Bücher mit dem Tag "sozialpädagogik"
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13 Bücher
- Meredith Haaf
Heult doch
(14)Aktuelle Rezension von: capkirkiMeredith Haaf schreibt über ihre Generation, über die gut ausgebildeten 20- bis 30-Jährigen. Und dies ist keine Ansammlung von rührigen "Wisst ihr noch" - Momenten, sondern ein Appell. Wacht auf, mischt euch ein, übernehmt Verantwortung, sich auf Facebook über politische Entscheidungen oder gesellschaftliche Missstände aufzuregen, genügt nicht! Werdet erwachsen, wisst, was ihr wert seid, hört auf mit den Pratikas und der Abhängigkeit von den Eltern. Macht was aus eurem Leben, denn eigentlich stehen euch alle Wege offen! Mehr tun, weniger jammern, so kann man das Buch eigentlich zusammenfassen. Haaf ist entsetzt darüber, wie viele Leute ihrer Generation von Ängsten geleitet werden, Zukunftsängsten, Klimawandel, Arbeitslosigkeit, Bankenkrise, Energiekrise, Angst, das Falsche zu studieren, nicht genug Erfahrung zu sammeln, Angst vor dem Leben nach dem Studium, Angst nicht reinzupassen, Angst reinzupassen, Angst sich nicht abzugrenzen, Angst sich nicht entscheiden zu können, Angst nicht aufzufallen, Angst davor aufzufallen - alles macht Angst und trotzdem tut man nichts dagegen. Statt sich für Veränderungen einzusetzen, blickt der heute 20-30 Jährige lieber auf sein eigenes kleines Leben, bloß keine Konfrontation, bloß kein Streit.. Die Freiheit erschafft eher Probleme als dass sie genutzt wird. Haaf will ihrer Generation einen Tritt verpassen und nach der Lektüre versteht man auch wieso. Diese Generation scheint ihre Ideale verloren zu haben, wenig wird ohne Hintergedanken getan, hauptsache es tut dem eigenen Lebenslauf gut. Die Gesellschaft spielt nur eine untergeordnete Rolle. Einmal "like" klicken ist Engagement genug. Kein Mut, mehr zu tun. Ein durchaus lesenswertes Buch! Haaf schreibt klar und teilweise auch sehr amüsant. Sie zieht wissenschaftliche Studien hinzu, um ihre Thesen zu belegen und trägt ihre Botschaft laut in die Welt hinaus und es wäre der Generation zu wünschen, dass sie darauf hört. Nicht jeder wird sich in dem Buch wiederfinden, sie spricht auch nicht jeden einzeln an. Aber ab und zu entdeckt man dann doch eine Passage, in der man sich wiederentdeckt. Und sollte sowas wie Selbstmitleid aufkommen, genügt ein Blick auf das Cover "Heult doch!" Ich hatte mir mehr Lösungsansätze erhofft und hätte das Bild vielleicht nicht ganz so düster gezeichnet, denn das kann bei "Betroffenen" schnell zu Trotzreaktionen führen. Auch fand ich es ab und zu irritierend, dass sie ihre Generation in bestimmten Punkten anklagt, dann aber versucht, gewisse Handlungsweisen zu rechtfertigen und zu entschuldigen. Da hätte ich mir mehr Konsequenz gewünscht. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen.... lesenswert ist aber allemal. Einführung in die Sozialpädagogik
(1)Aktuelle Rezension von: IzzieBegleitend zu seiner Vorlesung ist dieses Buch wirklich gut zu lesen. Manche Gedankensprünge sind ein wenig schwer nachzuvollziehen, aber ein gutes Buch.- E. Nikes
Ich mach dich tot
(8)Aktuelle Rezension von: TA_WegbergWenn man dieses Buch gelesen hat, möchte man am liebsten alle Eltern an den Schultern packen und schütteln: Kümmert euch! Achtet auf eure Kinder! Oder wollt ihr, dass ihnen dasselbe passiert? Denn was der Ich-Erzählerin Eva hier widerfährt, das wünscht man niemandem. Weil der depressive Vater Selbstmord beging, wurde die Mutter drogensüchtig, und nun muss sie in eine Entzugsklinik. Die Tochter wird solange in einer betreuten Jugend-WG untergebracht, wo sie mit Aggressionen, Gewalttätigkeit, hygienischen Missständen und psychischer Labilität konfrontiert wird. Sie lernt Mobbing und Lügen, Kriminalität und Prostitution aus nächster Nähe kennen. Schnell erkennt sie, dass die erwachsenen Bezugspersonen – die Betreuer und eine Psychologin – mit der Betreuung der renitenten Jugendlichen völlig überfordert sind. Es gibt keine Hilfe von außen. Wenn sie überleben will, muss sie sich selbst helfen. Aufgrund von Titel und Klappentext hatte ich diesen Roman für recht reißerisch gehalten, doch das Gegenteil ist der Fall. Mit ihrer sehr kindlichen, fast naiven Erzählstimme – im Hörbuch absolut genial umgesetzt von Anna Thalbach – berichtet Eva ohne Wertung und Beurteilung von den alltäglichen Streitereien in der WG, die sich bis zu blutigen Schlägereien hochschaukeln, und von der Gleichgültigkeit der Jugendlichen allen Vorschriften gegenüber. Sie selbst wirkt dazwischen wie ein aus dem Nest gefallener Vogel. Besonders berührend fand ich den Moment, als sie ihre erste Periode bekommt – wie sie ganz unbemerkt zur Frau wird, ohne diese einschneidende Erfahrung mit jemandem teilen zu können. Das Buch wirkt durchweg authentisch und überzeugend, man bekommt nicht den Eindruck, dass hier um der Sensation willen übertrieben dramatische Szenen geschildert werden. Auch die Betreuer sind weder Gutmenschen noch Ungeheuer: Sie tun ihre Arbeit und stoßen an ihre Grenzen wie jeder andere auch. Nur eines hat mich ein bisschen irritiert: dass Eva immer wieder von „Kindern“ spricht, gelegentlich sogar von „Spielzeug“, mit dem sie sich beschäftigen. Immerhin handelt es sich hier um Jugendliche, die – wie Dagmar – ihr Geld mit Prostitution verdienen oder die – wie Patrick – wegen bewaffneten Überfalls zu einer Bewährungsstrafe verurteilt sind. Das verschärft zwar den Widerspruch zwischen Evas bisheriger Ahnungslosigkeit und der brutalen Realität, der sie plötzlich ausgeliefert ist, aber auf mich wirkte das einen Tick zu naiv. Gleichwohl, dieser Roman verfehlt seine Wirkung nicht, und auch das sehr ernüchternde Ende – das den Leser nach anfänglicher Hoffnung auf ein Happy-End gnadenlos in die harte Wirklichkeit zurückstößt – hat mir (in literarischer Hinsicht) äußerst gut gefallen. - 8
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