Bücher mit dem Tag "sozialisierung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sozialisierung" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Knast (ISBN: 9783548374901)
    Joe Bausch

    Knast

     (55)
    Aktuelle Rezension von: fayreads

    Er ist der Arzt, der die Mörder, Gangster, Räuber, Vergewaltiger und Wirtschaftskriminelle behandelt. 

    Er arbeitet in der JVA Werl. 

    Er ist Joe Bausch. 


    Joe Bausch erzählt in diesem Buch, wie es ist, Kriminelle tagtäglich zu sehen und zu behandeln. Er schreibt über einige Vorfälle, die er erlebt hat, über berühmte Kriminalfälle und seine Sicht darauf sowie einige persönliche Gedanken. 

    Ich "musste" das Buch für die Schule lesen, aber ich hatte auch sehr viel Lust, weil ich das Thema sehr spannend finde und auch Joe Bausch als Person, denn er ist nicht nur Arzt im Gefängnis, sondern auch Pathologe im Kölner Tatort. Diese Mischung finde ich sehr interessant und habe gerne mehr darüber erfahren.
    Zwischenzeitlich waren es mir ein paar Informationen zu viel in zu wenig Sätzen, also ich kam kaum mit und es kamen immer mehr Infos auf mich eingeprasselt, das war etwas schade. Abgesehen von diesem Kritikpunkt war es ein mega gutes Buch und ich habe mich sehr gefreut, dass ich es lesen konnte. 

  2. Cover des Buches Weil Samstag ist (ISBN: 9783641215026)
    Frank Goosen

    Weil Samstag ist

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ich bin kein großer Fussball Fan, aber einer von Frank Goosen. Deshalb habe ich das Buch gelesen. Gott sei Dank, denn es ist großartig! Witzig, ehrlich, Treffsicher und mit viel Augenzwinkern erzählt Goosen aus der WElt des Fussballs und reist einen einfach mit. DAnke Frank Goosen, dass ich einen anderen Samstag erleben durfte

  3. Cover des Buches Wie wir begehren (ISBN: 9783596187195)
    Carolin Emcke

    Wie wir begehren

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Caroline Emcke hat mit „Wie wir Begehren“ ein einfach zu lesendes Essay geschrieben. Auch wenn es zunächst um Sex und Sexualkunde in den Siebziger Jahre geht, also hauptsächlich über eine physikalische und heterosexuelle Anleitung, ist es doch mehr als ein schnödes Aufklärungsbuch. Es geht um die Entdeckung des eigenen Begehrens, dass nicht immer heterogen ist, und dazu nimmt sie Bezug und zeigt wie wichtige queere Vorbilder sind. Sie erzählt aber auch über die soziale Ausgrenzung, die sie nach ihrem Coming-out erlebt hat. Auch auf einen Schulkollegen kommt die Autorin immer wieder zurück, der sich, kaum achtzehn, das Leben genommen hat. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um ihn, weshalb er ausgeschlossen wurde aus der Schulgemeinschaft. Und weshalb er dort stand. War Daniel womöglich homosexuell und konnte sich nicht so ausleben wie er wollte?

    Wenn man bedenkt, dass fast 30 Prozent der lesbischen, schwulen und bisexuellen LGB-Heranwachsenden versuchen sich das Leben zu nehmen, lässt daraus schließen, dass noch immer zu wenig über das Begehren und die sexuelle Identität aufgeklärt wird. Ein Schritt in die richtige Richtung ist dieses couragierte Essay allemal.


  4. Cover des Buches Mr. Vertigo (ISBN: 9783644019911)
    Paul Auster

    Mr. Vertigo

     (93)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Walt ist ein großmäuliger, bettelnder Tagedieb, der sich zwischen den Bars und Hinterhöfen im St. Louis der 1920er Jahre herumtreibt, dabei ist er gerade mal neun Jahre alt. Seit der Beerdigung seiner Mutter sind die Straßen von St. Louis sein Zuhause, denn weder Onkel Slim noch Tante Peg bieten ihm ein Umfeld oder gar Vorbild, um soziale Kompetenzen, wie Anstand und Moral zu erlernen.

    Als er Meister Yehudi begegnet ist er voll Misstrauen und glaubt nun einem dieser Bösewichte untergekommen zu sein, die kleine Jungen verschleppen, missbrauchen und in Stücke zerteilen. Aber dieser dunkel gekleidete „Meister“ schlägt ihm ein unglaubliches Geschäft vor, das sich zwar phantastisch anhört, auf Walt jedoch einen seltsamen Reiz ausübt. Meister Yehudi verspricht Walt, dass er ihm das Fliegen beibringen wird. Spätestens in drei Jahren soll er die Mengen auf Jahrmärkten und in Shows zu Begeisterungsstürmen treiben. Ruhm und Ehre locken das kleine Großmaul Walt und er lässt sich auf den Handel ein. Er ahnt nicht, welche Prüfungen und Qualen ihm bevorstehen. Zunächst stellt der Alltag auf der abgelegenen Farm im Niemandsland von Kansas eine große Herausforderung für ihn dar, denn das umtriebige Leben der Straßen von St. Louis scheint plötzlich Lichtjahre entfernt. Von heute auf morgen soll er zusammen mit Äsop einem schwarzen, verkrüppelten Jungen und Mutter Sioux, einer dicken, zahnlosen Indianerfrau und dem undurchsichtigen Juden Meister Yehudi ein Familienleben führen. Im Ungleichgewicht seiner bisherigen sozialen Ausrichtung, stellen bereits die einfachsten Umgangsformen, Respekt und Disziplin Walt vor die schwierigsten Herausforderungen.

    Paul Austers doppelt phantastischer Roman „Mr. Vertigo“ ist eine wahrhaft schwindelerregende Geschichte. Mit seinem Helden Walter Clairborne Rawley entführt er den Leser nicht nur auf eine abenteuerliche Reise durch dessen draufgängerisches Leben, sondern auch in die Historie Amerikas. Baseballhelden, Jahrmarktsgetümmel, Wirtschaftsdüsternisse und -wunder, mafiöse Strukturen oder die Unwesen des Ku Klux Klans, Auster lässt nichts aus. Die Beziehung zwischen Walt und seinem Meister beinhaltet sowohl die Zwiespältigkeit zwischen Lehrling und Meister, als auch die tiefgründigen Bande zwischen Vater und Sohn. Weitere Protagonisten, wie Äsop, Mutter Sioux, Molly Fitzsimmons oder die mondäne Mrs. Marion Witherspoon verleihen Walts‘ Geschichte alle Höhen und Tiefen eines menschlichen Daseins.

    Lediglich Walts fixe Idee dem Werfer Dizzy Dean aus seiner misslichen Lage am Ende seiner Baseball-Karriere zu helfen, stellt für mich einen sonderbaren Einschnitt in der sonst sehr flüssigen und gut erdachten Vita Walts dar. Ansonsten hat auch dieser Auster wieder einmal voll und ganz die Aufmerksamkeit der Leserschaft verdient.

  5. Cover des Buches Das wilde Kind (ISBN: 9783423140652)
    T. C. Boyle

    Das wilde Kind

     (131)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Auf den US-amerikanischen Schriftsteller Thomas Coraghessan Boyle, oder meist nur kurz T.C. Boyle genannt, wurde ich vor fünfzehn Jahre aufmerksam, als wir in einem Lesezirkel "Drop City" lasen, die Geschichte über eine ausgeflippte Hippie-Kommune, die in den 70er Jahren von Kalifornien nach Alaska zog, ein Roman von Boyle, bei dem es nicht wie so oft um reale Persönlichkeiten aus der Vergangenheit geht, dafür umso mehr um gesellschaftskritische Aspekte, die bei Boyle auch immer eine Rolle spielen, und um das Verhältnis des Menschen zur Natur.


    "Das wilde Kind" zog ich vor ein paar Jahren aus dem Regal in einem Gebrauchtbuchladen, weil mich einerseits der mysteriös gestaltete Buchumschlag des Carl Hanser Verlags neugierig machte (auch ein etwas handfesteres, robusteres Papier, dessen Oberkante nicht so schnell in Mitleidenschaft gezogen wird), und andererseits, was natürlich ausschlaggebend war, das Thema der Erzählung. Ich wusste nicht, dass T.C. Boyle auch kürzere Geschichten schreibt. Über hundert Kurzgeschichten sollen es bisher sein, neben seinen achtzehn bisher veröffentlichten Romanen. Ich bin kein Schnellleser, für diese sechshundert Seiten langen Wälzer brauche ich einige Tage. Vielleicht habe ich deshalb diese Erzählung den anderen Büchern T.C. Boyles vorgezogen, die ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, noch nicht gelesen habe.


    Mit "Das wilde Kind" begebe ich mich bereits auf den zweiten Lesedurchgang. Ein schmales Buch, das mich schon bei der ersten Lektüre ziemlich bewegt und zum Nachdenken angeregt hat. Wir hatten damals noch einen Hund, von dem wir uns letztes Jahr leider verabschieden mussten; er war alt und konnte seine Notdurft nicht immer zurückhalten, wenn ich nicht rechtzeitig mit ihm vor die Tür kam. Jene Stelle im Buch, wo Victor, der Junge aus dem Wald, einfach ein glänzendes Häufchen mitten ins Zimmer setzt, liess mich unweigerlich an das Verhalten unseres Hundes denken. So ist an einer anderen Stelle in der Geschichte auch zu lesen, dass das wilde Kind nicht mehr Bewusstsein besitzt als ein Hund oder eine Katze.


    Mit "Das wilde Kind" greift T.C. Boyle eine wahre Begebenheit auf und erzählt über das Wolfskind Victor von Aveyron, das 1797 in Frankreich in einem Wald bei Saint-Sernin-sur-Rance im Département von Aveyron entdeckt und fünfzehn Monate später von Jägern eingefangen werden konnte. Das Buch handelt vom Versuch der französischen Aristokratie und Wissenschaft, das Verhalten und die Anlagen des Kindes zu erforschen und es letztlich zu zivilisieren. Lange wurde für seine Erscheinung der wissenschaftliche Begriff "Juvenis averionensis" verwendet, als Untertyp des von Carl von Linné definierten "Homo ferus", lateinisch für wilder Mensch. Boyle nennt am Ende des Buches zwei Quellen, auf die er für manche Details in der Erzählung zurückgegriffen hat: "Das wilde Kind von Aveyron" von Harlan Lane und "The Forbidden Experiment" von Roger Shattuck.


    Gerade bei biografischen bzw. historischen Begebenheiten stellt sich immer die Frage, wieviel Wahrheit mit wieviel Fiktion vermischt wird. Boyle stellt auch keinen Anspruch an absolute realitätsgetreute Abbildung, obwohl er hier sehr nah an der Wirklichkeit erzählt, und preist seine Novelle, die ursprünglich Teil seines Romans "Talk Talk" werden sollte und nun als eigene Story daherkommt, als fiktionalisierte und ins Mythische überhöhte Geschichte von Victor. Das Verhältnis zur Natur, die subtile Grenze, an der sich entscheidet, wer Mensch und wer Tier ist, Geschichten, die vom animalischen Wesen des Menschen handeln, sollen Boyle schon immer fasziniert haben.


    Im Herbst des Jahres 1797, die französische Revolution tritt in seine letzte Phase, wurde im Wald eine nackte Kreatur gesichtet, ein wildes Kind, das erst im darauffolgenden Frühjahr von drei Jägern eingefangen werden kann. Es wird in das Wirtshaus des Dorfes Lacaune gebracht, wo sich die meisten Dorfbewohner einfinden und sich die mysteriöse Gestalt beschauen wollen, deren unheimliche Existenz schon seit Monaten als Legende köchelt. Die Menschen brauchen nach dem Terror des Königs den Glauben an etwas Unerklärliches, Wunderbares. Der Junge bricht in der Nacht jedoch aus der Taverne aus und kann den Jägern während den nächsten zwei Jahren immer wieder entwischen. Eine Zeit, in der sich die Kreatur als Dämon, als Geist ins Bewusstsein der Bürger einbrennt. Sie nennen ihn den Nackten, den Wilden. L’animal. 


    Ein harter Winter treibt ihn 1799 in die Hütte des Färbers Vidal. Dieser zeigt Mitgefühl, da eine Narbe am Hals des Jungen ihn an seine tote Schwester erinnert, der vor einem halben Jahrhundert dasselbe Schicksal widerfahren war. Damals schnitt man Kindern, die aus irgendeinem Grund nicht willkommen waren, im Wald einfach die Kehle durch, was dieser Wilde jedoch überlebt zu haben schien. Doch was im ersten Moment als Sympathie beginnt - der Färber versucht sich dem Jungen anzunähern und ihm Essen anzubieten, kippt Stunden später schon in Abscheu um, als der Wilde die Hütte des Färbers verwüstet und auf einer Ratte herumkaut. Vidal, dem Gerüchte über diese Kreatur zu Ohren gekommen sind, übergibt den Jungen in die Verantwortung des Regierungskommissars von Saint-Sernain, der ihn, in Begleitung einer ganzen Bürgerschar, in der Hütte des Färbers abholt.


    Kommissar Constans-Saint-Estève, ebenso Mitgefühl zeigend, aber auch Aufsehen witternd, quartiert das Kind in seinem Hause ein und unternimmt erste Annäherungsversuche, doch als in der Nacht, in der er den Wilden eingesschlossen in seinem Arbeitszimmer zurücklässt, der über dreissig Jahre alte Graupapagei der Fresslust des Wilden zum Opfer fällt, wird der Junge ins Waisenhaus nach Saint Affrique gebracht. Zwei konkurrierende Naturforscher – Abbé Roche Ambroise Sicard vom Taubstummeninstitut in Paris, und Abbé Pierre Joseph Bonnaterre, Professor für Naturgeschichte, stellen den Antrag, das Kind zu sich nehmen zu dürfen. Bonnaterre erhält den Zuschlag und ist froh, dass er den Jungen bis zum entgültigen Entscheid des Innenministers zum Studium bei sich haben darf. Der Junge zeigt erste Anzeichen der Anpassung, doch an menschliche Verhaltensweisen oder gar gesellschaftliche Gepflogenheiten ist nicht zu denken. Lange bleibt Bonnaterre im Ungewissen, ob der Junge taubstumm ist, denn auf die menschliche Sprache scheint er nicht zu reagieren. Dann bricht er wieder aus, kann am Rand des Waldes aber eingefangen werden.


    Schliesslich wird er nach Paris ins Taubstummeninstitut zum Abbé Sicard gebracht, der schon bald dem jungen und ehrgeizigen Arzt Jean-Marc Gaspard Itard die Erlaubnis erteilt, mit dem Jungen zu arbeiten. Er selbst hat ihn aufgegeben. Ein unheilbar Schwachsinniger sei er. Er habe nicht vor, seine Reputation für ein Wesen aufs Spiel zu setzen, das über weniger Verstand verfüge als eine Katze. So ist es Itard, der sich, in Zusammenarbeit mit der Frau des Hausmeisters, Madame Guérin, dem Jungen annimmt. Itard ist ehrgeizig, setzt für seine Experimente gerne Belohnungen und Strafen ein und verfolgt nicht ausschliesslich selbstlose Motive, denn wer legt nicht Wert auf gesellschaftliche Anerkennung. Eine Einladung zum Salon von Madame de Récamier sieht Itard nicht nur als grosse Chance, für Victor Fürsprache der mächtigsten und einflussreichsten Menschen Frankreichs zu erhalten, sondern auch, um selbst zu Ruhm und Anerkennung zu gelangen. Denn mittlerweile wird das Projekt vom Ministerium mitfinanziert.


    Victor wächst heran. Seine Pubertät erschwert die Arbeit, Itard ist verzweifelt, kommt an seine Grenzen. Victors Triebe, verbunden mit seiner fehlenden Scham, lassen ihn für die anderen Jungen und Mädchen des Taubstummeninstituts zur Belastung werden. Victor selbst erscheinen seine Gefühle unverständlich. Irgendwann entscheidet sich Sicard, das Projekt abbrechen zu lassen. Itard muss einen Abschlussbericht schreiben. Madame Guérin und ihrem Mann wird ein kleines Haus ausserhalb des Instituts finanziert, wo sie den Jungen zur Pflege aufnehmen sollen. Hierfür erhält Madame Guérin von der Regierung eine jährliche Rente von 150 Francs. Itard zieht sich zurück und widmet sich anderen Aufgaben, allmählich bricht der Kontakt zu Victor ab. Als Madame Guérins Mann stirbt, wird auch sie immer schwächlicher und kann sich nicht mehr um Victor kümmern. Dieser lebt in den Tag hinein, in die Jahre, kommt ohne Zuneigung in der zivilisierten Welt nicht zurecht und stirbt im Alter von vierzig Jahren.


    Die Erziehungs- und Lernresistenz des Wolfskindes stellen erst Bonnaterre und dann Itard vor die Frage, ob dessen geistige Einschränkungen eine traumatische Folge seines Überlebenskampfes im Wald sind, oder ob diese schon in seiner Veranlagung liegen. Victor kann nicht zivilisisiert werden, sein Verhalten bleibt animalisch, sein Bewusstsein ist auf eine primitive Wahrnehmung ausgerichtet. Kombinatorische, kognitive Fähigkeiten sind kaum erkennbar. Zudem beschäftigt die Frage, inwiefern der Mensch als unbeschriebenes Blatt zur Welt kommt und dieses durch Konditionierungen und Prägungen erst beschrieben wird, oder ob ein bereits vorhandene Veranlagung durch Erziehung, Kultur und Gesellschaft modifiziert wird. Sicherlich weder nur das eine oder das andere. Sicherlich findet die Wissenschaft heute zufriedenstellendere Antworten als damals in der Spätzeit der Aufklärung, wo solche Forschungsarbeiten noch Phänomene darstellten. Die Wissenschaft wird diese Frage wohl nie abschliessend beantworten können. Was die Existenz des Menschen in seiner Essenz ausmacht, kann wohl nur in spirituellen Dimensionen erfahren werden, wo solche Fragen unwesentlich sind.


    Boyles leichte und bildkräftige Sprache gefällt mir. An nur wenigen Stellen dieser in acht Kapitel eingeteilten Erzählung rutscht er in die Perspektive Victors ab, was ich als unpassend empfunden habe. Wie Victor fühlt oder wahrnimmt, von Denken kann nicht die Rede sein, kann aus der Sicht eines intellektuellen Geistes nicht beschrieben werden. Diese wenigen Stellen wiegen aber zu wenig schwer, um das Buch nicht als wunderbare Darstellung einer realen und tragischen Persönlichkeit zu geniessen, die sich selbst nicht als solche wahrgenommen hat.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/das-wilde-kind 

  6. Cover des Buches Rixdorf-Neukölln (ISBN: B0000BNLI3)
    Johannes Schultze

    Rixdorf-Neukölln

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Nachdenken über Christa T. (ISBN: 9783518741504)
    Christa Wolf

    Nachdenken über Christa T.

     (41)
    Aktuelle Rezension von: RosaCuisine
    In "Nachedenken über Christa T." reflektiert die Ich-Erzählerin über ihre verstorbene Schulfreundin und Kommilitonin Christa T. Im Mittelpunkt steht ihre Schwierigkeit zu sich selbst zu finden und sich in die Gesellschaft einzufügen, während sie sich selbst und ihre Umgebung stets kritisch in Frage stellt und skeptisch gegenüber Allem bleibt, was vermeintlich absolut und abgeschlossen ist. Als sie mit Mitte dreißig langsam 'anzukommen' scheint und wenigstens in Teilen einen Weg findet, sich ihr Umfeld nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten, stirbt sie jedoch an Leukämie. Sehr einfühlsam und reflektiert schildert Wolf nicht nur die Schwierigkeit der Protagonistin ihren Lebensweg zu finden, sondern ebenso die Problematik des Erinnerns, das immer auch Vergessen und neu Erfinden mit einschließt. Besonders im Vergleich zu seinem Vorgänger 'Der geteilte Himmel' von 1963 wird in diesem Buch Christa Wolfs deutlich veränderte Einstellung zur Kulturpolitik der DDR der 60er Jahre deutlich. Der stark subjektive Stil, der mangelnde Optimismus, kein Aufzeigen von Lösungen und die Frage, wie sehr der Tod Christa T.s in den gesellschaftliche Verhältnissen begründet ist, stellt einen starken Bruch dar, hin zur literarischen Moderne und weg von einer expliziten Bestätigung der politischen Verhältnisse.
  8. Cover des Buches Zunge zuerst (ISBN: 9783612265562)
    Emily Jenkins

    Zunge zuerst

     (4)
    Noch keine Rezension vorhanden
  9. Cover des Buches Saga (ISBN: 9783462401721)
    Tobias Hülswitt

    Saga

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Nette Geschichten aus der Kindheit und Jugend zwischen erster und dritter großer Liebe. Schön.
  10. Cover des Buches Meine Ratten (ISBN: 9783440080504)
    Brigitte Rauth-Widmann

    Meine Ratten

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Cayenne
    Übersichtliches,gut gegliedertes und sehr anschauliches Buch für alle Rattenhalter.Besonders für Anfänger gut geeignet.
  11. Cover des Buches Rattentalk oder wie ich Freunde fand (ISBN: 9783956672286)
    Gunda Wallbaum

    Rattentalk oder wie ich Freunde fand

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Tag 2: Habe alles versucht, war sogar ganz nett zu ihr. Na gut, nicht wirklich nett, aber sie lebt zumindest noch.«

     

    Dumpy hat keinen Familienzuwachs gewollt. Zumindest keinen, der ebenfalls ein Hund ist. Und diese kleine „Ratte“ ist einfach nur häßlich, stinkt und – was das Schlimmste von allem ist – „Mama und Papa“ lieben sie, wollen sie behalten und Dumpy soll mit der „Ratte“ sein Heim teilen…

     

    Dumpy hatte es nicht leicht. Sein Dasein begann als Straßenhund auf Mallorca, täglicher Überlebenskampf inclusive. Irgendwann wurde er eingefangen und hatte – nach fast drei Jahren „Tierknast“ – endlich mal Glück: Er fand ein richtiges Zuhause, wurde adoptiert. Aber sein Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber ist nach vielen absolvierten Straßenkämpfen nicht das Beste, am liebsten ist er mit seinen Menschen allein. Die kleine Hündin, mit der er nun zusammenleben soll, empfindet er schlicht als Bedrohung – und muss doch lernen, sie zu akzeptieren. Kein leichtes Unterfangen, an dem er den Leser mit Hilfe seines „Tagebuchs“ teilnehmen lässt.

     

    Dieses Tagebuch liest sich sehr leicht und flott. Man bleibt gerne dran, da sich reichlich Stoff zum Schmunzeln bietet. Was in Dumpy vor sich geht, merkt man sofort und da auch die kleine „Ratte“, die eigentlich ein Ratero namens Pinky ist, liebenswert erscheint, freut man sich über die kleinen, schrittweisen Annäherungen zwischen den beiden, die man beim Weiterlesen verfolgen kann…

    »Tag 9: Hab dann doch noch ein wenig mit ihr gespielt, anstandshalber. DAS kann die Kleine wirklich. … Waren beide voll erschöpft, nur aus DIESEM Grund bin ich neben ihr eingeschlafen.«

     

    Wie es ausgeht, verrät im Grunde schon der Titel des Buchs. Details will ich trotzdem nicht verraten, die mag jeder Tierfreund selber nachlesen. Zur Kernaussage möchte ich die Autorin zitieren, die in der Danksagung schreibt:

    »Mit diesem Tagebuch, geschrieben aus Dumpys Sicht, möchte ich zeigen, dass jeder eine Chance verdient hat und eine Sozialisierung möglich ist.«

    Ich finde, das ist ihr gut gelungen! Zwischen den Einträgen, die angefangen vom Fressen und Schlafen, über Spielen, Spaziergänge und Tierarztbesuche alle Dinge betreffen, die ein Hundeleben ausmachen, finden sich viele sehr schöne Zeichnungen, die zum jeweiligen Text passen und mal anschaulich, mal lustig und nicht selten zum Dahinschmelzen süß sind.

     

    Kleiner Kritikpunkt von meiner Seite: Ein paar Stellen fand ich einfach zu übertrieben. Natürlich kann ein Hund nicht schreiben, weder Tagebuch noch sonst etwas, aber mit der Vorstellung eines täglich aus seinem Leben erzählenden Tiers kann ich leben – man hat ja schließlich Phantasie und weiß, worum es geht. Wenn allerdings noch „eins draufgesetzt wird“, indem man den Hund seine Mails checken und beantworten lässt und wenn er vom „Ballermann“ berichtet, dann stört mich das einfach. Ich möchte schließlich noch das Gefühl haben, es mit ganz normalen Tieren zu tun zu haben und diese Stellen mindern den Gesamteindruck.

     

    Das Buch verweist auch auf die deutschsprachige Homepage des Hundehilfe-Vereins „Ajucan.org“ auf Mallorca. Dort gibt es viele Infos und wer in irgendeiner Weise helfen möchte, erfährt, wie vielfältig die Möglichkeiten dazu sind.

     

    Fazit: Liebenswertes und lustiges Büchlein für Hundefreunde.

     

    »Gewidmet allen Tieren,
    die misshandelt oder ausgestoßen wurden,
    sowie allen Menschen,
    die ihnen eine Chance geben
    und sich derer annehmen.«

  12. Cover des Buches Wir werden immer schöner (ISBN: 9783930041312)
    Gertrud Lehnert

    Wir werden immer schöner

     (1)
    Aktuelle Rezension von: alma
    Mal wieder ein typischer Fall von Papierknappheit - ein paar kluge Gedanken und dann nicht die Zeit, der Raum, die Muse das Ganze in griffigen Thesen und einer schlüssigen Beweisführung zu Ende zu bringen - bleibt in seiner Betrachtung der gegenwärtigen Veränderungen in der Lesbenwelt völlig an der Oberfläche, langweilt streckenweise und überzeugt in seinen Schlussfolgerungen nicht - Was so schön gemeint scheint ("wir werden immer schöner" hätte eine herrlich ironische Abhandlung des wilden Lesbenzirkus der letzten Jahre oder eine feministische Kampfschrift sein können) enttäuschte mich gänzlich - der Neuigkeitenfaktor am Boden, die Leselust gesellt sich daher gleich dazu und selbst schöne Bilder lassen jegliche Entwicklung vermissen - bleiben flach und werden nie ganz zu Ende formuliert - ich finde es war mehr drin und damit mehr rauszuholen. Fazit: weder als Lesevergnügen mit Unterhaltungswert noch als halbwegs ausgegorene Tatsachenuntersuchung oder Dokumentation konnte mich Frau Lehnerts Werk überzeugen, das Thema allerdings schreit nach Bearbeitung. Weiterhin.
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