hintergrund in das Gesagte eingewoben worden sind.

    Insgesamt kann ich mich den Worten des Lobes, die ich vor dieser Lektüre in anderen, inspirierenden Büchern („FRAUEN LITERATUR“ von Nicole Seifert und „Handbuch für Zeitreisende“ von Kathrin Passig und Aleks Scholz) über „Frauen & Macht“ gelesen habe und die mich dazu animierten mir die Primärliteratur zuzulegen, nicht anschließen.

    Laut Wikipedia ist ein Manifest „eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur.“ Es seien „Sprechakte, die das Ziel hätten, die Welt zu verändern.“ Dieses Ziel hat die Autorin vielleicht auch bei Veröffentlichung im Sinn gehabt, meine Person hat sie damit aber nicht „leidenschaftlich aufrufen“ können. Sicherlich handelt es sich hier um ein geschichtswissenschaftlich solides, lesenswertes Werk für Interessierte. Hinter dem Ofen hervorlocken konnte es jedoch leider nicht so richtig.

  12. Cover des Buches Sozialgeschichte Österreichs (ISBN: 9783486564105)
    Ernst Bruckmüller

    Sozialgeschichte Österreichs

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Werner Schrittesser
    Sehr gute Grundlage für die Studienberechtigungsprüfung Geschichte 2
  13. Cover des Buches Heinrich Weber (ISBN: 9783429019716)
    Manfred Hermanns

    Heinrich Weber

     (2)
    Aktuelle Rezension von: manfred_hermanns
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  14. Cover des Buches Grundriss Soziale Arbeit (ISBN: 9783531186160)
  15. Cover des Buches Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd. 1: Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära 1700-1815 (ISBN: 9783406322617)
  16. Cover des Buches Frauenleben (ISBN: 9783596317851)
    Olwen Hufton

    Frauenleben

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Dieses Buch ist eines der Besten, die ich je zu diesem Thema gelesen habe. Der Autorin gelingt es, ansprechend und mit ausdrucksvoller Sprache das Leben von Frauen zwischen den Jahren 1500-1800 darzustellen. Sie geht dabei auf alle Bereiche des persönlichen Lebens ein: Kindheit, Erziehung, Verlöbnis, Eheschließung, Witwenschaft, Erwerbsleben, Adel oder auch solche tolerierten Grenzbereiche wie Prostitution oder Kräuterfrauen, die immer nah am Vorwurf der Hexerei standen. Der Stil des Buches entspricht einer wissenschaftlichen Publikation, die Themenbreite ebenso. Allerdings belegt die Autorin nicht jede Idee, nicht jeden Gedanken, der anderswo herkam, mit Fußnoten, weshalb der Text in Gänze nicht völlig aufgebläht erscheint. Für sehr gelungen halte ich das unglaublich umfangreiche und nach Themenkomplexen gegliederte Literaturverzeichnis, aus dem man sich eine Reihe weiterer Literatur zum Thema suchen kann. Fazit: Eine sehr, sehr interessante, spannende und sprachlich wie stilistisch überzeugende Arbeit, unglaublich umfangreich und thematisch breit gefächert. Ein Standardwerk!
  17. Cover des Buches Szenen aus der deutschen Unterwelt (ISBN: 9783499605222)
  18. Cover des Buches Attentate (ISBN: B001YPM1A2)
    Wolfgang Plat

    Attentate

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches 13 unerwünschte Reportagen (ISBN: B00205VLN8)
    Günter Wallraff

    13 unerwünschte Reportagen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Cover des Buches Sozialgeschichte der Sowjetunion I, 1917 - 1945 (ISBN: 9783518106549)
  21. Cover des Buches Wohlfahrt – Wirtschaft – Caritas (ISBN: 9783883094731)
    Elli Reichert

    Wohlfahrt – Wirtschaft – Caritas

     (1)
    Aktuelle Rezension von: manfred_hermanns
    + Wie lässt sich Hilfe professionell organisieren und wirtschaftlich gestalten? + Welche Ziele und Motive verfolgen die beteiligten Akteure - die Helfenden? + Welche Voraussetzungen sichern den langfristigen Erfolg karitativer Verbandsarbeit? + Wie lassen sich dabei ethische Standards definieren und deren Einhaltung kontrollieren? Heinrich Webers (1888-1946) berufliche Biografie beginnt in einer Zeit, in der immer mehr Menschen auf Unterstützung aus öffentlichen Mitteln angewiesen sind. Im noch jungen 20. Jahrhundert treibt der Fürsorgewissenschaftler in seinen zahlreichen leitenden Positionen unablässig die Professionalisierung der Organisation, Vermittlung und Weiterentwicklung sozialer Arbeit voran. Mit beeindruckender Weitsicht definiert, hinterfragt und prägt er die bis heute gültigen zentralen Aktionsfelder der sozialen Arbeit. Elli Reichert betrachtet aus historischer Perspektive Denken und interdisziplinäres Schaffen Heinrich Webers, dessen Relevanz in Anbetracht einer Renaissance der Bedürftigkeit im nun beginnenden 21. Jahrhundert ungebrochen scheint. Die Theologin und Sozialpädagogin kommt aus der Kinder- und Jugendhilfepraxis und lebt in Karlsruhe. Sie arbeitete mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Chemnitz im Fach Sozialpädagogik, absolvierte ein Lehramtsstudium für das Berufsschulwesen und promovierte an der Fakultät für Erziehungswissenschaften an der Technischen Universität Dresden. "Elli Reichert hat jetzt diesen vielseitigen Theologen und Volkswirtschaftler, den wegweisenden Theoretiker und Praktiker der Caritas und Sozialen Arbeit, den konzeptionellen Vordenker für Aus- und Fortbildung für Sozialdezernenten, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen aufgrund umfangreicher Literatur- und Quellenrecherchen wieder ins Blickfeld gerückt und so einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der Sozialarbeits- und Caritaswissenschaft geleistet." Prof. Dr. Manfred Hermanns
  22. Cover des Buches Mörder aus gutem Hause (ISBN: 9783548207605)
    Max Pierre Schaeffer

    Mörder aus gutem Hause

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Washington, 20. Januar 1961 (ISBN: 9783423306102)
    Robert D. Johnson

    Washington, 20. Januar 1961

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Die Buchreihe widmet sich markanter historischer Daten der neueren Geschichte, so hier dem 20. Januar 1961 in den USA, als John F. Kennedy das Amt des amerikanischen Präsidenten übernahm. Gut und verständlich geschrieben und die amerikanische Gesellschaft der frühen 1960er Jahre mit all ihren Sorgen und Krisen besprechend. Ein Spezialthema, in die Tiefe gehend, also gelungene Sachliteratur für Historiker.
  24. Cover des Buches Kirche auf dem Weg in eine veränderte Welt (ISBN: 9783825866884)

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